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„Am Wochenende“ – Proteste in China: Jetzt geht es um Systemfragen

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In China sind in dieser Woche Tausende Menschen im ganzen Land gegen die strikte Null-Covid-Politik der kommunistischen Führung auf die Straße gegangen. Sie skandierten: "Wir wollen keine PCR-Tests, wir wollen Freiheit", und teilweise sogar: "Nieder mit Xi Jinping!"

Diese Proteste sind die größten, die China seit Jahrzehnten erlebt hat. Denn dass Menschen dort demonstrieren und ihre Meinung frei äußern, ist unter der autoritären Regierung eigentlich so gut wie unmöglich. "Man muss sich wirklich bewusst machen, gegen welche widrigen Umstände diese Proteste durchgeführt wurden und sich gegenüber der Regierung zumindest punktuell Gehör verschafft wurde", sagt auch Katja Drinhausen, Sinologin am Mercator-Institut für Chinastudien in Berlin.

Die harte Null-Covid-Politik der kommunistischen Partei und die ständigen Lockdowns im ganzen Land hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Existenzen von Bürgern und Bürgerinnen gehabt, sagt Drinhausen – und daraus sei viel Wut über staatliche Willkür entstanden. "Aus den vielen Einzelschicksalen haben sich größere, systemische Fragen herausgebildet. Und viel hängt natürlich auch mit der Person Xi Jinping zusammen." Denn sowohl der aktuelle Null-Covid-Kurs als auch die insgesamt rigide staatliche Politik, die noch mehr als in der Vergangenheit bestimmt, was gesagt werden darf und was nicht, sei zentral mit dem Staats- und Parteichef Xi verbunden. Für die Zukunft sieht Drinhausen ein neues politisches Selbstbewusstsein in China entstehen: "Die Protestierenden haben immer wieder betont, dass sie sich nicht gegen China stellen, sondern dass sie aus ihrer Verantwortung als chinesische Bürger und Bürgerinnen heraus demonstrieren. Weil bestimmte Dinge jetzt einfach gesagt werden müssen, da man sonst eine Chance für das eigene Land verspielt."

Redaktionsschluss für diese Sendung war Freitag, 02.12.2022 um 18 Uhr.

Hier geht es zum SZ-Podcast "Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen"

Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter

Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb

Produktion: Benjamin Markthaler

Zusätzliches Audiomaterial über dpa, ZDF, ARD, Twitter @vonderleyen, Reuters und SRF

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Diese Proteste sind die größten, die China seit Jahrzehnten erlebt hat. Denn dass Menschen dort demonstrieren und ihre Meinung frei äußern, ist unter der autoritären Regierung eigentlich so gut wie unmöglich. "Man muss sich wirklich bewusst machen, gegen welche widrigen Umstände diese Proteste durchgeführt wurden und sich gegenüber der Regierung zumindest punktuell Gehör verschafft wurde", sagt auch Katja Drinhausen, Sinologin am Mercator-Institut für Chinastudien in Berlin.

Die harte Null-Covid-Politik der kommunistischen Partei und die ständigen Lockdowns im ganzen Land hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Existenzen von Bürgern und Bürgerinnen gehabt, sagt Drinhausen – und daraus sei viel Wut über staatliche Willkür entstanden. "Aus den vielen Einzelschicksalen haben sich größere, systemische Fragen herausgebildet. Und viel hängt natürlich auch mit der Person Xi Jinping zusammen." Denn sowohl der aktuelle Null-Covid-Kurs als auch die insgesamt rigide staatliche Politik, die noch mehr als in der Vergangenheit bestimmt, was gesagt werden darf und was nicht, sei zentral mit dem Staats- und Parteichef Xi verbunden. Für die Zukunft sieht Drinhausen ein neues politisches Selbstbewusstsein in China entstehen: "Die Protestierenden haben immer wieder betont, dass sie sich nicht gegen China stellen, sondern dass sie aus ihrer Verantwortung als chinesische Bürger und Bürgerinnen heraus demonstrieren. Weil bestimmte Dinge jetzt einfach gesagt werden müssen, da man sonst eine Chance für das eigene Land verspielt."

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