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Johanna Ey, Kunsthändlerin und meistgemalte Frau

14:43
 
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"Mutter Ey", geboren am 4.3.1864 als Johanna Stocken in eine arme Familie in Wickrath, wurde zur Galeristin und Förderin deutscher Avantgarde-Künstler – und zur damals wohl meistgemalten Frau Deutschlands...


Der Vater ist ein gewalttätiger Alkoholiker und auch der Ehemann entpuppt sich als Säufer: Die am 4. März 1864 geborene Johanna Ey fristet lange ein freudloses Leben. Das ändert sich erst, als sich der Gatte aus dem Staub macht und sie aus der Not heraus eine kleine Backstube in der Nähe der Düsseldorfer Kunstakademie betreibt. Ihr Laden wird zum beliebten Treff der kreativen Kunststudenten und Künstler – auch weil sie großzügig Kredite gewährt, wenn diese mal wieder knapp bei Kasse sind.
Noch während des Ersten Weltkriegs öffnet Johanna Ey eine Galerie, in der sie Blumenstillleben oder Landschaften von Akademie-Professoren anbietet. Als sie die ersten Bilder von Malern der Gruppe "Junges Rheinland" sieht, ist sie begeistert. Sie sind so ganz anders als die Werke der traditionellen Schule. Bald hängen in ihren Räumen nur noch Bilder der jungen Künstler, die mit den hergebrachten Konventionen brechen. Johanna Eys Galerie wird zum Zentrum der rheinischen Avantgarde. Max Ernst hat hier seine erste Einzelausstellung.
"Es wurde für mich eine herrliche, schöne Zeit, da ich diese geistig wertvollen Künstler um mich hatte", erinnert sich Johanna Ey später. Auch die Künstler sind fasziniert von der mütterlichen Galeristin und zücken ständig ihre Stifte, um sie zu porträtieren. So wird Johanna Ey zur meist gemalten Frau dieser Zeit.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:

  • warum sich Johanna Ey beim Verkauf ihres ersten Bildes wie eine Diebin fühlt,
  • woher der Name "Mutter Ey" kommt,
  • wie sich die Menschen vor ihrem Schaufenster über die neue Kunst lustig machen,
  • warum Johanna Ey mit einem Vorhang ein Bild von Gert Wollheim in ihrem Schlafzimmer verdeckt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Sigrid Kleinbongartz, stellvertretende Leiterin des Stadtmuseums Düsseldorf
  • Susanne Anna (Hrsg.): Ich, Johanna Ey. Düsseldorf 2009
  • Anette Baumeister: Treffpunkt Neue Kunst – Erinnerungen der Johanna Ey. Düsseldorf 1999
  • Anna Klapheck: Mutter Ey – eine Düsseldorfer Künstlerlegende. Düsseldorf 1958
  • Sandra Labs: Johanna Ey und die Avantgarde der Düsseldorfer Kunstszene. Hamburg 2012
  • Kay Heymer und Daniel Cremer (Hrsg.): Zu schön, um wahr zu sein – Das Junge Rheinland. Köln 2019
  • Herbert Remmert, Peter Barth (Hrsg.): Großes Ey wir loben dich – Joahnna Ey und ihr Künstlerkreis. Düsseldorf 2007

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Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Christiane Kopka
Redaktion: David Rother

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Der Vater ist ein gewalttätiger Alkoholiker und auch der Ehemann entpuppt sich als Säufer: Die am 4. März 1864 geborene Johanna Ey fristet lange ein freudloses Leben. Das ändert sich erst, als sich der Gatte aus dem Staub macht und sie aus der Not heraus eine kleine Backstube in der Nähe der Düsseldorfer Kunstakademie betreibt. Ihr Laden wird zum beliebten Treff der kreativen Kunststudenten und Künstler – auch weil sie großzügig Kredite gewährt, wenn diese mal wieder knapp bei Kasse sind.
Noch während des Ersten Weltkriegs öffnet Johanna Ey eine Galerie, in der sie Blumenstillleben oder Landschaften von Akademie-Professoren anbietet. Als sie die ersten Bilder von Malern der Gruppe "Junges Rheinland" sieht, ist sie begeistert. Sie sind so ganz anders als die Werke der traditionellen Schule. Bald hängen in ihren Räumen nur noch Bilder der jungen Künstler, die mit den hergebrachten Konventionen brechen. Johanna Eys Galerie wird zum Zentrum der rheinischen Avantgarde. Max Ernst hat hier seine erste Einzelausstellung.
"Es wurde für mich eine herrliche, schöne Zeit, da ich diese geistig wertvollen Künstler um mich hatte", erinnert sich Johanna Ey später. Auch die Künstler sind fasziniert von der mütterlichen Galeristin und zücken ständig ihre Stifte, um sie zu porträtieren. So wird Johanna Ey zur meist gemalten Frau dieser Zeit.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:

  • warum sich Johanna Ey beim Verkauf ihres ersten Bildes wie eine Diebin fühlt,
  • woher der Name "Mutter Ey" kommt,
  • wie sich die Menschen vor ihrem Schaufenster über die neue Kunst lustig machen,
  • warum Johanna Ey mit einem Vorhang ein Bild von Gert Wollheim in ihrem Schlafzimmer verdeckt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Sigrid Kleinbongartz, stellvertretende Leiterin des Stadtmuseums Düsseldorf
  • Susanne Anna (Hrsg.): Ich, Johanna Ey. Düsseldorf 2009
  • Anette Baumeister: Treffpunkt Neue Kunst – Erinnerungen der Johanna Ey. Düsseldorf 1999
  • Anna Klapheck: Mutter Ey – eine Düsseldorfer Künstlerlegende. Düsseldorf 1958
  • Sandra Labs: Johanna Ey und die Avantgarde der Düsseldorfer Kunstszene. Hamburg 2012
  • Kay Heymer und Daniel Cremer (Hrsg.): Zu schön, um wahr zu sein – Das Junge Rheinland. Köln 2019
  • Herbert Remmert, Peter Barth (Hrsg.): Großes Ey wir loben dich – Joahnna Ey und ihr Künstlerkreis. Düsseldorf 2007

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