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In Erinnerung an Reinhard Liebe. Ein Interview.
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Diese Ausgabe der Kulturviertelstunde ist dem wunderbaren Liedermacher Reinhard Liebe gewidmet, der ab den 1970er Jahren die politische Liedermacherszene Wiens mitbegründete und prägte. Sein erstes Album ‚Da singt heit ana auf da Gassn’ ist 1976 als LP erschienen und galt nach Veröffentlichung als Meilenstein des Neuen Wienerliedes und der Dialektliedermacherszene Österreichs. Trotz überschwänglicher Kritiken bekam Reinhard Liebe massive Probleme, da die Plattenfirma Mitspracherecht bei den Arrangements und auch Eingriffe bei den Texten haben wollte, was Reinhard Liebe nicht zustimmte, und in einem Kuriosum mündete, wie mir Reinhard Liebe im Interview 2007 erzählte: „Die Produktionsfirma Ariola hat den Großteil der ersten und einzigen Auflage der LP vernichtet und später mir gegenüber behauptet, die Masterbänder wären ebenfalls vernichtet worden.“ Was soweit ging, dass Ariola „Empfehlungen“ an die Vertriebsstellen ausgab, die LP nach Möglichkeit nicht zu verkaufen. Reinhard Liebe weiters: „Die Schmetterlinge z.B. konnten sich besser durchsetzen, da sie eine eigene Produktionsstätte hatten. Ich zeigte da leider zu wenig Eigeninitiative.“ Dazu kam wohl auch, dass die Liedermacherszene in Österreich in den frühen 1970er Jahren sehr übersichtlich war: „Es gab den „Verein Kritischer Liedermacher“, in dem alle drinnen waren, und das waren kaum 20 Leute.“ Reinhard Liebe ist 1946 in Innsbruck geboren und begann 1970 Ausbildung und Arbeit bei der Bewährungshilfe, ein Jahr später absolvierte er seinen ersten Auftritt als Liedermacher. Anfang der 1970er Jahre gab es den Folkclub Atlantis und eine Gruppe namens Tiny Folk, die ihn einmal eingeladen haben dort zu spielen. Am stärksten beeinflusst haben ihn Bob Dylan, Donovan, Leonard Cohen und Franz-Josef Degenhardt. Liebe & seine Leute nannte sich seine Gruppe, die er 1973 gründete, daraus resultierten neben der ersten LP auch die Single Kibara Rock und die B-Seite Wann du net aus Kagran warst. Dem folgten diverse Literaturpreise, Hörspiele, Tonträgerveröffentlichungen, sowie Tätigkeiten in anderen Bereichen. So leitete er z.B. von 1981 bis 1990 „Change“, die erste Drogenberatungsstelle Mitteleuropas. Im Jahr 2000 ereilte ihn ein schwerer Schlaganfall, er wurde halbseitig gelähmt und überlebte nach wochenlangem Koma nur knapp. Nach 2-jähriger stationärer Rehabilitationen und dem Wiedererlangen der Sprache gab es danach erneut einige Bühnenauftritte. Reinhard Liebe starb am 10. November 2011.
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Diese Ausgabe der Kulturviertelstunde ist dem wunderbaren Liedermacher Reinhard Liebe gewidmet, der ab den 1970er Jahren die politische Liedermacherszene Wiens mitbegründete und prägte. Sein erstes Album ‚Da singt heit ana auf da Gassn’ ist 1976 als LP erschienen und galt nach Veröffentlichung als Meilenstein des Neuen Wienerliedes und der Dialektliedermacherszene Österreichs. Trotz überschwänglicher Kritiken bekam Reinhard Liebe massive Probleme, da die Plattenfirma Mitspracherecht bei den Arrangements und auch Eingriffe bei den Texten haben wollte, was Reinhard Liebe nicht zustimmte, und in einem Kuriosum mündete, wie mir Reinhard Liebe im Interview 2007 erzählte: „Die Produktionsfirma Ariola hat den Großteil der ersten und einzigen Auflage der LP vernichtet und später mir gegenüber behauptet, die Masterbänder wären ebenfalls vernichtet worden.“ Was soweit ging, dass Ariola „Empfehlungen“ an die Vertriebsstellen ausgab, die LP nach Möglichkeit nicht zu verkaufen. Reinhard Liebe weiters: „Die Schmetterlinge z.B. konnten sich besser durchsetzen, da sie eine eigene Produktionsstätte hatten. Ich zeigte da leider zu wenig Eigeninitiative.“ Dazu kam wohl auch, dass die Liedermacherszene in Österreich in den frühen 1970er Jahren sehr übersichtlich war: „Es gab den „Verein Kritischer Liedermacher“, in dem alle drinnen waren, und das waren kaum 20 Leute.“ Reinhard Liebe ist 1946 in Innsbruck geboren und begann 1970 Ausbildung und Arbeit bei der Bewährungshilfe, ein Jahr später absolvierte er seinen ersten Auftritt als Liedermacher. Anfang der 1970er Jahre gab es den Folkclub Atlantis und eine Gruppe namens Tiny Folk, die ihn einmal eingeladen haben dort zu spielen. Am stärksten beeinflusst haben ihn Bob Dylan, Donovan, Leonard Cohen und Franz-Josef Degenhardt. Liebe & seine Leute nannte sich seine Gruppe, die er 1973 gründete, daraus resultierten neben der ersten LP auch die Single Kibara Rock und die B-Seite Wann du net aus Kagran warst. Dem folgten diverse Literaturpreise, Hörspiele, Tonträgerveröffentlichungen, sowie Tätigkeiten in anderen Bereichen. So leitete er z.B. von 1981 bis 1990 „Change“, die erste Drogenberatungsstelle Mitteleuropas. Im Jahr 2000 ereilte ihn ein schwerer Schlaganfall, er wurde halbseitig gelähmt und überlebte nach wochenlangem Koma nur knapp. Nach 2-jähriger stationärer Rehabilitationen und dem Wiedererlangen der Sprache gab es danach erneut einige Bühnenauftritte. Reinhard Liebe starb am 10. November 2011.
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