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Jesu Salbung durch eine Sünderin
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In dieser Geschichte trafen drei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander: Der Pharisäer Simon, eine Sünderin und Jesus Christus. Außerdem war ein Publikum vorhanden, das diese Begegnung beobachtete. Am Ende brachten die Zuschauer die Sache auf den Punkt: „Wer ist dieser Jesus, dass er auch Sünden vergibt?“
Essen mit Sünderin
Simon der Pharisäer interessierte sich für Jesus. Deshalb lud er ihn zum Essen ein. Jesus nahm die Einladung an und kam. Aus dem, was Jesus später Simon vorhielt, wird klar, dass die Begrüßung von Jesus nicht wertschätzend ablief. Sie war eher frostig, denn Simon beachtete die damaligen Regeln der Gastfreundschaft überhaupt nicht. Kaum hatte Jesus seinen Platz eingenommen, verschaffte sich eine dritte Person Zutritt: die Sünderin. Sie tat sofort das, was Simon versäumt hatte. Sie säuberte Jesus die Füße und salbte ihm die Haare. Die Art und Weise, wie sie das tat, war aber auch für damalige Verhältnisse sehr speziell. Tränen statt Wasser und Haare statt Handtuch. Die Frau fiel komplett aus der Rolle. Dieses Verhalten forderte wiederum den Pharisäer in Simon heraus. Er stellte erstens fest, dass die Frau eine Sünderin war, die sich skandalös benahm. Zweitens stellte er fest, dass Jesus überhaupt kein Prophet sein konnte. Ein Prophet hätte nämlich gewusst, wer diese Frau ist. Deshalb hätte er auch das unsittliche Benehmen unterbunden.
Freude über die Sündenvergebung
Ein Pharisäer ist daran zu erkennen, dass er aufgrund der Heiligen Schriften zu wissen meint, was richtig und falsch ist. Und dass er, als der bessere Mensch, über andere urteilt. Sie erinnern sich vielleicht: „Gott sei Dank; bin ich nicht so, wie der da.“
Seine Urteile fällte Simon aber insgeheim, oder wie Lukas formuliert: „Bei sich selbst“. Nun erteilte Jesus dem guten Simon eine Lektion, die ihn bis auf die Knochen blamierte. Im Unterschied zur Einschätzung von Simon, war Jesus tatsächlich ein Prophet. Denn er erkannte, was in Simon vorging, auch ohne dass dieser es aussprach. Und er erkannte, was hinter dem skandalösen Benehmen der Frau steckte. Das alles legte Jesus offen, indem er ein Fallbeispiel verwendete. Fallbeispiele waren unter Pharisäern damals ein beliebtes Verfahren, um Sachverhalte zu klären. Jetzt kam die Geschichte mit den zwei Schuldnern.
Das Publikum jedenfalls staunte nicht schlecht. Auf einmal stand die ganze Szene auf dem Kopf. Sowohl Simon als auch die Frau standen plötzlich in einem ganz anderen Licht da. Denn hinter dem verstörenden Verhalten der Frau steckte ein mächtiger Drang, Jesus ihre Liebe zu zeigen. Dafür war sie bereit, jede Form der Zurückhaltung fahren zu lassen. Ein Hinweis ist in unseren Tagen nötig. Der Wunsch, die Liebe auszudrücken, hatte nichts Erotisches. Die Wurzeln ihrer Liebe steckten vielmehr darin, dass Jesus ihr ihre Sünden vergeben hatte. Wann und wo das stattfand, gibt der Bericht nicht her. Nur dass es so war. Die Sünden der Frau müssen tatsächlich erheblich gewesen sein. Das deutet Jesus durch die Summe von 500 Silbergroschen an. Aber: diese Schuld war beglichen.
Blamage für Simon
An diesen Punkt musste Simon erst noch kommen. Seine Schuld war zwar wesentlich kleiner. Um im Bild zu bleiben, betrug sie vielleicht ein Zehntel im Vergleich zur Frau. Aber sie war vorhanden und scheint nicht vergeben gewesen zu sein. Denn während Simon noch darüber grübelte, ob Jesus ein Prophet war oder nicht, hatte die Frau erkannt: Jesus ist viel mehr als das. Er ist der, der die Sünde vergibt. Als Jesus nun das Verhalten der Frau und das Verhalten von Simon miteinander verglich, stellte er Simon bloß. Gerade bei Personen, die soviel Wert auf ihre äußere Darstellung legen, kann eine Blamage sehr heilsam sein. Weil dann für alle sichtbar wird, wovor die Betroffenen selbst die Augen verschließen; ihre eigene Unvollkommenheit. Jedenfalls fährt hier Jesus nicht einfach eine Retourkutsche. Er will für Simon das werden, was er für die Frau schon ist. Nämlich derjenige, der die Sünden vergibt. An dem Punkt sind Sünder oft ehrlicher gegenüber sich selbst, als pharisäisch geprägte Menschen. Ob Simon am Ende die Erkenntnis gewonnen hatte, bleibt offen. Beim Publikum kam die Botschaft an. „Was ist das für einer, dass er die Sünden vergibt?“ Den letzten Satz in dieser Episode sprach wieder Jesus. Und der hatte es in sich. Jesus sagte nämlich zu der Frau: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Nicht deine Reue, nicht deine Tränen, nicht deine Liebe, die du mir gezeigt hast, als du mir die Füße wuschest, auch nicht das teure Salböl sondern dein Glaube.
Vergebung bewirkt Liebe
Die Vergebung der Schuld bewirkt die Liebe der Frau zu Jesus. Aber die Liebe der Frau bewirkt nicht die Vergebung ihrer Sünden. Es ist wichtig hier Ursache und Wirkung genau zu unterscheiden. Sonst kann es sein, dass Liebe nur eine weitere Spielart wird, sich seine Erlösung zu verdienen. Es ist und bleibt der Glaube an Jesus, an dem die Frage nach dem Heil hängt. Um es auf den Punkt zu bringen: Niemand kann in den Augen von Jesus das Thema nach seiner persönlichen Schuld dadurch umgehen, indem er oder sie anfängt Jesus lieb zu haben. Aber jeder Mensch, der erlebt hat, dass Jesus die Sünden vergeben hat, wird anfangen, Jesus zu lieben.
Deshalb scheint mir, dass diese Episode noch nie so wichtig war, wie in unserer Zeit. Jesus ist in dieser Geschichte die bestimmende Person. Er selbst macht deutlich, wie wichtig es ihm ist, der zu sein, der Sünden vergibt. Um dieses Problem zu lösen, opferte er später sein Leben am Kreuz. Darauf baut die Beziehung des Gläubigen zu ihm auf. Wenn jemand Jesus und die Frage nach der eigenen, persönlichen Schuld voneinander trennt, dann verändert das den christlichen Glauben von Grund auf. Am Ende landet die Person bei einem anderen Jesus. Jesus will zuerst und vor allem der sein, der mir meine Schuld vergibt. Der Rest folgt daraus.
Autor: Michael Fischer
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285 Episoden
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In dieser Geschichte trafen drei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander: Der Pharisäer Simon, eine Sünderin und Jesus Christus. Außerdem war ein Publikum vorhanden, das diese Begegnung beobachtete. Am Ende brachten die Zuschauer die Sache auf den Punkt: „Wer ist dieser Jesus, dass er auch Sünden vergibt?“
Essen mit Sünderin
Simon der Pharisäer interessierte sich für Jesus. Deshalb lud er ihn zum Essen ein. Jesus nahm die Einladung an und kam. Aus dem, was Jesus später Simon vorhielt, wird klar, dass die Begrüßung von Jesus nicht wertschätzend ablief. Sie war eher frostig, denn Simon beachtete die damaligen Regeln der Gastfreundschaft überhaupt nicht. Kaum hatte Jesus seinen Platz eingenommen, verschaffte sich eine dritte Person Zutritt: die Sünderin. Sie tat sofort das, was Simon versäumt hatte. Sie säuberte Jesus die Füße und salbte ihm die Haare. Die Art und Weise, wie sie das tat, war aber auch für damalige Verhältnisse sehr speziell. Tränen statt Wasser und Haare statt Handtuch. Die Frau fiel komplett aus der Rolle. Dieses Verhalten forderte wiederum den Pharisäer in Simon heraus. Er stellte erstens fest, dass die Frau eine Sünderin war, die sich skandalös benahm. Zweitens stellte er fest, dass Jesus überhaupt kein Prophet sein konnte. Ein Prophet hätte nämlich gewusst, wer diese Frau ist. Deshalb hätte er auch das unsittliche Benehmen unterbunden.
Freude über die Sündenvergebung
Ein Pharisäer ist daran zu erkennen, dass er aufgrund der Heiligen Schriften zu wissen meint, was richtig und falsch ist. Und dass er, als der bessere Mensch, über andere urteilt. Sie erinnern sich vielleicht: „Gott sei Dank; bin ich nicht so, wie der da.“
Seine Urteile fällte Simon aber insgeheim, oder wie Lukas formuliert: „Bei sich selbst“. Nun erteilte Jesus dem guten Simon eine Lektion, die ihn bis auf die Knochen blamierte. Im Unterschied zur Einschätzung von Simon, war Jesus tatsächlich ein Prophet. Denn er erkannte, was in Simon vorging, auch ohne dass dieser es aussprach. Und er erkannte, was hinter dem skandalösen Benehmen der Frau steckte. Das alles legte Jesus offen, indem er ein Fallbeispiel verwendete. Fallbeispiele waren unter Pharisäern damals ein beliebtes Verfahren, um Sachverhalte zu klären. Jetzt kam die Geschichte mit den zwei Schuldnern.
Das Publikum jedenfalls staunte nicht schlecht. Auf einmal stand die ganze Szene auf dem Kopf. Sowohl Simon als auch die Frau standen plötzlich in einem ganz anderen Licht da. Denn hinter dem verstörenden Verhalten der Frau steckte ein mächtiger Drang, Jesus ihre Liebe zu zeigen. Dafür war sie bereit, jede Form der Zurückhaltung fahren zu lassen. Ein Hinweis ist in unseren Tagen nötig. Der Wunsch, die Liebe auszudrücken, hatte nichts Erotisches. Die Wurzeln ihrer Liebe steckten vielmehr darin, dass Jesus ihr ihre Sünden vergeben hatte. Wann und wo das stattfand, gibt der Bericht nicht her. Nur dass es so war. Die Sünden der Frau müssen tatsächlich erheblich gewesen sein. Das deutet Jesus durch die Summe von 500 Silbergroschen an. Aber: diese Schuld war beglichen.
Blamage für Simon
An diesen Punkt musste Simon erst noch kommen. Seine Schuld war zwar wesentlich kleiner. Um im Bild zu bleiben, betrug sie vielleicht ein Zehntel im Vergleich zur Frau. Aber sie war vorhanden und scheint nicht vergeben gewesen zu sein. Denn während Simon noch darüber grübelte, ob Jesus ein Prophet war oder nicht, hatte die Frau erkannt: Jesus ist viel mehr als das. Er ist der, der die Sünde vergibt. Als Jesus nun das Verhalten der Frau und das Verhalten von Simon miteinander verglich, stellte er Simon bloß. Gerade bei Personen, die soviel Wert auf ihre äußere Darstellung legen, kann eine Blamage sehr heilsam sein. Weil dann für alle sichtbar wird, wovor die Betroffenen selbst die Augen verschließen; ihre eigene Unvollkommenheit. Jedenfalls fährt hier Jesus nicht einfach eine Retourkutsche. Er will für Simon das werden, was er für die Frau schon ist. Nämlich derjenige, der die Sünden vergibt. An dem Punkt sind Sünder oft ehrlicher gegenüber sich selbst, als pharisäisch geprägte Menschen. Ob Simon am Ende die Erkenntnis gewonnen hatte, bleibt offen. Beim Publikum kam die Botschaft an. „Was ist das für einer, dass er die Sünden vergibt?“ Den letzten Satz in dieser Episode sprach wieder Jesus. Und der hatte es in sich. Jesus sagte nämlich zu der Frau: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Nicht deine Reue, nicht deine Tränen, nicht deine Liebe, die du mir gezeigt hast, als du mir die Füße wuschest, auch nicht das teure Salböl sondern dein Glaube.
Vergebung bewirkt Liebe
Die Vergebung der Schuld bewirkt die Liebe der Frau zu Jesus. Aber die Liebe der Frau bewirkt nicht die Vergebung ihrer Sünden. Es ist wichtig hier Ursache und Wirkung genau zu unterscheiden. Sonst kann es sein, dass Liebe nur eine weitere Spielart wird, sich seine Erlösung zu verdienen. Es ist und bleibt der Glaube an Jesus, an dem die Frage nach dem Heil hängt. Um es auf den Punkt zu bringen: Niemand kann in den Augen von Jesus das Thema nach seiner persönlichen Schuld dadurch umgehen, indem er oder sie anfängt Jesus lieb zu haben. Aber jeder Mensch, der erlebt hat, dass Jesus die Sünden vergeben hat, wird anfangen, Jesus zu lieben.
Deshalb scheint mir, dass diese Episode noch nie so wichtig war, wie in unserer Zeit. Jesus ist in dieser Geschichte die bestimmende Person. Er selbst macht deutlich, wie wichtig es ihm ist, der zu sein, der Sünden vergibt. Um dieses Problem zu lösen, opferte er später sein Leben am Kreuz. Darauf baut die Beziehung des Gläubigen zu ihm auf. Wenn jemand Jesus und die Frage nach der eigenen, persönlichen Schuld voneinander trennt, dann verändert das den christlichen Glauben von Grund auf. Am Ende landet die Person bei einem anderen Jesus. Jesus will zuerst und vor allem der sein, der mir meine Schuld vergibt. Der Rest folgt daraus.
Autor: Michael Fischer
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285 Episoden
Alle Folgen
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