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Gastrointestinale Blutungen: Was machst Du in Deinem Dienst? - mit Dr. Steffi Sielert * Gastroenterologie

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Manage episode 258765886 series 2551875
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Konkrete Handlungsvorschläge für variköse und nicht-variköse obere GI-Blutungen

In diesem Beitrag von Steffi Sielert, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie erfährst Du alle wichtigen Informationen zum Management einer varikösen oder nicht-varikösen oberen gastrointestinalen Blutung.

Was machst Du also konkret im Falle einer Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt?

  1. Überprüfung der Vitalparameter: ist der Patient Blutdruckstabil?

  2. Wie ist das Ausmaß der Blutung: Labor, Teerstuhl?, Teerstuhl mit Frischblut?, Teerstuhl mit Blutkoagel-Auflagerung?

  3. Anamnese: Ulcus-Leiden in der Vorgeschichte?, Bekannte Leberzirrhose?, Tumor-Leiden?, Polypektomie in der Vorgeschichte?, Patientenverfügung?

  4. Blutdruckstabilisierung mittels kristalloider Infusionslösungen

  5. Gabe von Erythrozyten-Konzentraten ab einem Hb von 7g/dl oder kleiner

Weiteres Procedere bei varikösen GI-Blutungen:

  • stationäre Aufnahme!
  • Gabe von Terlipressin 2mg i.v. bei fehlenden Kontraindikationen
  • Antibiotika-Gabe vor der Endoskopie (Cephalqsporine der 3. Generation, Fluorchinolone, Aminopenicilline)
  • Erythromycin 250mg i.v. zur Beschleunigung der Magenentleerung
  • Schnellstmögliche ÖGD: Gummibandligatur, Unterspritzung mit Histoacryl, Sklerosierung, Anlage eines Metall-Stents, Sengstaken-Sonde, Endosonografisch gesteuerte gezielte Unterspritzung des blutenden Gefäßes oder Coil-Anlage
  • nach der Endoskopie Laktulose, um eine hepatische Enzephalopathie zu verhindern
  • PPI sollten nicht standardmäßig gegeben werden
  • Gabe von Tranexamsäure i.v. als weitere therapeutische Option
  • Ggf. im Anschluss Anlage eines Transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS)
  • Sekundärprophylaxe, um durch eine Senkung des portalvenösen Drucks das Risiko einer Rezidivblutung zu senken: Propanolol oder Carvedilol

Weiteres Procedere bei nicht-varikösen Blutungen:

  • schnellstmögliche ÖGD bei Kreislauf-instabilen Patienten
  • Gabe von 80mg Pantoprazol i.v.
  • restriktive Transfusionsstrategie wie oben erwähnt
  • Endoskopische Versorung der Blutungstypen 1, 2a und 2b nach Forrest mittels Thermoablationsverfahren, Clip-Systemen, Unterspritzung
  • Forrest 2c und 3-Blutungen werden nicht-endoskopisch interventionell angegangen
  • Ggf. bereits Entnahme einer Gewebeprobe bei V.a. Tumorgeschehen, um den Patienten eine erneute Endoskopie zu ersparen
  • Routinemäßige Durchführung einer Second-Look-Endoskopie wird nicht mehr empfohlen
  • Nach Stellung der Blutung sollten Patienten mit hohem thrombembolischen Risiko ihre Thrombozytenaggregations-Hemmung wieder einnehmen! Wiederaufnahme einer oralen Antikoagulation spätestens 7 Tage nach Blutungsstillung

Einen Link zu den Forrest Blutungstypen findest Du hier.

Zum Schluss gibt es noch ein paar Tips zu unteren GI-Blutungen von Steffi für Euch.

Viel Spaß bei Hören und Lernen!

Disclaimer:

Bei den Podcasts von Klinisch Relevant handelt es sich um Fortbildungsinhalte für Ärzte und medizinisches Personal und keinesfalls um individuelle Therapievorschläge. Sie ersetzen also keineswegs einen Arztkontakt, wenn es um die Behandlung von Erkrankungen geht. Dabei spiegeln die Beiträge den Kenntnisstand unserer medizinischen Partner und Experten wider, den sie nach besten Wissen und Gewissen mit Dir teilen. Häufig handelt es sich dabei auch um persönliche Erfahrungen und subjektive Meinungen. Wir übernehmen für mögliche Nachteile oder Schäden, die aus den im Podcast gegebenen Hinweisen resultieren, keinerlei Haftung. Bei gesundheitlichen Beschwerden muss immer ein Arzt konsultiert werden! Weitere Informationen findest Du auf unserer Website: www.klinisch-relevant.de

P.S.:

Wenn Dir der Podcast gefallen hat, dann teile ihn doch bitte mit Deinen Kolleginnen und Kollegen! Es würde uns auch riesig freuen, wenn Du unseren Newsletter auf unserer Homepage abonnieren und unser Projekt bei Apple Podcasts bewerten würdest. Wenn Du Lust hast, dann findest Du Klinisch Relevant auch bei Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn. Falls Du auch einmal einen Beitrag auf Klinisch Relevant zu einem spannenden medizinischen Thema veröffentlichen möchtest, dann melde Dich doch ganz einfach unter

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  2. Wie ist das Ausmaß der Blutung: Labor, Teerstuhl?, Teerstuhl mit Frischblut?, Teerstuhl mit Blutkoagel-Auflagerung?

  3. Anamnese: Ulcus-Leiden in der Vorgeschichte?, Bekannte Leberzirrhose?, Tumor-Leiden?, Polypektomie in der Vorgeschichte?, Patientenverfügung?

  4. Blutdruckstabilisierung mittels kristalloider Infusionslösungen

  5. Gabe von Erythrozyten-Konzentraten ab einem Hb von 7g/dl oder kleiner

Weiteres Procedere bei varikösen GI-Blutungen:

  • stationäre Aufnahme!
  • Gabe von Terlipressin 2mg i.v. bei fehlenden Kontraindikationen
  • Antibiotika-Gabe vor der Endoskopie (Cephalqsporine der 3. Generation, Fluorchinolone, Aminopenicilline)
  • Erythromycin 250mg i.v. zur Beschleunigung der Magenentleerung
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  • nach der Endoskopie Laktulose, um eine hepatische Enzephalopathie zu verhindern
  • PPI sollten nicht standardmäßig gegeben werden
  • Gabe von Tranexamsäure i.v. als weitere therapeutische Option
  • Ggf. im Anschluss Anlage eines Transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS)
  • Sekundärprophylaxe, um durch eine Senkung des portalvenösen Drucks das Risiko einer Rezidivblutung zu senken: Propanolol oder Carvedilol

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  • Forrest 2c und 3-Blutungen werden nicht-endoskopisch interventionell angegangen
  • Ggf. bereits Entnahme einer Gewebeprobe bei V.a. Tumorgeschehen, um den Patienten eine erneute Endoskopie zu ersparen
  • Routinemäßige Durchführung einer Second-Look-Endoskopie wird nicht mehr empfohlen
  • Nach Stellung der Blutung sollten Patienten mit hohem thrombembolischen Risiko ihre Thrombozytenaggregations-Hemmung wieder einnehmen! Wiederaufnahme einer oralen Antikoagulation spätestens 7 Tage nach Blutungsstillung

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