Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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Das rassistische Erbe der Polizeiarbeit
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Manage episode 296179826 series 2890444
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In der neunten Folge des Überall Geschichte! Podcasts geht es um das rassistische Erbe polizeilicher Praktiken. Als sich im 19. Jahrhundert die modernen Nationalstaaten Europas formierten, gewann auch die Verbrecherbekämpfung zunehmend an Wichtigkeit. Im Zuge von Imperialismus, dem Aufkommen fotografischer Verfahren und dem Siegeszug der Wissenschaften begannen Kriminologen in ganz Europa damit, biologistische Theorien für die Verbrecherjagd zu entwickeln. Wegbereitend dafür war die Idee, dass der äusserlich sichtbare Körper ein Abbild von Intelligenz, Gesundheit und Charakter eines Menschen sei. Und diese Vorstellung vom geborenen Kriminellen, dem das Verbrechen im Gesicht ablesbar war, ist bis heute in der Polizeiarbeit präsent.
Die Informationen zu dieser Folge stammen grösstenteils aus einem Aufsatz des Fotokritikers und -konzeptkünstlers Sekula, Allan: The Body and the Archive, in: October, Vol. 39, S. 3-64, Boston 1986.
Weitere Informationen finden sich in den Veröffentlichungen von Francis Galton und Cesare Lombroso:
Galton, Francis: Genie und Vererbung, Leipzig 1910; ders.: Inquieris into Human Faculty and its Development, London 1883; Lombroso, Cesare: Der Verbrecher in anthropologischer, ärztlicher und juristischer Beziehung. In deutscher Bearbeitung von M. O. Fraenkel. 3 Bände. Hamburg 1890 bis 1896.
Wer sich für die allgemeine Entwicklung der fotografischen Klassierung, Bewertung und Einordnung von Menschen im 19. Jahrhundert interessiert: Edwards, Elizabeth: Anthropology and Photography: 1860-1920, New Haven 1997.
Über aktuelle Entwicklungen und Fälle von Racial Profiling informiert in der Schweiz die Website https://www.stop-racial-profiling.ch/de/home/
Das Episodenbild zeigt Galtons "Specimen of Composite Portraiture", die er 1883 in seinem Buch Inquiries into Human Faculty and its Developement veröffentlicht hatte (Public Domain).
60 Episoden
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In der neunten Folge des Überall Geschichte! Podcasts geht es um das rassistische Erbe polizeilicher Praktiken. Als sich im 19. Jahrhundert die modernen Nationalstaaten Europas formierten, gewann auch die Verbrecherbekämpfung zunehmend an Wichtigkeit. Im Zuge von Imperialismus, dem Aufkommen fotografischer Verfahren und dem Siegeszug der Wissenschaften begannen Kriminologen in ganz Europa damit, biologistische Theorien für die Verbrecherjagd zu entwickeln. Wegbereitend dafür war die Idee, dass der äusserlich sichtbare Körper ein Abbild von Intelligenz, Gesundheit und Charakter eines Menschen sei. Und diese Vorstellung vom geborenen Kriminellen, dem das Verbrechen im Gesicht ablesbar war, ist bis heute in der Polizeiarbeit präsent.
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Galton, Francis: Genie und Vererbung, Leipzig 1910; ders.: Inquieris into Human Faculty and its Development, London 1883; Lombroso, Cesare: Der Verbrecher in anthropologischer, ärztlicher und juristischer Beziehung. In deutscher Bearbeitung von M. O. Fraenkel. 3 Bände. Hamburg 1890 bis 1896.
Wer sich für die allgemeine Entwicklung der fotografischen Klassierung, Bewertung und Einordnung von Menschen im 19. Jahrhundert interessiert: Edwards, Elizabeth: Anthropology and Photography: 1860-1920, New Haven 1997.
Über aktuelle Entwicklungen und Fälle von Racial Profiling informiert in der Schweiz die Website https://www.stop-racial-profiling.ch/de/home/
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