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Die Berufung der Zwölf auf dem Berg
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Warum war es wohl so wichtig, gerade diese Jünger auszuwählen? Die Bibel berichtet an verschiedenen Stellen, dass die Gruppe der Jünger deutlich größer war, mindestens 73 oder mehr. Jesus war immer umringt von Menschen, die mit ihm durchs Land zogen. Bei seinen Reden waren die Volksmengen versammelt, aber viele von ihnen waren Fischer, Hirten, Bauern, Kaufleute, Familienväter und -mütter. Sie hatten Verpflichtungen gegenüber ihren Familien und Volksgenossen. Aber dennoch gab es eine große Gruppe von Menschen ohne stetige berufliche Einbindung, die Jesus, zumindest vorübergehend, begleiteten. Manche von ihnen waren von Anfang an dabei, weil Jesus sie direkt berufen hatte. Andere stießen durch Flüsterpropaganda dazu.
Die Auswahl der Jünger
Und nun ist ein Punkt gekommen, ab dem es für Jesus wichtig ist, eine Kerngruppe an Jüngern zu erwählen. Diese Entscheidung trifft er nicht aus dem Bauch heraus, nicht einmal aufgrund logischer Überlegungen. Sondern – er trifft sie in Zusammenarbeit mit seinem himmlischen Vater. Dazu verbringt er eine ganze Nacht im Gebet. Und dann steht das Ergebnis fest und Jesus setzt es in die Tat um. Es bleibt unserer Fantasie überlassen, ob Jesus mit seinem Vater diskutiert hat – oder ob er für jeden Einzelnen schon bei dieser Gelegenheit gebetet hat.
Es ist eine bunte Truppe, zwei Brüderpaare, ein Freiheitskämpfer, ein wahrer Israelit, ein ehemaliger Zöllner, ein zukünftiger Verräter. Manche von ihnen werden berühmt, andere finden kaum Erwähnung, manche sind extrovertiert, andere reden kaum, manche haben ein explosives Temperament, andere neigen zur Resignation.
Was aber gilt für alle 12 gemeinsam? Jesus sieht ihr Glaubenspotential. Sie sind nicht etwa seine Elitetruppe, sondern seine Ausbildungsklasse. Das Ziel ihrer Ausbildung ist das Apostelamt. Sie werden seine Gesandten. Durch sie wird das Evangelium in die Welt getragen: Jesus ist der Retter. Nach Jesu Tod und Auferstehung werden sie den Grundstock für seine Gemeinde bilden. Und genau dafür müssen sie so unterschiedlich sein.
Die Gemeinde Jesu
Gemeinde Jesu ist seine „Erfindung“ zu seinen Bedingungen und sie besteht aus Menschen, die zwar möglicherweise unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung sind, aber vereint im Glauben an ihn, ihren Erlöser. Zum Zeitpunkt der Wahl der Zwölf ist dies alles – menschlich gesehen – noch in weiter Ferne. Aber bei Gott ist es schon beschlossene Sache. Gott weiß, was geschehen wird. Manches offenbart er zu seiner Zeit, manches ist selbst seinem Sohn verborgen. Aber eines ist ganz sicher: Alles hat seine Zeit und Gott hat den Überblick.
Das Entscheidende an der Wahl der Apostel ist das intensive Gebet Jesu. Aber, wenn er und der Vater eins sind – wie Jesus mehrfach betont –, wozu war dann diese Gebetsnacht notwendig? Weil der Sohn Gottes seinen Himmlischen Vater liebt. Weil Gottessohn und Gottvater eine unvorstellbar enge Beziehung haben, die durch Gebet nur noch enger wird. Weil der Himmlische Vater seinem gehorsamen Sohn die nächsten Schritte enthüllt und ihn ermutigt.
Die Wichtigkeit des Gebets
Jesus zeigt uns hier eine völlig andere Dimension des Betens wie sie der Mensch normalerweise hat. Gebet ist nicht die letzte Rettung, wenn alle Stricke reißen. Gebet ist auch nicht traditionelles Ritual, dessen pünktliche Einhaltung die Rettung bringt. Tatsächlich ist Gebet erstmal Mittel zum Zweck. Gewissermaßen ein Telefonat mit Gott. Es ist ein lebendiges, ehrliches Gespräch mit dem Gott, der alle Macht und folglich auch alle Möglichkeiten hat. Jesus hat Gebet immer als Stärkung verstanden und genutzt, manchmal sogar unter Verzicht auf Schlaf. Für Jesus war das Gebet als Gespräch mit dem Vater das Natürlichste von der Welt. Sehr bald werden die Zwölf entdecken, dass Jesus mit dem Gebet eine besondere Kraftquelle anzapfen kann. Das wollen sie auch lernen! Es ist ein Wunsch, den ihr Meister gern erfüllen wird.
Alle Jünger Jesu kommen an diesen Punkt, auch diejenigen, die seit damals durch das Zeugnis der ersten Jünger dazugekommen sind. Sie und ich, wir können davon genauso profitieren. Es ist tatsächlich ein Gewinn, ein Zu-Gewinn an Glauben, geistlicher Erkenntnis und Reife.
Wir dürfen im Glauben an Jesus zu Gott als unserem himmlischen Vater kommen und Entscheidungen mit ihm durchsprechen – und dabei erwarten, dass er uns anhört und erhört. Wir können ihn fragen, was wir tun sollen. Wir können es genießen, im Gebet bei ihm zu sein. Wir können bei ihm ausruhen, Frieden finden, getröstet und gestärkt werden. Durch den Glauben an Jesus werden Jünger Jesu zu Kindern Gottes, um die er sich kümmert, die er auf seinen Wegen leiten und zu guten, segensreichen Entscheidungen bringen will.
Am Anfang der Ausbildung
Aber auch das ist schon vorgegriffen im Text. Noch stehen die Apostel ganz am Anfang ihrer Ausbildung. Sie werden in den nächsten drei Jahren viel mit ihrem Meister erleben. Sie werden Vieles hören, was ihre Erwartungen und Vorstellungen auf den Kopf stellt. Sie werden anfangen, sich gegenseitig zu akzeptieren, ja, und manchmal ärgern sie sich wahrscheinlich auch übereinander. Jünger Jesu sind keine Supermenschen, sie haben Schwächen und vielleicht auch Macken. Sie werden Aufgaben bekommen und Antworten finden müssen. Sie werden jeden Tag Neues dazulernen. Sie sind wie Schüler, die mal Erfolg haben und dann auch wieder ratlos sind. Aber ihr Meister lehrt sie alles, was sie wissen müssen. Auch wenn sie Vieles nicht sofort verstehen, wird er selbst dafür sorgen, dass sie sich später erinnern und dann seine Lehre begreifen. Und anders als jeder menschliche Lehrer liebt er seine Jünger und wird am Ende für sie sterben. Nicht nur für die Zwölf, sondern für alle Menschen.
Jünger Jesu sind zeitlebens Lernende. Die zwölf Apostel haben von Jesus während seiner Erdenzeit gelernt. Die späteren Jünger Jesu lernen aus Gottes Wort: Wie man betet, wie man glaubt, wie man das Evangelium der Errettung weitergibt – wie man dem Vorbild Jesu folgt.
Autor: Ursula Hecht
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Warum war es wohl so wichtig, gerade diese Jünger auszuwählen? Die Bibel berichtet an verschiedenen Stellen, dass die Gruppe der Jünger deutlich größer war, mindestens 73 oder mehr. Jesus war immer umringt von Menschen, die mit ihm durchs Land zogen. Bei seinen Reden waren die Volksmengen versammelt, aber viele von ihnen waren Fischer, Hirten, Bauern, Kaufleute, Familienväter und -mütter. Sie hatten Verpflichtungen gegenüber ihren Familien und Volksgenossen. Aber dennoch gab es eine große Gruppe von Menschen ohne stetige berufliche Einbindung, die Jesus, zumindest vorübergehend, begleiteten. Manche von ihnen waren von Anfang an dabei, weil Jesus sie direkt berufen hatte. Andere stießen durch Flüsterpropaganda dazu.
Die Auswahl der Jünger
Und nun ist ein Punkt gekommen, ab dem es für Jesus wichtig ist, eine Kerngruppe an Jüngern zu erwählen. Diese Entscheidung trifft er nicht aus dem Bauch heraus, nicht einmal aufgrund logischer Überlegungen. Sondern – er trifft sie in Zusammenarbeit mit seinem himmlischen Vater. Dazu verbringt er eine ganze Nacht im Gebet. Und dann steht das Ergebnis fest und Jesus setzt es in die Tat um. Es bleibt unserer Fantasie überlassen, ob Jesus mit seinem Vater diskutiert hat – oder ob er für jeden Einzelnen schon bei dieser Gelegenheit gebetet hat.
Es ist eine bunte Truppe, zwei Brüderpaare, ein Freiheitskämpfer, ein wahrer Israelit, ein ehemaliger Zöllner, ein zukünftiger Verräter. Manche von ihnen werden berühmt, andere finden kaum Erwähnung, manche sind extrovertiert, andere reden kaum, manche haben ein explosives Temperament, andere neigen zur Resignation.
Was aber gilt für alle 12 gemeinsam? Jesus sieht ihr Glaubenspotential. Sie sind nicht etwa seine Elitetruppe, sondern seine Ausbildungsklasse. Das Ziel ihrer Ausbildung ist das Apostelamt. Sie werden seine Gesandten. Durch sie wird das Evangelium in die Welt getragen: Jesus ist der Retter. Nach Jesu Tod und Auferstehung werden sie den Grundstock für seine Gemeinde bilden. Und genau dafür müssen sie so unterschiedlich sein.
Die Gemeinde Jesu
Gemeinde Jesu ist seine „Erfindung“ zu seinen Bedingungen und sie besteht aus Menschen, die zwar möglicherweise unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung sind, aber vereint im Glauben an ihn, ihren Erlöser. Zum Zeitpunkt der Wahl der Zwölf ist dies alles – menschlich gesehen – noch in weiter Ferne. Aber bei Gott ist es schon beschlossene Sache. Gott weiß, was geschehen wird. Manches offenbart er zu seiner Zeit, manches ist selbst seinem Sohn verborgen. Aber eines ist ganz sicher: Alles hat seine Zeit und Gott hat den Überblick.
Das Entscheidende an der Wahl der Apostel ist das intensive Gebet Jesu. Aber, wenn er und der Vater eins sind – wie Jesus mehrfach betont –, wozu war dann diese Gebetsnacht notwendig? Weil der Sohn Gottes seinen Himmlischen Vater liebt. Weil Gottessohn und Gottvater eine unvorstellbar enge Beziehung haben, die durch Gebet nur noch enger wird. Weil der Himmlische Vater seinem gehorsamen Sohn die nächsten Schritte enthüllt und ihn ermutigt.
Die Wichtigkeit des Gebets
Jesus zeigt uns hier eine völlig andere Dimension des Betens wie sie der Mensch normalerweise hat. Gebet ist nicht die letzte Rettung, wenn alle Stricke reißen. Gebet ist auch nicht traditionelles Ritual, dessen pünktliche Einhaltung die Rettung bringt. Tatsächlich ist Gebet erstmal Mittel zum Zweck. Gewissermaßen ein Telefonat mit Gott. Es ist ein lebendiges, ehrliches Gespräch mit dem Gott, der alle Macht und folglich auch alle Möglichkeiten hat. Jesus hat Gebet immer als Stärkung verstanden und genutzt, manchmal sogar unter Verzicht auf Schlaf. Für Jesus war das Gebet als Gespräch mit dem Vater das Natürlichste von der Welt. Sehr bald werden die Zwölf entdecken, dass Jesus mit dem Gebet eine besondere Kraftquelle anzapfen kann. Das wollen sie auch lernen! Es ist ein Wunsch, den ihr Meister gern erfüllen wird.
Alle Jünger Jesu kommen an diesen Punkt, auch diejenigen, die seit damals durch das Zeugnis der ersten Jünger dazugekommen sind. Sie und ich, wir können davon genauso profitieren. Es ist tatsächlich ein Gewinn, ein Zu-Gewinn an Glauben, geistlicher Erkenntnis und Reife.
Wir dürfen im Glauben an Jesus zu Gott als unserem himmlischen Vater kommen und Entscheidungen mit ihm durchsprechen – und dabei erwarten, dass er uns anhört und erhört. Wir können ihn fragen, was wir tun sollen. Wir können es genießen, im Gebet bei ihm zu sein. Wir können bei ihm ausruhen, Frieden finden, getröstet und gestärkt werden. Durch den Glauben an Jesus werden Jünger Jesu zu Kindern Gottes, um die er sich kümmert, die er auf seinen Wegen leiten und zu guten, segensreichen Entscheidungen bringen will.
Am Anfang der Ausbildung
Aber auch das ist schon vorgegriffen im Text. Noch stehen die Apostel ganz am Anfang ihrer Ausbildung. Sie werden in den nächsten drei Jahren viel mit ihrem Meister erleben. Sie werden Vieles hören, was ihre Erwartungen und Vorstellungen auf den Kopf stellt. Sie werden anfangen, sich gegenseitig zu akzeptieren, ja, und manchmal ärgern sie sich wahrscheinlich auch übereinander. Jünger Jesu sind keine Supermenschen, sie haben Schwächen und vielleicht auch Macken. Sie werden Aufgaben bekommen und Antworten finden müssen. Sie werden jeden Tag Neues dazulernen. Sie sind wie Schüler, die mal Erfolg haben und dann auch wieder ratlos sind. Aber ihr Meister lehrt sie alles, was sie wissen müssen. Auch wenn sie Vieles nicht sofort verstehen, wird er selbst dafür sorgen, dass sie sich später erinnern und dann seine Lehre begreifen. Und anders als jeder menschliche Lehrer liebt er seine Jünger und wird am Ende für sie sterben. Nicht nur für die Zwölf, sondern für alle Menschen.
Jünger Jesu sind zeitlebens Lernende. Die zwölf Apostel haben von Jesus während seiner Erdenzeit gelernt. Die späteren Jünger Jesu lernen aus Gottes Wort: Wie man betet, wie man glaubt, wie man das Evangelium der Errettung weitergibt – wie man dem Vorbild Jesu folgt.
Autor: Ursula Hecht
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