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Dritter Stern für das Restaurant "Aubergine" (am 19.11.1979)
Manage episode 450876610 series 2447707
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Mit seinem Restaurant "Aubergine" kocht sich Eckart Witzigmann an die Spitze der deutschen Gastro-Szene. Eineinhalb Jahrzehnte lang hält er die höchste Auszeichnung - drei Michelin-Sterne.
Nachdem er sich mit dem Restaurant "Tantris" bereits zwei Guide-Michelin-Sterne erkocht hat, öffnet Eckart Witzigmann 1978 sein Restaurant "Aubergine" in München. Ein Jahr später schon erhält er das größtmögliche Lob: Der Guide Michelin vergibt am 19. November 1979 die höchste Auszeichnung.
Die "Aubergine" erhält als erstes deutsches Restaurant einen dritten Stern. Der 38-jährige Witzigmann ist damit einer der wenigen Nicht-Franzosen, denen das damals gelingt.
Schon in den 1920er-Jahren werden für den Guide Michelin anonyme Tester losgeschickt, sogenannte "Inspektoren", wie sie bis heute heißen. Es sind im weitesten Sinn Leute aus der Gastronomiebranche - Hoteliers, professionelle Köche, Lebensmittelexperten. 1926 wird der Michelinstern eingeführt. Seit 1966 gibt es den Guide Michelin auch für Deutschland. Die Redaktion hat ihren Sitz in Karlsruhe.
Eckart Witzigmann behält seine drei Sterne von 1979 bis 1994, bis das Restaurant zugemacht wird. Im März 1993 wird Witzigmann wegen Kokainbesitzes zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er verliert die Konzession für die "Aubergine".
Eine zu harte Strafe finden manche. Der Gault&Millau - neben dem Guide Michelin ein weiterer einflussreicher Restaurantführer - adelt Eckart Witzigmann auch deshalb mit dem Titel "Koch des Jahrhunderts", um seine außerordentliche Klasse herauszustellen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:
- wie Witzigmann mit einer Brühe eine Kollegin verzaubert,
- wie sich für Witzigmann am Schweizer Tellerlift die Tür zur französischen Spitzengastronomie öffnet,
- warum sich Frankreich zum kulinarischen Schlaraffenland entwickelt,
- warum ein Bauunternehmer Witzigmann nach München holt,
- dass Publikum und Nouvelle Cuisine erst allmählich zueinander finden müssen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Eckart Witzigmanns Biografie: Was bleibt, 2021.
- Gespräch mit der Sterneköchin Léa Linster
- Gespräch mit Madeleine Jakits, langjährige Journalistin des Gourmet-Magazins "Der Feinschmecker".
- Léa Linster: Deutschland küsst Frankreich. Meine liebsten Rezepte aus beiden Ländern, 2024.
Weiterführender Link:
Hörtipp:
- Reinhören: "Alles in Butter" ist der Genuss-Podcast von WDR 5. Neue Folgen gibt’s immer freitags in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Andrea Klasen
Redaktion: Christoph Tiegel, Frank Zirpins
Technik: Nico Söllner
771 Episoden
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Nachdem er sich mit dem Restaurant "Tantris" bereits zwei Guide-Michelin-Sterne erkocht hat, öffnet Eckart Witzigmann 1978 sein Restaurant "Aubergine" in München. Ein Jahr später schon erhält er das größtmögliche Lob: Der Guide Michelin vergibt am 19. November 1979 die höchste Auszeichnung.
Die "Aubergine" erhält als erstes deutsches Restaurant einen dritten Stern. Der 38-jährige Witzigmann ist damit einer der wenigen Nicht-Franzosen, denen das damals gelingt.
Schon in den 1920er-Jahren werden für den Guide Michelin anonyme Tester losgeschickt, sogenannte "Inspektoren", wie sie bis heute heißen. Es sind im weitesten Sinn Leute aus der Gastronomiebranche - Hoteliers, professionelle Köche, Lebensmittelexperten. 1926 wird der Michelinstern eingeführt. Seit 1966 gibt es den Guide Michelin auch für Deutschland. Die Redaktion hat ihren Sitz in Karlsruhe.
Eckart Witzigmann behält seine drei Sterne von 1979 bis 1994, bis das Restaurant zugemacht wird. Im März 1993 wird Witzigmann wegen Kokainbesitzes zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er verliert die Konzession für die "Aubergine".
Eine zu harte Strafe finden manche. Der Gault&Millau - neben dem Guide Michelin ein weiterer einflussreicher Restaurantführer - adelt Eckart Witzigmann auch deshalb mit dem Titel "Koch des Jahrhunderts", um seine außerordentliche Klasse herauszustellen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:
- wie Witzigmann mit einer Brühe eine Kollegin verzaubert,
- wie sich für Witzigmann am Schweizer Tellerlift die Tür zur französischen Spitzengastronomie öffnet,
- warum sich Frankreich zum kulinarischen Schlaraffenland entwickelt,
- warum ein Bauunternehmer Witzigmann nach München holt,
- dass Publikum und Nouvelle Cuisine erst allmählich zueinander finden müssen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Eckart Witzigmanns Biografie: Was bleibt, 2021.
- Gespräch mit der Sterneköchin Léa Linster
- Gespräch mit Madeleine Jakits, langjährige Journalistin des Gourmet-Magazins "Der Feinschmecker".
- Léa Linster: Deutschland küsst Frankreich. Meine liebsten Rezepte aus beiden Ländern, 2024.
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×Stan Laurel (gestorben am 23.2.1965) war der geniale Kopf des legendären Duos "Laurel und Hardy" oder "Dick und Doof" - das berühmteste Komikerduo der Filmgeschichte. In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka: wie der kindlich-charmante Komiker Filmszenen meisterhaft ins Chaos stürzt, von nächtlichen Feinarbeiten im Schnittraum – mit Stoppuhr, um das Publikumslachen präzise zu timen, welche kreative Kraft hinter den zeitlosen Klassikern von "Stan und Ollie" steckt, und warum ihr Witz trotz des Übergangs vom Stumm- zum Tonfilm seinen unverwechselbaren Charme nie verliert. Geboren als Arthur Stanley Jefferson im Jahr 1890 in Ulverston, entdeckt Stan Laurel schon früh seine Leidenschaft für die Bühne und sammelt erste Erfahrungen im Varieté. 1910 entdeckt ihn der Theaterproduzent Fred Karno und nimmt ihn unter Vertrag – ein Schlüsselmoment, der dem jungen Mann den Weg in die Welt der Komödie ebnet. Als Darsteller, Regisseur und Drehbuchautor prägt Stan Laurel die Stummfilmzeit und entwickelt zusammen mit Oliver Hardy einen einzigartigen Slapstick, der auch heute noch Menschen zum Lachen bringt. Anders als sein turbulentes Privatleben bleibt die enge Freundschaft zu Hardy stets beständig – ein verlässlicher Rückhalt, der das Fundament für Laurels nachhaltiges filmisches Schaffen bildet. Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Dr. Norbert Aping, Autor, Experte für Stummfilm-Komiker, Buxtehude Und das sind unsere wichtigsten Quellen: Norbert Aping: Das Dick & Doof-Buch, Marburg 2004. Rainer Dick: Laurel & Hardy: Sehr viel mehr als dick und doof, Neustadt an der Weinstraße 2022. Sven Hanuschek: Laurel & Hardy. Eine Revision, Wien 2010. Weiterführende Links: Laurel & Hardy Museum Laurel & Hardy - the official website Another nice mess - eine Hommage an Laurel und Hardy Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Christiane Kopka Redaktion: Christoph Tiegel & Matti Hesse Technik: Theo Kramer…
Am 22.2.1440 wird Helene Kottannerin zur Kriminellen: Sie stiehlt die ungarische Königskrone - im Auftrag der Königin. Ein Diebstahl, der die Geschichte Europas verändert. In diesem Zeitzeichen erzählt Maren Gottschalk: mit welcher klugen Taktik sich Helene Kottannerin den Weg zur Krone bahnt, wie Helene erst Diebin, dann Kindermädchen und später Schriftstellerin wird, warum zunächst nicht Thronfolger Ladislaus, sondern der polnische König Wladislaw Herrscher über Ungarn wird, vom plötzlichen Tod Ladislaus' und wer ihm auf den Thron folgt. Was Helene Kottannerin sich für die Nacht vom 21. auf den 22. Februar 1440 vorgenommen hat, ist ungeheuerlich: Sie ist dabei, die ungarische Königskrone zu rauben. Ein waghalsiger, verrückter Plan. Und einer, der die europäische Geschichte verändern könnte, wenn er denn gelingt. Der besondere Clou: Es gibt einen Bericht über den Kronenraub, verfasst von Helene Kottannerin selbst. Es sind die frühesten deutschsprachigen Memoiren einer Frau, in denen Helene klarstellt: Das Ganze ist nicht ihre Idee, sondern die der ungarischen Königin Elisabeth. Diese hat vor kurzem ihren Mann verloren und will nun mithilfe der heiligen Krone ihrem ungeborenen Kind die Thronfolge sichern. Das klappt schließlich - doch Ladislaus‘ Königsherrschaft ist nur von kurzer Dauer. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen: Prof. Julia Burkhardt (Ludwig-Maximilians-Universität München) Prof. Christina Lutter (Universität Wien) Julia Burckhardt, Christina Lutter: Ich, Helene Kottannerin. Die Kammerfrau, die Ungarns Krone raubte (2023) Weiterführende Links: Der wbg Wissen-Podcast: Ich, Helene Kottannerin Zeitzeichen: 21.09.2015 - Geburtstag von Kaiser Friedrich III. Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Maren Gottschalk Redaktion: Carolin Rückl und David Rother Technik: Sascha Schiemann…
Herausragender Journalismus, literarische Reportagen und ausgezeichnete Cartoons - das sind die Markenzeichen des "The New Yorker". Am 21.02.1925 erschien die erste Ausgabe. In diesem Zeitzeichen erzählt Fritz Schaefer: wie Hefe zum Triebmittel für eine der weltweit renommiertesten Nachrichten-, Kultur- und Literaturzeitschriften wurde, warum nach der Premiere im Februar 1925 im Mai 1925 fast schon wieder Schluss für den " New Yorker " ist, welche besondere Funktion der " New Yorker " in Wohnungen seiner hippen Leser erfüllt, wie Jutebeutel im Marketing des Magazins zentrale Bedeutung bekommen. Anfang des Jahres 1925 macht ein Werbeprospekt den Bewohnern New Yorks große Versprechungen. Ein Magazin wird angekündigt, das in Wort und Bild großstädtisches Leben widerspiegelt. Es soll für Menschen unverzichtbar werden, die wissen oder wissen wollen, wie die Welt sich bewegt. Tatsächlich hat " The New Yorker "-Gründer und erste Chefredakteur Harold Ross Erfolg mit seinem Projekt. Während die New Yorker Skyline mit jedem Jahr stolzer in den Himmel ragt, wächst auch der Erfolg des Magazins in ungeahnte Höhen. Wirtschaftlich und gesellschaftlich. Zum Erfolg des Magazins trägt auch bei, dass schon unter Harold Ross Faktentreue das oberste Gebot ist. Bis heute hält man sich an strikte Vorgaben: Die unerbittliche Faktenprüfung beim " New Yorker " verlangt den Mitarbeitern manche Strapaze ab. Ein vielköpfiges Team akribischer Faktenprüfer ist damit betraut, jedes einzelne Wort im Heft auseinander zu pflücken und auf seinen Wahrheitsgehalt hin abzuklopfen. Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Christoph Niemann, Grafiker und Illustrator. Weiterführende Links: Zeitzeichen: 10.04.1847 - Geburtstag von Joseph Pulitzer Websites des "New Yorker" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Fritz Schaefer Redaktion: Sefa Inci Suvak…
Der Staudamm von Subiaco, erbaut in der römischen Antike, brach am 20. Februar 1305. Heute erstaunt uns vor allem, wie er über 1.200 Jahre dem Wasserdruck stand hielt. In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer: welchen drei Eigenschaften gute Architektur Rechnung tragen muss, wieso Wasserversorgung bis heute eines der bedeutendsten Symbole römischer Kultur ist, mit welchen Wassermengen neun Aquädukte das antike Rom versorgen, warum Kaiser Nero die Wasserversorgung Roms unter Aufsicht stellt, wie zwei Mönche im 14. Jahrhundert angeblich das Schicksal der Staumauer von Subiaco besiegeln. Der römische Architekt Marcus Vitruvius Pollio gilt als der erste Architekt überhaupt, der Bücher über Architektur schreibt und damit so etwas wie die Architekturtheorie ins Leben ruft. Auf Grundlage seines Wissens wird während der Regentschaft Kaiser Neros (54 bis 68 n. Chr.) die Staumauer von Subiaco gebaut. Mit ihrer Höhe von 40 bis 50 Metern Höhe ist sie die höchste je von den Römern gebaute Staumauer, und bildet lange Zeit die größte Talsperre Europas. Die antiken Wasserexperten errichten nach den Bauprinzipien des Vitruvius gleich drei solcher Mauern. Die malerische Lage lockt Roms High Society. Kaiser Nero lässt sich dort eine Villa mit allem erdenklichen Luxus und Blick aufs Wasser bauen. Über 1.200 Jahre hält die Staumauer von Subiaco. Um ihren Einsturz ranken sich einige Geschichten. Waren zwei Mönche Schuld, oder zwangen die Folgen eines Hochwassers das monumentale Bauwerk in die Knie? Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Alexander Bätz, Althistoriker und wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universität Konstanz Alexander Bätz: Nero - Wahnsinn und Wirklichkeit, 2023 Trevor Hodge: Roman Aqueducts & Water Supply. London 1992 Weiterführende Links: Stichtag: 1. August 52 - Einweihung des Aquädukts Aqua Claudia in Rom Planet Wissen: Das antike Rom Zeitzeichen: 09.06.0068 - Todestag des römischen Kaisers Nero Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Wolfgang Meyer Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse…
Bridgetower wird als Wunderkind und "Schwarzer Geiger" berühmt. Am 19.02.1790 wird er entdeckt - und begeistert Beethoven später so, dass der ihm ein Meisterwerk widmet. In diesem Zeitzeichen erzählt Holger Noltze: wie improvisiert und gleichzeitig erfolgreich der gemeinsame Auftritt von Bridgetower und Beethoven ist, von europäischem Rassismus, der Bridgetowers Leben von Beginn an prägt, wie das ursprünglich für Bridgetower geschriebene Werk als "Kreutzer-Sonate" Geschichte macht, vom wenig prominenten Wanderleben des einstigen Geigen-Wunderkinds. George Bridgetower ist das, was man ein Wunderkind nennt: Mit sieben Jahren tritt der Afro-Europäer erstmals öffentlich als Geiger auf. Mit elf zieht er mit seinem Vater nach London, wo ihn am 19. Februar 1790 der britische Thronfolger, der spätere König George IV. entdeckt. Bridgetower ist eine Zeit lang bei ihm angestellt und gibt in seinem Namen Konzerte in ganz England. Zu Gast in Wien wird Bridgetower auch hier schnell zur Sensation. Sein " extravagantes Spiel ", so wird es dokumentiert, erregt viel Aufmerksamkeit. Er lernt Fürsten und Mäzene kennen, vergnügt sich in Kaffeehäusern und musiziert mit Beethoven. Der schreibt Bridgetower sogar eine Sonate, doch die Freundschaft währt nicht lang. Es ist wohl der Streit um eine Frau, der dazu führt, dass Beethoven die Sonate letztlich nicht Bridgetower, sondern dem französischen Geiger Rodolphe Kreutzer widmet. Obwohl Kreutzer das Stück nie spielt, ist es seitdem als Kreutzer-Sonate bekannt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Christine Siegert, Bonner Beethoven-Archiv H.C. Robbins Landon: Ludwig van Beethoven. Leben und Werk in Zeugnissen seiner Zeit. Zürich 1970 Dieter Kühn: Beethoven und der schwarze Geiger. Frankfurt 1990 Die Musik in Geschichte und Gegenwart, s.v. "Bridgetower" 2. und 1. Aufl. Beethoven-Handbuch. Kassel 2020 Malte Boecker: Beethoven und Postkolonialismus. Zur diskursiven Auseinandersetzung mit der Immobilie "Im Mohren" durch das Bridgetower-Projekt Weiterführende Links: WDR 3 Werkbetrachtung: Ludwig van Beethovens "Kreutzer-Sonate" Planet Wissen: Beethoven - Ein Klassiker für die Ewigkeit Stichtag: 17. Dezember 1770 - Ludwig van Beethoven wird getauft Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Holger Noltze Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse Technik: Sascha Schiemann…
Der US-Soldat Robert R. Jenkins (geboren am 18.2.1940) trifft einen fatalen Entschluss: Er desertiert über den Todesstreifen nach Nordkorea. So beginnt seine tragische und bewegende Geschichte. In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld: wie Charles Robert Jenkins nachts den Todesstreifen zwischen Süd- und Nordkorea durchquert, wieso er diese Entscheidung trifft, wie er in Nordkorea zwischendurch unfreiwillig zum Filmstar wird, dass seine Frau von einer japanischen Insel entführt wird, über das Wiedersehen mit seiner 91-jährigen Mutter. Schon kurz nach seiner Ankunft wird Charles Robert Jenkins klar, dass seine Flucht in den Kommunismus ein Fehler war. Der US-Soldat hatte gehofft, die mit Nordkorea verbündeten Russen würden ihn in den USA austauschen. Dann wäre er wieder zu Hause und einem Einsatz im eskalierenden Vietnamkrieg entgangen. Der Plan geht nicht auf. Stattdessen muss er die Lehren von Staatschef Kim Il Sung studieren, erst auf Englisch, dann auf Koreanisch. Jenkins hat keinen Kontakt zur Außenwelt, niemand weiß, dass er noch lebt. In Nordkorea wird er zu Propagandazwecken instrumentalisiert, leidet unter Hunger, Kälte und Gewalt. Sein einziges Glück: Er verliebt sich in eine von Nordkorea entführte Japanerin, die beiden gründen eine Familie. Erst im Juli 2003 kann er nach Verhandlungen der japanischen Regierung aus Nordkorea ausreisen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Florian Pölking. Koreanist und Sinologe, Ruhr Universität Bochum Charles Robert Jenkins/Jim Frederick: The Reluctant Communist: My desertion, Court-Martial, and Forty Year Imprisonment in North Korea. Berkeley 2008 Thomas Kern, Patrick Köllner: Südkorea und Nordkorea, Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurt am Main 2005 Weiterführende Links: Interview mit Charles Robert Jenkins in der Far Eastern Economic Review. 2004. 60 Minutes Rewind. "39 Years, 6 Months, 4 Days" Interview mit Charles Robert Jenkins 2005 (YouTube) Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christian Kosfeld Redaktion: Matti Hesse…
War sie eine psychisch kranke Frau oder die jüngste Zarentochter, die das Blutbad an der Zarenfamilie überlebt hat? Am 17.02.1920 beginnt die Anastasia-Legende in Berlin. In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg : warum die Anastasia-Legende heutzutage kaum überlebensfähig wäre, wie die vermeintliche Anastasia zum Spielball verschiedener Interessen wird, welchen Nutzen Anastasia aus den Verfilmungen ihrer Geschichte ziehen kann, warum trotz forensischer Gegenbeweise noch so viele Menschen an der Anastasia-Legende hängen. Im Februar 1920 rettet ein Polizist eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal. Bei den folgenden Befragungen zieht sie sich nur die Decke über den Kopf und wird schließlich mit schweren Depressionen in eine Heilanstalt überwiesen. Zu diesem Zeitpunkt kommen Gerüchte auf, laut denen jemand das Massaker der sowjetischen Revolutionäre an der russischen Zarenfamilie überlebt hat. Dann glaubt eine Mitpatientin in der Berliner Heilanstalt in der Unbekannten eine Zarentochter zu erkennen: Eine Legende ist geboren. 64 Jahre lang gibt "Anastasia" sich überzeugt als Zarentochter aus. 1984 stirbt Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt. Am Tag nach ihrem Tod wird ihr Körper eingeäschert und in Bayern beigesetzt. Mitte der 1990er Jahre löst sich die Anastasia-Legende in Reagenzgläsern auf. Bereits in den 1920er Jahren stellt ein Privatdetektiv die Theorie auf, dass es sich bei Fräulein Unbekannt in Wahrheit um eine polnische Arbeiterin namens Franziska Schanzkowski handelt. Mittels DNA-Vergleich mit einem Nachkommen der Familie Schanzkowski zeigt sich schließlich, dass diese Theorie stimmt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Alexander Waschkau, deutscher Psychologe, Podcaster und Publizist Peter Kurth: Anastasia. Die letzte Zarentochter. Das Geheimnis der Anna Anderson. Bergisch Gladbach, 1988. Greg King, Greg; PennyWilson: The Resurrection of the Romanovs. Anastasia, Anna Anderson and the World's Greatest Royal Mystery. New Jersey, 2011 Petra Cichos: Ermittlungsakte Zarentochter Anastasia. 2019. Weiterführende Links: Stichtag: 16. Juli 1918 - Zar Nikolaus II. wird erschossen Planet Wissen: Kommunismus - Lenin und die Russische Revolution Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Hörtipp: Der Podcast "HOAXILLA" von unserem Interviewpartner Alexander Waschkau beschäftigt sich mit Modernen Sagen (Urban Legends), Medien, Kultur und Wissenschaft. Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autoinr: Daniela Wakonigg Redaktion: Sefa İnci Suvak…
Seine Verletzung müsste ein Todesurteil sein, doch Timur Lenk errichtet trotzdem ein Großreich vom Schwarzen Meer bis Indien. Im Februar 1405 stirbt der asiatische Eroberer. In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayi: wie Timur Lenk trotz körperlicher Einschränkungen zum gefürchteten Feldherren wird, wie er weniger durch wahre Genialität als durch Cleverness an die Spitze gelangt, welche Rolle Kriegsbeute in der Wirtschaftspolitik des Eroberers spielt, dass Timur Lenk nicht bloß grausamer Herrscher, sondern auch Förderer der Wissenschaft, Kultur und Bildung ist. Mitte des 14. Jahrhunderts schlagen sich Timur ibn Taraghai Barlas, ein Angehöriger der niederen Adelsschicht, und eine Handvoll seiner Gefolgsleute auf dem Gebiet des heutigen Usbekistans mit Viehdiebstahl und Raubzügen durch. Beim Schafestehlen erleidet der Anführer der kleinen Horde mehrere Verwundungen, die seine Beweglichkeit zeitlebens einschränken. Insgesamt schlechte Aussichten für Timur, den Lahmen, denn das bedeutet der Name Timur Lenk, unter dem er in die Geschichte eingeht. Aber der junge Mann hat Charisma. Und Ehrgeiz. Timur führt Krieg in allen Himmelsrichtungen. Seine Maxime: Es ist die Pflicht eines jeden Fürsten, in jedes Land einzudringen, wo Tyrannei, Unterdrückung und Ungleichheit herrschen. Timur entscheidet selbst, wo gerade Bedarf besteht. Egal, ob Persien, Irak, am Kaspischen Meer, von der Wolga bis nach Indien: 35 Jahre lang führt er Krieg und dehnt sein Reich immer weiter aus. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Prof. Dr. Robert Kindler, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Freien Universität Berlin. Sir Clements Markham (Hrsg.): Narrative of the Embassy of Ruy Gonzalez De Clavijo to the Court of Timour, at Samarcand, 1403 - 1406. Translated, for the First Time, with Notes, a Preface and an Introductory Life of Timour Beg, London 1859 Beatrice Forbes Manz: The Rise and Rule of Tamerlane. Cambridge University Press, Cambridge 1989. Weiterführende Links: Stichtag: 1206 – Dschingis Khan gründet das Mongolenreich Stichtag - 09.04.1241: Sieg der Mongolen in Schlesien Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Murat Kayi Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse…
Sie war Mathematikerin, Philosophin, irische Patriotin, Suffragette und Bildungs-Pionierin: Sophie Bryant, geboren am 15. Februar 1850 in Sandymount, südlich von Dublin. In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich: welche lobenden Worte der berühmte Schriftsteller George Bernard Shaw über seine Jugendfreundin Sophie findet, mit welchem Hobby Sophie Bryant hoch hinausgeht, wie Irland zum Brotkorb und Schlachthof des britischen Weltreichs wird, warum im Schatten des Mont Blanc ein keltisches Steinkreuz steht - und was das Kreuz mit Sophie Bryant zu tun hat. Sophie Bryant setzt sich ihr ganzes Leben lang für die Bildung von Mädchen ein. Mit Leib und Seele ist sie Ende des 19. Jahrhunderts Lehrerin, unterrichtet in London Mathematik an der North London Collegiate School for Girls - Englands erster Schule für Mädchen. Sie begeistert ihre Schülerinnen so sehr für das Fach, dass einige von ihnen am ersten Frauencollege der Universität Cambridge Mathe studieren und erfolgreich abschließen. Sophie Bryant schreibt Fachbücher und veröffentlicht Artikel zu verschiedenen Themen: Philosophie, Mathematik, irische Geschichte, Pädagogik. In Fachkreisen gilt sie als DIE Bildungsexpertin. In vielerei Hinsicht ist sie Pionierin. Als erste Frau erhält sie im Vereinigten Königreich den Titel Doktor of Science . Ebenfalls als erste Frau wird sie in den Senat der London University gewählt. Ende August 1922 finden Wanderer die Leiche der 72-jährigen Sophie Bryant im Tal von Chamonix. Die Pädagogin ist unter ungeklärten Umständen auf einer Wanderung gestorben. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen: Marlena Tronicke, Literaturwissenschaftlerin an der Universität zu Köln. Èamonn Ó Ciardha, Historiker und Literaturwissenschaftler, Ulster University in Derry/ Londonderry, Nordirland. Zur Zeit Gastprofessor an der Universität Saarbrücken. Sophie Bryant: Celtic Ireland. London 1889. Hansebooks Nachdruck 2017 Sophie Bryant: The Teaching of morality in the family and the school. Swan Sonnenschein & Co. London 1897. Nachdruck 2017 Sophie Bryant: The Genius of the Gael. a study in Celtic psychology and its manifestations. London 1913 Sophie Bryant: Liberty, Order & Law. A Study in the Book of the Ancient Laws of Ireland. London. 1923 North London Collegiate School (Hg.): Sophie Bryant, Doctor of Science, Doctor of Letters 1850-1922. Memorial Volume. London 1922 Weiterführende Links: Planet Wissen: Die große Hungersnot in Irland Planet Wissen: Übersichtsseite - die Alpen Stichtag: 26. Juli 2006 - Vor 150 Jahren: George Bernard Shaw wird geboren Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Claudia Friedrich Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak Technik: Claudia Friedrich…
Am 14. Februar wird der Valentinstag gefeiert. Aber welchen der sieben heiligen Valentins feiern wir eigentlich? Und was haben diese mit der Christenverfolgung zu tun? In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann: dass Valentinus eigentlich "der Gesunde" oder "der Starke" bedeutet und nichts mit Liebe zu tun hat, welche Wunder der Bischof Valentin vollbracht haben soll, warum der Gedenktag des Heiligen Valentin 1969 beinahe aus dem katholischen Heiligenkalender gestrichen worden wäre. Der Valentinstag geht vermutlich auf den Bischof Valentin zurück, der im dritten Jahrhundert lebte. Dieser wurde eher zufällig zum Schutzpatron der Liebenden. Der Schriftsteller Geoffrey Chaucer lässt 1382 in seinem Gedicht "Das Parlament der Vögel" den Erzähler den Vögeln zuhören, die über die richtige Partnerwahl diskutieren – am "Saint Valentines Day". Dies dient im Gedicht wohl nur der Datierung des Tages. Ungefähr zu dieser Zeit gibt es erste Belege dafür, dass sich Verliebte am 14. Februar Briefe oder kleine Geschenke schickten. Kaum Beweise gibt es hingegen dafür, dass schon der antike Valentin Trostsuchende mit Blumen beschenkte und in Partnerschaftskrisen half. Das sind eher moderne, zum Teil erst vor wenigen Jahren erfundene Ableitungen heutiger Bräuche. Das sind unsere Interviewpartner: Dr. David Kästle-Lampartner, Rechtshistoriker Professor Manfred Becker-Huberti, Kirchengeschichtler Pfarrer Joachim Schäfer, Herausgeber von Heiligenlexikon.de Weiterführende Links: Über den Ursprung des Valentinstags 14.02.1987: Zeitzeichen über das Buch "Picknick am Valentinstag" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Tiemann Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Moritz Raestrup…
Die britische Rockband "Black Sabbath" gilt mit ihrem gleichnamigen Debütalbum als Wegbereiterin für das Genre Heavy Metal. Die Platte erscheint am 13. Februar 1970. In diesem Zeitzeichen erzählt Simon Schomäcker: was Trashfilme mit der Band "Black Sabbath" zu tun haben, wie ein satanisches Symbol auf das Cover des Debütalbums kommt, welchen schmerzhaften Ursprung der wuchtige Gitarrensound der Band hat, was "Black Sabbath" von "Led Zeppelin" und "Deep Purple" unterscheidet, wann sich "Heavy Metal" offiziell als Genrebezeichnung durchsetzt. Mit Tony Iommi an der Gitarre, Geezer Butler am Bass und Bill Ward am Schlagzeug gründet der 19-jährige Sänger Ozzy Osbourne 1968 die Blues-Band "Earth". Dann orientieren sich die Jungs musikalisch um und ändern den Bandnamen: Schon auf dem Debütalbum von "Black Sabbath" sind musikalische Besonderheiten zu hören, die später stilprägend für Heavy Metal werden sollen. Mehreren Stücken, auch dem Titelsong, fehlt die klassische Struktur mit Strophe, Refrain und Bridge. Stattdessen gibt es häufige Takt- und Rhythmuswechsel. Dazu kommen Anleihen an klassische Musik. Damit inspiriert "Black Sabbath" ungezählte Bands wie Metallica und Megadeth. Obwohl fast alle großen Metal-Bands "Black Sabbath" als eines ihrer Vorbilder nennen: Die britische Band, die sich 2017 offiziell auflöst, spielt in ihrer Urbesetzung nie auf dem "Wacken Open Air"-Festival - dem norddeutschen Treffpunkt der internationalen Metal-Szene. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dietmar Elflein (Musikwissenschaftler an der TU Braunschweig) Thomas Jensen (Gründer des "Wacken Open Air"-Festival) Weiterführende Links: SWR: "Paranoid" - das zweite Album von "Black Sabbath" NDR: "Black Sabbath - The Ballet": Heavy Metal trifft Ballett Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Simon Schomäcker Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins…
Seine Peanuts-Comics machten Charles M. Schulz weltberühmt. Wie viel von ihm steckte in der präzisen Mischung aus Humor und menschlicher Tragik? In diesem Zeitzeichen erzählt Uwe Schulz: warum Peanuts-Zeichner Charles M. Schulz oft mit halbfertiger Frisur aus dem Friseurladen läuft, wie der kleine Charles zum Spitznamen "Sparky" kommt, wer als Vorlage für "das kleine rothaarige Mädchen" dient, welches Ereignis der Schulz-Biograf David Michaelis als Schlüsselmoment in Schulz' Leben ansieht, welche allgemeingültigen Weisheiten in den Peanuts stecken, dass sie in rund 2.600 Zeitungen in 75 Staaten und über 20 Sprachen veröffentlicht sind. "Ich mag sie alle, weil in jeder ein bisschen von mir steckt. Der sarkastische Teil von mir gehört Lucy, der Wischiwaschi-Teil gehört Charlie Brown – und der Träumer gehört natürlich Snoopy", das erklärt Charles M. Schulz auf die Frage, welche seiner Peanuts-Figuren er am liebsten mag. Er selbst bleibt auch als erfolgreicher Comic-Zeichner und Millionär noch voller Angst und Zweifel. So sind die kleinen Figuren mit den großen Köpfen für den gläubigen Schulz auch ein Versuch, den Sinn des Lebens zu erfassen. Sie sind gemein, niederträchtig, gehässig, aber auch voller Liebe und Fürsorge füreinander. Sie sind das Leben. Das neue Jahrtausend und den Social-Media-Hype erleben Charly Brown, Lucy & Co nicht mehr. Charles M. Schulz hatte vor seinem Tod am 12. Februar 2000 vertraglich festgelegt, dass kein anderer seine Geschichten weiterzeichnen darf. Das sind unsere wichtigsten Quellen: Joachim Kalka: Peanuts, 2017 David Michaelis: Schulz and Peanuts – A Biography, 2008 Weiterführende Links: Deutschlandfunk: Comicserie "Die Peanuts" - "Charlie Brown hat ein gutes Herz" Deutschlandfunk: Hörspiel und Feature - Mit den Peanuts die Welt sehen, "Steck nie den Kopf in eine Hundehütte!" Das Charles M. Schulz-Museum Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Uwe Schulz Redaktion: Frank Zirpins…
Ihre Mode sollte unkompliziert und sexy sein. Mit ihrem Minirock prägte Mary Quant (geboren am 11.02.1930) die Modewelt. In diesem Zeitzeichen erzählt Amy Zayed: mit wem die Modedesignerin Mary Quant 1955 ihren Laden in London eröffnet, was sie über die Erfindung des Minirocks und ihren Anteil daran sagt, warum Promis wie Brigitte Bardot und Prinzessin Margaret nachts um eins in Quants Laden einkaufen, was die britische Vogue mit dem Durchbruch des Minirocks zu tun hat, was die so unterschiedlichen Kleidungsstücke Minirock und Hijab gemeinsam haben. Ihre Mode ist schrill und provokativ: Die Modedesignerin Mary Quant reagiert auf die Aufbruchstimmung in den 1960er-Jahren. Frauen wollen Emanzipation. Sie wollen sexy, selbstbestimmt und frei sein - und der Minirock ist das perfekte Symbol. Das passt nicht allen: Der Vatikan bezeichnet ihn als unzüchtiges Garderobenteil und ältere Leute klopfen gegen Mary Quants Schaufenster. Mary Quant ist eine Trendsetterin. Sie bringt auch den Hosenanzug und die Hotpants in die Damenkleiderschränke. Sie experimentiert mit Textilien, macht Plastikkrägen, PVC-Mäntel und - als Friedenszeichen - Plastikmargariten. Von der Bettwäsche über Kosmetik bis über Sofabezüge: Quant probiert sich an allem aus. 2019 richtet das Londoner Victoria & Albert Museum eine Ausstellung zu Ehren der mittlerweile von Königin Elizabeth II. geehrten Mary Quant aus. Am 13. April 2023 stirbt sie mit 93 Jahren. Hinweis: Wir haben das Zeitzeichen um eine ausführliche Erläuterung zur emotional aufgeladenen Debatte um das Kopftuch gegenüber der früheren Version ergänzt. Das sind unsere wichtigsten Interviewpartnerinnen und Quelle: Heather Tilbury-Philipps (Marketing-Leiterin und Freundin von Mary Quant) Heidi Taher (Modeberaterin und Hijab-Trägerin) Bianca Lang, Tina Schraml, Lena Elster: Der Minirock. Die Revolution - Die Macher - Die Ikonen, 2009 Weiterführende Links: Zeitzeichen 29.08.1964: Der Minirock kommt nach Deutschland Stichtag 03.06.1968: Junta in Griechenland verbietet Miniröcke und lange Haare Tagesschau: Modedesignerin Mary Quant gestorben ZDF: Die krassesten Modetrends der Geschichte Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Amy Zayed Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Thomas Bleul…
Es beginnt am 10.2.1355 mit einem Streit in einem Pub um verwässertes Bier, am Ende sterben in Oxford viele Menschen. Ursache: ein Konflikt zwischen Studenten und Bürgern. In diesem Zeitzeichen erzählt Nik Berger: wie gewalttätig und unkontrollierbar einige Oxford-Studenten im Mittelalter sind, über die ungleiche Bestrafung von Studenten und anderen Stadtbewohnern für gleiche Vergehen, warum der englische König persönlich zur Streitschlichtung anreist, wann im 20. Jahrhundert auch die letzte der nach den Unruhen verhängten Strafen aufgehoben wird. Das mittelalterliche Oxford ist gespalten: Auf der einen Seite die Bürger. Und auf der anderen die privilegierten Studenten, die sich aufgrund ihrer Immunität mehr leisten können als die übrigen Einwohner. Immerhin verdienen die Bürger gut an den Studenten. Die allerdings fühlen sich wegen der Preise für Wein und Bier über den Tisch gezogen. Am 10. Februar 1355 eskaliert der Streit: Aus einer abendlichen Prügelei in einem Pub wird ein dreitägiges Hauen und Stechen. Am Ende sind zwischen 60 und 90 Menschen tot, die meisten von ihnen Studenten. Der englische König verdonnert die Stadt zu Strafzahlungen und öffentlicher Buße: An jedem Jahrestag des Massakers muss der Bürgermeister fortan mit 60 Bürgern an einem Gottesdienst in der Universitätskirche teilnehmen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Hannah Skoda, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Oxford Dr. Klaus-Peter Schroeder, Professor an der Uni Heidelberg für Geschichtliche Rechtswissenschaft C. H. Lawrence: The University in State and Church. In: J. I. Catto (Hrsg.): The history of the University of Oxford. Vol. 1: The early Oxford schools. Oxford 1984. S. 97-151. Henry Maxwell Lyte: A History of the University of Oxford from the Earliest Times to the Year 1530. London 1886. Klaus-Peter Schroeder: "Tod den Scholaren!" – Studentische Kriege, Revolten, Exzesse und Tumulte an der Heidelberger Universität von den Anfängen bis zum Ausgang des 20. Jahrhunderts. Heidelberg 2016. Weiterführende Links: Medieval Murder Map von Oxford Stichtag: Erstes Ruderrennen zwischen Oxford und Cambridge Zeitzeichen 13.11.1312: Geburtstag des englischen Königs Eduard III. Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Nik Berger Redaktion: Matti Hesse…
Der reiche Reeder und "Südseekönig" verschiffte exotische Tiere, menschliche Schädel oder Waffen nach Hamburg. Am 9. Februar 1885 starb Johann Cesar Godeffroy ebenda. In diesem Zeitzeichen erzählt Marco Rösseler: über die Exponate des ersten ethnologischen Naturkundemuseums in Deutschland, was den Reeder Godeffroy mit dem Arzt Rudolf Virchow verbindet, über einen mysteriösen Schädel, der 2019 plötzlich in Freiburg auftaucht und möglicherweise aus der Sammlung Godeffroy stammt. Im 19. Jahrhundert gehören der Familie Godeffroy in Hamburg zahlreiche Hochsee-Segler, mit denen sie nicht nur Handel treiben, sondern auch Passagiere ans andere Ende der Welt bringen. Der schillerndste Spross der Familie ist Johann Cesar VI. Schon die Zeitgenossen nennen ihn voller Bewunderung "Südseekönig" oder "Fürst der Südsee". Denn er baut das Handelsnetz seiner Familie im Südpazifik zu einem Imperium aus. Sein Interesse geht weit über den Handel mit Sandelholz, Kokosöl, Kaffee und Baumwolle hinaus: Johann Cesar Godeffroy beteiligt sich am Sklavenhandel und lässt sich Pflanzen, Tiere, Alltagsgegenstände der Einheimischen und sogar menschliche Knochen mitbringen. Mit Präparaten, die er für sein Museum nicht brauchen kann, treibt Godeffroy einen schwunghaften Handel. Denn im 19. Jahrhundert sind exotische Objekte aus der Südsee heiß begehrt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Birgit Scheps-Bretschneider, Grassi-Museum für Völkerkunde Leipzig Birgit Scheps: Das verkaufte Museum. Die Südsee-Unternehmungen des Handelshauses Joh. Ces. Godeffroy & Sohn, Hamburg, und die Sammlung „Museum Godeffroy“. Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 40. Hamburg 2005. Schmack, Kurt: J. C. Godeffroy und Sohn. Kaufleute zu Hamburg. Leistung und Schicksal eines Welthandelshauses . Hamburg 1938. Protokoll der Sitzung vom 21. Februar 1885 der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Naturgeschichte. Nachruf Rudolf Virchows auf Godeffroy . Weiterführende Links: Stichtag 09.03.1921: Todestag der Forschungsreisenden Amalia Dietrich Zeitzeichen 13.10.1821: Geburtstag von Rudolf Virchow Feature: Geraubte Ahnen – Ihr langer Weg nach Hause Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marco Rösseler Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Sarah Fitzek…
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