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010 Heraklit – Der Dunkle

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Die zehnte Folge ist nichts für zarte Gemüter. Wir sind bei Heraklit angelangt, bei dem es tatsächlich ein bisschen schwer fällt, Sympathie aufzubringen.
Ein Grund dafür könnte seine sehr verhaltene Begeisterung für seine Mitmenschen sein:

Die meisten Menschen (sind) schlecht und nur wenige taugen etwas.
Die meisten denken nur daran, sich wie die Herdentiere satt zu essen.
Die andern Menschen aber sind sich so wenig bewußt, was sie wach tun, als sie ein Bewußtsein davon haben, was sie im Schlafe tun.

Selbst an den Denkern und Vordenkern seiner Zeit findet er kaum Gefallen:

Vielwisserei verleiht nicht Verstand; sonst hätte sie dem Hesiod und Pythagoras solchen verliehen und ebenso dem Xenophanes und Hekateios.

Wir können Heraklit allerdings zugutehalten, dass er nicht daran interessiert war, sich Macht und Einfluss zu verschaffen. Dies zeigt zum Beispiel der (unechte) Briefwechsel zwischen dem Perserkönig Darius und Heraklit:


König Dareios, Sohn des Hystaspes, entbeut dem Herakleitos, dem Weisen in Ephesos, seinen Gruß:

Du hast ein Buch geschrieben über die Natur, das schwer verständlich und schwer zu erklären ist. Deutet man es nun stellenweise genau nach deinen Worten, so scheint seine Bedeutung darin zu liegen, daß es eine Theorie der gesamten Welt sowie der in ihr sich abspielenden Erscheinungen bietet, dies ich in der göttlichsten Bewegung bekunden. Indes bei dem meisten kommt man zu keinem sicheren Urteil, so daß auch die größten Schriftgelehrten in Zweifel bleiben über die richtige Auslegung deiner Ausführungen. König Dareios nun, Sohn des Hystaspes, wünscht deiner Belehrung sowie griechischer Bildung teilhaftig zu werden. Mach dich also unverweilt auf, vor meinem Angesicht un in meinem königlichen Palast zu erscheinen. denn die Hellenen, meist gleichgültig gegen ihre Weisen, beachten nicht die von diesen zu ernster Aufnahme und Belehrung gegebenen Anweisungen. Bei mir aber soll dir jede Ehre widerfahren; jeden Tag findest du wohlgemeinte und ernste Ansprache sowie ein Leben, das deinen Grundsätzen entspricht.

Herakleitos, der Ephesier, entbeut dem König Dareios, des Hystaspes Sohn, seinen Gruß:

Alle, die hier auf Erden wandeln, bleiben der Wahrheit und Gerechtigkeit fern, hängen ihr Herz vielmehr an Befriedigung ihrer Geldgier und Ruhmsucht infolge ihrer elenden Unwissenheit. Ich aber übe strenge Entsagung gegenüber jeder Schlechtigkeit, meide die Befriedigung des Neides, der sich bei mir geltend machen will, und gehe jeder Überhebung aus dem Wege; darum kann ich mich nicht entschließen, nach dem Perserland zu kommen, denn ich bin mit wenigem zufrieden, wie es meinem Wunsche entspricht. Trotz seines eigenwilligen Temperamentes ist es ausgesprochen lohnenswert, sich mit diesem dunklen Denker zu befassen. Und wer wissen möchte, wie man mit Gerste die Welt retten kann, sollte sich unbedingt diese Folge anhören.

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Ein Grund dafür könnte seine sehr verhaltene Begeisterung für seine Mitmenschen sein:

Die meisten Menschen (sind) schlecht und nur wenige taugen etwas.
Die meisten denken nur daran, sich wie die Herdentiere satt zu essen.
Die andern Menschen aber sind sich so wenig bewußt, was sie wach tun, als sie ein Bewußtsein davon haben, was sie im Schlafe tun.

Selbst an den Denkern und Vordenkern seiner Zeit findet er kaum Gefallen:

Vielwisserei verleiht nicht Verstand; sonst hätte sie dem Hesiod und Pythagoras solchen verliehen und ebenso dem Xenophanes und Hekateios.

Wir können Heraklit allerdings zugutehalten, dass er nicht daran interessiert war, sich Macht und Einfluss zu verschaffen. Dies zeigt zum Beispiel der (unechte) Briefwechsel zwischen dem Perserkönig Darius und Heraklit:


König Dareios, Sohn des Hystaspes, entbeut dem Herakleitos, dem Weisen in Ephesos, seinen Gruß:

Du hast ein Buch geschrieben über die Natur, das schwer verständlich und schwer zu erklären ist. Deutet man es nun stellenweise genau nach deinen Worten, so scheint seine Bedeutung darin zu liegen, daß es eine Theorie der gesamten Welt sowie der in ihr sich abspielenden Erscheinungen bietet, dies ich in der göttlichsten Bewegung bekunden. Indes bei dem meisten kommt man zu keinem sicheren Urteil, so daß auch die größten Schriftgelehrten in Zweifel bleiben über die richtige Auslegung deiner Ausführungen. König Dareios nun, Sohn des Hystaspes, wünscht deiner Belehrung sowie griechischer Bildung teilhaftig zu werden. Mach dich also unverweilt auf, vor meinem Angesicht un in meinem königlichen Palast zu erscheinen. denn die Hellenen, meist gleichgültig gegen ihre Weisen, beachten nicht die von diesen zu ernster Aufnahme und Belehrung gegebenen Anweisungen. Bei mir aber soll dir jede Ehre widerfahren; jeden Tag findest du wohlgemeinte und ernste Ansprache sowie ein Leben, das deinen Grundsätzen entspricht.

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Alle, die hier auf Erden wandeln, bleiben der Wahrheit und Gerechtigkeit fern, hängen ihr Herz vielmehr an Befriedigung ihrer Geldgier und Ruhmsucht infolge ihrer elenden Unwissenheit. Ich aber übe strenge Entsagung gegenüber jeder Schlechtigkeit, meide die Befriedigung des Neides, der sich bei mir geltend machen will, und gehe jeder Überhebung aus dem Wege; darum kann ich mich nicht entschließen, nach dem Perserland zu kommen, denn ich bin mit wenigem zufrieden, wie es meinem Wunsche entspricht. Trotz seines eigenwilligen Temperamentes ist es ausgesprochen lohnenswert, sich mit diesem dunklen Denker zu befassen. Und wer wissen möchte, wie man mit Gerste die Welt retten kann, sollte sich unbedingt diese Folge anhören.

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