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Jens Brandenburg über das neue queere Profil der FDP und Aufzugfahren mit Alice Weidel

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FDP-Politiker Jens Brandenburg spricht über Queerpolitik im Bundestag, seinen Kampf für die "Familie für alle" und wie es ist, Alice Weidel im Fahrstuhl zu treffen. Am 11. Oktober 2018 sorgt Jens Brandenburg für einen Gänsehautmoment im Deutschen Bundestag. Der FDP-Politiker, der erst seit 2017 im Parlament sitzt, spricht zu einem Antrag der AfD, die Ehe für alle wieder abzuschaffen, und wird am Ende sehr persönlich: "Seit 15 Jahren lebe ich einer sehr glücklichen Partnerschaft mit meinem Mann, und keine einzige Sekunde davon möchte ich missen", sagt Brandenburg. "Dieses Glück, diese Liebe und auch diese Lebensfreude werden wir uns durch Ihren Hass und Ihre Kaltherzigkeit nicht nehmen lassen. Die Ehe für alle bleibt". Für seine Rede erhält er langen Beifall von allen demokratischen Fraktionen.

Aus seiner Homosexualität hat der 35-jährige FDP-Politiker nie ein Geheimnis gemacht, queer.de-Leser*innen wissen seit langem Bescheid, und doch markierte seine starke Rede vor zweieinhalb Jahren im Plenum eine Art öffentliches Coming-out. Im QUEERKRAM-Podcast von Johannes Kram spricht Brandenburg erstmals über die Vorbereitung, die eigenen Zweifel und die anschließenden Reaktionen.

Die Politiker der Liberalen hat sich das gut einstündige Gespräch redlich verdient. Jens Brandenburg mag vielleicht nicht mit besonders viel Charisma gesegnet sein, doch neben Ulle Schauws und Sven Lehmann von den Grünen ist er der mit Abstand fleißigste und kompetenteste Queerpolitiker im Parlament. Der frühere Ehrenamtler beim Schulaufklärungsprojekt SCHLAU nimmt seinen Job nicht nur ernst, er brennt auch für die Themen, gibt der FDP ein glaubwürdiges queeres Gesicht.

Seine Partei verteidigt er im Podcast selbstbewusst. Muffige Attacken auf sogenannte Identitätspolitik wie in der SPD seien in der FDP nicht zu befürchten, meint Brandenburg. "Selbstbestimmung und Freiheitsrechte stecken in unserer DNA." Die gesamte Fraktion hätte ihn auch bei den starken Angriffen auf seinen Entwurf eines transfreundlichen Selbstbestimmungsgesetzes in Schutz genommen.

Mit seinem Vorstoß, die nichtkommerzielle Leihmutterschaft zu legalisieren, betritt der FDP-Politiker nicht nur queerpolitisches Neuland, sondern treibt auch die anderen Parteien vor sich her. "Auch die Grünen könnten noch LGBT-freundlicher werden", sagt er im Podcast – und prägt ein neues Schlagwort. Nach der Ehe für alle fordert er die "Familie für alle".

Im Gespräch mit Johannes Kram erzählt Jens Brandenburg wenig Privates, plaudert als Profipolitiker aber zumindest aus dem Nähkästchen. Was bei den Frühstücksrunden mit allen queerpolitischen Sprecher*innen vereinbart wird und wie er sich verhält, wenn er Alice Weidel im Fahrstuhl trifft. Warum Guido Westerwelle für ihn ein Vorbild war und welche Regierungskoalition er sich nach der Bundestagswahl wünscht.

Energisch plädiert Jens Brandenburg im Podcast für mehr Solidarität in der queeren Community – und für mehr Engagement. "Es reicht halt nicht nur zu feiern, wir haben auch in diesem Jahrzehnt viele wichtige queerpolitische Themen, für die wir kämpfen müssen". Sätze, die man aus der FDP früher eher selten gehört hat…

-- Micha Schulze auf queer.de, 27.03.2021

Infos und Links zu Themen, die im Podcast besprochen werden:

Die "Gänsehaut-Rede" von Jens Brandenburg im Bundestag am 11. Oktober 2018 auf Youtube.

--

"Die wissenschaftliche Arbeit, auf die sich Jens bezieht, ist leider noch nicht veröffentlicht. Stattdessen möchte er auf folgendes Video mit der Medizinethnologin Dr. Anika König hinweisen, die im Rahmen ihrer Habilitation zum Thema forscht und hier bereits über erste Ergebnisse ihrer Interviews mit Leihmüttern berichtet: Hier ab Minute 13:10.

-- Hier die Website des von Jens angesprochenen landesweiten Netzwerks von SCHLAU NRW, das Bildungs- und Antidiskriminierungs-Workshops zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt für Schulen, Sportvereine, Jugendzentren und andere Jugendeinrichtungen anbietet.

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Aus seiner Homosexualität hat der 35-jährige FDP-Politiker nie ein Geheimnis gemacht, queer.de-Leser*innen wissen seit langem Bescheid, und doch markierte seine starke Rede vor zweieinhalb Jahren im Plenum eine Art öffentliches Coming-out. Im QUEERKRAM-Podcast von Johannes Kram spricht Brandenburg erstmals über die Vorbereitung, die eigenen Zweifel und die anschließenden Reaktionen.

Die Politiker der Liberalen hat sich das gut einstündige Gespräch redlich verdient. Jens Brandenburg mag vielleicht nicht mit besonders viel Charisma gesegnet sein, doch neben Ulle Schauws und Sven Lehmann von den Grünen ist er der mit Abstand fleißigste und kompetenteste Queerpolitiker im Parlament. Der frühere Ehrenamtler beim Schulaufklärungsprojekt SCHLAU nimmt seinen Job nicht nur ernst, er brennt auch für die Themen, gibt der FDP ein glaubwürdiges queeres Gesicht.

Seine Partei verteidigt er im Podcast selbstbewusst. Muffige Attacken auf sogenannte Identitätspolitik wie in der SPD seien in der FDP nicht zu befürchten, meint Brandenburg. "Selbstbestimmung und Freiheitsrechte stecken in unserer DNA." Die gesamte Fraktion hätte ihn auch bei den starken Angriffen auf seinen Entwurf eines transfreundlichen Selbstbestimmungsgesetzes in Schutz genommen.

Mit seinem Vorstoß, die nichtkommerzielle Leihmutterschaft zu legalisieren, betritt der FDP-Politiker nicht nur queerpolitisches Neuland, sondern treibt auch die anderen Parteien vor sich her. "Auch die Grünen könnten noch LGBT-freundlicher werden", sagt er im Podcast – und prägt ein neues Schlagwort. Nach der Ehe für alle fordert er die "Familie für alle".

Im Gespräch mit Johannes Kram erzählt Jens Brandenburg wenig Privates, plaudert als Profipolitiker aber zumindest aus dem Nähkästchen. Was bei den Frühstücksrunden mit allen queerpolitischen Sprecher*innen vereinbart wird und wie er sich verhält, wenn er Alice Weidel im Fahrstuhl trifft. Warum Guido Westerwelle für ihn ein Vorbild war und welche Regierungskoalition er sich nach der Bundestagswahl wünscht.

Energisch plädiert Jens Brandenburg im Podcast für mehr Solidarität in der queeren Community – und für mehr Engagement. "Es reicht halt nicht nur zu feiern, wir haben auch in diesem Jahrzehnt viele wichtige queerpolitische Themen, für die wir kämpfen müssen". Sätze, die man aus der FDP früher eher selten gehört hat…

-- Micha Schulze auf queer.de, 27.03.2021

Infos und Links zu Themen, die im Podcast besprochen werden:

Die "Gänsehaut-Rede" von Jens Brandenburg im Bundestag am 11. Oktober 2018 auf Youtube.

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"Die wissenschaftliche Arbeit, auf die sich Jens bezieht, ist leider noch nicht veröffentlicht. Stattdessen möchte er auf folgendes Video mit der Medizinethnologin Dr. Anika König hinweisen, die im Rahmen ihrer Habilitation zum Thema forscht und hier bereits über erste Ergebnisse ihrer Interviews mit Leihmüttern berichtet: Hier ab Minute 13:10.

-- Hier die Website des von Jens angesprochenen landesweiten Netzwerks von SCHLAU NRW, das Bildungs- und Antidiskriminierungs-Workshops zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt für Schulen, Sportvereine, Jugendzentren und andere Jugendeinrichtungen anbietet.

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