Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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Landnahme am Roten Meer: Italien gründet die Kolonie Eritrea
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Der Bau des Suez-Kanals lässt auch in Italien koloniale Träume wachsen. Am 1.1.1890 erklärt das Königreich seine Besitztümer am Horn von Afrika zur Kolonie Eritrea. Mit Folgen bis heute.
In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:
- wie Italiens Interesse an Ostafrika mit dem Suezkanal zusammenhängt,
- woher der Name Eritrea stammt und was er bedeutet,
- warum in Eritreas Stadt Asmara faschistische Architektur-Visionen umgesetzt sind,
- wann Italien aus Eritrea abzieht.
Eritreas Kolonialgeschichte beginnt mit einem Handel. Ein Lokalfürst verkauft die Bucht von Assab am Roten Meer an eine italienische Schifffahrtsgesellschaft. Wenige Jahre später besetzt Italien die Bucht und startet einen Eroberungszug. Im August 1889 erreichen die königlichen Truppen Italiens Asmara, 2.400 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, an einer Handelsroute zwischen Hochland und Rotmeerküste und einer Pilgerstraße in den Sudan.
Nach der Besetzung der Provinzstadt erklärt Italiens König Umberto I. die eroberten Gebiete am Roten Meer zur Kolonie Eritrea. Er ist der erste einer Reihe von fremden Herrschern, die Anspruch auf Eritrea erheben. Heute ist das Land zwar unabhängig, aber eine autoritäre Diktatur. Ein Leben in Frieden ist dort noch immer nicht möglich.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Markus Wurzer (Historiker, Universität Graz)
- Yirgalem Fisseha Mebrahtu (eritreische Dichterin in München)
- Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt - Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935-1941. Zürich 2005
- Yirgalem Fisseha Mebrahtu und Tanja Kinkel: Freiheit in Briefen - Zwei Autorinnen im Dialog. Leipzig 2024
- Markus Wurzer: Der lange Atem kolonialer Bilder - Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015. Göttingen 2023.
Weiterführende Links:
- Zeitzeichen 15.09.1952: Eritrea wird Teilstaat Äthiopiens
- Zeitzeichen 12.09.1974: Der Sturz des äthiopischen Kaisers Haile Selassie
- HR: Eritrea - die Diktatur, die keiner kennt
- SWR: Eritrea-Krawalle in Stuttgart: So ist die Situation in dem Land
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Claudia Friedrich
Redaktion: Frank Zirpins
666 Episoden
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- woher der Name Eritrea stammt und was er bedeutet,
- warum in Eritreas Stadt Asmara faschistische Architektur-Visionen umgesetzt sind,
- wann Italien aus Eritrea abzieht.
Eritreas Kolonialgeschichte beginnt mit einem Handel. Ein Lokalfürst verkauft die Bucht von Assab am Roten Meer an eine italienische Schifffahrtsgesellschaft. Wenige Jahre später besetzt Italien die Bucht und startet einen Eroberungszug. Im August 1889 erreichen die königlichen Truppen Italiens Asmara, 2.400 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, an einer Handelsroute zwischen Hochland und Rotmeerküste und einer Pilgerstraße in den Sudan.
Nach der Besetzung der Provinzstadt erklärt Italiens König Umberto I. die eroberten Gebiete am Roten Meer zur Kolonie Eritrea. Er ist der erste einer Reihe von fremden Herrschern, die Anspruch auf Eritrea erheben. Heute ist das Land zwar unabhängig, aber eine autoritäre Diktatur. Ein Leben in Frieden ist dort noch immer nicht möglich.
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- Zeitzeichen 12.09.1974: Der Sturz des äthiopischen Kaisers Haile Selassie
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