Artwork

Inhalt bereitgestellt von Jörg Dommershausen. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Jörg Dommershausen oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Player FM - Podcast-App
Gehen Sie mit der App Player FM offline!

Auf geht’s - der Reha-Podcast Folge 261 Neutral Bleiben!

4:52
 
Teilen
 

Manage episode 330226311 series 2316334
Inhalt bereitgestellt von Jörg Dommershausen. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Jörg Dommershausen oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Neutralität bedeutet auch rechtzeitig die Bremse zu ziehen und das eigene Handeln zu überprüfen.

Es ist ein Irrglaube, dass Reha-Management immer klappen muss. Und insbesondere, dass ein/e Reha-Managerin oder -Manager sich dem Willen der betroffenen Person oder Familienangehörigen unterordnen muss. Das wird von einigen Unfallopfern, aber auch Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, falsch eingeschätzt. Neutralität bedeutet nicht, das zu machen, was ein Unfallopfer wünscht, sondern vielmehr im Rahmen der Fachlichkeit die Zielsetzung in Rehabilitation und **Teilhabe **sicherzustellen.

Auch bei Unfallfolgen, die Wesensveränderungen mit sich bringen, wie zum Beispiel einer** Frontalhirnschädigung** nach Schädelhirntrauma, darf es bei allem Verständnis nicht am Respekt des Unfallopfers und seiner Angehörigen gegenüber Akteuren in der Rehabilitation und Teilhabe fehlen. Auch wenn dies insbesondere für Familienangehörige bis zu einem bestimmten Punkt mit Verständnis für einen Beschützerinstinkt verbunden sein kann. Dies muss allerdings Grenzen im Rahmen der zu fahrenden Neutralität haben.

Werden vom Unfallopfer und den Familienangehörigen die Unfallfolgen als "Freibrief" genommen sich verhalten zu können, wie man will, dann ist zwingend nach dem Code of Conduct als Arbeitsgrundlage die Beraterneutralität auf den Prüfstand zu stellen.

Die Alarmsirenen gehen besonders dann an, wenn eine Rehaeinrichtung die Aufnahme des Unfallopfers wegen des "Auftritts" der betroffenen Person und eines Familienangehörigen strikt ablehnt.

Erstaunlich ist, wie sich auch die Zielsetzungen verschiedener Akteure im Reha-Prozess auf das Beratungsgeschehen auswirken können. Bezeichnend ist es, wenn begleitende Therapieeinrichtungen wegen wahrscheinlich eher pekuniären Erwägungen heraus, Therapieumfänge vorsehen, die alleine aufgrund der Unfallfolgen unrealistisch sind.

Werden die „Erwartungen“ nicht erfüllt und verhält sich die/der Reha-Managerin/Reha-Manager neutral im Rahmen der Fachlichkeit, ist die/der Schuldige schnell ausgemacht.

Verkannt wird, auch von Anwältinnen und Anwälten, dass Neutralität bedeutet, nicht die Position eines der am **Schadensprozess **Beteiligten einzunehmen, sondern quasi in der Mitte zu stehen.

Besonders heikel wird die Angelegenheit dann, wenn schon mehrere Reha-Managerinnen und Manager an den gleichen Problemen "gescheitert" sind. Selbstverständlich sind auch diese dann an der Situation schuld gewesen. Hier wäre dann allerdings Selbstreflexion angesagt. In dem in der aktuellen Sendung des „Auf geht’s - der Reha-Podcast!“ Geschilderten Fall war es trotz Einsatz verschiedener Kommunikationstechniken nicht möglich sowohl Unfallopfer als auch Familienangehörige zu einer kritischen Selbsteinschätzung zu bewegen. Das Beratungsverhältnis war insofern aufgrund der Beeinflussung der Neutralität zu beenden.

Weitere spannende Sendung des „Auf geht’s – der Reha-Blog!“ findest du unter

www.der-rehablog.de

Im „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“ kannst du viele Interviews mit spannenden Menschen verfolgen. Die Sendungen findest du unter:

www.rehapodcast.de

  continue reading

312 Episoden

Artwork
iconTeilen
 
Manage episode 330226311 series 2316334
Inhalt bereitgestellt von Jörg Dommershausen. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Jörg Dommershausen oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Neutralität bedeutet auch rechtzeitig die Bremse zu ziehen und das eigene Handeln zu überprüfen.

Es ist ein Irrglaube, dass Reha-Management immer klappen muss. Und insbesondere, dass ein/e Reha-Managerin oder -Manager sich dem Willen der betroffenen Person oder Familienangehörigen unterordnen muss. Das wird von einigen Unfallopfern, aber auch Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, falsch eingeschätzt. Neutralität bedeutet nicht, das zu machen, was ein Unfallopfer wünscht, sondern vielmehr im Rahmen der Fachlichkeit die Zielsetzung in Rehabilitation und **Teilhabe **sicherzustellen.

Auch bei Unfallfolgen, die Wesensveränderungen mit sich bringen, wie zum Beispiel einer** Frontalhirnschädigung** nach Schädelhirntrauma, darf es bei allem Verständnis nicht am Respekt des Unfallopfers und seiner Angehörigen gegenüber Akteuren in der Rehabilitation und Teilhabe fehlen. Auch wenn dies insbesondere für Familienangehörige bis zu einem bestimmten Punkt mit Verständnis für einen Beschützerinstinkt verbunden sein kann. Dies muss allerdings Grenzen im Rahmen der zu fahrenden Neutralität haben.

Werden vom Unfallopfer und den Familienangehörigen die Unfallfolgen als "Freibrief" genommen sich verhalten zu können, wie man will, dann ist zwingend nach dem Code of Conduct als Arbeitsgrundlage die Beraterneutralität auf den Prüfstand zu stellen.

Die Alarmsirenen gehen besonders dann an, wenn eine Rehaeinrichtung die Aufnahme des Unfallopfers wegen des "Auftritts" der betroffenen Person und eines Familienangehörigen strikt ablehnt.

Erstaunlich ist, wie sich auch die Zielsetzungen verschiedener Akteure im Reha-Prozess auf das Beratungsgeschehen auswirken können. Bezeichnend ist es, wenn begleitende Therapieeinrichtungen wegen wahrscheinlich eher pekuniären Erwägungen heraus, Therapieumfänge vorsehen, die alleine aufgrund der Unfallfolgen unrealistisch sind.

Werden die „Erwartungen“ nicht erfüllt und verhält sich die/der Reha-Managerin/Reha-Manager neutral im Rahmen der Fachlichkeit, ist die/der Schuldige schnell ausgemacht.

Verkannt wird, auch von Anwältinnen und Anwälten, dass Neutralität bedeutet, nicht die Position eines der am **Schadensprozess **Beteiligten einzunehmen, sondern quasi in der Mitte zu stehen.

Besonders heikel wird die Angelegenheit dann, wenn schon mehrere Reha-Managerinnen und Manager an den gleichen Problemen "gescheitert" sind. Selbstverständlich sind auch diese dann an der Situation schuld gewesen. Hier wäre dann allerdings Selbstreflexion angesagt. In dem in der aktuellen Sendung des „Auf geht’s - der Reha-Podcast!“ Geschilderten Fall war es trotz Einsatz verschiedener Kommunikationstechniken nicht möglich sowohl Unfallopfer als auch Familienangehörige zu einer kritischen Selbsteinschätzung zu bewegen. Das Beratungsverhältnis war insofern aufgrund der Beeinflussung der Neutralität zu beenden.

Weitere spannende Sendung des „Auf geht’s – der Reha-Blog!“ findest du unter

www.der-rehablog.de

Im „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“ kannst du viele Interviews mit spannenden Menschen verfolgen. Die Sendungen findest du unter:

www.rehapodcast.de

  continue reading

312 Episoden

Alle Folgen

×
 
Loading …

Willkommen auf Player FM!

Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.

 

Kurzanleitung