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#24 - im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde

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Vom langen Atem und einer Bewerbung im "Ostministerium"

Links und Hintergründe

Unsere Gäste heute: Lutz Möser, Leiter "personenbezogene Anfragen" im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, und Thomas Pruschwitz vom Recherchedienst Ad Acta.

Suchen in Lichterfelde

Das Bundesarchiv in Lichterfelde ist Teil eines ziemlich geschichtsträchtigen Geländes. Mehr erfahrt Ihr hier.

Einen Überblick über die digitalisierten Bestände des Bundesarchivs findet Ihr hier. Um schon mal von Zuhause zu suchen, müsst Ihr Euch beim Suchportal Invenio anmelden.

Bestände, vor allem mit personenbezogenen Daten, sind oft übers Internet nicht einsehbar, dann suchen Mitarbeiter*innen wie Lutz Möser die Akten raus. Dafür müsst Ihr aber erstmal einen Benutzerantrag ausfüllen

Nazihintergrund

Die Diskussion, auf die sich unserer Hörerin Leslie bezieht, könnt Ihr in Folge 13 mit Saba-Nur Cheema und Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt/Main nochmal nachhören.

Um materielle Kontinuitäten aus der NS-Zeit ging es in Folge 14. Da erzählte Brigitte von dem jüdischen Kaufmann Abraham Friedmann in Coburg, der seinen gesamten Besitz damals verlor und um den Unternehmer Max Brose, der damals ziemlich viel Geld verdiente - u.a. indem er Zwangsarbeiter*innen beschäftigte.

Die NSDAP-Kartei

Über die NSDAP und deren Mitgliederkartei, die zu 80 Prozent erhalten ist, ging es ausführlich in den Folgen 8 und 9 mit dem Politikwissenschaftler Jürgen Falter und dem Historiker Armin Nolzen. Wer also mehr über die NSDAP-Kartei erfahren möchte, sollte erst die beiden Folgen hören.

Der Ort

Wer sich für die Geschichte der SA, samt Röhm-Putsch, interessiert, sollte das Buch des Historikers Daniel Siemens über die Sturmabteilung lesen, er vertritt nämlich die These, dass nach dem Putsch die SA nicht machtlos wurde, sondern sich einfach andere Betätigungsfelder suchte, zum Beispiel in den besetzten Ostgebieten.

Die Bestände

1994, nach Abzug der Amerikaner, ging das Berlin Document Center ins Bundesarchiv über. Das BDC war unmittelbar nach Kriegsende von der US-Armee in Berlin als Sammellager von beschlagnahmten Dokumenten aus der NS-Zeit zur Vorbereitung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und der Entnazifizierung errichtet worden.

Neue Erkenntnisse zu Joachim

Was wir mittlerweile wissen: Melanies Großvater Joachim scheint nicht verkraftet zu haben, dass der Erste Weltkrieg verloren ging, wie Millionen andere Deutsche. Mit demokratischen Verhältnissen der Weimarer Republik konnte er nichts anfangen: Er kämpfte im Freicorps gegen die kurze Spartakistenherrschaft in Düsseldorf, ging Anfang 1930 in den Stahlhelm und wechselte 1932 in die SA. Der Historiker Joachim Schröder, Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof in Düsseldorf, hat uns das ganz genau in Folge 20 erklärt.

Rosenberg und sein "Ostministerium"

Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, bei dem sich Joachim im Juli 1942 für eine Stelle als Bürgermeister bewarb, hatte zum Ziel, die besetzten Gebiete zu Germanisieren und gleichzeitig sämtliche osteuropäische Juden zu vernichten. Der Chef dort war der Oberideologe der Nazis und Hitlers enger Vertrauter Alfred Rosenberg - ein bekennender Antisemit, der als Wegbereiter des Holocaust gilt. So richtig gut erforscht ist sein Ministerium aber längst noch nicht, schon allein wegen seiner Ausmaße - bis heute gilt die Dissertation von Andreas Zellhuber von 2006 als bestes Buch, um sich zu informieren: „Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu …“ Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941–1945."

1942

Am 20. Januar 1942 trafen sich hochrangige Vertreter des NS-Regimes unter dem Vorsitz von Reinhard Heydrich in einer Villa am Berliner Wannsee, um bei der Wannseekonferenz zu koordinieren, wie die Ermordung der europäischen Juden auf Behördenebene möglichst effizient umgesetzt werden sollte. Das systematische Morden war da bereits von der NS-Führung beschlossen und in vollem Gange. Der Regisseur Matti Geschonnek verfilmte anlässlich des 80. Jahrestages die Konferenz. Der Film steht in der ZDF-Mediathek.

In der Nacht vom 28. auf den 29. März 1942 prasseln stundenlang britische Bomben auf Lübeck nieder. Hier wendet die britische Militärführung erstmals eine neue Kriegstaktik an: Angriffe auf Innenstädte. Vorbild für die Flächenbombardierungen waren verheerende deutsche Luftangriffe auf Städte wie London und Coventry oder Warschau.

„Fall Blau“ oder „Unternehmen Blau“ war der Deckname für den am 28. Juni 1942 beginnenden ersten Teil der Sommeroffensive der Wehrmacht während des Deutsch-Sowjetischen Krieges. Am 30. Juni 1942 wurde die Offensive in Unternehmen Braunschweig umbenannt.

Deportationen

Am 27. Oktober 1941 wurde in der Großviehhalle des Düsseldorfer Schlachthofs der erste „Transport“ mit 1.003 jüdischen Männern, Frauen und Kindern zusammengestellt. Sie wurden in das besetzte Polen, nach Lódz, deportiert und in das dortige Ghetto gepfercht. Sieben Mal diente der Schlachthof als zentrale Sammelstelle für den gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf. Die meisten Menschen wurden in der Zeit zwischen Oktober 1941 und Juli 1942 verschleppt. Nacheinander fuhren Deportationszüge in die Ghettos Lodz, Minsk, Riga, Izbica und Theresienstadt. Es gab noch weitere Deportationen. Diese waren allerdings kleinere Transporte und gingen in der Regel direkt vom Hauptbahnhof aus.

Die Chronologie der Deportationen, die vom Bundesarchiv zur Verfügung gestellt wird, findet Ihr hier.

Das Aachener Gedenkbuchprojekt trägt die Biografien der jüdischen Menschen zusammen, die von Nazis ermordet worden.

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Das Bundesarchiv in Lichterfelde ist Teil eines ziemlich geschichtsträchtigen Geländes. Mehr erfahrt Ihr hier.

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Bestände, vor allem mit personenbezogenen Daten, sind oft übers Internet nicht einsehbar, dann suchen Mitarbeiter*innen wie Lutz Möser die Akten raus. Dafür müsst Ihr aber erstmal einen Benutzerantrag ausfüllen

Nazihintergrund

Die Diskussion, auf die sich unserer Hörerin Leslie bezieht, könnt Ihr in Folge 13 mit Saba-Nur Cheema und Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt/Main nochmal nachhören.

Um materielle Kontinuitäten aus der NS-Zeit ging es in Folge 14. Da erzählte Brigitte von dem jüdischen Kaufmann Abraham Friedmann in Coburg, der seinen gesamten Besitz damals verlor und um den Unternehmer Max Brose, der damals ziemlich viel Geld verdiente - u.a. indem er Zwangsarbeiter*innen beschäftigte.

Die NSDAP-Kartei

Über die NSDAP und deren Mitgliederkartei, die zu 80 Prozent erhalten ist, ging es ausführlich in den Folgen 8 und 9 mit dem Politikwissenschaftler Jürgen Falter und dem Historiker Armin Nolzen. Wer also mehr über die NSDAP-Kartei erfahren möchte, sollte erst die beiden Folgen hören.

Der Ort

Wer sich für die Geschichte der SA, samt Röhm-Putsch, interessiert, sollte das Buch des Historikers Daniel Siemens über die Sturmabteilung lesen, er vertritt nämlich die These, dass nach dem Putsch die SA nicht machtlos wurde, sondern sich einfach andere Betätigungsfelder suchte, zum Beispiel in den besetzten Ostgebieten.

Die Bestände

1994, nach Abzug der Amerikaner, ging das Berlin Document Center ins Bundesarchiv über. Das BDC war unmittelbar nach Kriegsende von der US-Armee in Berlin als Sammellager von beschlagnahmten Dokumenten aus der NS-Zeit zur Vorbereitung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und der Entnazifizierung errichtet worden.

Neue Erkenntnisse zu Joachim

Was wir mittlerweile wissen: Melanies Großvater Joachim scheint nicht verkraftet zu haben, dass der Erste Weltkrieg verloren ging, wie Millionen andere Deutsche. Mit demokratischen Verhältnissen der Weimarer Republik konnte er nichts anfangen: Er kämpfte im Freicorps gegen die kurze Spartakistenherrschaft in Düsseldorf, ging Anfang 1930 in den Stahlhelm und wechselte 1932 in die SA. Der Historiker Joachim Schröder, Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof in Düsseldorf, hat uns das ganz genau in Folge 20 erklärt.

Rosenberg und sein "Ostministerium"

Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, bei dem sich Joachim im Juli 1942 für eine Stelle als Bürgermeister bewarb, hatte zum Ziel, die besetzten Gebiete zu Germanisieren und gleichzeitig sämtliche osteuropäische Juden zu vernichten. Der Chef dort war der Oberideologe der Nazis und Hitlers enger Vertrauter Alfred Rosenberg - ein bekennender Antisemit, der als Wegbereiter des Holocaust gilt. So richtig gut erforscht ist sein Ministerium aber längst noch nicht, schon allein wegen seiner Ausmaße - bis heute gilt die Dissertation von Andreas Zellhuber von 2006 als bestes Buch, um sich zu informieren: „Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu …“ Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941–1945."

1942

Am 20. Januar 1942 trafen sich hochrangige Vertreter des NS-Regimes unter dem Vorsitz von Reinhard Heydrich in einer Villa am Berliner Wannsee, um bei der Wannseekonferenz zu koordinieren, wie die Ermordung der europäischen Juden auf Behördenebene möglichst effizient umgesetzt werden sollte. Das systematische Morden war da bereits von der NS-Führung beschlossen und in vollem Gange. Der Regisseur Matti Geschonnek verfilmte anlässlich des 80. Jahrestages die Konferenz. Der Film steht in der ZDF-Mediathek.

In der Nacht vom 28. auf den 29. März 1942 prasseln stundenlang britische Bomben auf Lübeck nieder. Hier wendet die britische Militärführung erstmals eine neue Kriegstaktik an: Angriffe auf Innenstädte. Vorbild für die Flächenbombardierungen waren verheerende deutsche Luftangriffe auf Städte wie London und Coventry oder Warschau.

„Fall Blau“ oder „Unternehmen Blau“ war der Deckname für den am 28. Juni 1942 beginnenden ersten Teil der Sommeroffensive der Wehrmacht während des Deutsch-Sowjetischen Krieges. Am 30. Juni 1942 wurde die Offensive in Unternehmen Braunschweig umbenannt.

Deportationen

Am 27. Oktober 1941 wurde in der Großviehhalle des Düsseldorfer Schlachthofs der erste „Transport“ mit 1.003 jüdischen Männern, Frauen und Kindern zusammengestellt. Sie wurden in das besetzte Polen, nach Lódz, deportiert und in das dortige Ghetto gepfercht. Sieben Mal diente der Schlachthof als zentrale Sammelstelle für den gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf. Die meisten Menschen wurden in der Zeit zwischen Oktober 1941 und Juli 1942 verschleppt. Nacheinander fuhren Deportationszüge in die Ghettos Lodz, Minsk, Riga, Izbica und Theresienstadt. Es gab noch weitere Deportationen. Diese waren allerdings kleinere Transporte und gingen in der Regel direkt vom Hauptbahnhof aus.

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