Folge #24 mit Fabian Döhla und 'Frodo': Ich habe 1,5 Jahre für diesen Tweet gekämpft

Game Faces powered by Blue

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Herzlich willkommen zu Folge 24 von „Game Faces powered by Blue“, eurem neuen Lieblings-Podcast zum Thema Menschen, die irgendetwas mit der Gaming-Branche zu tun haben. Folge 24 ist nicht weihnachtlich, aber trotzdem voll mit schönen Dingen bzw. zumindest voll mit einem tollen Gast - Fabian Mario Döhla.

Folgende Fragen hat ‚Frodo‘ heute Fabian Döhla gestellt:

• Was würdest du sagen, hast du richtig gemacht im Leben?
• Hast du einen Lieblingsschuh in deiner Sammlung?
• Über welche Themen sollte man deiner Meinung nach offener reden?
• Was ist das mit dir und Dr. Oetker Pizza?
• Was wolltest du eigentlich mal werden?
• Warum ist Mario Kart dein Lieblingsspiel?
• Bist du ein Planmensch oder handelst du impulsiv/ emotional?
• Vom Redakteur zu PR - absehbarer Weg?
• Was macht man alles, was unter PR in der Gaming Branche zählt?
• PR für Games, womit vergleichbar?
• Wie bist du zu CD Project Red gekommen?
• Bei Cyberpunk 2077 soll eine Straße nach dir benannt sein, stimmt das?
• Wie viele Leute arbeiten an Cyberpunk?
• Wie tief steckst du in der Entwicklung bei einem Spiel drin?
• Wie viel Austausch hast du mit den Mitarbeiten/ Entwicklern?
• Wie wichtig ist für dich der Soundtrack bei einem Spiel?
• Wie viele Stunden hast du Cyberpunk gespielt?
• Wie ist es aus PR Sicht gelaufen mit Cyberpunk?
• Wie ist der “Fabian Döhla” in Italien unterwegs für CD Project Red? Oder in Japan?
• Was ist PR für dich in der Games-Branche?
• Wie macht man PR in der Gaming Branche gut? (Schweißausbrüche bei Gronkh)
• Was ist dein Credo bei deiner Arbeit?

Ist der Weg vom Redakteur zu PR absehbar?

Ja, weil du in der Spiele-PR doch relativ zwingend jemand brauchst, der sich mit der Materie auskennt. Ich will jetzt nicht andere PR Jobs abwerten, aber ich glaub, dass du teilweise in der Unternehmenskommunikation, wenn du das ein bisschen allgemeiner hältst, kannst du einfacher mal wechseln von Küchenmaschine hin zu Staubsaugern und dann vielleicht auch zu Smartphones. Dann musst du halt dein Produkt kennen. Und Games ist so ein Fachgebiet, wo du einfach im Umgang mit der Presse relativ schnell an deine Grenzen stößt, wenn du dich mit der Materie nicht auskennst. 

Was macht man jetzt als PR Mensch in der Games-Branche?

Du planst du Kommunikationsstrategie, die Timings: Was wird wann erzählt. Dann planst du natürlich auch, welche Inhalte wann auf welchen Kanälen sind. Da haben wir ja inzwischen doch deutlich mehr.

Das ist inzwischen ein recht komplexes Thema und unterscheidet dann ja auch noch mal ein bisschen zwischen einmal der Studio PR. Also jetzt zum Beispiel bei CD Projekt Red haben wir den Luxus, dass wir eigene lokale PR-Leute haben in größeren Ländern. Und dann gibts noch die PR, die über den Publisher gemacht wird. Das ist also der, der das Spiel vertreibt und dafür sorgt, dass es physisch in den Läden steht. Und das musst du natürlich auch noch alles koordinieren, also den Kommunikationsfluss zwischen Studio und dem jeweiligen Vertriebspartner.

Kann man PR für Games mit irgendeiner anderen Art von PR vergleichen?

Also ich glaube, es ist insofern einzigartig, dass wir halt ein unfassbar interaktives Medium haben. Das heißt jetzt nicht, dass wir zwingend mehr draus machen, aber du hast schon mehr Möglichkeiten. Wir sind teilweise, was die Produktion natürlich angeht, nicht auf dem gleichen professionellen Level, wie es in anderen Industrien einfach läuft. Wir haben ja ständig komplett neue Herausforderungen.

Also Nintendo ist sicher das Vorbild, Marken gekonnt einfach aus ihrem ursprünglichen Genre und aus dem ursprünglichen Lebensraum rauszunehmen und erfolgreich woanders zu platzieren mit einer unheimlich geringen Ausfallquote.

Wie kam es zu dem Xbox Leak?

Ich hab damals beim Future Verlag gearbeitet. Wir hatten die Lizenz für das offizielle Xbox Magazin und GIGA hat mit „GIGA Games“ ein reines Games Format gelauncht im Fernsehen.

Eine von diesen Grafiken und das wusste leider zu dem Zeitpunkt keiner, war das finale Design. Und just diese Seite habe ich in die Kamera gehalten und aus Spaß noch dazu gesagt, das kann mich meinen Job kosten.

Am nächsten Morgen kam dann die Info: Geschäftsbeziehungen auf Eis gelegt, alle sauer.

Wie viel Einfluss hast du bei der Entwicklung?

Das hängt natürlich immer stark vom Studio ab. Aber das ist bei CD Projekt schon sehr entspannt und Feedback ist gewünscht. Bei Cyberpunk kann man dann immer auch ein bisschen Faxen machen, also hat man seine eigene Straße und seine eigene Werbung und die Stars. Ich finde tatsächlich, dass die deutsche Sprachfassung, wo wir extrem viel Mitspracherecht hatten, die qualitativ wahrscheinlich beste ist von den ganzen Sprachfassungen. Und das ist dann schon was sehr cooles, dass natürlich alles sehr anstrengend war.

Ankündigungen und Entwicklungen sind natürlich völlig unterschiedliche Sachen, aber ja die Leute warten nach der Ankündigung.

Also wenn man jetzt mal pauschal gesagt hätte, es kommt ein neues „Witcher“ als Nächstes, wäre das natürlich deutlich entspannender gewesen für alle. Also wäre für das Studio entspannender gewesen zu entwickeln, wer in der PR entspannender gewesen zu kommunizieren. Du weißt, was du bekommst.

Und deswegen haben auch ganz viele Studios und Publisher so große Angst, was Neues zu machen. Weil in den meisten Fällen geht es schief. Und das Problem ist, inzwischen ist die Spielentwicklung im Durchschnitt deutlich teurer geworden, deutlich aufwendiger.

Beep?

Nach fünf Jahren zum ersten Mal twittern und es geht komplett ins Leere. Also diese Angst war schon da. Da ging ja dann irgendwie alles los.

Wie macht man PR in der Gaming-Branche?

Ja, probier den Leuten nix zu verkaufen, was keinen interessiert.

Vielen lieben Dank für das sehr spannende Interview mit Fabian Döhla. Den grandiosen Sound von Max ‚Frodo‘ verdanken wir Logitech G und Blue. Wenn ihr einfach nicht aufhören wollt, uns zu hören - hier entlang. Wenn ihr unbedingt einen Gast hier im Podcast haben wollt, schreibt uns oder Frodo bei Twitter mit #GameFaces und wir setzen alle Hebel in Bewegung, das möglich zu machen.