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Peter Hajek über SPÖ-Dilemma: „Also wenn ich Andreas Babler wäre …“

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„Das höchste Gut, das man als Partei oder Politiker haben kann, ist Glaubwürdigkeit“, sagt der Politologe und Meinungsforscher Peter Hajek im Gespräch mit David Freudenthaler. Genau das sei die Erfolgsformel der FPÖ: „Herbert Kickl wird von seinen Wählern so sehr geschätzt, weil sie ihn für hoch glaubwürdig halten.“ Und doch könnte Kickl in den nun anstehenden Koalitionsverhandlungen leer ausgehen.

Ganz anders als die einstigen Großparteien ÖVP und SPÖ, die trotz ihrer historischen Wahlschlappen wieder eine gemeinsame Regierung bilden könnten – dann wahrscheinlich mit dem Anhängsel Neos oder Grüne. Sowohl der Volkspartei, als auch den Sozialdemokraten fehle es aber an einer großen zeitgemäßen Erzählung, um Wählerinnen und Wähler von ihren Ideen zu überzeugen, sagt Hajek: „Vielleicht haben ÖVP und SPÖ ihre historische Aufgabe bereits erfüllt.“

Vor allem bei den Sozialdemokraten ortet der Politologe massive strukturelle Probleme. Die nach dem enttäuschenden Wahlergebnis für die SPÖ vorerst ausbleibende Debatte um den Parteivorsitz hält Hajek lediglich für „aufgeschoben“. Das Kernproblem der Babler-SPÖ: Man habe es völlig verabsäumt, sich um Wähler im erweiterten FPÖ-/ÖVP-Biotop zu bemühen.

**„Gesundheitsthema völlig ausgelassen“ ** Würde Hajek die Sozialdemokraten strategisch beraten, hätte er ihnen geraten, im Wahlkampf stärker auf das Gesundheitsthema zu setzen. „Das brennt den Menschen wirklich unter den Nägeln, interessanterweise hat Andreas Babler das Gesundheitsthema aber völlig ausgelassen.“

Den SPÖ-Parteichef sieht Peter Hajek generell auf verlorenem Posten. „Ich hatte nie das Gefühl, dass er den Parteivorsitz wirklich gerne macht.“ Das Machtvakuum an der Parteispitze könne Babler jedenfalls nicht auffüllen. Hajek würde ihm raten, wieder den Weg zurück nach Traiskirchen anzutreten.

Gast: Peter Hajek Moderation: David Freudenthaler Schnitt: Audiofunnel/Georg Gfrerer

**Mehr zum Thema: **>>> Podcast "Das Orakel" mit Peter Hajek Alle Presse-Podcasts gibts jetzt gebündelt auf [YouTube] /(https://www.youtube.com/@DiePressePodcasts) Abonnieren Sie uns dort. Schreiben Sie uns an: podcast@diepresse.com

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„Das höchste Gut, das man als Partei oder Politiker haben kann, ist Glaubwürdigkeit“, sagt der Politologe und Meinungsforscher Peter Hajek im Gespräch mit David Freudenthaler. Genau das sei die Erfolgsformel der FPÖ: „Herbert Kickl wird von seinen Wählern so sehr geschätzt, weil sie ihn für hoch glaubwürdig halten.“ Und doch könnte Kickl in den nun anstehenden Koalitionsverhandlungen leer ausgehen.

Ganz anders als die einstigen Großparteien ÖVP und SPÖ, die trotz ihrer historischen Wahlschlappen wieder eine gemeinsame Regierung bilden könnten – dann wahrscheinlich mit dem Anhängsel Neos oder Grüne. Sowohl der Volkspartei, als auch den Sozialdemokraten fehle es aber an einer großen zeitgemäßen Erzählung, um Wählerinnen und Wähler von ihren Ideen zu überzeugen, sagt Hajek: „Vielleicht haben ÖVP und SPÖ ihre historische Aufgabe bereits erfüllt.“

Vor allem bei den Sozialdemokraten ortet der Politologe massive strukturelle Probleme. Die nach dem enttäuschenden Wahlergebnis für die SPÖ vorerst ausbleibende Debatte um den Parteivorsitz hält Hajek lediglich für „aufgeschoben“. Das Kernproblem der Babler-SPÖ: Man habe es völlig verabsäumt, sich um Wähler im erweiterten FPÖ-/ÖVP-Biotop zu bemühen.

**„Gesundheitsthema völlig ausgelassen“ ** Würde Hajek die Sozialdemokraten strategisch beraten, hätte er ihnen geraten, im Wahlkampf stärker auf das Gesundheitsthema zu setzen. „Das brennt den Menschen wirklich unter den Nägeln, interessanterweise hat Andreas Babler das Gesundheitsthema aber völlig ausgelassen.“

Den SPÖ-Parteichef sieht Peter Hajek generell auf verlorenem Posten. „Ich hatte nie das Gefühl, dass er den Parteivorsitz wirklich gerne macht.“ Das Machtvakuum an der Parteispitze könne Babler jedenfalls nicht auffüllen. Hajek würde ihm raten, wieder den Weg zurück nach Traiskirchen anzutreten.

Gast: Peter Hajek Moderation: David Freudenthaler Schnitt: Audiofunnel/Georg Gfrerer

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