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Job-Einstieg, Job-Wechsel und Karriere-Wechsel – eigene Erfahrungen des greenjobs.de-Teams

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Das greenjobs.de-NetcastDie heutige Netcastausgabe ist eine doppelte Jubiläumssendung: Zum einen wird greenjobs.de heute 15 Jahre (jung) – zum anderen ist dies unser 50tes Netcast. Wir haben das zum Anlass genommen, eine Sendung zum Thema Job-Einstieg, Job-Wechsel und Karriere-Wechsel zu machen. Und zwar mit unseren eigenen Karriere-Erfahrungen und -Tipps. Also: Hört einmal rein!

Wir hoffe, Inhalte und Format gefallen Euch. Wenn Ihr wollt, dass wir einzelne Themen einmal vertiefen… oder wenn Ihr sonstiges Feedback für uns habt: Schreibt eine Mail an netcast@greenjobs.de oder hinterlasst einen Kommentar unter diesem Blogpost.

Von der Ausbildung in den ersten Job

Johanna Ballerstein, seit März diesen Jahres bei greenjobs.de, berichtet wie sie über das Studium der Diplomgeoökologie in Potsdam, dem parallelen Arbeiten im Radio (Radio Brandenburg, Radio Eins) zur Bavaria Film Interactive nach München gekommen ist.Von der grünen Ausbildung und dem Wunschjob‚ Wissenschaftsjournalist’ zum Fernsehen und Wirtschaftsjournalisten. Eine Kursänderung, die sie spannend fand und gerne angenommen hat.

Bei Jan Strohschein (Geschäftsführer und Mit-Gründer von greenjobs.de) ging es über das Landschaftsplanungs-Studium an der TU in Berlin als Quereinsteiger in eine Unternehmensberatung in Berlin. Diese war/ist spezialisiert auf den Bereich Energiewirtschaft. An diesen ersten Job ist er über einen Studentenjob gekommen. Da ihn das Unternehmen dadurch kennenlernen konnte, konnte er bei einer späteren Ausschreibung für eine reguläre Stelle punkten und bekam den Job, obwohl sein Ausbildungshintergrund nur wenig passte.

Uwe Trenkner (Mit-Gründer von greenjobs.de und Verantwortlich für die Technik) fand seinen ersten Job auch in dieser Unternehmensberatung. Für ihn lag dieser Schritt allerdings näher, da er Politik- und Wirtschaftswissenschaften (in Berlin) studiert hatte, mit einem klaren Fokus auf Energie- und Nachhaltigkeitsthemen. Er ist an diesen ersten Job über einen privaten Kontakt gekommen. Der Vater einer Bekannten arbeitete in genau dieser Firma und sagte‚ dann komm doch mal vorbei und wir schauen mal weiter’.

Alle drei greenjobs.de Mitarbeiter haben verschiedene Jobwechsel bzw. Karrierewechsel hinter sich. Waren die geplant oder eher Zufall?

Bei Johanna trifft beides zu.

Der Jobwechsel nach der Schwangerschaft war geplant (auch die Fortbildungen in der Elternzeit), während der spätere Wechsel von Microsoft zur Allianz eher ein Zufall war. Ihre ehemalige Chefin von der Bavaria Film saß mit einer Kundin (von der Allianz) zusammen. Diese berichtete davon, dass sie jemanden mit den Fähigkeiten xyz seit langem suche. Johannas damalige Chefin stellte dann den Kontakt zu Johanna her und so kam es zu einem weiteren spannenden Jobwechsel im Bereich Strategie und Wirtschaft mit sehr interessanten Themen wie ‚Mehr Frauen in Führungsposition’ u.v.m.

Jan beschloss nach einiger Zeit in der Unternehmensberatung bewusst in die Arbeitslosigkeit zu gehen, da er dort einfach nicht mehr so glücklich war. Durch sein noch finanziell ungebundenes Leben war dieser Schritt für ihn gut machbar. In der selbstgewählten Arbeitslosigkeit fand dann die Suche nach dem ‚wie soll es weiter gehen’ statt. Eine Orientierungsphase könnte man sagen. Nach ca. einem halben Jahr fand Jan seinen neuen Arbeitsplatz beim Umweltbundesamt, an dem er alle seine bisherigen Erfahrungen gut einsetzen und erweitern konnte.

Das war ein Wechsel weg von der Wirtschaft – hin zu einer Schnittstellenposition im Bereich Verwaltung/ Forschungskoordination. Dieser Job war ursprünglich nur für 3-4 Wochen ausgeschrieben, letztendlich wurde aus diesem Werkvertrag aber gar nichts, im Laufe der Bewerbung entwickelten sich die Dinge anders und so war Jan glücklich, eine reguläre (wenn auch befristete) Stelle zu bekommen. Und damit hatte er auch den Schwenk zurück zu ‚grüner Arbeit’ gefunden zu haben.

Bei Uwe war es ähnlich, jedoch wurde ihm von der Unternehmensberatung irgendwann betriebsbedingt gekündigt. Er war dann auch ca. ½ Jahr arbeitslos, bis dann eine spannende Aufgabe über eine EMail eines ehemaligen Kommilitonen ‚vorbeikam’. Dieser frühere Mitstudent baute in Brüssel zu diesem Zeitpunkt (alleine) den Verband der Solarwärmeindustrie auf und brauchte dringend Unterstützung. Und so zog Uwe nach Belgien – erst einmal für einen auf ein halbes Jahr befristeten Vertrag. Aber der befristete Vertrag wurde schon wenige Monate später in einen unbefristeten umgewandelt.

Die greenjobber sind sich einig: Vielseitige Erfahrungen sind immer ein Gewinn!

Auf die Frage hin wie es denn mit der Durchlässigkeit von Verwaltung zu NGO oder Wirtschaft und andersherum aussieht, meint Jan, dass dies sehr stark davon abhängt, in welchem Bereich man jeweils gearbeitet hat und in welchen Bereich man wechselt. Hier gibt es keine schwarz-weiß Antwort; aber klar ist, dass man durchaus einen gewissen ‚Stallgeruch’ annehmen kann, der entweder hinderlich für den nächsten Job sein kann – oder auch von Vorteil. Manche Firmen rekrutieren absichtlich Mitarbeiter aus anderen Bereichen/ Firmen, da diese die andere Perspektive, das Wissen über einen speziellen Bereich und die Arbeitsmethoden oder sogar Kontakte mitbringen.

Gibt es die Eine Sache, bei der man sagen könnte: das hat mich im Beruf weitergebracht, das hat meine Karriere verändert?

Jan berichtet darüber, wie er von seinem Chef beim Umweltbundesamt einige Dinge gelernt hat, die ihn noch heute beeinflussen bzw. wichtig sind.

  • wie gehe ich Projekte an
  • wie verheddere ich mich nicht
  • wie behalte ich einen klaren Kopf – zum Beispiel nach dem Mittagessen noch eine halbe Stunde um den Block laufen (keine E-Mail, kein Anruf stört) und so können sich die Gedanken sortieren
  • wie kann ich vorausschauender Arbeiten – z.B. nicht nur an den nächsten, sondern auch schon an den übernächsten Schritt im Projekt denken

Feedback am Arbeitsplatz und das Annehmen von Kritik waren auch für Johanna schon früh in Ihrer Karriere ein sehr wichtiges Thema. Als ihr Volontariat bei der Bavaria Film dem Ende zuging und es darum ging, ob sie übernommen werden kann/soll kam es zu einem ungewöhnlichen Feedbackgespräch: Johanna, Du bist gut und ich will Dich im Team haben – aber Du machst mir die Redaktion zu unruhig’.

Aus diesem Feedback wurde eine persönliche Absprache, ein quasi indirektes Coaching. Immer wenn Johanna zu unruhig war (Gänge entlang rennen, anstelle zu laufen usw.) hat die Chefin Johanna gefragt ob Sie mit ihr ‚mexikanisch Essen gehen möchte’. Ein geheimes Codewort, dass es Johanna ermöglichte, schnell und diskret einen oder zwei Gänge herunterzuschalten. Dieses Feedback angenommen zu haben, etwas daraus gemacht zu haben, versetzte sie in die Lage in Ihrem Folgejob bei Microsoft so fokussiert wie möglich zu arbeiten. Die vorhandene Energie ganz nach Bedarf zu bändigen und steuernd zu gebrauchen – nicht von der Energie gesteuert zu werden. Johannas Tipp: Hinhören bei Kritik, nicht beleidigt sein, sondern etwas daraus machen!

Für Uwe gibt es nicht ‚das eine Schlüssel-Erlebnis’. Sein zweiter Chef im ersten Job hat ihn aber sehr hinsichtlich Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen geprägt. Nach dem Motto: Verstärke was gut ist und sieh auch mal über Schwächen hinweg. Zudem strahlte dieser Chef eine echte Freude an der Arbeit aus und das hat mitgerissen. Das sind Erlebnisse die Uwe auch heute noch beeinflussen.

Für Uwe war der Schritt nach Brüssel zu gehen und zu zweit diesen sehr jungen Verband zu etablieren sehr lehrreich. In einem so kleinen Team muss jeder bei allem mitanpacken. Natürlich gibt es da die Aufgaben die jeder lieber machen will wie Marketing etc. aber sehr lehrreich waren auch die anderen kleinen manchmal unbeliebteren Jobs ‚von Kaffeekochen bis Buchhaltung’.

Diese Bandbreite hat ihn gut auf seine aktuelle Situation vorbereitet: Selbständig mit eigener Firma ohne weitere Mitarbeiter zu arbeiten.

Gibt es etwas, dass man Rückblickend anders machen würde?

Johanna: Nein, sie würde das alles wieder so machen. Jeder der Jobs war spannend, lehrreich, bereichernd. Sie ist aber sehr glücklich, endlich den Bogen von den (auch sehr spannenden) nicht-grünen Jobs zurück in den grünen Bereich geschafft zu haben. Das wollte sie schon sehr lange.

Eine Familie zu gründen ist natürlich eine Veränderung und hat Einfluss auf die Karriere. Johanna wollte immer beides: Karriere und Kind obwohl sie wusste dass dies viel Energie und oft auch Geld (Kita, Tagesmütter) kostet. Auch das würde Johanna trotzdem genauso wieder machen: Kind und Karriere, Karriere und Kind.

Jan ist mit der Entwicklung seiner Jobs/ Karriere ebenfalls sehr zufrieden.

Auch er empfindet, dass alle gemachten Erfahrungen eine Bereicherung waren und sind.

Als wichtigen Punkt erwähnt er noch, wenn man auf einer Position unglücklich ist und scheinbar Gespräche nicht möglich sind oder zu nichts führen, dann sollte man nicht zu lange warten sondern die Reißleine ziehen und gehen. Das ist natürlich leichter wenn man noch keine familiären oder anderweitige Verpflichtungen hat

Auch Uwe ist sehr zufrieden mit dem, was er beruflich bisher gemacht hat. Energie, Nachhaltigkeit, politische Arbeit sind auch heute noch seine Themen. Zum Einen als greenjobs.de Mitarbeiter und zum Anderen in seiner eigenen Firma, trenkner consulting, als Unternehmensberater in der Solarwirtschaft.

Zum Abschluss noch ein paar konkrete Bewerbungs-Tipps bzw. Karriere-Tipps:

Schriftliche Bewerbung:

Nehmt den Arbeitgebern so viel (Denk-)Arbeit wie möglich ab. Nicht nach den Qualifikationen suchen lassen. Nehmt ruhig die Stichwörter aus der Ausschreibung und schreibt dahinter warum ihr, womit Ihr diese erwünschte Qualifikation habt, erlangt habt. Ein Arbeitgeber soll das Anschreiben sehen und sofort wissen: aha, darum ist er/sie ein geeigneter Mitarbeiter/in. Eine andere Möglichkeit ist es, die Stichwörter aus der Anzeige im Anschreiben zu verwenden und dann ‚fett’ zu gestalten.

Jans Erfahrung hat gezeigt: Bei Initiativbewerbungen ruhig ein aktives ‚Follow-up’ betreiben. Mehr als ein ‚Nein’ kann nicht passieren aber ebenso eine positive Antwort, denn Initiativbewerbungen sind meist nicht im Standardablauf und können schon mal auf dem Tisch eines Mitarbeiters unbeabsichtigt in Vergessenheit geraten.

Für Bewerbungsgespräche :

Gut vorbereitet hingehen. Über die Firma Bescheid wissen, den eigenen Lebenslauf kennen.

Ehrlich aber respektvoll auftreten

Immer man selber bleiben (eine lustige Anekdote hierzu von Johanna könnt Ihr im Netcast hören)

Uwe schließt das Gespräch mit dem Tipp ab, dass man sich seinen Traumjob auch selbst schaffen kann. Dies kann wie bei ihm als Selbständiger geschehen oder auch innerhalb einer existierenden Firma. Auch Jan arbeitet heute als Geschäftsführer der greenjobs GmbH in einer Position, die es vorher nicht gab.

Feedback zur Sendung, zu den Tipps – und natürlich Fragen und Wünsche für weitere Themen oder Vertiefungen – sind immer willkommen: Per Mail an netcast@greenjobs.de oder als Kommentar gleich unter diesem Blogeintrag.

In dieser Episode verwendete Musik:
I dunno“ – von grapes unter der Mitwirkung von J.Lang und Morusque
Improvisation on Sunday“ – von Alex unter der Mitwirkung von The3amAssociation

Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenzvertrag
Das greenjobs.de-Netcast steht unter einer
Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz
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Wir hoffe, Inhalte und Format gefallen Euch. Wenn Ihr wollt, dass wir einzelne Themen einmal vertiefen… oder wenn Ihr sonstiges Feedback für uns habt: Schreibt eine Mail an netcast@greenjobs.de oder hinterlasst einen Kommentar unter diesem Blogpost.

Von der Ausbildung in den ersten Job

Johanna Ballerstein, seit März diesen Jahres bei greenjobs.de, berichtet wie sie über das Studium der Diplomgeoökologie in Potsdam, dem parallelen Arbeiten im Radio (Radio Brandenburg, Radio Eins) zur Bavaria Film Interactive nach München gekommen ist.Von der grünen Ausbildung und dem Wunschjob‚ Wissenschaftsjournalist’ zum Fernsehen und Wirtschaftsjournalisten. Eine Kursänderung, die sie spannend fand und gerne angenommen hat.

Bei Jan Strohschein (Geschäftsführer und Mit-Gründer von greenjobs.de) ging es über das Landschaftsplanungs-Studium an der TU in Berlin als Quereinsteiger in eine Unternehmensberatung in Berlin. Diese war/ist spezialisiert auf den Bereich Energiewirtschaft. An diesen ersten Job ist er über einen Studentenjob gekommen. Da ihn das Unternehmen dadurch kennenlernen konnte, konnte er bei einer späteren Ausschreibung für eine reguläre Stelle punkten und bekam den Job, obwohl sein Ausbildungshintergrund nur wenig passte.

Uwe Trenkner (Mit-Gründer von greenjobs.de und Verantwortlich für die Technik) fand seinen ersten Job auch in dieser Unternehmensberatung. Für ihn lag dieser Schritt allerdings näher, da er Politik- und Wirtschaftswissenschaften (in Berlin) studiert hatte, mit einem klaren Fokus auf Energie- und Nachhaltigkeitsthemen. Er ist an diesen ersten Job über einen privaten Kontakt gekommen. Der Vater einer Bekannten arbeitete in genau dieser Firma und sagte‚ dann komm doch mal vorbei und wir schauen mal weiter’.

Alle drei greenjobs.de Mitarbeiter haben verschiedene Jobwechsel bzw. Karrierewechsel hinter sich. Waren die geplant oder eher Zufall?

Bei Johanna trifft beides zu.

Der Jobwechsel nach der Schwangerschaft war geplant (auch die Fortbildungen in der Elternzeit), während der spätere Wechsel von Microsoft zur Allianz eher ein Zufall war. Ihre ehemalige Chefin von der Bavaria Film saß mit einer Kundin (von der Allianz) zusammen. Diese berichtete davon, dass sie jemanden mit den Fähigkeiten xyz seit langem suche. Johannas damalige Chefin stellte dann den Kontakt zu Johanna her und so kam es zu einem weiteren spannenden Jobwechsel im Bereich Strategie und Wirtschaft mit sehr interessanten Themen wie ‚Mehr Frauen in Führungsposition’ u.v.m.

Jan beschloss nach einiger Zeit in der Unternehmensberatung bewusst in die Arbeitslosigkeit zu gehen, da er dort einfach nicht mehr so glücklich war. Durch sein noch finanziell ungebundenes Leben war dieser Schritt für ihn gut machbar. In der selbstgewählten Arbeitslosigkeit fand dann die Suche nach dem ‚wie soll es weiter gehen’ statt. Eine Orientierungsphase könnte man sagen. Nach ca. einem halben Jahr fand Jan seinen neuen Arbeitsplatz beim Umweltbundesamt, an dem er alle seine bisherigen Erfahrungen gut einsetzen und erweitern konnte.

Das war ein Wechsel weg von der Wirtschaft – hin zu einer Schnittstellenposition im Bereich Verwaltung/ Forschungskoordination. Dieser Job war ursprünglich nur für 3-4 Wochen ausgeschrieben, letztendlich wurde aus diesem Werkvertrag aber gar nichts, im Laufe der Bewerbung entwickelten sich die Dinge anders und so war Jan glücklich, eine reguläre (wenn auch befristete) Stelle zu bekommen. Und damit hatte er auch den Schwenk zurück zu ‚grüner Arbeit’ gefunden zu haben.

Bei Uwe war es ähnlich, jedoch wurde ihm von der Unternehmensberatung irgendwann betriebsbedingt gekündigt. Er war dann auch ca. ½ Jahr arbeitslos, bis dann eine spannende Aufgabe über eine EMail eines ehemaligen Kommilitonen ‚vorbeikam’. Dieser frühere Mitstudent baute in Brüssel zu diesem Zeitpunkt (alleine) den Verband der Solarwärmeindustrie auf und brauchte dringend Unterstützung. Und so zog Uwe nach Belgien – erst einmal für einen auf ein halbes Jahr befristeten Vertrag. Aber der befristete Vertrag wurde schon wenige Monate später in einen unbefristeten umgewandelt.

Die greenjobber sind sich einig: Vielseitige Erfahrungen sind immer ein Gewinn!

Auf die Frage hin wie es denn mit der Durchlässigkeit von Verwaltung zu NGO oder Wirtschaft und andersherum aussieht, meint Jan, dass dies sehr stark davon abhängt, in welchem Bereich man jeweils gearbeitet hat und in welchen Bereich man wechselt. Hier gibt es keine schwarz-weiß Antwort; aber klar ist, dass man durchaus einen gewissen ‚Stallgeruch’ annehmen kann, der entweder hinderlich für den nächsten Job sein kann – oder auch von Vorteil. Manche Firmen rekrutieren absichtlich Mitarbeiter aus anderen Bereichen/ Firmen, da diese die andere Perspektive, das Wissen über einen speziellen Bereich und die Arbeitsmethoden oder sogar Kontakte mitbringen.

Gibt es die Eine Sache, bei der man sagen könnte: das hat mich im Beruf weitergebracht, das hat meine Karriere verändert?

Jan berichtet darüber, wie er von seinem Chef beim Umweltbundesamt einige Dinge gelernt hat, die ihn noch heute beeinflussen bzw. wichtig sind.

  • wie gehe ich Projekte an
  • wie verheddere ich mich nicht
  • wie behalte ich einen klaren Kopf – zum Beispiel nach dem Mittagessen noch eine halbe Stunde um den Block laufen (keine E-Mail, kein Anruf stört) und so können sich die Gedanken sortieren
  • wie kann ich vorausschauender Arbeiten – z.B. nicht nur an den nächsten, sondern auch schon an den übernächsten Schritt im Projekt denken

Feedback am Arbeitsplatz und das Annehmen von Kritik waren auch für Johanna schon früh in Ihrer Karriere ein sehr wichtiges Thema. Als ihr Volontariat bei der Bavaria Film dem Ende zuging und es darum ging, ob sie übernommen werden kann/soll kam es zu einem ungewöhnlichen Feedbackgespräch: Johanna, Du bist gut und ich will Dich im Team haben – aber Du machst mir die Redaktion zu unruhig’.

Aus diesem Feedback wurde eine persönliche Absprache, ein quasi indirektes Coaching. Immer wenn Johanna zu unruhig war (Gänge entlang rennen, anstelle zu laufen usw.) hat die Chefin Johanna gefragt ob Sie mit ihr ‚mexikanisch Essen gehen möchte’. Ein geheimes Codewort, dass es Johanna ermöglichte, schnell und diskret einen oder zwei Gänge herunterzuschalten. Dieses Feedback angenommen zu haben, etwas daraus gemacht zu haben, versetzte sie in die Lage in Ihrem Folgejob bei Microsoft so fokussiert wie möglich zu arbeiten. Die vorhandene Energie ganz nach Bedarf zu bändigen und steuernd zu gebrauchen – nicht von der Energie gesteuert zu werden. Johannas Tipp: Hinhören bei Kritik, nicht beleidigt sein, sondern etwas daraus machen!

Für Uwe gibt es nicht ‚das eine Schlüssel-Erlebnis’. Sein zweiter Chef im ersten Job hat ihn aber sehr hinsichtlich Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen geprägt. Nach dem Motto: Verstärke was gut ist und sieh auch mal über Schwächen hinweg. Zudem strahlte dieser Chef eine echte Freude an der Arbeit aus und das hat mitgerissen. Das sind Erlebnisse die Uwe auch heute noch beeinflussen.

Für Uwe war der Schritt nach Brüssel zu gehen und zu zweit diesen sehr jungen Verband zu etablieren sehr lehrreich. In einem so kleinen Team muss jeder bei allem mitanpacken. Natürlich gibt es da die Aufgaben die jeder lieber machen will wie Marketing etc. aber sehr lehrreich waren auch die anderen kleinen manchmal unbeliebteren Jobs ‚von Kaffeekochen bis Buchhaltung’.

Diese Bandbreite hat ihn gut auf seine aktuelle Situation vorbereitet: Selbständig mit eigener Firma ohne weitere Mitarbeiter zu arbeiten.

Gibt es etwas, dass man Rückblickend anders machen würde?

Johanna: Nein, sie würde das alles wieder so machen. Jeder der Jobs war spannend, lehrreich, bereichernd. Sie ist aber sehr glücklich, endlich den Bogen von den (auch sehr spannenden) nicht-grünen Jobs zurück in den grünen Bereich geschafft zu haben. Das wollte sie schon sehr lange.

Eine Familie zu gründen ist natürlich eine Veränderung und hat Einfluss auf die Karriere. Johanna wollte immer beides: Karriere und Kind obwohl sie wusste dass dies viel Energie und oft auch Geld (Kita, Tagesmütter) kostet. Auch das würde Johanna trotzdem genauso wieder machen: Kind und Karriere, Karriere und Kind.

Jan ist mit der Entwicklung seiner Jobs/ Karriere ebenfalls sehr zufrieden.

Auch er empfindet, dass alle gemachten Erfahrungen eine Bereicherung waren und sind.

Als wichtigen Punkt erwähnt er noch, wenn man auf einer Position unglücklich ist und scheinbar Gespräche nicht möglich sind oder zu nichts führen, dann sollte man nicht zu lange warten sondern die Reißleine ziehen und gehen. Das ist natürlich leichter wenn man noch keine familiären oder anderweitige Verpflichtungen hat

Auch Uwe ist sehr zufrieden mit dem, was er beruflich bisher gemacht hat. Energie, Nachhaltigkeit, politische Arbeit sind auch heute noch seine Themen. Zum Einen als greenjobs.de Mitarbeiter und zum Anderen in seiner eigenen Firma, trenkner consulting, als Unternehmensberater in der Solarwirtschaft.

Zum Abschluss noch ein paar konkrete Bewerbungs-Tipps bzw. Karriere-Tipps:

Schriftliche Bewerbung:

Nehmt den Arbeitgebern so viel (Denk-)Arbeit wie möglich ab. Nicht nach den Qualifikationen suchen lassen. Nehmt ruhig die Stichwörter aus der Ausschreibung und schreibt dahinter warum ihr, womit Ihr diese erwünschte Qualifikation habt, erlangt habt. Ein Arbeitgeber soll das Anschreiben sehen und sofort wissen: aha, darum ist er/sie ein geeigneter Mitarbeiter/in. Eine andere Möglichkeit ist es, die Stichwörter aus der Anzeige im Anschreiben zu verwenden und dann ‚fett’ zu gestalten.

Jans Erfahrung hat gezeigt: Bei Initiativbewerbungen ruhig ein aktives ‚Follow-up’ betreiben. Mehr als ein ‚Nein’ kann nicht passieren aber ebenso eine positive Antwort, denn Initiativbewerbungen sind meist nicht im Standardablauf und können schon mal auf dem Tisch eines Mitarbeiters unbeabsichtigt in Vergessenheit geraten.

Für Bewerbungsgespräche :

Gut vorbereitet hingehen. Über die Firma Bescheid wissen, den eigenen Lebenslauf kennen.

Ehrlich aber respektvoll auftreten

Immer man selber bleiben (eine lustige Anekdote hierzu von Johanna könnt Ihr im Netcast hören)

Uwe schließt das Gespräch mit dem Tipp ab, dass man sich seinen Traumjob auch selbst schaffen kann. Dies kann wie bei ihm als Selbständiger geschehen oder auch innerhalb einer existierenden Firma. Auch Jan arbeitet heute als Geschäftsführer der greenjobs GmbH in einer Position, die es vorher nicht gab.

Feedback zur Sendung, zu den Tipps – und natürlich Fragen und Wünsche für weitere Themen oder Vertiefungen – sind immer willkommen: Per Mail an netcast@greenjobs.de oder als Kommentar gleich unter diesem Blogeintrag.

In dieser Episode verwendete Musik:
I dunno“ – von grapes unter der Mitwirkung von J.Lang und Morusque
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