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Baywa am Abgrund: Größenwahn und Filz

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Im Februar 2023 hat die Baywa mit einer großen, teuren Party in der Münchner Isarphilharmonie ihren 100. Geburtstag gefeiert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lobte den Agrarkonzern über den Klee und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) sah die Baywa gar als "zweitwichtigste Institution auf dem Land neben der katholischen Kirche". Der damalige Baywa-Vorstandschef Klaus Josef Lutz rühmte sich selbst und versicherte, der Konzern sei in einem "hervorragenden Zustand".

Nur ein Jahr danach leistete Lutz’ Nachfolger Marcus Pöllinger den Offenbarungseid: Sein Vorgänger habe zu sehr auf eine "schuldenfinanzierte Expansion" gesetzt, der Agrarkonzern sei schwer angeschlagen, man habe Schulden von mehr als fünf Milliarden Euro. Der Konzern müsse sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren. Am 31. Oktober 2924 jedoch musste auch Pöllinger den Konzern verlassen- mitten in der schwersten Krise des bayerischen Traditionsunternehmens. Auch der seit 2010 amtierende Finanzvorstand Andreas Helber muss gehen, überraschenderweise aber erst Ende März 2025.

Jetzt ringen Unternehmen, Banken und Großaktionäre um eine Rettung, sagt Caspar Busse, Vizechef des SZ-Wirtschaftsressorts. Er vergleicht den Fall der Baywa mit dem Skandal um die Bayerische Landesbank, die vom bayerischen Vorzeigeunternehmen zum Sanierungsfall wurde, deren Milliardenverluste dann der Steuerzahler begleichen musste. Auch bei der Baywa habe CSU-Filz und "Größenwahn" geherrscht, sagt Busse weiter. Sämtliche Kontrollfunktionen hätten versagt.

"Unter bestimmten Voraussetzungen" könne das Unternehmen saniert werden, heißt es im Baywa-Sanierungsgutachten und das sagt auch Busse. Aber das werde Jahre dauern. Geplant ist die Trennung von Geschäftsfeldern und die Entlassung einer derzeit noch unbekannten Zahl der bislang 23 000 Angestellten. Busse ist sich sicher: "Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende."

Moderation, Redaktion: Lars Langenau

Redaktion: Laura Terberl, Laura Städtler

Produktion: Jakob Arnu

Zusätzliches Audiomaterial über Baywa AG, München TV.

Zum Weiterlesen:

Hier finden Sie Hans Wells Abrechnung mit dem Filz bei der Baywa.

Caspar Busses Text über den Abschied von Vorstandschef Marcus Pöllinger lesen Sie hier.

Busses Kommentar zum Versagen der Kontrolleure hier.

Hier seinen Text um die in die Krise auch involvierten Genossenschaftsbanken.

Das Interview mit dem Ex-Baywa-Chef Klaus Josef Lutz lesen Sie hier.

Eine Reportage über den Anfang der Krise der "zweitwichtigsten Institution neben der katholischen Kirche" hier.

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Nur ein Jahr danach leistete Lutz’ Nachfolger Marcus Pöllinger den Offenbarungseid: Sein Vorgänger habe zu sehr auf eine "schuldenfinanzierte Expansion" gesetzt, der Agrarkonzern sei schwer angeschlagen, man habe Schulden von mehr als fünf Milliarden Euro. Der Konzern müsse sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren. Am 31. Oktober 2924 jedoch musste auch Pöllinger den Konzern verlassen- mitten in der schwersten Krise des bayerischen Traditionsunternehmens. Auch der seit 2010 amtierende Finanzvorstand Andreas Helber muss gehen, überraschenderweise aber erst Ende März 2025.

Jetzt ringen Unternehmen, Banken und Großaktionäre um eine Rettung, sagt Caspar Busse, Vizechef des SZ-Wirtschaftsressorts. Er vergleicht den Fall der Baywa mit dem Skandal um die Bayerische Landesbank, die vom bayerischen Vorzeigeunternehmen zum Sanierungsfall wurde, deren Milliardenverluste dann der Steuerzahler begleichen musste. Auch bei der Baywa habe CSU-Filz und "Größenwahn" geherrscht, sagt Busse weiter. Sämtliche Kontrollfunktionen hätten versagt.

"Unter bestimmten Voraussetzungen" könne das Unternehmen saniert werden, heißt es im Baywa-Sanierungsgutachten und das sagt auch Busse. Aber das werde Jahre dauern. Geplant ist die Trennung von Geschäftsfeldern und die Entlassung einer derzeit noch unbekannten Zahl der bislang 23 000 Angestellten. Busse ist sich sicher: "Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende."

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Busses Kommentar zum Versagen der Kontrolleure hier.

Hier seinen Text um die in die Krise auch involvierten Genossenschaftsbanken.

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