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Ohne ihre Melodie keine Geburtstagsparty: Mildred Hill

13:55
 
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Am 27.6.1859 wird Mildred Hill geboren: die Musiklehrerin, die ein Morgenlied für einen Kindergarten komponiert. Als Geburtstagssong "Happy Birthday" erobert es von Kentucky aus die Welt.


Die Schwestern Mildred J. Hill und Patty Smith Hill arbeiten im "Louisville Experimental Kindergarten". Was heute weltweit als "Happy Birthday to You" bekannt ist, komponiert Musiklehrerin Mildred ursprünglich als Begrüßungslied für den Kindergarten. Patty schreibt den ursprünglichen Text "Good Morning to All".
Ein Jahr später ergibt es sich bei einer Geburtstagsfeier, dass Patty das Lied in das heute gesungene Happy Birthday umtextet. Das Lied geht um die Welt, denn es ist betörend einfach - bis auf eine kleine Stelle.
Es ist der für Selten- oder Hobbysänger gefürchtete Oktavsprung, der Sprung über acht Töne beim dritten "Happy Birthday" im Liedchen. An ihm scheitert das melodische Ständchen oftmals und wird ziemlich schräg.
Derartige Probleme hat die Schauspielerin Marilyn Monroe 1962 hörbar nicht, als sie dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy das Ständchen ins Mikrophon haucht.
Nach dem Tod der Schwestern Hill sichern sich nacheinander zwei Musikverlage die Rechte an dem Stück und verlangen Geld für die öffentliche Nutzung zum Beispiel in Filmen oder Werbung.
Erst 2015 wird das Lied gerichtlich zum Allgemeingut erklärt, das jeder kostenfrei verwenden darf. Der Musikverlag Warner Chappell willigt in einen Vergleich ein und zahlt 14 Millionen Dollar an diejenigen zurück, die das Lied öffentlich genutzt hatten.
In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Geuer:

  • Warum Morgenlieder für hibbelige Kindergartenkinder ein wichtiges Ritual sind,
  • warum viele Filmemacher lange Zeit lieber "For He’s a Jolly Good Fellow" als "Happy Birthday" nutzen,
  • warum in Deutschland länger für die öffentliche Nutzung des Liedes bezahlt werden muss als in den USA,
  • warum wir überhaupt Geburtstag feiern.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Jürgen Terhag, Professor em. für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
  • Jeremy Gartner, Medienanwalt, Köln.
  • Stefan Heidenreich, Kunst- und Medienwissenschaftler, Berlin, Buchautor
  • Stefan Heidenreich: Geburtstag. Wie kommt es, dass wir uns selbst feiern, Carl Hanser Verlag, 2018.

Weiterführende Links:

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Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Irene Geuer
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother

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Die Schwestern Mildred J. Hill und Patty Smith Hill arbeiten im "Louisville Experimental Kindergarten". Was heute weltweit als "Happy Birthday to You" bekannt ist, komponiert Musiklehrerin Mildred ursprünglich als Begrüßungslied für den Kindergarten. Patty schreibt den ursprünglichen Text "Good Morning to All".
Ein Jahr später ergibt es sich bei einer Geburtstagsfeier, dass Patty das Lied in das heute gesungene Happy Birthday umtextet. Das Lied geht um die Welt, denn es ist betörend einfach - bis auf eine kleine Stelle.
Es ist der für Selten- oder Hobbysänger gefürchtete Oktavsprung, der Sprung über acht Töne beim dritten "Happy Birthday" im Liedchen. An ihm scheitert das melodische Ständchen oftmals und wird ziemlich schräg.
Derartige Probleme hat die Schauspielerin Marilyn Monroe 1962 hörbar nicht, als sie dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy das Ständchen ins Mikrophon haucht.
Nach dem Tod der Schwestern Hill sichern sich nacheinander zwei Musikverlage die Rechte an dem Stück und verlangen Geld für die öffentliche Nutzung zum Beispiel in Filmen oder Werbung.
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  • warum viele Filmemacher lange Zeit lieber "For He’s a Jolly Good Fellow" als "Happy Birthday" nutzen,
  • warum in Deutschland länger für die öffentliche Nutzung des Liedes bezahlt werden muss als in den USA,
  • warum wir überhaupt Geburtstag feiern.

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  • Jürgen Terhag, Professor em. für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
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  • Stefan Heidenreich, Kunst- und Medienwissenschaftler, Berlin, Buchautor
  • Stefan Heidenreich: Geburtstag. Wie kommt es, dass wir uns selbst feiern, Carl Hanser Verlag, 2018.

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