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War da was? Ricardo-José Vybiral über das Jahr der Groß-Pleiten: "Der Handel wird nie wieder wie vor Corona"
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Hinweis: Dieses Gespräch entstand am 18. Dezember, zu diesem Zeitpunkt sah es noch so aus, alle Entwicklungen zu Lohnauszahlungen und Gläubigerversammlung bei KTM konnten daher nicht berücksichtigt werden.
Mehr zur Folge von Anna Wallner: Drei Dinge, die man aus dem Gespräch mit Ricardo-José Vybiral, dem CEO des KSV von 1870, des politisch unabhängigen Kreditschutzverbandes, mitnehmen kann: 1 . Rekordjahr oder nicht? Vybiral sagt, das Jahr 2024 ist ein Rekordjahr der Insolvenzen, zumindest bezogen auf die Passiva. Es gab noch nie ein Jahr mit so vielen Passiva, sie sind dieses Jahr über 18 Milliarden Euro gegangen. Der Grund ist, dass es mehr Großpleiten mit über zehn Millionen Euro Passiva gab als je zuvor. Allerdings war 2024 kein Rekordjahr gemessen an der Anzahl der Pleiten. Es gab in etwa 6550 Insolvenzen; vor 19 Jahren waren die Zahlen höher. Vybiral sagt: „Wir erleben noch keinen Tsunami.“ Die Insolvenzquote liegt derzeit bei 1,4 bis 1,5 Prozent. Die Signa-Pleite hat jedenfalls einen Reputationsschaden für Österreich angerichtet. „Wir werden jetzt vielleicht kritischer beobachtet, auch all die Insolvenzen namhafter Unternehmen.“
- Es ist in Österreich ein großer Zukunftspessimismus zu sehen. Dabei ist es nicht so, dass es allen Menschen in Österreich schlechter geht. „Die Leute verdienen mehr, die Sparquote ist hoch, Krankheiten gehen zurück.“ Woran liegt das? „Die Menschen haben Ängste und nicht mehr das Vertrauen, dass die Politik in der Lage ist, den Karren rauszuziehen“, sagt Vybiral. Es ist klar, dass wir alle länger und mehr arbeiten müssen, die Politik sollte diesen Weg sozialverträglich vorzeichnen.
- Das süße Gift Coronahilfen: Die Hälfte der österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer sagt, sie hätten die Coronahilfen nicht gebraucht. Das ist das Ergebnis einer Befragung des KSV1870 unter 1300 UnternehmerInnen. 30 Prozent der Befragten haben angegeben, sie hätten die Hilfen eigentlich nicht gebraucht, weitere 20 Prozent sagen, sie könnten diese Frage nicht genau beantworten (gelten daher als indifferent). Die Hilfen haben das trügerische Gefühl vermittelt, die Lage entspanne sich. Experte Vybiral sagt: „Wir sind zu sehr mit dem Füllhorn und der Gießkanne über die Unternehmen gegangen. Das muss die Politik anders machen.“
Was ist die Reihe "War da was?" Am Jahresende trifft das Podcast-Team der „Presse“ sieben spannende Gäste und spricht mit ihnen über das zu Ende gehende Jahr 2024 und schaut nach vorn, was 2025 bringt.
Von 27. Dezember 2024 bis 1. Jänner 2025 in sechs Teilen, täglich ab 5 Uhr Früh. Alle Folgen unter diepresse.com/podcast
Folge eins mit Andrea Schurian vom 27.12: Das Jahr, in dem ich fast gestorben wäre Folge 2: Mit Ricardo-José Vybiral über das Jahr der Groß-Pleiten Folge 3: Mit Khesrau Behroz: Das Jahr, in dem Podcasts Politik gemacht haben Folge 4: Mit Katharina Rogenhofer zum Klimajahr
1130 Episoden
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Hinweis: Dieses Gespräch entstand am 18. Dezember, zu diesem Zeitpunkt sah es noch so aus, alle Entwicklungen zu Lohnauszahlungen und Gläubigerversammlung bei KTM konnten daher nicht berücksichtigt werden.
Mehr zur Folge von Anna Wallner: Drei Dinge, die man aus dem Gespräch mit Ricardo-José Vybiral, dem CEO des KSV von 1870, des politisch unabhängigen Kreditschutzverbandes, mitnehmen kann: 1 . Rekordjahr oder nicht? Vybiral sagt, das Jahr 2024 ist ein Rekordjahr der Insolvenzen, zumindest bezogen auf die Passiva. Es gab noch nie ein Jahr mit so vielen Passiva, sie sind dieses Jahr über 18 Milliarden Euro gegangen. Der Grund ist, dass es mehr Großpleiten mit über zehn Millionen Euro Passiva gab als je zuvor. Allerdings war 2024 kein Rekordjahr gemessen an der Anzahl der Pleiten. Es gab in etwa 6550 Insolvenzen; vor 19 Jahren waren die Zahlen höher. Vybiral sagt: „Wir erleben noch keinen Tsunami.“ Die Insolvenzquote liegt derzeit bei 1,4 bis 1,5 Prozent. Die Signa-Pleite hat jedenfalls einen Reputationsschaden für Österreich angerichtet. „Wir werden jetzt vielleicht kritischer beobachtet, auch all die Insolvenzen namhafter Unternehmen.“
- Es ist in Österreich ein großer Zukunftspessimismus zu sehen. Dabei ist es nicht so, dass es allen Menschen in Österreich schlechter geht. „Die Leute verdienen mehr, die Sparquote ist hoch, Krankheiten gehen zurück.“ Woran liegt das? „Die Menschen haben Ängste und nicht mehr das Vertrauen, dass die Politik in der Lage ist, den Karren rauszuziehen“, sagt Vybiral. Es ist klar, dass wir alle länger und mehr arbeiten müssen, die Politik sollte diesen Weg sozialverträglich vorzeichnen.
- Das süße Gift Coronahilfen: Die Hälfte der österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer sagt, sie hätten die Coronahilfen nicht gebraucht. Das ist das Ergebnis einer Befragung des KSV1870 unter 1300 UnternehmerInnen. 30 Prozent der Befragten haben angegeben, sie hätten die Hilfen eigentlich nicht gebraucht, weitere 20 Prozent sagen, sie könnten diese Frage nicht genau beantworten (gelten daher als indifferent). Die Hilfen haben das trügerische Gefühl vermittelt, die Lage entspanne sich. Experte Vybiral sagt: „Wir sind zu sehr mit dem Füllhorn und der Gießkanne über die Unternehmen gegangen. Das muss die Politik anders machen.“
Was ist die Reihe "War da was?" Am Jahresende trifft das Podcast-Team der „Presse“ sieben spannende Gäste und spricht mit ihnen über das zu Ende gehende Jahr 2024 und schaut nach vorn, was 2025 bringt.
Von 27. Dezember 2024 bis 1. Jänner 2025 in sechs Teilen, täglich ab 5 Uhr Früh. Alle Folgen unter diepresse.com/podcast
Folge eins mit Andrea Schurian vom 27.12: Das Jahr, in dem ich fast gestorben wäre Folge 2: Mit Ricardo-José Vybiral über das Jahr der Groß-Pleiten Folge 3: Mit Khesrau Behroz: Das Jahr, in dem Podcasts Politik gemacht haben Folge 4: Mit Katharina Rogenhofer zum Klimajahr
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