Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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Eleanor Marx: Karls starke Erbin
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Drei Töchter hat Karl Marx, Eleanor ist die jüngste von ihnen, geboren am 16.1.1855. Die Übersetzerin und Literatur-Enthusiastin erweist sich als die Kämpferischste.
In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek:
- wie die Familie Marx im Londoner Exil lebt,
- dass Eleanor Marx unangepasst und mutig ist, aber auch unter Depressionen und Magersucht leidet,
- über ihre schwierige Liebesbeziehung zu dem dubiosen Arzt und Sozialisten Edward Aveling,
- dass sie sich mit nur 43 Jahren das Leben nimmt.
Eleanor Marx ist schon als Kind wild, intelligent und ein Sonnenschein für die Familie, von der sie "Tussy" genannt wird. Ihr Vater Karl Marx sagt über sie: "Tussy, das bin ich", weil sie ihm von seinen drei Töchtern am ähnlichsten zu sein scheint. So vertieft sie sich schon früh in seine Theorien, lauscht den Diskussionen im Hause Marx, wo sich Sozialdemokraten und Kulturschaffende aus aller Welt treffen. Als junges Mädchen schwärmt Eleanor für Shakespeare und träumt von einer Karriere als Schauspielerin.
Ihren eigenen Berufswunsch stellt Eleanor zugunsten ihrer Familie zurück. Karl Marx verhindert auch ihre Beziehung zu dem französischen Sozialisten Olivier Lissagaray. Erst nach Karl Marx' Tod im März 1883 tritt Eleanor aus seinem Schatten: Sie schreibt für sozialistische Zeitungen in England, Frankreich und Deutschland, führt erfolgreich Massenstreikbewegungen an und setzt sich für das jüdische Proletariats im Londoner East End ein.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerin:
- Eva Weissweiler, Autorin und Journalistin
- Eva Weissweiler: Lady Liberty. Das Leben der jüngsten Marx-Tochter Eleanor. Hamburg 2018
- Chūshichi Tsuzuki: The life of Eleanor Marx, 1855-1898: A Socialist Tragedy. Oxford 1967
- Hans Magnus Enzensberger (Hg.): Gespräche mit Marx und Engels, Frankfurt am Main 1973.
Weiterführende Links:
- Stichtag 21.2.1848: Marx und Engels veröffentlichen das Kommunistische Manifest
- Stichtag 28.11.1820: Friedrich Engels wird geboren
- Stichtag 5.5.1818: Geburtstag von Karl Marx
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Melahat Simsek
Redaktion: Sefa Inci Suvak
Technik: Jürgen Beiner
668 Episoden
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In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek:
- wie die Familie Marx im Londoner Exil lebt,
- dass Eleanor Marx unangepasst und mutig ist, aber auch unter Depressionen und Magersucht leidet,
- über ihre schwierige Liebesbeziehung zu dem dubiosen Arzt und Sozialisten Edward Aveling,
- dass sie sich mit nur 43 Jahren das Leben nimmt.
Eleanor Marx ist schon als Kind wild, intelligent und ein Sonnenschein für die Familie, von der sie "Tussy" genannt wird. Ihr Vater Karl Marx sagt über sie: "Tussy, das bin ich", weil sie ihm von seinen drei Töchtern am ähnlichsten zu sein scheint. So vertieft sie sich schon früh in seine Theorien, lauscht den Diskussionen im Hause Marx, wo sich Sozialdemokraten und Kulturschaffende aus aller Welt treffen. Als junges Mädchen schwärmt Eleanor für Shakespeare und träumt von einer Karriere als Schauspielerin.
Ihren eigenen Berufswunsch stellt Eleanor zugunsten ihrer Familie zurück. Karl Marx verhindert auch ihre Beziehung zu dem französischen Sozialisten Olivier Lissagaray. Erst nach Karl Marx' Tod im März 1883 tritt Eleanor aus seinem Schatten: Sie schreibt für sozialistische Zeitungen in England, Frankreich und Deutschland, führt erfolgreich Massenstreikbewegungen an und setzt sich für das jüdische Proletariats im Londoner East End ein.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerin:
- Eva Weissweiler, Autorin und Journalistin
- Eva Weissweiler: Lady Liberty. Das Leben der jüngsten Marx-Tochter Eleanor. Hamburg 2018
- Chūshichi Tsuzuki: The life of Eleanor Marx, 1855-1898: A Socialist Tragedy. Oxford 1967
- Hans Magnus Enzensberger (Hg.): Gespräche mit Marx und Engels, Frankfurt am Main 1973.
Weiterführende Links:
- Stichtag 21.2.1848: Marx und Engels veröffentlichen das Kommunistische Manifest
- Stichtag 28.11.1820: Friedrich Engels wird geboren
- Stichtag 5.5.1818: Geburtstag von Karl Marx
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Melahat Simsek
Redaktion: Sefa Inci Suvak
Technik: Jürgen Beiner
668 Episoden
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×Für ihn stand die Erde im Mittelpunkt des Universums - umkreist von Sonne, Mond und anderen Planeten. Im Jahre 160 stirbt der griechische Astronom Claudius Ptolemäus. In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog: warum Claudius Ptolemäus ein himmlisches Puzzle lösen muss, wie er die Rückwärtsbewegungen der Planeten erklärt, weshalb er die Erde zwar für kugelförmig, aber unbeweglich hält, und warum sein geozentrisches Weltbild über 1.500 Jahre Bestand hat. Im zweiten Jahrhundert lebt und forscht Claudius Ptolemäus in Alexandria, dem intellektuellen Zentrum der Antike. Mit seinem Werk "Almagest" schafft er nicht nur einen Sternenkatalog, der 48 Sternbilder aufführt, sondern auch das geozentrische Modell des Universums. Die Erde im Mittelpunkt, umgeben von himmlischen Sphären – eine kosmische Ordnung, die sowohl elegant als auch stabil erscheint. Doch Ptolemäus hat ein Problem: Die Planeten bewegten sich nicht immer wie erwartet. Mit komplizierten Zusatzkreisen, den sogenannten Epizyklen, gelingt es ihm, ihre Schleifenbahnen zu erklären – und ein Modell zu schaffen, das über Jahrhunderte die Grundlage der Astronomie bleibt. Erst Kopernikus holt die Erde aus dem Zentrum des Universums. Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Ernst Peter Fischer, Professor (em.) für Wissenschaftsgeschichte, Heidelberg Und das ist unsere wichtigste Quelle: Ernst Peter Fischer: Hinter dem Horizont. Eine Geschichte der Sternbilder. Hamburg 2017 Weiterführende Links: Planet Wissen – Universum WDR Zeitzeichen - Wendepunkt in der Wissenschaft: Der Venustransit am 3.6.1769 ZDF - Geheimnisse des Firmaments: Das Zentrum Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Martin Herzog Redaktion: Sefa Inci Suvak…
Im Internet ist Pornografie heute immer nur ein paar Klicks entfernt. Gezeigt wird alles. Was man zeigen darf, ist gesetzlich geregelt. Seit dem 28.1.1975 ist Pornografie in Deutschland zumindest in Teilen legal. In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler: von den "Porno-Paradiesen" Schweden und Dänemark, was auch nach der teilweisen Legalisierung von Pornographie noch alles verboten ist, wie man mit Schokolade das Verbot von Sexkinos umgeht, von der Initiative "PorNo" - ins Leben gerufen von Alice Schwarzer. "Graf Porno bläst zum Zapfenstreich", "Unterm Dirndl wird gejodelt" oder der "Schulmädchen-Report" - diese Sexfilme haben eines gemeinsam: Sie werden zu einer Zeit gedreht, als Pornografie in der BRD noch illegal ist. Erst am 28. Januar 1975 wird hierzulande das totale Verbot der Verbreitung von Pornografie aufgehoben. Seitdem hat sich vieles verändert. Heute werden Millionen Clips ins Netz gestellt. Selbst bekennende Feministinnen outen sich mittlerweile als leidenschaftliche Porno-Guckerinnen. Teure Produktionen vor aufwendiger Kulisse zu Zeiten von Porno-Stars wie Dolly Buster werden durch den digitalen Massenkonsum nahezu vom Markt verdrängt. Die Branche ist zu einer milliardenschweren Industrie geworden. Strenge Regeln im Umgang mit den freizügigen Bildern und Filmen gibt es aber weiterhin. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Gerd Wasmund, als "Porno-König" Mike Hunter in den 70er Jahren der erfolgreichste deutsche Porno-Produzent Emma: PorNo-Kampagnen Weiterführende Links: Quarks Daily Spezial: Pornos - Was machen sie mit unserem Sex? MDR unicato: Was hat Porno mit Feminismus und Selbstbestimmung zu tun? Zeitzeichen: 25.10.1919 - Geburtstag von Beate Uhse Das ist unser Hörtipp: Politikum - der Meinungspodcast von WDR 5 Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marko Rösseler Redaktion: Frank Zirpins…
Sie waren frisch Verliebte, Eltern, Kinder. Die Geschichten von mehr als einer Million Menschen enden mit ihrer Deportation ins KZ Auschwitz, das am 27.1.1945 befreit wird. In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer: aus dem Leben der Menschen, die nach Auschwitz deportiert wurden, von der Reichspogromnacht und ihren Folgen, von Überlebenden und ihren grauenvollen Erinnerungen an Auschwitz, was die rote Armee bei ihrer Ankunft in Auschwitz vorfindet. Heldenhaft "befreien" müssen die Soldaten der Roten Armee Auschwitz nicht, als sie am 27. Januar 1945 das Arbeits- und Vernichtungslager erreichen und mit ihren Panzern die Zäune niederwalzen. Die Wachmänner haben den Ort, an dem zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen gequält und getötet wurden, bereits eine Woche zuvor mit 60.000 Gefangenen fluchtartig gen Westen verlassen. Sie treiben die Gefangenen vor sich her; fast alle kommen auf diesen sogenannten Todesmärschen um. In den Lagerbaracken geblieben sind etwa 7.500 Schwache und Kranke. Mit den Soldaten kommen Ärzte und Sanitäter. Aber auch Journalisten, die Bilder und Berichte unvorstellbaren Grauens hinaus in die Welt tragen. Was sie in Auschwitz nicht finden: Die persönlichen Geschichten, die die Menschen erlebten, bevor die Nazis sie dort ermordeten. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Jule Küpper, Projektleitung beim WDR-Projekt "Stolpersteine NRW" Ruth-Anne Damm, Zweitzeugen e.V. Yad Vashem Archiv United States Holocaust Memorial Museum Archiv Stolpersteine e.V. Weiterführende Links: Zeitzeichen: 16. Dezember 1992 - Der erste Stolperstein wird in Köln verlegt Zeitzeichen: 07.04.1944: Rudolf Vrba und Alfred Wetzler fliehen aus dem KZ Auschwitz-Birkenau WDR-Projekt "Stolpersteine NRW" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Wolfgang Meyer Redaktion: Carolin Rückl und Frank Zirpins…
Singendes Aschenputtel vor Alpenkulisse: Maria Augusta von Trapp, geboren am 26. Januar 1905 in Wien. Der Musicalfilm über ihr Leben prägt das Österreich-Image weltweit. In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg: welche Elemente des Films auf wahren Tatsachen beruhen und was romantisch stilisiert ist, wieso das Singen für die Trapps harte Arbeit ist, warum für die Trapps ein Leben unter den Nazis nicht infrage kommt, mit welchen rabiaten Methoden Maria versucht, den Familienchor zusammenzuhalten. Der Musicalfilm " The Sound of Music " erzählt eine Aschenputtel-Geschichte in romantischer Alpen-Kulisse. Die aus armen Verhältnissen stammende angehende Nonne Maria verliebt sich in einen verwitweten Adligen mit sieben Kindern und heiratet ihn. Das gemeinsame Singen schweißt alle zusammen. Schließlich fliehen sie gemeinsam vor den Nazis aus Österreich nach Amerika. Es ist das Schicksal einer Familie, die in ein verklärendes Licht getaucht wird - aber die Grundzüge stimmen. Die Hauptfigur des Hollywood-Films basiert auf Maria Kutschera, geboren am 26. Januar 1905 in Wien. Der verwitwete Adlige ist Georg Ritter von Trapp, U-Boot-Kapitän der kaiserlich-königlichen Marine. Als dieser durch den Konkurs seiner Bank fast sein gesamtes Vermögen verliert, kommt der patenten Maria die Idee vom Familienchor. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Gerhard Jelinek (österreichischer Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor) Gerhard Jelinek und Birgit Mosser: Die Trapp-Familie. Die wahre Geschichte hinter dem Welterfolg. 2018 Salzburg Information: Die Geschichte der Familie Trapp The Sound of Music: Die wahre Geschichte. Die Trapp-Familie. Weiterführende Links: Zeitzeichen: 1. Juni 1947 - Der Musiker Konstantin Wecker wird in München geboren Zeitzeichen: 23.04.1924 - Geburtstag von Ruth Leuwerik Stichtag: 12. Juli 1895 - Librettist Oscar Hammerstein II wird geboren Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Daniela Wakonigg Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak Technik: Moritz Raestrup…
Khadija (Geburtsjahr 555) trägt wesentlich zur Entstehung des Islam bei. Die erste Frau des Propheten ist deutlich älter als er und zunächst Mohammeds Arbeitgeberin. In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach: wie Mohammed für Khadija zunächst als Karawanenführer arbeitet, welche gesellschaftlichen Konventionen Khadija und Mohammed brechen, warum Khadijas wirtschaftliche und persönliche Stärke für Mohammeds Aufstieg entscheidend ist, wie sie wesentlich dazu beigeträgt, dass es den Islam überhaupt gibt, weshalb ihre Rolle trotz ihrer Bedeutung lange unterschätzt und unerzählt bleibt. In Mekka ist Khadija eine reiche und angesehene Kauffrau. Der junge Mohammed ist ihr Angestellter. Trotz eines Altersunterschieds von etwa 15 Jahren bietet sie ihm die Ehe an - ein ungewöhnlicher Schritt für die damalige Zeit. Ihre Partnerschaft ist geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Als Mohammed im Jahr 610 seine erste Offenbarung empfängt, ist Khadija die erste, die an ihn und seine Mission glaubt. Sie stärkt ihm den Rücken und nutzt ihren Einfluss, um ihn vor den Feinden seiner Botschaft zu schützen. Erst nach ihrem Tod 619 ändert sich Mohammeds Leben radikal. Bis dahin bleibt sie seine einzige Frau: Khadija - eine Frau, deren Vermächtnis die Geschichte des Islam maßgeblich prägt und die doch von den Geschichtsschreibern vergessen wird. Das sind unsere wichtigsten Quellen: Ibn Ishaq, Das Leben des Propheten. Aus dem Arabischen von Gernot Rotter, 1998 Tilman Nagel, Mohammed – Leben und Legende, 2008 Bärbel Beinhauer-Köhler, Fatima bint Muhammad. Metamorphosen einer frühislamischen Frauengestalt, 2002 Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner und -partnerinnen: Prof. Dr. Albrecht Fuess (Islamwissenschaftler, Universität Marburg) Prof. Dr. Katajun Amirpur (Islamwissenschaftlerin, Universität zu Köln) Seyran Ateş (Rechtsanwältin, Frauenrechtlerin, Imamin, Berlin) Prof. Dr. Tilman Nagel (Islamwissenschaftler, Universität Göttingen) Prof. Dr. Bärbel Beinhauer-Köhler (Religionswissenschaftlerin, Universität Marburg) Weiterführende Links: Planet Wissen: Islam Planet Wissen: Islam - Mohammed ibn Abd Allah – der Prophet aus Mekka Zeitzeichen: Todestag von Mohammed Zeitzeichen: Schlacht von Badr, erster Sieg Mohammeds gegen Mekka Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Marfa Heimbach Redaktion: Matti Hesse Technik: Sarah Fitzek…
Held mit vielen Makeln, eine echt schräge Gestalt und der vielleicht bedeutendste Staatsmann des 20. Jahrhunderts: Mythos Winston Churchill (gestorben am 24.1.1965). In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember: warum Winston Churchill vor dem Zweiten Weltkrieg bei vielen Briten unbeliebt ist, wie er seinen aufwendigen Lebensstil finanziert, durch welches Fiasko der Politiker Premierminister wird, mit welchen Worten Churchill nach seinem Amtsantritt auf den deutschen Westfeldzug reagiert, welche Positionen er gegenüber der Sowjetunion vertritt. Winston Churchill wollte und ging zum Militär. Er ist beim Mahdi-Aufstand 1898 im Sudan dabei und kann im Burenkrieg aus der Gefangenschaft entkommen. Als Held geht er in die Politik und wechselt mehrmals die Partei: von den Konservativen zu den Liberalen und später wieder zurück. Er durchläuft ein Ministerium nach dem anderen. Seine große Zeit kommt während des Zweiten Weltkriegs: Als Premierminister bleibt er abgezockt und zäh. Er verhindert, dass Großbritannien von der Wehrmacht besetzt wird und sorgt mit dafür, dass Deutschland bedingungslos kapitulieren muss. Doch dann ist seine Zeit vorbei: Obwohl er noch einmal Premierminister wird, muss er mit ansehen, wie Großbritannien nur noch eine Nebenrolle im Welttheater spielt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Franziska Augstein (Churchill-Biografin) Franziska Augstein: Churchill. München 2024 Peter Alter: Winston Churchill (1874-1965). Stuttgart 2006 Weiterführende Links: Stichtag 19.07.1941: Winston Churchill propagiert das Victory-Zeichen Stichtag 14.02.1942: Briten befehlen Bombardierung deutscher Städte Stichtag 10.05.1956: Winston Churchill erhält Aachener Friedenspreis SWR: Er nahm Churchill 1898 im Burenkrieg gefangen ZDF: Winston Churchill: Kriegsheld oder Kriegstreiber? Hörtipp : Am 24.01. startet eine neue Staffel Tatort Geschichte . Der Podcast bespricht True Crime aus der Geschichte. Und das nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Im Fokus steht die Frage, was das eigentlich mit uns heute zu tun hat. Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Heiner Wember Redaktion: Matti Hesse Technik: Moritz Raestrup…
Jazz-Gitarrist Django Reinhardt: ein Mythos, ein Sinto, der die Nazis überlebte. Ein schlimmer Unfall sorgt dafür, dass er (geboren 23.1.1910) einen neuen Stil entwickelt. In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock: wie Django Reinhardt als Sinto im Alltag von Rassismus betroffen ist, warum ein Wohnwagenbrand seinen Gitarrenstil beeinflusst, was Louis Armstrong 1934 von Reinhardts Auftritt in Paris hält, wie Reinhardt im von den Nazis besetzten Frankreich überlebt, welche Geschichten und rassistischen Zuschreibungen es zu Django Reinhardt gibt. Im Winter macht die fahrende Schaustellerfamilie Reinhardt regelmäßig Pause in Liberiches, einem kleinen wallonischen Dorf in Belgien. Dort wird am 23. Januar 1910 Sohn Django geboren. Er wächst inmitten von Instrumenten auf und lernt von seinem Onkel Geige spielen. Mit zwölf Jahren greift Django zum Gitarren-Banjo und begleitet Akkordeonisten in Pariser Cafés. Reinhardt ist virtuos und gefragt: Er spielt solo, im Duett und in großen Unterhaltungsorchestern. Dann entwickelt er mit dem "Quintette du Hot Club de France" einen eigenen Sound: In diesem Jazz-Ensemble spielen nur Saiten-Instrumentalisten. Damit wird er auch in den USA bekannt. Mit nur 43 Jahren stirbt er im Mai 1953 an einem Hirnschlag. Sein Einfluss auf Gitarristen und den Jazz reicht bis heute. Er ist eine musikalische Legende und ein Mythos, um den sich viele Geschichten ranken - mal mehr, mal weniger wahr. Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Wolfram Knauer (ehemaliger Direktor des Jazzinstituts Darmstadt) Weiterführende Links: WDR3: Europas erster Jazz-Gigant Zeitzeichen 17.02.1921: Der Jazzmusiker Schnuckenack Reinhardt wird geboren Hamburg-Journal: NDR-Jazzband feiert Django Reinhardt NDR-Jazzworkshop: A Tribute to Django Reinhardt & Stéphane Grappelli Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor und Autorin: Ulrich Biermann und Veronika Bock Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse…
Der friedliche Protest verzweifelter Arbeiter endet in einem Massaker. Der 22. Januar 1905 gerät zum "Blutsonntag" und läutet das Ende der russischen Zarenherrschaft ein. In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug: warum zehntausende Arbeiter in St. Petersburg friedlich demonstrieren möchten, warum die Regierung dennoch auf die Menge schießen lässt, dass Maxim Gorki Zeuge des Massakers wird - und darüber berichtet, dass dieser Tag Russland verändert. Im Januar 1905 gehen russische Arbeiter unter der Führung von Georgi Apollonowitsch Gapon in St. Petersburg auf die Straße. Sie erhoffen sich vom Zaren Nikolaus II. unter anderem verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen. Doch die Regierung lässt auf die friedlichen Demonstranten schießen. Daraufhin erhebt sich das russische Volk gegen die Obrigkeit. Es kommt zu einer Protestwelle gegen die Politik des Zaren. Dieser ist schließlich in einem Oktobermanifest zu Zugeständnissen bereit, es tritt jedoch keine wirkliche Verbesserung ein. Bis zu seinem Sturz durch die Februarrevolution im März 1917 kann sich der Zar an der Macht halten. Das ist unsere Quellen und Interviewpartner: Jörg Baberowski (Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin) Die Petition "Blutiger Sonntag" an den Zaren (1905) Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Zarenreich und Februarrevolution 1904-1916 Weiterführende Links: Zeitzeichen 12.03.1917: Beginn der Russischen Revolution Zeitklicks.de: Die Russische Revolution 1905 Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas Klug Redaktion: Christoph Tiegel/Frank Zirpins Technik: Holger Maerten…
Vor 75 Jahren, am 21.1.1950, starb Geroge Orwell. Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und erschuf die "Big Brother"-Dystopie. In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath: dass George Orwell mit einer Lungenkrankheit geboren wird, wie er im spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten kämpft, woher er seine Motivation zum Schreiben nimmt, warum "Farm der Tiere" und "1984 unter einigen Kritikern nicht als seine wichtigsten Werke gelten, über seinen frühen Tod am 21. Januar 1950. "Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher", ist eines der berühmtesten Zitate von George Orwell . Es stammt aus " Farm der Tiere ." Die 1945 erschienene Fabel ist eine Satire auf die Russische Revolution und zeigt wie aus dem Streben nach Freiheit eine brutale Diktatur entsteht. Auch " 1984 " prangert einen totalitären Überwachungsstaat an. Mit "Farm der Tiere" und "1984" hat George Orwell Literaturgeschichte geschrieben. Zugleich ist er ein brillanter Essayist, dessen schnörkellose Sprache Generationen von Schriftstellern und Journalisten geprägt hat. Zeitlebens versteht er sich als Sozialist, der das politische Schreiben zur Kunstform erhebt und dabei vor allem ein Ziel verfolgt: die Wahrheit zu schreiben. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: D.J. Taylor, Orwell-Biograf Dominic Angeloch, Literaturwissenschaftler Universität Tübingen und Orwell-Biograf Dominic Angeloch: Die Wahrheit schreiben. George Orwell: Entwicklung und Methode seines Erzählens, Berlin 2022 D.J. Taylor: George Orwell. The New Life. London 2023 Michael Sheldon: Orwell. The authorized Biography . London 1992 Weiterführende Links: Stichtag 17.08.1945: "Animal Farm" von George Orwell erscheint The Orwell Foundation The Orwell Society Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Andrea Kath Redaktion: Sefa Inci Suvak…
Schreie, wacklige Beine, Angstlust und Erleichterung. Geschwindigkeiten am Rande der körperlichen Belastung. Am 20. Januar 1885 wird die Achterbahn patentiert. In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock: von den Anfängen der Achterbahn in den russischen Bergen, welche wichtige Rolle Zuschauer bei Achterbahnfahrten spielen, warum Psychotherapeuten von "Angstlust" sprechen, welche Kräfte der menschliche Körper bei der Fahrt aushalten muss. Die ersten Achterbahnen sind eher langsam unterwegs - und das auch nur im Kreisverkehr. Heute setzen viele Freizeitparks auf Loopings und Hochgeschwindigkeit. Dabei hoffen sie auf trainierte Fahrgäste, denn die körperlichen Belastungen bei der Fahrt entsprechen mancherorts denen eines Kampfpiloten beim Katapultstart von einem Flugzeugträger. Und längst wird nicht mehr nur gesessen: In einigen Achterbahnen hängt man umgekehrt unter der Schiene mit frei baumelnden Füßen, im "Flying-Coaster" liegt man mit dem Gesicht nach unten und fühlt sich, als hätte man absolut keinen Halt mehr. Das ist unsere wichtigste Quelle und unser Interviewpartner: Stefan Poser (Technikhistoriker) Judith A. Adams : The American amusement park industry . Boston 1991 Weiterführende Links: Planet Wissen: Geschichte der Kirmes Erlebte Geschichten (08.08.2023): Werner Stengel, der "Achterbahnpapst" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autoren: Ulrich Biermann und Veronika Bock Redaktion: Sefa Inci Suvak…
Ihre Schönheit machte Hedy Lamarr zum Star – und stand ihrem Erfolg am Ende im Weg. Am 19.1.2000 starb die Schauspielerin, die als Erfinderin den Grundstein für WLAN und Bluetooth geliefert hat. In diesem Zeitzeichen erzählt Christopher Heimer: dass Hedy Lamarr am 9. November 1914 als Hedwig Eva Maria Kiesler in Wien geboren wird, warum sie als 18-Jährige mit ihrem Film "Ekstase" sogar den Papst aufregt, wie die Jüdin 1937 vor den Nazis und ihrem Ehemann in die USA flieht, welche Rolle ihre Brüste im Filmgeschäft spielen, wie ihre Forschung zu wechselnden Frequenzen Wegbereiter für Bluetooth und WLAN sind. Mit 18 Jahren heißt Hedy Lamarr noch Hedwig Eva Maria Kiesler und heiratet den reichen österreichischen Waffenfabrikanten Fritz Mandl. Die Ehe soll nicht glücklich gewesen sein, aber Lamarr lernt viel über Waffentechnik. Dieses Wissen nutzt die jüdische Schauspielerin später in Hollywood, um gemeinsam mit ihrem Musikerfreund George Antheil die alliierten Torpedos zu verbessern. Ihre Idee, die Steuerung über mehrere schnell wechselnde Frequenzen vorzunehmen, lehnt die Navy jedoch ab. Auch ihre Filmgesellschaft MGM will, dass sie ihre Erfindung geheim hält. Intelligenz passe nicht zu ihrem Image als Leinwandgöttin. Später stellt sich heraus, dass die Navy die Idee weiterentwickelt und bereits 1962 während der Kubakrise einsetzt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Michaela Ehrenstein, Schauspielerin Wilhelm Pellert, Autor und Regisseur Michaela Lindinger: Hedy Lamarr. Filmgöttin - Antifaschistin – Erfinderin, Wien 2019 Richard Rhodes: Hedy’s Folly. The Life and Breakthrough Inventions of Hedy Lamarr, the Most Beautiful Woman in the World , New York 2012 Jochen Förster/Anthony Loder: Hedy Darling. Hollywood-Ikone, Technik-Pionierin, gefallener Stern. Das filmreife Leben der Hedy Lamarr, erzählt von ihrem Sohn, Hollenstedt 2012 Weiterführende Links: Hedy Lamarr: Legendäre Diva und geniale Erfinderin (ARD Mediathek) Terra X: Verkannte Pioniere der Geschichte (ARD Mediathek) Die Geschichte Hollywoods (ARD Mediathek) Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christopher Heimer Redaktion: Carolin Rückl und David Rother…
Es begann mit einer Schmiererei an Weihnachten und wurde im Januar 1960 zu einer "Hakenkreuzwelle" in BRD und DDR. Wie viele Nazi-Gedankengut hatte in der Nachkriegszeit überlebt? In diesem Zeitzeichen erzählt Traudl Bünger : wie zwei 25-Jährige die neue jüdische Synagoge in Köln mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen in der Weihnachtsnacht 1959 beschmieren, dass es in der Folge in ganz Deutschland zu judenfeindlichen Aktionen kommt, woraufhin Konrad Adenauer aufruft: "Wenn ihr irgendwo einen Lümmel erwischt, vollzieht die Strafe auf der Stelle und gebt ihnen einen Tracht Prügel, das ist die Strafe die er verdient", wie die Gegenproteste gegen die "Hakenkreuzwelle" zum ersten Mal die Positionen von früheren Nationalsozialisten in Staat und Verwaltung thematisieren. Keine 15 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Anfang 1960 sind Nazi-Symbole und antisemitische Schmierereien plötzlich überall – auf Mauern, Werbetafeln, Gebäuden, Wohnungstüren und S-Bahnen. Willy Brandt, damals Bürgermeister von Berlin, verspricht: "Wir werden neonazistische Gruppen in Berlin sich nicht entfalten lassen." Als Zeichen gehen in Berlin 40.000 zumeist junge Menschen gegen Antisemitismus, NS-Verherrlichung und Rassenhass auf die Straße. Auch die Justiz greift schnell und hart durch. Die Kölner Synagogenschänder und andere Täter werden zu Haftstrafen verurteilt. Und wenige Monate nach den Anschlägen verabschiedet der Bundestag ein Gesetz, das Volksverhetzung unter Strafe stellt. Der Nationalsozialismus wird Schulstoff. Die Hakenkreuzwelle beschleunigt letztlich den Diskurs über die Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Gideon Botsch, Professor für Politikwissenschaft, Universität Potsdam Gideon Botsch: Die "Hakenkreuzschmierwelle" 1960 und das Verbot des Bundes Nationaler Studenten, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (2017) Gideon Botsch/Friedrich Burschel/Christoph Kopke/Felix Korsch (Hg.): Rechte Ränder. Faschismus, Gesellschaft und Staat, Berlin 2023 Ronen Steinke: Terror gegen Juden. Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt. Eine Anklage. Berlin 2020 Weiterführende Links: Antisemitismus: Hakenkreuze und Hitlergruß (Der Spiegel ) Synagogen-Schändung: Die Nacht von Köln (Der Spiegel) Michael Becker / Gottfried Oy / Christoph Schneider: Die Welle als Muster. Sechs Thesen zur anhaltenden Bedeutung der "antisemitischen Welle" 1959/1960 (Universität Duisburg-Essen) Marc-Simon Lengowski: Die antisemitische Welle 1959/1960 (Geschichtsbuch.Hamburg) Unser Hörtipp: Die neue Staffel Iron East. Es geht um die Musikrichtung Heavy Metal in Ostdeutschland. Diesmal geht es um die Zeit nach dem Mauerfall und wie sich der Ost-Metal entwickelt hat. Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Traudl Bünger Redaktion: David Rother Technik: Christina Gabriel…
Einen großen Braunen und einen Einspänner gibt es außerhalb Wiens nur selten. Die österreichische Hauptstadt und Kaiser Leopold setzen ab dem 17.01.1685 auf die Kultur des Kaffeehauses. In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer: wie die Osmanen den Kaffee vor Wien bringen, dass die Wiener Kaffeebohnen anfangs für Kamelfutter halten, dass schon früh in den Kaffeehäusern Wahrsagerinnen im Kaffeesatz lesen, wie sich Kaffeehäuser zum Treffpunkt für Künstler entwickeln, dass die Türken neben Kaffeebohnen auch Cannabis nach Wien gebracht haben könnten. Kaffeehäuser sind anfangs besonders bei Männern beliebt, gelten aber auch als "Feinde des Fleisches": Kaufmänner treffen sich dort über Stunden mit Freunden, statt sich um ihren Kaufmannsberuf zu kümmern. Später öffnen sich die oft düsteren Kaffeehäuser mit ihren schweren Vorhängen dem Tageslicht und breiteren Schichten der Stadt. Sie werden zum verlängerten Wohnzimmer des Bürgertums. Im 18. Jahrhundert gelten sie als Treffpunkt der Wiener Society, im 20. Jahrhundert treffen sich dort Literaten und Künstler. Heute kehren hier eher Touristinnen und Touristen ein. Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner: Jens Soentgen, Chemiker und Kaffeeexperte Hedda Reindl-Kiel, Islamwissenschaftlerin Thomas Macho, Kulturwissenschaftler Weiterführender Link: Zeitzeichen 14.07.1683: Zweite Belagerung Wiens durch das Osmanische Reich Zeitzeichen 21.05.1919: Jakob Reumann wird 1. sozialdemokratischer Bürgermeister Wiens Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Hör-Tipp: Der neue Sportschau-Podcast " Handball auf die 1 ". Dort gibt es täglich alles Wichtige zur WM und exklusive Interviews mit Spielern der deutschen Mannschaft. Der neue Sportschau-Podcast blickt hinter die Kulissen, ist nah dran am deutschen Team und transportieren die Atmosphäre aus dem handballverrückten Dänemark." Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Herwig Katzer Redaktion: Matti Hesse, Christoph Tiegel…
Drei Töchter hat Karl Marx, Eleanor ist die jüngste von ihnen, geboren am 16.1.1855. Die Übersetzerin und Literatur-Enthusiastin erweist sich als die Kämpferischste. In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek: wie die Familie Marx im Londoner Exil lebt, dass Eleanor Marx unangepasst und mutig ist, aber auch unter Depressionen und Magersucht leidet, über ihre schwierige Liebesbeziehung zu dem dubiosen Arzt und Sozialisten Edward Aveling, dass sie sich mit nur 43 Jahren das Leben nimmt. Eleanor Marx ist schon als Kind wild, intelligent und ein Sonnenschein für die Familie, von der sie "Tussy" genannt wird. Ihr Vater Karl Marx sagt über sie: "Tussy, das bin ich", weil sie ihm von seinen drei Töchtern am ähnlichsten zu sein scheint. So vertieft sie sich schon früh in seine Theorien, lauscht den Diskussionen im Hause Marx, wo sich Sozialdemokraten und Kulturschaffende aus aller Welt treffen. Als junges Mädchen schwärmt Eleanor für Shakespeare und träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Ihren eigenen Berufswunsch stellt Eleanor zugunsten ihrer Familie zurück. Karl Marx verhindert auch ihre Beziehung zu dem französischen Sozialisten Olivier Lissagaray. Erst nach Karl Marx' Tod im März 1883 tritt Eleanor aus seinem Schatten: Sie schreibt für sozialistische Zeitungen in England, Frankreich und Deutschland, führt erfolgreich Massenstreikbewegungen an und setzt sich für das jüdische Proletariats im Londoner East End ein. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerin: Eva Weissweiler, Autorin und Journalistin Eva Weissweiler: Lady Liberty . Das Leben der jüngsten Marx-Tochter Eleanor. Hamburg 2018 Chūshichi Tsuzuki: The life of Eleanor Marx , 1855-1898: A Socialist Tragedy . Oxford 1967 Hans Magnus Enzensberger (Hg.): Gespräche mit Marx und Engels, Frankfurt am Main 1973. Weiterführende Links: Stichtag 21.2.1848: Marx und Engels veröffentlichen das Kommunistische Manifest Stichtag 28.11.1820: Friedrich Engels wird gebore n Stichtag 5.5.1818: Geburtstag von Karl Marx Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Melahat Simsek Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Jürgen Beiner…
Von seinem Geburtstag, wahrscheinlich am 15.1.1875, hat kaum jemand Notiz genommen. Als Ibn Saud mit 78 Jahren stirbt, ist der Gründer Saudi-Arabiens einer der reichsten und mächtigsten Menschen der Welt... In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach: warum die ganze Welt bei Krisen am Persischen Golf auf Saudi-Arabien schaut, welches Bündnis des 18. Jahrhunderts die Grundlage des saudi-arabischen Staates darstellt, wie ein einzelner radikaler Gelehrter Millionen Muslime auf der Welt zu Ungläubigen erklärt, warum Usama bin Laden aus Saudi-Arabien zum Anstifter des Attentats auf das World Trade Center wird. Anfang des 20. Jahrhunderts nutzt Abdul Aziz Ibn Saud, Sohn einer einst nach Kuwait vertriebenen Familie, die Schwäche des Osmanischen Reiches, um sich als politischer Anführer am Persischen Golf zu positionieren. Zunächst übernimmt er die Stadt Riad, dann weitere Landesteile. Unterstützt wird er von wahhabitischen Religionsgelehrten, die für eine strikte und konservative Auslegung des Islams einstehen. Im September 1932 wird Abdul Aziz Ibn Saud König von Saudi-Arabien. Es kommt noch besser für ihn: Eine US-Firma, die er mit der Suche nach Wasser beauftragt hatte, findet Öl. Mit dem folgenden märchenhaften Öl-Reichtum sichert sich das saudi-arabische Herrscherhaus ein feudales Leben und eine Stimme in der Weltpolitik. Der einfache Saudi spürt hingegen nichts vom Dollar-Regen. Die Familie von Abdul Aziz Ibn Saud sieht das Öl als persönlichen Besitz. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Ulrike Freitag, Islamwissenschaftlerin, Leibniz-Zentrum Moderner Orient Berlin, Guido Steinberg, Islamwissenschaftler, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin Weiterführende Links: Stichtag 16.4.1959: Erste arabische Erdölkonferenz eröffnet Zeitzeichen 18.09.1932: Das Königreich Saudi-Arabien wird gegründet Stichtag 3.11.1916: Emirat Katar wird britisches Protektorat Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Marfa Heimbach Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Nico Söllner…
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