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UN-Wasserkonferenz: Mit welcher Wucht die Dürre Somaliland trifft

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Weltweit haben zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Gründe dafür sind Bevölkerungswachstum, Verschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft - und immer stärker auch der Klimawandel. Aktuell beschäftigt sich deshalb eine Konferenz der Vereinten Nationen mit der schwindenden Ressource Wasser. UN-Generalsekretär Guterres warnt davor, dass "durch vampirischen Überkonsum und Klimawandel" der Menschheit "das Lebenselixier" entzogen wird.

Besonders schlimm ist die Dürre in Ostafrika. Eine Region, in der mehr als 33 Millionen Menschen nicht genug zu trinken haben, in der bis zu 90 Prozent der Brunnen auf dem Land vollständig versiegt sind und die Preise für Trinkwasser in astronomische Höhen geschnellt sind. Auch in Somaliland am Horn von Afrika sind die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels zu sehen. Der Halbnomade und Hirte Xirsi Jaamac Mire etwa klagt, dass ihm vergangenes Jahr 200 seiner 450 Ziegen, Schafe und Kamele verdurstet seien.

Früher habe die Region ungefähr "alle sieben Jahre mal eine verheerende Dürre getroffen, in der eine bis zu zwei Regenzeiten ausgefallen sind", sagt Thomas Hoerz, Programmkoordinator der Welthungerhilfe in Somaliland. Aber es sei "wirklich ganz neu”, dass es Gegenden gibt, in denen ”schon zehn Regenzeiten ausgefallen" sind. Als Folge sterbe das Vieh, die Lebensgrundlage von bis zu 70 Prozent der Menschen in Somaliland.

Eigentlich sei nomadische Bewirtschaftung "eine sehr clevere Art, Naturräume zu nutzen". Jetzt aber müsse man zufüttern - aber "das geht komplett gegen die nomadische Kultur". Hoerz sagt: "Wir haben Familien, die verwenden die Hälfte ihres Einkommens für Wasser." Inzwischen bezahle man in Somaliland für Frischwasser "dreimal so viel wie in Deutschland". Angesichts der Einkommenssituation am Horn von Afrika sei das "unbezahlbar für die Allermeisten".

Die nationale Aufgabe Nummer eins sei, "den Wasserabfluss zu verhindern". Schätzungen zufolge fließen etwa 90 Prozent der Niederschlagsmengen oberflächlich ab. Und das fehlt den Tieren dann natürlich. In die "Wasserrückhaltung mit ganz verschiedenen Methoden" würden deshalb auch die meisten Mittel der Welthungerhilfe in Somaliland gehen, sagt Hoerz.

Wenn Sie mit Spenden helfen wollen, den Link zur Welthungerhilfe finden Sie hier.

Weitere Nachrichten: Streik legt Verkehr am Montag lahm, Notenbanken erhöhen Leitzins, Knesset erschwert Absetzung von Premier.

Moderation, Redaktion: Lars Langenau

Redaktion: Nadja Schlüter, Antonia Franz

Produktion: Benjamin Markthaler

Zusätzliches Audiomaterial über Reuters und Max Kuball von Deutschlandradio Kultur

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Weltweit haben zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Gründe dafür sind Bevölkerungswachstum, Verschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft - und immer stärker auch der Klimawandel. Aktuell beschäftigt sich deshalb eine Konferenz der Vereinten Nationen mit der schwindenden Ressource Wasser. UN-Generalsekretär Guterres warnt davor, dass "durch vampirischen Überkonsum und Klimawandel" der Menschheit "das Lebenselixier" entzogen wird.

Besonders schlimm ist die Dürre in Ostafrika. Eine Region, in der mehr als 33 Millionen Menschen nicht genug zu trinken haben, in der bis zu 90 Prozent der Brunnen auf dem Land vollständig versiegt sind und die Preise für Trinkwasser in astronomische Höhen geschnellt sind. Auch in Somaliland am Horn von Afrika sind die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels zu sehen. Der Halbnomade und Hirte Xirsi Jaamac Mire etwa klagt, dass ihm vergangenes Jahr 200 seiner 450 Ziegen, Schafe und Kamele verdurstet seien.

Früher habe die Region ungefähr "alle sieben Jahre mal eine verheerende Dürre getroffen, in der eine bis zu zwei Regenzeiten ausgefallen sind", sagt Thomas Hoerz, Programmkoordinator der Welthungerhilfe in Somaliland. Aber es sei "wirklich ganz neu”, dass es Gegenden gibt, in denen ”schon zehn Regenzeiten ausgefallen" sind. Als Folge sterbe das Vieh, die Lebensgrundlage von bis zu 70 Prozent der Menschen in Somaliland.

Eigentlich sei nomadische Bewirtschaftung "eine sehr clevere Art, Naturräume zu nutzen". Jetzt aber müsse man zufüttern - aber "das geht komplett gegen die nomadische Kultur". Hoerz sagt: "Wir haben Familien, die verwenden die Hälfte ihres Einkommens für Wasser." Inzwischen bezahle man in Somaliland für Frischwasser "dreimal so viel wie in Deutschland". Angesichts der Einkommenssituation am Horn von Afrika sei das "unbezahlbar für die Allermeisten".

Die nationale Aufgabe Nummer eins sei, "den Wasserabfluss zu verhindern". Schätzungen zufolge fließen etwa 90 Prozent der Niederschlagsmengen oberflächlich ab. Und das fehlt den Tieren dann natürlich. In die "Wasserrückhaltung mit ganz verschiedenen Methoden" würden deshalb auch die meisten Mittel der Welthungerhilfe in Somaliland gehen, sagt Hoerz.

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