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Ist das gerecht?

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Das ist ungerecht! Zwei Jungs streiten sich auf dem Schulhof. Es geht um eine kleine Tüte Bonbons. Einer der zwei Brüder, deren Mama diese Nascherei für die Pause mitgegeben hat, trug die Tüte im Ranzen, nun soll er teilen. Über die genaue Anzahl der Bonbons, die jeder zu bekommen hat, gehen die Meinungen heftig auseinander. Bald werden wohl Fußtritte die Argumente bekräftigen. Ich gehe dazwischen. Schnell ist klar, dass mit „ungerecht“ eine Aufteilung in unterschiedlicher Anzahl gemeint ist. Der eine will genau so viele Bonbons bekommen wie der Bruder. „Gerecht“ soll es eben sein. Wie wäre es, ihr macht zwei Häufchen und zählt ab? Frage ich. Dumm nur, dass am Ende eines übrig bleibt. Es ist eine ungerade Anzahl Süßigkeiten in der Tüte. Während der eine Bruder anscheinend gewillt war, sich weiter zu streiten, schaut der andere mich an: Möchten Sie vielleicht ein Bonbon abhaben? Es hat beinahe den Anschein, als würde er meine Vorliebe für diese Brauseteile kennen. Ich nehme dankend an und frage zurück. Möchtet ihr wirklich die ganze Tüte alleine essen? Ich fürchte, ihr bekommt Bauchweh davon. Wir unterhalten uns noch etwas, dann ist die Entscheidung schnell gefallen. Sie rufen einige Klassenkameraden herbei und teilen ihre Bonbons auf.

Ist das gerecht? Jetzt hat ja jeder der beiden Jungs weniger als vorher!

An diese kleine Begebenheit muss ich denken, als ich dieses Wort aus der Bibel lese: Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.“ (Sprüche 14,34). Gerechtigkeit – welch schweres Wort … „was“ oder besser gesagt „wer“ ist schon wirklich gerecht? Wer macht schon alles richtig – denn dieses Wort steckt ja mit drinnen?

Ist es richtig, wenn wenige viel und viele wenig haben? Ist es richtig, wenn die lauten Plärrer die Aufmerksamkeit bekommen und die Stillen übersehen werden?

Ist es richtig, dass die mit den guten Beziehungen immer schneller weiterkommen als die, die niemanden kennen?

Was ist richtig und was wichtig für ein ganzes Volk? Eines ist mir schnell klar geworden: es kann nicht darum gehen, dass jeder die gleiche Anzahl Bonbons bekommt, um ein Mal im Bilde zu bleiben. In dieser rein mathematischen Sichtweise bleibe ich tatsächlich beim einfachen Auseinanderdividieren hängen. Die Frage ist viel mehr: wie werde ich mir selbst und auch dem Nachbarn gerecht?

Ein Beispiel dazu: Ein Affe und ein Nilpferd stehen vor einem Baum. Beide bekommen die gleiche Aufgabe: Holt eine Kokosnuss herunter. Ist das gerecht? Beide haben den gleichen Baum, die gleiche Nuss, die gleiche Ausgangsposition. Jeder aber versteht – was dem Affen leichtfällt, wird dem Nilpferd überhaupt nicht gerecht. Ich ahne, was der Schreiber dieses Spruches in der Bibel mir sagen möchte.

Ich möchte heute Acht darauf geben, wie ich Menschen gerecht werden kann, ,verstehen -wenigstens ansatzweise – wer sie sind und was sie wirklich brauchen. Ich werde meine eigenen Erwartungen überprüfen, ob sie mein Gegenüber etwa überfordern. Ich werde Gott darum bitten, mir und meinem Nachbarn die Weisheit zu geben, zu erkennen, wie Leben gelingen kann und den Mut und die Kraft, das in kleine Handlungsschritte umzusetzen.

Am Ende des Tages hoffe ich das zu erleben, was auch auf dem Schulhof eintrat: da saßen etliche Jungs und Mädchen mit fröhlichen Augen zusammen und ließen es sich schmecken. Welch ein Gewinn für die beiden Jungs! Ist das gerecht? – ich meine: ja.

Autor: Werner Bücklein


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An diese kleine Begebenheit muss ich denken, als ich dieses Wort aus der Bibel lese: Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.“ (Sprüche 14,34). Gerechtigkeit – welch schweres Wort … „was“ oder besser gesagt „wer“ ist schon wirklich gerecht? Wer macht schon alles richtig – denn dieses Wort steckt ja mit drinnen?

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Ich möchte heute Acht darauf geben, wie ich Menschen gerecht werden kann, ,verstehen -wenigstens ansatzweise – wer sie sind und was sie wirklich brauchen. Ich werde meine eigenen Erwartungen überprüfen, ob sie mein Gegenüber etwa überfordern. Ich werde Gott darum bitten, mir und meinem Nachbarn die Weisheit zu geben, zu erkennen, wie Leben gelingen kann und den Mut und die Kraft, das in kleine Handlungsschritte umzusetzen.

Am Ende des Tages hoffe ich das zu erleben, was auch auf dem Schulhof eintrat: da saßen etliche Jungs und Mädchen mit fröhlichen Augen zusammen und ließen es sich schmecken. Welch ein Gewinn für die beiden Jungs! Ist das gerecht? – ich meine: ja.

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