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Arabisches Schild, Youtuber vs. Obdachlose und die besten Frühstückstipps

1:16:46
 
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Co-Moderator dieser Episode ist Timo Beck, Gründer und Inhaber von Mr. Düsseldorf. Kaum einer kennt sich so gut aus mit der Gastro- und Barszene in dieser Stadt.

Im Podcast testen wir ein neues Altbier namens Altus. Hier gibt es mehr Infos.

Das sind diese Woche unsere Themen:

  • Dieser Shitstorm war absehbar - aber das macht es nicht weniger traurig: In Oberbilk ist ein Straßenschild auf Arabisch enthüllt worden. Das passt manchen nicht. Und schon vorher gab es Diskussionen in der Politik. Stefani Geilhausen aus der Lokalredaktion sagt uns, warum wir alle mal eine weite Hose anziehen können.
  • Mehr als zwei Millionen folgen dem Rapper Mois auf Youtube - und feiern ihn dafür, dass er einem wohnungslosen Mann hilft. Jetzt kommt Kritik von der Hilfsorganisation Fiftyfifty. Die Streetworker dort sagen: Mois stellt die ebenfalls wohnungslose Frau des Mannes an den Pranger, mit schlimmen Folgen. Die ganze Geschichte erzählt uns gleich Verena Kensbock.
  • Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages - oder? Wie sie zur köstlichsten Mahlzeit des Tages wird, hat Brigitte Pavetic recherchiert. Wir sprechen über die besten Lokale für Breakfast und Brunch.

Dies ist übrigens Folge 253 dieses Podcasts. Die Handynummer des Rheinpegel-Teams lautet 0160 8080844. Wir freuen uns über jeden, der sich meldet! Erreichbar sind wir aber auch via Facebook, Twitter, Instagram oder Linkedin. Und natürlich auch per Mail an rheinpegel@rheinische-post.de.

Rheinpegel-Transkript vom 23.03.2023

Rooftop Bars - TIpps von Mr Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Ich habe mal unsere Hörerinnen und Hörer über WhatsApp gefragt, was die dich so fragen wollen und es sind zahlreiche Antworten gekommen. Es gibt einigen Redebedarf. Also Peter fragt: „Mich würde die beste Location mit Blick über die Stadt interessieren, außer Rheinturm“.

Timo Beck: Außer „Rheinturm“.

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: Ich muss ganz ehrlich sagen, aus meiner Sicht wird das noch so ein bisschen stiefmütterlich behandelt in Düsseldorf. So richtig viele coole Rooftops haben wir nicht. Aber um jetzt einfach auch mal ein paar zu nennen, was ich sehr gut finde, ist der „Paris Club“ im 25 Hours Hotel. Da hat man ein Restaurant und eine Bar. Sehr schöner Blick. Auch ein kleiner Außenbereich. Ist jetzt kein klassischer kompletter Rooftop, aber der Blick ist definitiv gegeben. Den „Rheinturm“ hat der liebe Peter ja schon selbst genannt. Da gibt es ein sehr gutes Restaurant, das „Qomo“. Das kann ich wirklich empfehlen, auch wenn man mal irgendwie Freunde beeindrucken will, die nach Düsseldorf kommen.

Helene Pawlitzki: Ja, das ist schon krass. Vor allen Dingen, weil sich das ja dreht. Da hat man wirklich einen guten Blick über Düsseldorf.

Timo Beck: So und jetzt noch ein paar Sachen, die vielleicht noch nicht so bekannt sind. Es gibt eine supercoole Bar auf dem Ruby Luna Hotel, hier in der Innenstadt. Sie nennt sich „Observatory Bar“. Die hat aber wirklich nur bei gutem Wetter im Sommer geöffnet. Und auch nicht an allen Tagen die Woche. Man muss da am besten vorher anrufen. Wir haben letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass sie sich da nicht immer an die Öffnungszeiten gehalten wurde, die auf der Website standen. Aber wenn, dann glaube ich ist es das höchste Gebäude in der Altstadt.

Helene Pawlitzki: Okay, dann lohnt sich das auf jeden Fall.

Timo Beck: Ja. Noch ein relativ neues Ding namens „The Roof“, im neuen Be Mine Hotel in Flingern. Sehr gutes Essen und ein schöner Blick mal aus einer anderen Perspektive.

Helene Pawlitzki: Ah, das „Be Mine“ ist dieses Ding, wo man sein Auto im Zimmer parken kann?

Timo Beck: Korrekt. Ja, das haben wir auch unter die Lupe genommen.

Helene Pawlitzki: Verrückt. Ja, ich habe es gesehen. Total irre.

Timo Beck: Das sind so ein paar Tipps. Dann noch „The View“ im Inside Hotel im Medienhafen. Das ist auch definitiv nett.

Helene Pawlitzki: Warte mal, das sind auch alles Hotels, oder?

Timo Beck: Ja

Helene Pawlitzki: Die haben halt die Infrastruktur.

Timo Beck: Genau. Das „Me and All“ auf der Immermannstraße muss ich auch noch erwähnen. Die haben auch oben in der elften Etage eine ziemlich coole Lounge, wo man auch sehr gut frühstücken kann.

Helene Pawlitzki: Genau, da wollte ich immer mal frühstücken.

Timo Beck: Das ist auch noch unter meinen Frühstückstipps, kommen wir nachher nochmal zu.

Helene Pawlitzki: Ja super, machen wir auf jeden Fall.

Currywurst, Veggie-Döner, Falafel-Sandwich - Tipps von Mr Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Außerdem will Peter wissen, seit es die legendäre Pommesbude auf der Mintropstraße nicht mehr gibt, wo es die beste Currywurst gibt. Da kann man sich natürlich drüber streiten, ne?

Timo Beck: Ja, kann man sich drüber streiten. Hier ist meine persönliche Expertise nicht so groß, muss ich ganz ehrlich sagen. Aber welche Currywurst und vor allem auch welche Pommes ich sehr gut finde, ist das „Curry“ auf der Hammerstraße im Medienhafen. Die haben eine gute Berliner Currywurst.

Helene Pawlitzki: Da war ich auch schon. Das ist sehr gut. Die haben auch gute Pommes.

Timo Beck: Genau. Mit leckeren Soßen, frisch gehackten Zwiebeln und so weiter. Und es gibt hier auch noch den „Berliner Imbiss“ in Kaiserswerth am Clemensplatz. Ich war jetzt bestimmt auch zwei Jahre nicht mehr da, das war aber immer gut, fand ich. Sehr klassisch.

Helene Pawlitzki: Ja, ok. Zwei gute Tipps - lieber Peter, viel Erfolg. Karl schreibt: „Wo gibt es den besten vegetarischen Döner? Ich komme aus dem Berliner Raum und das finde ich hier leider sehr schwer zu finden. Meine Vermutung? Das Fastfood-Angebot ist zu breit. Von ‚MyGyros‘ zu Pommes und Pizza. ‚Bali-Döner‘ war bis dato mein Favorit, aber das wurde leider zu ‚Haus des Döners‘. ‚MY Gemüse Döner‘ finde ich nicht so gut, beziehungsweise ein bisschen lieblos und zu vollgepackt. Du siehst, ich habe da eine starke Meinung zu.“

Timo Beck: Ja, Karl. Das kann ich nachvollziehen… Vor allem wenn man aus Berlin kommt. Da können wir hier wirklich nicht mithalten, muss ich an der Stelle mal sagen. Ich hätte jetzt auch tatsächlich den „MY Gemüse Döner“ genannt. Ich finde den ganz gut.

Helene Pawlitzki: Aber warst du in letzter Zeit mal da?

Timo Beck: Nein, ich war bestimmt auch anderthalb Jahre mindestens nicht mehr da.

Helene Pawlitzki: Ich war da vor kurzem mal und ich war auch mal vor längerer Zeit da. Da war das super, da fand ich es richtig gut und habe gedacht: Wow, just rock my world.

Timo Beck: Genau, vor vielen Jahren fand ich es sehr gut.

Helene Pawlitzki: Ja. Ich war neulich mal da und ich möchte jetzt nicht aus einer Experience schließen, dass es nicht mehr gut ist, aber es war nicht gut. Damals war es nicht gut.

Timo Beck: Also wir werden das nochmal für den Karl unter die Lupe nehmen.

Helene Pawlitzki: Ja, man muss es nochmal testen.

Timo Beck: Aber ich habe da noch einen anderen Tipp. Was ich persönlich eh viel lieber mag, ist ein Falafel-Sandwich als vegetarische Alternative zu einem Döner. Und das gibt es sehr gut bei „Tonde“ auf dem Karlsplatz oder bei „Libanon Express“ direkt um die Ecke. Bergerstraße ist das glaube ich.

Helene Pawlitzki: Okay, gut zu wissen. So, dann hat Yvonne geschrieben: „Ich hätte gern Tipps fürs Brunchen, gern mit einer Bemerkung zur jeweiligen preislichen Gestaltung.“ Ich würde sagen, das machen wir gleich noch mal mit Brigitte.

Timo Beck: Würde ich auch sagen.

Trinkgeld: Ja, Nein, Vielleicht?

Helene Pawlitzki: Weiter schreibt sie: „Bestimmt wäre es auch schön, wenn er irgendwo nochmal was zum Trinkgeld sagen könnte. Ich glaube als kleiner Reminder an die Kundschaft macht das manchmal Sinn. Mein Nachbar hat es mal fertig gebracht bei einer Rechnung von 59,60 Euro auf 60 Euro aufzurunden, also satte 40 Cent Trinkgeld. Selten habe ich mich mehr geschämt und habe dann selbst noch einen Zehner auf den Tisch gelegt. Super spannend, weil immer mal wieder auf meiner For You Page bei TikTok der Trend Hot Pot Restaurant in Düsseldorf aufkam“. Also Trinkgeld. Sind wir noch bei zehn Prozent oder sind wir schon drüber?

Timo Beck: Ja, gute Frage. Ich finde immer, das ist eine sehr persönliche Sache. Ich versuche immer so bei den zehn bis 15 Prozent zu landen, aber ich sehe das auch nicht so eng. Wir sind ja nicht in den USA, wo man per se immer schon mal zwischen 15 und 25 Prozent gibt. Einfach schon, weil da die Bezahlung der Servicekräfte ja ganz anders läuft, beziehungsweise ohne die Trinkgelder überhaupt gar nicht sichergestellt ist. Und wie ist das bei dir? Also ich versuche mich immer irgendwie so anzupassen. Also an das Niveau des Restaurants, wo ich bin. Wenn ich mir einen Kaffee für 3,80 Euro hole, zum Beispiel einen Cappuccino, dann runde ich vielleicht auch nur auf 4 Euro auf. Aber wenn ich irgendwo für 41 Euro sehr lecker essen war, gebe ich auch schon mal 50 Euro.

Helene Pawlitzki: Ich bin eine total erratische Trinkgeldgeberin. Ich glaube ich habe Dyskalkulie, wenn man mit Zahlen nicht gut kann. Das haben wahrscheinlich die meisten Leute bei dem Thema Trinkgeld. Aber ich zerbreche immer daran auszurechnen, was jetzt überhaupt zehn Prozent wären. Diese dann noch zu dem Betrag zu addieren, da bin ich immer vollkommen lost. Ich glaube ich gebe 50 Prozent der Zeit viel zu wenig und 50 Prozent der Zeit viel zu viel Trinkgeld und hoffe dabei immer, so karma-mäßig gleicht sich das im Universum alles wieder aus. Ich habe aber neulich einen guten Trick von jemandem gelernt, der auch ein bisschen Probleme mit dem Rechnen hat. Der rechnet zehn Prozent aus und sagt dann zur Kellnerin oder zum Kellner „plus 4 Euro“ oder „plus 3,90 Euro“. Das heißt, er sagt nur, was er drauf tun will und der Kellner muss dann ausrechnen.

Timo Beck: Der schiebt den schwarzen Peter quasi weiter.

Helene Pawlitzki: Ja, was ich echt schlau finde. Ich glaube erstens, können die qua Beruf ein bisschen besser rechnen als ich und zweitens, ist es dann wenigstens fair. Zehn Prozent ausrechnen kriegt man ja meistens noch ganz unfallfrei hin.

Timo Beck: Das kriegt man ganz gut hin. Einfach so eine Kommastelle verschieben.

Helene Pawlitzki: Genau, ja. Und ich meine, wenn man mehr geben will, kann man ja dann auch mehr geben. Aber was ich ganz schlimm finde, in Deutschland ist es ja so, dass der Kellner ja neben einem steht und darauf wartet, dass man den Betrag sagt. Man wird ja nicht mit der Rechnung allein gelassen, damit man mal in Ruhe ein bisschen ausrechnet und sein Handy als Taschenrechner benutzen kann.

Timo Beck: Also ich habe nochmal eine andere Perspektive auf das Thema, seit man fast nur noch mit der Karte bezahlt. Man hat ja überall nur noch diese kleinen Sum-up Geräte liegen, oder was auch immer es für Anbieter da gibt. Selbst wenn ich einen coffee-to-go nehme, werde ich jetzt quasi gezwungen, aktiv zu entscheiden möchte ich zehn, 15 oder 20 Prozent Trinkgeld geben oder gar keins. Und gar kein Trinkgeld, das fühlt sich auch nicht richtig an.

Helene Pawlitzki: Das fühlt sich überhaupt nicht richtig, das stimmt.

Timo Beck: Obwohl ja nicht wirklich eine Serviceleistung in dem klassischen Sinne stattgefunden hat.

Helene Pawlitzki: Plus ehrlich gesagt, es fällt ja auch das Aufrunden dadurch weg. Es gibt ja gar keinen logischen Grund mehr, warum man dann bis zur nächsten vollen Zahl aufrundet. Bei Kleingeld macht das tatsächlich ja noch Sinn, damit das mit dem Rausgeben auch einfacher ist.

Timo Beck: Das fällt weg. Also im Sinne der Servicekräfte, die wir ja sowieso in der Gastronomie dringend gebrauchen können, finde ich es grundsätzlich erstmal gut, dass man getriggert wird, auch Trinkgeld zu geben. Auch wenn man mit der Karte bezahlt und vielleicht nur was to go nimmt. Aus der Perspektive finde ich das völlig legitim.

Helene Pawlitzki: Ja, auf jeden Fall. Ach und ich finde auch, man soll nicht so am Geld kleben. Ja, das klingt jetzt so blöd, aber irgendwie ist es halt auch einfach so. Ob man sich wirklich übermorgen über den Euro, den man dann vielleicht zu viel ausgegeben hat, ärgert?

Timo Beck: Unwahrscheinlich.

Hot Pot essen in Düsseldorf - hier schmeckt's

Helene Pawlitzki: So, Hot Pot. Du magst Hot Pot nicht so gerne, oder?

Timo Beck: Es geht so. Das ist ja so ein Thema, das macht Spaß in einer großen Gruppe mit vielen Leuten, wenn man Zeit und die richtige Stimmung hat. Hatte ich jetzt lange nicht mehr, muss ich ganz ehrlich sagen. Vor allen mit vielen Leuten, die sagen: „Wir haben heute mal drei, vier Stunden Zeit und setzen uns irgendwo hin und machen Hot Pot“. Ist vielleicht auch nicht so ein Thema in meiner Peergroup. Aber ich habe schon sehr gut ein Hot Pot gegessen, im „Little Lamp“ zum Beispiel.

Helene Pawlitzki: Das wurde mir öfter schon empfohlen, ja.

Timo Beck: Und was ich jetzt neuerdings entdeckt habe, das heißt „Olala Malatang“. Das ist aber jetzt nicht klassisch Hot Pot, sondern eher mal schnell für die Mittagspause.

Helene Pawlitzki: Wow.

Timo Beck: Das ist so ein Konzept, indem du dir quasi die Zutaten in einer Bowl selbst zusammenstellen kannst. Wie in einer Art kalten Buffet, dann wird das gewogen und dann wird eine leckere Brühe damit gekocht.

Helene Pawlitzki: Aha.

Timo Beck: Du hast dann quasi deine selbst zusammengestellte chinesische Suppe.

Helene Pawlitzki: Ja cool.

Timo Beck: Das ist so eine Alternative, wenn man Lust auf Hot Pot hat, aber jetzt nicht irgendwie drei, vier Leute noch dafür begeistern kann, mitzukommen.

Helene Pawlitzki: Das ist super. Wo ist das?

Timo Beck: Auf der Oststraße.

Helene Pawlitzki: Ah ok, ja super. Da muss man ja wirklich mal dahin.

Timo Beck: Ziemlich direkt neben der Filiale von der „Bulle Bäckerei“, die ist auf der Oststraße.

Helene Pawlitzki: Ah ok. Da entsteht sowieso so ein bisschen ein Food Hotspot.

Timo Beck: Oh ja. Die machen jetzt auch leckere Burger bei „Bulle“.

Helene Pawlitzki: Hab ich auch noch nicht probiert.

Timo Beck: Also eigentlich super. Kannst erst eine Suppe essen, dann noch einen Burger und dann nimmst du dir noch ein süßes Teilchen mit fürs Büro.

Helene Pawlitzki: Verstehe, Mittagessen mit Mr. Düsseldorf.

Timo Beck: Da fällt mir gerade noch ein, die haben jetzt auch manchmal eine Currywurst bei „Bulle Burger“.

Helene Pawlitzki: Ach, das könnte sich auch lohnen.

Timo Beck: Und die soll super gut sein, habe ich von einer netten Kollegin aus meinem Team gehört.

Helene Pawlitzki: Ok cool, das muss man sich auf jeden Fall dann auch nochmal für Peter warmhalten.

Timo Beck: Definitiv.

Neueröffnungen in Düsseldorf

Helene Pawlitzki: So, dann kommt ein Lob von Martin: „Mr. Düsseldorf stellt coole Boxen mit regionalen Produkten zusammen, die wir auch eine Zeit lang geordert haben. Wüsste gerne, was aus seiner Sicht die vielversprechendsten Neueröffnungen sind und ob er gastronomisch noch irgendwas vermisst?“. Was ähnliches hat auch Roddy gefragt: „Was fehlt denn laut Mr. Düsseldorf in unserer Gastro-Landschaft?“.

Timo Beck: Also, wir haben ja jetzt schon über ein paar Läden gesprochen, das waren jetzt nicht alles explizit Neueröffnungen. Aber es gibt aktuell ein paar coole Neueröffnungen, die ich echt spannend finde. Zum Beispiel so im Barbereich hat sich einiges getan. Wir haben eine super gute neue Cocktailbar, die heißt „Hideaway“. Wirklich Fokus auf qualitativ super hochwertige Drinks. Es gibt in Unterbilk zwei neue Bars. Die erste ist eine Bar namens „Noah“. Wer vielleicht die „Noah Foodbar“ kennt, der weiß, dass man da sehr gut essen kann.

Helene Pawlitzki: Oh ja.

Timo Beck: Und jetzt gibt es auch eine passende Drinksbar dazu, ein paar Meter weiter.

Helene Pawlitzki: Ach cool. Macht der Typ das auch?

Timo Beck: Ja. Das macht auch der Murat.

Helene Pawlitzki: Ach was. Hä, kann der sich zweiteilen? Das ist eine Person, die das macht?

Timo Beck: Das ist eine Person. Aber er wird sicherlich nicht selbst auch hinter dem Tresen stehen, während er in dem anderen Laden in der Küche steht.

Helene Pawlitzki: Physikalisch schwierig.

Timo Beck: Aber er wird vielleicht pendeln.

Helene Pawlitzki: Total spannend, okay.

Timo Beck: Genau.

Pommes und Wein oder Pizza und Wein in Düsseldorf

Timo Beck: Dann gibt es noch die zweite Bar, die „Byliny Bar“ auch noch in Unterbilk. Vom Restaurant „Byliny“, die auch sehr gutes Essen machen. Und dann hat jetzt so Pop-Up mäßig der alte Berliner Imbiss „Pelican Fly“ aufgemacht. Den betreibt Toni Askitis und bietet dort Pommes und Wein an. Ich denke, da könnte es bald unter Umständen auch eine gute Currywurst geben. Gute Pommes auf jeden Fall.

Helene Pawlitzki: Brigitte Pavetic und ich haben da neulich auch schon drüber gesprochen. Und ich will es seitdem unbedingt probieren. Ich finde Pommes und Wein, das ist eine Kombination, da steht mein Name drauf.

Timo Beck: Besser als Pizza und Wein für dich?

Helene Pawlitzki: Ja, vielleicht.

Timo Beck: Vielleicht?

Helene Pawlitzki: Ja, weil Pizza wäre dann doch ein bisschen mächtig, oder? Also ich meine klar, ich esse eine Pizza und dann trinke ich ein Glas Wein dazu. Aber für mich wäre das dann eher so wie ich gehe einen guten Wein trinken und ich will natürlich auch eine Kleinigkeit dazu essen. Und dann eher so eine Pommes und nicht Pizza.

Timo Beck: Also ich mag auch sehr gerne Pizza und Wein. Das gibt es ja zum Beispiel auch bei „nineOfive“. Die haben ihre zweite Filiale aufgemacht. Also auch eine Neueröffnung, die man sich mal anschauen kann. Dann fand ich in Flingern ein georgisches Restaurant namens „SO RE“ spannend, in den Räumlichkeiten wo ganz früher mal das „Nooij Dutch Deli“ drin war. Superschöne Location und tolle Terrasse. Und noch ein Highlight, welches noch nicht so lange da ist, dass „La Dü am Deich“. Viele kennen vielleicht die erste Location des Inhabers, die nennt sich einfach nur „La Dü“, hat aber nur sonntags und montags geöffnet. Ist super cool und total gemütlich eingerichtet. Vor allen Dingen hat es auch eine mega Terrasse mit direktem Blick auf den Rhein. Es gibt auch noch Tipps außerhalb der Gastronomie. Es hat einen sehr coolen neuer Concept Store mit dem Fokus auf Fashion aufgemacht namens „The Qool“. Der befindet sich direkt an der Haroldsstraße. Da haben wir auch vor dem Opening so eine kleine Instagram Story gemacht. Das hat vielen Leuten sehr gut gefallen. In Oberkassel gibt es ein schönes neues Restaurant namens „Colombella“, im ehemaligen „Schiff Ahoi“.

Helene Pawlitzki: Italienisch?

Timo Beck: Nein, ich würde mal sagen, moderne internationale Küche. Vom Sashimi über die Pasta bis zum Panna Cotta.

Helene Pawlitzki: Fusion?

Timo Beck: Ja. Also wie man heute in vielen angesagten Läden so kocht.

Helene Pawlitzki: Ok

Timo Beck: Also du bekommst all das, was eben oft bestellt wird. Die Trüffelpasta, aber auch das Chateaubriand oder irgendwie vorher das Thunfisch Tartare.

Helene Pawlitzki: Da bin ich ja kein Fan von, ne?

Timo Beck: Von was?

Helene Pawlitzki: Von so einer Mix Küche.

Timo Beck: Kann ich nachvollziehen

Helene Pawlitzki: Ist nicht mein Ding.

Timo Beck: Aber ich muss in dem Fall sagen, qualitativ passt das. Sehr lecker. Das ist auch nicht so ein kunterbunter Mix. Also das ist jetzt nicht irgendwie einer, der Indisch, Pizza und Döner macht.

Helene Pawlitzki: Das ist stimmig. Ich jogge ja manchmal an so einem Laden vorbei, der heißt „La Duck“. Hast du schon mal in dem gehört?

Timo Beck: Als Lieferdienst, glaube ich.

Helene Pawlitzki: Ist ein Lieferservice, genau.

Timo Beck: Die liefern alles, ne?

Helene Pawlitzki: Wird offenbar betrieben von „Six“. Ich sehe die immer durch das Fenster. Man erkennt sie natürlich an ihren Turbanen. Die liefern alles. Und ich denke immer, kann das gut sein? Aber ich sehe da super viele Leute immer drin und die sind alle immer sehr zufrieden.

Timo Beck: Okay.

Helene Pawlitzki: Ja, also wirklich. Ich meine, man sieht da Schnitzel, Pasta, Pizza und Indisch. Also alles mögliche. Das kann ja nicht funktionieren. Ich weiß nicht, was die noch alles haben.

Timo Beck: Es kommt natürlich auch immer auf den Anspruch an.

Helene Pawlitzki: Aber die Leute sind ganz glücklich und zufrieden aus und es riecht auch eigentlich ganz lecker.

Timo Beck: Okay, dann sollten wir es vielleicht mal probieren.

Helene Pawlitzki: Ich habe ein bisschen Angst.

Asia Konzepte in Düsseldorf

Timo Beck: Es gibt noch ein paar spannende Asia-Konzepte in Düsseldorf, die kürzlich aufgemacht haben. Wir haben jetzt so eine richtige chinesische Streetfood-Spießebar. Die nennt sich auch „Chinese Skewer Bar“ in Flinger.

Helene Pawlitzki: Die wollte ich auch unbedingt probieren. Da bin ich dran vorbeigekommen und hab mir gedacht, wow.

Timo Beck: Waren wir neulich.

Helene Pawlitzki: Toll

Timo Beck: Super lecker. Es gibt auch gute vegetarische Alternative.

Helene Pawlitzki: Okay, das ist auch wichtig.

Timo Beck: Einer meiner Lieblings-chinesischen-Suppenläden namens „Dong WU“, hat jetzt eine Filiale auf der Oststraße aufgemacht. Dann gibt es auf dem Karlsplatz noch einen neuen Thai-Länder, namens „RAK THAI“. Auch für die Mittagspause empfehlenswert sich dort etwas zu holen.

Helene Pawlitzki: Die Liste ist ja wirklich unglaublich lang. Also wenn man sich überlegt, das alle diese ganzen Neueröffnungen in einer Stadt starten. Das ist schon crazy, was wir hier für ein gastronomisches Angebot haben.

Gastro-Szene in Düsseldorf - was fehlt?

Timo Beck: Es macht jede Menge auf. Und die andere Frage war ja, was vermissen wir vielleicht noch gastronomisch? Was vermissen wir generell in Düsseldorf?

Helene Pawlitzki: Außer Gemüsedöner!

Timo Beck: Gemüsedöner gehören definitiv dazu. Was würde ich mir persönlich jetzt noch mehr wünschen? Ich finde aktuell gibt es keine wirklich guten authentischen vietnamesischen Restaurants mehr. Es gab nämlich ein paar, die haben aber zugemacht. Oder was mir auch immer lieb war, war der Samstagsmarkt. Also dieses Kochen am Samstags in dem „Kim Phi Asia-Markt“, findet seit geraumer Zeit auch nicht mehr statt.

Helene Pawlitzki: Echt nicht? Oh, das ist wirklich schade.

Timo Beck: Da hat man halt immer sehr authentisch so eine Phớ-Suppe bekommen. Das fehlt mir. Thailändisch könnten wir eins, zwei Zugänge benötigen, die wirklich mal authentisch kochen. Was total fehlt, ist noch mehr Auswahl so im israelischen, orientalischen Bereich. Also wir haben ein paar gute Läden wie „die Kurve“, aber das sind dann wirklich so Einzelphänomene. Sowas auch mal kombiniert mit einem coolen Konzept, wo man abends auch mal länger sitzt, vielleicht mit Musik. Das sieht man in anderen Städten wie Frankfurt oder Berlin auf jeden Fall in einer höheren Dichte.

Helene Pawlitzki: Wenn du was Israelisches suchst, suchst du etwa ein, was dann auch noch so ein bisschen Party-mäßig vielleicht ist. Also eher so inspiriert aus Tel Aviv?

Timo Beck: Genau. Also wir haben ja auch kein „NENI“ in Düsseldorf.

Helene Pawlitzki: Was ist das?

Timo Beck: Das ist so eine recht bekannte Systemgastronomie, die oft in diesen 25-Hours-Hotels auch drin ist, zum Beispiel in Köln.

Helene Pawlitzki: Ah.

Timo Beck: Und wir haben ja in Düsseldorf eben den „Paris Club“ im 25hours Hotel. Und das fehlt mir, mehr von solchen Konzepten zu bekommen.

Helene Pawlitzki: Also Konzepte, die man dann in jeder Stadt gleich findet?

Timo Beck: Nee, ich bin gar kein Freund von Systemgastronomie. Also ich würde mir wünschen, dass wir nur Individualgastronomen haben. Aber einfach mutigere Konzepte, so in diese Richtung, die dann halt auch mal ein bisschen größer sind. Da muss man dann natürlich auch ein bisschen mehr Geld investieren. Das ist nicht so einfach. Das sind dann halt eben oft doch Gastronomen, die schon in irgendeiner Form, vielleicht mit einem anderem Laden vorher, erfolgreich waren.

Helene Pawlitzki: Ja. Also ich würde sagen, da sind ein ganzer Haufen Tipps für die Rheinpegel-Community dabei. Wenn ihr auch mal Fragen von mir kriegen wollt und mir eure Antworten schicken wollt, dann könnt ihr das machen unter 016 080 80 844. Schreibt mir einfach eine WhatsApp, ich schicke euch dann was zurück. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr dann auch Teil unserer WhatsApp-Broadcast-Liste werden. Wie das geht, erkläre ich euch dann gerne per WhatsApp.

Was hat uns diese Woche in Düsseldorf beschäftigt?

Helene Pawlitzki: So, was hat dich denn diese Woche in Düsseldorf besonders bewegt? Gab es irgendetwas, was dich mitgenommen hat?

Timo Beck: Also diese Woche war ja stark geprägt von der Pro-Wein-Messe. Die fand in Düsseldorf von Sonntag bis Dienstag statt. Ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass ab dem vergangenen Wochenende die Stadt unheimlich voll war.

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: In Restaurants konnte man wirklich überhaupt keine Tische mehr reservieren. Auch zum Beispiel bei uns im Büro war es deutlich voller. Wir sitzen ja in einem Co-Working Space. Da haben sich wohl auch ein paar für die Pro-Weine Messe eingemietet.

Helene Pawlitzki: Ja, kannst du mal sehen.

Timo Beck: Und es gab natürlich abends in der Stadt auch einige After-Partys, die sehr cool waren. Auch mal sonntags und montags, was ja auch echt relativ ungewöhnlich ist für Düsseldorf, dass da richtig was los war.

Helene Pawlitzki: Ja, das stimmt. Durch die tollen angebotenen Getränke war das Niveau natürlich einfach wahnsinnig hoch.

Timo Beck: Ich finde es fast erstaunlich, wie diese Messen wieder an Popularität gewonnen haben, nachdem Corona dem erstmal ein Ende bereitet hatte. Es war ja jetzt auch mehr oder weniger vor kurzem die „Internorga-Messe“ in Hamburg. Das ist die größte Gastronomie-Messe überhaupt. Die ist auch aus allen Nähten geplatzt. Also irgendwie hat jeder Bock, wieder rauszugehen und sich auf den Messestand zu stellen und nicht mehr nur irgendwie über Teams sich das Ganze anzuhören.

Helene Pawlitzki: Ja. Ich glaube aber auch gerade sowas wie das Business mit Wein, lebt total von der Geselligkeit und den persönlichen Kontakten. Das hat man auch so ein bisschen gemerkt, wenn man sich mit den Leuten unterhalten hat. Die hatten es auch nicht so einfach, weil am Montag ja die Rheinbahn gestreikt hat.

Timo Beck: Ja.

Helene Pawlitzki: Ich glaube unter den Messegästen war das ein Riesenthema. Zu einer Weinmesse mit dem Auto hinzufahren, ist halt nicht so sinnvoll. Du willst ja auch was probieren.

Timo Beck: Ich habe das auch gemerkt. Ich wollte am Montag zu einem Termin mit meinem Steuerberater und dachte, ach komm, heute gönnst du dir mal ein Taxi. Aber das war gar keine gute Idee. Ich habe festgestellt, dass ich überhaupt keins bekomme. Dann hat es genieselt und ich war nicht richtig gut angezogen und musste dann 20 Minuten Fahrrad fahren. War dann aber doch tatsächlich die bessere Wahl. Ich habe mir auf meinem Weg am Rhein entlang die Verkehrslage angeschaut und das war ja der Wahnsinn, wie viele Autos auf der Cäcilienallee standen.

Helene Pawlitzki: Ja, klar. Alle wollten zu der Pro-Wein Messe oder rein in die Stadt. Happy Days. Ich glaube, wer keine Verkehrsprobleme am Montag hatte, war Olaf Scholz. Der war ja in Düsseldorf

beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post. Einer Veranstaltung, wo mehr oder weniger hauptsächlich geladene Gäste, aber auch Leute, die sich dort einen Tisch kaufen können, hinsetzen und hochkritischen Interviewpartnern zuhören können. Ich durfte da auch dabei sein, ganz spannend. War für mich auch das erste Mal, dass ich Olaf Scholz live und in Farbe gesehen habe.

Timo Beck: Und, wie war er so?

Helene Pawlitzki: Er war erstaunlich optimistisch. Das hat mich total überrascht. Also er ist jetzt ja niemand, der so mega aus der Schule plaudert, oder von dem man intern auch mal was Saftiges hört. Ne, so ist der ja gar nicht drauf.

Timo Beck: Er ist sehr gefasst.

Helene Pawlitzki: Ja auch Sehr trocken. Ich mag das ja eigentlich ganz gerne, aber ich bin ja auch Hanseartin. Also rheinisch ist der Mann ja nicht. Was ich aber spannend fand war, dass er gesagt hat: „Wir haben überhaupt gar keinen Grund, pessimistisch zu sein. Wir können eigentlich total zuversichtlich in die Zukunft schauen“. Und das war eine Message, die ich von dem überhaupt nicht erwartet habe, muss ich ehrlich sagen. Und ich glaube aber, dass sie gerade, weil sie von jemandem kommt, von dem man sie nicht erwartet, umso eher Wirkung zeigt. Nur habe ich das Gefühl, er kommuniziert die Message nicht breit genug. Also es reicht nicht, dass er sie mal bei 300 oder 400 Gästen beim Ständenhaus-Treff kommuniziert. Damit die Stimmung sich ändert, müsste er das eigentlich viel öfter allen sagen.

Timo Beck: Er ist ja sowieso so, laut Politikexperten, sowieso nicht der Kommunikationsprofi. Also irgendwie hat er da wohl ein paar Defizite, wie er seine Überlegungen und Konzepte volksnah rüberbringt.

Helene Pawlitzki: Ja. Wir sind ja mittlerweile in einer Zeit angekommen, wo Kommunikation alles ist, weil alles ständig kommuniziert wird und deswegen auch alles immer ein Problem der Kommunikation ist. Es kann aber schon sein, dass jemand wie Olaf Scholz dann einfach sagt: „Nö, für mich ist das kein Problem der Kommunikation, ich mache hier mein Ding und wenn ich was zu sagen habe, dann sage ich das. So lange haltet mal die Füße still, ihr werdet es schon erfahren“. Wenn das so ist, wäre das ja total unzeitgemäß. So arbeiten Leute ja mittlerweile nicht mehr. Alle twittern, auch der Papst.

Timo Beck: Das stimmt wohl. Es gibt auch einige, die twittern ein bisschen zu viel.

Helene Pawlitzki: Ja. Ich bin ehrlich gesagt gespannt, was aus Donald Trump wird. Der wird ja vielleicht-, beziehungsweise möglicherweise irgendwann demnächst auch mal verhaftet. In den vergangenen Monaten hat er sich ja total ruhig verhalten, habe ich gelesen. Er war total moderat in seinen Wahlkampfauftritten, weswegen alle sehr überrascht reagiert haben. Vielleicht hat er das jetzt drauf, nicht ganz so auf die Kacke zu hauen. Seitdem er glaubt zu wissen, dass er bald verhaftet wird, hat das nämlich aufgehört.

Timo Beck: Jetzt hat selbst er ein bisschen Angst bekommen.

Helene Pawlitzki: Ja. Also er haut halt tierisch um sich. Unter anderem hat Trump dem US-Republikaner Ron DeSantis - der aktuell als Präsidentschaftskandidat gilt - implizit irgendwie in Anführungsstrichen vorgeworfen, er sei schwul. Und lauter so Sachen, wo du dir denkst, der Zirkus

geht weiter. Es hört nicht auf, er macht einfach wahnsinnig erratische Dinge. Er liebt das Chaos, weil er im Chaos einfach funktioniert.

Timo Beck: Spannend wird ja auch, was aus TikTok wird. Wir haben ja jetzt schon die Situation, dass TikTok auf offiziellen Geräten der US-Regierung verboten ist. Und soweit ich weiß, wird gegebenenfalls sogar heute, während wir hier aufzeichnen, darüber entschieden, ob TikTok nicht sogar ganz verboten wird in den USA.

Helene Pawlitzki: Ja. Also TikTok dürfte es weiterhin geben, aber darf nicht mehr im Besitz von ByteDance sein.

Timo Beck: Höchstwahrscheinlich könnte man dann über eine US-Subsidiary das schon weiter betreiben, aber es wäre natürlich erstmal ein Einschnitt.

Altus - neues Altbier in Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Verrückt wäre das. Also, ich meine, haben die keine anderen Probleme? Naja, wer weiß. So Timo, jetzt kommen wir mal vom Trockenen zum Feuchten. There is a new Altbier in town: “Altus”.

Timo Beck: Fantastisch.

Helene Pawlitzki: Trinkst du gerne Altbier?

Timo Beck: Ich trinke gerne Altbier, ja. Also ich trinke generell jeden Alkohol gerne.

Helene Pawlitzki: Sehr gut. Lass mich dir einen Altbier einschenken, am Donnerstagvormittag. Es ist noch vor elf und wir sind in der Bibliothek.

Timo Beck: Dann sag ich mal, cheers.

Helene Pawlitzki: Prost. Das Zeug heißt „Altus“. Schmeckt nach Altbier.

Timo Beck: Ja.

Helene Pawlitzki: So, was ist jetzt das Besondere an diesem Bier? Das ist das erste Bio-Altbier für Düsseldorf. Vielleicht auch aus Düsseldorf. Es wird nach dem Reinheitsgebot mit Biogerstenmalz, Bio-Hopfen, Hefe und Wasser gebraut.

Timo Beck: Also ich finde es erstmal lecker. Es ist relativ mild und süffig, wenn du es jetzt mal mit anderen Altbieren vergleichst.

Helene Pawlitzki: Ist nicht so bitter, ne?

Timo Beck: Ne, ist nicht so bitter. Ist so ein bisschen mehr glaube ich für den jungen Mainstream-Gaumen gemacht. Sehr cooles Flaschendesign, sehr minimalistisch.

Helene Pawlitzki: Die Brauer sind auch sehr jung. Hier hinten steht sogar drauf, dass das Design 01 vom Künstler Kinsey auf der sehr schlicht gestalteten Flasche ist.

Timo Beck: Und 4,9 Volumenprozent ist relativ viel, oder? Ich weiß es gerade gar nicht. 4,5 Volumenprozent dachte ich wäre jetzt eher der Standard.

Helene Pawlitzki: Joa, aber die 0,4 Prozent. Das ist auf jeden Fall weniger als so manches Craft-Bier, da gibt es teilweise auch so Schüsseln, die bei 11,9 Prozent arbeiten, wo du dir auch so denkst, mein lieber Scholli.

Timo Beck: Allerdings.

Helene Pawlitzki: Spannend finde ich, dass Anthony und Tim dieses Bier seit Frühling 2021 machen. Die zwei haben mir eine Mail geschrieben und gefragt: „Hey übrigens, wir machen ein neues Altbier. Wollt ihr das mal probieren?“. Ja, wollen wir. Vielen Dank für das Sixpack, was sie mir vorbeigebracht haben. Spannend daran ist außerdem noch, dass sie die Teile der Einnahmen in soziale und kulturelle Projekte in Düsseldorf stecken. Also sowas wie der „Gute-Nacht-Bus“ oder „Hallo Nachbar“ oder „Housing First“ bekommen offenbar was ab von den Einnahmen.

Timo Beck: Toll.

Helene Pawlitzki: Was ich nicht weiß ist, wo man es kaufen kann.

Timo Beck: Also ich habe auf deren Instagram-Seite gesehen, dass es zum Beispiel heute Abend im Gastrobetrieb „Velvet“ Musik und das Bier „Altus“ gibt. Das „Velvet“ ist auch ein sehr angesagter Gastro-Betrieb.

Helene Pawlitzki: Ah ja, guck mal, hier steht es. Man kann es im Online-Shop kaufen unter „altus-bräu.de“ und du kannst es trinken im „Velvet“, im „NØRDS“ in Flingern. Spricht man das eigentlich so aus?

Timo Beck: Ja, das ist übrigens auch ein guter Tipp und noch relativ neu.

Helene Pawlitzki: Dann findest du es auch noch im „Phox“, wo es feine Phớ Küche gibt. Du meintest vorhin nämlich, es gibt nicht mehr so viele Vietnamesen.

Timo Beck: Ich finde das „Phox“ auch nicht mehr so gut, wie es mal am Anfang war. Da gab es nämlich auch einen Besitzerwechsel.

Helene Pawlitzki: Ah, verdammt, ich war auch vor langer Zeit dort.

Timo Beck: Ja, vor langer Zeit war es super.

Helene Pawlitzki: Die „WYNO Weinbar“, dass „Kiosk Berry“ in Flingern und die „Cigarworld Lounge“ in Bilk bieten das Bier auch jetzt an. Also in Flingern, Bilk und Stadtmitte kann man dieses Bier genießen oder man muss dafür ein bisschen Fahrrad fahren. Also neues Altbier in Düsseldorf, ihr habt es hier zuerst gehört.

Timo Beck: Das „Költ“ hast du ja wahrscheinlich auch schon probiert, oder?

Helene Pawlitzki: Ja, ich bin ja auch nicht so eine Biertrinkerin, muss ich ehrlich sagen. Es ist schon ganz lecker, aber ich würde auch immer das Glas Wein vorziehen, ehrlicherweise. Aber wenn man mal Bier trinkt, dann warum nicht sowas?

Timo Beck: So als Reparaturgetränk zwischen dem Weiß- und dem Rotwein, kann man schon mal machen.

Helene Pawlitzki: Verstehe, ein Reparaturgetränk ist sehr gut. Ich muss noch kurz sagen, was das kostet. Ein 20er-Kasten, wenn man ihn abholt, kostet 34,90 Euro, lieber Timo. Ich habe keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist.

Timo Beck: Naja, das ist eine 0,33-Flasche, ist schon fair, finde ich.

Helene Pawlitzki: Okay, 10er-Pack liefern lassen, 18,90 Euro.

Timo Beck: Machen wir gleich.

Helene Pawlitzki: Zwei reichen nicht, ich sehe schon. Müssen wir nicht eigentlich einen Reparaturwein dazwischen trinken?

Timo Beck: “Reparaturchampagner“ ist sonst noch eine schöne Sache.

Arabisches Straßenschild in Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Auch sehr gut. Die Welt ist ja wahnsinnig klein, Timo Beck. Ich habe gelernt, dass du Stefanie Geilhausen kennst, weil ihr aus dem gleichen Ort stammt.

Timo Beck: Verrückt, oder? Das haben wir erst erfahren, als wir beide schon hier in Düsseldorf gelebt haben und sie aus irgendeinem Grund mal auf mich zukam für ein Interview.

Helene Pawlitzki: Ja, Stefanie Geilhausen war ja lange die Gerichts- und Polizeireporterin der Lokalredaktion Düsseldorf. Das hat sie großartig gemacht. Mittlerweile schreibt sie weniger und baut mehr Seiten. Also sie ist bei uns am Printdesk und arbeitet mit großer Leidenschaft daran, dass die Zeitung jeden Tag schön aussieht. Aber jetzt hat sie sich doch noch mal bemüßigt und einen Text geschrieben, weil es ihr offenbar sehr am Herzen lag. Sie hat als Oberbilkerin in einer Facebook-Gruppe für Oberbilker gesehen, wie wahnsinnig sich die Leute über eine neue Geschichte auf der Ellerstraße. In der geht um ein Straßenschild mit arabischen Buchstaben drauf. Das ist ja so eine Sache, wenn ich so etwas sehe, dann denke ich mir immer, über so etwas regt ihr euch auf? Würde man doch eigentlich nicht auf die Idee kommen.

Timo Beck: Das Problem ist ja, dass sich über das japanische Straßenschild auch kein Mensch aufgeregt hat. Und es gibt, glaube ich, seit gestern oder ein paar Tage davor auch ein italienisches Straßenschild. Und das hat natürlich auch nicht solche Wellen geschlagen.

Helene Pawlitzki: Nee, da fragt man sich, woran kann das liegen?

Timo Beck: Woran kann das wohl liegen?

Helene Pawlitzki: Stefanie Geilhausen hat ein paar Gedanken dazu.

Aufruhe um arabisches Straßenschild in der Ellerstraße

Helene Pawlitzki: Stefanie Geilhausen, du und ich, wir haben ja ein gemeinsames Hobby, nämlich hinterm Düsseldorfer Bahnhof rumhängen.

Stefanie Geilhausen: Ja. Ich bin da, glaube ich, ein bisschen Schuld dran. Als du nach Düsseldorf kamst, habe ich dich ja in Oberbilk langsam eingewöhnt.

Helene Pawlitzki: Ach, ist das so?

Stefanie Geilhausen: Ja.

Helene Pawlitzki: Das ist mir gar nicht aufgefallen, dass du mich eingewöhnt hast. So gut hast du das gemacht. Ja, wir wohnen beide in Oberbilk, wollte ich damit sagen.

Stefanie Geilhausen: Genau. Korrekt.

Helene Pawlitzki: Ein sehr schöner Stadtteil.

Stefanie Geilhausen: Die einen sagen so, die anderen sagen so.

Helene Pawlitzki: Schön liegt ja auch im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall ist es ein recht vielfältiger Stadtteil. Es wohnen dort viele Menschen, die sehr unterschiedlicher Herkunft sind. Und das gibt manchmal so ein bisschen Reibungspunkte. Und gerade sind wir an so einem Reibungspunkt. Gar nicht untereinander, sondern so ein bisschen mit dem Rest der Welt. Denn es gibt neue Straßenschilder auf der Ellerstraße.

Stefanie Geilhausen: Es gibt zwei. Die Ellerstraße ist lang und es gibt zwei Straßenschilder an der Einmündung der Lessingstraße, wenn ich mich nicht irre. Das müsstest du genauer wissen, du wohnst da.

Helene Pawlitzki: Ist das nicht die Linienstraße?

Stefanie Geilhausen: Nee, ich glaube, die Linienstraße, die wäre nicht gegangen. Das hatte was mit der Übersetzung des Wortes Linie ins Arabische zu tun. Das hätte irgendwie komisch ausgesehen und wäre missverständlich gewesen. Es ist also die Lessingstraße. An der Einmündung der Lessingstraße steht halt eben dieses Schild, auf dem Ellerstraße in Arabisch steht. Sagt man. Ich kann kein Arabisch lesen und ich kann es auch nicht sprechen. Deswegen weiß ich weder, wie man es ausspricht, noch weiß ich, ob es ein arabisches Wort für Ella gibt. Aber auf jeden Fall steht das da. In arabischer Sprache sieht eigentlich sehr schön aus, weil es halt für unser ungeübtes Auge aussieht wie lustige Kringel. Es steht auch Ellerstraße unten drunter und eigentlich ist alles gut.

Helene Pawlitzki: Eigentlich ist alles gut. Aber es gibt trotzdem Menschen, die sich darüber aufregen, dass dieses Schild dort steht. Surprise.

Stefanie Geilhausen: Ja, es hat mich auch sehr überrascht. Also insbesondere die Mail eines Menschen, der sich „Kampfschlesier“ nennt und darauf besteht, dass Schlesien “unser“ ist. Ich weiß nicht, wen er damit meint. Auf jeden Fall gehört in seiner Vorstellung die Ellerstraße offensichtlich zu Schlesien und damit zu seinem Gebiet.

Helene Pawlitzki: Du hast persönlich Mails bekommen, weil du geschrieben hast, wie unsinnig du es findest, dass sich Menschen im Netz darüber aufregen, dass es dieses neue Straßenschild gibt.

Stefanie Geilhausen: Ja

Helene Pawlitzki: Was sind das für Menschen und was sagen die dazu?

Stefanie Geilhausen: Man stumpft ja ab. Wir lesen ja jeden Tag irgendwie Hetze und Hass und Sonstiges im Netz. Das wird ja auch immer schlimmer. Ein Mail die ich am krassesten fand, enthielt tatsächlich die wenigsten echten und sofort erkennbaren Schimpfworte. Also ich finde, wenn da jemand in einer Gruppe - die sich auch noch Oberbilker Freunde nennt – schreibt: „So was bekommt hier ein eigenes Straßenschild?“, dann zeugt das von einer Menschenverachtung, die sich irgendwie nicht mehr überbieten lässt. Und das habe ich halt auch geschrieben.

Vorurteile und Rassismus

Helene Pawlitzki: Was für ein Weltbild steht dahinter?

Stefanie Geilhausen: “Oberbilk ist unser“. Es ist erstmal die Angst vor dem Fremden, aber man kann auch mit diesen Leuten nicht argumentieren. Also jetzt gerade Gerresheim hat ja die Glasbläserstraße. Da gibt es ein italienischsprachiges Schild, weil in Gerresheim halt eben sehr viele Italiener wohnen. Wenn man damit argumentiert oder wenn man in diesen Gruppen sagt: „Hallo Leute, ihr braucht euch gar nicht so aufzuregen, an der Ellerstraße wohnen halt eben viele Menschen aus Nordafrika, da ist das mit dem arabischsprachigen Schild ganz in Ordnung. Da, wo viele Japaner leben, gibt es auch ein japanischsprachiges Schild und jetzt eben noch ein italienischsprachiges in Gerresheim“. Dann kommen die sofort und sagen: „Ja, über Japaner hört man auch nicht, dass sie messerstechend und mordend durch die Stadt laufen und Frauen vergewaltigen“. Also ich bin ja sehr lange Zeit Polizeireporterin in dieser Stadt gewesen und so ganz platt gesagt: Arschlöcher gibt es eigentlich überall und es gibt auch überall gestörte Menschen. Es ist richtig, dass Nordafrikaner - insbesondere, wenn sie jung, männlich und alleinstehend sind oder auch noch in großen Gruppen auftauchen - hierzulande keinen besonders guten Ruf genießen. Zu Recht. Aber daraus solche Vorurteile zu bilden, ist einfach indiskutabel.

Helene Pawlitzki: Das Problem sind ja immer die Pauschalisierung. Spannend ist ja, das indem Viertel - was wir als Japan-Viertel kennen - sehr wenige Japaner wohnen. Die wohnen ja alle im linksrheinischen, weil da die japanische Highschool ist.

Stefanie Geilhausen: Genau.

Helene Pawlitzki: In dem Viertel was wir als sogenanntes – und das finden auch viele furchtbar – “Maghreb-Viertel“ kennen, wohnen ja nicht nur Marokkaner. Da sind halt viele marokkanische Läden vertreten und da wohnen bestimmt auch viele Leute, die marokkanischstämmig sind. Den Namen hat das Viertel Richtung Ellerstraße auch erst, seit es Diskussionen über die Frage gibt, ob das jetzt ein Hort der Kriminalität ist. Können wir gleich vielleicht noch ein bisschen drauf eingehen. Aber da wohnen ja nicht nur Marokkaner, da sind halt viele marokkanische Läden und da wohnen bestimmt auch viele Leute, die marokkanischstämmig sind. Da wohnen aber auch Leute aus aller Ländern. Also da wohnen Polen, da wohnen Ruanda, da wohnen Leute von überall eigentlich.

Stefanie Geilhausen: Also in Oberbilk wohnen mehr Nationen, als die UN kennt.

Helene Pawlitzki: Ja.

Stefanie Geilhausen: Also die UN hat, glaube ich, irgendwie 128 oder 138 Nationen anerkannt und in Oberbilk sind wir mehr.

Helene Pawlitzki: Ja, da sind auch ein paar nicht anerkannte dabei.

Stefanie Geilhausen: Also es gibt einige Leute in Oberbilk, die das nicht als einen Gewinn verstehen. Leute, die in dem Fall “wir sind mehr“ so verstehen, als seien sie jetzt ganz alleine und würden bekriegt und besiegt.

Helene Pawlitzki: Ja. Die Vorgeschichte dieses schlechten Rufs des Viertels, hat ja auch was damit zu tun, dass es tatsächlich mal eine Liste der Polizei mit Straßen gab, die in Verruf waren. Also die galten als Orte, an denen Kriminalität vorbereitet wird.

Stefanie Geilhausen: Das war 2015, da hat man dieses Beobachtungsprojekt gemacht. Die Polizei gibt allem immer irgendwelche griffigen Namen und weil die sich auf dieses Viertel konzentriert haben, haben sie dieses Projekt „Casablanca“ genannt. Da kann man darüber diskutieren, ob das schön ist oder nicht. Aber es war ein polizeiinternes Projekt und die können auch bei sich zu Hause machen, was sie wollen, finde ich. Also Casablanca ist eine Stadt.

Helene Pawlitzki: Es hieß ja nicht, das “dreckige Nafri-Projekt“.

Stefanie Geilhausen: Genau. Casablanca ist eine Stadt und auch kein rassistisches Schimpfwort. Die Diskriminierung liegt da auch so ein bisschen im Auge dessen, der irgendwas falsch verstehen möchte. Also jedenfalls hatte die Polizei dieses Projekt Casablanca und beobachtete bestimmte Phänomene. Und blöderweise gab es eine Razzia unmittelbar nach Silvester 2015. Wir erinnern uns, da ist das Wort „Nafri“ überhaupt durch die Kölner Polizei wiederum erst bekannt geworden, als es diese schlimmen Übergriffe durch junge Menschen gab. Junge Menschen mit nordafrikanischem Hintergrund. Ach, die hatten nicht mal einen Migrationshintergrund, das waren einfach Nordafrikaner, die teilweise unter falscher Flagge hier angekommen waren, teilweise mit gefälschten syrischen Papieren. Jedenfalls gab es diese Übergriffe und es gab kurz danach in Düsseldorf eine Razzia im sogenannten „Maghreb-Viertel“. Und dabei hat man halt eben festgestellt, dass es eine Menge von Straftätern gibt, die einen Bezug nach Oberbilk und speziell eben in dieses Viertel haben. Weil beispielsweise Onkel, Tante oder - was weiß ich - der Nachbar vom Großonkel väterlicherseits in Düsseldorf wohnt. Wenn du also nach Deutschland gehst, besuchst du den. Dann gehst du dahin, übernachtest da zweimal und fährst durch das Land und klaust alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Und so gab es um die 2000 bekannte Straftäter - kaum einer davon übrigens im Zusammenhang mit diesen Silvester-Übergriffen - von denen man sagte, die haben alle einen Bezug dahin. Die wohnen da nicht. Aber die haben einen Bezug dorthin.

Helene Pawlitzki: Irgendwie gibt es da sozusagen einen Kontaktpunkt in dieses Viertel.

Stefanie Geilhausen: Genau. Und Menschen welche marokkanischen Menschen als „so was“ bezeichnen, die mochten das ja gar nicht so verstehen.

Helene Pawlitzki: Und die unterscheiden dann nicht zwischen Straftätern, die einen Bezug zu diesem Viertel haben und den Menschen, die da tatsächlich wohnen und halt möglicherweise mit Straftätern verwandt sind.

Stefanie Geilhausen: Die haben Straftäter und Maghreb-Viertel gelesen und da war alles schon fertig im Kopf.

Helene Pawlitzki: Jetzt soll man nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt. Und es ist bestimmt spannend zu hören, wer von uns in seiner Verwandtschaft irgendjemanden hat, der mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist. Wenn man darüber nachdenkt, fällt einem vielleicht auch mal jemand in der eigenen Bekanntschaft ein, der nicht alles immer akkurat gemacht hat. Sei es nun mal ein bisschen Steuerhinterziehung oder eine kleine Straftat in seiner Jugend.

Stefanie Geilhausen: “Steuerhinterziehung ist ja nun keine Strafe“. Wenn ich jetzt wieder einer aus diesen besagten Facebook-Gruppen wäre, würde ich jetzt schon wieder sagen: „Ja, Steuerhinterziehung, da fließt ja kein Blut. Weil “so was“ vergewaltigt und sticht mit Messern, die hinterziehen keine Steuern. Die zahlen sowieso keine, weil die leben ja alle auf Kosten des Steuerzahlers.“ Das ist das, was da so kolportiert wird.

Straßenschilder als Zeichen der Sichtbarkeit und Repräsentanz?

Helene Pawlitzki: Also dies ist eine Geschichte des feinen Unterschieds. Es ist in Ordnung, wenn es ein Straßenschild auf Japanisch im Japanviertel gibt. Es ist nicht in Ordnung, wenn es ein Straßenschild auf Arabisch in einem Viertel gibt, wo viele arabischstämmige Menschen wohnen. Übrigens aufgestellt wurde dieses Straßenschild, weil die Bezirksvertretung 3, die ja unter anderem für Oberbilk zuständig ist, es offenbar beantragt hat und der Integrationsrat das auch für eine gute Idee hielt. Das Amt für Migration und Flüchtlinge hat gesagt, eigentlich finden wir die Idee gar nicht so gut. Das hat sich jüngst noch mal in unserer Berichterstattung gezeigt.

Stefanie Geilhausen: Ja, die hatten Angst, dass man die Leute ausgrenzt und dass man so eine Art Ghetto-Beschilderung da macht. Also dass es diskriminierend wirkt.

Helene Pawlitzki: Die sagen halt, man kann die Vielfalt Düsseldorfs nicht abbilden in einem Straßenschild. Wenn man danach ginge, wo die meisten Leute von einer bestimmten Nationalität her wohnen, dann müsste man überall türkische Straßenschilder anbringen.

Stefanie Geilhausen: Ich finde das übertrieben. Ich finde punktuell kann man das durchaus machen. Es ist ja auch im Gespräch, ein türkischsprachiges Straßenschild aufzustellen. Ich glaube in Rath wird darüber gerade geredet. Also kann man machen. Ist die Frage, was man damit zeigen will. Also mich stört es nicht. Also stört dich das? Hast du dich schon mal verfahren auf dem Nachhauseweg durch ein etwaiges Schild?

Helene Pawlitzki: Nein. Vor allen Dingen ist es ja nicht so, dass jetzt alle deutschsprachigen Straßenschilder durch Arabisch ersetzt werden. Denn dann hätte ich wirklich ein Problem, weil ich mich dann unter Umständen nicht mehr zurechtfinden würde. Aber so ist es ja nicht. Naja. Also ich weiß noch, als Samy Charchira in Düsseldorf ins Amt kann. Er ist glaube ich der einzige bislang marokkanischstämmige Ratsherr in Düsseldorf. Ich habe ihn gesehen, wie er auf der Straße

unterwegs war in diesem Viertel - indem ich ja auch wohne - und wie unglaublich toll die Leute das fanden, dass einer von ihnen sozusagen jetzt im Rat sitzt und ihre Interessen auch mitvertritt. Jemand, der ihre Sprache spricht und der einen Bezug zu ihrer Geschichte und ihrer Herkunft hat und versteht, wo sie herkommen. Repräsentation ist ja unheimlich wichtig für Integration. Ich finde schon, dass so ein Schild dann einfach den Menschen, die dort wohnen, sagen kann, wir sehen euch und wir betrachten euch als einen Teil von uns. Ich glaube, das ist aber ganz genau der Punkt, wo die Leute, die gegen solche Aktionen sind, Schwierigkeiten haben. Unabhängig jetzt davon, ob sie sich da nachher hetzerisch im Internet äußern oder das vielleicht nicht tun. Ich glaube für diese Menschen, stellt die arabische Kultur eine Bedrohung dar. Diese Idee der Überfremdung hat ja ganz viel mit Vorurteilen zu tun. So wird geglaubt, die Leute welche aus diesem Kulturkreis stammen, kommen alle nach Deutschland und haben ganz viele Babys. Am Ende spricht keiner mehr vernünftig Deutsch. Alle Frauen müssen Kopftücher tragen und die Scharia wird eingeführt. Also das ist ja die Angst. Das “unsere Kultur“, “unser christliches, humanistisches Erbe“ - was wir haben und worauf unsere Rechtsordnung und unsere Demokratie fußt - abgelöst wird durch etwas anderes. Einfach aus schierer Masse, weil eben viele Leute kommen.

Stefanie Geilhausen: Also es gab so eine rechte Postille, die hat über dieses Straßenschild an der Ellerstraße geschrieben: „Islamverbände erfreut: erstes arabisches Straßenschild in Deutschland“. Also ich sage, es gibt ein arabischsprachiges Schild in Düsseldorf. Ich sage sogar, es gibt ein arabischsprachiges Straßenschild in Oberbilk, hey super. Und die sagen, es ist das erste und „ jetzt geht es los, jetzt kommen sie“.

Helene Pawlitzki: Spannend ist ja auch diese Vermischung von Arabisch und Islam. Also alles, was arabisch ist, ist dann auch Islam. Da hat das dann auch so eine religiöse Komponente.

Stefanie Geilhausen: Ja natürlich.

Helene Pawlitzki: Es ist nicht notwendigerweise ein islamisches Straßenschild.

Stefanie Geilhausen: Aber was du vorhin gesagt hast, als Zeichen der Akzeptanz. Ich finde vor allen Dingen, es ist überhaupt mal ein Zeichen, dass mal jemand darüber nachgedacht hat, wie Schrift und wie geschriebene Sprache bei diesen vielen Mitbürgern in Oberbilk funktioniert. Weil ich meine, die erhalten ja jeden Tag ihre Post auf Deutsch. Sie erhalten Post vom Finanzamt. Ich meine, wir wissen alle, wie die Post vom Finanzamt zu lesen und zu verstehen ist. Dann gibt es ein einziges Wort – „Ellerstraße“ - was sie jetzt in ihrer eigenen Schrift lesen können. Das ist doch toll. Also ich finde, das ist einfach so ein klitzekleines Entgegenkommen. Also für mich ist das egal, wie es gemeint ist. Das ist mir wurscht. Ob das jetzt als Zeichen der Weltoffenheit Düsseldorfs gemeint ist oder wie auch immer. Ich finde es völlig ideologiefrei und gar nicht mit großer Symbolik aufgeladen. Ich finde das einfach nett.

Helene Pawlitzki: Ich bin sehr gespannt, ob das das letzte oder das erste arabischsprachige Straßenschild in Düsseldorf ist. Wir beobachten das weiter. Vielen herzlichen Dank, Stefanie Geilhausen.

Stefanie Geilhausen: Gerne.

Anhänger von Youtuber Mois sollen Obdachlose belästigen

Helene Pawlitzki: So, aus der wunderbaren Welt des Internets erreicht uns eine Geschichte, die Verena Kensbock recherchiert hat. Herzlich willkommen im Podcast, Verena.

Verena Kensbock: Vielen Dank.

Helene Pawlitzki: Ist nicht so eine schöne Geschichte, muss man sagen.

Verena Kensbock: Das stimmt.

Helene Pawlitzki: Ich stehe auch ein bisschen ratlos davor, ehrlicherweise. Fängt alles an mit einer Pressemitteilung der Organisation für Obdachlosenhilfe „fiftyfifty“. Die schreiben: „Der Hip-Hopper und YouTuber Mois, hat ein Video gemacht, in dem er eine Frau in ziemlich schlechtem Licht dastehen lässt. Und jetzt sind die Follower von Mois unterwegs und nerven diese Frau tierisch“. Kannst du uns erleuchten, was dahintersteckt?

Verena Kensbock: Vielleicht muss ich ein bisschen erklären und von vorne anfangen, was Mois eigentlich so macht. Der Youtuber nennt sich selber so und hat 2017 diesen YouTube-Kanal eröffnet und anfangs Rap-Videos kommentiert und macht jetzt aber auch unterschiedliche Formate. Er geht in Innenstädte und macht dort so Spielchen, sage ich mal. Häufig ist er in Düsseldorf oder Krefeld unterwegs. Also, teilweise macht er auch so Sachen wie: „Ich gebe dir 50 Euro, wenn du dir die Augenbrauen abrasierst“. Er macht aber eben auch Spielchen mit obdachlosen Menschen. Und ich nenne das jetzt mal Spielchen, weil es aus meiner Sicht welche sind. In dem Video, auf das ich mich auch beziehe, geht er in den U-Bahnhof Heinrich-Heine-Alle und drückt dort den Obdachlosen seine Kreditkarte in die Hand und sagt: „Heb dir so viel ab, wie du möchtest“. Die Spielregeln sind aus seiner Sicht so aufgebaut, dass wenn sie zu viel abheben, sie als gierig abgestempelt werden. Damit hat er zwar Geld verloren, aber dann hat er quasi den „Kern“ dieses Menschen erkannt, sozusagen das „echte Wesen“. Wenn sie bescheiden sind und nur wenig abheben, dann legt er noch was obendrauf.

Helene Pawlitzki: Klingt ein bisschen nach Küchenpsychologie.

Verena Kensbock: Absolut. Und ehrlicherweise, finde ich das scheinheilig. Das ist jetzt auch wirklich meine ganz persönliche Meinung. Ich finde es irgendwie perfide, den ärmsten Menschen - die keinen Schlafplatz und kein Geld für Essen haben - Geld anzubieten und sie dann dafür zu verurteilen, wenn sie es nehmen.

Helene Pawlitzki: Und dabei werden die dann gefilmt?

Verena Kensbock: Dabei werden sie gefilmt. Zum Teil auch von weiter entfernt, wenn er die Kontaktaufnahme startet. Er ist zumindest mit einem kleinen Team unterwegs. Irgendwann lassen sich die obdachlosen Menschen dann aber drauf ein und gehen dann mit ihm und dem Team mit und werden dann auch wissentlich gefilmt. Genau dabei hat er Lukas kennengelernt. Ein obdachloser Mann, der erzählt, dass er vor kurzem seine Arbeit und seine Wohnung verloren hat und in dem Video 100 Euro abhebt. Weil er so bescheiden war, legt Mois noch 100 Euro drauf. Die Follower sind total begeistert von diesem jungen Mann, der dann wirklich in Tränen ausbricht und sich wirklich unglaublich über das Geld freut. Er sagt, er kann jetzt zwei Monate davon leben.

Helene Pawlitzki: Von den 200 Euro?

Verena Kensbock: Genau. Die Follower sagen, unterstützt ihn doch mal. Daraufhin folgt ein zweites Video, in dem er Lukas zu seinem Schützling macht. Er geht mit ihm einkaufen, kleidet ihn neu ein, geht mit ihm zur Apotheke und lässt seine Hautkrankheit behandeln. Er organisiert ihm wohl über einen Kollegen eine Wohnung. Er stellt ihn selbst in seiner Agentur an. Er soll da die Baustelle beaufsichtigen. Er stellt ihn ein bisschen wieder auf die Beine. Also zumindest sieht es so aus. Es wird so eine ganze Videoreihe daraus. Dann kommt es aber irgendwann zum Bruch mit Lukas' Freundin. Es gab wohl irgendwie Streit zwischen den beiden. Es werden von ihr heimlich gefilmte Aufnahmen gezeigt, die jemand wahrscheinlich bei Instagram veröffentlicht hat und sie wusste offenbar nichts davon. Seitdem wurde sie auf der Straße angesprochen von Fremden, von Followern, von Mois. Man muss dazu wissen, ihm folgen allein auf YouTube 2,2 Millionen Leute. Es kommen noch welche hinzu auf TikTok und auf Instagram. Also er hat wirklich eine unglaublich große Reichweite. Das führte dazu, dass diese Frau, die obdachlos ist und in Düsseldorf auf der Straße lebt, sich eben nicht zurückziehen kann. Sie wird angesprochen von Fremden, was sie da gemacht hat.

Helene Pawlitzki: Was zeigen denn diese Aufnahmen?

Verena Kensbock: Sie zeigen eine Streitsituation zwischen den beiden. Sie wird so ein bisschen von unten gefilmt. Offensichtlich wusste sie davon nichts. Sie wird in diesem Video vor allem für diesen „Bruch“ verantwortlich gemacht. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, dass sie mit Pöbeleien die Wohnung verloren hat, die Mois den beiden besorgt hatte. Sie will angeblich den Lukas wieder auf die Straße treiben und ihn wieder obdachlos machen.

Helene Pawlitzki: Also Mois erzählt eigentlich in seinen Videos eine Geschichte von einem Obdachlosen namens Lukas, den er sozusagen jetzt wieder aufpäppeln will und dem er hilft. Und in dieser Geschichte gibt es einen Bösewicht. Und dieser Bösewicht ist die Freundin von Lukas, die ihm das irgendwie versaut, weil sie pöbelt, weil sie streitet, weil sie nicht okay ist. Das ist die Geschichte, die Mois erzählt.

Verena Kensbock: Genau.

Helene Pawlitzki: Und die Follower von Mois folgen dieser Geschichte offensichtlich?

Verena Kensbock: Absolut. Also es ist auch sehr eindeutig in den Videos. Mois redet immer wieder auf Lukas ein und sagt, die ist nicht gut für dich, vergiss sie. Wir wissen natürlich nicht genau, wo da die wahre Grenze verläuft. Aber es ist schon sehr eindeutig, dass sie zur Schuldigen gemacht wird. So auch das Argument von der Hilfsorganisation „Fitftyfifty“. Sie wird da dieser Reichweite ausgesetzt und weiß davon überhaupt nichts. Sie wird in ihrem Lebensraum, der die Straße ist, bedrängt und belästigt.

Helene Pawlitzki: Ist eine Geschichte. Timo, ich finde immer, wenn so was dann auch noch bei uns vor der Haustür passiert, dann hat man dazu noch mal eine besondere emotionale Beziehung.

Timo Beck: Die Rapper mit der großen Reichweite aus Düsseldorf sind ja generell ein Thema, was schon häufiger aufgegriffen wurde.

Helene Pawlitzki: Es gibt nicht nur einen.

Timo Beck: Ja, Thomas Geisel hat da ja auch seine Erfahrungen mit gemacht, muss man sagen.

Helene Pawlitzki: Ja, mit Farid Bang.

Timo Beck: Er hat ja jetzt auch gerade ein neues Video veröffentlicht, wo er das so ein bisschen relativiert. Wo er dazu aufruft, die Frau in Ruhe zu lassen und dass sie ihm auch sehr leidtun würde. Unterm Strich kann man nur sagen, ich hoffe, dass seine Follower sich daran halten und die arme nicht weiter belästigen.

Helene Pawlitzki: Darauf aufmerksam gemacht hat ja die Obdachlosenorganisation „Fiftyfifty“. Was genau werfen die Mois denn vor?

Verena Kensbock: Die werfen ihm vor, die Freundin vom Lukas namens Dorothea, vorzuführen und sie eben zu einer Schuldigen zu machen. Aus deren Sicht ist sie die eigentlich nicht. Die Organisation sagt, die Beziehung zwischen den beiden ist schon sehr lange problematisch und das ist wohl relativ komplex und das sei wohl etwas einfach dargestellt. Man muss dazu sagen, nachdem Mois ein Anwaltsschreiben bekommen hat, wurde das betreffende Video auch offline genommen. Fiftyfifty hat einen Anwalt eingesetzt, der ihn abgemahnt hat.

Helene Pawlitzki: Weil es um Bildrechte geht?

Verena Kensbock: Genau, es ging um Persönlichkeitsrechte und Verletzungen des Rechts am eigenen Bild.

Helene Pawlitzki: Denn man darf natürlich nicht heimlich gemachte Aufnahmen von jemandem ins Internet stellen, wenn derjenige nicht zugestimmt hat.

Verena Kensbock: So ist es. Und er hat darauf ziemlich schnell reagiert, innerhalb weniger Stunden das Video offline genommen und auch seine Follower gebeten, die Frau in Ruhe zu lassen. Sie ist allerdings auch noch in älteren Videos zu sehen. Also die wirklichen Fans werden sie wahrscheinlich trotzdem erkennen. Aber vielleicht werden sie trotzdem ein bisschen Ruhe geben, wenn Mois sich das wünscht.

Helene Pawlitzki: Das Problem ist ja immer, wenn der Geist aus der Flasche ist, bekommst du ihn nicht wieder reingestopft.

„Tu Gutes und rede drüber“

Timo Beck: So ist das heutzutage mit diesen Plattformen. Es gibt ja auch in den USA diesen relativ großen, wohlhabenden Typ, der wahllos unheimlich viel Geld an Obdachlose verteilt und auch mehrere Millionen Follower hat. Also ich kenne ihn von Instagram, ich weiß gar nicht, welche Channels er sonst noch bedient. Möglicherweise hat Mois sich da so ein bisschen ein Beispiel drangenommen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das finde. Auf der einen Seite tust du in dem Moment einer Person natürlich was Gutes. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass diese Leute aber auch versuchen, sich dadurch ein bisschen zu erhöhen, um selbst in einem sehr positiven Licht dazustehen.

Helene Pawlitzki: Naja, das wäre ja alles gut und schön, wenn man es nicht filmen und ins Internet stellen würde.

Timo Beck: Tu Gutes und rede darüber.

Helene Pawlitzki: Wenn es wirklich eine gute Tat sein soll, dann frage ich mich natürlich, warum macht man es dann publik auf großen sozialen Netzwerken? Denn letztendlich geht es ja dann darum, einerseits eine Followerschaft zu generieren, die wiederum Geld bringt. Ich habe auch versucht, Mois Videos anzugucken und bin an verschiedenen Stellen gescheitert, weil mir mehrere Werbespots vorgespielt wurden, um die ich nicht herumkam. Also der wird auch Geld damit verdienen, dass er das macht. Am Ende ist es vielleicht einfach so ein Linke-Tasche-rechte-Tasche-Geschäft. Auf der anderen Seite feiern ihn natürlich seine Anhänger in den Kommentaren dafür, was er für ein guter Mensch ist. Also er hat auch persönlichen Ruhm davon, dass er diese Dinge tut. Und die Menschen, denen er das Geld schenkt, sind letztendlich ja nur Werkzeuge dazu. Also er instrumentalisiert sie sicherlich auf eine gewisse Weise.

Verena Kensbock: Absolut, wie du das schon beschrieben hast. Ich habe mir etliche Videos und damit auch etliche Werbeclips angeguckt. Er macht auf jeden Fall Geld damit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er da mit einem Minus rausgeht, um ehrlich zu sein. Ich kannte diese Masche vorher noch gar nicht und war ehrlich gesagt ein bisschen schockiert davon. Ich glaube, dass er so jemandem wie Lukas, den er sich da jetzt herausgepickt hat, zwar durchaus hilft. Das sollte man auch anerkenne. Ich glaube aber, dass es durchaus nachhaltigere Formen der Obdachlosenhilfe gibt, die ihn selbst wahrscheinlich weniger bereichern würden, aber vielleicht eher an den Kern des Problems angehen, anstatt einer Person zu helfen. Man merkt es auch ein bisschen, dass er auch viele Obdachlose verachtete, die Drogenprobleme haben. Da fand ich ein Zitat von ihm ganz sprechend. Er sagte: “Einen Obdachlosen zu finden, der keine Drogenprobleme hat, ist so schwer wie eine korrekte Frau zu finden“. Das war so eine doppelte Diskriminierung, die ich wirklich unglaublich fand. Darum hat er sich eben auch diesen Lukas ausgepickt. Lukas sagt zwar, dass er ab und an trinkt, aber keine härteren Drogen nimmt. Ich glaube, so weit geht Mois Verständnis, für Menschen auf der Straße dann doch nicht.

Helene Pawlitzki: Also Mois, wenn du zuhörst von einer inkorrekten Frau an dich, gib doch einfach deine Kreditkarte an Fiftyfifty, die wissen schon, was sie damit machen sollen und die helfen dann den Obdachlosen für dich. Oder eine von vielen anderen Organisationen in Düsseldorf, die sich darum kümmern, wie zum Beispiel die „franzfreunde“ oder dem „Gutenachtbus“. Da gibt es etliche.

Timo Beck: Gute Idee, Helene.

Helene Pawlitzki: Danke schön. Vielen Dank, Verena Kensbock.

Verena Kensbock: Sehr gerne.

Frühstücken in Düsseldorf - die besten Tipps

Helene Pawlitzki: Ich weiß zufällig, dass Timo Beck heute Morgen eine Banane gefrühstückt hat, weil ich das ja immer beim Soundcheck frage. Ich habe heute Morgen ein Birchermüsli gefrühstückt, habe ich auch schon erzählt. Und dann noch drei Käsebrote hinterher geschoben, einfach weil ich nicht genug Kalorien hatte. Brigitte, was hast du heute gefrühstückt?

Brigitte Pavetic: Das ist lustig. Ich habe bislang einen Kaffee getrunken oder zwei. Ich habe noch gar nichts gegessen.

Timo Beck: Vorbildlich. Intermittent Fasting. 16:8 oder so.

Brigitte Pavetic: Aber ich esse tatsächlich gerne ayurvedisch Haferflocken mit warmem Wasser. Das finde ich eigentlich ganz gut.

Helene Pawlitzki: Nur mit warmem Wasser?

Brigitte Pavetic: Ja, kann man machen.

Helene Pawlitzki: Nichts sonst?

Brigitte Pavetic: Dann noch mit Früchten oder so, aber auch warm gemacht. Das ist super, schmeckt so gut. Das ist natürlich sehr gut, um in den Tag zu starten, weil du ganz viel Vitamin B12 oder Eisen durch die Haferflocken hast. Genial, kann ich wirklich jedem empfehlen. Banane ist auch gut.

Timo Beck: Fast wie dein Birchermüsli, oder?

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: Ist ja auch Haferflocken-Basis.

Helene Pawlitzki: Ich sage es mal so - meine Haferflocken gieße ich an mit Apfelsaft und Sahne.

Brigitte Pavetic: Oh, ayurvedisch, gar nicht gut.

Helene Pawlitzki: Überhaupt nicht ayurvedisch.

Timo Beck: Mit Altbier.

Brigitte Pavetic: Oder Champagner, Helene.

Helene Pawlitzki: Ja, Champagnerfrühstück ist ja sowieso das Beste.

Timo Beck: Ja

Helene Pawlitzki: Also, wir einigen uns darauf, dass es auf jeden Fall mindestens einmal in der Woche sollte man geil frühstücken.

Timo Beck: Absolut

Helene Pawlitzki: Das kann ja auch am Wochenende der Cheat Day sein, falls es sowas gibt. Und die Frage ist natürlich, wenn man das Frühstück nicht gerade selber herstellt, beziehungsweise jemand hat, der es für einen tut, wo geht man hin? Brigitte, dein Stichwort, wo geht man hin? Also, Frühstücken boomt.

Brigitte Pavetic: Ja, total.

Helene Pawlitzki: Es gibt etliche Dinge, die man ausprobieren kann.

Aufgedeckt - Zwischen Brunch, All-Day-Breakfast und Co. Ein Einblick in Düsseldorfs Frühstückskultur

Brigitte Pavetic: Tatsächlich, das ist ja wirklich bemerkenswert, was sich so in Düsseldorf an Frühstückskultur entwickelt. Und ich will das auch genauso benennen, Frühstückskultur, als ob es die nicht schon immer gegeben hätte. Aber es gibt trotzdem Veränderungen. Es ist so, wie wir eigentlich alle wissen, früher gab es ja so vor allem die Klassiker, die es teilweise immer noch gibt: Café „Heinemann“ - knallvoll. Jeden Tag. Wirklich auch am Wochenende.

Helene Pawlitzki: Bin ein Riesenfrühstücksfan da.

Brigitte Pavetic: Es ist der Wahnsinn und das ist ganz schön. Ein sehr durchmischtes Publikum, was ich ganz toll finde. Es gab aber auch früher das Café „Bastian“ am Karlsplatz. Ja, so verschiedene, wirklich so klassische Cafés. Und mir ist irgendwann aufgefallen, auch klassische Frühstückscafés, als ich eine Verabredung hatte zum Interview in der Altstadt und ich mir dachte, `Wo gehen wir denn hin?`. Es gibt fast gar nichts mehr davon. „Heinemann“ gibt es natürlich noch, Gott sei Dank.

Timo Beck: Die wird es auch wahrscheinlich noch immer geben.

Brigitte Pavetic: Wahrscheinlich in 80 oder 90 Jahren noch. Die hatten ja gerade Jubiläum. Aber es hat sich was verändert. Das hat sicherlich auch so ein bisschen mit Social Media zu tun aber auch mit einer Jugend und eher jüngeren Menschen, die eben auch total Lust auf anderes Frühstück haben. Wir haben ja schon länger das Café „Buur“ in Friedrichstadt. Sehr Instagrammable, sagt man das so?

Timo Beck: Ja.

Brigitte Pavetic: Also schön Fotos machen, denn das sieht super schick aus. Wir haben „Seven Sundays“ in Unterbilk. Wir haben die „Cloud Kitchen“ zweimal jetzt in Düsseldorf. Die haben mir explizit gesagt: „Mensch, Brigitte, super, wir machen starkes Marketing. Das ist auch alles so, du kannst das ganz toll fotografieren. Und das sind wirklich oft auch reine Frühstückslokale. Also die machen von morgens bis abends.

Helene Pawlitzki: Es gibt die ganzen Zeiten Frühstück?

Brigitte Pavetic: Ich war da überall. Ich weiß nicht, Timo, die kennst du doch auch

Timo Beck: Ja, die habe ich wirklich alle durch. Also All-Day-Breakfast ist auch bei uns so ein Riesenthema. Und hat in meiner Peer-Group, sage ich jetzt mal, auch so ein bisschen diesen Brunch abgelöst. Also dieses Brunchen gibt es gar nicht mehr so. Da können wir gleich noch mal schauen, was es da gibt. Ich habe mir ein paar Sachen auch rausgeschrieben, die ich neulich getestet habe. Aber dieses All-Day-Breakfast ist bei den jungen Leuten, wie du schon sagst, total angesagt und Instagrammable. Du hast ja schon ein paar Läden genannt. Es gibt noch „Soul Brunch“, es gibt noch „Birdy & Co.“.

Brigitte Pavetic: Genau, „Birdy & Co.“. Ja, sehr cool.

Helene Pawlitzki: Ok wartet mal kurz Leute. Die 35-jährige Mama müsst ihr kurz mitnehmen. Brunch ist ja praktisch ein spätes Frühstück, wo man Lunch-Elemente reinmischt. Das verstehe ich unter Brunch.

Timo Beck: Ja.

Helene Pawlitzki: All-Day-Breakfast ist, man kriegt es morgens früh, man kriegt es abends spät. Und es enthält nur klassische Frühstückssachen.

Timo Beck: Ja, was ist klassisches Frühstück?

Helene Pawlitzki: Ja, genau. Die Übergänge sind fließend, oder?

Brigitte Pavetic: Es ist sehr komplex. Bei mir ist das so, da habe ich im Kopf was riesiges aufgebaut.

Timo Beck: Meistens in Buffet-Form.

Brigitte Pavetic: In Buffet-Form, ganz genau. Also dass du halt eben die Müsli-Ecke hast. Also ein bisschen auch, wie man es im Hotel kennt.

Helene Pawlitzki: Okay. Müsli, Brot, Brötchen und Eier mit Speck.

Brigitte Pavetic: Ja, oder so Marmelade und alles so aus diesen Pötten raus.

Helene Pawlitzki: Und Früchte.

Timo Beck: Aber auch noch irgendwo dann den Braten mit Spätzle.

Helene Pawlitzki: Ach, das auch?

Brigitte Pavetic: Kann auch passieren.

Timo Beck: Bei klassisch Brunch, eigentlich hast du halt auch diese Lunch-Elemente, wie du schon gesagt hast.

Brigitte Pavetic: Ja.

Helene Pawlitzki: Braten mit Spätzle?

Brigitte Pavetic: Ja, man kann das ganz weit treiben, je nachdem, was das Portemonnaie hergibt. Oder Timo? Ich nenne hier mal den „Breidenbacher Hof“ oder bei dem Hotel „InterConti“ kann man auch brunchen. Das ist natürlich dann entsprechend hochpreisiger. Aber das ist so das klassische Brunchen. Und das gibt es zwar auch immer noch.

Timo Beck: Aber es wird immer weniger, finde ich.

Brigitte Pavetic: Ja, genau. Und dafür eben wirklich dieses All-Day. Also tatsächlich von morgens bis abends, auch nur Frühstück.

Helene Pawlitzki: Okay, und das heißt dann Porridge, Pancakes, aber kein Braten mit Spätzle.

Timo Beck: Nee, nicht wirklich der Braten mit Spätzle. Aber so Açaí Bowls und Pancakes.

Helene Pawlitzki: Salat?

Timo Beck: Salat eher weniger.

Brigitte Pavetic: Und auch Ei Benedict.

Timo Beck: Ja, Ei Benedict.

Brigitte Pavetic: Du kannst auch diese typischen Brote essen.

Timo Beck: Avocado Toast.

Brigitte Pavetic: Genau, danke, Timo. Super. Also diese Elemente kann man dann einzeln bestellen. Was ich ganz interessant finde, ich habe mich mal so ein bisschen in der Branche rumgehört unter eben auch anderen Gastroexperten. Das spannende, was die gesagt haben, dass es auch so ein bisschen ein monetärer Aspekt ist. Also nicht nur die Kultur. Nehmen wir ein klassisches Wochenende, ja? Du willst dich mit Freunden treffen und triffst dich abends, gehst irgendwie essen, hast eine Flasche Wein, eine Flasche Wasser, pipapo. Das geht schon schnell in einen gewissen Bereich. Du kannst dich aber auch mit deinen Freunden zum Frühstück treffen. Wenn man ehrlich ist, ist auch nicht so ganz günstig. Aber es ist immer noch viel, viel günstiger, als eben so ein klassisches Abendessen.

Helene Pawlitzki: Ok.

Brigitte Pavetic: Möglicherweise sogar auch in der Woche. Anstatt einen guten klassischen Lunch, halt lieber frühstücken gehen. Macht sich wohl auch im Portemonnaie bemerkbar.

Helene Pawlitzki: Interessant.

Brigitte Pavetic: Ja.

Timo Beck: Wobei ich finde, dass diese neuen All-Day-Breakfast-Locations, sich das alles sehr gut bezahlen lassen.

Brigitte Pavetic: Sind nicht günstig, habe ich auch gedacht.

Timo Beck: Also günstig sind sie nicht. Dann nimmst du noch zwei Kaffee, einen Smoothie oder vielleicht sogar noch was Alkoholisches, eine Mimosa oder sowas, dazu. Dann bist du auch schnell über 100 Euro mit zwei Leuten fürs Frühstück.

Brigitte Pavetic: Ja, gebe ich dir recht.

Dein perfekter Frühstücksort

Helene Pawlitzki: Okay, passt auf. Ich sage euch das Szenario und ihr sagt mir, wo ich hingehe. Ich alleine will mir einen richtig geilen Tag machen und fange mit einem super Frühstück an, solo. Wo gehe ich hin? Timo, hast du eine Idee?

Timo Beck: Ja, ich habe mehrere Ideen.

Brigitte Pavetic: Ich auch.

Helene Pawlitzki: Eine Idee. Nur eine Idee.

Timo Beck: Okay, dann geh doch vielleicht mal, wenn du es ein bisschen klassischer magst, ins „Bulle Bistro“ in Flingern in der Sammlung „Philara“.

Helene Pawlitzki: Okay.

Brigitte Pavetic: Das ist super.

Timo Beck: Das ist noch ein ziemlicher Geheimtipp.

Helene Pawlitzki: Was ist daran so toll?

Timo Beck: Das Tolle ist das frisch gemachtes Brot von der Bäckerei Bulle in einem coolen Setting. Du bist ja in der Kunstsammlung „Philara“. Abends wird das übrigens zur Weinbar.

Brigitte Pavetic: Da kannst du einfach bleiben.

Timo Beck: Du kannst einfach den Tag da verbringen.

Helene Pawlitzki: Ich bestelle meine Masseurin einfach da hin. Okay, cool. Nächstes Szenario.

Brigitte Pavetic: Aber sag mal, ganz kurz, Helene, wenn du erlaubst. Wird da auch die Terrasse aufgemacht in der Sammlung „Philara“? Da ist eine super Atmosphäre.

Timo Beck: Ja. Im Sommer? Hammer.

Brigitte Pavetic: Mega, oder? Soll ich auch noch schnell einen Tipp abgeben?

Helene Pawlitzki: Ne, pass auf. Du kannst jetzt den Tipp abgeben für folgendes Szenario. Taufe von einem Kind. Die ganze Familie kommt. Ich will nicht zu Hause die ganzen Leute haben. Mindestens 15 Personen. Wo gehe ich hin?

Brigitte Pavetic: Ja, also es soll sich so ein bisschen am Rahmen halten. Preislich.

Helene Pawlitzki: Wahrscheinlich.

Brigitte Pavetic: Also ich habe zum Beispiel selber mal Feiern gehabt mit Frühstück im „Wilmar Wunder“. Das fand ich echt total schön. Da bin ich nach oben gegangen mit Familie und Freunden. Das fand ich ganz süß und hat mir sehr gut gefallen. Also das würde ich empfehlen. Und Café „Heinemann“ geht halt immer zum was buchen, finde ich.

Helene Pawlitzki: Ja. Erstes Date. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Typ gut ist oder scheiße. Wo gehe ich zum Frühstück mit dir hin?

Brigitte Pavetic: Du forderst uns aber ganz schön hier heraus.

Helene Pawlitzki: Ja, klar.

Brigitte Pavetic: Okay. Was ist mit Café „Liebe“?

Timo Beck: Oh ja.

Brigitte Pavetic: Das gibt es.

Timo Beck: Das gibt es wirklich?

Brigitte Pavetic: Ja, und tolles Frühstück. Und das ist auch wirklich nett.

Helene Pawlitzki: Das schreibe ich bei Tinder. Komm ins Kaffee Liebe. Ich glaube, das geht schief. Okay. Ich will gerne mit meiner Mama frühstücken gehen.

Timo Beck: Warst du schon im Loft, im neuen Restaurant auf dem Karlsplatz? Die haben ein tolles, klassisches Frühstück, aber mit ein paar modernen Elementen. Gefällt der Mama und gefällt auch den Kids.

Helene Pawlitzki: Okay, super.

Brigitte Pavetic: Man kann da auch gut gucken.

Helene Pawlitzki: Jetzt beginnt doch die Challenge. Altweiber, sechs Frauen, wollen dabei auch ordentlich picheln.

Brigitte Pavetic: Du meinst Frühstück jetzt?

Helene Pawlitzki: Natürlich.

Brigitte Pavetic: Ja gut, da kann ich auch wirklich wieder nur sagen Café „Heinemann“, weil das ist wirklich der Klassiker.

Helene Pawlitzki: Ja, das ist ein Klassiker. Jetzt will ich einen neuen Tipp, im Café Heinemann habe ich nichts mehr bekommen.

Brigitte Pavetic: Neuer Laden? Oder meinst du, es kann jeder Laden sein?

Helene Pawlitzki: Ich will auch einen guten Mimosa trinken.

Brigitte Pavetic: Weißt du, was auch ganz schön ist? Das „Schwan“ am Burgplatz zum Beispiel. Da bist du eigentlich mitten im Geschehen, fast um die Ecke.

Helene Pawlitzki: Stimmt.

Brigitte Pavetic: Also das kann ich empfehlen,das ist ganz nett.

Helene Pawlitzki: Kann man da frühstücken?

Brigitte Pavetic: Ja, auf jeden Fall.

Helene Pawlitzki: Ah, das wusste ich nicht.

Timo Beck: Ja, die haben Buffet. Die haben sogar ein Buffet am Wochenende bis 14 Uhr. Ich glaube, das liegt bei 19 Euro, also relativ bodenständig.

Helene Pawlitzki: Cool.

Timo Beck: Wenn ihr es mit den Mädels dann ein bisschen hipper haben wollt, würde ich euch das „Nooij Dutch Deli“ empfehlen. Die haben auch sehr coole Frühstücksgerichte und auch leckere Drinks dazu.

Helene Pawlitzki: Okay. Ich finde, ihr lasst keine Wünsche offen, was das angeht.

Timo Beck: Ne.

Helene Pawlitzki: Das klingt großartig.

Timo Beck: Es kam ja, glaube ich, noch konkret die Frage nach Brunch.

Helene Pawlitzki: Ja. Stimmt, von Yvonne, ne?

Timo Beck: Genau.

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: Ich war jetzt zuletzt im „Hyatt“, im Medienhafen. Die haben nämlich nach mehrjähriger Pause den Brunch wieder eingeführt. Und das war wirklich super, muss ich sagen.

Brigitte Pavetic: Super Küche.

Timo Beck: Hat überhaupt keine Wünsche offen gelassen. Man muss aber dazu sagen, mit 79 Euro pro Person, muss man es auch wollen, ne?

Helene Pawlitzki: Das ist die einzige Mahlzeit des Tages dann, ne?

Timo Beck: Ja, ist es aber wirklich. Also auch von der Menge, die du dann in diesen drei Stunden zu dir nimmst, das reicht auch dann wahrscheinlich für zwei Tage für viele Leute.

Brigitte Pavetic: Genau das ist nämlich auch der Punkt, ne? Auch nochmal, um da anzuschließen, als wir über die Preise sprachen. Du bist ja den ganzen Tag, wenn du sowas machst, du bist ja total satt. Du musst abends vielleicht noch ein bisschen was essen, aber eigentlich bist du okay. Und Helene, wenn du erlaubst, vielleicht noch ein kleiner Tipp, „Birdie & Co.“. Das ist ja so eine tolle, coole Erfolgsgeschichte in Düsseldorf.

Helene Pawlitzki: Da war ich neulich auch mal.

Brigitte Pavetic: Ganz schön. Die mieten da jetzt diesen Kiosk da, ne?

Helene Pawlitzki: Ah ja.

Brigitte Pavetic: Also Höhe Graf-Adolf-Straße, da geht sie ja auch rein, die Laura Müller.

Helene Pawlitzki: An der Königsallee, ne?

Brigitte Pavetic: An der Königsallee, genau. Ich glaube, das ist das Südende. Ich vertue mich da immer. Aber hinten Graf-Adolf-Straße, da um die Ecke bei dem Ex-Berliner-Imbiss. Wir sprachen ja schon, ne?

Helene Pawlitzki: Wir haben vorhin auch schon darüber gesprochen.

Brigitte Pavetic: Aber weißt du, was Laura Müller mit ihrem Partner auch plant? In Kaiserswerth ein Birdie & Co. Ich glaube im April oder Mai. Finde ich super.

Timo Beck: Für die hippen Kaiserswerther, na klar.

Brigitte Pavetic: Ja, genau.

Timo Beck: Brauchen wir auch.

Helene Pawlitzki: Kann man ja vielleicht mit dem Fahrrad hinfahren und dann am Rhein entlang. Irgendwie so.

Brigitte Pavetic: Ja.

Helene Pawlitzki: Okay, fantastisch. Jetzt habe ich natürlich noch mehr Hunger. Vielen, vielen herzlichen Dank, Brigitte Pavetic.

Brigitte Pavetic: Danke.

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Kapitel

1. Straßenschild (00:37:27)

2. Youtube vs. Obdachlose (00:53:02)

3. Frühstückstipps (01:05:05)

311 Episoden

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Co-Moderator dieser Episode ist Timo Beck, Gründer und Inhaber von Mr. Düsseldorf. Kaum einer kennt sich so gut aus mit der Gastro- und Barszene in dieser Stadt.

Im Podcast testen wir ein neues Altbier namens Altus. Hier gibt es mehr Infos.

Das sind diese Woche unsere Themen:

  • Dieser Shitstorm war absehbar - aber das macht es nicht weniger traurig: In Oberbilk ist ein Straßenschild auf Arabisch enthüllt worden. Das passt manchen nicht. Und schon vorher gab es Diskussionen in der Politik. Stefani Geilhausen aus der Lokalredaktion sagt uns, warum wir alle mal eine weite Hose anziehen können.
  • Mehr als zwei Millionen folgen dem Rapper Mois auf Youtube - und feiern ihn dafür, dass er einem wohnungslosen Mann hilft. Jetzt kommt Kritik von der Hilfsorganisation Fiftyfifty. Die Streetworker dort sagen: Mois stellt die ebenfalls wohnungslose Frau des Mannes an den Pranger, mit schlimmen Folgen. Die ganze Geschichte erzählt uns gleich Verena Kensbock.
  • Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages - oder? Wie sie zur köstlichsten Mahlzeit des Tages wird, hat Brigitte Pavetic recherchiert. Wir sprechen über die besten Lokale für Breakfast und Brunch.

Dies ist übrigens Folge 253 dieses Podcasts. Die Handynummer des Rheinpegel-Teams lautet 0160 8080844. Wir freuen uns über jeden, der sich meldet! Erreichbar sind wir aber auch via Facebook, Twitter, Instagram oder Linkedin. Und natürlich auch per Mail an rheinpegel@rheinische-post.de.

Rheinpegel-Transkript vom 23.03.2023

Rooftop Bars - TIpps von Mr Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Ich habe mal unsere Hörerinnen und Hörer über WhatsApp gefragt, was die dich so fragen wollen und es sind zahlreiche Antworten gekommen. Es gibt einigen Redebedarf. Also Peter fragt: „Mich würde die beste Location mit Blick über die Stadt interessieren, außer Rheinturm“.

Timo Beck: Außer „Rheinturm“.

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: Ich muss ganz ehrlich sagen, aus meiner Sicht wird das noch so ein bisschen stiefmütterlich behandelt in Düsseldorf. So richtig viele coole Rooftops haben wir nicht. Aber um jetzt einfach auch mal ein paar zu nennen, was ich sehr gut finde, ist der „Paris Club“ im 25 Hours Hotel. Da hat man ein Restaurant und eine Bar. Sehr schöner Blick. Auch ein kleiner Außenbereich. Ist jetzt kein klassischer kompletter Rooftop, aber der Blick ist definitiv gegeben. Den „Rheinturm“ hat der liebe Peter ja schon selbst genannt. Da gibt es ein sehr gutes Restaurant, das „Qomo“. Das kann ich wirklich empfehlen, auch wenn man mal irgendwie Freunde beeindrucken will, die nach Düsseldorf kommen.

Helene Pawlitzki: Ja, das ist schon krass. Vor allen Dingen, weil sich das ja dreht. Da hat man wirklich einen guten Blick über Düsseldorf.

Timo Beck: So und jetzt noch ein paar Sachen, die vielleicht noch nicht so bekannt sind. Es gibt eine supercoole Bar auf dem Ruby Luna Hotel, hier in der Innenstadt. Sie nennt sich „Observatory Bar“. Die hat aber wirklich nur bei gutem Wetter im Sommer geöffnet. Und auch nicht an allen Tagen die Woche. Man muss da am besten vorher anrufen. Wir haben letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass sie sich da nicht immer an die Öffnungszeiten gehalten wurde, die auf der Website standen. Aber wenn, dann glaube ich ist es das höchste Gebäude in der Altstadt.

Helene Pawlitzki: Okay, dann lohnt sich das auf jeden Fall.

Timo Beck: Ja. Noch ein relativ neues Ding namens „The Roof“, im neuen Be Mine Hotel in Flingern. Sehr gutes Essen und ein schöner Blick mal aus einer anderen Perspektive.

Helene Pawlitzki: Ah, das „Be Mine“ ist dieses Ding, wo man sein Auto im Zimmer parken kann?

Timo Beck: Korrekt. Ja, das haben wir auch unter die Lupe genommen.

Helene Pawlitzki: Verrückt. Ja, ich habe es gesehen. Total irre.

Timo Beck: Das sind so ein paar Tipps. Dann noch „The View“ im Inside Hotel im Medienhafen. Das ist auch definitiv nett.

Helene Pawlitzki: Warte mal, das sind auch alles Hotels, oder?

Timo Beck: Ja

Helene Pawlitzki: Die haben halt die Infrastruktur.

Timo Beck: Genau. Das „Me and All“ auf der Immermannstraße muss ich auch noch erwähnen. Die haben auch oben in der elften Etage eine ziemlich coole Lounge, wo man auch sehr gut frühstücken kann.

Helene Pawlitzki: Genau, da wollte ich immer mal frühstücken.

Timo Beck: Das ist auch noch unter meinen Frühstückstipps, kommen wir nachher nochmal zu.

Helene Pawlitzki: Ja super, machen wir auf jeden Fall.

Currywurst, Veggie-Döner, Falafel-Sandwich - Tipps von Mr Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Außerdem will Peter wissen, seit es die legendäre Pommesbude auf der Mintropstraße nicht mehr gibt, wo es die beste Currywurst gibt. Da kann man sich natürlich drüber streiten, ne?

Timo Beck: Ja, kann man sich drüber streiten. Hier ist meine persönliche Expertise nicht so groß, muss ich ganz ehrlich sagen. Aber welche Currywurst und vor allem auch welche Pommes ich sehr gut finde, ist das „Curry“ auf der Hammerstraße im Medienhafen. Die haben eine gute Berliner Currywurst.

Helene Pawlitzki: Da war ich auch schon. Das ist sehr gut. Die haben auch gute Pommes.

Timo Beck: Genau. Mit leckeren Soßen, frisch gehackten Zwiebeln und so weiter. Und es gibt hier auch noch den „Berliner Imbiss“ in Kaiserswerth am Clemensplatz. Ich war jetzt bestimmt auch zwei Jahre nicht mehr da, das war aber immer gut, fand ich. Sehr klassisch.

Helene Pawlitzki: Ja, ok. Zwei gute Tipps - lieber Peter, viel Erfolg. Karl schreibt: „Wo gibt es den besten vegetarischen Döner? Ich komme aus dem Berliner Raum und das finde ich hier leider sehr schwer zu finden. Meine Vermutung? Das Fastfood-Angebot ist zu breit. Von ‚MyGyros‘ zu Pommes und Pizza. ‚Bali-Döner‘ war bis dato mein Favorit, aber das wurde leider zu ‚Haus des Döners‘. ‚MY Gemüse Döner‘ finde ich nicht so gut, beziehungsweise ein bisschen lieblos und zu vollgepackt. Du siehst, ich habe da eine starke Meinung zu.“

Timo Beck: Ja, Karl. Das kann ich nachvollziehen… Vor allem wenn man aus Berlin kommt. Da können wir hier wirklich nicht mithalten, muss ich an der Stelle mal sagen. Ich hätte jetzt auch tatsächlich den „MY Gemüse Döner“ genannt. Ich finde den ganz gut.

Helene Pawlitzki: Aber warst du in letzter Zeit mal da?

Timo Beck: Nein, ich war bestimmt auch anderthalb Jahre mindestens nicht mehr da.

Helene Pawlitzki: Ich war da vor kurzem mal und ich war auch mal vor längerer Zeit da. Da war das super, da fand ich es richtig gut und habe gedacht: Wow, just rock my world.

Timo Beck: Genau, vor vielen Jahren fand ich es sehr gut.

Helene Pawlitzki: Ja. Ich war neulich mal da und ich möchte jetzt nicht aus einer Experience schließen, dass es nicht mehr gut ist, aber es war nicht gut. Damals war es nicht gut.

Timo Beck: Also wir werden das nochmal für den Karl unter die Lupe nehmen.

Helene Pawlitzki: Ja, man muss es nochmal testen.

Timo Beck: Aber ich habe da noch einen anderen Tipp. Was ich persönlich eh viel lieber mag, ist ein Falafel-Sandwich als vegetarische Alternative zu einem Döner. Und das gibt es sehr gut bei „Tonde“ auf dem Karlsplatz oder bei „Libanon Express“ direkt um die Ecke. Bergerstraße ist das glaube ich.

Helene Pawlitzki: Okay, gut zu wissen. So, dann hat Yvonne geschrieben: „Ich hätte gern Tipps fürs Brunchen, gern mit einer Bemerkung zur jeweiligen preislichen Gestaltung.“ Ich würde sagen, das machen wir gleich noch mal mit Brigitte.

Timo Beck: Würde ich auch sagen.

Trinkgeld: Ja, Nein, Vielleicht?

Helene Pawlitzki: Weiter schreibt sie: „Bestimmt wäre es auch schön, wenn er irgendwo nochmal was zum Trinkgeld sagen könnte. Ich glaube als kleiner Reminder an die Kundschaft macht das manchmal Sinn. Mein Nachbar hat es mal fertig gebracht bei einer Rechnung von 59,60 Euro auf 60 Euro aufzurunden, also satte 40 Cent Trinkgeld. Selten habe ich mich mehr geschämt und habe dann selbst noch einen Zehner auf den Tisch gelegt. Super spannend, weil immer mal wieder auf meiner For You Page bei TikTok der Trend Hot Pot Restaurant in Düsseldorf aufkam“. Also Trinkgeld. Sind wir noch bei zehn Prozent oder sind wir schon drüber?

Timo Beck: Ja, gute Frage. Ich finde immer, das ist eine sehr persönliche Sache. Ich versuche immer so bei den zehn bis 15 Prozent zu landen, aber ich sehe das auch nicht so eng. Wir sind ja nicht in den USA, wo man per se immer schon mal zwischen 15 und 25 Prozent gibt. Einfach schon, weil da die Bezahlung der Servicekräfte ja ganz anders läuft, beziehungsweise ohne die Trinkgelder überhaupt gar nicht sichergestellt ist. Und wie ist das bei dir? Also ich versuche mich immer irgendwie so anzupassen. Also an das Niveau des Restaurants, wo ich bin. Wenn ich mir einen Kaffee für 3,80 Euro hole, zum Beispiel einen Cappuccino, dann runde ich vielleicht auch nur auf 4 Euro auf. Aber wenn ich irgendwo für 41 Euro sehr lecker essen war, gebe ich auch schon mal 50 Euro.

Helene Pawlitzki: Ich bin eine total erratische Trinkgeldgeberin. Ich glaube ich habe Dyskalkulie, wenn man mit Zahlen nicht gut kann. Das haben wahrscheinlich die meisten Leute bei dem Thema Trinkgeld. Aber ich zerbreche immer daran auszurechnen, was jetzt überhaupt zehn Prozent wären. Diese dann noch zu dem Betrag zu addieren, da bin ich immer vollkommen lost. Ich glaube ich gebe 50 Prozent der Zeit viel zu wenig und 50 Prozent der Zeit viel zu viel Trinkgeld und hoffe dabei immer, so karma-mäßig gleicht sich das im Universum alles wieder aus. Ich habe aber neulich einen guten Trick von jemandem gelernt, der auch ein bisschen Probleme mit dem Rechnen hat. Der rechnet zehn Prozent aus und sagt dann zur Kellnerin oder zum Kellner „plus 4 Euro“ oder „plus 3,90 Euro“. Das heißt, er sagt nur, was er drauf tun will und der Kellner muss dann ausrechnen.

Timo Beck: Der schiebt den schwarzen Peter quasi weiter.

Helene Pawlitzki: Ja, was ich echt schlau finde. Ich glaube erstens, können die qua Beruf ein bisschen besser rechnen als ich und zweitens, ist es dann wenigstens fair. Zehn Prozent ausrechnen kriegt man ja meistens noch ganz unfallfrei hin.

Timo Beck: Das kriegt man ganz gut hin. Einfach so eine Kommastelle verschieben.

Helene Pawlitzki: Genau, ja. Und ich meine, wenn man mehr geben will, kann man ja dann auch mehr geben. Aber was ich ganz schlimm finde, in Deutschland ist es ja so, dass der Kellner ja neben einem steht und darauf wartet, dass man den Betrag sagt. Man wird ja nicht mit der Rechnung allein gelassen, damit man mal in Ruhe ein bisschen ausrechnet und sein Handy als Taschenrechner benutzen kann.

Timo Beck: Also ich habe nochmal eine andere Perspektive auf das Thema, seit man fast nur noch mit der Karte bezahlt. Man hat ja überall nur noch diese kleinen Sum-up Geräte liegen, oder was auch immer es für Anbieter da gibt. Selbst wenn ich einen coffee-to-go nehme, werde ich jetzt quasi gezwungen, aktiv zu entscheiden möchte ich zehn, 15 oder 20 Prozent Trinkgeld geben oder gar keins. Und gar kein Trinkgeld, das fühlt sich auch nicht richtig an.

Helene Pawlitzki: Das fühlt sich überhaupt nicht richtig, das stimmt.

Timo Beck: Obwohl ja nicht wirklich eine Serviceleistung in dem klassischen Sinne stattgefunden hat.

Helene Pawlitzki: Plus ehrlich gesagt, es fällt ja auch das Aufrunden dadurch weg. Es gibt ja gar keinen logischen Grund mehr, warum man dann bis zur nächsten vollen Zahl aufrundet. Bei Kleingeld macht das tatsächlich ja noch Sinn, damit das mit dem Rausgeben auch einfacher ist.

Timo Beck: Das fällt weg. Also im Sinne der Servicekräfte, die wir ja sowieso in der Gastronomie dringend gebrauchen können, finde ich es grundsätzlich erstmal gut, dass man getriggert wird, auch Trinkgeld zu geben. Auch wenn man mit der Karte bezahlt und vielleicht nur was to go nimmt. Aus der Perspektive finde ich das völlig legitim.

Helene Pawlitzki: Ja, auf jeden Fall. Ach und ich finde auch, man soll nicht so am Geld kleben. Ja, das klingt jetzt so blöd, aber irgendwie ist es halt auch einfach so. Ob man sich wirklich übermorgen über den Euro, den man dann vielleicht zu viel ausgegeben hat, ärgert?

Timo Beck: Unwahrscheinlich.

Hot Pot essen in Düsseldorf - hier schmeckt's

Helene Pawlitzki: So, Hot Pot. Du magst Hot Pot nicht so gerne, oder?

Timo Beck: Es geht so. Das ist ja so ein Thema, das macht Spaß in einer großen Gruppe mit vielen Leuten, wenn man Zeit und die richtige Stimmung hat. Hatte ich jetzt lange nicht mehr, muss ich ganz ehrlich sagen. Vor allen mit vielen Leuten, die sagen: „Wir haben heute mal drei, vier Stunden Zeit und setzen uns irgendwo hin und machen Hot Pot“. Ist vielleicht auch nicht so ein Thema in meiner Peergroup. Aber ich habe schon sehr gut ein Hot Pot gegessen, im „Little Lamp“ zum Beispiel.

Helene Pawlitzki: Das wurde mir öfter schon empfohlen, ja.

Timo Beck: Und was ich jetzt neuerdings entdeckt habe, das heißt „Olala Malatang“. Das ist aber jetzt nicht klassisch Hot Pot, sondern eher mal schnell für die Mittagspause.

Helene Pawlitzki: Wow.

Timo Beck: Das ist so ein Konzept, indem du dir quasi die Zutaten in einer Bowl selbst zusammenstellen kannst. Wie in einer Art kalten Buffet, dann wird das gewogen und dann wird eine leckere Brühe damit gekocht.

Helene Pawlitzki: Aha.

Timo Beck: Du hast dann quasi deine selbst zusammengestellte chinesische Suppe.

Helene Pawlitzki: Ja cool.

Timo Beck: Das ist so eine Alternative, wenn man Lust auf Hot Pot hat, aber jetzt nicht irgendwie drei, vier Leute noch dafür begeistern kann, mitzukommen.

Helene Pawlitzki: Das ist super. Wo ist das?

Timo Beck: Auf der Oststraße.

Helene Pawlitzki: Ah ok, ja super. Da muss man ja wirklich mal dahin.

Timo Beck: Ziemlich direkt neben der Filiale von der „Bulle Bäckerei“, die ist auf der Oststraße.

Helene Pawlitzki: Ah ok. Da entsteht sowieso so ein bisschen ein Food Hotspot.

Timo Beck: Oh ja. Die machen jetzt auch leckere Burger bei „Bulle“.

Helene Pawlitzki: Hab ich auch noch nicht probiert.

Timo Beck: Also eigentlich super. Kannst erst eine Suppe essen, dann noch einen Burger und dann nimmst du dir noch ein süßes Teilchen mit fürs Büro.

Helene Pawlitzki: Verstehe, Mittagessen mit Mr. Düsseldorf.

Timo Beck: Da fällt mir gerade noch ein, die haben jetzt auch manchmal eine Currywurst bei „Bulle Burger“.

Helene Pawlitzki: Ach, das könnte sich auch lohnen.

Timo Beck: Und die soll super gut sein, habe ich von einer netten Kollegin aus meinem Team gehört.

Helene Pawlitzki: Ok cool, das muss man sich auf jeden Fall dann auch nochmal für Peter warmhalten.

Timo Beck: Definitiv.

Neueröffnungen in Düsseldorf

Helene Pawlitzki: So, dann kommt ein Lob von Martin: „Mr. Düsseldorf stellt coole Boxen mit regionalen Produkten zusammen, die wir auch eine Zeit lang geordert haben. Wüsste gerne, was aus seiner Sicht die vielversprechendsten Neueröffnungen sind und ob er gastronomisch noch irgendwas vermisst?“. Was ähnliches hat auch Roddy gefragt: „Was fehlt denn laut Mr. Düsseldorf in unserer Gastro-Landschaft?“.

Timo Beck: Also, wir haben ja jetzt schon über ein paar Läden gesprochen, das waren jetzt nicht alles explizit Neueröffnungen. Aber es gibt aktuell ein paar coole Neueröffnungen, die ich echt spannend finde. Zum Beispiel so im Barbereich hat sich einiges getan. Wir haben eine super gute neue Cocktailbar, die heißt „Hideaway“. Wirklich Fokus auf qualitativ super hochwertige Drinks. Es gibt in Unterbilk zwei neue Bars. Die erste ist eine Bar namens „Noah“. Wer vielleicht die „Noah Foodbar“ kennt, der weiß, dass man da sehr gut essen kann.

Helene Pawlitzki: Oh ja.

Timo Beck: Und jetzt gibt es auch eine passende Drinksbar dazu, ein paar Meter weiter.

Helene Pawlitzki: Ach cool. Macht der Typ das auch?

Timo Beck: Ja. Das macht auch der Murat.

Helene Pawlitzki: Ach was. Hä, kann der sich zweiteilen? Das ist eine Person, die das macht?

Timo Beck: Das ist eine Person. Aber er wird sicherlich nicht selbst auch hinter dem Tresen stehen, während er in dem anderen Laden in der Küche steht.

Helene Pawlitzki: Physikalisch schwierig.

Timo Beck: Aber er wird vielleicht pendeln.

Helene Pawlitzki: Total spannend, okay.

Timo Beck: Genau.

Pommes und Wein oder Pizza und Wein in Düsseldorf

Timo Beck: Dann gibt es noch die zweite Bar, die „Byliny Bar“ auch noch in Unterbilk. Vom Restaurant „Byliny“, die auch sehr gutes Essen machen. Und dann hat jetzt so Pop-Up mäßig der alte Berliner Imbiss „Pelican Fly“ aufgemacht. Den betreibt Toni Askitis und bietet dort Pommes und Wein an. Ich denke, da könnte es bald unter Umständen auch eine gute Currywurst geben. Gute Pommes auf jeden Fall.

Helene Pawlitzki: Brigitte Pavetic und ich haben da neulich auch schon drüber gesprochen. Und ich will es seitdem unbedingt probieren. Ich finde Pommes und Wein, das ist eine Kombination, da steht mein Name drauf.

Timo Beck: Besser als Pizza und Wein für dich?

Helene Pawlitzki: Ja, vielleicht.

Timo Beck: Vielleicht?

Helene Pawlitzki: Ja, weil Pizza wäre dann doch ein bisschen mächtig, oder? Also ich meine klar, ich esse eine Pizza und dann trinke ich ein Glas Wein dazu. Aber für mich wäre das dann eher so wie ich gehe einen guten Wein trinken und ich will natürlich auch eine Kleinigkeit dazu essen. Und dann eher so eine Pommes und nicht Pizza.

Timo Beck: Also ich mag auch sehr gerne Pizza und Wein. Das gibt es ja zum Beispiel auch bei „nineOfive“. Die haben ihre zweite Filiale aufgemacht. Also auch eine Neueröffnung, die man sich mal anschauen kann. Dann fand ich in Flingern ein georgisches Restaurant namens „SO RE“ spannend, in den Räumlichkeiten wo ganz früher mal das „Nooij Dutch Deli“ drin war. Superschöne Location und tolle Terrasse. Und noch ein Highlight, welches noch nicht so lange da ist, dass „La Dü am Deich“. Viele kennen vielleicht die erste Location des Inhabers, die nennt sich einfach nur „La Dü“, hat aber nur sonntags und montags geöffnet. Ist super cool und total gemütlich eingerichtet. Vor allen Dingen hat es auch eine mega Terrasse mit direktem Blick auf den Rhein. Es gibt auch noch Tipps außerhalb der Gastronomie. Es hat einen sehr coolen neuer Concept Store mit dem Fokus auf Fashion aufgemacht namens „The Qool“. Der befindet sich direkt an der Haroldsstraße. Da haben wir auch vor dem Opening so eine kleine Instagram Story gemacht. Das hat vielen Leuten sehr gut gefallen. In Oberkassel gibt es ein schönes neues Restaurant namens „Colombella“, im ehemaligen „Schiff Ahoi“.

Helene Pawlitzki: Italienisch?

Timo Beck: Nein, ich würde mal sagen, moderne internationale Küche. Vom Sashimi über die Pasta bis zum Panna Cotta.

Helene Pawlitzki: Fusion?

Timo Beck: Ja. Also wie man heute in vielen angesagten Läden so kocht.

Helene Pawlitzki: Ok

Timo Beck: Also du bekommst all das, was eben oft bestellt wird. Die Trüffelpasta, aber auch das Chateaubriand oder irgendwie vorher das Thunfisch Tartare.

Helene Pawlitzki: Da bin ich ja kein Fan von, ne?

Timo Beck: Von was?

Helene Pawlitzki: Von so einer Mix Küche.

Timo Beck: Kann ich nachvollziehen

Helene Pawlitzki: Ist nicht mein Ding.

Timo Beck: Aber ich muss in dem Fall sagen, qualitativ passt das. Sehr lecker. Das ist auch nicht so ein kunterbunter Mix. Also das ist jetzt nicht irgendwie einer, der Indisch, Pizza und Döner macht.

Helene Pawlitzki: Das ist stimmig. Ich jogge ja manchmal an so einem Laden vorbei, der heißt „La Duck“. Hast du schon mal in dem gehört?

Timo Beck: Als Lieferdienst, glaube ich.

Helene Pawlitzki: Ist ein Lieferservice, genau.

Timo Beck: Die liefern alles, ne?

Helene Pawlitzki: Wird offenbar betrieben von „Six“. Ich sehe die immer durch das Fenster. Man erkennt sie natürlich an ihren Turbanen. Die liefern alles. Und ich denke immer, kann das gut sein? Aber ich sehe da super viele Leute immer drin und die sind alle immer sehr zufrieden.

Timo Beck: Okay.

Helene Pawlitzki: Ja, also wirklich. Ich meine, man sieht da Schnitzel, Pasta, Pizza und Indisch. Also alles mögliche. Das kann ja nicht funktionieren. Ich weiß nicht, was die noch alles haben.

Timo Beck: Es kommt natürlich auch immer auf den Anspruch an.

Helene Pawlitzki: Aber die Leute sind ganz glücklich und zufrieden aus und es riecht auch eigentlich ganz lecker.

Timo Beck: Okay, dann sollten wir es vielleicht mal probieren.

Helene Pawlitzki: Ich habe ein bisschen Angst.

Asia Konzepte in Düsseldorf

Timo Beck: Es gibt noch ein paar spannende Asia-Konzepte in Düsseldorf, die kürzlich aufgemacht haben. Wir haben jetzt so eine richtige chinesische Streetfood-Spießebar. Die nennt sich auch „Chinese Skewer Bar“ in Flinger.

Helene Pawlitzki: Die wollte ich auch unbedingt probieren. Da bin ich dran vorbeigekommen und hab mir gedacht, wow.

Timo Beck: Waren wir neulich.

Helene Pawlitzki: Toll

Timo Beck: Super lecker. Es gibt auch gute vegetarische Alternative.

Helene Pawlitzki: Okay, das ist auch wichtig.

Timo Beck: Einer meiner Lieblings-chinesischen-Suppenläden namens „Dong WU“, hat jetzt eine Filiale auf der Oststraße aufgemacht. Dann gibt es auf dem Karlsplatz noch einen neuen Thai-Länder, namens „RAK THAI“. Auch für die Mittagspause empfehlenswert sich dort etwas zu holen.

Helene Pawlitzki: Die Liste ist ja wirklich unglaublich lang. Also wenn man sich überlegt, das alle diese ganzen Neueröffnungen in einer Stadt starten. Das ist schon crazy, was wir hier für ein gastronomisches Angebot haben.

Gastro-Szene in Düsseldorf - was fehlt?

Timo Beck: Es macht jede Menge auf. Und die andere Frage war ja, was vermissen wir vielleicht noch gastronomisch? Was vermissen wir generell in Düsseldorf?

Helene Pawlitzki: Außer Gemüsedöner!

Timo Beck: Gemüsedöner gehören definitiv dazu. Was würde ich mir persönlich jetzt noch mehr wünschen? Ich finde aktuell gibt es keine wirklich guten authentischen vietnamesischen Restaurants mehr. Es gab nämlich ein paar, die haben aber zugemacht. Oder was mir auch immer lieb war, war der Samstagsmarkt. Also dieses Kochen am Samstags in dem „Kim Phi Asia-Markt“, findet seit geraumer Zeit auch nicht mehr statt.

Helene Pawlitzki: Echt nicht? Oh, das ist wirklich schade.

Timo Beck: Da hat man halt immer sehr authentisch so eine Phớ-Suppe bekommen. Das fehlt mir. Thailändisch könnten wir eins, zwei Zugänge benötigen, die wirklich mal authentisch kochen. Was total fehlt, ist noch mehr Auswahl so im israelischen, orientalischen Bereich. Also wir haben ein paar gute Läden wie „die Kurve“, aber das sind dann wirklich so Einzelphänomene. Sowas auch mal kombiniert mit einem coolen Konzept, wo man abends auch mal länger sitzt, vielleicht mit Musik. Das sieht man in anderen Städten wie Frankfurt oder Berlin auf jeden Fall in einer höheren Dichte.

Helene Pawlitzki: Wenn du was Israelisches suchst, suchst du etwa ein, was dann auch noch so ein bisschen Party-mäßig vielleicht ist. Also eher so inspiriert aus Tel Aviv?

Timo Beck: Genau. Also wir haben ja auch kein „NENI“ in Düsseldorf.

Helene Pawlitzki: Was ist das?

Timo Beck: Das ist so eine recht bekannte Systemgastronomie, die oft in diesen 25-Hours-Hotels auch drin ist, zum Beispiel in Köln.

Helene Pawlitzki: Ah.

Timo Beck: Und wir haben ja in Düsseldorf eben den „Paris Club“ im 25hours Hotel. Und das fehlt mir, mehr von solchen Konzepten zu bekommen.

Helene Pawlitzki: Also Konzepte, die man dann in jeder Stadt gleich findet?

Timo Beck: Nee, ich bin gar kein Freund von Systemgastronomie. Also ich würde mir wünschen, dass wir nur Individualgastronomen haben. Aber einfach mutigere Konzepte, so in diese Richtung, die dann halt auch mal ein bisschen größer sind. Da muss man dann natürlich auch ein bisschen mehr Geld investieren. Das ist nicht so einfach. Das sind dann halt eben oft doch Gastronomen, die schon in irgendeiner Form, vielleicht mit einem anderem Laden vorher, erfolgreich waren.

Helene Pawlitzki: Ja. Also ich würde sagen, da sind ein ganzer Haufen Tipps für die Rheinpegel-Community dabei. Wenn ihr auch mal Fragen von mir kriegen wollt und mir eure Antworten schicken wollt, dann könnt ihr das machen unter 016 080 80 844. Schreibt mir einfach eine WhatsApp, ich schicke euch dann was zurück. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr dann auch Teil unserer WhatsApp-Broadcast-Liste werden. Wie das geht, erkläre ich euch dann gerne per WhatsApp.

Was hat uns diese Woche in Düsseldorf beschäftigt?

Helene Pawlitzki: So, was hat dich denn diese Woche in Düsseldorf besonders bewegt? Gab es irgendetwas, was dich mitgenommen hat?

Timo Beck: Also diese Woche war ja stark geprägt von der Pro-Wein-Messe. Die fand in Düsseldorf von Sonntag bis Dienstag statt. Ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass ab dem vergangenen Wochenende die Stadt unheimlich voll war.

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: In Restaurants konnte man wirklich überhaupt keine Tische mehr reservieren. Auch zum Beispiel bei uns im Büro war es deutlich voller. Wir sitzen ja in einem Co-Working Space. Da haben sich wohl auch ein paar für die Pro-Weine Messe eingemietet.

Helene Pawlitzki: Ja, kannst du mal sehen.

Timo Beck: Und es gab natürlich abends in der Stadt auch einige After-Partys, die sehr cool waren. Auch mal sonntags und montags, was ja auch echt relativ ungewöhnlich ist für Düsseldorf, dass da richtig was los war.

Helene Pawlitzki: Ja, das stimmt. Durch die tollen angebotenen Getränke war das Niveau natürlich einfach wahnsinnig hoch.

Timo Beck: Ich finde es fast erstaunlich, wie diese Messen wieder an Popularität gewonnen haben, nachdem Corona dem erstmal ein Ende bereitet hatte. Es war ja jetzt auch mehr oder weniger vor kurzem die „Internorga-Messe“ in Hamburg. Das ist die größte Gastronomie-Messe überhaupt. Die ist auch aus allen Nähten geplatzt. Also irgendwie hat jeder Bock, wieder rauszugehen und sich auf den Messestand zu stellen und nicht mehr nur irgendwie über Teams sich das Ganze anzuhören.

Helene Pawlitzki: Ja. Ich glaube aber auch gerade sowas wie das Business mit Wein, lebt total von der Geselligkeit und den persönlichen Kontakten. Das hat man auch so ein bisschen gemerkt, wenn man sich mit den Leuten unterhalten hat. Die hatten es auch nicht so einfach, weil am Montag ja die Rheinbahn gestreikt hat.

Timo Beck: Ja.

Helene Pawlitzki: Ich glaube unter den Messegästen war das ein Riesenthema. Zu einer Weinmesse mit dem Auto hinzufahren, ist halt nicht so sinnvoll. Du willst ja auch was probieren.

Timo Beck: Ich habe das auch gemerkt. Ich wollte am Montag zu einem Termin mit meinem Steuerberater und dachte, ach komm, heute gönnst du dir mal ein Taxi. Aber das war gar keine gute Idee. Ich habe festgestellt, dass ich überhaupt keins bekomme. Dann hat es genieselt und ich war nicht richtig gut angezogen und musste dann 20 Minuten Fahrrad fahren. War dann aber doch tatsächlich die bessere Wahl. Ich habe mir auf meinem Weg am Rhein entlang die Verkehrslage angeschaut und das war ja der Wahnsinn, wie viele Autos auf der Cäcilienallee standen.

Helene Pawlitzki: Ja, klar. Alle wollten zu der Pro-Wein Messe oder rein in die Stadt. Happy Days. Ich glaube, wer keine Verkehrsprobleme am Montag hatte, war Olaf Scholz. Der war ja in Düsseldorf

beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post. Einer Veranstaltung, wo mehr oder weniger hauptsächlich geladene Gäste, aber auch Leute, die sich dort einen Tisch kaufen können, hinsetzen und hochkritischen Interviewpartnern zuhören können. Ich durfte da auch dabei sein, ganz spannend. War für mich auch das erste Mal, dass ich Olaf Scholz live und in Farbe gesehen habe.

Timo Beck: Und, wie war er so?

Helene Pawlitzki: Er war erstaunlich optimistisch. Das hat mich total überrascht. Also er ist jetzt ja niemand, der so mega aus der Schule plaudert, oder von dem man intern auch mal was Saftiges hört. Ne, so ist der ja gar nicht drauf.

Timo Beck: Er ist sehr gefasst.

Helene Pawlitzki: Ja auch Sehr trocken. Ich mag das ja eigentlich ganz gerne, aber ich bin ja auch Hanseartin. Also rheinisch ist der Mann ja nicht. Was ich aber spannend fand war, dass er gesagt hat: „Wir haben überhaupt gar keinen Grund, pessimistisch zu sein. Wir können eigentlich total zuversichtlich in die Zukunft schauen“. Und das war eine Message, die ich von dem überhaupt nicht erwartet habe, muss ich ehrlich sagen. Und ich glaube aber, dass sie gerade, weil sie von jemandem kommt, von dem man sie nicht erwartet, umso eher Wirkung zeigt. Nur habe ich das Gefühl, er kommuniziert die Message nicht breit genug. Also es reicht nicht, dass er sie mal bei 300 oder 400 Gästen beim Ständenhaus-Treff kommuniziert. Damit die Stimmung sich ändert, müsste er das eigentlich viel öfter allen sagen.

Timo Beck: Er ist ja sowieso so, laut Politikexperten, sowieso nicht der Kommunikationsprofi. Also irgendwie hat er da wohl ein paar Defizite, wie er seine Überlegungen und Konzepte volksnah rüberbringt.

Helene Pawlitzki: Ja. Wir sind ja mittlerweile in einer Zeit angekommen, wo Kommunikation alles ist, weil alles ständig kommuniziert wird und deswegen auch alles immer ein Problem der Kommunikation ist. Es kann aber schon sein, dass jemand wie Olaf Scholz dann einfach sagt: „Nö, für mich ist das kein Problem der Kommunikation, ich mache hier mein Ding und wenn ich was zu sagen habe, dann sage ich das. So lange haltet mal die Füße still, ihr werdet es schon erfahren“. Wenn das so ist, wäre das ja total unzeitgemäß. So arbeiten Leute ja mittlerweile nicht mehr. Alle twittern, auch der Papst.

Timo Beck: Das stimmt wohl. Es gibt auch einige, die twittern ein bisschen zu viel.

Helene Pawlitzki: Ja. Ich bin ehrlich gesagt gespannt, was aus Donald Trump wird. Der wird ja vielleicht-, beziehungsweise möglicherweise irgendwann demnächst auch mal verhaftet. In den vergangenen Monaten hat er sich ja total ruhig verhalten, habe ich gelesen. Er war total moderat in seinen Wahlkampfauftritten, weswegen alle sehr überrascht reagiert haben. Vielleicht hat er das jetzt drauf, nicht ganz so auf die Kacke zu hauen. Seitdem er glaubt zu wissen, dass er bald verhaftet wird, hat das nämlich aufgehört.

Timo Beck: Jetzt hat selbst er ein bisschen Angst bekommen.

Helene Pawlitzki: Ja. Also er haut halt tierisch um sich. Unter anderem hat Trump dem US-Republikaner Ron DeSantis - der aktuell als Präsidentschaftskandidat gilt - implizit irgendwie in Anführungsstrichen vorgeworfen, er sei schwul. Und lauter so Sachen, wo du dir denkst, der Zirkus

geht weiter. Es hört nicht auf, er macht einfach wahnsinnig erratische Dinge. Er liebt das Chaos, weil er im Chaos einfach funktioniert.

Timo Beck: Spannend wird ja auch, was aus TikTok wird. Wir haben ja jetzt schon die Situation, dass TikTok auf offiziellen Geräten der US-Regierung verboten ist. Und soweit ich weiß, wird gegebenenfalls sogar heute, während wir hier aufzeichnen, darüber entschieden, ob TikTok nicht sogar ganz verboten wird in den USA.

Helene Pawlitzki: Ja. Also TikTok dürfte es weiterhin geben, aber darf nicht mehr im Besitz von ByteDance sein.

Timo Beck: Höchstwahrscheinlich könnte man dann über eine US-Subsidiary das schon weiter betreiben, aber es wäre natürlich erstmal ein Einschnitt.

Altus - neues Altbier in Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Verrückt wäre das. Also, ich meine, haben die keine anderen Probleme? Naja, wer weiß. So Timo, jetzt kommen wir mal vom Trockenen zum Feuchten. There is a new Altbier in town: “Altus”.

Timo Beck: Fantastisch.

Helene Pawlitzki: Trinkst du gerne Altbier?

Timo Beck: Ich trinke gerne Altbier, ja. Also ich trinke generell jeden Alkohol gerne.

Helene Pawlitzki: Sehr gut. Lass mich dir einen Altbier einschenken, am Donnerstagvormittag. Es ist noch vor elf und wir sind in der Bibliothek.

Timo Beck: Dann sag ich mal, cheers.

Helene Pawlitzki: Prost. Das Zeug heißt „Altus“. Schmeckt nach Altbier.

Timo Beck: Ja.

Helene Pawlitzki: So, was ist jetzt das Besondere an diesem Bier? Das ist das erste Bio-Altbier für Düsseldorf. Vielleicht auch aus Düsseldorf. Es wird nach dem Reinheitsgebot mit Biogerstenmalz, Bio-Hopfen, Hefe und Wasser gebraut.

Timo Beck: Also ich finde es erstmal lecker. Es ist relativ mild und süffig, wenn du es jetzt mal mit anderen Altbieren vergleichst.

Helene Pawlitzki: Ist nicht so bitter, ne?

Timo Beck: Ne, ist nicht so bitter. Ist so ein bisschen mehr glaube ich für den jungen Mainstream-Gaumen gemacht. Sehr cooles Flaschendesign, sehr minimalistisch.

Helene Pawlitzki: Die Brauer sind auch sehr jung. Hier hinten steht sogar drauf, dass das Design 01 vom Künstler Kinsey auf der sehr schlicht gestalteten Flasche ist.

Timo Beck: Und 4,9 Volumenprozent ist relativ viel, oder? Ich weiß es gerade gar nicht. 4,5 Volumenprozent dachte ich wäre jetzt eher der Standard.

Helene Pawlitzki: Joa, aber die 0,4 Prozent. Das ist auf jeden Fall weniger als so manches Craft-Bier, da gibt es teilweise auch so Schüsseln, die bei 11,9 Prozent arbeiten, wo du dir auch so denkst, mein lieber Scholli.

Timo Beck: Allerdings.

Helene Pawlitzki: Spannend finde ich, dass Anthony und Tim dieses Bier seit Frühling 2021 machen. Die zwei haben mir eine Mail geschrieben und gefragt: „Hey übrigens, wir machen ein neues Altbier. Wollt ihr das mal probieren?“. Ja, wollen wir. Vielen Dank für das Sixpack, was sie mir vorbeigebracht haben. Spannend daran ist außerdem noch, dass sie die Teile der Einnahmen in soziale und kulturelle Projekte in Düsseldorf stecken. Also sowas wie der „Gute-Nacht-Bus“ oder „Hallo Nachbar“ oder „Housing First“ bekommen offenbar was ab von den Einnahmen.

Timo Beck: Toll.

Helene Pawlitzki: Was ich nicht weiß ist, wo man es kaufen kann.

Timo Beck: Also ich habe auf deren Instagram-Seite gesehen, dass es zum Beispiel heute Abend im Gastrobetrieb „Velvet“ Musik und das Bier „Altus“ gibt. Das „Velvet“ ist auch ein sehr angesagter Gastro-Betrieb.

Helene Pawlitzki: Ah ja, guck mal, hier steht es. Man kann es im Online-Shop kaufen unter „altus-bräu.de“ und du kannst es trinken im „Velvet“, im „NØRDS“ in Flingern. Spricht man das eigentlich so aus?

Timo Beck: Ja, das ist übrigens auch ein guter Tipp und noch relativ neu.

Helene Pawlitzki: Dann findest du es auch noch im „Phox“, wo es feine Phớ Küche gibt. Du meintest vorhin nämlich, es gibt nicht mehr so viele Vietnamesen.

Timo Beck: Ich finde das „Phox“ auch nicht mehr so gut, wie es mal am Anfang war. Da gab es nämlich auch einen Besitzerwechsel.

Helene Pawlitzki: Ah, verdammt, ich war auch vor langer Zeit dort.

Timo Beck: Ja, vor langer Zeit war es super.

Helene Pawlitzki: Die „WYNO Weinbar“, dass „Kiosk Berry“ in Flingern und die „Cigarworld Lounge“ in Bilk bieten das Bier auch jetzt an. Also in Flingern, Bilk und Stadtmitte kann man dieses Bier genießen oder man muss dafür ein bisschen Fahrrad fahren. Also neues Altbier in Düsseldorf, ihr habt es hier zuerst gehört.

Timo Beck: Das „Költ“ hast du ja wahrscheinlich auch schon probiert, oder?

Helene Pawlitzki: Ja, ich bin ja auch nicht so eine Biertrinkerin, muss ich ehrlich sagen. Es ist schon ganz lecker, aber ich würde auch immer das Glas Wein vorziehen, ehrlicherweise. Aber wenn man mal Bier trinkt, dann warum nicht sowas?

Timo Beck: So als Reparaturgetränk zwischen dem Weiß- und dem Rotwein, kann man schon mal machen.

Helene Pawlitzki: Verstehe, ein Reparaturgetränk ist sehr gut. Ich muss noch kurz sagen, was das kostet. Ein 20er-Kasten, wenn man ihn abholt, kostet 34,90 Euro, lieber Timo. Ich habe keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist.

Timo Beck: Naja, das ist eine 0,33-Flasche, ist schon fair, finde ich.

Helene Pawlitzki: Okay, 10er-Pack liefern lassen, 18,90 Euro.

Timo Beck: Machen wir gleich.

Helene Pawlitzki: Zwei reichen nicht, ich sehe schon. Müssen wir nicht eigentlich einen Reparaturwein dazwischen trinken?

Timo Beck: “Reparaturchampagner“ ist sonst noch eine schöne Sache.

Arabisches Straßenschild in Düsseldorf

Helene Pawlitzki: Auch sehr gut. Die Welt ist ja wahnsinnig klein, Timo Beck. Ich habe gelernt, dass du Stefanie Geilhausen kennst, weil ihr aus dem gleichen Ort stammt.

Timo Beck: Verrückt, oder? Das haben wir erst erfahren, als wir beide schon hier in Düsseldorf gelebt haben und sie aus irgendeinem Grund mal auf mich zukam für ein Interview.

Helene Pawlitzki: Ja, Stefanie Geilhausen war ja lange die Gerichts- und Polizeireporterin der Lokalredaktion Düsseldorf. Das hat sie großartig gemacht. Mittlerweile schreibt sie weniger und baut mehr Seiten. Also sie ist bei uns am Printdesk und arbeitet mit großer Leidenschaft daran, dass die Zeitung jeden Tag schön aussieht. Aber jetzt hat sie sich doch noch mal bemüßigt und einen Text geschrieben, weil es ihr offenbar sehr am Herzen lag. Sie hat als Oberbilkerin in einer Facebook-Gruppe für Oberbilker gesehen, wie wahnsinnig sich die Leute über eine neue Geschichte auf der Ellerstraße. In der geht um ein Straßenschild mit arabischen Buchstaben drauf. Das ist ja so eine Sache, wenn ich so etwas sehe, dann denke ich mir immer, über so etwas regt ihr euch auf? Würde man doch eigentlich nicht auf die Idee kommen.

Timo Beck: Das Problem ist ja, dass sich über das japanische Straßenschild auch kein Mensch aufgeregt hat. Und es gibt, glaube ich, seit gestern oder ein paar Tage davor auch ein italienisches Straßenschild. Und das hat natürlich auch nicht solche Wellen geschlagen.

Helene Pawlitzki: Nee, da fragt man sich, woran kann das liegen?

Timo Beck: Woran kann das wohl liegen?

Helene Pawlitzki: Stefanie Geilhausen hat ein paar Gedanken dazu.

Aufruhe um arabisches Straßenschild in der Ellerstraße

Helene Pawlitzki: Stefanie Geilhausen, du und ich, wir haben ja ein gemeinsames Hobby, nämlich hinterm Düsseldorfer Bahnhof rumhängen.

Stefanie Geilhausen: Ja. Ich bin da, glaube ich, ein bisschen Schuld dran. Als du nach Düsseldorf kamst, habe ich dich ja in Oberbilk langsam eingewöhnt.

Helene Pawlitzki: Ach, ist das so?

Stefanie Geilhausen: Ja.

Helene Pawlitzki: Das ist mir gar nicht aufgefallen, dass du mich eingewöhnt hast. So gut hast du das gemacht. Ja, wir wohnen beide in Oberbilk, wollte ich damit sagen.

Stefanie Geilhausen: Genau. Korrekt.

Helene Pawlitzki: Ein sehr schöner Stadtteil.

Stefanie Geilhausen: Die einen sagen so, die anderen sagen so.

Helene Pawlitzki: Schön liegt ja auch im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall ist es ein recht vielfältiger Stadtteil. Es wohnen dort viele Menschen, die sehr unterschiedlicher Herkunft sind. Und das gibt manchmal so ein bisschen Reibungspunkte. Und gerade sind wir an so einem Reibungspunkt. Gar nicht untereinander, sondern so ein bisschen mit dem Rest der Welt. Denn es gibt neue Straßenschilder auf der Ellerstraße.

Stefanie Geilhausen: Es gibt zwei. Die Ellerstraße ist lang und es gibt zwei Straßenschilder an der Einmündung der Lessingstraße, wenn ich mich nicht irre. Das müsstest du genauer wissen, du wohnst da.

Helene Pawlitzki: Ist das nicht die Linienstraße?

Stefanie Geilhausen: Nee, ich glaube, die Linienstraße, die wäre nicht gegangen. Das hatte was mit der Übersetzung des Wortes Linie ins Arabische zu tun. Das hätte irgendwie komisch ausgesehen und wäre missverständlich gewesen. Es ist also die Lessingstraße. An der Einmündung der Lessingstraße steht halt eben dieses Schild, auf dem Ellerstraße in Arabisch steht. Sagt man. Ich kann kein Arabisch lesen und ich kann es auch nicht sprechen. Deswegen weiß ich weder, wie man es ausspricht, noch weiß ich, ob es ein arabisches Wort für Ella gibt. Aber auf jeden Fall steht das da. In arabischer Sprache sieht eigentlich sehr schön aus, weil es halt für unser ungeübtes Auge aussieht wie lustige Kringel. Es steht auch Ellerstraße unten drunter und eigentlich ist alles gut.

Helene Pawlitzki: Eigentlich ist alles gut. Aber es gibt trotzdem Menschen, die sich darüber aufregen, dass dieses Schild dort steht. Surprise.

Stefanie Geilhausen: Ja, es hat mich auch sehr überrascht. Also insbesondere die Mail eines Menschen, der sich „Kampfschlesier“ nennt und darauf besteht, dass Schlesien “unser“ ist. Ich weiß nicht, wen er damit meint. Auf jeden Fall gehört in seiner Vorstellung die Ellerstraße offensichtlich zu Schlesien und damit zu seinem Gebiet.

Helene Pawlitzki: Du hast persönlich Mails bekommen, weil du geschrieben hast, wie unsinnig du es findest, dass sich Menschen im Netz darüber aufregen, dass es dieses neue Straßenschild gibt.

Stefanie Geilhausen: Ja

Helene Pawlitzki: Was sind das für Menschen und was sagen die dazu?

Stefanie Geilhausen: Man stumpft ja ab. Wir lesen ja jeden Tag irgendwie Hetze und Hass und Sonstiges im Netz. Das wird ja auch immer schlimmer. Ein Mail die ich am krassesten fand, enthielt tatsächlich die wenigsten echten und sofort erkennbaren Schimpfworte. Also ich finde, wenn da jemand in einer Gruppe - die sich auch noch Oberbilker Freunde nennt – schreibt: „So was bekommt hier ein eigenes Straßenschild?“, dann zeugt das von einer Menschenverachtung, die sich irgendwie nicht mehr überbieten lässt. Und das habe ich halt auch geschrieben.

Vorurteile und Rassismus

Helene Pawlitzki: Was für ein Weltbild steht dahinter?

Stefanie Geilhausen: “Oberbilk ist unser“. Es ist erstmal die Angst vor dem Fremden, aber man kann auch mit diesen Leuten nicht argumentieren. Also jetzt gerade Gerresheim hat ja die Glasbläserstraße. Da gibt es ein italienischsprachiges Schild, weil in Gerresheim halt eben sehr viele Italiener wohnen. Wenn man damit argumentiert oder wenn man in diesen Gruppen sagt: „Hallo Leute, ihr braucht euch gar nicht so aufzuregen, an der Ellerstraße wohnen halt eben viele Menschen aus Nordafrika, da ist das mit dem arabischsprachigen Schild ganz in Ordnung. Da, wo viele Japaner leben, gibt es auch ein japanischsprachiges Schild und jetzt eben noch ein italienischsprachiges in Gerresheim“. Dann kommen die sofort und sagen: „Ja, über Japaner hört man auch nicht, dass sie messerstechend und mordend durch die Stadt laufen und Frauen vergewaltigen“. Also ich bin ja sehr lange Zeit Polizeireporterin in dieser Stadt gewesen und so ganz platt gesagt: Arschlöcher gibt es eigentlich überall und es gibt auch überall gestörte Menschen. Es ist richtig, dass Nordafrikaner - insbesondere, wenn sie jung, männlich und alleinstehend sind oder auch noch in großen Gruppen auftauchen - hierzulande keinen besonders guten Ruf genießen. Zu Recht. Aber daraus solche Vorurteile zu bilden, ist einfach indiskutabel.

Helene Pawlitzki: Das Problem sind ja immer die Pauschalisierung. Spannend ist ja, das indem Viertel - was wir als Japan-Viertel kennen - sehr wenige Japaner wohnen. Die wohnen ja alle im linksrheinischen, weil da die japanische Highschool ist.

Stefanie Geilhausen: Genau.

Helene Pawlitzki: In dem Viertel was wir als sogenanntes – und das finden auch viele furchtbar – “Maghreb-Viertel“ kennen, wohnen ja nicht nur Marokkaner. Da sind halt viele marokkanische Läden vertreten und da wohnen bestimmt auch viele Leute, die marokkanischstämmig sind. Den Namen hat das Viertel Richtung Ellerstraße auch erst, seit es Diskussionen über die Frage gibt, ob das jetzt ein Hort der Kriminalität ist. Können wir gleich vielleicht noch ein bisschen drauf eingehen. Aber da wohnen ja nicht nur Marokkaner, da sind halt viele marokkanische Läden und da wohnen bestimmt auch viele Leute, die marokkanischstämmig sind. Da wohnen aber auch Leute aus aller Ländern. Also da wohnen Polen, da wohnen Ruanda, da wohnen Leute von überall eigentlich.

Stefanie Geilhausen: Also in Oberbilk wohnen mehr Nationen, als die UN kennt.

Helene Pawlitzki: Ja.

Stefanie Geilhausen: Also die UN hat, glaube ich, irgendwie 128 oder 138 Nationen anerkannt und in Oberbilk sind wir mehr.

Helene Pawlitzki: Ja, da sind auch ein paar nicht anerkannte dabei.

Stefanie Geilhausen: Also es gibt einige Leute in Oberbilk, die das nicht als einen Gewinn verstehen. Leute, die in dem Fall “wir sind mehr“ so verstehen, als seien sie jetzt ganz alleine und würden bekriegt und besiegt.

Helene Pawlitzki: Ja. Die Vorgeschichte dieses schlechten Rufs des Viertels, hat ja auch was damit zu tun, dass es tatsächlich mal eine Liste der Polizei mit Straßen gab, die in Verruf waren. Also die galten als Orte, an denen Kriminalität vorbereitet wird.

Stefanie Geilhausen: Das war 2015, da hat man dieses Beobachtungsprojekt gemacht. Die Polizei gibt allem immer irgendwelche griffigen Namen und weil die sich auf dieses Viertel konzentriert haben, haben sie dieses Projekt „Casablanca“ genannt. Da kann man darüber diskutieren, ob das schön ist oder nicht. Aber es war ein polizeiinternes Projekt und die können auch bei sich zu Hause machen, was sie wollen, finde ich. Also Casablanca ist eine Stadt.

Helene Pawlitzki: Es hieß ja nicht, das “dreckige Nafri-Projekt“.

Stefanie Geilhausen: Genau. Casablanca ist eine Stadt und auch kein rassistisches Schimpfwort. Die Diskriminierung liegt da auch so ein bisschen im Auge dessen, der irgendwas falsch verstehen möchte. Also jedenfalls hatte die Polizei dieses Projekt Casablanca und beobachtete bestimmte Phänomene. Und blöderweise gab es eine Razzia unmittelbar nach Silvester 2015. Wir erinnern uns, da ist das Wort „Nafri“ überhaupt durch die Kölner Polizei wiederum erst bekannt geworden, als es diese schlimmen Übergriffe durch junge Menschen gab. Junge Menschen mit nordafrikanischem Hintergrund. Ach, die hatten nicht mal einen Migrationshintergrund, das waren einfach Nordafrikaner, die teilweise unter falscher Flagge hier angekommen waren, teilweise mit gefälschten syrischen Papieren. Jedenfalls gab es diese Übergriffe und es gab kurz danach in Düsseldorf eine Razzia im sogenannten „Maghreb-Viertel“. Und dabei hat man halt eben festgestellt, dass es eine Menge von Straftätern gibt, die einen Bezug nach Oberbilk und speziell eben in dieses Viertel haben. Weil beispielsweise Onkel, Tante oder - was weiß ich - der Nachbar vom Großonkel väterlicherseits in Düsseldorf wohnt. Wenn du also nach Deutschland gehst, besuchst du den. Dann gehst du dahin, übernachtest da zweimal und fährst durch das Land und klaust alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Und so gab es um die 2000 bekannte Straftäter - kaum einer davon übrigens im Zusammenhang mit diesen Silvester-Übergriffen - von denen man sagte, die haben alle einen Bezug dahin. Die wohnen da nicht. Aber die haben einen Bezug dorthin.

Helene Pawlitzki: Irgendwie gibt es da sozusagen einen Kontaktpunkt in dieses Viertel.

Stefanie Geilhausen: Genau. Und Menschen welche marokkanischen Menschen als „so was“ bezeichnen, die mochten das ja gar nicht so verstehen.

Helene Pawlitzki: Und die unterscheiden dann nicht zwischen Straftätern, die einen Bezug zu diesem Viertel haben und den Menschen, die da tatsächlich wohnen und halt möglicherweise mit Straftätern verwandt sind.

Stefanie Geilhausen: Die haben Straftäter und Maghreb-Viertel gelesen und da war alles schon fertig im Kopf.

Helene Pawlitzki: Jetzt soll man nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt. Und es ist bestimmt spannend zu hören, wer von uns in seiner Verwandtschaft irgendjemanden hat, der mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist. Wenn man darüber nachdenkt, fällt einem vielleicht auch mal jemand in der eigenen Bekanntschaft ein, der nicht alles immer akkurat gemacht hat. Sei es nun mal ein bisschen Steuerhinterziehung oder eine kleine Straftat in seiner Jugend.

Stefanie Geilhausen: “Steuerhinterziehung ist ja nun keine Strafe“. Wenn ich jetzt wieder einer aus diesen besagten Facebook-Gruppen wäre, würde ich jetzt schon wieder sagen: „Ja, Steuerhinterziehung, da fließt ja kein Blut. Weil “so was“ vergewaltigt und sticht mit Messern, die hinterziehen keine Steuern. Die zahlen sowieso keine, weil die leben ja alle auf Kosten des Steuerzahlers.“ Das ist das, was da so kolportiert wird.

Straßenschilder als Zeichen der Sichtbarkeit und Repräsentanz?

Helene Pawlitzki: Also dies ist eine Geschichte des feinen Unterschieds. Es ist in Ordnung, wenn es ein Straßenschild auf Japanisch im Japanviertel gibt. Es ist nicht in Ordnung, wenn es ein Straßenschild auf Arabisch in einem Viertel gibt, wo viele arabischstämmige Menschen wohnen. Übrigens aufgestellt wurde dieses Straßenschild, weil die Bezirksvertretung 3, die ja unter anderem für Oberbilk zuständig ist, es offenbar beantragt hat und der Integrationsrat das auch für eine gute Idee hielt. Das Amt für Migration und Flüchtlinge hat gesagt, eigentlich finden wir die Idee gar nicht so gut. Das hat sich jüngst noch mal in unserer Berichterstattung gezeigt.

Stefanie Geilhausen: Ja, die hatten Angst, dass man die Leute ausgrenzt und dass man so eine Art Ghetto-Beschilderung da macht. Also dass es diskriminierend wirkt.

Helene Pawlitzki: Die sagen halt, man kann die Vielfalt Düsseldorfs nicht abbilden in einem Straßenschild. Wenn man danach ginge, wo die meisten Leute von einer bestimmten Nationalität her wohnen, dann müsste man überall türkische Straßenschilder anbringen.

Stefanie Geilhausen: Ich finde das übertrieben. Ich finde punktuell kann man das durchaus machen. Es ist ja auch im Gespräch, ein türkischsprachiges Straßenschild aufzustellen. Ich glaube in Rath wird darüber gerade geredet. Also kann man machen. Ist die Frage, was man damit zeigen will. Also mich stört es nicht. Also stört dich das? Hast du dich schon mal verfahren auf dem Nachhauseweg durch ein etwaiges Schild?

Helene Pawlitzki: Nein. Vor allen Dingen ist es ja nicht so, dass jetzt alle deutschsprachigen Straßenschilder durch Arabisch ersetzt werden. Denn dann hätte ich wirklich ein Problem, weil ich mich dann unter Umständen nicht mehr zurechtfinden würde. Aber so ist es ja nicht. Naja. Also ich weiß noch, als Samy Charchira in Düsseldorf ins Amt kann. Er ist glaube ich der einzige bislang marokkanischstämmige Ratsherr in Düsseldorf. Ich habe ihn gesehen, wie er auf der Straße

unterwegs war in diesem Viertel - indem ich ja auch wohne - und wie unglaublich toll die Leute das fanden, dass einer von ihnen sozusagen jetzt im Rat sitzt und ihre Interessen auch mitvertritt. Jemand, der ihre Sprache spricht und der einen Bezug zu ihrer Geschichte und ihrer Herkunft hat und versteht, wo sie herkommen. Repräsentation ist ja unheimlich wichtig für Integration. Ich finde schon, dass so ein Schild dann einfach den Menschen, die dort wohnen, sagen kann, wir sehen euch und wir betrachten euch als einen Teil von uns. Ich glaube, das ist aber ganz genau der Punkt, wo die Leute, die gegen solche Aktionen sind, Schwierigkeiten haben. Unabhängig jetzt davon, ob sie sich da nachher hetzerisch im Internet äußern oder das vielleicht nicht tun. Ich glaube für diese Menschen, stellt die arabische Kultur eine Bedrohung dar. Diese Idee der Überfremdung hat ja ganz viel mit Vorurteilen zu tun. So wird geglaubt, die Leute welche aus diesem Kulturkreis stammen, kommen alle nach Deutschland und haben ganz viele Babys. Am Ende spricht keiner mehr vernünftig Deutsch. Alle Frauen müssen Kopftücher tragen und die Scharia wird eingeführt. Also das ist ja die Angst. Das “unsere Kultur“, “unser christliches, humanistisches Erbe“ - was wir haben und worauf unsere Rechtsordnung und unsere Demokratie fußt - abgelöst wird durch etwas anderes. Einfach aus schierer Masse, weil eben viele Leute kommen.

Stefanie Geilhausen: Also es gab so eine rechte Postille, die hat über dieses Straßenschild an der Ellerstraße geschrieben: „Islamverbände erfreut: erstes arabisches Straßenschild in Deutschland“. Also ich sage, es gibt ein arabischsprachiges Schild in Düsseldorf. Ich sage sogar, es gibt ein arabischsprachiges Straßenschild in Oberbilk, hey super. Und die sagen, es ist das erste und „ jetzt geht es los, jetzt kommen sie“.

Helene Pawlitzki: Spannend ist ja auch diese Vermischung von Arabisch und Islam. Also alles, was arabisch ist, ist dann auch Islam. Da hat das dann auch so eine religiöse Komponente.

Stefanie Geilhausen: Ja natürlich.

Helene Pawlitzki: Es ist nicht notwendigerweise ein islamisches Straßenschild.

Stefanie Geilhausen: Aber was du vorhin gesagt hast, als Zeichen der Akzeptanz. Ich finde vor allen Dingen, es ist überhaupt mal ein Zeichen, dass mal jemand darüber nachgedacht hat, wie Schrift und wie geschriebene Sprache bei diesen vielen Mitbürgern in Oberbilk funktioniert. Weil ich meine, die erhalten ja jeden Tag ihre Post auf Deutsch. Sie erhalten Post vom Finanzamt. Ich meine, wir wissen alle, wie die Post vom Finanzamt zu lesen und zu verstehen ist. Dann gibt es ein einziges Wort – „Ellerstraße“ - was sie jetzt in ihrer eigenen Schrift lesen können. Das ist doch toll. Also ich finde, das ist einfach so ein klitzekleines Entgegenkommen. Also für mich ist das egal, wie es gemeint ist. Das ist mir wurscht. Ob das jetzt als Zeichen der Weltoffenheit Düsseldorfs gemeint ist oder wie auch immer. Ich finde es völlig ideologiefrei und gar nicht mit großer Symbolik aufgeladen. Ich finde das einfach nett.

Helene Pawlitzki: Ich bin sehr gespannt, ob das das letzte oder das erste arabischsprachige Straßenschild in Düsseldorf ist. Wir beobachten das weiter. Vielen herzlichen Dank, Stefanie Geilhausen.

Stefanie Geilhausen: Gerne.

Anhänger von Youtuber Mois sollen Obdachlose belästigen

Helene Pawlitzki: So, aus der wunderbaren Welt des Internets erreicht uns eine Geschichte, die Verena Kensbock recherchiert hat. Herzlich willkommen im Podcast, Verena.

Verena Kensbock: Vielen Dank.

Helene Pawlitzki: Ist nicht so eine schöne Geschichte, muss man sagen.

Verena Kensbock: Das stimmt.

Helene Pawlitzki: Ich stehe auch ein bisschen ratlos davor, ehrlicherweise. Fängt alles an mit einer Pressemitteilung der Organisation für Obdachlosenhilfe „fiftyfifty“. Die schreiben: „Der Hip-Hopper und YouTuber Mois, hat ein Video gemacht, in dem er eine Frau in ziemlich schlechtem Licht dastehen lässt. Und jetzt sind die Follower von Mois unterwegs und nerven diese Frau tierisch“. Kannst du uns erleuchten, was dahintersteckt?

Verena Kensbock: Vielleicht muss ich ein bisschen erklären und von vorne anfangen, was Mois eigentlich so macht. Der Youtuber nennt sich selber so und hat 2017 diesen YouTube-Kanal eröffnet und anfangs Rap-Videos kommentiert und macht jetzt aber auch unterschiedliche Formate. Er geht in Innenstädte und macht dort so Spielchen, sage ich mal. Häufig ist er in Düsseldorf oder Krefeld unterwegs. Also, teilweise macht er auch so Sachen wie: „Ich gebe dir 50 Euro, wenn du dir die Augenbrauen abrasierst“. Er macht aber eben auch Spielchen mit obdachlosen Menschen. Und ich nenne das jetzt mal Spielchen, weil es aus meiner Sicht welche sind. In dem Video, auf das ich mich auch beziehe, geht er in den U-Bahnhof Heinrich-Heine-Alle und drückt dort den Obdachlosen seine Kreditkarte in die Hand und sagt: „Heb dir so viel ab, wie du möchtest“. Die Spielregeln sind aus seiner Sicht so aufgebaut, dass wenn sie zu viel abheben, sie als gierig abgestempelt werden. Damit hat er zwar Geld verloren, aber dann hat er quasi den „Kern“ dieses Menschen erkannt, sozusagen das „echte Wesen“. Wenn sie bescheiden sind und nur wenig abheben, dann legt er noch was obendrauf.

Helene Pawlitzki: Klingt ein bisschen nach Küchenpsychologie.

Verena Kensbock: Absolut. Und ehrlicherweise, finde ich das scheinheilig. Das ist jetzt auch wirklich meine ganz persönliche Meinung. Ich finde es irgendwie perfide, den ärmsten Menschen - die keinen Schlafplatz und kein Geld für Essen haben - Geld anzubieten und sie dann dafür zu verurteilen, wenn sie es nehmen.

Helene Pawlitzki: Und dabei werden die dann gefilmt?

Verena Kensbock: Dabei werden sie gefilmt. Zum Teil auch von weiter entfernt, wenn er die Kontaktaufnahme startet. Er ist zumindest mit einem kleinen Team unterwegs. Irgendwann lassen sich die obdachlosen Menschen dann aber drauf ein und gehen dann mit ihm und dem Team mit und werden dann auch wissentlich gefilmt. Genau dabei hat er Lukas kennengelernt. Ein obdachloser Mann, der erzählt, dass er vor kurzem seine Arbeit und seine Wohnung verloren hat und in dem Video 100 Euro abhebt. Weil er so bescheiden war, legt Mois noch 100 Euro drauf. Die Follower sind total begeistert von diesem jungen Mann, der dann wirklich in Tränen ausbricht und sich wirklich unglaublich über das Geld freut. Er sagt, er kann jetzt zwei Monate davon leben.

Helene Pawlitzki: Von den 200 Euro?

Verena Kensbock: Genau. Die Follower sagen, unterstützt ihn doch mal. Daraufhin folgt ein zweites Video, in dem er Lukas zu seinem Schützling macht. Er geht mit ihm einkaufen, kleidet ihn neu ein, geht mit ihm zur Apotheke und lässt seine Hautkrankheit behandeln. Er organisiert ihm wohl über einen Kollegen eine Wohnung. Er stellt ihn selbst in seiner Agentur an. Er soll da die Baustelle beaufsichtigen. Er stellt ihn ein bisschen wieder auf die Beine. Also zumindest sieht es so aus. Es wird so eine ganze Videoreihe daraus. Dann kommt es aber irgendwann zum Bruch mit Lukas' Freundin. Es gab wohl irgendwie Streit zwischen den beiden. Es werden von ihr heimlich gefilmte Aufnahmen gezeigt, die jemand wahrscheinlich bei Instagram veröffentlicht hat und sie wusste offenbar nichts davon. Seitdem wurde sie auf der Straße angesprochen von Fremden, von Followern, von Mois. Man muss dazu wissen, ihm folgen allein auf YouTube 2,2 Millionen Leute. Es kommen noch welche hinzu auf TikTok und auf Instagram. Also er hat wirklich eine unglaublich große Reichweite. Das führte dazu, dass diese Frau, die obdachlos ist und in Düsseldorf auf der Straße lebt, sich eben nicht zurückziehen kann. Sie wird angesprochen von Fremden, was sie da gemacht hat.

Helene Pawlitzki: Was zeigen denn diese Aufnahmen?

Verena Kensbock: Sie zeigen eine Streitsituation zwischen den beiden. Sie wird so ein bisschen von unten gefilmt. Offensichtlich wusste sie davon nichts. Sie wird in diesem Video vor allem für diesen „Bruch“ verantwortlich gemacht. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, dass sie mit Pöbeleien die Wohnung verloren hat, die Mois den beiden besorgt hatte. Sie will angeblich den Lukas wieder auf die Straße treiben und ihn wieder obdachlos machen.

Helene Pawlitzki: Also Mois erzählt eigentlich in seinen Videos eine Geschichte von einem Obdachlosen namens Lukas, den er sozusagen jetzt wieder aufpäppeln will und dem er hilft. Und in dieser Geschichte gibt es einen Bösewicht. Und dieser Bösewicht ist die Freundin von Lukas, die ihm das irgendwie versaut, weil sie pöbelt, weil sie streitet, weil sie nicht okay ist. Das ist die Geschichte, die Mois erzählt.

Verena Kensbock: Genau.

Helene Pawlitzki: Und die Follower von Mois folgen dieser Geschichte offensichtlich?

Verena Kensbock: Absolut. Also es ist auch sehr eindeutig in den Videos. Mois redet immer wieder auf Lukas ein und sagt, die ist nicht gut für dich, vergiss sie. Wir wissen natürlich nicht genau, wo da die wahre Grenze verläuft. Aber es ist schon sehr eindeutig, dass sie zur Schuldigen gemacht wird. So auch das Argument von der Hilfsorganisation „Fitftyfifty“. Sie wird da dieser Reichweite ausgesetzt und weiß davon überhaupt nichts. Sie wird in ihrem Lebensraum, der die Straße ist, bedrängt und belästigt.

Helene Pawlitzki: Ist eine Geschichte. Timo, ich finde immer, wenn so was dann auch noch bei uns vor der Haustür passiert, dann hat man dazu noch mal eine besondere emotionale Beziehung.

Timo Beck: Die Rapper mit der großen Reichweite aus Düsseldorf sind ja generell ein Thema, was schon häufiger aufgegriffen wurde.

Helene Pawlitzki: Es gibt nicht nur einen.

Timo Beck: Ja, Thomas Geisel hat da ja auch seine Erfahrungen mit gemacht, muss man sagen.

Helene Pawlitzki: Ja, mit Farid Bang.

Timo Beck: Er hat ja jetzt auch gerade ein neues Video veröffentlicht, wo er das so ein bisschen relativiert. Wo er dazu aufruft, die Frau in Ruhe zu lassen und dass sie ihm auch sehr leidtun würde. Unterm Strich kann man nur sagen, ich hoffe, dass seine Follower sich daran halten und die arme nicht weiter belästigen.

Helene Pawlitzki: Darauf aufmerksam gemacht hat ja die Obdachlosenorganisation „Fiftyfifty“. Was genau werfen die Mois denn vor?

Verena Kensbock: Die werfen ihm vor, die Freundin vom Lukas namens Dorothea, vorzuführen und sie eben zu einer Schuldigen zu machen. Aus deren Sicht ist sie die eigentlich nicht. Die Organisation sagt, die Beziehung zwischen den beiden ist schon sehr lange problematisch und das ist wohl relativ komplex und das sei wohl etwas einfach dargestellt. Man muss dazu sagen, nachdem Mois ein Anwaltsschreiben bekommen hat, wurde das betreffende Video auch offline genommen. Fiftyfifty hat einen Anwalt eingesetzt, der ihn abgemahnt hat.

Helene Pawlitzki: Weil es um Bildrechte geht?

Verena Kensbock: Genau, es ging um Persönlichkeitsrechte und Verletzungen des Rechts am eigenen Bild.

Helene Pawlitzki: Denn man darf natürlich nicht heimlich gemachte Aufnahmen von jemandem ins Internet stellen, wenn derjenige nicht zugestimmt hat.

Verena Kensbock: So ist es. Und er hat darauf ziemlich schnell reagiert, innerhalb weniger Stunden das Video offline genommen und auch seine Follower gebeten, die Frau in Ruhe zu lassen. Sie ist allerdings auch noch in älteren Videos zu sehen. Also die wirklichen Fans werden sie wahrscheinlich trotzdem erkennen. Aber vielleicht werden sie trotzdem ein bisschen Ruhe geben, wenn Mois sich das wünscht.

Helene Pawlitzki: Das Problem ist ja immer, wenn der Geist aus der Flasche ist, bekommst du ihn nicht wieder reingestopft.

„Tu Gutes und rede drüber“

Timo Beck: So ist das heutzutage mit diesen Plattformen. Es gibt ja auch in den USA diesen relativ großen, wohlhabenden Typ, der wahllos unheimlich viel Geld an Obdachlose verteilt und auch mehrere Millionen Follower hat. Also ich kenne ihn von Instagram, ich weiß gar nicht, welche Channels er sonst noch bedient. Möglicherweise hat Mois sich da so ein bisschen ein Beispiel drangenommen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das finde. Auf der einen Seite tust du in dem Moment einer Person natürlich was Gutes. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass diese Leute aber auch versuchen, sich dadurch ein bisschen zu erhöhen, um selbst in einem sehr positiven Licht dazustehen.

Helene Pawlitzki: Naja, das wäre ja alles gut und schön, wenn man es nicht filmen und ins Internet stellen würde.

Timo Beck: Tu Gutes und rede darüber.

Helene Pawlitzki: Wenn es wirklich eine gute Tat sein soll, dann frage ich mich natürlich, warum macht man es dann publik auf großen sozialen Netzwerken? Denn letztendlich geht es ja dann darum, einerseits eine Followerschaft zu generieren, die wiederum Geld bringt. Ich habe auch versucht, Mois Videos anzugucken und bin an verschiedenen Stellen gescheitert, weil mir mehrere Werbespots vorgespielt wurden, um die ich nicht herumkam. Also der wird auch Geld damit verdienen, dass er das macht. Am Ende ist es vielleicht einfach so ein Linke-Tasche-rechte-Tasche-Geschäft. Auf der anderen Seite feiern ihn natürlich seine Anhänger in den Kommentaren dafür, was er für ein guter Mensch ist. Also er hat auch persönlichen Ruhm davon, dass er diese Dinge tut. Und die Menschen, denen er das Geld schenkt, sind letztendlich ja nur Werkzeuge dazu. Also er instrumentalisiert sie sicherlich auf eine gewisse Weise.

Verena Kensbock: Absolut, wie du das schon beschrieben hast. Ich habe mir etliche Videos und damit auch etliche Werbeclips angeguckt. Er macht auf jeden Fall Geld damit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er da mit einem Minus rausgeht, um ehrlich zu sein. Ich kannte diese Masche vorher noch gar nicht und war ehrlich gesagt ein bisschen schockiert davon. Ich glaube, dass er so jemandem wie Lukas, den er sich da jetzt herausgepickt hat, zwar durchaus hilft. Das sollte man auch anerkenne. Ich glaube aber, dass es durchaus nachhaltigere Formen der Obdachlosenhilfe gibt, die ihn selbst wahrscheinlich weniger bereichern würden, aber vielleicht eher an den Kern des Problems angehen, anstatt einer Person zu helfen. Man merkt es auch ein bisschen, dass er auch viele Obdachlose verachtete, die Drogenprobleme haben. Da fand ich ein Zitat von ihm ganz sprechend. Er sagte: “Einen Obdachlosen zu finden, der keine Drogenprobleme hat, ist so schwer wie eine korrekte Frau zu finden“. Das war so eine doppelte Diskriminierung, die ich wirklich unglaublich fand. Darum hat er sich eben auch diesen Lukas ausgepickt. Lukas sagt zwar, dass er ab und an trinkt, aber keine härteren Drogen nimmt. Ich glaube, so weit geht Mois Verständnis, für Menschen auf der Straße dann doch nicht.

Helene Pawlitzki: Also Mois, wenn du zuhörst von einer inkorrekten Frau an dich, gib doch einfach deine Kreditkarte an Fiftyfifty, die wissen schon, was sie damit machen sollen und die helfen dann den Obdachlosen für dich. Oder eine von vielen anderen Organisationen in Düsseldorf, die sich darum kümmern, wie zum Beispiel die „franzfreunde“ oder dem „Gutenachtbus“. Da gibt es etliche.

Timo Beck: Gute Idee, Helene.

Helene Pawlitzki: Danke schön. Vielen Dank, Verena Kensbock.

Verena Kensbock: Sehr gerne.

Frühstücken in Düsseldorf - die besten Tipps

Helene Pawlitzki: Ich weiß zufällig, dass Timo Beck heute Morgen eine Banane gefrühstückt hat, weil ich das ja immer beim Soundcheck frage. Ich habe heute Morgen ein Birchermüsli gefrühstückt, habe ich auch schon erzählt. Und dann noch drei Käsebrote hinterher geschoben, einfach weil ich nicht genug Kalorien hatte. Brigitte, was hast du heute gefrühstückt?

Brigitte Pavetic: Das ist lustig. Ich habe bislang einen Kaffee getrunken oder zwei. Ich habe noch gar nichts gegessen.

Timo Beck: Vorbildlich. Intermittent Fasting. 16:8 oder so.

Brigitte Pavetic: Aber ich esse tatsächlich gerne ayurvedisch Haferflocken mit warmem Wasser. Das finde ich eigentlich ganz gut.

Helene Pawlitzki: Nur mit warmem Wasser?

Brigitte Pavetic: Ja, kann man machen.

Helene Pawlitzki: Nichts sonst?

Brigitte Pavetic: Dann noch mit Früchten oder so, aber auch warm gemacht. Das ist super, schmeckt so gut. Das ist natürlich sehr gut, um in den Tag zu starten, weil du ganz viel Vitamin B12 oder Eisen durch die Haferflocken hast. Genial, kann ich wirklich jedem empfehlen. Banane ist auch gut.

Timo Beck: Fast wie dein Birchermüsli, oder?

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: Ist ja auch Haferflocken-Basis.

Helene Pawlitzki: Ich sage es mal so - meine Haferflocken gieße ich an mit Apfelsaft und Sahne.

Brigitte Pavetic: Oh, ayurvedisch, gar nicht gut.

Helene Pawlitzki: Überhaupt nicht ayurvedisch.

Timo Beck: Mit Altbier.

Brigitte Pavetic: Oder Champagner, Helene.

Helene Pawlitzki: Ja, Champagnerfrühstück ist ja sowieso das Beste.

Timo Beck: Ja

Helene Pawlitzki: Also, wir einigen uns darauf, dass es auf jeden Fall mindestens einmal in der Woche sollte man geil frühstücken.

Timo Beck: Absolut

Helene Pawlitzki: Das kann ja auch am Wochenende der Cheat Day sein, falls es sowas gibt. Und die Frage ist natürlich, wenn man das Frühstück nicht gerade selber herstellt, beziehungsweise jemand hat, der es für einen tut, wo geht man hin? Brigitte, dein Stichwort, wo geht man hin? Also, Frühstücken boomt.

Brigitte Pavetic: Ja, total.

Helene Pawlitzki: Es gibt etliche Dinge, die man ausprobieren kann.

Aufgedeckt - Zwischen Brunch, All-Day-Breakfast und Co. Ein Einblick in Düsseldorfs Frühstückskultur

Brigitte Pavetic: Tatsächlich, das ist ja wirklich bemerkenswert, was sich so in Düsseldorf an Frühstückskultur entwickelt. Und ich will das auch genauso benennen, Frühstückskultur, als ob es die nicht schon immer gegeben hätte. Aber es gibt trotzdem Veränderungen. Es ist so, wie wir eigentlich alle wissen, früher gab es ja so vor allem die Klassiker, die es teilweise immer noch gibt: Café „Heinemann“ - knallvoll. Jeden Tag. Wirklich auch am Wochenende.

Helene Pawlitzki: Bin ein Riesenfrühstücksfan da.

Brigitte Pavetic: Es ist der Wahnsinn und das ist ganz schön. Ein sehr durchmischtes Publikum, was ich ganz toll finde. Es gab aber auch früher das Café „Bastian“ am Karlsplatz. Ja, so verschiedene, wirklich so klassische Cafés. Und mir ist irgendwann aufgefallen, auch klassische Frühstückscafés, als ich eine Verabredung hatte zum Interview in der Altstadt und ich mir dachte, `Wo gehen wir denn hin?`. Es gibt fast gar nichts mehr davon. „Heinemann“ gibt es natürlich noch, Gott sei Dank.

Timo Beck: Die wird es auch wahrscheinlich noch immer geben.

Brigitte Pavetic: Wahrscheinlich in 80 oder 90 Jahren noch. Die hatten ja gerade Jubiläum. Aber es hat sich was verändert. Das hat sicherlich auch so ein bisschen mit Social Media zu tun aber auch mit einer Jugend und eher jüngeren Menschen, die eben auch total Lust auf anderes Frühstück haben. Wir haben ja schon länger das Café „Buur“ in Friedrichstadt. Sehr Instagrammable, sagt man das so?

Timo Beck: Ja.

Brigitte Pavetic: Also schön Fotos machen, denn das sieht super schick aus. Wir haben „Seven Sundays“ in Unterbilk. Wir haben die „Cloud Kitchen“ zweimal jetzt in Düsseldorf. Die haben mir explizit gesagt: „Mensch, Brigitte, super, wir machen starkes Marketing. Das ist auch alles so, du kannst das ganz toll fotografieren. Und das sind wirklich oft auch reine Frühstückslokale. Also die machen von morgens bis abends.

Helene Pawlitzki: Es gibt die ganzen Zeiten Frühstück?

Brigitte Pavetic: Ich war da überall. Ich weiß nicht, Timo, die kennst du doch auch

Timo Beck: Ja, die habe ich wirklich alle durch. Also All-Day-Breakfast ist auch bei uns so ein Riesenthema. Und hat in meiner Peer-Group, sage ich jetzt mal, auch so ein bisschen diesen Brunch abgelöst. Also dieses Brunchen gibt es gar nicht mehr so. Da können wir gleich noch mal schauen, was es da gibt. Ich habe mir ein paar Sachen auch rausgeschrieben, die ich neulich getestet habe. Aber dieses All-Day-Breakfast ist bei den jungen Leuten, wie du schon sagst, total angesagt und Instagrammable. Du hast ja schon ein paar Läden genannt. Es gibt noch „Soul Brunch“, es gibt noch „Birdy & Co.“.

Brigitte Pavetic: Genau, „Birdy & Co.“. Ja, sehr cool.

Helene Pawlitzki: Ok wartet mal kurz Leute. Die 35-jährige Mama müsst ihr kurz mitnehmen. Brunch ist ja praktisch ein spätes Frühstück, wo man Lunch-Elemente reinmischt. Das verstehe ich unter Brunch.

Timo Beck: Ja.

Helene Pawlitzki: All-Day-Breakfast ist, man kriegt es morgens früh, man kriegt es abends spät. Und es enthält nur klassische Frühstückssachen.

Timo Beck: Ja, was ist klassisches Frühstück?

Helene Pawlitzki: Ja, genau. Die Übergänge sind fließend, oder?

Brigitte Pavetic: Es ist sehr komplex. Bei mir ist das so, da habe ich im Kopf was riesiges aufgebaut.

Timo Beck: Meistens in Buffet-Form.

Brigitte Pavetic: In Buffet-Form, ganz genau. Also dass du halt eben die Müsli-Ecke hast. Also ein bisschen auch, wie man es im Hotel kennt.

Helene Pawlitzki: Okay. Müsli, Brot, Brötchen und Eier mit Speck.

Brigitte Pavetic: Ja, oder so Marmelade und alles so aus diesen Pötten raus.

Helene Pawlitzki: Und Früchte.

Timo Beck: Aber auch noch irgendwo dann den Braten mit Spätzle.

Helene Pawlitzki: Ach, das auch?

Brigitte Pavetic: Kann auch passieren.

Timo Beck: Bei klassisch Brunch, eigentlich hast du halt auch diese Lunch-Elemente, wie du schon gesagt hast.

Brigitte Pavetic: Ja.

Helene Pawlitzki: Braten mit Spätzle?

Brigitte Pavetic: Ja, man kann das ganz weit treiben, je nachdem, was das Portemonnaie hergibt. Oder Timo? Ich nenne hier mal den „Breidenbacher Hof“ oder bei dem Hotel „InterConti“ kann man auch brunchen. Das ist natürlich dann entsprechend hochpreisiger. Aber das ist so das klassische Brunchen. Und das gibt es zwar auch immer noch.

Timo Beck: Aber es wird immer weniger, finde ich.

Brigitte Pavetic: Ja, genau. Und dafür eben wirklich dieses All-Day. Also tatsächlich von morgens bis abends, auch nur Frühstück.

Helene Pawlitzki: Okay, und das heißt dann Porridge, Pancakes, aber kein Braten mit Spätzle.

Timo Beck: Nee, nicht wirklich der Braten mit Spätzle. Aber so Açaí Bowls und Pancakes.

Helene Pawlitzki: Salat?

Timo Beck: Salat eher weniger.

Brigitte Pavetic: Und auch Ei Benedict.

Timo Beck: Ja, Ei Benedict.

Brigitte Pavetic: Du kannst auch diese typischen Brote essen.

Timo Beck: Avocado Toast.

Brigitte Pavetic: Genau, danke, Timo. Super. Also diese Elemente kann man dann einzeln bestellen. Was ich ganz interessant finde, ich habe mich mal so ein bisschen in der Branche rumgehört unter eben auch anderen Gastroexperten. Das spannende, was die gesagt haben, dass es auch so ein bisschen ein monetärer Aspekt ist. Also nicht nur die Kultur. Nehmen wir ein klassisches Wochenende, ja? Du willst dich mit Freunden treffen und triffst dich abends, gehst irgendwie essen, hast eine Flasche Wein, eine Flasche Wasser, pipapo. Das geht schon schnell in einen gewissen Bereich. Du kannst dich aber auch mit deinen Freunden zum Frühstück treffen. Wenn man ehrlich ist, ist auch nicht so ganz günstig. Aber es ist immer noch viel, viel günstiger, als eben so ein klassisches Abendessen.

Helene Pawlitzki: Ok.

Brigitte Pavetic: Möglicherweise sogar auch in der Woche. Anstatt einen guten klassischen Lunch, halt lieber frühstücken gehen. Macht sich wohl auch im Portemonnaie bemerkbar.

Helene Pawlitzki: Interessant.

Brigitte Pavetic: Ja.

Timo Beck: Wobei ich finde, dass diese neuen All-Day-Breakfast-Locations, sich das alles sehr gut bezahlen lassen.

Brigitte Pavetic: Sind nicht günstig, habe ich auch gedacht.

Timo Beck: Also günstig sind sie nicht. Dann nimmst du noch zwei Kaffee, einen Smoothie oder vielleicht sogar noch was Alkoholisches, eine Mimosa oder sowas, dazu. Dann bist du auch schnell über 100 Euro mit zwei Leuten fürs Frühstück.

Brigitte Pavetic: Ja, gebe ich dir recht.

Dein perfekter Frühstücksort

Helene Pawlitzki: Okay, passt auf. Ich sage euch das Szenario und ihr sagt mir, wo ich hingehe. Ich alleine will mir einen richtig geilen Tag machen und fange mit einem super Frühstück an, solo. Wo gehe ich hin? Timo, hast du eine Idee?

Timo Beck: Ja, ich habe mehrere Ideen.

Brigitte Pavetic: Ich auch.

Helene Pawlitzki: Eine Idee. Nur eine Idee.

Timo Beck: Okay, dann geh doch vielleicht mal, wenn du es ein bisschen klassischer magst, ins „Bulle Bistro“ in Flingern in der Sammlung „Philara“.

Helene Pawlitzki: Okay.

Brigitte Pavetic: Das ist super.

Timo Beck: Das ist noch ein ziemlicher Geheimtipp.

Helene Pawlitzki: Was ist daran so toll?

Timo Beck: Das Tolle ist das frisch gemachtes Brot von der Bäckerei Bulle in einem coolen Setting. Du bist ja in der Kunstsammlung „Philara“. Abends wird das übrigens zur Weinbar.

Brigitte Pavetic: Da kannst du einfach bleiben.

Timo Beck: Du kannst einfach den Tag da verbringen.

Helene Pawlitzki: Ich bestelle meine Masseurin einfach da hin. Okay, cool. Nächstes Szenario.

Brigitte Pavetic: Aber sag mal, ganz kurz, Helene, wenn du erlaubst. Wird da auch die Terrasse aufgemacht in der Sammlung „Philara“? Da ist eine super Atmosphäre.

Timo Beck: Ja. Im Sommer? Hammer.

Brigitte Pavetic: Mega, oder? Soll ich auch noch schnell einen Tipp abgeben?

Helene Pawlitzki: Ne, pass auf. Du kannst jetzt den Tipp abgeben für folgendes Szenario. Taufe von einem Kind. Die ganze Familie kommt. Ich will nicht zu Hause die ganzen Leute haben. Mindestens 15 Personen. Wo gehe ich hin?

Brigitte Pavetic: Ja, also es soll sich so ein bisschen am Rahmen halten. Preislich.

Helene Pawlitzki: Wahrscheinlich.

Brigitte Pavetic: Also ich habe zum Beispiel selber mal Feiern gehabt mit Frühstück im „Wilmar Wunder“. Das fand ich echt total schön. Da bin ich nach oben gegangen mit Familie und Freunden. Das fand ich ganz süß und hat mir sehr gut gefallen. Also das würde ich empfehlen. Und Café „Heinemann“ geht halt immer zum was buchen, finde ich.

Helene Pawlitzki: Ja. Erstes Date. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Typ gut ist oder scheiße. Wo gehe ich zum Frühstück mit dir hin?

Brigitte Pavetic: Du forderst uns aber ganz schön hier heraus.

Helene Pawlitzki: Ja, klar.

Brigitte Pavetic: Okay. Was ist mit Café „Liebe“?

Timo Beck: Oh ja.

Brigitte Pavetic: Das gibt es.

Timo Beck: Das gibt es wirklich?

Brigitte Pavetic: Ja, und tolles Frühstück. Und das ist auch wirklich nett.

Helene Pawlitzki: Das schreibe ich bei Tinder. Komm ins Kaffee Liebe. Ich glaube, das geht schief. Okay. Ich will gerne mit meiner Mama frühstücken gehen.

Timo Beck: Warst du schon im Loft, im neuen Restaurant auf dem Karlsplatz? Die haben ein tolles, klassisches Frühstück, aber mit ein paar modernen Elementen. Gefällt der Mama und gefällt auch den Kids.

Helene Pawlitzki: Okay, super.

Brigitte Pavetic: Man kann da auch gut gucken.

Helene Pawlitzki: Jetzt beginnt doch die Challenge. Altweiber, sechs Frauen, wollen dabei auch ordentlich picheln.

Brigitte Pavetic: Du meinst Frühstück jetzt?

Helene Pawlitzki: Natürlich.

Brigitte Pavetic: Ja gut, da kann ich auch wirklich wieder nur sagen Café „Heinemann“, weil das ist wirklich der Klassiker.

Helene Pawlitzki: Ja, das ist ein Klassiker. Jetzt will ich einen neuen Tipp, im Café Heinemann habe ich nichts mehr bekommen.

Brigitte Pavetic: Neuer Laden? Oder meinst du, es kann jeder Laden sein?

Helene Pawlitzki: Ich will auch einen guten Mimosa trinken.

Brigitte Pavetic: Weißt du, was auch ganz schön ist? Das „Schwan“ am Burgplatz zum Beispiel. Da bist du eigentlich mitten im Geschehen, fast um die Ecke.

Helene Pawlitzki: Stimmt.

Brigitte Pavetic: Also das kann ich empfehlen,das ist ganz nett.

Helene Pawlitzki: Kann man da frühstücken?

Brigitte Pavetic: Ja, auf jeden Fall.

Helene Pawlitzki: Ah, das wusste ich nicht.

Timo Beck: Ja, die haben Buffet. Die haben sogar ein Buffet am Wochenende bis 14 Uhr. Ich glaube, das liegt bei 19 Euro, also relativ bodenständig.

Helene Pawlitzki: Cool.

Timo Beck: Wenn ihr es mit den Mädels dann ein bisschen hipper haben wollt, würde ich euch das „Nooij Dutch Deli“ empfehlen. Die haben auch sehr coole Frühstücksgerichte und auch leckere Drinks dazu.

Helene Pawlitzki: Okay. Ich finde, ihr lasst keine Wünsche offen, was das angeht.

Timo Beck: Ne.

Helene Pawlitzki: Das klingt großartig.

Timo Beck: Es kam ja, glaube ich, noch konkret die Frage nach Brunch.

Helene Pawlitzki: Ja. Stimmt, von Yvonne, ne?

Timo Beck: Genau.

Helene Pawlitzki: Ja.

Timo Beck: Ich war jetzt zuletzt im „Hyatt“, im Medienhafen. Die haben nämlich nach mehrjähriger Pause den Brunch wieder eingeführt. Und das war wirklich super, muss ich sagen.

Brigitte Pavetic: Super Küche.

Timo Beck: Hat überhaupt keine Wünsche offen gelassen. Man muss aber dazu sagen, mit 79 Euro pro Person, muss man es auch wollen, ne?

Helene Pawlitzki: Das ist die einzige Mahlzeit des Tages dann, ne?

Timo Beck: Ja, ist es aber wirklich. Also auch von der Menge, die du dann in diesen drei Stunden zu dir nimmst, das reicht auch dann wahrscheinlich für zwei Tage für viele Leute.

Brigitte Pavetic: Genau das ist nämlich auch der Punkt, ne? Auch nochmal, um da anzuschließen, als wir über die Preise sprachen. Du bist ja den ganzen Tag, wenn du sowas machst, du bist ja total satt. Du musst abends vielleicht noch ein bisschen was essen, aber eigentlich bist du okay. Und Helene, wenn du erlaubst, vielleicht noch ein kleiner Tipp, „Birdie & Co.“. Das ist ja so eine tolle, coole Erfolgsgeschichte in Düsseldorf.

Helene Pawlitzki: Da war ich neulich auch mal.

Brigitte Pavetic: Ganz schön. Die mieten da jetzt diesen Kiosk da, ne?

Helene Pawlitzki: Ah ja.

Brigitte Pavetic: Also Höhe Graf-Adolf-Straße, da geht sie ja auch rein, die Laura Müller.

Helene Pawlitzki: An der Königsallee, ne?

Brigitte Pavetic: An der Königsallee, genau. Ich glaube, das ist das Südende. Ich vertue mich da immer. Aber hinten Graf-Adolf-Straße, da um die Ecke bei dem Ex-Berliner-Imbiss. Wir sprachen ja schon, ne?

Helene Pawlitzki: Wir haben vorhin auch schon darüber gesprochen.

Brigitte Pavetic: Aber weißt du, was Laura Müller mit ihrem Partner auch plant? In Kaiserswerth ein Birdie & Co. Ich glaube im April oder Mai. Finde ich super.

Timo Beck: Für die hippen Kaiserswerther, na klar.

Brigitte Pavetic: Ja, genau.

Timo Beck: Brauchen wir auch.

Helene Pawlitzki: Kann man ja vielleicht mit dem Fahrrad hinfahren und dann am Rhein entlang. Irgendwie so.

Brigitte Pavetic: Ja.

Helene Pawlitzki: Okay, fantastisch. Jetzt habe ich natürlich noch mehr Hunger. Vielen, vielen herzlichen Dank, Brigitte Pavetic.

Brigitte Pavetic: Danke.

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Kapitel

1. Straßenschild (00:37:27)

2. Youtube vs. Obdachlose (00:53:02)

3. Frühstückstipps (01:05:05)

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