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1 Die Heilung einer verkrümmten Frau am Sabbat 10:16
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Das Jahr 2025 ist noch nicht alt. Trotzdem habe ich schon viele Erfahrungen gesammelt. Ich wurde persönlich herausgefordert. Menschen sind mir mit Wertschätzung begegnet. Das eine oder andere habe ich für mich neu entdeckt oder auch gelernt. Dazu kommen Fragen nach neuen Perspektiven. Sie helfen mir, neu meinen Alltag wahrzunehmen. Von dem Architekten Karl Friedrich Schinkel stammt das Zitat: „Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht.“ Was könnte das für meine Beziehung zu Jesus Christus bedeuten? Eine veränderte Perspektive hilft mir, meinen Horizont zu erweitern, damit ich mich nicht in eingefahrenen Gewohnheiten verliere. Ich werde beweglicher und stimmiger bei Entscheidungen. Ich entdecke, wie Jesus Christus mich führt, wie er mein Leben gestaltet und wie er mir hilft, ihm zu vertrauen. Neue Perspektiven tun gut. Eine neue Sicht schenkt eine neue Einsicht. Neulich habe ich den Satz gelesen: „Nicht was wir sehen, wohl aber, wie wir sehen, bestimmt den Wert des Gesehenen.“ Die verkrümmte Frau Unser Bibeltext unterstreicht das. Ich lese von einer Frau, die in ihrer ungewollten persönlichen Sichtweise unterwegs ist. 18 Jahre lebt sie so. 18 Jahre ist ihr Blickwinkel verengt. 18 Jahre sieht sie deutlich weniger als andere Menschen um sich herum. Ihre gebeugte Körperhaltung lässt nichts anderes zu. Ob sie unterwegs ist auf der Straße, bei der Arbeit, im Haushalt, im Gespräch mit der Verwandtschaft, beim Besuch der Synagoge . Ihr Blickwinkel ist immer der gleiche. Geht sie auf der Straße, sieht sie zuerst ihre Füße und den schmutzigen Weg, aber nicht den Horizont mit seinem erfrischenden Blau. Steht sie Menschen beim Einkaufen gegenüber, sieht sie deren Kleidung, aber nicht die Augen, die sie ansehen. Sitzt sie am Tisch, sieht sie ihren Teller, aber nicht die Gesichter, ob den anderen das zubereitete Essen schmeckt. Ihr Blickwinkel ist eingeschränkt. Seit 18 Jahren. Gefesselt von ihrer Krankheit, der Arthritis. Dann entdeckt Jesus Christus sie in der Synagoge. Sie besucht die Synagoge wie die anderen aus ihrem Dorf. Jesus Christus nimmt sie neben all den anderen wahr, die ihm zuhören. Die Zuhörer sind gebannt, denn wenn Jesus Christus lehrt, gibt es Neues für das Leben zu hören. Neue Perspektiven tun sich auf und neue Einsichten werden gewonnen. Perspektivwechsel ist möglich, steht an. Auch die geplagte Frau hört zu. Was geht ihr dabei durch den Kopf? Was nehmen ihre Augen wahr? Sie sieht nur bedingt: Jesus kommt zu mir! Er bleibt vor ihr stehen. Er sieht ihre gebeugte Haltung. Er spürt ihre Last. Er leidet mit ihr unter ihrem Gebrechen und ihrer Krankheit. Er sieht sie an und ruft sie zu sich in seine Nähe. Es ist mehr als ein Ruf. In seiner Autorität als Sohn Gottes beordert er sie zu sich und sagt ihr zu: „Frau, du bist frei von deiner Krankheit. Du bist erlöst von ihr. Sie hat dich nicht mehr in ihrer Gewalt. Du bist sie los!“ Die Heilung der verkrümmten Frau Jesus legt seine Hände auf sie und augenblicklich verändert sich ihre Körperhaltung und damit ihre Perspektive. Der eingeschränkte Blick auf den Boden wird zum Blick in die Augen Jesu. Die begrenzte Sicht nach rechts oder links wird zum Rundumblick, zum Wahrnehmen aller, die in der Synagoge sitzen. Die Perspektive der Enge weitet sich zu einer neuen Lebensqualität ! Sie erlebt einen Perspektivwechsel! Ohne zu zögern, verschwendet sie keine Minute mehr und beginnt, Gott zu preisen und ihn zu loben. 18 Jahre liegen hinter ihr. Eingeengt. Begrenzt. Geplagt. Gefesselt. Gebunden. Und nun ist sie durch Jesus Christus aufgerichtet und entdeckt ihr Leben für sich neu. Kritik des Synagogenvorstehers Der Synagogenvorsteher hat seine Sicht auf das, was in seiner Synagoge geschieht. Mit dem, was Jesus hier tut, sind er und andere nicht einverstanden. Seine Perspektive führt ihn zu einem Verhalten und zu Äußerungen, die Jesus Christus scharf kritisiert. Für den Synagogenvorsteher ist es wichtiger, die Regeln des Sabbat gebotes zu befolgen und sich als anerkanntes Mitglied der Gemeinde zu fühlen und zu beweisen, als um die Haltung, um die es Jesus Christus geht. Doch in seinem Herzen weiß er wie die anderen um einen Zweispalt. Da gibt es einen Haken. Aufgrund persönlicher Situationen wird das Sabbatgebot nicht gehalten. „Was tut ihr denn?“ fragt Jesus. „Was geschieht mit euren Tieren am Sabbat? Bindet ihr sie nicht los und führt sie hinaus, um sie tränken zu lassen? Ihr täuscht anderen etwas vor und lebt selbst nicht danach. Ihr Heuchler! Ihr Schauspieler! Ihr verschleiert eure Gefühle und Motive. Ihr fordert von anderen, was ihr selbst nicht lebt. Wenn ihr eure Tiere befreit und für sie sorgt, um wie viel mehr ist es angemessen, dass diese Frau von ihren Fesseln gelöst wird und wieder aufrichtig leben kann?“ Die Sicht des Obersten und derer, die sich gegen Jesus stellen, ist durch Jesus geklärt. Ob sie eine neue Einsicht gewonnen haben? Ganz anders das Volk: freudestrahlende Augen erfüllen die Sicht des Volkes. Perspektiven. Perspektivwechsel. Neue Perspektive sind gut für mich. Wie waren nochmals die zwei Zitate am Anfang? „Nicht was wir sehen, wohl aber, wie wir sehen, bestimmt den Wert des Gesehenen.“- „Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht.“ Gebet Zwei Gebetsanliegen nehme ich für mich aus dieser Geschichte mit: Herr Jesus Christus, bitte richte mich auf und heile mich von den Ursachen, die du kennst, wo mein Blick eingeschränkt und eingeengt ist. Ich wünsche mir mit einem neuen Blick zu sehen, wo es nicht um das “was“, sondern um das „wie“ in meiner Beziehung zu dir geht. Herr Jesus Christus, ändere mein Denken und meine Einstellungen, dass mich deine Sicht leitet und erfüllt und nicht die scheinbar so wichtigen Regeln, die ich mir selbst gemacht habe. Sieh mich an, wie du diese Frau angesehen hast. Berühre mich und befreie mich von allem, was mich daran hindert, aufrichtig zu leben. ► Infos zum Lukasevangelium Autor: Klaus Knödler Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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1 Der Untergang der Galiläer, der Turm von Siloah und das Gleichnis vom Feigenbaum 9:10
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Unglücke über Unglücke! Ein Turm stürzt ein – und wer Bilder von Türmen sieht, die heutzutage durch geschickte Sprengung abgerissen werden und in sich zusammenfallen, oder sich zur Seite neigen und auf den Boden prallen, der weiß, was für eine Kraft dahintersteckt. Genug Kraft, um alles, was sich darunter befindet, zu begraben. 18 Menschen hat es so beim Einsturz des Turms von Siloah dahingerafft. Noch ärger geht es in Galiläa zu, wo dortige Gläubige während ihrer Darbringung des Opfers vor Gott von Pilatus niedergemeuchelt werden. Während der heiligen Handlung werden sie Opfer niederträchtiger Gewalt. Solche Unglücke entsetzen, sie erschrecken und führen zu Fragen: Warum nur geschieht so etwas? Warum sterben Menschen auf solche Weise? Warum ist ihnen das geschehen? Fragen, die zu allen Zeiten gestellt wurden und werden. Eine Erklärungsmöglichkeit von Juden zur Zeit Jesu ist die, große Unglücksfälle als Strafe für ungewöhnliche Sünden anzusehen. Das lesen wir auch im Evangelium von Johannes, im 9. Kapitel , bei der Heilung des Blindgeborenen. Die Jünger Jesu fragen ihn, wer gesündigt hat: er oder seine Eltern, sodass er blind geboren wurde. So entstehen auch die Fragen an Jesus nach den Sünden der bedauerlichen Opfer von Siloah und Galiläa. Seine Antwort ist glasklar: Nein, die Menschen, die da gestorben sind, haben keine besondere Schuld auf sich geladen. Sie sind Sünder, wie alle anderen Menschen auch. Solche Unglücke sind keine besondere Strafe Gottes für besonders schwere Sünden, dies hören die Fragenden aus Jesu Mund. Vielleicht beruhigt sie das. Doch Jesu Antwort geht noch viel weiter. Ganz unvermittelt bezieht er die Fragenden in das Geschehen mit ein: „…wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“ Nicht die Sünden anderer Menschen, kein fernes Unglück spricht der Heiland Jesus Christus hier an. Er nutzt die Frage nach dem „Warum?“, die Frage nach dem plötzlichen Sterben Anderer dazu, ganz eindringlich die Fragesteller selbst auf Leben und Tod anzusprechen: Auch Du kannst sterben, ohne vorbereitet zu sein! Was wird dann mit Dir geschehen? Abkehr von der Sünde Die Buße, die Umkehr zu Gott ist das Mittel, das Jesus den Fragenden entgegenhält: die Abkehr von der Sünde (von eigenen Sünden und von der Sünde überhaupt) und die aktive Hinkehr zu dem von Gott Gewollten ist der Weg und das Mittel, um sich von keinem irdischen Unglück schrecken zu lassen, noch nicht einmal vom Tod! Das ist eine sehr positive Wendung der Unglücke und für die Fragenden sicherlich eine Überraschung. Daher stellt Jesus dem ein Gleichnis hinzu, das verstehen helfen soll, dass diese Buße , diese Umkehr zu Gott, nicht nur eine Freude ist, sondern von Gott auch ganz und gar gewollt. Gott als Gärtner Der Feigenbaum im Weinberg hat vom Weingärtner einen besonderen Platz bekommen. Das ist ein Bild für Gott, den großen Gärtner, der in seiner Schöpfung alle Geschöpfe an ihren Platz bringt. Der Feigenbaum ist der Mensch, der in der Schöpfung Gottes eine besondere Rolle spielt und von Gott wohlwollend angesehen wird. Früchte soll er bringen, das bedeutet: dem Weingärtner, also Gott, Freude bereiten und die von Gott angedachten Aufgaben erfüllen: Ein Leben führen, das Gott dankbar ist, ihn liebt und ehrt, seinen Nächsten achtet, Almosen gibt und in Dankbarkeit und Demut durch die Zeiten geht, um schlussendlich in Ewigkeit bei Gott zu sein. Wie gern möchte Gott alle Menschen aufrütteln, dass sie diese Buße tun und das ewige Leben haben! Doch: Wie viele lassen sich so aufrütteln? Gott hat sehr viel Geduld mit uns Menschen. Gott wartet noch immer darauf, dass wir Buße tun, ja, täglich immer wieder neu Zuflucht suchen in seinen Armen. Und von dieser Geduld Gottes handelt das Gleichnis, das Jesus im Anschluss an seine Antwort auf die Unglücksnachrichten erzählt. Es ist eben das Gleichnis vom Feigenbaum, der auch nach drei Jahren noch immer keine Früchte trägt. Der Besitzer des Gartens will ihn schon fällen, aber der Gärtner bittet noch um Geduld – und dieser Gärtner ist niemand anders als Jesus selbst: „Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht.“ Ja, mit so viel Liebe und Geduld wirbt der Herr Jesus Christus um uns Menschen, dass wir Buße tun und ihm nachfolgen, damit wir nicht verderben, sondern ewig leben können! Graben möchte er um die Wurzeln, um ihnen besser Wasser, Nährstoffe und Luft zukommen zu lassen. Dünger für unser Leben Dünger für unsere Gottesliebe sind das Wort Gottes , der Gottesdienst, die Nächstenliebe. Allesamt führen sie uns zu Gott hin und ermöglichen es uns, den Blick von uns selbst wegzuleiten zur Schöpfung hin und schließlich zum Schöpfer selbst. Für uns Menschen in Gottes guter Schöpfung bleibt nicht viel zu tun, dank dieser wahrhaft göttlichen Vor- und Fürsorge. Die Hinwendung zu diesen Taten Gottes bleibt unsere Aufgabe. Umzukehren von unserem Eigenwillen, von unseren Irrwegen, die uns von Gott trennen, hin zum Schöpfer aller Dinge und seiner guten Ordnung. Denn Buße tun ist ja nichts anderes, als der Macht der Sünde entfliehen zu und in den offenen Armen Gottes Zuflucht zu finden. Jesus verspricht allen Menschen, dass sie durch ihn bei Gott diese Zuflucht finden und für immer geborgen sind. Das ist die gute Nachricht Gottes, das Evangelium . Wer so Buße tut, wer so an Gottes Wende durch Jesus teilhat, wird nicht umkommen, selbst wenn er manches Unglück erleiden sollte, sondern er wird ewig leben. Jesus Christus bietet das an, in jeder Lage, zu jeder Zeit. Eine bessere Nachricht gibt es nicht. Autor: Jörg Michel Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Lukas, der Evangelist, berichtet, wie Jesus auf seine - damals noch bevorstehende - Erlösungstat, hinweist. Und die Blindheit, Ignoranz aber auch Überheblichkeit seiner Zuhörer anprangert, weil sie die ganz offensichtlichen Zeichen der Zeit nicht erkennen. Jesus ist auf dem Weg zum Kreuz und auf dem Weg sollen sich seine Nachfolger anschließen. Nach seinem Tod werden die Menschen weiter auf dem Weg sein. Immer wieder neue Generationen werden geboren, aufwachsen und auf dem Weg sein zum eigenen Tod und damit zum Richterstuhl Gottes. Das Anschließen oder besser Nachfolgen Christi ist also nicht nur körperlicher Art - also das Mitgehen es ist auch die Nachfolge geistlicher Art. Was Jesus sagt, gilt auch für uns heute. Auch heute sind wir auf dem Weg zum eigenen Tod und zum Richterstuhl Gottes. Und Jesus sagt eindringlich zu den Menschen: „Einigt euch auf dem Weg, bevor ihr vor Gericht steht!“ Ich soll es erst gar nicht so weit kommen lassen, dass Recht von einem anderen gesprochen werden muss. Ich soll die Dinge regeln, solange ich einen Fall noch selbst in der Hand habe. Natürlich wäre es am besten, wenn es erst gar keinen Anlass für einen Gerichtsprozess gäbe. Aber der Mensch hat ein sündiges Wesen und es haftet ihm das Böse an, von dem nur Jesus selbst einen Menschen aufgrund der Hinwendung zu Gott befreien kann. Jesus begleitet und rettet uns Jesus bietet sich dem Menschen als Begleiter auf dem Lebensweg an. Und noch viel mehr: Wer an Jesus glaubt und ihm nachfolgt, der wird errettet werden. Jesus ist also in der Lage, den Menschen vor einer dauerhaften Verurteilung zu bewahren. Wie macht Jesus das? Jesus ist Gottes Sohn und er ist ohne Schuld auf die Erde gekommen und hat sich nicht schuldig gemacht. Jesus wurde schuldlos getötet und hat damit die Schuld der Menschen auf sich genommen. Wie ein stellvertretendes Opferlamm hat Jesus so die Menschen von ihrer Schuld befreit. Die Schuld ist weg und der Weg ins Paradies und zum ewigen Leben ist frei. Doch der Mensch ist auch gefragt. Ich habe mein Herz geöffnet und Jesus hineingelassen. Ich glaube an Jesus und folge ihm nach. Dazu sind Sie auch eingeladen. Es ist vergleichbar einer Einigung auf dem Weg zum Richterstuhl. Doch diese Botschaft und dieses Versprechen verstanden die Menschen nicht, zu denen Jesus im Lukasevangelium spricht. Wie Jesus die Menschen damals (und heute) anspricht, zeigt die Hürde, die schier unüberwindbare Mauer, die zwischen einem Menschen und Gott steht. Es ist die Überheblichkeit, die sich selbst als Maß aller Dinge sieht. „Ihr Heuchler!“, nennt Jesus sie und erklärt genau, was er meint. Er meint in diesem Zusammenhang nicht unbedingt einen heuchlerischen Lebenswandel, sondern die heuchlerische Allwissenheit. Wie oft begegnet Ihnen auch heute eine Person, die über irgendwelche Dinge genau Bescheid zu wissen vorgibt. Und wie oft ist das Wissen oberflächlich, falsch oder absichtlich irreführend. Das Wort der Deutungshoheit wird sogar manchen führenden Menschen in Industrie und Politik von einem Heer von Mitläufern ganz bewusst zugesprochen. Wie soll Gott da zu den Menschen durchdringen, oder gar der schwache, beschränkte Mensch zu Gott durchdringen? Durch ein Beharren auf dem Falschen wird das Naheliegende nicht erkannt, nämlich das Angebot der Erlösung von der Sünde durch den Tod Jesu für uns Menschen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sagt ein Sprichwort. Doch wo Verstockung regiert, gibt es Gegenargumente. Und das Naheliegende und das offen Sichtbare wird nicht einmal annähernd gesehen oder verstanden. Falsche Annahmen Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem Linienbus über Land unterwegs. Sie fahren von Dorf zu Dorf, von Haltestelle zu Haltestelle. Alles nach einem festen Plan, der für jeden einzusehen ist. Unter den Mitfahrern ist ein auffälliger Fahrgast, der ein paar Freunde dabei hat, die ihn ständig umjubeln. Dieser Fahrgast gibt vor, die Zukunft zu kennen. Immer wieder sagt er die nächste Bushaltestelle voraus und immer mehr Menschen jubeln, Dank der eindrucksvollen Person und der vermeintlich unfehlbaren Trefferquote. Ein Fahrgast stellt ihm Fragen zu anderen Themen, zum Beispiel, wie er eine schwere Krankheit behandeln soll. Auch das beantwortet der bejubelte Fahrgast mit der zugesprochenen Deutungshoheit. Leider liegt er aber falsch. Und zu Fragen zur Entstehung der Welt, zur Sündenvergebung und dem ewigen Leben gibt er Antworten, aber leider die falschen. Später verlassen Menschen diesen Bus, beseelt mit einer unglaublichen Überheblichkeit und Selbstsicherheit, weil sie meinen, jetzt ebenfalls alles besser zu wissen. Denn diese bejubelte Person aus dem Bus hat das alles doch gesagt. Wer sich auf solche Art von Menschengeist verlässt, wird Gott nicht finden! Gottes Wirken erkennen und zulassen Was den meisten verborgen ist, ist eigentlich schon klar sichtbar. Wenn ich richtig hinschaue und nicht nur oberflächlich. Wenn ich nicht nur mit eingeschränktem Sichtfeld hinschaue, sondern mit Gottes Augenmerk. Wenn ich nicht in alten, wenigen Kategorien denke, sondern in neuen umfassenden Kategorien, die Gott ehren. Das setzt aber eine Auseinandersetzung mit dem Althergebrachten und sich selbst voraus. Und hier findet der Teufel immer wieder ein für ihn so dankbares Spielfeld. Er sorgt dafür, dass der Geist der Menschen verstockt ist. Verstockt, wie wenn ein Balken vor den Sinnen liegt. Die Wahrnehmung von ganz Offensichtlichem dringt nicht durch diese Barriere hindurch. Oder es kommt tatsächlich etwas Wahres im Geist der Menschen an, aber Verstand und Seele sind nicht geöffnet. Verstehen nicht, was Jesus meint. Tatsachen prallen durch Verstockung ab, werden anders gedeutet, so wie es das Böse möchte, so wie es die Schwachheit des Menschen zulässt und ihm angenehm ist. Ein Heuchler ist an dieser Stelle der, der behauptet, alles zu wissen und so wenig wirklich weiß. Und diese überheblichen Heuchler prangert Jesus an. Wollen auch Sie so ein solcher Heuchler sein oder wollen Sie Jesus mit offenen Augen, mit den Augen Ihres Herzens sehen und annehmen. Jesus erwartet Sie, er hat Sie eingeladen und seine Arme sind weit geöffnet, Sie zu empfangen. Er kennt nicht nur die Wahrheit - er ist die Wahrheit und der Weg ins ewige Leben! ► Infos zum Lukasevangelium Autor: Peter Brade Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Jesus bringt Streit Erst neulich wurde ich mit diesem Text konfrontiert. Eine Freundin argumentierte im Gespräch so: „Jesus hat doch selbst gesagt, dass er nicht den Frieden bringt“ Was? Das kann doch nicht sein! Und doch, dann habe ich es selbst noch einmal nachgelesen (V. 51): „Meint ihr, sagt Jesus, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Streit.“ ( Übersetzung BB ) Ich liebe die Harmonie. Streit kann ich nicht leiden. Offene Auseinandersetzungen finde ich sehr mühsam. Natürlich ist streiten im guten Sinne auch oft produktiver, als alles laufen zu lassen. Streiten im guten Sinne heißt, dass etwas Gutes dabei rauskommt. Aber irgendwie habe ich das trotzdem noch nie gemocht. Was, wenn es ein aggressiver Streit ist? Wenn dabei Verletzungen und Zerwürfnis entstehen? Aber es ist die Realität. Menschen streiten. Mich stellt die Aussage von Jesus vor eine große Aufgabe. Jesus nachfolgen, auch wenn das weniger bequem und harmonisch ist. Das heißt also: Wenn ich zu Jesus gehöre, wenn ich Frieden mit Gott habe, dann gibt es umso mehr Konflikt und Spaltung in der Welt. Viele Christen auf dieser Erde werden wegen ihres Glaubens verfolgt. Sie haben meinen größten Respekt und ihnen bin ich unendlich viel Gebet schuldig. Zurück zum Text. Jesus spricht vom Streit. Er spricht von Spaltung und Trennung, die es geben wird um seinetwillen. Damit macht Jesus sehr klar, wie ernst, ja wie radikal ein Leben mit ihm aussehen wird. Da wird es zu Konflikten kommen, die bis in die Familie gehen. „Alle werden im Streit liegen…,“ das betrifft auch Eltern und Kinder. Die Menschen, die so sehr durch Liebe verbunden sind, werden sich entzweien, weil sie für oder gegen Jesus sind. Das ist komplett radikal. Das neue Leben mit Gott stellt Jesus noch über das Leben in meiner Familie. Jesus bringt Feuer Aber zuerst spricht Jesus über sich. Er spricht darüber, was seine göttliche Aufgabe auf dieser Erde ist. Jesus kommt zu uns und er will „das Feuer auf die Erde bringen“. Und er wünscht sich sehnlich, dass es schon brennt. Diese Worte sind stark und zunächst erst einmal erschrecken sie mich. Und deshalb möchte ich zunächst näher in der Bibel erfahren, was die Worte vom Feuer bedeuten können. Das Jesus Feuer anzünden wird, ist ein Bildwort . Schon im Alten Testament ist das Feuer ein Bild für Gottes Nähe. Als Mose Gottes Ruf folgt, begegnet ihm Gott in einem Dornbusch, der brennt, dabei aber nicht verbrennt. Und als Mose dann das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten herausführt, ist es eigentlich die Feuersäule, die Gegenwart Gottes, die den Weg in die Freiheit zeigt. Als Gott dem Volk Israel seine Gebote gibt, die Richtlinie für ein Leben in Freiheit, da ist der Berg Sinai in Feuer gehüllt. Aber genauso ist das Bild des Feuers auch ein Zeichen des Gerichts. Das Böse wird Konsequenzen haben. Jesus schickt einen Beistand in schweren Zeiten Jesus spricht von dem Feuer, dass die Jünger am Pfingsttag erfüllt hat. Die Zeit nach Pfingsten und das Wachstum der Gemeinde ist voller Kraft und wie wir sagen würden voller „Feuereifer“. Die Christen sind erfüllt durch das Feuer des Heiligen Geistes . Wenn Jesus also vom Feuer spricht und sich wünscht, dass dieses Feuer schon endlich brennt, dann darf ich aus heutiger Sicht voller Freude vom Heiligen Geist sprechen. Jesus spricht von der Dringlichkeit seiner Botschaft. Jesus möchte, dass wir uns mit der Wahrheit auseinandersetzen. Die Wahrheit, die in Jesus allein ist. (Jesus sagt „Ich bin die Wahrheit , der Weg, das Leben.) Diese Wahrheit kann unbequem sein. Sie wird herausfordern. Sie bringt Trennung. Und ich glaube, gerade in dieser Spannung liegt ja auch eine Einladung. Jesus möchte uns zu sich rufen. Das wir uns positionieren. Und er möchte, dass wir uns bewusst für ihn entscheiden und die Konsequenzen dieser Entscheidung annehmen. Die Entscheidung für Jesus wird eben, und davon sprach ich ja zu Beginn, zu Konflikten innerhalb von Familien und in der Gemeinschaft führen. Das ist nur folgerichtig. Und auch wenn ich es nicht gerne höre: Christsein heißt auch kämpfen. Fest bleiben in der Wahrheit Jesu. Kämpfe den guten Kampf, der zu einem Leben im Glauben gehört. So schreibt es Paulus einmal an seinen guten Freund Timotheus. Die ersten Christen, zusammen mit Petrus, erlebten das am eigenen Leib. Auch wenn sie verhaftet wurden und ins Gefängnis kamen, sie blieben fest im Glauben. Für sie war klar: Gott muss man mehr gehorchen als den Menschen . ( Apostelgeschichte 5 ) In vielen Ländern dieser Welt müssen Christen Angst haben um ihr Leben . Haben Angst, ins Gefängnis zu kommen, wenn sie sich zu Jesus bekennen. Und sie erleben: Wenn wir mit Jesus leiden, verbindet uns das noch mehr mit Jesus. Wenn ich als Christ Schweres erleiden muss, gibt der Heilige Geist mir Kraft. Wenn ich für Jesus leiden muss, ist er ganz bei mir. Und das deutet Jesus hier im Lukasevangelium, Kapitel 12 mit dem Bild der Taufe an. Er erinnert hier nicht an die Taufe im Jordan. Taufe heißt einfach nur eintauchen oder waschen. Also ich bin in eine Sache völlig eingehüllt. Jesus wusste, was ihn erwartetet. Die schwerste aller Taufen. Eingetaucht und eingehüllt in das schlimmste Leid. Eingetaucht bis in den Tod. Und nur so gilt für jeden, der zu Jesus gehört diese wunderbare Zusage ( Römer 6,4 ) „ So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ Ich bete: Herr Jesus, ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe, die Kraft deines Geistes, wenn es schwer ist, zu dir zu stehen. Wenn sich andere von mir distanzieren. Danke, dass du den Weg vorausgegangen bist und dass dein Feuer der Liebe in meinem Herzen brennt. Amen. ► Infos zum Lukasevangelium Autor: Pfarrerin Dorit-Christina Thielmann Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Wenn der Glaube müde wird Der Glaube der Jünger ist müde geworden. Zum jüdischen Volk, zu den Auserwählten Gottes, gehören sie; und innerhalb dieses Volkes bilden sie noch eine Elite: Jesus, der Messias, hat sie zu seinen Schülern gemacht. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Aber eigentlich ist es doch so: Gott hat sich das kleinste und unbedeutendste Volk ausgesucht: einfache Handwerker, Viehhirten, Ackerbauern, Fischer, bestenfalls Kaufleute. Kein Vergleich mit den wirtschaftlich und kulturell haushoch überlegenen Griechen und Römern. Das vergessen die Juden nur allzu gern: ihr Ansehen vor Gott haben sie nicht sich selbst zu verdanken, das haben sie sich durch keine Leistung verdient. Müde gewordener Glaube ist wie ein Baum ohne Wurzeln, ein Trieb, der zu schnell in die Höhe gewachsen ist. Fromme Juden halten viel auf ihre Kenntnis der Thora und ihren gottesfürchtigen Lebenswandel. Glaube ist nicht das Gegenteil von Wissen. Aber eine falsche Art von Wissen kann den Glauben, das Gottvertrauen, ersticken. Davor warnt Jesus die Jünger. Die Bedeutung von Ostern auf den Glauben In den Geschäften werden wir bereits auf Ostern vorbereitet. Vor Ostern aber kommt Karfreitag, vor Jesu Auferstehung das Kreuz von Golgatha, vor dem Leben die Wahrheit. Jesus lehrt, wie so oft, seine Schüler durch eine gleichnishafte Erzählung. Da sind Knechte, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten. Dieser ist bei einem Hochzeitsfest und man weiß nicht, wann er wieder daheim sein wird. Die Knechte müssen wach bleiben, bis der Herr kommt, selbst spät in der Nacht. Soweit das Gleichnis. Petrus aber sprach: „Herr, sagst du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen?“. Eine vielsagende Frage. Denn Petrus unterscheidet wie selbstverständlich zwischen „Wir“ und „Alle anderen“. Wir wenigen auserwählten „Frommen“ und die vielen Ungläubigen. Kommt das vielleicht irgendjemandem bekannt vor? Müde gewordener Glaube ist oft herrschen wollender Glaube; Glaube als Deckmäntelchen für die Tatsache, dass man sich selbst für etwas Besseres hält. „Das ist ja eine interessante Geschichte, die du da erzählst, Jesus, aber uns Jünger kannst du ja wohl nicht meinen. Wir haben unsere berufliche Existenz aufgegeben, unsere Bequemlichkeiten, unsere Sicherheit, ja sogar unsere Familien zurückgelassen, um dir nachzufolgen: da müssen wir uns doch wohl von dir keine mahnenden Worte anhören?“ So ähnlich wird Petrus sprechen. „Wohl wahr, Petrus,“ wird Jesus antworten, „ihr habt einiges aufgegeben. Aber hat das auch eure innere Haltung verändert? Ein wilder Haufen von Individualisten, Sonderlingen, Eigenbrötlern und Egozentrikern seid ihr früher gewesen. Jetzt habt ihr euch vollkommen geändert. Nun seid ihr stattdessen eingebildet, hochnäsig und überheblich. Ist das vielleicht ein Fortschritt?“ In Jesus blickt Gott selbst auf uns, der bis in den hintersten Winkel unseres Herzens sieht. Ihm können wir nichts vormachen. Vor Ostersonntag kommt Karfreitag: alles, was uns von Gott trennt, muss ans Tageslicht kommen. Aber Karfreitag und Golgatha bedeutet noch ein zweites: Gott selbst vollbringt das, was kein Mensch tun kann. Er setzt die Sünde außer Kraft und beendet die Herrschaft des Bösen. Was Jesus im Gleichnis über den Hausherren sagt, das gilt genauso von Gott. „Er wird sich schürzen und wird sie (die Knechte der Sünde) zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen“. Gott will uns dienen Gott wird mir, wird Ihnen dienen! Er hat es auf Golgatha schon getan. Glaube ich das? Traue ich Gott das zu? Das heißt meinen Glauben nicht einschlafen lassen. Ermüdeter Glaube ist herrschen wollender Glaube. Es gibt aber noch eine andere Seite der geistlichen Ermüdung: den ängstlichen Glauben. Ich glaube, dass Jesus am Kreuz für mich gestorben ist. Ich weiß: das Tor zum Leben ist sperrangelweit geöffnet. Aber: ich trete nicht hindurch. Ich erlebe Karfreitag, aber ich dringe nicht durch zu Ostersonntag. Ich komme nicht bis zur Auferstehung , nicht zum Leben. Das gibt es häufiger als man denkt und es ist kein neues Phänomen. Die Christen müssten erlöster aussehen, fiel schon dem Philosophen Nietzsche im 19. Jahrhundert auf. Ermüdeter Glaube ist ängstlicher oder gesetzlicher Glaube. Als Christ soll ich aber Gottes treuer und kluger Verwalter sein. Was heißt das? Treu bin ich, wenn ich Gottes Willen erkenne und anerkenne. Mit Klugheit soll ich Gottes Willen umsetzen und tun. Mein persönlicher Alltag sieht leider meist ganz anders aus. Im Beruf fühle ich mich oft rastlos und getrieben. Nach Feierabend muss ich erst einmal zu mir kommen, mich sammeln. Die Pflege von Partnerschaft und Familie sehe ich manchmal als lästige Verpflichtung; Freundschaften, Freizeitaktivitäten und Engagement in der christlichen Gemeinde fallen schon mal ganz unter den Tisch. Handelnder Glaube Gottes Willen tun: frage ich eigentlich danach? Oder geht es mir eher wie dem Apostel Paulus? Der gesteht in seinem Brief an die Römer: „Ich weiß um das Gute, tue aber das Böse, das ich nicht tun will. Ist es da nicht besser, nichts zu tun, als das Falsche zu tun?“ „Nein“, sagt Jesus, „denn: wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern“. Mit anderen Worten: es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Tätige Klugheit, das ist das Gegenteil von Ängstlichkeit und Gesetzlichkeit. Das ist auch nicht Cleverness und Bescheidwissen. Tätige Klugheit ist durch den Heiligen Geist geschenkte Weisheit. Vom treuen und klugen Verwalter wird gesagt, dass er „zur rechten Zeit gibt“, was einem jeden Einzelnen zusteht. Umgekehrt kann ich vom Heiligen Geist sagen: Gott schenkt mir durch ihn zum richtigen Zeitpunkt das, was ich gerade brauche. Der herrschen wollende Glaube etlicher frommer Juden hat böse Folgen. Er führt zur Unterdrückung und Ausbeutung des Volkes. Der ungerechte Herrscher „fängt an, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich voll zu saufen“. So übersetzt Luther mit drastischen Worten. Das darf nicht sein, sagt Jesus. Der ängstliche Glaube dagegen ist unglücklich mit der bestehenden Wirklichkeit und hofft auf eine bessere Zukunft, die er zugleich herbeisehnt und fürchtet. Auf der einen Seite ein gewissenloses Handeln, andererseits ein skrupelloses Nichtstun. Beiden gemeinsam ist: das „Ich“ steht im Mittelpunkt. „Ich will, also wird es gemacht“; oder aber: „Ich will nicht mehr.“ In beiden Fällen glaube ich an mich, nicht aber an Jesus Christus. Durch einen wachsamen und wachen Glauben an ihn werde ich zu einem treuen und guten Verwalter Gottes. Sein Geist schenkt mir Wahrhaftigkeit und Leben. Autor: Nils Bremer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Ein Bibelwort, das direkt ins Herz trifft. Besonders in einer Zeit, die von Sorgen, Unsicherheit und materiellen Herausforderungen geprägt ist. Jesus spricht zu seinen Jüngern und sagt: „Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.“ Angefangen hat alles mit Erbstreitigkeiten. Jesus soll die Rolle des Erbschlichters übernehmen: „Meister, sage doch, dass mein Bruder das Erbe mit mir teilt.“ Jesus lehnt das ab mit dem Hinweis, dass man sich vor Habgier hüten solle, „denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ Und dann erzählt Jesus das Gleichnis vom reichen Kornbauern, der sich große Sorgen macht, viel anhäufen will, und am nächsten Tag ist er tot. Und nun spricht Jesus zu seinen Jüngern das Wort von der Sorge. Dabei ist mir die Begebenheit mit Anna eingefallen. Anna war eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Sie arbeitete hart, um über die Runden zu kommen, und sorgte sich ständig darum, wie sie ihre Familie ernähren sollte. Eines Tages verlor Anna unerwartet ihre Arbeit. Die Angst überwältigte sie: Wie sollte sie die Miete bezahlen? Wie ihren Kindern etwas zu essen geben? Verzweifelt wandte sich Anna an ihre Freundin Maria … Wenn Jesus gegen das Sorgen redet, dann will er, dass wir nicht an der Oberfläche bleiben und das Wesentliche aus den Augen verlieren. Nahrung und Kleidung sind wichtig, aber sie machen nicht den Wert unseres Lebens aus. Sorgen können mich in einen Kreislauf ziehen. Als Folge des Sorgens verlasse ich mich auf meine eigenen Möglichkeiten und vertraue nicht auf Gottes Versorgung und Fürsorge. Jesus nimmt mich mit in die Natur. „Seht die Raben an, sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel besser seid ihr als die Vögel!“ Raben gelten in der jüdischen Tradition als unrein. Und Jesus sagt: damit also: Wenn schon Gottes Fürsorge dem scheinbar Unbedeutenden gilt, wie viel mehr dann euch! Und „ wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte?“ Mit dieser Frage weist Jesus darauf hin, dass Sorgen keine Hilfe sind. Sie ändern nichts an den Gegebenheiten des Lebens. Im Gegenteil. Sie können sogar das Vertrauen in Gott untergraben. Sorgen entspringen oft aus einer falschen Perspektive, indem ich auf das schaue, was mir machbar erscheint. Ich verliere die Möglichkeiten Gottes aus dem Blick. Stattdessen schädigen Sorgen mich selbst: Kopf- und Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzbeschwerden sind oft die Begleiterscheinungen. Mein Glaube an Gott ist ein Bekenntnis, dass ich nicht alles selber kontrollieren muss und kann. Jesus erinnert mich daran, dass ich ein Kind eines liebenden Vaters bin. Er weiß, was ich brauche, noch bevor ich es ausspreche. Das gilt selbst für die Blumen. Und obwohl sie bald verdorren, hat Gott sie aufs Schönste ausgestattet. Wieviel mehr wird er sich um seine Kinder kümmern. Jesus fordert seine Jünger, und damit auch mich auf, mich nicht von den Sorgen der Welt treiben zu lassen, wie es bei Menschen üblich ist, die nicht an Gott glauben und ihre Sicherheit z. B. in materiellen Gütern suchen. Gott kennt die Bedürfnisse seiner Kinder und das Wissen um Gottes Fürsorge soll sie von unnötigen Sorgen befreien. Darum zeigt Jesus eine andere Perspektive auf: „ Trachtet vielmehr nach seinem (das ist Gottes) Reich…“ Statt sich auf materielle Dinge zu konzentrieren, sollen seine Nachfolger und Nachfolgerinnen Gottes Reich an die erste Stelle setzen. Dieses Reich umfasst nicht nur das zukünftige Heil, sondern auch die gegenwärtige Wirklichkeit in der Gemeinschaft mit Gott. Die heutigen Verse fordern mich auf, mein Vertrauen nicht in vergängliche Dinge zu setzen, sondern in die ewige Treue Gottes, der mich mehr liebt, als ich es erfassen kann. Am Anfang habe ich begonnen, die Geschichte von Anna zu erzählen. Wie ist sie ausgegangen? Als sich Anna in ihrer Not an ihre Freundin Maria wandte, sagte sie: „Anna, ich verstehe, dass du dir Sorgen machst. Aber hast du dir schon mal überlegt, was Jesus dazu sagt? Er legt uns ans Herz, dass wir Gott vertrauen sollen, weil er für uns sorgt – so wie er die Vögel des Himmels füttert und die Blumen auf dem Feld kleidet. Vielleicht ist das eine Gelegenheit, Gottes Fürsorge ganz neu zu erfahren.“ Anna war skeptisch, aber sie begann, jeden Morgen zu beten: „Herr, ich gebe dir meine Sorgen, zeige mir den Weg.“ Sie entschied sich, sich nicht von Angst lähmen zu lassen, sondern sich darauf zu konzentrieren, kleine Schritte zu machen und offen für Gottes Führung zu sein. Innerhalb weniger Wochen geschahen unerwartete Dinge: Eine Nachbarin bot ihr an, sie mit Lebensmitteln zu unterstützen. Eine alte Kollegin empfahl sie für eine Teilzeitstelle, die genau zu ihrem Zeitplan passte. Und ein Freund ihrer Kirchengemeinde half ihr, einen Zuschuss für die Miete zu bekommen. Anna erkannte, dass all diese Hilfe kein Zufall war. Sie verstand, dass Gott ihre Gebete erhört hatte. Ihre Sorgen waren nicht verschwunden, aber sie lernte, ihnen mit einem neuen Vertrauen auf Gott zu begegnen. Sie begann, großzügiger mit anderen umzugehen, indem sie von dem Wenigen, das sie hatte, auch teilte – in der Überzeugung, dass Gott weiter für sie sorgen würde. Sefora Nelson ´s Liedstrophe ist eine Einladung Gottes an mich und an Sie: Lege deine Sorgen nieder Leg sie ab in meiner Hand Du brauchst mir nichts zu erklären Denn ich hab dich längst erkannt Lege sie nieder in meine Hand Komm, leg sie nieder, lass sie los in meine Hand Lege sie nieder, lass einfach los Lass alles fall'n, nichts ist für deinen Gott zu groß Autor: Lothar Kuhnke Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Was ist das eigentlich für ein Psalm? Normalerweise, wenn es einem Psalmschreiber nicht gut geht, klagt er eine Runde, bekommt dann aber fast immer die Kurve und endet hoffnungsvoll im Lobpreis – meistens im zweiten Teil des Psalms. Das ist das Muster von vielen Psalmen. Doch Psalm 6 ist anders. Hier gibt es noch kein Happy End, keine Wendung, keinen Lobpreis. Dem, der diesen Psalm geschrieben hat, geht es richtig schlecht: Er ist schwach, unter Schock, müde. Er weint die ganze Nacht und hat Angst. Er fühlt sich bedrängt, stöhnt unaufhörlich und betet wie ein Verzweifelter. Er ist körperlich und seelisch am Ende und denkt an den Tod. Welche Diagnose würde er wohl heute erhalten, wenn er zu einem modernen Arzt ginge? Depressive Phase? Chronische Erkrankung? Fatigue? Psychosomatische Beschwerden? Schmerzpatient? Anpassungsstörung? Körperliche Stressreaktionen? Angststörung? Für den Psalmschreiber fühlt es sich an, als ob Gott zornig auf ihn ist: „Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Herr, sei mir gnädig …“ (Vers 2-3). Selbst Menschen, die schon viel mit Gottes Güte erlebt haben, können sich in extremen Leidenszeiten oder Lebenskrisen so fühlen, als wäre Gott nicht da, als greife er nicht ein oder sei zornig. Gedanken wie diese können aufkommen: „Wie kannst du, der allmächtige und liebende Gott, sowas zulassen?“ „Warum muss ausgerechnet ich das durchmachen?“ „Warum werden meine verzweifelten Gebete nicht gehört?“ „Wie lange geht das noch so?“ „Wird das Leben jemals wieder gut sein? Werde ich jemals wieder Freude empfinden?“ „Wie lange werde ich überhaupt noch leben? Kann mir überhaupt irgendjemand helfen?“ Wenn das Leben sich über einen längeren Zeitraum matt, schmerzvoll, verzweifelt und wie tot anfühlt, besteht die Gefahr, den Glauben an die Gnade Gottes zu verlieren. Es wird schwer, daran festzuhalten, dass Gott helfen will, helfen kann und helfen wird. Solche Phasen sind schwer auszuhalten. „Ach, Herr, wie lange noch?“ (Vers 4). Wer dermaßen im Loch sitzt, wird in seinen Gebeten unter Umständen direkter und fast schon dreist: „Wende dich, Herr, und errette meine Seele, hilf mir um deiner Güte willen! Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; wer wird dir bei den Toten danken?“ (Vers 5-6). Es wirkt, als wollte der Psalmist Gott daran erinnern, dass es doch zu seiner Güte passt, zu helfen. Er sagt: „Es bringt doch nichts, mich sterben zu lassen, denn im Totenreich gibt es keine Dankbarkeit.“ Mit diesem Gebet erinnert der Psalmbeter nicht nur Gott an dessen Güte, sondern auch sich selbst. Er bekennt: „Ich will dir lieber in diesem Leben noch danken können.“ Doch aktuell gibt es für ihn nichts zu danken. Er braucht eine echte Wende von Gott – einen Eingriff, der das Ruder herumreißt. So kann es nicht weitergehen. Der Kranke sieht sich umzingelt von Bedrängern, Übeltätern und Feinden. Ob hier Krankheitssymptome gemeint sind oder andere Menschen, bleibt unklar. Vielleicht hängt beides zusammen? Durch den Stress von außen krank geworden? Er wäre nicht der Erste und auch nicht der Letzte, dem es so ergeht. Und dann sagt der Psalmist plötzlich: „Der Herr hört mein Flehen, mein Gebet nimmt der Herr an“ ( Vers 9 ). Woher weiß er das? Ist das Glaube ? Woher kommt dieses Vertrauen auf einmal? Seine Situation hat sich ja nicht plötzlich verändert. Seine Perspektive aber scheinbar schon. Er ringt darum, von seinem Leiden weg wieder auf die Möglichkeiten Gottes zu schauen – was wirklich nicht einfach ist, wenn man sich mit akutem Leiden herumschlägt. Manchmal fehlt in solchen Momenten sogar die Kraft, die Bibel aufzuschlagen oder zu beten. Vielleicht kennen Sie solche Situationen selbst, haben sie bei anderen beobachtet oder stecken gerade mittendrin. In solchen Lebenslagen scheint es oft unmöglich, Glauben und Hoffnung zu entwickeln. Vor allem dann, wenn das Leid länger anhält. Denn am Anfang einer Krise habe ich oft noch Hoffnung und Glauben. Ich setze alles ein, was ich gelernt habe: Gebet, geistlichen Kampf, positive Gedanken, Dankbarkeit, Heilungsgebete, das Bitten um Gebet durch andere, das Hören von Lebensberichten. Doch was, wenn dieser Kampf um die eigene Seele nicht Tage oder Wochen, sondern Monate oder Jahre dauert – und nichts davon zu wirken scheint? Immer wieder kommen Enttäuschungen auf, auch Gott gegenüber. Die Ent-Täuschung deckt die Täuschung auf, dass Gott schnell eingreift. Solche Erfahrungen können uns an Gottes Güte und Allmacht zweifeln lassen. Und niemand sollte uns wegen solcher Zweifel verurteilen. Viele Menschen verlieren in solchen Krisen ihren Glauben und Lebenssinn. Kann Psalm 6 da irgendwie helfen? Der Schreiber schließt mit den Worten: „Der Herr hört mein Flehen, mein Gebet nimmt der Herr an. Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden und sehr erschrecken; sie müssen weichen und zuschanden werden plötzlich“ ( Vers 10-11 ). Hier lohnt es sich, auf den Autor dieses Psalms zu schauen: Es ist der berühmte König David. Ein großer Führer und Dichter, ein mutiger Volksheld, der als junger Mann den übermächtigen Goliath besiegte. Doch auch dieser gesegnete Mann Gottes war nicht frei von Krisen und Krankheiten. David kämpfte mit Schuld, Scheitern, Sünde, Anfechtung, diversen Feinden, Lebensgefahr und Krankheiten. Schon allein das kann uns Trost geben: Wir sind in schweren Zeiten nicht allein. Solche Zeiten gehören zum Menschsein dazu. Die allerwenigsten bleiben in ihrem Leben davon verschont. Gesegnet zu sein und von Gott gebraucht zu werden, schließt die dunklen Seiten des Lebens nicht aus – auch wenn wir Bewahrung erleben dürfen, so wie David sie oft erlebt hat. David hat in seinem Leben gelernt, dass es Hilfe und Auswege gibt. Er erlebte Gottes Eingreifen konkret: im Kampf mit Bären und Löwen, beim Sieg über Goliath, bei der Flucht vor König Saul, in zahlreichen Schlachten und sogar bei den Konsequenzen seiner eigenen Sünde. Trotz allem wusste er um Gottes Gnade und Güte – und erlebte sie immer wieder neu. Von David und seinem Psalm können wir Folgendes lernen: Wir dürfen, ja müssen, unser Leid mit Gott teilen . Wir dürfen ihm klagen, zu ihm rufen und um Hilfe schreien. Kein Gebet ist in dieser Lage zu dreist: „Herr, ich frage dich: Wie lange noch?“ Im Glauben dürfen wir aussprechen, dass Gott unsere Gebete hört – selbst wenn die Situation noch immer hoffnungslos erscheint: „Mein Gebet nimmt der Herr an.“ Unsere jetzige Lage muss nicht so bleiben : Feindliche Lebensumstände, die momentan so übermächtig erscheinen, können und werden im letzten weichen und verschwinden: „Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden.“ Lassen Sie uns zurückblicken auf das, was Jesus für uns vollbracht hat – der selbst gelitten hat und dessen Leiden zu einem Segen für uns alle wurde. Wie es im Hebräerbrief heißt: Er „kann mitfühlen mit unseren Schwachheiten“. Lasst uns deshalb in unseren Krisen und Krankheiten mutig beten, mutig hoffen und mutig glauben. Gott hat sich nicht verändert. Er ist immer noch derselbe – voller Gnade , voller Güte und voller Kraft, uns aus dem tiefsten Tal herauszuholen. Vielleicht können wir gerade heute beten: „Herr, ich vertraue darauf, dass du mein Gebet hörst. Hilf mir, weiter an deiner Güte festzuhalten.“ Amen. Autor: Pastor Christoph Bergfeld Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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1 Die Warnung vor Habgier und der reiche Kornbauer 9:02
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Ein Prediger saß bei einem festlichen Abendessen. Es gab reichlich zu essen, die Gespräche waren angeregt, und der Gastgeber, ein reicher Mann, war stolz auf seinen Wohlstand. Nach dem Essen ging der Blick des Mannes in die Weite. Er zeigte in alle Himmelsrichtungen und begann aufzuzählen, was ihm alles gehört: „Siehst du dort den Wald im Norden? Der gehört mir. Siehst du das Vieh im Osten? Das gehört mir. Siehst du dort die Felder im Süden? Die gehören mir. Und dort die Häuser im Westen? Auch die gehören mir. Ich habe in alle Himmelsrichtungen investiert!“ Der Prediger, der zu Gast war, sah den Mann traurig an, hob seinen Finger zum Himmel und fragte: „Und hast du auch dort oben investiert?“ Der reiche Mann blieb stumm. Und dieser Moment wirft eine Frage auf, die heute genauso wichtig ist wie damals: Was zählt wirklich im Leben? Genau diese Frage beleuchtet auch die Geschichte des reichen Kornbauern im Lukasevangelium. Ein Mann, der sich auf seinen Reichtum verlässt, aber vier entscheidende Dinge übersieht. 1. Der reiche Kornbauer vergisst Gott „Was soll ich tun?,“ fragt sich der Kornbauer immer wieder. Und in all seinen Überlegungen kommt eine Person nie vor: Gott. Die Ernte war groß, zu groß für die vorhandenen Scheunen, und der Mann denkt nur an sich selbst. „Ich werde meine Scheunen abreißen, größere bauen und dann sagen: ‚Sei ruhig, mein Herz, du hast viele gute Dinge für viele Jahre‘.“ Er denkt nur an sich, an seinen Wohlstand, an die Sicherheit, die er sich mit seinen eigenen Händen erschaffen hat. Doch Gott spielt in seinen Gedanken keine Rolle. In seinem Überfluss vergisst er den, der ihm alles gegeben hat – das Land, den Regen, das Leben. Das ist eine Herausforderung für uns alle: Wie oft richten wir unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen aus, ohne Gott in die Gleichung einzubeziehen? Der Kornbauer hätte sich fragen können: „Was will Gott mit meinem Reichtum?“ 2. Der reiche Kornbauer vergisst andere Menschen Achtmal sagt der Kornbauer „mein“, „ich“ und „mir“. Es ist fast erschreckend, wie oft er von „seinen“ Feldern, „seinen“ Scheunen und „seinen“ Vorräten spricht. Spricht er überhaupt mal mit seiner Frau oder seiner Familie? An niemanden anders denkt er. Niemandem will er etwas abgeben. Der Wohlstand, den er anhäuft, bleibt ganz bei ihm. In einer Welt, die sich immer mehr auf den eigenen Erfolg und das eigene Wohl konzentriert, ist dieser Blick des Kornbauern ein Spiegel unserer Gesellschaft. Der Kornbauer könnte einen Teil seiner Ernte an die Armen geben, er könnte seine Felder mit den Bedürftigen teilen. Aber nichts dergleichen geschieht. Jesus fordert uns auf, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen: Wer ist um uns herum, der unsere Hilfe braucht? Wer profitiert von unserem Überfluss? Wir leben in einer Welt, in der jeder um seinen eigenen Vorteil kämpft, aber was ist mit den anderen? Gott lädt uns ein, in der Verantwortung füreinander zu leben – nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf unsere Mitmenschen zu schauen. 3. Der reiche Kornbauer vergisst, dass es im Leben nicht um Besitz geht Der Kornbauer glaubt, dass sein Leben durch seinen Besitz gesichert ist. Er sagt: „Du hast viel Gut auf viele Jahre. Sei ruhig, iss, trink und freue dich.“ Doch Jesus entlarvt diese falsche Annahme. Der Mann lebt, als ob Wohlstand und Besitz ihm Sicherheit und ewiges Leben geben könnten. Aber Jesus zeigt uns, dass wahre Sicherheit nicht im Besitz von Dingen liegt. Das erinnert mich an die Geschichte von Alexander dem Großen, der, als er starb, seine Hände leer außerhalb des Sarges legen wollte. Er zeigt damit, dass man nichts mit ins Grab nehmen kann – keinen Besitz, keine Macht, keinen Reichtum. Was zählt, ist nicht das, was wir besitzen, sondern das, was wir im Herzen haben und wie wir mit unserem Leben umgehen. Der Kornbauer hätte erkennen können, dass der wahre Wert im Leben nicht im Anhäufen von Reichtümern liegt, sondern in der Beziehung zu Gott und zu den Menschen. 4. Der reiche Kornbauer vergisst den Tod Das größte Missverständnis des Kornbauern ist seine Annahme, dass er noch viel Zeit vor sich hat. „Du hast viele Jahre vor dir“, sagt er sich. Aber die Realität ist, dass der Tod jederzeit kommen kann. In einem Moment des Überflusses und der Sicherheit vergisst der Kornbauer, dass das Leben endlich ist. Jesus spricht die Warnung aus: „Diese Nacht noch wird man deine Seele von dir fordern.“ Der Tod kennt häufig keine Vorankündigung. Wir wissen nicht, wie lange wir noch leben. Der Kornbauer hat seine Ernte in sicheren Scheunen verstaut, doch er hat nicht bedacht, dass er all das, was er angesammelt hat, eines Tages zurücklassen muss. Jesus zeigt uns mit dieser Geschichte, dass der wahre Reichtum nicht im irdischen Besitz liegt. Er fordert uns heraus, über unseren Blick auf das Leben nachzudenken: Was ist wirklich wichtig? Wo investieren Sie? In welchen Bereichen Ihres Lebens haben Sie an Gott und an die Menschen um Sie herum gedacht? Der wahre Schatz, den wir im Leben sammeln können, ist der Glaube an Gott und die Liebe zu unseren Mitmenschen. Wenn Sie heute merken, dass Ihr Leben zu sehr von Besitz und Selbstgenügsamkeit geprägt ist, dann lade ich Sie ein, umzukehren. Suchen Sie Gott, bauen Sie Ihr Leben auf Dinge, die Bestand haben – auf Glaube, Liebe und Hoffnung. Jesus lädt Sie ein, Ihr Leben in seine Hände zu legen. Investieren Sie nicht nur in die irdischen Dinge, sondern vor allem in die Beziehung zu Jesus, der Ihnen das wahre Leben schenkt. Kommen Sie zu ihm, er wartet auf Sie! Autor: Waldemar Berscheminski Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Wir kennen uns schon lange. Wenn wir uns wiedersehen, fragt der gute Freund oft: „Und? Alles klar?“ Ich weiß, wenn er diese Frage stellt, dann muss ich nicht ausweichen. Ich muss mich nicht verstellen. Ich darf ehrlich sein. Ich darf offen sagen, wie es mir gerade geht. Mein Freund wird mir aufmerksam zuhören. Er wird auch gute Worte für mich haben. Schön, wenn wir wissen, wie wir miteinander dran sind. Bei den Männern, von denen Jesus spricht, war es anders. Sie gaben sich als Menschen aus, die es mit Gott ernst meinten. Sie achteten genau darauf, dass auch ihre Mitmenschen die Gebote von Gott ernst nahmen. Wie sie sich in der Öffentlichkeit gaben, was sie von sich gaben – alles wirkte so fromm. Doch Jesus ließ sich nicht täuschen. Alles nur Maske, nur Schein. Da ist nichts wahr, nichts echt. Seinen Jüngern gab er den dringenden Rat: „Nehmt euch in Acht vor denen, die ihre Frömmigkeit nur vor sich hertragen. Die Gott gar nicht von ganzem Herzen lieben. Die so böse Gedanken denken können. Wer sie in Wirklichkeit sind, weiß Gott nur zu gut. Vor ihm können sie nichts verbergen. Alles, was sie im Herzen tragen, kommt ans Licht.“ Und was sollen die Jünger sein? Was sollen sie nach dem Willen Jesu tun? Der Auftrag des Herrn lautet: Was von mir zu sagen ist, soll kein Geheimnis bleiben. Sagt es weiter, was ihr an mir habt und was ich allen geben kann. Wer ich bin und was ich für die Welt bedeute, davon soll nicht nur hinter verschlossenen Türen die Rede sein. Auf den Dächern sollt ihr stehen und bekannt geben: „Mit Jesus ist der Himmel auf die Erde gekommen. Glaubt an Gott und glaubt an ihn.“ Eine neue Freude am Leben will Jesus den Menschen schenken. Zurück zu Gott und ganz nahe bei Jesus – doch nicht jeder möchte diesen Schritt gehen. Wer von Christus spricht und andere im Namen Jesu bittet, anders zu leben, wird Widerspruch und Widerstand erleben. Den Jesusleuten können sogar Gewalt und auch der Tod drohen. Aber wer steht noch zu seiner Überzeugung, wenn er dann sein Leben verliert? „Habt keine Angst“, ruft Jesus seinen Freunden zu. „Das Leben auf dieser Erde können Menschen euch nehmen. Mehr können sie euch nicht antun. Viel mehr als die Menschen ist Gott zu fürchten. Er entscheidet, wie es mit jedem Menschen nach diesem Leben weitergeht. Ob der Mensch bei Gott ist oder ob er verloren ist. Ob sich für ihn der Himmel öffnet oder ihm nur die Hölle bleibt.“ Bei Gott geborgen sein, ist das größte Glück, das ich mir vorstellen kann. Lebe ich trotzdem in ständiger Angst um mein Leben? „Für ganz wenig Geld“, sagt Jesus, „kannst du einen Spatzen kaufen. Aber denk nicht, dass Gott im Himmel auch nur einen von ihnen vergisst. Die Haare auf deinem Kopf sind auch keine Riesen. Aber stell dir vor: Gott kennt ihre Zahl. Wenn er schon das Winzige im Blick hat: Wird er dann nicht erst recht auf das Größere wie dich achten? Darum hab keine Furcht. Der Herr kümmert sich auch um dich.“ Ich habe erkannt: Jesus tut mir gut. Bei ihm habe ich es gut. Es ist wahr, was die Bibel von ihm sagt: Jesus lebt. Er lebt in mir. Bin ich auch bereit, für Jesus öffentlich und eindeutig Position zu beziehen? „Wer mich bekennt vor den Menschen“, sagt er, „den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes.“ Es ist also nicht egal, wie ich es mit Jesus halte. Mein Auftreten, mein Verhalten, mein Reden und mein Schweigen bleiben nicht ohne Folgen. Ist es mir eine Freude und eine Ehre, für Jesus einzustehen? Oder behalte ich lieber für mich, wie ich über ihn denke? Bekommt überhaupt jemand mit, dass ich mein Leben in Jesu Hände gelegt habe? „Wer mich aber verleugnet vor den Menschen“, sagt Jesus, „der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.“ Die Worte Jesu fordern heraus. Dass er über unsere Erde und ans Kreuz geht – eine größere Liebe gibt es nicht. Alles, was mir angelastet werden kann, nimmt er auf sich. Wenn Gott Gericht hält und auf mich zeigt, steht Christus auf und tritt für mich ein: „Mein Vater, ich habe alle seine Schulden mit meinem Leben bezahlt. Es ist alles gut.“ Ein Leben in Freiheit, ein Leben mit Perspektive, ein Leben im Segen, ein Leben unter der Gnade – das alles und noch viel mehr schenkt mir der Herr. Und dann streite ich ab, dass ich diesen Jesus kenne? Dann wird auch Gott mich nicht mehr kennen. Ja oder nein zu Jesus. Oder noch mal anders. Und dann? „Wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden.“ Barmherzig geht Jesus mit dem Menschen um, der sich gegen ihn ausspricht, weil ihm die herzliche Liebe Gottes noch fremd ist. Dieser Mensch urteilt so über Jesus, weil er es nicht besser weiß. „Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden.“ Ich verstehe die Worte Jesu so: Von der Barmherzigkeit Gottes bleibt der Mensch ausgeschlossen, der sein Wirken persönlich erlebt hat. Jesus hat ihm so oft gutgetan. Er hat seine Gebete erhört, ihn durch dunkle Zeit getragen, ihm wunderbar geholfen, einen neuen Anfang gewährt. Trotzdem wendet sich der so Gesegnete entschieden und bewusst von Christus ab und äußert sich nur noch abfällig und spöttisch über seinen treuen Herrn. Jesus ermahnt seine Jünger: Wer so mit der Liebe Gottes umgeht, hat sie verspielt. Wer es Jesus nicht vergisst, dass er so gütig und geduldig ist, dass er Trost und Frieden, Freude und Hoffnung schenkt, wird nicht überall gerne gesehen sein. Jesus kündigt an, dass auch seine Freunde angeklagt werden und sich erklären müssen. Was sollen sie dann tun, was sagen? „Sorgt euch nicht“, ruft Jesus seinen Jüngern zu. „Gott wird euch nicht mit denen alleinlassen, die Macht haben und das Urteil sprechen. Seine Kraft wird euch gute Worte in den Mund legen. Der Geist Gottes wird über euch kommen und ihr werdet meine Zeugen sein.“ „Und? Alles klar?“ So fragt ein guter Freund, wenn ich ihn besuche. Kann ich die Frage mit ‚Ja‘ beantworten, wenn ich mein Leben genauer betrachte? Habe ich gute Wege gewählt, die richtigen Weichen gestellt? Wie stehe ich zu Jesus? Wie lieb ist er mir wirklich? Hat mich seine Liebe so tief berührt, dass ich heute anders lebe? Teile ich anderen gerne mit, dass die Gegenwart Gottes das höchste Gut in meinem Leben ist? Bin ich bereit, auch dann Jesus meinen Herrn und Gott meinen Vater im Himmel zu nennen, wenn ich angefeindet und bedroht werde? Sorgen und Ängste. Jesus, du weißt um sie. Und dann zeigst du auf eine Handvoll Spatzen. Und sie lehren mich: Der Gott, der an diese Geschöpfe denkt, achtet auch auf mich. Darum fürchte ich mich nicht. Der Herr sorgt auch für mich. Autor: Gerhard Göller Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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1 Weherufe gegen die Pharisäer und die Lehrer des Gesetzes 13:09
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Jesus lässt sich zum Essen einladen – wie nett. Beim Essen kann man am besten über Gott und die Welt reden und kommt sich auf eine feine Weise näher. Obwohl – hätte der Pharisäer besser zugehört, was Jesus gerade vorher gesagt hatte, dann hätte er sich das mit der Einladung vielleicht doch noch mal überlegt. Aber jetzt ist es zu spät. Jetzt sitzt er schon am Tisch und ist bereit, sich auf diesen Menschen einzulassen. Der Gastgeber schluckt – obwohl es noch gar nichts zum Schlucken gab. Er wundert sich. Nämlich, Jesus setzt sich einfach so an den Tisch. Wusste er denn nicht, dass man sich vor dem Essen waschen musste? Die Pharisäer nehmen das sehr genau. Dabei geht es nicht um Hygiene, sondern um eine stumpfe Zeremonie. Mit dem Wasser aus ungefähr 1 ½ Eierschalen muss man sich in einer festgelegten Abfolge Arme und Hände beträufeln. Hygienisch gesehen ist das Quatsch. Von Gott aus gesehen genauso. Denn so etwas hat Gott nie verlangt. Das war höchstens gut dafür, sich selber ein nettes Gefühl von Ernsthaftigkeit zu verleihen. Unsinn! Jesus nimmt deswegen kein Blatt vor den Mund. Er redet nicht wie der bescheidene Gast, der hier nichts zu melden hat. Im Gegenteil: „Ihr seid nur auf Äußeres bedacht,“ sagt er. „Aber um euer Innenleben kümmert ihr euch nicht. Innerlich seid ihr voller Raubgier und Schlechtigkeit!“ Das ist krass. Die Kritik Jesu ist messerscharf. Insgesamt ruft er sechsmal „Wehe euch!“ über den theologisch Gebildeten aus. Sie nehmen es übergenau mit dem Zehnten, den sie geben – aber am Recht und der Liebe gehen sie vorbei! Sie sind scharf auf die Ehrenplätze. Wollen anerkannt und geehrt werden. Dabei seien sie wie überwucherte Gräber, an denen man sich verunreinigt, selbst wenn man unwissend drüber läuft. Jesus wirft ihnen vor, wer mit ihnen Gemeinschaft hat, wird in schlimme Abgründe gerissen. Die Ausübung ihrer religiösen Vorschriften hat Priorität. Es geht mehr darum, alles peinlich genau richtig zu tun, als ‚das Richtige‘ zu tun. Es ist ihnen wichtiger, die Form einzuhalten, als das eigene Herz vor Gott hinzuhalten. Sie achten akribisch darauf, immer im richtigen Rahmen zu bleiben, aber sie sind schon lange nicht mehr im Bilde. Ihre Denke ist: Wenn wir alles genauestens befolgen, dann sind wir in Gottes Augen gute Menschen. Auch heute gibt es diese Art von Religiosität noch. Damit meine ich jetzt gar nicht mal das heilige Bad im Ganges oder die Pilgerreise nach Mekka. Auch im christlichen Umfeld begegnet mir das: das strenge Einhalten eines bestimmten Feiertages, an dem man auf keinen Fall irgendwas tun darf, was nach Arbeit aussieht. Oder das Verwenden eines bestimmten Wortschatzes, damit ich von den anderen Mitgliedern der Gemeinde auch anerkannt werde. Oder einfach nur bestimmte Haltungen beim Beten, die, ohne dass man es merkt, plötzlich wichtiger sind als das Herz vor Gott auszuschütten. Typisches religiöses Verhalten. Ich könnte auch sagen: gesetzliches Verhalten. Und damit genau das Gegenteil von dem, was Gott sich für unser Leben wünscht. Man kann jeden Morgen seine Bibel lesen, jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen und einen Dauerauftrag für ein christliches Werk eingerichtet haben und dennoch hartherzig, ungeduldig und lieblos mit seinen Mitmenschen umgehen. Nach außen fromm reden, aber in der Woche schwarzarbeiten und unehrlich gegenüber dem Vorgesetzten sein – Jesus würde sagen: Das sind eigentlich keine Christen. Schon die Propheten riefen die Menschen auf: Bessert euer Leben und euer Tun! Was nützt es, wenn ihr eure gutgemeinten Opfer bringt, aber euer Herz bleibt kalt? Im Grunde haben wir es hier mit dem altbekannten Unterschied zwischen Gesetz und Evangelium zu tun. Gesetz meint die Vorschriften, die wir Menschen erfüllen müssen. Darauf springt unser religiöses Empfinden an. Aber Jesus kam und hat uns das Evangelium gebracht. Und Evangelium heißt wörtlich „frohe Botschaft“. Was, bitte schön, soll an diesen kleinlichen Vorschriften mancher Frommer eine „frohe Botschaft“ sein? Jesus selber hat das Gesetz erfüllt. Und – wie wir hier sehen – sind das nicht die Pseudo-Waschungen vor dem Essen, sondern die wirklichen Forderungen Gottes. Zum Beispiel „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und ganzer Seele…!“ Gottes Forderungen führen zum Leben und durchfluten uns mit Licht und Liebe. Die nimmt Jesus ausgesprochen ernst und hält sie wie kein anderer. In der Bergpredigt hat er schon klargestellt: „Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz und die Propheten außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen.“ (Matthäus 5,17 BB) Indem Jesus die Forderungen des Gesetzes erfüllt hat, gibt es jetzt bei ihm Befreiung von dem Weg des Gesetzes. Ich nenne das mal einen „fröhlichen Freiraum“. Wer an Jesus glaubt, der kann aufatmen. Wer ehrlich zu sich selbst ist, weiß genau, dass er die Befreiung durch sein eigenes frommes Tun gar nicht hinkriegt. Doch hier bei Jesus, da ist alles schon getan! Hier bin ich auf der Seite dessen, der alle Forderungen Gottes schon erfüllt hat. Hier bei ihm bin ich frei, erlöst und fähig, in Liebe zu handeln. Ein Christ unterhielt sich einmal mit einem anderen Christen. Der erzählte ihm von seinen Ängsten und Unsicherheiten im Glauben, die immer wieder mal aufbrachen. Irgendwann sprachen sie auch über ihr Gebetsleben, das bei dem einen hauptsächlich aus Bitten bestand und nur in Notzeiten deutlich intensiver wurde. Ein gewisser Stolz schwang mit, als er sagte: „Wenn ich bete, dann hauptsächlich deswegen, um die Dinge unter Kontrolle zu behalten.“ Der andere überlegte etwas und meinte dann: „Das ist interessant. Ich bete Gott gerne als meinen Herrn an und bin sehr dankbar, dass er mich liebhat. Den Hauptsinn von Gebet sehe ich darin, Gemeinschaft mit Gott zu haben.“ Nach einer weiteren Pause sagte er: „Ich glaube, wir gehören zwei verschiedenen Religionen an. Deine hat 3 Buchstaben, meine hat 5.“ „Wie meinst du das?“, fragte der andere. „Ich dachte, wir sind beide Christen.“ „Nein, dein Glaube heißt „tun“, meiner heißt „getan“. Du lebst von dem, was du tust und tun musst. Ich lebe von dem, was Jesus für mich getan hat. Er hat für mich alle Forderungen Gottes erfüllt und hat mich am Kreuz durch sein Blut von aller Schuld befreit.“ Paulus konnte sagen: „Denn mit Christus ist das Ziel erreicht, um das es im Gesetz geht: Jeder, der an ihn glaubt, gilt vor Gott als gerecht.“ (Römer 10,4 BasisBibel). Ein Satz aus unserem heutigen Bibeltext sticht noch heraus. Jesus wirft den Schriftgelehrten vor (V. 52): „Weh euch Schriftgelehrten! Ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hineinwollten.“ So drastisch geht Jesus gegen Gesetzlichkeit vor. Machen wir uns bewusst: Wer in gesetzlicher Weise immer das eigene Tun betont, verhindert die Erkenntnis des einzig wahren Wegs in den Himmel, nämlich den durch den Glauben an Jesus Christus. Wer immer ängstlich danach fragt: „Darf ein Christ dies oder das? Und wenn ja, mache ich das auch richtig?“ – der blockiert für andere den einzigen Weg zu Gott. Denn dieser Weg bedeutet: weggucken von mir, hinschauen auf Jesus und sein Tun! Autor: Martin Schlue Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Der Evangelist Lukas war bekanntlich Arzt von Beruf. Und er war sehr daran interessiert: Wie hat Jesus die Menschen geheilt? Wie hat er die Menschen behandelt, die zu ihm kamen? Kann ein Arzt etwas von ihm lernen? Im heutigen Bibelabschnitt ist vom Auge die Rede, und davon, welche zentrale Bedeutung es für den ganzen Menschen hat. Der Mensch ist ein visuelles Wesen, weiß die moderne Medizin. Jesus wusste das auch. Und die Art und Weise, in der Lukas uns davon erzählt, lässt etwas von seinem Interesse als Arzt spüren: Er will, dass die Menschen gesund werden. Das wird deutlich, wenn ich seine Darstellung mit der des Evangelisten Matthäus vergleiche; wir finden sie bei Matthäus, Kapitel 6, ab Vers 22: „Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein Leib licht sein. Wenn dein Auge böse ist, wird dein Leib finster sein.“ Matthäus richtet den Blick auf die Zukunft. Er stellt den Vers vom lauteren Auge in sein Kapitel vom Schätzesammeln und Sorgen. In diesem Kapitel geht es um das, was ein Mensch anstrebt. Es geht um das Heil, das ein Mensch erlangen soll, und darum, dass er es sich nicht mit oberflächlichem Besitzstreben verbaut. Lukas dagegen geht es auch um Heilung. Bei ihm ist die Rede vom Auge in der Gegenwartsform verfasst: „Wenn dein Auge lauter ist, ist dein Leib licht, ist es böse, so ist dein Leib finster.“ Das klingt wie eine Diagnose: Ich schaue in deine Augen und weiß, wie es um dich bestellt ist. Manche Ärzte können das tatsächlich. Lukas lässt der Diagnose einen ärztlichen Rat folgen: „Achte also darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis ist.“ Ein Gesundheitstipp, den sich der Evangelist Matthäus spart. Bei beiden aber wird deutlich, wie wichtig das Auge für den Menschen ist. Es ist nicht nur Rezeptionsorgan, das heißt, es ist nicht nur dazu da, Licht von außen aufzufangen und zur Weiterverarbeitung an das Gehirn weiterzuleiten. Es ist auch Kommunikationsorgan, das heißt, es teilt mit. Es teilt mit, wie es um einen Menschen bestellt ist. Zwei, die sich lieben, merken das besonders. Blicken sie einander in die Augen, stiftet das Vertrauen. Mag sein, ein Mensch kann sich verstellen. Aber der Blick in die Augen fördert die Wahrheit zutage. „Was senkst du deinen Blick?“, fragt Gott Kain. In seinen Augen spiegelt sich die bevorstehende Tat. Spiegelt sich die Wut auf den Bruder. Im 1. Buch Mose, Kapitel 4 heißt es: „Kain ergrimmte sehr und senkte finster seinen Blick.“ Da ist es, das Auge, in dem sich das Böse zeigt, was Menschen mitunter besetzt hält. Doch für Jesus ist das Auge noch mehr. Es fängt Licht von außen auf, ja. Es gibt Botschaften von innen nach außen weiter, ja. Aber es ist auch selbst lichtproduzierendes Organ. Es strahlt nach innen. „Dein Auge ist das Licht des Leibes“, sagt Jesus. Wie ist das zu verstehen? Wir wissen doch, das Auge ist keine Lampe, die unser Inneres hell macht. Noch merkwürdiger erscheint der letzte Vers des Abschnitts: „Wenn dein ganzer Leib licht ist und kein Teil an ihm finster, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein.“ Ziehe ich zu diesem Vers weitere Bibelübersetzungen zu Rate, so stelle ich fest, an dieser Stelle weichen sie weit voneinander ab. Die neue Genfer Übersetzung schreibt: „Wenn dein ganzer Körper im Licht steht … dann ist es, wie wenn dich eine Lampe … anstrahlt“. Folge ich dieser Version, geht es nicht um ein inwendiges Licht, sondern um ein Licht von außerhalb. Das ist leicht vorstellbar, aber der schwierige Sachverhalt bleibt auf der Strecke: Wo bleibt das Auge, das nach innen leuchtet? Die Gute Nachricht bemüht sich, beides miteinander zu verbinden, das innere Licht und das äußere Licht: „ Wenn du nun ganz vom Licht durchdrungen bist“, - also innen - „dann wirst du ganz und gar im Licht sein – so wie du es bist, wenn der Lichtstrahl der Lampe dich trifft.“ „So wie – wenn“: das ist eine Redewendung, die zwei Dinge miteinander vergleicht. So rückt das Augen-Wort Jesu in die Nähe seiner Gleichnisse: Wenn es innen hell ist, dann ist das „so, wie wenn“ man im Scheinwerferlicht steht. Die Bibelübersetzung „Das Buch“ löst sich weit vom ursprünglichen Text, sie erklärt: „Wenn nun deine gesamte Person ganz vom Licht erleuchtet ist und überhaupt nichts mit der Dunkelheit zu tun hat, dann wirst du bis in alle Winkel hell sein. Das ist dann genauso, wie wenn eine Lampe dich direkt anstrahlt.“ Alle diese Versuche machen deutlich: Es geht hier nicht bloß um die Anatomie des Menschen. Jesus hat den ganzen Menschen im Blick. Er achtet auf sein körperliches Wohlbefinden; er macht die Blinden sehend, er gibt Brot denen, die hungern. Aber er weiß auch: Wirklich heil wird der Mensch dann, wenn er sein Heil findet. Jesus erkennt den Zusammenhang zwischen dem, was in der Seele seines Gegenübers passiert und seiner körperlichen Verfassung. Jesus sieht den Menschen in seiner Ganzheit. Körper, Seele, Leib und Geist. Dazu passt das Wörtchen „ganz“, das in unserem Abschnitt auffallend häufig vorkommt. Ganz licht, ganz finster, der ganze Leib. Ein Mensch, in dessen Seele es düster wird, kann schon bald einen finsteren Blick entwickeln. Und wer zu lange den Gram in der Seele bewegt, dem trübt sich das Auge. „Mein Auge ist trübe geworden vor Gram“, so steht es in Psalm 6. Jesus wird das Gebet gekannt haben. Wo ein Kummer meine Seele belastet. Wo ich das Gefühl habe, im Leben zu kurz zu kommen. Wo ich mich ungerecht behandelt fühle: da passt der Rat Jesu, so wie ihn der Evangelist Lukas zitiert: Gib acht, gib auf dich selbst acht. Das, was hell ist in dir, soll sich nicht auf Dauer verdunkeln. Aber wie vermeide ich das? Ich vermeide es, indem ich mich in den Vergebungszusammenhang stelle, den Jesus durch sein Leben und seinen Tod am Kreuz begründet hat. Ich lasse mir von ihm vergeben. Und ich lerne, anderen zu vergeben. Menschen, die mir wehgetan haben: ich lasse sie los. Bosheit, die mir einmal begegnet ist, Lüge, Untreue, Achtlosigkeit: ich lasse sie los. Gott war dabei, als es geschah. Gott hat es gesehen, er wird es richten. Mich muss es nicht mehr belasten. Ich richte meine Augen auf die Vergebung, die Gott schenkt. Und auf das Schöne, was Gott mich heute schauen lässt. „Wir, die unser Heil annehmen, werfen allen Kummer hin“, dichtet Paul Gerhardt in seinem Weihnachtslied „Kommt und lasst uns Christus ehren.“ Es war ein Lied in schwerer Zeit, und trotzdem: allen Kummer hinwerfen. Gram und Hader loslassen. Zuversichtlich auf den Heiland schauen, der unsere Augen klar und unser Leben hell machen will. Ist das nicht ein guter Vorsatz für diesen Tag? Autor: Ulrich Pohl Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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ERF Plus - Bibel heute

Wer ist wirklich glücklich? Frage ich mich. Da ruft eine Frau ganz laut: „Selig ist der Leib, der dich getragen hat …“ Man könnte dieses Wort „selig“ (griechisch: makarios) auch mit „glücklich “ wiedergeben. Und einige andere Ausleger setzen diese beiden deutschen Wörter einfach zusammen und schreiben: „glückselig“. Ich bin dann glücklich , wenn mir etwas gelingt, es mir gut geht, meine Umstände positiv sind. Selig ist noch etwas tiefer, als sich zu freuen. Selig ist ein Zustand, der sich tief in ein Menschenherz hineinlegt und tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit auslöst. Und das kann ich auch sein, wenn die Umstände nicht so gut sind. So sagt Jesus zum Beispiel im Matthäusevangelium, Kapitel 5, Vers 3: Selig, glücklich, glückselig sind diejenigen, die geistlich arm sind. Also eigentlich in einem Zustand, der vordergründig von Schwäche zeugt. „Geistlich arm“ ist vordergründig nichts Gutes. Aber in dieser geistlichen Armut weiß der glückselige Mensch sich getragen von Gott. Denn Gott füllt ihn mit Kraft, Liebe und mit all dem, was der Mensch nicht produzieren kann. Diese Frau, die ruft, meint, dass Maria glückselig ist. Sie wurde die Mutter des Messias, des Christus, des Retters der Welt. Mehr geht ja nicht. Und ganz gewiss war Maria glücklich, dankbar und zufrieden. Aber interessanterweise bewertet Jesus diese Aussage nicht. Er sagt weder: „ Sei du mal die Mutter des Messias, da bist du nicht nur glückselig, sondern hast auch andere Sorgen.“ Noch sagt er: „ Ja, genau. Stellt meine Mutter in den Mittelpunkt.“ Jesus sagt schlicht: „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ (Vers 28) Anstatt eine einzelne Frau, nämlich seine Mutter, stellt Jesus eine ganze Personengruppe in den Mittelpunkt. Und er macht deutlich, wer wirklich glückselig ist. Wer diesen tiefen inneren Frieden haben wird: es sind die, die Gottes Wort hören und bewahren. Das macht offensichtlich das Wort Gottes. Es bewirkt in einem Menschen ein Empfinden von Glück und Seligkeit. Von Zufriedenheit und Dankbarkeit. Wer Gottes Wort hört, der lernt Gott kennen. Der häuft Wissen darüber an, wie Gott handelt und wie Gott über Dinge denkt. Was er gut oder auch schlecht findet. Was Gott freut oder ihn traurig macht. Aber das Hören allein reicht nicht. Jesus redet vom Bewahren. Stellen Sie sich vor, Ihnen wird etwas Wertvolles anvertraut. Sie passen darauf auf. Sie suchen einen besonderen, geschützten Platz, damit das, was Ihnen anvertraut wurde, nicht beschädigt werden kann. Gottes Wort bewahren, bedeutet, im Herzen aufbewahren. Die Worte auf sich wirken lassen und behalten. Das löst etwas in dem Menschen aus. So wusste der Psalmschreiber Asaf, als er in einer tiefen Krise war, folgendes zu schreiben: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachten, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ (Psalm 73,25-26). Das ist wahre Glückseligkeit: von einem Gott zu wissen, der in den tiefen Tälern meines Lebens gegenwärtig ist und von dem ich weiß, was er für mich sein möchte. Mein Trost und derjenige, der zu mir gehört, der mich hört, der mich hält und trägt. Und das weiß ich nur, wenn ich das Wort Gottes lese, das Gelesene behalte und in meinem Leben anwende. Dann wird ein Mensch nicht nur glücklich, sondern auch selig: glückselig. Ich wünsche Ihnen das sehr, dass sie diese Glückseligkeit erleben und immer wieder neu, durch das Wort Gottes, tiefen Frieden und Freude erfahren. In den Versen 29 – 32 spricht Jesus dann von Menschen, die an dieser Glückseligkeit vorbeileben und sie nicht erfahren. Es sind Menschen, die Gottes Wort zwar hören, es aber nicht bewahren. Diejenigen, die Jesus meint, sind Menschen, denen das Wort Gottes nicht reicht. Das wird deutlich, wenn Jesus sagt: „ Diese Generation steht ganz und gar Gottes gutem Willen entgegen! Sie fordern ein Wunderzeichen.“ (Vers 29). Das war in der Tat ein Wunsch von vielen damals. Nur damals? Im Johannesevangelium, Kap. 6, Vers 30, sprechen Menschen zu Jesus: „ Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? “ Nun ist es ja nicht so, dass Jesus bis dahin nichts getan hätte. Er hat ja geheilt, gespeist usw. Aber offensichtlich ist es ihnen nicht genug. Ich glaube, dass hier etwas Wichtiges drinsteckt: glückselig, tief zufrieden, werde ich nicht, wenn Gott alles für mich macht. Ich kenne das. Gott wirkt etwas Gutes, Großes. Ich preise ihn dafür. Und am nächsten Tag kommt ein neues Problem, und schon wieder beginnt es von neuem: der Zweifel, ob Gott da ist. Der Frust, dass Gott das zulässt. Wenn ich ein Wunder erlebe oder bei anderen wahrnehme, bedeutet das nicht automatisch, dass sich dieser glückselige Zustand einstellt. Wunder sind Gottes Eingriffe und Antworten auf die Sorgen und Probleme der Menschen. Aber sie bilden nicht das Fundament meines Glaubens. Jesus spricht die Menschen damals konkret an: „ Ihr glaubt nicht meinen Worten. “ Und dann stellt er andere, Heiden, als Vorbilder dar. Er spricht von der Königin des Südens. Sie besuchte damals Salomo, den König Israels. Sie staunte über die Weisheit und die Rede dieses Mannes. Jesus spricht die Menschen von Ninive an. Jona kam und predigte ihnen, dass sie umkehren sollten. Und dieses Volk kehrte tatsächlich um. „ Da glaubten die Leute von Ninive an Gott und riefen ein Fasten aus und zogen alle, Groß und Klein, den Sack zur Buße an.“ (Jona 3,5) Jesus sagt, dass am Jüngsten Tag, am Tag des Gerichtes Gottes, die Glückseligen gerettet sind. Aber die, die den Worten Jesu, dem Wort Gottes keinen Glauben schenkten, sie werden verdammt werden. Die Worte Gottes sind mehr als ein Buch mit lauter guten Tipps. Es sind Worte, die uns zur Umkehr bringen. Worte, die unser Leben prägen möchten. Worte, die unser Leben glücklich, selig, glückselig machen möchten. Vielleicht ist es für Sie heute dran, sich den Worten Gottes, sich Jesus Christus zuzuwenden? Kommen Sie zu ihm. Lassen Sie sich Ihre Schuld von ihm vergeben und werden Sie glückselig in Jesus. Autor: Benjamin Gies Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Jesus hat einen Dämon ausgetrieben, der sein Opfer stumm gemacht hat. Das verursacht unter den Menschen eine gewisse Aufregung. Während sich ein Teil der Volksmenge über Jesus wundert, feinden andere ihn an und verleumden ihn. Diese Menschen behaupten, dass Jesus seine Macht nur dem Beelzebub zu verdanken hat. Wiederum andere Menschen verlangen von Jesus, dass er beweisen soll, dass er wirklich Gott ist. Beelzebub bedeutet ursprünglich „Herr der Fliegen“. Später haben Juden die Bedeutung des Namens verändert in „Herr des Misthaufens“. Die meisten Fliegen sind dort zu finden, wo etwas stinkt oder der Tod gegenwärtig ist. Der Oberste der bösen Mächte ist deshalb nicht auf der Seite des Lebens. Sondern er ist daran interessiert, Leben zu zerstören. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen versuchen, andere Menschen zu verleumden. Meistens wird das dann gemacht, wenn andere Mittel nichts mehr nützen oder ausgeschöpft sind. Die Menschen in diesem Text reagieren sehr widersprüchlich auf Jesu Handeln. Einerseits erleben sie, dass Jesus mit seiner Macht befreites Leben ermöglicht. Auf der anderen Seite erklären die Menschen Jesus zum Chefteufel. Deshalb antwortet Jesus darauf mit einem Gleichnis. In diesem Gleichnis stellt Jesus den Menschen eine Gegenfrage. Er fragt: „Wenn ich die bösen Geister durch den Obersten aller Teufel austreibe, durch wen treiben dann eure Leute die Geister aus?“ Damit macht Jesus klar, wenn ihr mich verdammt, dann verdammt ihr euch ebenfalls. Das zweite Argument von Jesus ist ebenso unwiderlegbar. Jesus erklärt, dass jedes Königreich, das in sich selbst zerstritten ist, kaputt gehen wird. Denn kein Reich kann bestehen bleiben, wenn ständig ein Bürgerkrieg herrscht. Wenn also der Beelzebub, der Oberste der Teufel, versuchen würde, seine eigenen Leute zu vernichten, dann wäre das das Ende von seinem Reich. Meiner Meinung nach ist es eine Tatsache, dass die Vollmacht, um Dämonen auszutreiben, von einer höheren Macht kommen muss. Diese Kraft kann nur von Gott oder vom Teufel kommen. Beide können es nicht gleichzeitig sein. Die Wahrheit ist, dass Jesus durch den Finger Gottes die Dämonen ausgetrieben hat. Der Finger Gottes zeigt in diesem Text auf, dass das Reich Gottes durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Das Reich Gottes ist in die Welt gekommen, um die Menschen von ihrer Sünde zu erlösen. Jesus Christus konnte also allein durch den Finger Gottes den Dämon austreiben. Es ist beeindruckend zu sehen, welche Macht im Finger Gottes liegt. Denn ein starker Mann kann nur durch einen noch stärkeren besiegt werden. Als Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, betritt er besetztes Gebiet. Das bedeutet von Anfang an Auseinandersetzung und Kampf. Wenn es um die Person Jesu geht, gibt es keine neutrale Zone. Jeder Mensch ist entweder für oder gegen Jesus Christus. Wer sich nicht für Christus entschieden hat, ist gegen ihn. Es gibt nur diese zwei Optionen in einem Leben. Martin Luther sagte einmal: „Von einem wird der Mensch geritten, entweder von Gott oder vom Teufel.“ In dieser schrecklichen Geschichte steht auf der einen Seite der Mensch, aus dem der böse Geist ausgefahren ist. Auf der anderen Seite ist da der unsaubere Geist, der keine Ruhe findet. Deshalb beschließt dieser Geist, zu dem Menschen zurückzukehren. Er findet die Seele des Menschen in einem leeren Zustand vor. In diesem leeren Zustand ist die Seele offen für noch wesentlich schlimmere Formen der Sünde und der Besessenheit. Daraufhin versammelt der böse Geist weitere sieben Geister, die noch schlimmer sind als er. Mit ihnen dringt der Geist in die leere Seele des Menschen ein. Die Folge davon ist, dass es dem Menschen nun wesentlich schlimmer ergeht, als es vorher der Fall war. Was ist das für eine Katastrophe! Diese Verse zeigen auf, dass es nicht reicht, einfach nur eine neue Seite im Leben aufzuschlagen. Es genügt nicht, böse Gedanken und schlechte Gewohnheiten einfach auszuklammern. Das Leben des Menschen ist dann zwar aufgeräumt und sauber. Aber die Seele ist trotzdem leer geblieben. Eine leere Seele ist immer eine gefährdete Seele. Darum ist es so wichtig, den Herrn Jesus Christus ins Herz und in die Seele einzuladen. Ansonsten nimmt Satan nur allzu leicht Besitz von einer leeren Seele. Zum einen hat der Teufel an dem Menschen, der sich für Jesus Christus entschieden hat, keinen Handlungsspielraum mehr. Zum anderen hat der Mensch eine ewige Perspektive. Jeder Mensch muss von irgendetwas erfüllt sein. Sobald das Böse mit der Wurzel in einer Seele ausgerissen worden ist, muss das Gute, das Göttliche an seine Stelle treten. Das Leben auf dieser Welt wird nur dann besser, indem es einen neuen Inhalt bekommt. Dieser Inhalt muss besser und wertvoller sein als das, was bisher da gewesen ist. Das Einzige, was einem Leben auf dieser Welt Sinn und Ziel gibt, ist ein Leben mit Jesus Christus. Wer Jesus die Zügel seines Lebens übergibt, den befreit er aus dem Einflussbereich des Satans. Im Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 36 steht: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“. Jesus zeigt in diesem Abschnitt auf, dass der Satan nicht unbezwingbar ist. Ein Liedvers von Johann Ludwig Konrad Allendorf macht diese Aussage deutlich: „Jesus ist kommen, der starke Erlöser, bricht dem gewappneten Starken ins Haus, sprenget des Feindes befestigte Schlösser, führt die Gefangenen siegend heraus. Fühlst du den Stärkeren, Satan, du Böser? Jesus ist kommen, der starke Erlöser“. Autor: Sabine Hohenberger Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Treten Sie mit mir beim Hören von Psalm 15 einen Schritt zurück und betrachten das eigene Leben. In Psalm 15 werden Fragen gestellt, die an den Kern unserer Beziehung zu Gott und anderen Menschen gehen. Der Psalmbeter David fragt: „Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg?“ Mit anderen Worten: „Was braucht es, um in Gottes Nähe zu sein?“ Dies ist eine Frage, die weit über den Alltag hinausgeht. Sie betrifft unser Herz, unsere Überzeugungen und unser Handeln. Psalm 15 wird zu einem Spiegel, der uns einlädt, über unser Leben, unsere Motive und unser Verhalten nachzudenken. Ich lade Sie ein, Psalm 15 als eine Anleitung zur Reflexion zu sehen. Zunächst eine Selbstprüfung In Psalm 15 steht keine flüchtige Antwort auf Davids Frage. Stattdessen beschreibt er den Charakter desjenigen, der in Gottes Gegenwart leben kann. David spricht von jemandem, der „untadelig lebt“, der „die Wahrheit redet“ und dessen Worte und Taten im Einklang stehen. Dies sind Worte, die nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern uns auch herausfordern. Lassen Sie uns jeden dieser Verse als Möglichkeit zur Selbstprüfung betrachten. Mir sind 6 Herausforderungen dabei aufgefallen: „Wer untadelig lebt und tut, was recht ist“ (Vers 2): Haben Sie sich je gefragt, ob Sie wirklich integer leben? „Untadelig“ bedeutet mehr als das Vermeiden von Fehlern; es geht um ein Leben, das von Konsequenz und Wahrheit geprägt ist. Diese Worte laden uns ein, darüber nachzudenken, ob wir in jedem Bereich unseres Lebens dieselben Werte vertreten – ob in der Familie, im Beruf oder in unseren Freundschaften. Blicken Sie doch mal die letzten zwei oder drei Jahre zurück: Gibt es Momente, in denen Sie Ihre Werte dem eigenen Vorteil geopfert haben? Ja, es ist eine Herausforderung, so mit offenen Augen auf das eigene Leben zu schauen. Nehmen Sie es nur erst einmal wahr, was Sie entdecken. „Der die Wahrheit redet, wie es ihm ums Herz ist“ : Ehrlichkeit ist eine Tugend, die wir oft hochhalten. Doch was bedeutet es, tatsächlich aus der Tiefe des Herzens die Wahrheit zu sprechen? Diese Worte erinnern mich daran, wie wichtig es ist, authentisch zu sein. Es lohnt sich, sich zu fragen: Gibt es Bereiche in meinem Leben, in denen ich mich verstelle? Trage ich eine Maske, weil ich Angst habe, anderen zu zeigen, wer ich wirklich bin? Lassen Sie sich herausfordern, offen und ehrlich zu sein – vor Gott und vor anderen Menschen. „Der mit seiner Zunge nicht verleumdet, seinen Mitmenschen nichts Böses tut und keine Schande auf seinen Nachbarn häuft“ (Vers 3) : Diese Worte sind eine Herausforderung, achtsam mit unseren Worten und Taten umzugehen. Worte haben Macht, sie können aufbauen oder zerstören. David ruft uns dazu auf, unsere Worte nicht leichtfertig zu gebrauchen und uns bewusst zu sein, welchen Einfluss sie auf andere haben. Fragen, die wir uns stellen könnten, sind zum Beispiel: Spreche ich wohlwollend über andere? Oder bin ich versucht, Menschen zu kritisieren oder Gerüchte zu verbreiten? Diese Worte sind eine Einladung, unsere Haltung gegenüber anderen zu prüfen und das zu suchen, was das Leben bereichert – auch das Leben der Menschen um uns herum. „Wer den Verworfenen verachtet, aber die fürchtet, die den Herrn ehren“ (Vers 4) : Gott ruft uns zu einer klaren Haltung auf: Wir sollen auf das achten, was wahr und edel ist. Übertragen steht hier die Frage: Wem schenken wir unsere Bewunderung, wen lassen wir in unser Leben? Ja, das sind gute Fragen: Welche Menschen prägen mich? Umgebe ich mich mit Menschen, die mich zu mehr Liebe und Wahrheit inspirieren, oder bin ich in einer Umgebung, die mich von Gottes Weg ablenkt? Die Entscheidung für Integrität beginnt oft damit, dass wir bewusst Menschen wählen, die uns in unserer Beziehung zu Gott stärken. „Wer schwört und hält es, auch wenn’s ihm schadet“ : Versprechen zu halten – selbst dann, wenn es schwierig wird – ist ein Zeichen von Verlässlichkeit. Auch das ist eine Herausforderung, treu zu sein, auch wenn es uns Nachteile bringt. Vielleicht erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie ein Versprechen gemacht haben, das Ihnen später schwerfiel. Wie oft geben wir nach, wenn die Situation unangenehm wird! Lassen Sie sich herausfordern, Ihr eigenes Wort ernst zu nehmen und treu zu sein, so wie Gott Ihnen gegenüber treu ist. „Wer sein Geld nicht auf Wucher leiht und keine Bestechung annimmt“ : Hier sehen wir: Gott legt Wert auf Gerechtigkeit und Großzügigkeit. Unser Umgang mit Geld und Besitz offenbart oft, wo unser Herz wirklich liegt. Sie können sich fragen: Sehe ich meinen Besitz als Mittel, um anderen zu helfen, oder bin ich in erster Linie auf den eigenen Gewinn bedacht? Großzügigkeit zu üben und unser Herz für die Bedürfnisse anderer zu öffnen, ist ebenfalls eine Herausforderung an uns. Wie helfen Ihnen diese 6 Herausforderungen? Psalm 15 ist wie ein Spiegel, in den wir schauen, um uns zu prüfen. Doch das Ziel dieser Prüfung ist nicht, uns schuldig zu fühlen oder in Selbstvorwürfen zu versinken. Vielmehr geht es darum, ehrlich und offen zu erkennen, wo wir auf Gottes Hilfe angewiesen sind. Die Herausforderungen von Psalm 15 können uns überfordern. Doch der Psalm führt uns nicht zur Entmutigung, sondern zur Nähe zu Gott. Wenn wir ehrlich vor Gott stehen, erkennen wir, dass wir seine Gnade und seine Vergebung brauchen. Und genau das bietet uns Gott an. Mit Jesus an Ihrer Seite können Sie die Herausforderungen annehmen. Durch Jesus Christus ist es möglich, in Gottes Gegenwart zu sein, auch wenn wir diese Herausforderungen nicht perfekt erfüllen. Jesus hat das Leben der Integrität gelebt, das Psalm 15 beschreibt. Er war ohne Sünde und hat uns durch seinen Tod und seine Auferstehung den Weg zu Gott geöffnet. Wenn wir Jesus nachfolgen, dann verwandelt er uns und hilft uns, in seinem Licht zu wachsen. Denn die Herausforderungen aus Psalm 15 münden in Fragen wie diese: Wie sieht meine Beziehung zu Jesus aus? Wo brauche ich seine Hilfe, um die Eigenschaften von Psalm 15 zu leben? Ihre Antworten dürfen und müssen ehrlich sein, denn Gott liebt uns mit all unseren Schwächen und Mängeln. Und er möchte uns täglich helfen, in seiner Nähe zu wachsen. Auf diese Weise leben Sie ein Leben, das Gott gefällt. In Psalm 15 lesen wir einen Ruf zur Heiligkeit, aber auch zur Freiheit. Ein Leben nach Gottes Maßstäben gibt Ihnen Sicherheit und tiefe Freude. So sollen Sie die Worte aus diesem Psalm als eine Ermutigung sehen, in Gottes Gegenwart zu leben, erfüllt von seiner Liebe und Wahrheit. Liebe Hörerinnen und Hörer, reflektieren Sie mit Psalm 15 Ihr Leben, Ihr Leben mit Gott und Ihr Leben mit anderen Menschen, nicht aus Angst, sondern aus dem Wunsch heraus, Gott näher zu kommen. Lassen Sie sich von Gott verändern. In seiner Nähe erfahren wir echte Freiheit und Erfüllung – heute und in Ewigkeit. Autor: Pastor Stefan Schmidt Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Oha!!! Auf einmal steht der Besuch vor der Tür – ganz überraschend, ganz unvorbereitet, aber mit erwartungsvollen Blicken und vor allem mit einem leeren Magen. Jetzt hat der Gastgeber ein Problem: Der Kühlschrank ist gähnend leer und alle Vorräte aufgebraucht. Diese Situation kennen Sie und ich wohl kaum noch. In Deutschland im 21. Jahrhundert können Besuche mit Telefon und Handy auch kurzfristig angekündigt werden. Die Kühlschränke in Deutschland sind in der Regel gefüllt, und es gibt ja auch noch die Tiefkühltruhe, die Nudeln und Tomatensauce im Schrank und notfalls den Pizzaservice, der kann schnell liefern. Wie gut! Denn ob der Nachbar spätabends überhaupt an die Haustür kommen würde? Und ob er bereit wäre, die Bewirtung fremder Menschen zu unterstützen? Wer weiß? In Deutschland ist Gastfreundlichkeit kein Selbstgänger. In Israel zurzeit Jesu war das anders. Besuche kamen häufig unangemeldet. Handy, Kühlschränke, Tiefkühltruhen und Pizzaservice gab es nicht. Und das Essen wurde täglich frisch zubereitet – am Abend aber war alles aufgebraucht. Aber eins gab es: Gastfreundschaft. Sie war selbstverständlich, sie wurde großzügig gelebt und sie wurde auch von den Nachbarn mitgetragen. Wenn der Mann in der Geschichte, die Jesus hier erzählt, sich drücken wollte, so ist das schon außergewöhnlich. „Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.“ Der Zuhörer ist erstaunt bis entsetzt: „Wie unfreundlich ist der denn – sich da so anzustellen.“ Naja, am Ende aber ist sogar dieser unfreundliche und auf sich selbst bedachte Mann bereit, dem Nachbarn zu helfen. Und an dieser Stelle sei schon einmal gesagt: Wer meint, Jesus erzählt dieses Gleichnis, um Gott mit diesem Nachbarn zu vergleichen, der ist auf dem Holzweg. Wer meint, wir müssten mit vielen und langen Gebeten Gott überreden, uns zu helfen, der hat Jesus falsch verstanden. „ Wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ Jesus, der Gott kennt wie niemand sonst, hält uns vor Augen: Gottes Herz ist herzlich, liebevoll und hilfsbereit. viel mehr als der Nachbar viel mehr als Dein Freund viel mehr als Dein Vater Gott ist nicht wie der Nachbar, der Vater, der Freund, Gott ist viel anders, viel besser! Diese Worte Jesu zeigen uns das Herz Gottes. Im Gleichnis finden wir nicht nur diese wichtige Aussage über Gott, sondern auch eine über uns Menschen. Der Mensch wird in diesem Gleichnis als bedürftig beschrieben. Er braucht Hilfe, er kann nicht alles aus eigener Kraft und mit eigener Willensanstrengung erreichen. Der Mensch als ein Wesen, dass bedürftig ist. Für mich ist das zunächst ein fremder und unangenehmer Gedanke. Eine Wahrheit, die ich nicht gerne höre. Ich möchte gerne stark und unabhängig durchs Leben gehen. So bin ich geprägt worden. „Selber machen“. Selber! Aber bei allen Fähigkeiten und Stärken, die Gott mir anvertraut, ich bleibe bedürftig. Ohne Hilfe geht es nicht. Und ich merke: das ist eine Wahrheit, die mich nicht traurig machen muss. Denn Jesus ergänzt sie mit dem Hinweis: Hilfe ist da. Das kann der Mitmensch nebenan sein, das ist aber vor allem der Gott des Himmels und der Erde – der himmlische Vater, der Gott, dem nichts zu klein und nichts zu groß ist. Ich lade Sie und mich ein, ja zu sagen, bedürftig zu sein, Hilfe zu brauchen, Gott zu brauchen. „HERR ich brauche Dich!“ – für diesen Satz muss ich mich nicht schämen. Es ist ein guter Satz und eine gute Basis für eine intensive Beziehung zu Gott. Ich drücke dies manchmal auch mit meiner Körpersprache aus: Ich bete mit geöffneten Händen – Hände, die nichts vorzuweisen haben, aber die empfangen wollen und können. Nur wer leere Hände hat, kann sich beschenken lassen. Ich bitte Sie herzlich, soweit Sie es noch nicht getan haben, sich zu trennen von einem „Self-made-Lebenskonzept“: „Ich mache alles allein – ich kann alles allein.“ Ich bitte Sie, einzustimmen in ein Leben, das uns zu Gott hinführt. „Frömmigkeit ist der Entschluss, die Abhängigkeit von Gott als Glück zu bezeichnen“, sagte vor langer Zeit ein Mann namens Hermann Bezzel. Was für ein Glück, mit Gott an der Seite, mit Gott im Rücken und unter der Führung Gottes zu leben! Auf der einen Seite Gott, der sich uns zuwendet und uns nicht im Regen stehen lässt, und auf der anderen Seite der Mensch, der längst nicht immer allein zurechtkommt. Und dazwischen ein entscheidendes Verbindungsstück: das Gebet. Das vertrauensvolle, ehrliche Gespräch mit Gott. Mit Gott reden und auf Gott hören. Jesus umschreibt das Gebet mit drei Worten: bitten, suchen, anklopfen. „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopft an und es wird euch aufgetan“ Jesus lädt hierzu ein. Jesus fordert hierzu auf. Und Jesus ermutigt, dies mit ganz viel Erwartung und Zuversicht zu machen. Bitten, suchen, anklopfen, es geht Jesus nicht um eine kurze Aktion: beten, wenn nichts anderes mehr geht abends einmal kurz das Vaterunser aufsagen einmal im Monat eine Gebetsveranstaltung besuchen Nein, Jesus führt uns hinein in den „Lebensstil Gebet“ – beten als Lebensmelodie. „Lebensstil Gebet“ bedeutet: Ich verstehe mich als ein Mensch, der Gott braucht, seine Hilfe, seine Nähe, seine Versorgung, seinen Trost. Bei der Suche nach Hilfe ist Gott meine erste Adresse – kein Notnagel. „Lebensstil Gebet“ bedeutet, ich suche Gott, erst ihn und dann seine Gaben. Ich verstehe mich als ein Suchender, als ein Schatzsucher bei Gott. „Lebensstil Gebet“ bedeutet, ich klopfe bei Gott an, an seiner Herzenstür. Der schwedische Christ Magnus Malm hat zum Gebet gesagt: „Gebet ist nicht zuerst ein Mittel, um Probleme zu lösen. Gebet ist ein Mittel, um eine Beziehung zu vertiefen.“ Und damit bin ich auch schon beim letzten Wort Jesu, bei der Schlusspointe: „Wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ Das Versprechen Jesu lautet nicht: Gott gibt dir alles, was Du willst jeden Tag gesund und fröhlich immer reich und erfolgreich jede Aktion gelungen immer gutes Wetter Gott ist nicht Amazon, sondern Gott ist Vater, Freund, Herrscher, Schöpfer, Erlöser, Tröster. Er schenkt Ihnen seinen Geist, seinen Beistand, seine Fürsorge, seine Nähe, seine Führung oder, um es auf den Punkt zu bringen, Gott schenkt sich selbst. Jesu Worte machen Lust und Mut, im Leben zu beten und im Gespräch mit Gott zu leben. Autor: Pastor Bernd Seidler Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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