Gehen Sie mit der App Player FM offline!
Jesu Versuchung
Manage episode 459672670 series 1379899
Eine sehr intensive Geschichte, welche den bisherigen Geschichtsverlauf der gesamten Bibel aufgreift. Um diesen Abschnitt zu verstehen, möchte ich mit Ihnen kurz ansehen, was beim Sündenfall in Eden geschah: Gott schafft das erste Menschenpaar und stattet sie mit Autorität aus. Sie sollen sich mit ihren Fähigkeiten ergänzen, um gemeinsam über die Schöpfung zu herrschen. Nachzulesen im 1. Buch Mose, Kapitel 1 Vers 26. Sie sind also Gottes Diener oder besser gesagt, seine Abteilungseiter. Im ständigen Austausch mit dem Chef, mehr noch, sogar in intimer Beziehung mit ihm dürfen sie kreativ die Schöpfung gestalten. Der Chef gibt zwar den Rahmen vor, aber in der Ausführung sind sie sehr frei.
Die Versuchung des Teufels besteht nun darin, zu hinterfragen, ob sie die Beziehung zu Gott wirklich bräuchten und ob Gott wirklich vertrauenswürdig ist. 1. Buch Mose, Kapitel 3, Vers 1: „Hat Gott wirklich gesagt…?“ Das Ende ist wohl den meisten bekannt. Das Menschenpaar fällt auf den Teufel herein und alle Beziehungen, Mensch/Gott, Mann/Frau und zu sich selbst zerbrechen und sind von nun an verzerrt. Auch die zur Schöpfung.
In dem Abschnitt vor der Szene zwischen Jesus und dem Teufel wird beschrieben, wie Gott Jesu Identität bekannt macht. Im Lukasevangelium, Kapitel 3, Vers 21-38 wird berichtet, dass Jesus getauft wird. Dabei erhält Jesus den Heiligen Geist und Gott sagt über ihn: „Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Freude!“ Des Weiteren wird der Stammbaum von Jesus aufgelistet und dadurch klargestellt, dass selbst nach der menschlichen Abstammung Jesus ein direkter Nachfahre von Adam bzw. Gott ist.
Mit dieser Identität geht Jesus nun in die Wüste, um versucht zu werden. Das griechische Wort bedeutet auch geprüft werden. Der Prüfer ist wieder der Teufel. Wieder prüft er einen Menschen, wie es um seine Beziehung zu Gott gestellt ist. Für Jesus kommt nun erschwerend hinzu, dass er unter Hunger leidet und somit um ein Vielfaches angreifbarer ist als das erste Menschenpaar.
Der Teufel greift zunächst die von Gott gestiftete Identität Jesu an: „Wenn du wirklich Gottes Sohn bist…“ Naja dann zeig es halt, beweise dich. Mach dir doch selbst Brot.
Jesus zitiert die Schrift. Er zitiert aus der Tora, dem Gesetz, insbesondere aus dem 5. Buch Mose. Dort beginnt das Kapitel 6 wie folgt: „Dies sind die Gesetze und Gebote und Rechte, die der HERR, euer Gott, geboten hat, … auf das du lange lebst“
Der Gehorsam gegenüber Gott bedeutet somit zu leben und damit ist nicht nur das bloße Überleben gemeint, sondern überfließendes Leben. Jesus antwortet also: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ 5. Buch Mose, Kapitel 8 Vers 3. In der Parallelstelle im Matthäus-Evangelium wird das Zitat sogar noch erweitert: „… sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ Jesus lässt sich also in seiner Identität als Sohn Gottes nicht verunsichern.
Dann versucht es der Teufel mit Macht. Er bietet Jesus die Macht über die gesamte Erde an. Im Griechischen sind die gottlosen Teile der Menschenwelt gemeint. Anhand dieser Stelle wird deutlich, dass der Teufel die Autorität über die Schöpfung, welche ja eigentlich dem Menschen gehörte, für sich beansprucht.
Jesus widerspricht ihm nicht. Die Bedingung für die Machtübergabe wäre, dass sich Jesus unter die Autorität Satans stellt, sich vor ihm niederwirft und ihn anbetet. Wieder zitiert Jesus die Schrift: 5. Mose, Kapitel 6, Vers 13: „Gott allein ist derjenige, den man zu dienen hat und wem Anbetung gehört.“ Es wird also deutlich, dass Jesus hier nicht auf irgendeine göttliche Weisheit zurückgreift, die ihm ja als Gottes Sohn zu eigen ist. Nein, er greift auf die Weisheit der Bibel zurück, um in den Fragen, welche sich ihm stellen, Antworten zu finden. Eine Weisheit, die jedem von uns zur Verfügung steht.
Aber nun wird es knifflig. Der Teufel, im griechischen Diabolos, was Verleumder oder Verdreher bedeutet, wendet nun selbst die Schrift an. Er zitiert Psalm 91,11-12 und greift wieder Jesu Identität an: „Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann spring runter, denn die Bibel sagt ja über dich, dass Gott seine Engel schicken wird, um dich zu beschützen.“ Der Teufel spricht also eine Wahrheit aus. Allerdings aus dem Kontext gerissen und leicht verdreht. Somit wird das von ihm Gesagte zur Lüge, wenn auch schwer zu erkennen. Jesus bleibt souverän bei der Schrift. Die eben zitierte Wahrheit stimmt zwar, jedoch, darf man Gottes Zusagen nicht derart missbrauchen.
Wiederum ein Zitat aus 5. Mose, Kapitel 6, Vers 16: „Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen.“ Jesus widersteht somit allen Versuchungen des Teufels. Er bleibt Gottes Diener, um seinen Auftrag für ihn zu erfüllen.
Was können wir für unseren Alltag aus dieser Geschichte lernen? Wir leben gerade in sehr unsicheren Zeiten. Man hört viele Meinungen, Ansichten und Ideologien. Was ist richtig? Wie soll ich mein Leben ausrichten? Wie kann ich entscheiden?
Wie Jesus steht auch uns Gottes Weisheit durch die Bibel zur Verfügung. Sie bietet auch heute noch Wahrheit und Orientierung in einer modernen Gesellschaft an. Die Frage ist, ob ich mich mit dieser Wahrheit auseinandersetzen möchte. Möchte ich meine Ansichten, Meinungen und Ideologien von Gottes Wahrheit prüfen lassen? Vertraue ich Gott, dass seine Ansichten, wie das Leben zu gestalten ist, richtig für mich sind und unterstelle ich mich seiner Autorität? Ist Gott ihr Herr, welchem Sie dienen und den Sie anbeten?
Autor: Peter Ruppert
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden

286 Episoden
Manage episode 459672670 series 1379899
Eine sehr intensive Geschichte, welche den bisherigen Geschichtsverlauf der gesamten Bibel aufgreift. Um diesen Abschnitt zu verstehen, möchte ich mit Ihnen kurz ansehen, was beim Sündenfall in Eden geschah: Gott schafft das erste Menschenpaar und stattet sie mit Autorität aus. Sie sollen sich mit ihren Fähigkeiten ergänzen, um gemeinsam über die Schöpfung zu herrschen. Nachzulesen im 1. Buch Mose, Kapitel 1 Vers 26. Sie sind also Gottes Diener oder besser gesagt, seine Abteilungseiter. Im ständigen Austausch mit dem Chef, mehr noch, sogar in intimer Beziehung mit ihm dürfen sie kreativ die Schöpfung gestalten. Der Chef gibt zwar den Rahmen vor, aber in der Ausführung sind sie sehr frei.
Die Versuchung des Teufels besteht nun darin, zu hinterfragen, ob sie die Beziehung zu Gott wirklich bräuchten und ob Gott wirklich vertrauenswürdig ist. 1. Buch Mose, Kapitel 3, Vers 1: „Hat Gott wirklich gesagt…?“ Das Ende ist wohl den meisten bekannt. Das Menschenpaar fällt auf den Teufel herein und alle Beziehungen, Mensch/Gott, Mann/Frau und zu sich selbst zerbrechen und sind von nun an verzerrt. Auch die zur Schöpfung.
In dem Abschnitt vor der Szene zwischen Jesus und dem Teufel wird beschrieben, wie Gott Jesu Identität bekannt macht. Im Lukasevangelium, Kapitel 3, Vers 21-38 wird berichtet, dass Jesus getauft wird. Dabei erhält Jesus den Heiligen Geist und Gott sagt über ihn: „Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Freude!“ Des Weiteren wird der Stammbaum von Jesus aufgelistet und dadurch klargestellt, dass selbst nach der menschlichen Abstammung Jesus ein direkter Nachfahre von Adam bzw. Gott ist.
Mit dieser Identität geht Jesus nun in die Wüste, um versucht zu werden. Das griechische Wort bedeutet auch geprüft werden. Der Prüfer ist wieder der Teufel. Wieder prüft er einen Menschen, wie es um seine Beziehung zu Gott gestellt ist. Für Jesus kommt nun erschwerend hinzu, dass er unter Hunger leidet und somit um ein Vielfaches angreifbarer ist als das erste Menschenpaar.
Der Teufel greift zunächst die von Gott gestiftete Identität Jesu an: „Wenn du wirklich Gottes Sohn bist…“ Naja dann zeig es halt, beweise dich. Mach dir doch selbst Brot.
Jesus zitiert die Schrift. Er zitiert aus der Tora, dem Gesetz, insbesondere aus dem 5. Buch Mose. Dort beginnt das Kapitel 6 wie folgt: „Dies sind die Gesetze und Gebote und Rechte, die der HERR, euer Gott, geboten hat, … auf das du lange lebst“
Der Gehorsam gegenüber Gott bedeutet somit zu leben und damit ist nicht nur das bloße Überleben gemeint, sondern überfließendes Leben. Jesus antwortet also: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ 5. Buch Mose, Kapitel 8 Vers 3. In der Parallelstelle im Matthäus-Evangelium wird das Zitat sogar noch erweitert: „… sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ Jesus lässt sich also in seiner Identität als Sohn Gottes nicht verunsichern.
Dann versucht es der Teufel mit Macht. Er bietet Jesus die Macht über die gesamte Erde an. Im Griechischen sind die gottlosen Teile der Menschenwelt gemeint. Anhand dieser Stelle wird deutlich, dass der Teufel die Autorität über die Schöpfung, welche ja eigentlich dem Menschen gehörte, für sich beansprucht.
Jesus widerspricht ihm nicht. Die Bedingung für die Machtübergabe wäre, dass sich Jesus unter die Autorität Satans stellt, sich vor ihm niederwirft und ihn anbetet. Wieder zitiert Jesus die Schrift: 5. Mose, Kapitel 6, Vers 13: „Gott allein ist derjenige, den man zu dienen hat und wem Anbetung gehört.“ Es wird also deutlich, dass Jesus hier nicht auf irgendeine göttliche Weisheit zurückgreift, die ihm ja als Gottes Sohn zu eigen ist. Nein, er greift auf die Weisheit der Bibel zurück, um in den Fragen, welche sich ihm stellen, Antworten zu finden. Eine Weisheit, die jedem von uns zur Verfügung steht.
Aber nun wird es knifflig. Der Teufel, im griechischen Diabolos, was Verleumder oder Verdreher bedeutet, wendet nun selbst die Schrift an. Er zitiert Psalm 91,11-12 und greift wieder Jesu Identität an: „Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann spring runter, denn die Bibel sagt ja über dich, dass Gott seine Engel schicken wird, um dich zu beschützen.“ Der Teufel spricht also eine Wahrheit aus. Allerdings aus dem Kontext gerissen und leicht verdreht. Somit wird das von ihm Gesagte zur Lüge, wenn auch schwer zu erkennen. Jesus bleibt souverän bei der Schrift. Die eben zitierte Wahrheit stimmt zwar, jedoch, darf man Gottes Zusagen nicht derart missbrauchen.
Wiederum ein Zitat aus 5. Mose, Kapitel 6, Vers 16: „Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen.“ Jesus widersteht somit allen Versuchungen des Teufels. Er bleibt Gottes Diener, um seinen Auftrag für ihn zu erfüllen.
Was können wir für unseren Alltag aus dieser Geschichte lernen? Wir leben gerade in sehr unsicheren Zeiten. Man hört viele Meinungen, Ansichten und Ideologien. Was ist richtig? Wie soll ich mein Leben ausrichten? Wie kann ich entscheiden?
Wie Jesus steht auch uns Gottes Weisheit durch die Bibel zur Verfügung. Sie bietet auch heute noch Wahrheit und Orientierung in einer modernen Gesellschaft an. Die Frage ist, ob ich mich mit dieser Wahrheit auseinandersetzen möchte. Möchte ich meine Ansichten, Meinungen und Ideologien von Gottes Wahrheit prüfen lassen? Vertraue ich Gott, dass seine Ansichten, wie das Leben zu gestalten ist, richtig für mich sind und unterstelle ich mich seiner Autorität? Ist Gott ihr Herr, welchem Sie dienen und den Sie anbeten?
Autor: Peter Ruppert
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden

286 Episoden
Alle Folgen
×Willkommen auf Player FM!
Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.