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Ausgerechnet im Burger-Restaurant

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Wo ist der passende Ort, an dem man sich über den Glauben unterhalten kann? Geht das auch mit wildfremden Menschen im Burger-Restaurant? Im zweiten Timotheusbrief (4,2) heißt es: Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit.

Ausgerechnet in einem vollen Burger-Restaurant! Dort hatte ich es am wenigsten und schon gar nicht an diesem Abend erwartet. Denn eigentlich wollte ich nur meine Ruhe haben und noch eine Kleinigkeit essen, nach einem langen Arbeitstag und vor einer anstrengenden Synodentagung.

Gerade hatte ich bestellt und einen Platz gefunden, da setzte sich ein junger Mann mit dunklem Teint, schwarzen Haaren und Vollbart an den gleichen Tisch. Er wirkte seltsam aufgedreht, grüßte sehr höflich und wünschte guten Appetit. Beides erwiderte ich gerne ebenso freundlich und wollte mich schon wieder meinem Essen zuwenden. Er aber suchte den Kontakt, wollte weitersprechen, trotz des sehr lauten Umfelds. So fragte er mich, wie es mir denn gerade so gehe und als ich zurückfragte, sprudelte es aus ihm heraus. Nicht gut. Seine Freundin habe ihn verlassen. Sie sei ins Ausland gegangen. Am liebsten würde er hinterherfahren, aber das sei sicher nicht richtig. Und jetzt halte er es kaum aus.

Wir redeten also weiter. Über seine Beziehung und ob da noch etwas zu retten ist. Dann wollte er wissen, ob ich verheiratet sei und auch, was ich denn beruflich mache. „Ich bin Pfarrer“, antwortete ich. Das machte ihn kurz sprachlos. Und dann drehte sich das Gespräch nicht mehr um die Freundin, denn ihn bewegte offensichtlich noch mehr.

Er erzählte mir, dass er sich sehr mit Religion und Glaube beschäftige. In letzter Zeit vor allem mit der Gnosis, aber auch mit der Bibel und dem christlichen Glauben. Die Gnosis sei doch auch schon zur Zeit der ersten Christen entstanden, warf er ein. Mit seiner Bibellese sei er beim fünften Buch Mose angelangt. Es sei aber schon eine zähe Lektüre. Doch er werde nicht aufgeben. Er habe auch schon den Koran ganz durchgelesen und er wundere sich, dass nicht alle Christen die Bibel gelesen haben.

Bibellesen, das mache man normalerweise auch nicht so von vorne nach hinten, sagte ich zu ihm, denn die Bibel sei eine ganze Sammlung von Büchern. Alle Bücher darin sind wertvoll, aber wenn er schneller mehr verstehen will, solle er besser gleich mit einem Evangelium beginnen. Und da er sich ja schon mit den ersten Christen befasse, würde er dann auch gleich nachlesen können, was Jesus verkündet und gemacht habe und auch für ihn wichtig sein könne.

In diesem Moment drehte sich ein junger Mann am Nachbartisch um, der bereits vorher ein paar Male hergeschaut hatte. Er habe unser Gespräch gehört und das würde ihn auch interessieren. Ob er sich zu uns setzen dürfe. Und schon waren wir zu dritt im Gespräch über Jesus, den Glauben und die Bibel. Im vollen und lauten Burger-Restaurant, in der Stuttgarter Innenstadt, obwohl ich nur essen und dann meine Ruhe haben wollte.

Der Mann vom anderen Tisch erzählte, wie er vor noch nicht langer Zeit zum Glauben an Jesus gefunden habe. Im Ausland, wo er auch seine Frau kennengelernt habe. Und dort habe ein Pastor ihnen gesagt, dass sie doch hier in Deutschland gleich eine Gemeinde gründen sollen. Aber er und seine Frau stoßen da sehr an ihre Grenzen. Sie laden überall ein, aber es kommen nur sehr wenige zu ihnen, obwohl sie sogar extra einen Raum dafür hergerichtet haben.

Was ich denn dazu meine und wie man das besser anpacken könne. Gerne würde er sich da auch weiterbilden, aber er müsse doch auch Frau und Kind versorgen. Es waren lauter spannende Fragen von beiden, ein gutes Gespräch.

Irgendwann hat mein erster Gesprächspartner dann weiterziehen müssen. Wir haben ihm Gottes Segen auf seiner Suche und in Bezug auf seine Probleme gewünscht. Das Gespräch werden wir fortführen.

Und ich selbst bin immer wieder erstaunt, was Gott so unerwartet zusammenführt und wie etwas entsteht, wenn wir uns mit seinen Dingen und seinem Wort befassen, zur Zeit und zur Unzeit, wie es im zweiten Timotheusbrief so treffend heißt.

Autor: Kirchenrat Dan Peter


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Ausgerechnet in einem vollen Burger-Restaurant! Dort hatte ich es am wenigsten und schon gar nicht an diesem Abend erwartet. Denn eigentlich wollte ich nur meine Ruhe haben und noch eine Kleinigkeit essen, nach einem langen Arbeitstag und vor einer anstrengenden Synodentagung.

Gerade hatte ich bestellt und einen Platz gefunden, da setzte sich ein junger Mann mit dunklem Teint, schwarzen Haaren und Vollbart an den gleichen Tisch. Er wirkte seltsam aufgedreht, grüßte sehr höflich und wünschte guten Appetit. Beides erwiderte ich gerne ebenso freundlich und wollte mich schon wieder meinem Essen zuwenden. Er aber suchte den Kontakt, wollte weitersprechen, trotz des sehr lauten Umfelds. So fragte er mich, wie es mir denn gerade so gehe und als ich zurückfragte, sprudelte es aus ihm heraus. Nicht gut. Seine Freundin habe ihn verlassen. Sie sei ins Ausland gegangen. Am liebsten würde er hinterherfahren, aber das sei sicher nicht richtig. Und jetzt halte er es kaum aus.

Wir redeten also weiter. Über seine Beziehung und ob da noch etwas zu retten ist. Dann wollte er wissen, ob ich verheiratet sei und auch, was ich denn beruflich mache. „Ich bin Pfarrer“, antwortete ich. Das machte ihn kurz sprachlos. Und dann drehte sich das Gespräch nicht mehr um die Freundin, denn ihn bewegte offensichtlich noch mehr.

Er erzählte mir, dass er sich sehr mit Religion und Glaube beschäftige. In letzter Zeit vor allem mit der Gnosis, aber auch mit der Bibel und dem christlichen Glauben. Die Gnosis sei doch auch schon zur Zeit der ersten Christen entstanden, warf er ein. Mit seiner Bibellese sei er beim fünften Buch Mose angelangt. Es sei aber schon eine zähe Lektüre. Doch er werde nicht aufgeben. Er habe auch schon den Koran ganz durchgelesen und er wundere sich, dass nicht alle Christen die Bibel gelesen haben.

Bibellesen, das mache man normalerweise auch nicht so von vorne nach hinten, sagte ich zu ihm, denn die Bibel sei eine ganze Sammlung von Büchern. Alle Bücher darin sind wertvoll, aber wenn er schneller mehr verstehen will, solle er besser gleich mit einem Evangelium beginnen. Und da er sich ja schon mit den ersten Christen befasse, würde er dann auch gleich nachlesen können, was Jesus verkündet und gemacht habe und auch für ihn wichtig sein könne.

In diesem Moment drehte sich ein junger Mann am Nachbartisch um, der bereits vorher ein paar Male hergeschaut hatte. Er habe unser Gespräch gehört und das würde ihn auch interessieren. Ob er sich zu uns setzen dürfe. Und schon waren wir zu dritt im Gespräch über Jesus, den Glauben und die Bibel. Im vollen und lauten Burger-Restaurant, in der Stuttgarter Innenstadt, obwohl ich nur essen und dann meine Ruhe haben wollte.

Der Mann vom anderen Tisch erzählte, wie er vor noch nicht langer Zeit zum Glauben an Jesus gefunden habe. Im Ausland, wo er auch seine Frau kennengelernt habe. Und dort habe ein Pastor ihnen gesagt, dass sie doch hier in Deutschland gleich eine Gemeinde gründen sollen. Aber er und seine Frau stoßen da sehr an ihre Grenzen. Sie laden überall ein, aber es kommen nur sehr wenige zu ihnen, obwohl sie sogar extra einen Raum dafür hergerichtet haben.

Was ich denn dazu meine und wie man das besser anpacken könne. Gerne würde er sich da auch weiterbilden, aber er müsse doch auch Frau und Kind versorgen. Es waren lauter spannende Fragen von beiden, ein gutes Gespräch.

Irgendwann hat mein erster Gesprächspartner dann weiterziehen müssen. Wir haben ihm Gottes Segen auf seiner Suche und in Bezug auf seine Probleme gewünscht. Das Gespräch werden wir fortführen.

Und ich selbst bin immer wieder erstaunt, was Gott so unerwartet zusammenführt und wie etwas entsteht, wenn wir uns mit seinen Dingen und seinem Wort befassen, zur Zeit und zur Unzeit, wie es im zweiten Timotheusbrief so treffend heißt.

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