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Wie John Law mit einem Papiergeldsystem Frankreich retten wollte

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Frankreich ist im frühen 18. Jahrhunderts hoch verschuldet. John Law (Todestag 21.3.1729) verspricht mit einem Finanz-System Rettung. Nach großem Boom zerplatzt die Blase.


"Das Verlangen nach Gewinn ist das wahre Motiv für das Vertrauen." So lautet der Schlüssel des Finanz-Systems, das der schottische Nationalökonom John Law zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelt. Gold und Silber, so seine Überzeugung, lähmten die Wirtschaft, Papiergeld dagegen bringe sie zum Boomen. Law verkauft das Papiergeld als Wunderwaffe gegen die immer häufiger anzutreffende galoppierende Staatsverschuldung.
Law kombiniert die Ideen zu verschiedenen Papiergeldsystemen, die in Europa kursieren. Grund und Boden erscheinen ihm dabei die ideale Deckung für das zirkulierende Papiergeld. Die Aktienkurse der 1717 gegründeten "Mississippi-Gesellschaft", gedeckt durch Grund und Boden in der Kolonie Louisiana, schnellen in die Höhe.
Doch 1720 wird offenkundig, dass Louisiana kein El Dorado ist. Das Vertrauen der Anleger, das Herzstück des Law`schen Systems, sinkt. Es kommt zum Desaster. Law ist weit über das Ziel hinausgeschossen. Er hat den Markt nicht nur mit Aktien überschwemmt, sondern auch mit Papiergeld.
Am 21. März 1729 stirbt John Law an einer Lungenentzündung. In den Augen der Nachwelt bleibt sein Ruf skandalumwittert. Für viele Wirtschaftswissenschaftler ist er aber weiter ein Ideengeber und experimentierfreudiger Vorläufer moderner Finanzsysteme.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:

  • Wie Law das Vermögen seines Vaters verspielte,
  • wie ihm die damals neue Wahrscheinlichkeitsrechnung reich machte,
  • wie er den Aktienmarkt zum Kochen brachte,
  • wie er auch den französischen Staat (vorerst) vor der Pleite bewahrte,
  • wie es nach dem Finanzcrash in Frankreich weiterging.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Professorin Friedrun Quaas (Uni Leipzig)
  • Quaas, Friedrun: John Law (1671-1729), Pionier der Geldtheorie. Marburg 2023
  • Meyer, Jean: La vie quotidienne en France au temps de la Régence. Paris 1979
  • Desgraves, Louis: Montesquieu. Frankfurt am Main 1992
  • Faure, Edgar: La banqueroute de Law. Paris 1977
  • Saint-Simon, Louis de Rouvroy Duc de: Die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon. Vierter Band 1715-1723. Herausgegeben und übersetzt von Sigrid von Massenbach. Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1979

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Jürgen Beiner

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"Das Verlangen nach Gewinn ist das wahre Motiv für das Vertrauen." So lautet der Schlüssel des Finanz-Systems, das der schottische Nationalökonom John Law zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelt. Gold und Silber, so seine Überzeugung, lähmten die Wirtschaft, Papiergeld dagegen bringe sie zum Boomen. Law verkauft das Papiergeld als Wunderwaffe gegen die immer häufiger anzutreffende galoppierende Staatsverschuldung.
Law kombiniert die Ideen zu verschiedenen Papiergeldsystemen, die in Europa kursieren. Grund und Boden erscheinen ihm dabei die ideale Deckung für das zirkulierende Papiergeld. Die Aktienkurse der 1717 gegründeten "Mississippi-Gesellschaft", gedeckt durch Grund und Boden in der Kolonie Louisiana, schnellen in die Höhe.
Doch 1720 wird offenkundig, dass Louisiana kein El Dorado ist. Das Vertrauen der Anleger, das Herzstück des Law`schen Systems, sinkt. Es kommt zum Desaster. Law ist weit über das Ziel hinausgeschossen. Er hat den Markt nicht nur mit Aktien überschwemmt, sondern auch mit Papiergeld.
Am 21. März 1729 stirbt John Law an einer Lungenentzündung. In den Augen der Nachwelt bleibt sein Ruf skandalumwittert. Für viele Wirtschaftswissenschaftler ist er aber weiter ein Ideengeber und experimentierfreudiger Vorläufer moderner Finanzsysteme.
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  • Wie Law das Vermögen seines Vaters verspielte,
  • wie ihm die damals neue Wahrscheinlichkeitsrechnung reich machte,
  • wie er den Aktienmarkt zum Kochen brachte,
  • wie er auch den französischen Staat (vorerst) vor der Pleite bewahrte,
  • wie es nach dem Finanzcrash in Frankreich weiterging.

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  • Professorin Friedrun Quaas (Uni Leipzig)
  • Quaas, Friedrun: John Law (1671-1729), Pionier der Geldtheorie. Marburg 2023
  • Meyer, Jean: La vie quotidienne en France au temps de la Régence. Paris 1979
  • Desgraves, Louis: Montesquieu. Frankfurt am Main 1992
  • Faure, Edgar: La banqueroute de Law. Paris 1977
  • Saint-Simon, Louis de Rouvroy Duc de: Die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon. Vierter Band 1715-1723. Herausgegeben und übersetzt von Sigrid von Massenbach. Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1979

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