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Erbsenzählen auf dem Weg in die weite Welt

13:07
 
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Als der Verleger Karl Baedeker am 4.10.1859 stirbt, ist sein Name schon ein Synonym für den Reiseführer schlechthin geworden. Steht es nicht im "Baedeker", dann lohnt es nicht die Anreise.


Karl Baedeker wird am 3. November 1801 in Essen geboren. Der Sohn eines Buchhändlers absolviert eine Ausbildung im väterlichen Geschäft, studiert Geschichte und Philosophie in Heidelberg und macht in Berlin eine Buchhändlerlehre.
Mit 25 Jahren gründet er am 1. Juli 1827 eine eigene Buchhandlung in Koblenz. Bald bemerkt Baedeker, dass sich dort das Buch "Die Rheinreise von Mainz bis Köln. Ein Handbuch für Schnellreisende. Von Johann August Klein" extrem gut verkauft.
Baedeker erkennt das Potenzial, kauft nach dem Tod von August Klein die Rechte an dessen Handbuch und bringt 1835 eine Neuauflage heraus. Vier Jahre später hat er den Reiseführer nach seinen eigenen Ideen komplett überarbeitet und legt damit den ersten richtigen Baedeker vor: Rheinreise.
Baedekers Maxime: Überprüfe alles, wenn nötig doppelt! Dafür wird er bald berühmt. In der englischen Übersetzung von Jaques Offenbachs Oper "Pariser Leben" heißt es, Könige und Parlamente könnten sich irren - nicht aber Herr Baedeker.
Als Karl Baedeker am 4. Oktober 1859 in Koblenz stirbt, haben seine zahlreichen Reiseführer schon einige Neuauflagen erlebt. Sein Sohn Fritz führt das erfolgreiche Unternehmen weiter, verlegt es nach Leipzig und bringt schließlich die Bände heraus, die den Baedeker endgültig weltweit berühmt machen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Maren Gottschalk:

  • warum Karl Baedeker ein Erbsenzähler im besten Sinn ist,
  • wie es sich viele Deutsche zum Reiseziel gemacht haben, Fehler in den Reiseführern zu finden,
  • was Karl Baedeker über Trinkgelder in Gasthöfen denkt,
  • wie Baedekers Reiseführer auch militärisch genutzt werden,
  • was Lawrence von Arabien, Karl May, Sigmund Freud, Jule Verne und Mark Twain gemeinsam haben.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen:
  • Dr. Susanne Müller, Medienwissenschaftlerin an der Universität Potsdam
  • Andrea Baumeister, Reisekauffrau aus Viersen
  • Susanne Müller: Die Welt des Baedeker. Eine Medienkulturgeschichte des Reiseführers 1830-1945.
  • Mark Twain: Bummel durch Europa. Zürich 1990.
  • Zimmer mit Aussicht Verfilmung des gleichnamigen Romans von E.M. Forster, 1908.

Weiterführende Links:

Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Maren Gottschalk
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
Technik: Nicolas Dohle

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Karl Baedeker wird am 3. November 1801 in Essen geboren. Der Sohn eines Buchhändlers absolviert eine Ausbildung im väterlichen Geschäft, studiert Geschichte und Philosophie in Heidelberg und macht in Berlin eine Buchhändlerlehre.
Mit 25 Jahren gründet er am 1. Juli 1827 eine eigene Buchhandlung in Koblenz. Bald bemerkt Baedeker, dass sich dort das Buch "Die Rheinreise von Mainz bis Köln. Ein Handbuch für Schnellreisende. Von Johann August Klein" extrem gut verkauft.
Baedeker erkennt das Potenzial, kauft nach dem Tod von August Klein die Rechte an dessen Handbuch und bringt 1835 eine Neuauflage heraus. Vier Jahre später hat er den Reiseführer nach seinen eigenen Ideen komplett überarbeitet und legt damit den ersten richtigen Baedeker vor: Rheinreise.
Baedekers Maxime: Überprüfe alles, wenn nötig doppelt! Dafür wird er bald berühmt. In der englischen Übersetzung von Jaques Offenbachs Oper "Pariser Leben" heißt es, Könige und Parlamente könnten sich irren - nicht aber Herr Baedeker.
Als Karl Baedeker am 4. Oktober 1859 in Koblenz stirbt, haben seine zahlreichen Reiseführer schon einige Neuauflagen erlebt. Sein Sohn Fritz führt das erfolgreiche Unternehmen weiter, verlegt es nach Leipzig und bringt schließlich die Bände heraus, die den Baedeker endgültig weltweit berühmt machen.
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  • warum Karl Baedeker ein Erbsenzähler im besten Sinn ist,
  • wie es sich viele Deutsche zum Reiseziel gemacht haben, Fehler in den Reiseführern zu finden,
  • was Karl Baedeker über Trinkgelder in Gasthöfen denkt,
  • wie Baedekers Reiseführer auch militärisch genutzt werden,
  • was Lawrence von Arabien, Karl May, Sigmund Freud, Jule Verne und Mark Twain gemeinsam haben.

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  • Dr. Susanne Müller, Medienwissenschaftlerin an der Universität Potsdam
  • Andrea Baumeister, Reisekauffrau aus Viersen
  • Susanne Müller: Die Welt des Baedeker. Eine Medienkulturgeschichte des Reiseführers 1830-1945.
  • Mark Twain: Bummel durch Europa. Zürich 1990.
  • Zimmer mit Aussicht Verfilmung des gleichnamigen Romans von E.M. Forster, 1908.

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