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Tanz in den Wolken: Hochseilakt am World Trade Center (7.8.1974)

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55 Meter trennten die Türme des World Trade Centers. Philippe Petit überwindet den Abgrund auf einem illegal gespannten Hochseil - in 415 Metern Höhe. Es ist das künstlerische Verbrechen des Jahrhunderts.


"Mein erster Schritt war furchterregend. Die Luftdichte ist anders. Manhattan ist nicht mehr unendlich", erinnert sich Philippe Petit später. Mehr als 400 Meter unter ihm gehen die New Yorker gerade zur Arbeit und können kaum glauben, was sie sehen: Zwischen den Türmen des noch nicht einmal ganz fertig gestellten Word Trade Centers tänzelt ein Mann auf einem Drahtseil.
Für Philippe Petit sind seine spontanen Zuschauer nicht größer als Stecknadelköpfe. Aber herunterschauen kann er nicht – jede Unachtsamkeit würde ihn das Leben kosten. Dabei kennt er sich aus mit kühnen Aktionen: Der Franzose ist bereits auf einem dünnen Geflecht zwischen den Türmen von Notre-Dame in Paris und den Pfeilern der Harbour Bridge in Sydney flaniert. Als der Akrobat vom Bau des World Trade Centers hört, ist ihm sofort klar, dass er nach New York muss.
Über Monate plant Philippe Petit seinen, wie er es nennt, Coup, der ihn berühmt machen wird. Dazu verschafft er sich als Journalist, Monteur, Industrieunternehmer unzählige Male Zutritt zu den Zwillingstürmen. Zusammen mit Freunden misst er aus, erstellt Zeitpläne und schmuggelt die tonnenschwere Ausrüstung ins neue Prestige-Gebäude der USA.
Am frühen Morgen des 7. August 1974 ist es soweit. Philippe Petit spaziert mit seiner 35 Kilo schweren Balancestange ohne jede Sicherung zwischen den Türmen hin und her. Nach einer Dreiviertelstunde ist Schluss. Polizisten stürmen die Plattform und nehmen Philippe Petit fest. Das ist ihm egal, sein Name für immer mit dem World Trade Center verbunden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:

  • wie Philippe Petit den Seiltanz für sich entdeckt hat,
  • dass er sein Seil spannte, weil ihn niemand engagieren wollte,
  • wie der Künstler seine illegalen Aktionen vorbereitet hat,
  • dass sich der Einsturz des World Trade Centers für Philippe Petit angefühlt habe, als hätte er sein Zuhause verloren.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Angeli Janhsen, Professorin für Kunstgeschichte
  • Angeli Janhsen, Angeli: Philippe Petit. IN: Neue Kunst als Katalysator. Berlin 2012
  • Philippe Petit: Über mir der offene Himmel. Szenen aus dem Leben eines Hochseilkünstlers. Stuttgart 1998
  • Philippe Petit: On the high wire. London 2019
  • Philippe Petit: To reach the Clouds. New York 2002.
  • Paul Auster: Auf dem Hochseil. In: Die Kunst des Hungers. Hamburg 2000

Weiterführende Links:

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Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Claudia Friedrich
Redaktion: Frank Zirpins

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55 Meter trennten die Türme des World Trade Centers. Philippe Petit überwindet den Abgrund auf einem illegal gespannten Hochseil - in 415 Metern Höhe. Es ist das künstlerische Verbrechen des Jahrhunderts.


"Mein erster Schritt war furchterregend. Die Luftdichte ist anders. Manhattan ist nicht mehr unendlich", erinnert sich Philippe Petit später. Mehr als 400 Meter unter ihm gehen die New Yorker gerade zur Arbeit und können kaum glauben, was sie sehen: Zwischen den Türmen des noch nicht einmal ganz fertig gestellten Word Trade Centers tänzelt ein Mann auf einem Drahtseil.
Für Philippe Petit sind seine spontanen Zuschauer nicht größer als Stecknadelköpfe. Aber herunterschauen kann er nicht – jede Unachtsamkeit würde ihn das Leben kosten. Dabei kennt er sich aus mit kühnen Aktionen: Der Franzose ist bereits auf einem dünnen Geflecht zwischen den Türmen von Notre-Dame in Paris und den Pfeilern der Harbour Bridge in Sydney flaniert. Als der Akrobat vom Bau des World Trade Centers hört, ist ihm sofort klar, dass er nach New York muss.
Über Monate plant Philippe Petit seinen, wie er es nennt, Coup, der ihn berühmt machen wird. Dazu verschafft er sich als Journalist, Monteur, Industrieunternehmer unzählige Male Zutritt zu den Zwillingstürmen. Zusammen mit Freunden misst er aus, erstellt Zeitpläne und schmuggelt die tonnenschwere Ausrüstung ins neue Prestige-Gebäude der USA.
Am frühen Morgen des 7. August 1974 ist es soweit. Philippe Petit spaziert mit seiner 35 Kilo schweren Balancestange ohne jede Sicherung zwischen den Türmen hin und her. Nach einer Dreiviertelstunde ist Schluss. Polizisten stürmen die Plattform und nehmen Philippe Petit fest. Das ist ihm egal, sein Name für immer mit dem World Trade Center verbunden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:

  • wie Philippe Petit den Seiltanz für sich entdeckt hat,
  • dass er sein Seil spannte, weil ihn niemand engagieren wollte,
  • wie der Künstler seine illegalen Aktionen vorbereitet hat,
  • dass sich der Einsturz des World Trade Centers für Philippe Petit angefühlt habe, als hätte er sein Zuhause verloren.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Angeli Janhsen, Professorin für Kunstgeschichte
  • Angeli Janhsen, Angeli: Philippe Petit. IN: Neue Kunst als Katalysator. Berlin 2012
  • Philippe Petit: Über mir der offene Himmel. Szenen aus dem Leben eines Hochseilkünstlers. Stuttgart 1998
  • Philippe Petit: On the high wire. London 2019
  • Philippe Petit: To reach the Clouds. New York 2002.
  • Paul Auster: Auf dem Hochseil. In: Die Kunst des Hungers. Hamburg 2000

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