Player FM - Internet Radio Done Right
27,986 subscribers
Checked 16h ago
Vor sieben Jahren hinzugefügt
Inhalt bereitgestellt von WDR Kompetenzzentrum Audio & Voice. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von WDR Kompetenzzentrum Audio & Voice oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Player FM - Podcast-App
Gehen Sie mit der App Player FM offline!
Gehen Sie mit der App Player FM offline!
Podcasts, die es wert sind, gehört zu werden
GESPONSERT
W
We Have The Receipts


1 Love Is Blind S8: Pods & Sober High Thoughts w/ Courtney Revolution & Meg 1:06:00
1:06:00
Später Spielen
Später Spielen
Listen
Gefällt mir
Geliked1:06:00
Happy Valentine’s Day! You know what that means: We have a brand new season of Love Is Blind to devour. Courtney Revolution (The Circle) joins host Chris Burns to delight in all of the pod romances and love triangles. Plus, Meg joins the podcast to debrief the Madison-Mason-Meg love triangle. Leave us a voice message at www.speakpipe.com/WeHaveTheReceipts Text us at (929) 487-3621 DM Chris @FatCarrieBradshaw on Instagram Follow We Have The Receipts wherever you listen, so you never miss an episode. Listen to more from Netflix Podcasts.…
Petersburger Blutsonntag: Der Tag, der Russland veränderte
Manage episode 462358476 series 1908285
Inhalt bereitgestellt von WDR Kompetenzzentrum Audio & Voice. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von WDR Kompetenzzentrum Audio & Voice oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Der friedliche Protest verzweifelter Arbeiter endet in einem Massaker. Der 22. Januar 1905 gerät zum "Blutsonntag" und läutet das Ende der russischen Zarenherrschaft ein.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
- warum zehntausende Arbeiter in St. Petersburg friedlich demonstrieren möchten,
- warum die Regierung dennoch auf die Menge schießen lässt,
- dass Maxim Gorki Zeuge des Massakers wird - und darüber berichtet,
- dass dieser Tag Russland verändert.
Im Januar 1905 gehen russische Arbeiter unter der Führung von Georgi Apollonowitsch Gapon in St. Petersburg auf die Straße. Sie erhoffen sich vom Zaren Nikolaus II. unter anderem verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen. Doch die Regierung lässt auf die friedlichen Demonstranten schießen.
Daraufhin erhebt sich das russische Volk gegen die Obrigkeit. Es kommt zu einer Protestwelle gegen die Politik des Zaren. Dieser ist schließlich in einem Oktobermanifest zu Zugeständnissen bereit, es tritt jedoch keine wirkliche Verbesserung ein. Bis zu seinem Sturz durch die Februarrevolution im März 1917 kann sich der Zar an der Macht halten.
Das ist unsere Quellen und Interviewpartner:
- Jörg Baberowski (Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin)
- Die Petition "Blutiger Sonntag" an den Zaren (1905)
- Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Zarenreich und Februarrevolution 1904-1916
Weiterführende Links:
- Zeitzeichen 12.03.1917: Beginn der Russischen Revolution
- Zeitklicks.de: Die Russische Revolution 1905
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel/Frank Zirpins
Technik: Holger Maerten
2947 Episoden
Manage episode 462358476 series 1908285
Inhalt bereitgestellt von WDR Kompetenzzentrum Audio & Voice. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von WDR Kompetenzzentrum Audio & Voice oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Der friedliche Protest verzweifelter Arbeiter endet in einem Massaker. Der 22. Januar 1905 gerät zum "Blutsonntag" und läutet das Ende der russischen Zarenherrschaft ein.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
- warum zehntausende Arbeiter in St. Petersburg friedlich demonstrieren möchten,
- warum die Regierung dennoch auf die Menge schießen lässt,
- dass Maxim Gorki Zeuge des Massakers wird - und darüber berichtet,
- dass dieser Tag Russland verändert.
Im Januar 1905 gehen russische Arbeiter unter der Führung von Georgi Apollonowitsch Gapon in St. Petersburg auf die Straße. Sie erhoffen sich vom Zaren Nikolaus II. unter anderem verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen. Doch die Regierung lässt auf die friedlichen Demonstranten schießen.
Daraufhin erhebt sich das russische Volk gegen die Obrigkeit. Es kommt zu einer Protestwelle gegen die Politik des Zaren. Dieser ist schließlich in einem Oktobermanifest zu Zugeständnissen bereit, es tritt jedoch keine wirkliche Verbesserung ein. Bis zu seinem Sturz durch die Februarrevolution im März 1917 kann sich der Zar an der Macht halten.
Das ist unsere Quellen und Interviewpartner:
- Jörg Baberowski (Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin)
- Die Petition "Blutiger Sonntag" an den Zaren (1905)
- Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Zarenreich und Februarrevolution 1904-1916
Weiterführende Links:
- Zeitzeichen 12.03.1917: Beginn der Russischen Revolution
- Zeitklicks.de: Die Russische Revolution 1905
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel/Frank Zirpins
Technik: Holger Maerten
2947 Episoden
All episodes
×Herausragender Journalismus, literarische Reportagen und ausgezeichnete Cartoons - das sind die Markenzeichen des "The New Yorker". Am 21.02.1925 erschien die erste Ausgabe. In diesem Zeitzeichen erzählt Fritz Schaefer: wie Hefe zum Triebmittel für eine der weltweit renommiertesten Nachrichten-, Kultur- und Literaturzeitschriften wurde, warum nach der Premiere im Februar 1925 im Mai 1925 fast schon wieder Schluss für den " New Yorker " ist, welche besondere Funktion der " New Yorker " in Wohnungen seiner hippen Leser erfüllt, wie Jutebeutel im Marketing des Magazins zentrale Bedeutung bekommen. Anfang des Jahres 1925 macht ein Werbeprospekt den Bewohnern New Yorks große Versprechungen. Ein Magazin wird angekündigt, das in Wort und Bild großstädtisches Leben widerspiegelt. Es soll für Menschen unverzichtbar werden, die wissen oder wissen wollen, wie die Welt sich bewegt. Tatsächlich hat " The New Yorker "-Gründer und erste Chefredakteur Harold Ross Erfolg mit seinem Projekt. Während die New Yorker Skyline mit jedem Jahr stolzer in den Himmel ragt, wächst auch der Erfolg des Magazins in ungeahnte Höhen. Wirtschaftlich und gesellschaftlich. Zum Erfolg des Magazins trägt auch bei, dass schon unter Harold Ross Faktentreue das oberste Gebot ist. Bis heute hält man sich an strikte Vorgaben: Die unerbittliche Faktenprüfung beim " New Yorker " verlangt den Mitarbeitern manche Strapaze ab. Ein vielköpfiges Team akribischer Faktenprüfer ist damit betraut, jedes einzelne Wort im Heft auseinander zu pflücken und auf seinen Wahrheitsgehalt hin abzuklopfen. Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Christoph Niemann, Grafiker und Illustrator. Weiterführende Links: Zeitzeichen: 10.04.1847 - Geburtstag von Joseph Pulitzer Websites des "New Yorker" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Fritz Schaefer Redaktion: Sefa Inci Suvak…
Der Staudamm von Subiaco, erbaut in der römischen Antike, brach am 20. Februar 1305. Heute erstaunt uns vor allem, wie er über 1.200 Jahre dem Wasserdruck stand hielt. In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer: welchen drei Eigenschaften gute Architektur Rechnung tragen muss, wieso Wasserversorgung bis heute eines der bedeutendsten Symbole römischer Kultur ist, mit welchen Wassermengen neun Aquädukte das antike Rom versorgen, warum Kaiser Nero die Wasserversorgung Roms unter Aufsicht stellt, wie zwei Mönche im 14. Jahrhundert angeblich das Schicksal der Staumauer von Subiaco besiegeln. Der römische Architekt Marcus Vitruvius Pollio gilt als der erste Architekt überhaupt, der Bücher über Architektur schreibt und damit so etwas wie die Architekturtheorie ins Leben ruft. Auf Grundlage seines Wissens wird während der Regentschaft Kaiser Neros (54 bis 68 n. Chr.) die Staumauer von Subiaco gebaut. Mit ihrer Höhe von 40 bis 50 Metern Höhe ist sie die höchste je von den Römern gebaute Staumauer, und bildet lange Zeit die größte Talsperre Europas. Die antiken Wasserexperten errichten nach den Bauprinzipien des Vitruvius gleich drei solcher Mauern. Die malerische Lage lockt Roms High Society. Kaiser Nero lässt sich dort eine Villa mit allem erdenklichen Luxus und Blick aufs Wasser bauen. Über 1.200 Jahre hält die Staumauer von Subiaco. Um ihren Einsturz ranken sich einige Geschichten. Waren zwei Mönche Schuld, oder zwangen die Folgen eines Hochwassers das monumentale Bauwerk in die Knie? Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Alexander Bätz, Althistoriker und wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universität Konstanz Alexander Bätz: Nero - Wahnsinn und Wirklichkeit, 2023 Trevor Hodge: Roman Aqueducts & Water Supply. London 1992 Weiterführende Links: Stichtag: 1. August 52 - Einweihung des Aquädukts Aqua Claudia in Rom Planet Wissen: Das antike Rom Zeitzeichen: 09.06.0068 - Todestag des römischen Kaisers Nero Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Wolfgang Meyer Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse…
Bridgetower wird als Wunderkind und "Schwarzer Geiger" berühmt. Am 19.02.1790 wird er entdeckt - und begeistert Beethoven später so, dass der ihm ein Meisterwerk widmet. In diesem Zeitzeichen erzählt Holger Noltze: wie improvisiert und gleichzeitig erfolgreich der gemeinsame Auftritt von Bridgetower und Beethoven ist, von europäischem Rassismus, der Bridgetowers Leben von Beginn an prägt, wie das ursprünglich für Bridgetower geschriebene Werk als "Kreutzer-Sonate" Geschichte macht, vom wenig prominenten Wanderleben des einstigen Geigen-Wunderkinds. George Bridgetower ist das, was man ein Wunderkind nennt: Mit sieben Jahren tritt der Afro-Europäer erstmals öffentlich als Geiger auf. Mit elf zieht er mit seinem Vater nach London, wo ihn am 19. Februar 1790 der britische Thronfolger, der spätere König George IV. entdeckt. Bridgetower ist eine Zeit lang bei ihm angestellt und gibt in seinem Namen Konzerte in ganz England. Zu Gast in Wien wird Bridgetower auch hier schnell zur Sensation. Sein " extravagantes Spiel ", so wird es dokumentiert, erregt viel Aufmerksamkeit. Er lernt Fürsten und Mäzene kennen, vergnügt sich in Kaffeehäusern und musiziert mit Beethoven. Der schreibt Bridgetower sogar eine Sonate, doch die Freundschaft währt nicht lang. Es ist wohl der Streit um eine Frau, der dazu führt, dass Beethoven die Sonate letztlich nicht Bridgetower, sondern dem französischen Geiger Rodolphe Kreutzer widmet. Obwohl Kreutzer das Stück nie spielt, ist es seitdem als Kreutzer-Sonate bekannt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Christine Siegert, Bonner Beethoven-Archiv H.C. Robbins Landon: Ludwig van Beethoven. Leben und Werk in Zeugnissen seiner Zeit. Zürich 1970 Dieter Kühn: Beethoven und der schwarze Geiger. Frankfurt 1990 Die Musik in Geschichte und Gegenwart, s.v. "Bridgetower" 2. und 1. Aufl. Beethoven-Handbuch. Kassel 2020 Malte Boecker: Beethoven und Postkolonialismus. Zur diskursiven Auseinandersetzung mit der Immobilie "Im Mohren" durch das Bridgetower-Projekt Weiterführende Links: WDR 3 Werkbetrachtung: Ludwig van Beethovens "Kreutzer-Sonate" Planet Wissen: Beethoven - Ein Klassiker für die Ewigkeit Stichtag: 17. Dezember 1770 - Ludwig van Beethoven wird getauft Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Holger Noltze Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse Technik: Sascha Schiemann…
Der US-Soldat Robert R. Jenkins (geboren am 18.2.1940) trifft einen fatalen Entschluss: Er desertiert über den Todesstreifen nach Nordkorea. So beginnt seine tragische und bewegende Geschichte. In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld: wie Charles Robert Jenkins nachts den Todesstreifen zwischen Süd- und Nordkorea durchquert, wieso er diese Entscheidung trifft, wie er in Nordkorea zwischendurch unfreiwillig zum Filmstar wird, dass seine Frau von einer japanischen Insel entführt wird, über das Wiedersehen mit seiner 91-jährigen Mutter. Schon kurz nach seiner Ankunft wird Charles Robert Jenkins klar, dass seine Flucht in den Kommunismus ein Fehler war. Der US-Soldat hatte gehofft, die mit Nordkorea verbündeten Russen würden ihn in den USA austauschen. Dann wäre er wieder zu Hause und einem Einsatz im eskalierenden Vietnamkrieg entgangen. Der Plan geht nicht auf. Stattdessen muss er die Lehren von Staatschef Kim Il Sung studieren, erst auf Englisch, dann auf Koreanisch. Jenkins hat keinen Kontakt zur Außenwelt, niemand weiß, dass er noch lebt. In Nordkorea wird er zu Propagandazwecken instrumentalisiert, leidet unter Hunger, Kälte und Gewalt. Sein einziges Glück: Er verliebt sich in eine von Nordkorea entführte Japanerin, die beiden gründen eine Familie. Erst im Juli 2003 kann er nach Verhandlungen der japanischen Regierung aus Nordkorea ausreisen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Florian Pölking. Koreanist und Sinologe, Ruhr Universität Bochum Charles Robert Jenkins/Jim Frederick: The Reluctant Communist: My desertion, Court-Martial, and Forty Year Imprisonment in North Korea. Berkeley 2008 Thomas Kern, Patrick Köllner: Südkorea und Nordkorea, Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurt am Main 2005 Weiterführende Links: Interview mit Charles Robert Jenkins in der Far Eastern Economic Review. 2004. 60 Minutes Rewind. "39 Years, 6 Months, 4 Days" Interview mit Charles Robert Jenkins 2005 (YouTube) Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christian Kosfeld Redaktion: Matti Hesse…
War sie eine psychisch kranke Frau oder die jüngste Zarentochter, die das Blutbad an der Zarenfamilie überlebt hat? Am 17.02.1920 beginnt die Anastasia-Legende in Berlin. In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg : warum die Anastasia-Legende heutzutage kaum überlebensfähig wäre, wie die vermeintliche Anastasia zum Spielball verschiedener Interessen wird, welchen Nutzen Anastasia aus den Verfilmungen ihrer Geschichte ziehen kann, warum trotz forensischer Gegenbeweise noch so viele Menschen an der Anastasia-Legende hängen. Im Februar 1920 rettet ein Polizist eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal. Bei den folgenden Befragungen zieht sie sich nur die Decke über den Kopf und wird schließlich mit schweren Depressionen in eine Heilanstalt überwiesen. Zu diesem Zeitpunkt kommen Gerüchte auf, laut denen jemand das Massaker der sowjetischen Revolutionäre an der russischen Zarenfamilie überlebt hat. Dann glaubt eine Mitpatientin in der Berliner Heilanstalt in der Unbekannten eine Zarentochter zu erkennen: Eine Legende ist geboren. 64 Jahre lang gibt "Anastasia" sich überzeugt als Zarentochter aus. 1984 stirbt Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt. Am Tag nach ihrem Tod wird ihr Körper eingeäschert und in Bayern beigesetzt. Mitte der 1990er Jahre löst sich die Anastasia-Legende in Reagenzgläsern auf. Bereits in den 1920er Jahren stellt ein Privatdetektiv die Theorie auf, dass es sich bei Fräulein Unbekannt in Wahrheit um eine polnische Arbeiterin namens Franziska Schanzkowski handelt. Mittels DNA-Vergleich mit einem Nachkommen der Familie Schanzkowski zeigt sich schließlich, dass diese Theorie stimmt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Alexander Waschkau, deutscher Psychologe, Podcaster und Publizist Peter Kurth: Anastasia. Die letzte Zarentochter. Das Geheimnis der Anna Anderson. Bergisch Gladbach, 1988. Greg King, Greg; PennyWilson: The Resurrection of the Romanovs. Anastasia, Anna Anderson and the World's Greatest Royal Mystery. New Jersey, 2011 Petra Cichos: Ermittlungsakte Zarentochter Anastasia. 2019. Weiterführende Links: Stichtag: 16. Juli 1918 - Zar Nikolaus II. wird erschossen Planet Wissen: Kommunismus - Lenin und die Russische Revolution Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Hörtipp: Der Podcast "HOAXILLA" von unserem Interviewpartner Alexander Waschkau beschäftigt sich mit Modernen Sagen (Urban Legends), Medien, Kultur und Wissenschaft. Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autoinr: Daniela Wakonigg Redaktion: Sefa İnci Suvak…
Seine Verletzung müsste ein Todesurteil sein, doch Timur Lenk errichtet trotzdem ein Großreich vom Schwarzen Meer bis Indien. Im Februar 1405 stirbt der asiatische Eroberer. In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayi: wie Timur Lenk trotz körperlicher Einschränkungen zum gefürchteten Feldherren wird, wie er weniger durch wahre Genialität als durch Cleverness an die Spitze gelangt, welche Rolle Kriegsbeute in der Wirtschaftspolitik des Eroberers spielt, dass Timur Lenk nicht bloß grausamer Herrscher, sondern auch Förderer der Wissenschaft, Kultur und Bildung ist. Mitte des 14. Jahrhunderts schlagen sich Timur ibn Taraghai Barlas, ein Angehöriger der niederen Adelsschicht, und eine Handvoll seiner Gefolgsleute auf dem Gebiet des heutigen Usbekistans mit Viehdiebstahl und Raubzügen durch. Beim Schafestehlen erleidet der Anführer der kleinen Horde mehrere Verwundungen, die seine Beweglichkeit zeitlebens einschränken. Insgesamt schlechte Aussichten für Timur, den Lahmen, denn das bedeutet der Name Timur Lenk, unter dem er in die Geschichte eingeht. Aber der junge Mann hat Charisma. Und Ehrgeiz. Timur führt Krieg in allen Himmelsrichtungen. Seine Maxime: Es ist die Pflicht eines jeden Fürsten, in jedes Land einzudringen, wo Tyrannei, Unterdrückung und Ungleichheit herrschen. Timur entscheidet selbst, wo gerade Bedarf besteht. Egal, ob Persien, Irak, am Kaspischen Meer, von der Wolga bis nach Indien: 35 Jahre lang führt er Krieg und dehnt sein Reich immer weiter aus. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Prof. Dr. Robert Kindler, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Freien Universität Berlin. Sir Clements Markham (Hrsg.): Narrative of the Embassy of Ruy Gonzalez De Clavijo to the Court of Timour, at Samarcand, 1403 - 1406. Translated, for the First Time, with Notes, a Preface and an Introductory Life of Timour Beg, London 1859 Beatrice Forbes Manz: The Rise and Rule of Tamerlane. Cambridge University Press, Cambridge 1989. Weiterführende Links: Stichtag: 1206 – Dschingis Khan gründet das Mongolenreich Stichtag - 09.04.1241: Sieg der Mongolen in Schlesien Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Murat Kayi Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse…
Sie war Mathematikerin, Philosophin, irische Patriotin, Suffragette und Bildungs-Pionierin: Sophie Bryant, geboren am 15. Februar 1850 in Sandymount, südlich von Dublin. In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich: welche lobenden Worte der berühmte Schriftsteller George Bernard Shaw über seine Jugendfreundin Sophie findet, mit welchem Hobby Sophie Bryant hoch hinausgeht, wie Irland zum Brotkorb und Schlachthof des britischen Weltreichs wird, warum im Schatten des Mont Blanc ein keltisches Steinkreuz steht - und was das Kreuz mit Sophie Bryant zu tun hat. Sophie Bryant setzt sich ihr ganzes Leben lang für die Bildung von Mädchen ein. Mit Leib und Seele ist sie Ende des 19. Jahrhunderts Lehrerin, unterrichtet in London Mathematik an der North London Collegiate School for Girls - Englands erster Schule für Mädchen. Sie begeistert ihre Schülerinnen so sehr für das Fach, dass einige von ihnen am ersten Frauencollege der Universität Cambridge Mathe studieren und erfolgreich abschließen. Sophie Bryant schreibt Fachbücher und veröffentlicht Artikel zu verschiedenen Themen: Philosophie, Mathematik, irische Geschichte, Pädagogik. In Fachkreisen gilt sie als DIE Bildungsexpertin. In vielerei Hinsicht ist sie Pionierin. Als erste Frau erhält sie im Vereinigten Königreich den Titel Doktor of Science . Ebenfalls als erste Frau wird sie in den Senat der London University gewählt. Ende August 1922 finden Wanderer die Leiche der 72-jährigen Sophie Bryant im Tal von Chamonix. Die Pädagogin ist unter ungeklärten Umständen auf einer Wanderung gestorben. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen: Marlena Tronicke, Literaturwissenschaftlerin an der Universität zu Köln. Èamonn Ó Ciardha, Historiker und Literaturwissenschaftler, Ulster University in Derry/ Londonderry, Nordirland. Zur Zeit Gastprofessor an der Universität Saarbrücken. Sophie Bryant: Celtic Ireland. London 1889. Hansebooks Nachdruck 2017 Sophie Bryant: The Teaching of morality in the family and the school. Swan Sonnenschein & Co. London 1897. Nachdruck 2017 Sophie Bryant: The Genius of the Gael. a study in Celtic psychology and its manifestations. London 1913 Sophie Bryant: Liberty, Order & Law. A Study in the Book of the Ancient Laws of Ireland. London. 1923 North London Collegiate School (Hg.): Sophie Bryant, Doctor of Science, Doctor of Letters 1850-1922. Memorial Volume. London 1922 Weiterführende Links: Planet Wissen: Die große Hungersnot in Irland Planet Wissen: Übersichtsseite - die Alpen Stichtag: 26. Juli 2006 - Vor 150 Jahren: George Bernard Shaw wird geboren Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Claudia Friedrich Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak Technik: Claudia Friedrich…
Am 14. Februar wird der Valentinstag gefeiert. Aber welchen der sieben heiligen Valentins feiern wir eigentlich? Und was haben diese mit der Christenverfolgung zu tun? In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann: dass Valentinus eigentlich "der Gesunde" oder "der Starke" bedeutet und nichts mit Liebe zu tun hat, welche Wunder der Bischof Valentin vollbracht haben soll, warum der Gedenktag des Heiligen Valentin 1969 beinahe aus dem katholischen Heiligenkalender gestrichen worden wäre. Der Valentinstag geht vermutlich auf den Bischof Valentin zurück, der im dritten Jahrhundert lebte. Dieser wurde eher zufällig zum Schutzpatron der Liebenden. Der Schriftsteller Geoffrey Chaucer lässt 1382 in seinem Gedicht "Das Parlament der Vögel" den Erzähler den Vögeln zuhören, die über die richtige Partnerwahl diskutieren – am "Saint Valentines Day". Dies dient im Gedicht wohl nur der Datierung des Tages. Ungefähr zu dieser Zeit gibt es erste Belege dafür, dass sich Verliebte am 14. Februar Briefe oder kleine Geschenke schickten. Kaum Beweise gibt es hingegen dafür, dass schon der antike Valentin Trostsuchende mit Blumen beschenkte und in Partnerschaftskrisen half. Das sind eher moderne, zum Teil erst vor wenigen Jahren erfundene Ableitungen heutiger Bräuche. Das sind unsere Interviewpartner: Dr. David Kästle-Lampartner, Rechtshistoriker Professor Manfred Becker-Huberti, Kirchengeschichtler Pfarrer Joachim Schäfer, Herausgeber von Heiligenlexikon.de Weiterführende Links: Über den Ursprung des Valentinstags 14.02.1987: Zeitzeichen über das Buch "Picknick am Valentinstag" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Tiemann Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Moritz Raestrup…
Die britische Rockband "Black Sabbath" gilt mit ihrem gleichnamigen Debütalbum als Wegbereiterin für das Genre Heavy Metal. Die Platte erscheint am 13. Februar 1970. In diesem Zeitzeichen erzählt Simon Schomäcker: was Trashfilme mit der Band "Black Sabbath" zu tun haben, wie ein satanisches Symbol auf das Cover des Debütalbums kommt, welchen schmerzhaften Ursprung der wuchtige Gitarrensound der Band hat, was "Black Sabbath" von "Led Zeppelin" und "Deep Purple" unterscheidet, wann sich "Heavy Metal" offiziell als Genrebezeichnung durchsetzt. Mit Tony Iommi an der Gitarre, Geezer Butler am Bass und Bill Ward am Schlagzeug gründet der 19-jährige Sänger Ozzy Osbourne 1968 die Blues-Band "Earth". Dann orientieren sich die Jungs musikalisch um und ändern den Bandnamen: Schon auf dem Debütalbum von "Black Sabbath" sind musikalische Besonderheiten zu hören, die später stilprägend für Heavy Metal werden sollen. Mehreren Stücken, auch dem Titelsong, fehlt die klassische Struktur mit Strophe, Refrain und Bridge. Stattdessen gibt es häufige Takt- und Rhythmuswechsel. Dazu kommen Anleihen an klassische Musik. Damit inspiriert "Black Sabbath" ungezählte Bands wie Metallica und Megadeth. Obwohl fast alle großen Metal-Bands "Black Sabbath" als eines ihrer Vorbilder nennen: Die britische Band, die sich 2017 offiziell auflöst, spielt in ihrer Urbesetzung nie auf dem "Wacken Open Air"-Festival - dem norddeutschen Treffpunkt der internationalen Metal-Szene. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dietmar Elflein (Musikwissenschaftler an der TU Braunschweig) Thomas Jensen (Gründer des "Wacken Open Air"-Festival) Weiterführende Links: SWR: "Paranoid" - das zweite Album von "Black Sabbath" NDR: "Black Sabbath - The Ballet": Heavy Metal trifft Ballett Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Simon Schomäcker Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins…
Seine Peanuts-Comics machten Charles M. Schulz weltberühmt. Wie viel von ihm steckte in der präzisen Mischung aus Humor und menschlicher Tragik? In diesem Zeitzeichen erzählt Uwe Schulz: warum Peanuts-Zeichner Charles M. Schulz oft mit halbfertiger Frisur aus dem Friseurladen läuft, wie der kleine Charles zum Spitznamen "Sparky" kommt, wer als Vorlage für "das kleine rothaarige Mädchen" dient, welches Ereignis der Schulz-Biograf David Michaelis als Schlüsselmoment in Schulz' Leben ansieht, welche allgemeingültigen Weisheiten in den Peanuts stecken, dass sie in rund 2.600 Zeitungen in 75 Staaten und über 20 Sprachen veröffentlicht sind. "Ich mag sie alle, weil in jeder ein bisschen von mir steckt. Der sarkastische Teil von mir gehört Lucy, der Wischiwaschi-Teil gehört Charlie Brown – und der Träumer gehört natürlich Snoopy", das erklärt Charles M. Schulz auf die Frage, welche seiner Peanuts-Figuren er am liebsten mag. Er selbst bleibt auch als erfolgreicher Comic-Zeichner und Millionär noch voller Angst und Zweifel. So sind die kleinen Figuren mit den großen Köpfen für den gläubigen Schulz auch ein Versuch, den Sinn des Lebens zu erfassen. Sie sind gemein, niederträchtig, gehässig, aber auch voller Liebe und Fürsorge füreinander. Sie sind das Leben. Das neue Jahrtausend und den Social-Media-Hype erleben Charly Brown, Lucy & Co nicht mehr. Charles M. Schulz hatte vor seinem Tod am 12. Februar 2000 vertraglich festgelegt, dass kein anderer seine Geschichten weiterzeichnen darf. Das sind unsere wichtigsten Quellen: Joachim Kalka: Peanuts, 2017 David Michaelis: Schulz and Peanuts – A Biography, 2008 Weiterführende Links: Deutschlandfunk: Comicserie "Die Peanuts" - "Charlie Brown hat ein gutes Herz" Deutschlandfunk: Hörspiel und Feature - Mit den Peanuts die Welt sehen, "Steck nie den Kopf in eine Hundehütte!" Das Charles M. Schulz-Museum Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Uwe Schulz Redaktion: Frank Zirpins…
Ihre Mode sollte unkompliziert und sexy sein. Mit ihrem Minirock prägte Mary Quant (geboren am 11.02.1930) die Modewelt. In diesem Zeitzeichen erzählt Amy Zayed: mit wem die Modedesignerin Mary Quant 1955 ihren Laden in London eröffnet, was sie über die Erfindung des Minirocks und ihren Anteil daran sagt, warum Promis wie Brigitte Bardot und Prinzessin Margaret nachts um eins in Quants Laden einkaufen, was die britische Vogue mit dem Durchbruch des Minirocks zu tun hat, was die so unterschiedlichen Kleidungsstücke Minirock und Hijab gemeinsam haben. Ihre Mode ist schrill und provokativ: Die Modedesignerin Mary Quant reagiert auf die Aufbruchstimmung in den 1960er-Jahren. Frauen wollen Emanzipation. Sie wollen sexy, selbstbestimmt und frei sein - und der Minirock ist das perfekte Symbol. Das passt nicht allen: Der Vatikan bezeichnet ihn als unzüchtiges Garderobenteil und ältere Leute klopfen gegen Mary Quants Schaufenster. Mary Quant ist eine Trendsetterin. Sie bringt auch den Hosenanzug und die Hotpants in die Damenkleiderschränke. Sie experimentiert mit Textilien, macht Plastikkrägen, PVC-Mäntel und - als Friedenszeichen - Plastikmargariten. Von der Bettwäsche über Kosmetik bis über Sofabezüge: Quant probiert sich an allem aus. 2019 richtet das Londoner Victoria & Albert Museum eine Ausstellung zu Ehren der mittlerweile von Königin Elizabeth II. geehrten Mary Quant aus. Am 13. April 2023 stirbt sie mit 93 Jahren. Hinweis: Wir haben das Zeitzeichen um eine ausführliche Erläuterung zur emotional aufgeladenen Debatte um das Kopftuch gegenüber der früheren Version ergänzt. Das sind unsere wichtigsten Interviewpartnerinnen und Quelle: Heather Tilbury-Philipps (Marketing-Leiterin und Freundin von Mary Quant) Heidi Taher (Modeberaterin und Hijab-Trägerin) Bianca Lang, Tina Schraml, Lena Elster: Der Minirock. Die Revolution - Die Macher - Die Ikonen, 2009 Weiterführende Links: Zeitzeichen 29.08.1964: Der Minirock kommt nach Deutschland Stichtag 03.06.1968: Junta in Griechenland verbietet Miniröcke und lange Haare Tagesschau: Modedesignerin Mary Quant gestorben ZDF: Die krassesten Modetrends der Geschichte Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Amy Zayed Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Thomas Bleul…
Es beginnt am 10.2.1355 mit einem Streit in einem Pub um verwässertes Bier, am Ende sterben in Oxford viele Menschen. Ursache: ein Konflikt zwischen Studenten und Bürgern. In diesem Zeitzeichen erzählt Nik Berger: wie gewalttätig und unkontrollierbar einige Oxford-Studenten im Mittelalter sind, über die ungleiche Bestrafung von Studenten und anderen Stadtbewohnern für gleiche Vergehen, warum der englische König persönlich zur Streitschlichtung anreist, wann im 20. Jahrhundert auch die letzte der nach den Unruhen verhängten Strafen aufgehoben wird. Das mittelalterliche Oxford ist gespalten: Auf der einen Seite die Bürger. Und auf der anderen die privilegierten Studenten, die sich aufgrund ihrer Immunität mehr leisten können als die übrigen Einwohner. Immerhin verdienen die Bürger gut an den Studenten. Die allerdings fühlen sich wegen der Preise für Wein und Bier über den Tisch gezogen. Am 10. Februar 1355 eskaliert der Streit: Aus einer abendlichen Prügelei in einem Pub wird ein dreitägiges Hauen und Stechen. Am Ende sind zwischen 60 und 90 Menschen tot, die meisten von ihnen Studenten. Der englische König verdonnert die Stadt zu Strafzahlungen und öffentlicher Buße: An jedem Jahrestag des Massakers muss der Bürgermeister fortan mit 60 Bürgern an einem Gottesdienst in der Universitätskirche teilnehmen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Hannah Skoda, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Oxford Dr. Klaus-Peter Schroeder, Professor an der Uni Heidelberg für Geschichtliche Rechtswissenschaft C. H. Lawrence: The University in State and Church. In: J. I. Catto (Hrsg.): The history of the University of Oxford. Vol. 1: The early Oxford schools. Oxford 1984. S. 97-151. Henry Maxwell Lyte: A History of the University of Oxford from the Earliest Times to the Year 1530. London 1886. Klaus-Peter Schroeder: "Tod den Scholaren!" – Studentische Kriege, Revolten, Exzesse und Tumulte an der Heidelberger Universität von den Anfängen bis zum Ausgang des 20. Jahrhunderts. Heidelberg 2016. Weiterführende Links: Medieval Murder Map von Oxford Stichtag: Erstes Ruderrennen zwischen Oxford und Cambridge Zeitzeichen 13.11.1312: Geburtstag des englischen Königs Eduard III. Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Nik Berger Redaktion: Matti Hesse…
Der reiche Reeder und "Südseekönig" verschiffte exotische Tiere, menschliche Schädel oder Waffen nach Hamburg. Am 9. Februar 1885 starb Johann Cesar Godeffroy ebenda. In diesem Zeitzeichen erzählt Marco Rösseler: über die Exponate des ersten ethnologischen Naturkundemuseums in Deutschland, was den Reeder Godeffroy mit dem Arzt Rudolf Virchow verbindet, über einen mysteriösen Schädel, der 2019 plötzlich in Freiburg auftaucht und möglicherweise aus der Sammlung Godeffroy stammt. Im 19. Jahrhundert gehören der Familie Godeffroy in Hamburg zahlreiche Hochsee-Segler, mit denen sie nicht nur Handel treiben, sondern auch Passagiere ans andere Ende der Welt bringen. Der schillerndste Spross der Familie ist Johann Cesar VI. Schon die Zeitgenossen nennen ihn voller Bewunderung "Südseekönig" oder "Fürst der Südsee". Denn er baut das Handelsnetz seiner Familie im Südpazifik zu einem Imperium aus. Sein Interesse geht weit über den Handel mit Sandelholz, Kokosöl, Kaffee und Baumwolle hinaus: Johann Cesar Godeffroy beteiligt sich am Sklavenhandel und lässt sich Pflanzen, Tiere, Alltagsgegenstände der Einheimischen und sogar menschliche Knochen mitbringen. Mit Präparaten, die er für sein Museum nicht brauchen kann, treibt Godeffroy einen schwunghaften Handel. Denn im 19. Jahrhundert sind exotische Objekte aus der Südsee heiß begehrt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Birgit Scheps-Bretschneider, Grassi-Museum für Völkerkunde Leipzig Birgit Scheps: Das verkaufte Museum. Die Südsee-Unternehmungen des Handelshauses Joh. Ces. Godeffroy & Sohn, Hamburg, und die Sammlung „Museum Godeffroy“. Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 40. Hamburg 2005. Schmack, Kurt: J. C. Godeffroy und Sohn. Kaufleute zu Hamburg. Leistung und Schicksal eines Welthandelshauses . Hamburg 1938. Protokoll der Sitzung vom 21. Februar 1885 der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Naturgeschichte. Nachruf Rudolf Virchows auf Godeffroy . Weiterführende Links: Stichtag 09.03.1921: Todestag der Forschungsreisenden Amalia Dietrich Zeitzeichen 13.10.1821: Geburtstag von Rudolf Virchow Feature: Geraubte Ahnen – Ihr langer Weg nach Hause Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marco Rösseler Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Sarah Fitzek…
Der Expressionist Franz Marc hat die Kunst revolutioniert, ein kompliziertes Liebesleben geführt - und ein frühes Ende im Ersten Weltkrieg gefunden, mit 36 Jahren... In diesem Zeitzeichen erzählt Anke Rebbert: was Franz Marc mit seinen bunten Tieren ausdrücken will, warum Marc und Kandinsky wie Topf und Deckel passen, wie der Name "Blauer Reiter" zu Stande kommt, warum Marc mit einer gewissen Euphorie in den Krieg zieht und wie schnell diese verfliegt. Der Mann, der die Kunst des 20. Jahrhunderts prägt, kommt am 8. Februar 1880 als Franz Moritz Wilhelm Marc in München zur Welt. Noch mit 20 ist er unentschlossen, ob er lieber Pfarrer, Lehrer oder doch Künstler wie sein Vater werden will. Er entscheidet sich letztlich für die Malerei. Gemeinsam mit seinem Freund Wassily Kandinsky gründet Marc 1911 den "Blauen Reiter". Die Künstlergruppe will Gegenpol sein zur konservativen Kunstauffassung, wählt kräftige Farben und orientiert sich nicht länger an der Natur. Vor allem Marcs blaue Pferde werden weltberühmt. Im August 1914 tauscht der Künstler Pinsel gegen Gewehr und zieht in den Krieg. Ein letzter Erkundungsritt endet tödlich: Franz Marc, der fest daran glaubte, seine besten Bilder erst mit 40 oder 50 zu malen, wird von Granatsplittern getroffen und stirbt mit nur 36 Jahren. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Jessica Keilholz-Busch, Direktorin Franz Marc Museum Annegret Hoberg und Mario von Lüttichau, Kunsthistoriker Franz und Maria Marc: Ich will Dich an der Hand führen, um Dir die Wunder der Welt zu zeigen. Briefe, 2018 Dr. Volker Adolphs und Annegret Hoberg: August Macke und Franz Marc - Eine Künstlerfreundschaft (2014) Weiterführende Links: Zeitzeichen: 22.02.1916 - Letzter Feldpostbrief von Franz Marc Zeitzeichen: 22.01.1909 - Gründung der Neuen Künstlervereinigung Die Hauda & die Kunst: Franz Marc. Bunte Tiere - ganz ohne LSD Planet Schule: Klee, Macke, Marc und Delaunay im Rausch der Farben Planet Wissen: Malerei im Expressionismus Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Anke Rebbert Redaktion: David Rother…
Weil sie selbstbestimmt leben wollte, wurde Hatun Sürücü am 7.2.2005 von ihrem Bruder erschossen. Der "Ehrenmord" prägt die Debatte um Gewalt an Frauen und Migration bis heute. In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach: von den letzten Minuten im Leben Hatun Sürücüs, wie Hatuns Hilferufe bei Polizei und Jugendamt verhallen, warum der Begriff "Ehrenmord" eigentlich irreführend ist, dass Gewalt im Namen der Ehre nicht nur Frauen betrifft. Hatun Aynur Sürücü ist eine junge Frau, die selbstbewusst über ihr Leben bestimmen will und nach einer erzwungenen Heirat mit den Moralvorstellungen ihrer Familie bricht. Sie sucht sich und ihrem kleinen Sohn eine eigene Wohnung, macht eine Lehre, geht aus und lernt neue Freunde kennen. Diesen Drang nach Freiheit bezahlt die Deutsch-Kurdin mit ihrem Leben: Am 7. Februar 2005 wird Aynur mitten in Berlin von ihrem Bruder auf offener Straße erschossen. Die Tat ist Deutschlands bekanntester "Ehrenmord" und stößt eine Debatte über Parallelgesellschaften an. Die beiden mitverdächtigen älteren Brüder setzen sich in die Türkei ab, wo sie 2015 wegen Anstiftung zum Mord angeklagt, letztlich aber freigesprochen, werden. Von Reue oder Einsicht ist bei Aynurs Familie auch Jahre später nichts zu spüren. Auf die Frage, ob er für seine Schwester bete, antwortet ihr ältester Bruder kalt: " Natürlich bete ich für sie. Dass Allah ihr vergibt. " Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Seyran Ateş, Berliner Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin Esma Çakir-Ceylan, Fachanwältin für Strafrecht Jan Ilhan Kizilhan, Psychologe; Professor für transkulturelle Gesundheitsforschung, Stuttgart Esma Çakir-Ceylan: Gewalt im Namen der Ehre. Eine Untersuchung über Gewalttaten in Deutschland und der Türkei, 2011 Jan Ilhan Kizilhan: Gewalt im Namen der Ehre. Die Psychologie hinter Ehre, Sexualität, Religion und Terror, 2024 Matthias Deiß und Jo Goll: Ehrenmord. Ein deutsches Schicksal, 2011 Weiterführende Links: ARD Audiothek: Clever Girls. Hatun Sürücü , rbb Kultur ARD Audiothek: Frau. Freiheit. Tod - Kein Schutz vor Ehrenmord? Lebenswelten, radio3 Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Marfa Heimbach Redaktion: Carolin Rückl / Sefa Inci Suvak Technik: Sascha Schiemann…
Willkommen auf Player FM!
Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.