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Landwirtschaft von unten: Der Irak braucht eine selbstbestimmte und demokratische Ernährung!

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Irak und Irakisch-Kurdistan waren einst die Kornkammer der Welt. Es gab viele unterschiedliche Saatgutsorten und eine entsprechend große Produktvielfalt. Aber bereits seit der Kolonialzeit werden im Irak bäuerliche Strukturen gezielt geschwächt und die Bevölkerung und Ernährungssysteme kontrolliert. So wurde zum Beispiel unter Saddam Hussein die kurdische Bevölkerung umgesiedelt um sie besser kontrollieren zu können und bestimmt, was die Bäuer*innen anbauen durften. Oder der Bevölkerung in den Marschregionen wurde als Bestrafung für widerständisches Verhalten das Wasser abgedreht und durch den Bau von Dämmen in andere Regionen geleitet. Heute leiden Irak und Irakisch-Kurdistan unter den Folgen zahlreicher Kriege, Sanktionen, Misswirtschaft und Ausbeutung. Dazu kommen die dramatischen klimatischen Veränderungen mit Temperaturen von bis zu 50 Grad im Sommer und die Auswirkungen des Gebrauchs hochgiftiger Pestizide auf Menschen und Umwelt. Die Zerstörung der nationalen Saatenbank 2003 und eine neue Gesetzgebung haben multinationalen Konzernen den irakischen Markt eröffnet und Abhängigkeiten von hybridem Saatgut und chemischem Dünger geschaffen. Hochgiftige Pestizde, die in Europa verboten sind, werden weiterhin in den Irak exportiert. Wie gehen die Menschen diese Herausforderungen an, welche Alternativen sind möglich? Was bedeutet Ernährungssouveränität im irakischen und kurdischen Kontext? Linda Peikert spricht in der Audioreportage mit Bäuer*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen über die notwendige Demokratisierung der Ernährungssysteme und wie die Kontrolle über die eigenen Ressourcen wiedererlangt werden kann. Die Kämpfe der Bäuer*innen um ihr Land in Kurdistan und Irak könnt Ihr in unserer Graphic Novel „We Take Care of the Land as the Land has taken Care of Us“ nachlesen. Die vierte Geschichte ist die Familiengeschichte von Nizar Raziki, der in dieser Reportage zu Wort kommt. Die Graphic Novel, herausgegeben vom Büro Beirut der Rosa-Luxemburg-Stiftung, gibt es auf Arabisch, Englisch und Kurdisch und Ihr könnt sie herunterladen oder bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung kostenlos bestellen.
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