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ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.
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Die CharityAward Gewinner im Podcast Suchterkrankungen sind in Deutschland kein Randphänomen: Millionen Menschen sind abhängig von Alkohol, illegalen Substanzen oder auch Glücksspiel. Jeder Arzt und jede Ärztin hat im Alltag mit Suchterkrankten zu tun. Dennoch spielt das Thema in der medizinischen Ausbildung eine zu kleine Rolle – das zumindest finden die Initiatoren der Aktion „Junge Suchtmedizin“. Sie setzt sich dafür ein, Suchterkrankungen aus der Tabuzone zu holen. Im vergangenen Jahr hat die Initiative den zweiten Platz beim Springer Charity Award belegt. Entstanden ist die Idee vor einigen Jahren, als sich Dr. Deborah Scholz-Hehn mit anderen jungen Kolleginnen und Kollegen auf einem Kongress ausgetauscht hat. „Dabei haben wir festgestellt, dass Suchtmedizin im Studium sehr wenig vorkommt – vor allem wenn man bedenkt, wie relevant das Thema ist“, blickt die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Oberärztin am Agaplesion Markus Krankenhaus in Frankfurt am Main zurück. „So sind wir dann auf die Idee gekommen, Online-Seminare zu planen und zu organisieren.“ Das Angebot richtet sich an Medizinstudierende, aber auch an alle anderen Berufsgruppen, die mit dem Thema in Berührung kommen. Die „Junge Suchtmedizin“ ist kein Verein oder eine Organisation, sondern eher ein interdisziplinäres Netzwerk. Die Vorträge und Seminare werden nicht nur von medizinischen Fachleuten geleitet, sondern auch von ehemaligen Suchterkrankten, die den Teilnehmern eine völlig andere Perspektive vermitteln können. Jennifer Blaine und Dominik Schütze sind zwei von ihnen. Beide haben eine Vergangenheit mit Suchterfahrung und haben viel Stigmatisierung erfahren. Heute sind sie in Sachen Aufklärung unterwegs und sorgen manchmal für Erstaunen, wenn sie auf Ärztekongressen auftreten. Im Podcast sprechen die Initiatoren von „Junge Suchtmedizin“ über Stigmatisierung, Wege aus der Tabuzone und was sich in Sachen Drogenprävention dringend ändern muss. (Länge: 34:44 Minuten)…
 
9. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Die neunte Folge von „Kindergarten Gesundheitspolitik“ führt uns diesmal direkt zum Kinder- und Jugendärztetag nach Berlin. Dort spricht Dr. Michael Hubmann, der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), über die Lage der Pädiatrie – aber wie immer geht es um viel mehr als das. Es geht in dieser Podcast-Reihe ums große Ganze: die Frage, ob unser Gesundheitssystem ein Selbstbedienungsladen bleibt – oder endlich eine Strategie bekommt. Den Einstieg? Ein Rückblick – auf den Kongress selbst: eine Mischung aus Fortbildung, Jahrespressekonferenz und politischer Standortbestimmung. Themen wie das Primärarztsystem, Antibiotic Stewardship und Verhältnisprävention zeigen, dass die Kinder- und Jugendmedizin nicht nur über Impfpläne und U-Untersuchungen redet, sondern systemisch denkt. Und: Sie handelt. Beim Kindergesundheitsgipfel in Berlin wurde der sogenannte „Pakt“ erneut unterzeichnet – ganz physisch. Mit dabei: Holetschek, Storm, DGKJ, DGSP, Bundesärztekammer. Die Botschaft: Kindergesundheit muss mitgedacht werden, in jeder Debatte. Dann geht es ans Eingemachte – nämlich an die Finanzierung. Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil lässt im Gesundheitsministerium und bei den Krankenkassen gleichermaßen die Alarmglocken schrillen. Die Milliarden Euro, die es geben soll, kommen als Darlehen – und führen zur altbekannten Frage: Was ist eigentlich mit den versicherungsfremden Leistungen? Michael Hubmann bringt es auf seine typische Weise auf den Punkt – mit einem Bild aus dem Fußballfernsehen: „Das war wie damals, als Lothar Matthäus in ein Stadion geschickt wurde, aber keiner mit ihm sprach.“ Der Vorwurf: Ausweichmanöver statt Ehrlichkeit. Politik müsse sagen dürfen: Wir haben das Geld nicht. Punkt. Dann könne man wenigstens damit umgehen. Gesundheitsministerin Warken bekommt von Hubmann Unterstützung. Ihr Einsatz sei spürbar, aber sie werde im Kabinett schon jetzt ausgebremst. Wo sei eigentlich ihre Fraktion, fragt Hubmann. Und was ist eigentlich die Strategie in der Mauerstraße? Er findet keine. Hubmanns Befund: Unser Gesundheitssystem ist auf Kante genäht, aber keiner traut sich an die Substanz. Notfallreform, Rettungsdienstreform, Primärarztsystem – alles dringend notwendig, alles im Koalitionsvertrag verankert. Aber kaum etwas davon kommt voran. Stattdessen: Flickwerk, Angst, Lobbydruck. Besonders die ambulante Versorgung sei gefährdet – nicht nur finanziell, sondern strukturell. Hubmann warnt: Wenn die Politik nicht handelt, werden viele Praxen schlicht früher schließen. Nicht aus Bosheit, sondern aus Erschöpfung. Ein zentrales Thema: das All-you-can-eat-Prinzip. Jahrzehntelang wurde den Versicherten suggeriert, sie könnten sich ihre Versorgung zusammenstellen wie ein Buffet im KaDeWe. Nun aber, wo die Ressourcen schrumpfen, fehlt der Mut, die Nachfrage zu steuern. Hubmann bringt es auf ein prägnantes Bild: „Wenn Sie 27 weiße Hemden kaufen, sagt vielleicht Ihre Frau zu Hause irgendwann: Sag mal, geht‘s noch?“ In der GKV aber fragt das niemand. Dabei sei genau das nötig – auch, um Überversorgung zu vermeiden. Was das bedeutet? Die Wirtschaftlichkeitsprinzipien müssten auch auf der Nachfrageseite gelten. Patienten müssten ein Stück weit mitverantwortlich gemacht werden für die Inanspruchnahme von Leistungen – nicht im strafenden Sinne, sondern mit klaren Regeln und Grenzen. Und: Wer sich trotz klarer ärztlicher Beratung für einen weiteren Facharztbesuch entscheidet, müsse diesen vielleicht auch mal selbst zahlen. Ganz ohne ideologischen Furor – sondern als Teil einer erwachsenen Diskussion über Verhältnismäßigkeit. Am Ende wagt Interviewer Nößler noch eine Wette: Welche Reform kommt als erstes? Für Hubmann ist klar: Die Notfallreform könnte es noch in diesem Jahr schaffen. Beim Primärarztsystem sei man näher dran, als viele denken – auch wenn das Ministerium derzeit eher abschreckt als motiviert. Die Rettungsdienstreform sei hingegen ein echter Brocken: zu viele Zuständigkeiten, zu viel Angst. Und doch sagt Hubmann: „Eigentlich müsste alles gleichzeitig kommen.“ Denis Nößler verabschiedet sich mit dieser Folge aus seiner Rolle bei der Ärzte Zeitung – und damit formal auch aus diesem Podcast-Format. Doch „Kindergarten“ soll weitergehen. In welcher Form, bleibt offen. Aber das Fazit dieser Folge ist klar: Die Herausforderungen sind zu groß, um die Diskussion jetzt zu beenden.…
 
Der TI-Berater gibt Tipps zum Austausch der TI-Hardware Im ersten Teil des „ÄrzteTag“-Podcasts mit TI-Berater Mark Langguth ging es vor allem darum, was in Sachen elektronische Patientenakte in naher bis mittlerer Zukunft auf Praxen zukommt. Im zweiten Teil spricht Langguth in erster Linie über zwei Themen: Das erste ist der Austausch der TI-Hardware, der bis zum Jahresende ansteht. Betroffen sind einige Konnektoren sowie Karten in Terminals, Praxiskarten und elektronische Arztausweise. Die KBV hatte angesichts der noch anstehenden Wechsel bei manchen Konnektoren, Kartenlesegeräten und SMC-B sowie Arztausweisen vor Chaos gewarnt. Hintergrund ist ein längst bekannter Wechsel des Verschlüsselungsalgorithmus, um auch künftig die Sicherheit der TI garantieren zu können. **Rechtzeitig Austausch angehen! ** Langguth sieht die Anbieter beim Austausch der Hardware überwiegend auf gutem Wege. Im Gespräch warnt er aber, dass Praxisinhaberinnen und -inhaber darauf achten sollten, den Austausch rechtzeitig anzugehen. So erläutert er im Gespräch, warum es wichtig werden könnte, die Post – online wie Briefpost – im Blick zu behalten, um Informationen der Anbieter nicht zu verpassen. Wer nicht aufmerksam sei, dem könne es passieren, dass er plötzlich im kommenden Jahr nicht mehr E-Rezepte, eAU oder KIM-Nachrichten digital signieren kann. Im Podcast erläutert er, wie Praxen sich auf den Austausch vorbereiten können. Das zweite Hauptthema ist der TI-Messenger, der bislang noch kaum im ambulanten Sektor genutzt wird, obwohl es bereits mehrere zertifizierte Anbieter gibt. Langguth beschreibt, was Praxen tun können, damit sie von der neuen Technik profitieren können und warum es nicht allein um Technik geht, wenn man neue Prozesse ins Laufen bringen will.…
 
Geschlechtsunterschiede bei Herzerkrankungen Frauen mit Herzproblemen haben häufig einen langen Leidensweg hinter sich, bevor die Ursache ihrer Probleme erkannt wird. Darüber berichtet Kardiologe Professor Michael Becker, Gründer des ersten Frauenherzzentrum, der Rhein-Maas-Klinik in Würselen, im „ÄrzteTag vor Ort“ vom Hauptstadtkongress in Berlin. Immer noch wüssten viele Ärztinnen und Ärzte nicht, was für relevante geschlechtsspezifische Unterschiede bei Symptomen von Erkrankungen es gibt – und das beziehe sich nicht nur auf Herzerkrankungen, so Becker im Gespräch. Die Patientinnen, die ins Frauenherzzentrum kommen, hätten daher häufig eine lange Odyssee hinter sich – Hausarzt, Gastroenterologe, Kardiologe – aber das eigentliche Problem werde nicht erkannt. Im Podcast erläutert Becker, worauf Hausärztinnen und Hausärzte achten sollte und wann bei unspezifischen Symptomen an kardiologische Ursachen zu denken ist. Selbst Grenzwerte von Laborwerten seien bei Frauen und Männern unterschiedlich zu interpretieren. Welche Folgen das hat, erklärt Becker am Beispiel des Troponin-Tests. Auch beim Medikamenteneinsatz gelte es, Spezifika zu beachten. Nicht zuletzt beschreibt der Kardiologe den Weg der Erkenntnisse über geschlechtsspezifische Unterschiede in Studien und Leitlinien. (Dauer: 19:52 Minuten)…
 
Ein Podcast vom Hauptstadtkongress Was in Deutschland die 116 117 ist beziehungsweise werden soll, das soll in Österreich die Telefonnummer 1450 werden. „Wir wollen die Patientenwege über die 1450 optimieren“, berichtet Dr. Katharina Reich im Podcast „ÄrzteTag vor Ort“ vom Hauptstadtkongress 2025 in Berlin – allerdings so, dass die Patientinnen und Patienten diese Wege gerne gehen. Das solle ähnlich wie in Deutschland nicht nur über das Telefon, sondern ebenso über telemedizinische Angebote bewerkstelligt werden, so die Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit und Pflege. Die Ärztin beschreibt im Gespräch, wie Österreich beim Etablieren der Plattform vorgeht und warum für so ein Projekt ein langer Atem weit über eine Legislaturperiode hinaus nötig ist. Im Podcast wird klar, dass ähnlich wie in Deutschland die Umsetzung der Plattform in den Bundesländern nicht deckungsgleich erfolgt, sondern teilweise sehr unterschiedlich. Man bemühe sich aber, hier einheitliche Vorgaben zu machen – so wie in Deutschland, wo es die 116 117 sogar in den Koalitionsvertrag geschafft hat. „Wir wollen Versorgung zu den Menschen bringen, ein Gatekeeping-Modell brauchen wir nicht“, betont Reich im Gespräch. Aber zu den Hausärztinnen und Hausärzten sollten Patienten auch ohne vorherige Konsultation der 1450 gehen können. Gibt es eine App zur 1450? Soll es ein Bonus-Malus-System für Patienten geben? Im „ÄrzteTag vor Ort“ beantwortet Reich Fragen, die auch in Deutschland zur 116 117 gerade gestellt werden. (Dauer: 10:41 Minuten)…
 
Der TI-Berater über die nächsten Schritte bis zum Pflichtstart am 1. Oktober 2025 Die Unterschiede zwischen den Praxisprogrammen könnten größer kaum sein: Einige haben die E-Patientenakte (ePA), die seit Ende April im allgemeinen Roll-out ist, gut umgesetzt, weiß Telematikinfrastruktur-Berater (TI-Berater) Mark Langguth, bei anderen trauen sich viele Anwender noch gar nicht richtig, in die ePA einzusteigen. Dort, wo es gut umgesetzt ist, „da fluppt das, ein neuer Arztbrief landet mit einem Klick in der ePA“, so Langguth im „ÄrzteTag“-Podcast über die Top-Performer in der Telematikinfrastruktur. Dass noch nicht alle Anbieter so weit sind, führt Langguth vor allem auf die Vielzahl der Aufgaben zurück, die von Anbietern von Praxisverwaltungssystemen auf einmal umgesetzt werden müssten. Die ePA mit dem Pflichtstart 1. Oktober sei da nicht immer ganz oben auf der Prioritätenliste. Der TI-Berater erwartet allerdings, dass mit der Zeit die Umsetzung immer besser wird. So sei es für PVS-Anbieter verpflichtend die elektronische Medikationsliste (eML) als PDF umzusetzen, aber erst im Frühjahr 2026 müsse jeder Anbieter auch eine strukturierte Version der eML anbieten, aus der heraus zum Beispiel ein neues E-Rezept generiert werden könne. **Neue Prozesse für den eMP? ** Im Gespräch führt Langguth aus, warum die eML dennoch ein großer Schritt nach vorne in der Versorgung ist – und er erläutert die nächsten Schritte, die dann im kommenden Jahr folgen werden – und welche Projekte derzeit noch in der Warteschlange stehen. Von vielen ersehnt ist der zentral gespeicherte Bundeseinheitliche Medikationsplan (eMP), der, gespeichert auf der elektronischen Gesundheitsakte, noch ein Schattendasein fristet. Langguth erläutert, warum sich die Einführung des eMP verzögert hat und wie aus seiner Sicht in Zukunft die Prozesse in Praxen laufen müssten, damit der Medikationsplan ein Erfolg werden kann. Nicht zuletzt beschreibt er, wie im kommenden Jahr die Einführung des eMP laufen könnte. **Endlich bald Feierabend für den Nadeldrucker? ** Außerdem erläutert der IT-Spezialist, wie die weitere Umsetzung strukturierter Labordaten, des Impfpasses oder der Anbindung Digitaler Gesundheitsanwendungen laufen könnte – und ob nicht doch irgendwann auch Praxen auf den Nadeldrucker verzichten können werden – wenn auch das Betäubungsmittelrezept auf elektronisch umgestellt wird.…
 
Ein Arzt und ein Netzmanager vom Gesundheitsnetz Leipzig erklären, wie Patientensteuerung funktionieren kann Wie können Patientinnen und Patienten ohne Zwang dazu gebracht werden, „dass der richtige Patient beim richtigen Facharzt landet“? Mit der Einrichtung eines Primärarztsystems planen die Gesundheitspolitiker der aktuellen Koalition, die Steuerung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Bemühungen um eine verbesserte Patientensteuerung gibt es bereits seit vielen Jahren an der Basis, zum Beispiel in Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetzen. Im „ÄrzteTag“-Podcast berichten der Vorstandsvorsitzende des Gesundheitsnetzes Leipzig Dr. Jürgen Flohr und Netzmanager Sebastian Klein von den Aktivitäten des Netzes in Sachen Patientensteuerung seit der Gründung des Netzes 2009. So habe man bereits früh bei Überweisungen auf ein „A-, B-, C-System“ gesetzt, um die Dringlichkeit einer Überweisung zu kategorisieren, berichtet Allgemeinmediziner Flohr, ähnlich wie das später beim Hausarztvermittlungsfall im EBM realisiert worden sei. Entscheidend, so Flohr und Klein, sei es jedoch, dass die Ärztinnen und Ärzte sich kennen und dass sie sich vertrauen. Dazu gehöre auch, daran zu denken, welche Leistungen in welcher Praxis erbracht werden, wie die Geräteausstattung in welcher Praxis ist, welche Praxisschwerpunkte dort gepflegt werden – und nicht zuletzt, auf welche Befunde von welchem Kollegen man vertrauen könne. **Praxisübergreifende Behandlungspfade ** Das Gesundheitsnetz in Leipzig, an das sich mittlerweile mehr als 100 Haus- und Fachärzte sowie Therapeuten angeschlossen haben, ging aber noch erheblich weiter und entwickelte praxisübergreifende Behandlungspläne. In Arbeitsgruppen, berichtet Allgemeinmediziner Jürgen Flohr, habe man abgesprochen, in welchen Fällen welche Vorbefunde benötigt werden, damit eine Versorgung „Hand in Hand“ stattfinden kann. Auch die Übergabepunkte, wann eine Überweisung nötig wird, wurden im Netz bei den wichtigsten Indikationen definiert, ebenso Kontaktpunkte, wie in dringlichen Fällen ein schneller Kontakt für eine Terminvereinbarung oder für ein kurzes Gespräch erreicht werden kann. Flohr erläutert im Gespräch, welchen Aufwand das Gesundheitsnetz betreiben musste, um Behandlungspfade bei bestimmten Indikationen zu erarbeiten, inwiefern sich die genaue Absprache ökonomisch auszahlt, wie das Netz in Leipzig mit seinen Aktivitäten bei den Patientinnen und Patienten ankommt und nicht zuletzt, wie die verbesserte Steuerung sich direkt auf die Versorgung und die Arbeitslast in den Praxen auswirkt.…
 
8. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Von wegen immer nur gegeneinander: Krankenkassen und Ärzteverbände können auch an einem Strang ziehen. Das machen in dieser neuen Podcast-Episode aus der Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Andreas Storm, der Vorstandsvorsitzende der DAK Gesundheit, und Dr. Michael Hubmann, der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ). Gemeinsam sezieren sie die Lage der GKV – und nennen Therapieoptionen. 💣 „Die GKV ist ein Notfallpatient“ Andreas Storm ist deutlich: Die Lage der Krankenkassen ist dramatisch. Zwar gab es im ersten Quartal 2025 einen Überschuss von 1,85 Milliarden Euro – „aber das ist kein Grund zur Entwarnung“, warnt Storm. „Wir hatten zum Jahreswechsel den niedrigsten Rücklagenstand in der Geschichte der GKV.“ Die Beitragserhöhungen seien ein historischer Kraftakt gewesen – „der höchste Anstieg seit 75 Jahren“. Und: „Wenn der Bund nicht endlich seine Schulden bei der GKV begleicht, dann drohen zum nächsten Jahreswechsel erneut steigende Beiträge.“ 🧾 „Der Staat schuldet uns 10 Milliarden Euro – jedes Jahr!“ Storm: „Wir finanzieren seit Jahren die Gesundheitsversorgung von Bürgergeldempfängern – und bekommen nur ein Drittel der Kosten erstattet.“ Das Defizit: rund 10 Milliarden Euro jährlich. „Wenn der Bund das endlich ausgleicht, könnten wir den Beitragsanstieg stoppen.“ 🩺 „Wer ist eigentlich der Notarzt – und was hat er im Koffer?“ Michael Hubmann macht es bildhaft: „Die GKV ist ein Notfallpatient – aber wir haben noch nicht entschieden, welcher Notarzt kommt und welche Medikamente er dabeihat.“ Seine Forderung: „Die Schulden des Staates bei der GKV müssen aufgelöst werden. Punkt.“ 🏥 Krankenhausreform? „Gespenstisch!“ Hubmann kritisiert die Umsetzung der Krankenhausreform scharf: „Wenn man mit Landespolitikern spricht, hat jedes Bundesland angeblich schon alles perfekt gelöst. Aber die Realität sieht anders aus.“ Die Reform sei „gespenstisch“ – und der Strukturwandel überfällig. „Wir können nicht weiter 100 Milliarden Euro in Kliniken pumpen, die nicht mehr ausgelastet sind.“ 🧭 Primärarztsystem: Steuerung statt Selbstbedienung Beide, Storm und Hubmann, sehen in einem Primärarztsystem einen Schlüssel zur Effizienzsteigerung. Storm: „Wir brauchen mehr Steuerung. Ein Primärarztsystem sorgt dafür, dass Patienten schneller und ganzheitlicher versorgt werden – und es bremst den Ausgabenanstieg.“ Aber: „Das lässt sich nicht in sechs Monaten einführen. Wir brauchen eine klare Zeitschiene.“ Hubmann ergänzt: „Die Zeiten, in denen man sich sieben Meinungen einholt, müssen vorbei sein. Wir brauchen eine neue Kultur der Versorgung – und die beginnt mit Vertrauen in die Primärmedizin.“ 💶 Selbstbeteiligung? Ja, aber mit Augenmaß Storm zeigt sich offen für Selbstbeteiligung – aber nur am Ende des Prozesses: „Zuerst muss das System funktionieren. Erst wenn die Patienten spüren, dass sie schneller und besser versorgt werden, kann man über Selbstbeteiligung sprechen.“ Hubmann stimmt zu: „Die Mehrheit der Bevölkerung wird sich an ein Primärarztsystem halten. Für die wenigen, die das nicht tun, brauchen wir Instrumente – aber nicht als Einstieg, sondern als Ergänzung.“ 💊 Arzneipreise: Zwischen Innovation und Kostenexplosion Großen Reformbedarf sehen beide auch bei den rasant steigenden Arzneimittelausgaben – und bei der Frage, wie man Innovation finanzieren kann, ohne das System zu überlasten. Storm: „Wir haben Ausgabenanstiege von sieben bis zehn Prozent – das ist nicht mehr durch die Einnahmen gedeckt.“ Sein Vorschlag: kurzfristig wirksame Maßnahmen wie ein höherer Herstellerrabatt. „Das wäre ein Instrument, das man für eine Übergangszeit einsetzen kann, bis die Strukturreformen greifen.“ Auch ein Globalbudget wäre für ihn denkbar „als Ultima Ratio“, wenngleich er sich nicht sicher ist, ob ein solches Budget „schon der Weisheit letzter Schluss ist“. Hubmann fordert: „Wir müssen ehrlich mit der Bevölkerung sprechen. Es ist ein Fortschritt, was bei Mukoviszidose passiert ist – aber wir müssen uns als Gesellschaft fragen: Wollen und können wir uns das leisten?“ Für ihn ist klar: „Innovation ja – aber mit Augenmaß und Steuerung.“ 📚 Schulfach Gesundheit: „Nicht ob, sondern wie!“ Gipel des Gesprächs: Storms Forderung nach einem Schulfach Gesundheit. „Unsere Gesundheitsbildung ist erschreckend niedrig. Wir sind in Europa ganz hinten.“ Die Jugendlichen müssten lernen, „mündig und kompetent im Gesundheitswesen zu agieren“. Und: „Ein Projekttag reicht nicht. Das Thema gehört systematisch in den Unterricht.“ Hubmann sieht das genauso: „Wir müssen die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung steigern – und das fängt im Kindesalter an.“ Er warnt: „Was wir heute nicht tun, fällt uns in 15 Jahren doppelt auf die Füße.“ 🤝 Ein Schulterschluss mit Signalwirkung Am Ende steht das Signal: Kassen und Ärzteschaft können an einem Strang ziehen. Storm: „Wir brauchen einen Schulterschluss der Ministerien – und wenn Herr Hubmann und ich helfen können, tun wir das gern.“ Hubmann ergänzt: „Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder – und um die unserer Demokratie.“…
 
Der Hausarztinternist berichtet, wie seine Praxis von der jüngst beschlossene Umsetzung der Entbudgetierung profitieren könnte „Gut gedacht, aber schlecht gemacht?“ Die komplexen Regelungen der Entbudgetierung seien zumindest teilweise nicht zu Ende gedacht, glaubt Dr. Kai Schorn, Hausarztinternist in Berlin. Der stellvertretende Landesvorsitzende des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) spricht im „ÄrzteTag“-Podcast darüber, an welchen Punkten seine Praxis durch die jüngst beschlossene Umsetzung der Entbudgetierung profitieren könnte – wie sich aber andererseits die komplexen Regeln auf die Honorierung psychosomatischer und sonografischer Leistungen auswirken könnten – nämlich in einer drastischen Abstaffelung. Das treffe auch ihn in einer typischen hausarztinternistischen Praxis, die „apparativ etwas breiter aufgestellt“ sei als viele Hausarztpraxen von Allgemeinmedizinern. **Praxen können durchaus profitieren ** Gerade in Berlin, berichtet Schorn, seien zuletzt lediglich 75 bis 80 Prozent der hausärztlichen Leistungen voll bezahlt worden, insofern könnten Praxen, die ihr Regelleistungsvolumen (RLV) überschreiten, durchaus profitieren. Und, da ist er sich sicher: Durch die Entbudgetierung werde anderen Praxen außerhalb der hausärztlichen Fächer nichts weggenommen. Profitieren würden vor allem große Versorgerpraxen mit vielen Fällen, glaubt der Hausarztinternist. Kritisch könnte es dagegen für Praxen werden, die sich auf die weiterhin budgetierten Leistungen spezialisiert hätten, eben zum Beispiel die Psychosomatik. Er sieht auch Gefahren darin, dass das Angebot an Ultraschall-Leistungen reduziert wird und dann im Gegenzug auf teurere bildgebende Verfahren für die Diagnostik ausgewichen werden könnte. **Tragischer Punkt ** Dass die Psychosomatik und die Sonografie nicht in die Entbudgetierung einbezogen worden seien, sei „der tragische Punkt“ dieser Entscheidung aus dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), resümiert Schorn. Im Podcast-Gespräch äußert er auch seine Erwartungen, was er von der Änderung der Abrechnungsvoraussetzungen für die Vorhaltepauschale erwartet. Öffnungszeiten von Hausarztpraxen, so sein Petitum, dürften nicht zu detailliert vorgeschrieben werden, sondern seien dem freiberuflichen Ermessen der Praxen zu überlassen. Nicht zuletzt geht es um die unterschiedlichen Standpunkte, wie die Fallzahl einer Hausarztpraxis für die zukünftige Vorhaltepauschale zu zählen sei: inklusive Fälle aus der hausarztzentrierten Versorgung oder ohne diese Fälle – und darum, unter welchen Bedingungen eine Hausarztpraxis ihrem Versorgungsauftrag gerecht wird.…
 
7. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ 🎙️Frühmorgens an Christi Himmelfahrt beim 129. Deutschen Ärztetag in Leipzig: Während manche Abgeordnete gerade erst zum Frühstück schreiten, geht BVKJ-Präsident Dr. Michael Hubmann ins Podcast-Gespräch. In der 7. Folge unserer „ÄrzteTag“-Podcast-Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“ sprechen wir dieses Mail über die Frage, ob die Ärzteschaft bereit ist für ein echtes Primärversorgungsystem, und ob es die Politik und die Versicherten auch sind. 1️⃣ Politik: Abwesend im eigenen Programm Der Einstieg ist politisch ernüchternd: Das neue „Sofortprogramm“ der CDU/CSU-SPD-Koalition im Bund enthält kein Wort zum Gesundheitswesen. Für Hubmann keine Überraschung, aber doch ein Menetekel: „In der Sache erhöht es natürlich die Notwendigkeit der Geschwindigkeit, wenn man dann mal anfängt.“ Er gibt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken dennoch einen Vorschuss an Vertrauen – „sie bietet Kommunikation an“ –, er weiß aber auch: Die Zeit des Zauderns ist vorbei. 2️⃣ Primärversorgung: Die Stunde der Wahrheit Der zentrale rote Faden des Gesprächs: Die Einführung eines verbindlichen Primärarztsystems – und die ärztlich-politische Verantwortung, diese mitzugestalten. Hubmann warnt: „Wenn wir das Angebot der Politik nicht annehmen, brauchen wir damit nicht mehr ankommen.“ Er schildert lebhaft die Kontroversen auf der KBV-Vertreterversammlung – harte Debatten, gegenseitiges Misstrauen zwischen Haus- und Gebietsärzt:innen, verdeckte Machtspiele um Verteilung und Zuständigkeiten. Aber eben auch: erste Annäherungen, gemeinsame Grundlinien – Planken, wie er es nennt. 3️⃣ Verteilungskampf: Geld oder Steuerung? Es geht um weit mehr als Honorare – auch wenn der „schnöde Mammon“ (Moderator) mitschwingt. Hubmann differenziert: Es sei nicht bloß Gier, sondern ein betriebswirtschaftlicher Imperativ. Kosten müssen refinanzierbar sein – sonst gibt es keine Investitionen, keine neuen MFAs, keine ärztlichen Kolleg:innen. „Ich habe eine gewisse Menge Güter und eine höhere Nachfrage. In der freien Wirtschaft würde der Preis steigen – das fehlt bei uns.“ Der 15–20 % Zielwert zur Reduktion unnötiger Kontakte ist für ihn keine Schikane, sondern ein Systemangebot: Effizienz ohne Substanzverlust – weniger Kontakte, aber fair vergütet. 4️⃣ Orientierung statt Überforderung Ein weiteres Kernanliegen: Patient:innen brauchen Steuerung – nicht Bevormundung, sondern Orientierung: „Sie brauchen jemanden, der sie in diesem Dschungel führt.“ Dabei spart Hubmann nicht mit Kritik an der gegenwärtigen Praxis: Radiologie-QR-Codes, unverständliche Berichte, fehlende Anschlusskommunikation – alles Symptome eines Systems ohne Führung. Und: Der Vertrauensvorschuss der Bevölkerung in Haus- und Kinderärzt:innen dürfe nicht durch innerärztliche Eitelkeiten verspielt werden. 5️⃣ No-Shows & Selbstverantwortung Erstmals deutlich wie nie äußert sich Hubmann zu einem heiklen Thema: Nicht wahrgenommene Termine – No-Shows. Der BVKJ hat eine Umfrage gemacht – das Problem sei real und wachsend: „Wenn Sie eine Vorsorge mit einer Wartezeit von einem halben Jahr haben und die fällt aus, ist das ein Riesenthema.“ Er zieht den Vergleich zur Parkuhr: Wer parkt, muss zahlen. Warum nicht auch im Gesundheitswesen? Klar ist für ihn: Ohne eine gewisse finanzielle Mitverantwortung der Patient:innen wird Patientensteuerung zur Illusion. 6️⃣ Selektiv vs. Kollektiv: Zwei Welten, ein System Am Beispiel der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) illustriert Hubmann ein strukturelles Ungleichgewicht: „Die HZV ist nicht teurer – das Kollektivsystem ist unfair.“ Er plädiert für ein Nebeneinander – aber mit klaren Rollen: HZV als verbindlicher Rahmen, Kollektivverträge mit fairer Leistungsabbildung. Und: Ein RSA-Bonus für eingeschriebene Versicherte könnte die dringend nötigen Anreize schaffen. 🧩 Fazit: Systemwandel nur gemeinsam Was das Gespräch durchzieht, ist ein Motiv: Der Wandel darf nicht nur ärztlich geführt und politisch flankiert sein, er muss vor allem gesellschaftlich mitgetragen werden. „Wie bringen wir gemeinsam etwas auf den Weg?“ Ein Appell an Kolleg:innen, Patient:innen und Politik.…
 
Der BÄK-Präsident erläutert die nächsten Schritte zur neuen Gebührenordnung Es war vielleicht der spannendste Moment des 129. Deutschen Ärztetages in Leipzig: die Abstimmung über die GOÄneu. Das Ergebnis fiel mit 212 zu 19 Stimmen unerwartet klar aus – sehr zur Freude des Präsidenten der Bundesärztekammer Dr. Klaus Reinhardt, wie er im Podcast „ÄrzteTag vor Ort“ der Ärzte Zeitung erläutert. Mit dem deutlichen Quorum hätten die Delegierten ein klares Signal gegen eine Spaltung der Ärzteschaft ausgesendet, kommentiert der BÄK-Präsident. Ob der gemeinsame Entwurf von Bundesärztekammer und PKV-Verband nun eins zu eins umgesetzt werde, hänge allein vom Verordnungsgeber ab. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) habe aber gesagt, dass sie bei einem gut durchkalkulierten, konsentierten Entwurf einer neuen GOÄ aktiv werden könnte. Reinhardt: „Diesen Entwurf haben wir.“ Optimistisch zeigt sich Reinhardt dazu, dass auch die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder sich zur Zustimmung im Bundesrat bewegen ließen. Sie sind über die Krankenversicherung der Beamten mit ihren Haushalten betroffen. Nicht zuletzt äußert er sich zu einem möglichen Zeitplan, bis wann die GOÄneu als Verordnung im Bundesanzeiger stehen und damit in Kraft treten könnte.…
 
Vier Ärztinnen und Ärzte geben ihre Einschätzung ab. In seiner Eröffnungsrede zum 129. Deutschen Ärztetag zeigt sich der Präsident der Bundesärzekammer, Dr. Klaus Reinhardt, erfreut über das Ziel der neuen Bundesregierung, ein verbindliches Primärarztsystem einzuführen. Dabei betont er, wie wichtig die konkrete Ausgestaltung sei. Reinhardt sagte, er habe große Hoffnungen in die neue Regierung sowie in Gesundheitsministerin Nina Warken. Ausgeführt wird das System letzendlich vor Ort: Wie also stehen die Medizinerinnen und Mediziner dazu? Würde ein Primärarztsystem die erhoffte Entlastung bringen? In einer „ÄrzteTag vor Ort“-Podcastumfrage in Leipzig äußern sich vier Ärztinnen und Ärzte aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Braucht es finanzielle Anreize für Patientinnen und Patienten? Sollten ausschließlich die Hausärztinnen und Hausärzte steuern oder noch andere Gruppen involviert werden?…
 
Drei DÄT-Delegierte berichten von ihren Erfahrungen. Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin ist eines der Top-Themen des diesjährigen Deutschen Ärztetages. KI kann – von der Diagnostik bis zur Dokumentation – in vielen Bereichen unterstützen. Doch wie schaut es in der beruflichen Praxis aus? Inwieweit nutzen Ärztinnen und Ärzte bereits KI-gestützte Systeme in den Kliniken oder Praxen? In unserer „ÄrzteTag vor Ort“-Podcast-Umfrage berichten drei Medizinerinnen und Mediziner über ihre Erfahrungen. Die Rede ist von Effizienz, von hohem Energieverbrauch und von bereits verwendeten Programmen, die doch noch ein wenig Angst machen können.…
 
Ein Allgemeinmediziner über die elektronische Patientenakte Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Dieses alte Sprichwort mag an vielen Stellen im Leben seinen Sinn entfalten – beim Umgang mit der elektronischen Patientenakte ePA für alle gilt der Spruch auf jeden Fall. Diese Erfahrung hat zumindest Dr. Jens Lassen gemacht. Der Hausarzt in einer großen Praxis in Leck in Nordfriesland arbeitet als Teilnehmer am Modellversuch seit Februar dieses Jahres mit der ePA und hat bis Anfang Mai rund 1500 Akten seiner Patientinnen und Patienten erstbefüllt. In die ePA eingestellt hat er Arztbriefe und Laborbefunde, EKG- und Ultraschallbefunde und andere Untersuchungsergebnisse. Ganz von selbst läuft das allerdings nicht, ist es jedenfalls in der Praxis Lassens nicht gelaufen: „Wenn die Wege einmal eingetrampelt sind, dann funktioniert das irgendwann“, berichtet Lassen im „ÄrzteTag“-Podcast. Entscheidend sei, dass jede Praxis ihre individuelle Konstellation hat, ihr Netzwerk, ihre Praxissoftware, ihren Laboranbieter und ihr EKG und Ultraschallgerät und nicht zuletzt ihren TI-Anschluss. Das Praxisverwaltungssystem (PVS) müsse mit allen Komponenten interagieren, so Lassen, der auch Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands im Norden ist. Um eine Automation möglich zu machen, damit Metadaten der hochgeladenen Befunde sogar automatisch befüllt werden, sei zunächst viel Kommunikation mit allen Beteiligten erforderlich – echte Pionierarbeit, wenn man einer der ersten ist, die das versuchen. Metadaten sind eine Art Überschrift oder Stichwort zu den hochgeladenen Befunden, damit Ärztinnen und Ärzte später schneller in der Lage sind, unter vielen Dokumenten die gesuchten zu finden, selbst wenn (noch) keine Volltextsuche in der ePA möglich ist. Aber der Aufwand lohnt sich: Lassen hat es geschafft, dass ein Großteil der Befunde tatsächlich ohne einen einzigen zusätzlichen Mausklick in die ePA für alle einlaufen – inklusive korrekter Metadaten. Am Ende sei es kein Geschäft, die ePA zum Laufen zu bringen, dafür sei der Aufwand, diese Automatisierung zu erreichen, für die ersten Praxen zu hoch (gewesen). Aber man müsse bedenken, wofür diese ePA eingeführt werde, nimmt Lassen klar Stellung – noch immer faxe man Dokumente zum Kollegen oder zur Kollegin, man sei ständig auf der Suche nach dem richtigen Befund: Wenn die ePA hier tatsächlich Abhilfe schaffe, dann sei das genug Motivation. Lassen empfiehlt seinen Kolleginnen und Kollegen daher, mit den Erfahrungen, die seine Praxis gemacht habe, sich jetzt damit zu beschäftigen, „die Beine in die Hand zu nehmen“ und einzusteigen. Im Podcast beschreibt Lassen, welche Voraussetzungen Praxen erfüllen müssen, damit sie mit der ePA beginnen können, wie Praxen als Mittler zwischen Dienstleistern und PVS-Herstellern das Puzzle eines funktionierenden Uploads vervollständigen, was alles in die Akte hochgeladen werden muss und warum 60 bis 70 Uploads von Laborbefunden den MFA morgens keine Sorgen mehr machen müssen, wenn es erst einmal läuft. (Länge: 36:09 Minuten)…
 
Der Hausärzte-Co-Bundesvorsitzende Markus Beier zur GOÄneu. Wäre der Einschnitt bei den Gebühren für technische Leistungen zu hoch bemessen? Oder gäbe es endlich ein faires Honorar für Kümmerer-Medizin? Die Diskussion um den konsentierten Vorschlag von Bundesärztekammer (BÄK) und Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) für eine GOÄneu kocht vor dem 129. Deutschen Ärztetag noch einmal richtig hoch. Radiologen, Laborärzte und mehrere andere Fächer sprechen sich klar dagegen aus, dass über die Version von BÄK und PKV in Leipzig überhaupt abgestimmt wird, andere Berufsverbände fordern dagegen, dass die Ärzteschaft mit genau dieser vorgelegten Version ins Rennen um eine GOÄ-Novelle geht und diese im Bundesgesundheitsministerium vorlegt. **Für die Stärkung der sprechenden Medizin ** Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband gehört ganz klar in das Lager der Befürworter dieser GOÄneu. Im „ÄrzteTag“-Podcast bezieht der Co-Bundesvorsitzende des Verbands Dr. Markus Beier klar Stellung für die neue GOÄ mit ihrer Stärkung der sprechenden Medizin. Dabei sieht Beier durchaus, dass die Privatmedizin für Hausärztinnen und Hausärzte nicht zu den wichtigsten Einnahmequellen zählt. Aber die hausärztlichen Anliegen, eine gute und dadurch häufig zeitaufwändige Betreuung chronisch kranker Patientinnen und Patienten besser als bisher zu honorieren, seien mit der jetzt vorliegenden Version gut erfüllt, so Beier. **Lieblingsposition: hausärztliche Betreuungspauschale ** Die Lieblingsposition des Hausärzte-Co-Chefs in der GOÄneu wäre nach seinen Worten ganz klar die hausärztliche Betreuungspauschale, die einmal im halben Jahr mit rund 90 Euro abzurechnen wäre. Zusätzlich positiv zu bewerten sei die neu eingeführte Chronikerpauschale. „Aus beziehungsmedizinischer Sicht“ bringe die neue GOÄ große Fortschritte im Vergleich zur alten: „Diese alte GOÄ, wie sie jetzt gilt, hat mit ärztlicher Betreuung eigentlich nicht mehr viel zu tun“, urteilt Beier hart über die alte Gebührenordnung. Für eine besser dotierte Beziehungsmedizin sprächen zum Beispiel auch neue Leistungen wie die Position zur Sichtung der vorgelegten Befunde eines Patienten oder auch wegfallende Ausschlüsse bei den Beratungsziffern, die künftig – bei Inkrafttreten der GOÄneu, wie sie jetzt vorliegt – auch zusammen mit Untersuchungsziffern abgerechnet werden könnte. Die Kritiker der GOÄneu müsse man „erstmal ernst nehmen“, sagt der Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen und Hausärzteverbands, das habe in den Clearing-Gesprächen auch stattgefunden. Aber auch die technischen Fächer müssten zur Kenntnis nehmen, dass „Skalierungseffekte“ ihrer Geräte in der neuen GOÄ eingepreist sind. Wenn nicht, würde das zu Lasten der anderen Ärztinnen und Ärzte gehen. Für diese Fächer sei es aber ein großer Gewinn, dass sie trotz aller Technisierung Teil der GOÄ bleiben.…
 
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