Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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Quelle-Insolvenz: Der Pionier des Online-Shoppings macht pleite
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Manage episode 449471476 series 1908285
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Der Versandhandel überlebt einen Krieg und die Ölkrise, nicht aber den Tod seines Gründers. Am 11.11.2009 ist Quelle insolvent. Dabei funktioniert die Geschäftsidee bis heute.
In der Essener Grugahalle herrscht am 11. November 2009 gähnende Leere. Nur rund ein Dutzend der 10.000 Quelle-Gläubiger verlieren sich im Saal. Für Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg ist der Auflösungsakt nur noch eine Formalie. Das Aus für das traditionsreiche Versandunternehmen hat Görg schon Wochen zuvor in der Quelle-Heimatstadt Fürth angekündigt. 4.000 Mitarbeiter und 1.000 Beschäftigte bei Zulieferern und Dienstleistern verlieren ihren Job. Dabei hat alles so vielversprechend angefangen.
1927 gründet Unternehmer Gustav Schickedanz die Firma "Gustav Schickedanz Kurzwaren en gros", aus der der innovative Versandhandel Quelle hervorgeht. Umsatz und Gewinne wachsen rasch. Zeitweise liegt der Quelle-Katalog praktisch in jedem deutschen Haushalt. Das Konzept geht über Jahrzehnte auf. Quelle trotzt dem vorübergehenden Berufsverbot des Firmengründers, der Ölkrise und der aufkommenden Konkurrenz durch Neckermann und Otto.
Doch der Internethandel schwächt Quelle nachhaltig. Hinzu kommt die Fusion mit dem kriselnden Kaufhaus-Konzern Karstadt 1999, zu dessen Rettung ein dreistelliger Millionenbetrag die Konten wechselt. Daher verschont Insolvenzverwalter Görg Karstadt 2009 - im Gegensatz zu Quelle.
In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann:
- wie der Name "Quelle" entsteht
- vom Quelle-Gründer Gustav Schickedanz und seiner Rolle im Nationalsozialismus,
- wie seine Frau Grete den Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg rettet,
- von den ersten Konkurrenten Neckermann und Otto,
- wie Ölkrise und Digitalisierung Quelle erst zu Veränderungen und schließlich zur Aufgabe zwingen
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Ralf Deckers, Mitarbeiter am Institut für Handelsforschung in Köln
- Gustav Schickedanz, Quelle-Gründer
- Gregor Schöllgen, Biograf
- Gregor Schöllgen: Gustav Schickedanz - Biografie eines Revolutionärs. Berlin 2010
Weiterführende Links:
- 14. Mai 2006: Rudolph Karstadt eröffnet sein erstes Geschäft
- Galerie: Karstadt - wie alles begann
- 2. September 2010: Slogan "Neckermann macht's möglich" erscheint
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Kay Bandermann
Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse
Technik: Michael Franke
2929 Episoden
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Der Versandhandel überlebt einen Krieg und die Ölkrise, nicht aber den Tod seines Gründers. Am 11.11.2009 ist Quelle insolvent. Dabei funktioniert die Geschäftsidee bis heute.
In der Essener Grugahalle herrscht am 11. November 2009 gähnende Leere. Nur rund ein Dutzend der 10.000 Quelle-Gläubiger verlieren sich im Saal. Für Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg ist der Auflösungsakt nur noch eine Formalie. Das Aus für das traditionsreiche Versandunternehmen hat Görg schon Wochen zuvor in der Quelle-Heimatstadt Fürth angekündigt. 4.000 Mitarbeiter und 1.000 Beschäftigte bei Zulieferern und Dienstleistern verlieren ihren Job. Dabei hat alles so vielversprechend angefangen.
1927 gründet Unternehmer Gustav Schickedanz die Firma "Gustav Schickedanz Kurzwaren en gros", aus der der innovative Versandhandel Quelle hervorgeht. Umsatz und Gewinne wachsen rasch. Zeitweise liegt der Quelle-Katalog praktisch in jedem deutschen Haushalt. Das Konzept geht über Jahrzehnte auf. Quelle trotzt dem vorübergehenden Berufsverbot des Firmengründers, der Ölkrise und der aufkommenden Konkurrenz durch Neckermann und Otto.
Doch der Internethandel schwächt Quelle nachhaltig. Hinzu kommt die Fusion mit dem kriselnden Kaufhaus-Konzern Karstadt 1999, zu dessen Rettung ein dreistelliger Millionenbetrag die Konten wechselt. Daher verschont Insolvenzverwalter Görg Karstadt 2009 - im Gegensatz zu Quelle.
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- wie der Name "Quelle" entsteht
- vom Quelle-Gründer Gustav Schickedanz und seiner Rolle im Nationalsozialismus,
- wie seine Frau Grete den Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg rettet,
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- wie Ölkrise und Digitalisierung Quelle erst zu Veränderungen und schließlich zur Aufgabe zwingen
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- Ralf Deckers, Mitarbeiter am Institut für Handelsforschung in Köln
- Gustav Schickedanz, Quelle-Gründer
- Gregor Schöllgen, Biograf
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Weiterführende Links:
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