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Sehnsucht nach Gott

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„Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide.“ Mit diesen Versen eines Dichters konnte ich bisher wenig anfangen. Ohne recht nachzudenken, ordnete ich diese Wörter in romantische Gefühle ein, die mich so gar nicht ansprechen. Indem ich mich mit Psalm 42 beschäftige, lasse ich mich eines Besseren belehren.

Das Bild des dürstenden Hirsches ist eindrücklich. Ich höre ihn förmlich laut und eindringlich durch den Wald schreien. „Durst, Durst – ich brauche Wasser! Wasser – oder es ist aus mit mir. Ich brauche Wasser - ohne das kann ich nicht mehr leben!“

Der Hirsch schreit nach Lebensnotwendigem. Für ihn ist es wichtig, an Wasser zu kommen, sonst ist sein Leben bedroht. Von wegen Romantik! Der Hirsch kann auf Wasser nicht verzichten. Nie und nimmer!

Wie ruft doch der Psalmbeter: „So wie der Hirsch nach Wasser lechzt, so dürstet meine Seele nach dir.“ Ja, er schreit hörbar, er sehnt sich nach Gottes Nähe. Er fühlt sich hilflos, allein gelassen, schutzlos. Er spürt die nackte Existenznot: ich kann nicht ohne Gott sein. Bei Gott, mit Gott kann ich leben. Ohne ihn muss ich sterben.

Wonach schreit meine Seele?

Wonach sehnen Sie sich? Nach ein bisschen vergnüglicher Zeit? Der ersehnte Urlaub verfliegt meist nur so. Die Tage des Ausspannens vergehen schnell. Zuhause merke ich, dass ich doch die Alte geblieben bin. Die üblichen Sorgen sind wieder da, der alte Trott lässt grüßen. Der Urlaub hat nicht die erhoffte Wende gebracht.

Viele in unserem Land sehnen sich so wie ich nach Frieden auf der Welt. Nach Gerechtigkeit und dass die Menschenwürde aller geachtet wird. Für dieses Ziel wird vieles getan. Und gleichzeitig erschrecke ich, weil ich sehe, dass dieses Ziel nie vollkommen erreicht sein wird. Irgendwo auf der großen Welt wird es immer schlimme Auseinandersetzungen geben. Manchmal ganz weit weg von uns. Manchmal sogar in unserer Nachbarschaft. Die Kosten tragen dafür meist die Schwachen, die, die abhängig sind von den vermeintlich Starken. Die Sehnsucht nach Frieden wird bleiben. Unerfüllt. Das gilt für die große Welt. Es kann aber auch für ein persönliches Leben gelten. „Die Sehnsucht bleibt.“ So las ich auf einem Grabstein.

Das kann es doch nicht sein. Lassen Sie sich mit mir ein auf die Worte des Psalmbeters. Auf sein Ringen. Auf sein Flehen.

Gute Zeiten mit Gott

Der Psalmbeter erinnert sich an Zeiten mit Gott. Das waren gute Zeiten, denn er wusste sich getragen von Gott. Er spürte und erfuhr die Geborgenheit, die nur von Gott kommt. Er war sicher in der Gemeinschaft derer, die mit ihm leben. Als er betet, ist er ohne Möglichkeit, in den Tempel zu kommen. Dabei sehnt er sich so nach Gottesdiensten, Versammlungen und Feiern im Tempel. Was war das doch schön! Was waren das für Zeiten! Wunderbare Zeiten! Er war nicht so allein wie jetzt, sondern umgeben von Gleichgesinnten. Gemeinsam haben sie gelacht, gesungen, gebetet, gefeiert, Gott gelobt. Für ihn war früher wirklich alles besser. Denn er war Teil der Gemeinschaft. Er war integriert. Heute ist er isoliert. Er ist allein und sehnt sich nach Gemeinschaft. Er sehnt sich nach Gottes Nähe. „Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide.“ Genauso ist es. Der Psalmbeter leidet. Weinen und Trauer über den Verlust von Gottes Nähe prägen sein einsames Leben. Gott nahe zu sein war sein Glück. Gott fern zu sein ist sein Unglück.

Verstärkt wird seine Verzweiflung vom Unverständnis der anderen Menschen um ihn herum. Man spottet über ihn und seinen Glauben. Höhnisch hinterfragt man seine Treue. Er muss Spott ertragen, weil er an Gott festhält. Hohn und Spott verletzen, tun weh. Sie schlagen offene Wunden, die nicht so leicht heilen. Wer kann das schon aushalten? Niemand legt es darauf an, zum Gespött der Menschen zu werden, Tränen, Traurigkeit, Verzweiflung werden zum ständigen Begleiter.

Ich höre den Psalmbeter nicht nur nach Gottes Nähe rufen. Ich sehe ihn auch, wie er mit hoch gezogenen Schultern und hängendem Kopf durch seine traurigen Tage geht. Dabei steckt er den Kopf aber gerade nicht in den Sand. Denn seine Sehnsucht nach Gottes Nähe findet einen Anker. Etwas, woran sich die Sehnsucht fest machen kann. Dieser Anker ist seine Erfahrung, die er schon mit Gott gemacht hat. Er weiß, wie es ist, Gott nahe zu sein. Er kennt die Geborgenheit, die von einem Leben mit Gott ausgeht. Und weil er das erlebt hat, mündet seine Sehnsucht nicht im Irgendwo, sondern in der Hoffnung, dass es diese Zeiten wieder geben wird für ihn. Wo Sehnsucht ein undefinierbares Gefühl ist, das irgendwo entschwebt, bleibt der Mensch unerfüllt, weitersuchend, weiter ringend. Die Sehnsucht bleibt und nichts füllt diese Lücke. „Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide.“

Warten auf Gottes Nähe

Hier aber bringt die Sehnsucht den Psalmbeter dazu, weiter zu warten, nicht zu resignieren. Das Leiden durch die Sehnsucht wandelt sich in eine positive Kraft. Die Sehnsucht mündet in Hoffnung. Aus dem Rufenden, Suchenden wird einer, der weiß, worauf er wartet. Er weiß, auf wen er wartet: „Harre auf Gott.“ Aus Sehnsucht wird Hoffnung, weil die Sehnsucht ein konkretes Ziel hat. Dieses Ziel heißt Gott.

Auch ich erinnere mich an Zeiten tiefer Sehnsucht nach Gottes Nähe. Ich sehnte mich nach Trost, nach einer Perspektive für mein Leben, nach Zuversicht. Da heißt es dranzubleiben, nicht aufzugeben, nicht nachzulassen auf Gottes Eingreifen zu hoffen.

Wer das tut, der kann erleben, dass Hoffnung auf Gott niemals vergeblich ist. Sehnsucht wird zu einer Hoffnung. Wer Gott von ganzem Herzen vertraut, wird von ihm nicht enttäuscht werden. So manches Mal gilt es zu warten auf Gottes Eingreifen. Aber das Warten lohnt sich, denn Gott steht zu seinem Wort. Er vergisst Sie nicht. Niemals. Und Gottes Nähe wird zu Ihrem Glück werden.

Autor: Gundula Opitz


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Das Bild des dürstenden Hirsches ist eindrücklich. Ich höre ihn förmlich laut und eindringlich durch den Wald schreien. „Durst, Durst – ich brauche Wasser! Wasser – oder es ist aus mit mir. Ich brauche Wasser - ohne das kann ich nicht mehr leben!“

Der Hirsch schreit nach Lebensnotwendigem. Für ihn ist es wichtig, an Wasser zu kommen, sonst ist sein Leben bedroht. Von wegen Romantik! Der Hirsch kann auf Wasser nicht verzichten. Nie und nimmer!

Wie ruft doch der Psalmbeter: „So wie der Hirsch nach Wasser lechzt, so dürstet meine Seele nach dir.“ Ja, er schreit hörbar, er sehnt sich nach Gottes Nähe. Er fühlt sich hilflos, allein gelassen, schutzlos. Er spürt die nackte Existenznot: ich kann nicht ohne Gott sein. Bei Gott, mit Gott kann ich leben. Ohne ihn muss ich sterben.

Wonach schreit meine Seele?

Wonach sehnen Sie sich? Nach ein bisschen vergnüglicher Zeit? Der ersehnte Urlaub verfliegt meist nur so. Die Tage des Ausspannens vergehen schnell. Zuhause merke ich, dass ich doch die Alte geblieben bin. Die üblichen Sorgen sind wieder da, der alte Trott lässt grüßen. Der Urlaub hat nicht die erhoffte Wende gebracht.

Viele in unserem Land sehnen sich so wie ich nach Frieden auf der Welt. Nach Gerechtigkeit und dass die Menschenwürde aller geachtet wird. Für dieses Ziel wird vieles getan. Und gleichzeitig erschrecke ich, weil ich sehe, dass dieses Ziel nie vollkommen erreicht sein wird. Irgendwo auf der großen Welt wird es immer schlimme Auseinandersetzungen geben. Manchmal ganz weit weg von uns. Manchmal sogar in unserer Nachbarschaft. Die Kosten tragen dafür meist die Schwachen, die, die abhängig sind von den vermeintlich Starken. Die Sehnsucht nach Frieden wird bleiben. Unerfüllt. Das gilt für die große Welt. Es kann aber auch für ein persönliches Leben gelten. „Die Sehnsucht bleibt.“ So las ich auf einem Grabstein.

Das kann es doch nicht sein. Lassen Sie sich mit mir ein auf die Worte des Psalmbeters. Auf sein Ringen. Auf sein Flehen.

Gute Zeiten mit Gott

Der Psalmbeter erinnert sich an Zeiten mit Gott. Das waren gute Zeiten, denn er wusste sich getragen von Gott. Er spürte und erfuhr die Geborgenheit, die nur von Gott kommt. Er war sicher in der Gemeinschaft derer, die mit ihm leben. Als er betet, ist er ohne Möglichkeit, in den Tempel zu kommen. Dabei sehnt er sich so nach Gottesdiensten, Versammlungen und Feiern im Tempel. Was war das doch schön! Was waren das für Zeiten! Wunderbare Zeiten! Er war nicht so allein wie jetzt, sondern umgeben von Gleichgesinnten. Gemeinsam haben sie gelacht, gesungen, gebetet, gefeiert, Gott gelobt. Für ihn war früher wirklich alles besser. Denn er war Teil der Gemeinschaft. Er war integriert. Heute ist er isoliert. Er ist allein und sehnt sich nach Gemeinschaft. Er sehnt sich nach Gottes Nähe. „Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide.“ Genauso ist es. Der Psalmbeter leidet. Weinen und Trauer über den Verlust von Gottes Nähe prägen sein einsames Leben. Gott nahe zu sein war sein Glück. Gott fern zu sein ist sein Unglück.

Verstärkt wird seine Verzweiflung vom Unverständnis der anderen Menschen um ihn herum. Man spottet über ihn und seinen Glauben. Höhnisch hinterfragt man seine Treue. Er muss Spott ertragen, weil er an Gott festhält. Hohn und Spott verletzen, tun weh. Sie schlagen offene Wunden, die nicht so leicht heilen. Wer kann das schon aushalten? Niemand legt es darauf an, zum Gespött der Menschen zu werden, Tränen, Traurigkeit, Verzweiflung werden zum ständigen Begleiter.

Ich höre den Psalmbeter nicht nur nach Gottes Nähe rufen. Ich sehe ihn auch, wie er mit hoch gezogenen Schultern und hängendem Kopf durch seine traurigen Tage geht. Dabei steckt er den Kopf aber gerade nicht in den Sand. Denn seine Sehnsucht nach Gottes Nähe findet einen Anker. Etwas, woran sich die Sehnsucht fest machen kann. Dieser Anker ist seine Erfahrung, die er schon mit Gott gemacht hat. Er weiß, wie es ist, Gott nahe zu sein. Er kennt die Geborgenheit, die von einem Leben mit Gott ausgeht. Und weil er das erlebt hat, mündet seine Sehnsucht nicht im Irgendwo, sondern in der Hoffnung, dass es diese Zeiten wieder geben wird für ihn. Wo Sehnsucht ein undefinierbares Gefühl ist, das irgendwo entschwebt, bleibt der Mensch unerfüllt, weitersuchend, weiter ringend. Die Sehnsucht bleibt und nichts füllt diese Lücke. „Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide.“

Warten auf Gottes Nähe

Hier aber bringt die Sehnsucht den Psalmbeter dazu, weiter zu warten, nicht zu resignieren. Das Leiden durch die Sehnsucht wandelt sich in eine positive Kraft. Die Sehnsucht mündet in Hoffnung. Aus dem Rufenden, Suchenden wird einer, der weiß, worauf er wartet. Er weiß, auf wen er wartet: „Harre auf Gott.“ Aus Sehnsucht wird Hoffnung, weil die Sehnsucht ein konkretes Ziel hat. Dieses Ziel heißt Gott.

Auch ich erinnere mich an Zeiten tiefer Sehnsucht nach Gottes Nähe. Ich sehnte mich nach Trost, nach einer Perspektive für mein Leben, nach Zuversicht. Da heißt es dranzubleiben, nicht aufzugeben, nicht nachzulassen auf Gottes Eingreifen zu hoffen.

Wer das tut, der kann erleben, dass Hoffnung auf Gott niemals vergeblich ist. Sehnsucht wird zu einer Hoffnung. Wer Gott von ganzem Herzen vertraut, wird von ihm nicht enttäuscht werden. So manches Mal gilt es zu warten auf Gottes Eingreifen. Aber das Warten lohnt sich, denn Gott steht zu seinem Wort. Er vergisst Sie nicht. Niemals. Und Gottes Nähe wird zu Ihrem Glück werden.

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