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Vom Segen der Sabbatheiligung

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Vor langer Zeit gab’s die Sendung „Am laufenden Band“. Jeweils am Ende hat der Sieger der Quizsendung auf einem vorbeilaufenden Fließband Preise gezeigt bekommen, die er dann aus dem Gedächtnis nennen musste, um sie zu erhalten. Ich weiß noch, wie ich als Kind voller Staunen und Begehrlichkeit im Fernsehen die Herrlichkeiten verfolgt habe, die den Kandidaten in Aussicht gestellt wurden.

Ein bisschen kommt mir der Bibeltext von heute so vor wie dieses Fließband. Was wird uns da alles an Herrlichkeiten in Aussicht gestellt!

  • Jesaja spricht vom Licht in der Finsternis und Sattwerden in der Dürre. Das bedeutet: Unsere Grundbedürfnisse sollen gestillt werden, rundum.
  • Er sagt zu: Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und eine nie versiegende Quelle. Da geht’s um unsere Persönlichkeit: die soll sich entwickeln, von kleinlich und eng zu großzügig und verströmend.
  • Wir sollen bekannt werden als die, die Wege bauen und bröckelnde Mauern wieder aufbauen – das heißt auf dem Hintergrund der damaligen Kriegszerstörungen im Land Israel: unser Tun wird mit Sinn und Erfolg gekrönt und
  • Gott will uns „über Höhen gehen lassen“, also unser Herz immer wieder mit Freude erfüllen.

Das klingt nach einem Hauptgewinn. Wie hoch ist da wohl der Einsatz?

Erstaunlich gering! Gott erwartet, so richtet es Jesaja aus, lauter Sachen, die eigentlich doch sowieso schön sind:

Lasst die Gehässigkeit untereinander.
Und: Schau mit den Augen des Herzens auf die Menschen, die in Not sind.
Und: Sei voll Genuss faul am Heiligen Tag.
Alles echt nicht schwer, oder? Wo ist das Problem?? Wo ist der Haken?

Wenn ich in der Post Werbung kriege für einen sogenannten Hauptgewinn, für den ich wenig bis gar nichts tun muss, läuten bei mir alle Alarmglocken. „Es hat keiner was zu verschenken“, sage ich mir dann.
Und es wird gewarnt: „Wenn etwas nichts kostet, dann bist du selbst der Preis“. Damit sind heutzutage in der Regel die persönlichen Daten gemeint, die ich beim Gewinnspiel eingeben muss, und die dann gewinnbringend verkauft werden.

Wie ist das hier, wo Gott seinen Menschen offenbar einen Hauptgewinn in Aussicht stellt?

Es hat keiner was zu verschenken – das gilt bei Gott nicht!

Er ist der „ewig reiche Gott“, der sich von Anbeginn der Schöpfung selbst verströmt. Der eine so unglaublich vielfältige und bunte und duftende und fantasievolle Welt geschaffen hat, voller Wasserfälle und majestätischer Berge und kühler Wälder und ehrfurchtgebietender Wüsten, voller Geschmack und Duft und Vogelgesang, voller Krabbeln und Schwimmen und Fliegen und Schreiten und Hüpfen. Dieser überfließende Gott hat etwas zu verschenken, und das tut er gern und dauernd. Das ist sein Prinzip, so hat er die Welt und uns Menschen geschaffen: als Empfänger seiner Liebe, seiner Geschenke, ja, sogar seines Geistes.

Also keine Angst: Wenn Gott uns etwas in Aussicht stellt, das nach Hauptgewinn ausschaut, dann will er uns nicht über den Tisch ziehen, sondern wirklich und wahrhaftig beschenken. Wie ein Vater sein Kind zur Hochzeit beschenkt, aus der Fülle seiner Liebe und seines Reichtums heraus.

Und trotzdem: Es heißt doch immer wieder in diesen Jesaja-Kapiteln: Wenn – dann. Also hat es doch eine Bedingung, einen Preis, oder?

Wenn etwas nichts kostet, dann bist du selbst der Preis – so die Warnung vor angeblich kostenlosen Gewinnspielen.

Du selbst bist der Preis – das könnte man schon auch bei Gottes Zuspruch sagen. Denn es geht ihm wirklich um uns als Person, um unser Herz, ja, um unsere ganze Hingabe.

Lassen Sie uns genau hinhorchen, was Jesaja als Einsatz fordert. Es heißt nicht, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte: „Gib von deinem Reichtum ab an die, die’s nötig haben!“ – sondern: „Lass den Hungrigen dein Herz finden.“

Spenden an und für sich ist schon ok, aber wenn wir auf Gottes Linie sein wollen, dann öffnen wir unser Herz für andere Menschen (so, wie wir’s bei Jesus ja immer wieder sehen). Das bedeutet, dass ich mich mit einem Projekt wirklich beschäftige, das ich finanziell unterstütze. Dass ich den Menschen oder das Dorf oder die Schule, für die ich spende, auch im Gebet aufs Herz nehme. Dass ich nicht mein Gewissen freikaufe durch meine Spende, sondern mich selbst ein bisschen mit hineinlege.

Und genauso, wenn’s um den heiligen Ruhe-Tag, den Sabbat geht. Da geht’s doch nicht darum, ob ich diese oder jene Arbeit machen „darf“ am Ruhetag, ob nerviger Verwandtenbesuch als arbeits-ähnlich verboten ist oder das Hobby-Gärtnern eigentlich noch erlaubt. Sondern es geht darum, von Herzen den Ruhetag als Geschenk vom höchsten Chef zu ehren, Freude und Lust daran zu haben, dass Gott uns einen Ruhepol schenkt im Getümmel des Alltags. Es geht um die Beziehung zwischen Gott und uns.

Wir selbst sind der Preis, das, was wir einsetzen sollen, können, dürfen – um den Hauptgewinn zugesprochen zu kriegen: satt werden in der Dürre, als Persönlichkeit reifen, Sinn und Erfolg für unser Tun und voll Genuss ausruhen dürfen am Tag des Herrn.

Das wünsche ich Ihnen und mir.

Autor: Pfarrerin Elisabeth Küfeldt


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Ein bisschen kommt mir der Bibeltext von heute so vor wie dieses Fließband. Was wird uns da alles an Herrlichkeiten in Aussicht gestellt!

  • Jesaja spricht vom Licht in der Finsternis und Sattwerden in der Dürre. Das bedeutet: Unsere Grundbedürfnisse sollen gestillt werden, rundum.
  • Er sagt zu: Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und eine nie versiegende Quelle. Da geht’s um unsere Persönlichkeit: die soll sich entwickeln, von kleinlich und eng zu großzügig und verströmend.
  • Wir sollen bekannt werden als die, die Wege bauen und bröckelnde Mauern wieder aufbauen – das heißt auf dem Hintergrund der damaligen Kriegszerstörungen im Land Israel: unser Tun wird mit Sinn und Erfolg gekrönt und
  • Gott will uns „über Höhen gehen lassen“, also unser Herz immer wieder mit Freude erfüllen.

Das klingt nach einem Hauptgewinn. Wie hoch ist da wohl der Einsatz?

Erstaunlich gering! Gott erwartet, so richtet es Jesaja aus, lauter Sachen, die eigentlich doch sowieso schön sind:

Lasst die Gehässigkeit untereinander.
Und: Schau mit den Augen des Herzens auf die Menschen, die in Not sind.
Und: Sei voll Genuss faul am Heiligen Tag.
Alles echt nicht schwer, oder? Wo ist das Problem?? Wo ist der Haken?

Wenn ich in der Post Werbung kriege für einen sogenannten Hauptgewinn, für den ich wenig bis gar nichts tun muss, läuten bei mir alle Alarmglocken. „Es hat keiner was zu verschenken“, sage ich mir dann.
Und es wird gewarnt: „Wenn etwas nichts kostet, dann bist du selbst der Preis“. Damit sind heutzutage in der Regel die persönlichen Daten gemeint, die ich beim Gewinnspiel eingeben muss, und die dann gewinnbringend verkauft werden.

Wie ist das hier, wo Gott seinen Menschen offenbar einen Hauptgewinn in Aussicht stellt?

Es hat keiner was zu verschenken – das gilt bei Gott nicht!

Er ist der „ewig reiche Gott“, der sich von Anbeginn der Schöpfung selbst verströmt. Der eine so unglaublich vielfältige und bunte und duftende und fantasievolle Welt geschaffen hat, voller Wasserfälle und majestätischer Berge und kühler Wälder und ehrfurchtgebietender Wüsten, voller Geschmack und Duft und Vogelgesang, voller Krabbeln und Schwimmen und Fliegen und Schreiten und Hüpfen. Dieser überfließende Gott hat etwas zu verschenken, und das tut er gern und dauernd. Das ist sein Prinzip, so hat er die Welt und uns Menschen geschaffen: als Empfänger seiner Liebe, seiner Geschenke, ja, sogar seines Geistes.

Also keine Angst: Wenn Gott uns etwas in Aussicht stellt, das nach Hauptgewinn ausschaut, dann will er uns nicht über den Tisch ziehen, sondern wirklich und wahrhaftig beschenken. Wie ein Vater sein Kind zur Hochzeit beschenkt, aus der Fülle seiner Liebe und seines Reichtums heraus.

Und trotzdem: Es heißt doch immer wieder in diesen Jesaja-Kapiteln: Wenn – dann. Also hat es doch eine Bedingung, einen Preis, oder?

Wenn etwas nichts kostet, dann bist du selbst der Preis – so die Warnung vor angeblich kostenlosen Gewinnspielen.

Du selbst bist der Preis – das könnte man schon auch bei Gottes Zuspruch sagen. Denn es geht ihm wirklich um uns als Person, um unser Herz, ja, um unsere ganze Hingabe.

Lassen Sie uns genau hinhorchen, was Jesaja als Einsatz fordert. Es heißt nicht, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte: „Gib von deinem Reichtum ab an die, die’s nötig haben!“ – sondern: „Lass den Hungrigen dein Herz finden.“

Spenden an und für sich ist schon ok, aber wenn wir auf Gottes Linie sein wollen, dann öffnen wir unser Herz für andere Menschen (so, wie wir’s bei Jesus ja immer wieder sehen). Das bedeutet, dass ich mich mit einem Projekt wirklich beschäftige, das ich finanziell unterstütze. Dass ich den Menschen oder das Dorf oder die Schule, für die ich spende, auch im Gebet aufs Herz nehme. Dass ich nicht mein Gewissen freikaufe durch meine Spende, sondern mich selbst ein bisschen mit hineinlege.

Und genauso, wenn’s um den heiligen Ruhe-Tag, den Sabbat geht. Da geht’s doch nicht darum, ob ich diese oder jene Arbeit machen „darf“ am Ruhetag, ob nerviger Verwandtenbesuch als arbeits-ähnlich verboten ist oder das Hobby-Gärtnern eigentlich noch erlaubt. Sondern es geht darum, von Herzen den Ruhetag als Geschenk vom höchsten Chef zu ehren, Freude und Lust daran zu haben, dass Gott uns einen Ruhepol schenkt im Getümmel des Alltags. Es geht um die Beziehung zwischen Gott und uns.

Wir selbst sind der Preis, das, was wir einsetzen sollen, können, dürfen – um den Hauptgewinn zugesprochen zu kriegen: satt werden in der Dürre, als Persönlichkeit reifen, Sinn und Erfolg für unser Tun und voll Genuss ausruhen dürfen am Tag des Herrn.

Das wünsche ich Ihnen und mir.

Autor: Pfarrerin Elisabeth Küfeldt


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