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Bericht 7 - Kurz vom Umzug

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Wohnst du noch oder nervt es schon?

Bericht 7: Nur kurz Umzug

Hach ja, wie gut es tut in den heimischen 4 Wänden zu sitzen, geschützt vor Wind und Wetter – und vor allem: vor anderen Menschen!

Denn auch wenn es MISANTHROPOLIS mit Hilfe von Funk, Fernsehen und Internet dennoch versucht, mich mit seinen ekeligen Fühlern hier drin zu erreichen, so gelingt es mir hier immerhin, der direkte Konfrontation mit anderen Personen zu entfliehen. Ein Schutzbunker mit autonomer Versorgung wäre sicher noch etwas besser, aber für den Moment bin ich erstmal zufrieden.

Das war allerdings nicht immer so. Bis ich dieses Domizil gefunden und bezogen hatte, musste ich so einiges ertragen…

Es gab eine Zeit, in der wohnte der junge Phil in einem Mehrparteienhaus zur Miete. Was ein Irrwitz, wenn man es aus der heutigen Perspektive betrachtet. Was ich damals nicht wusste: die „Road to Misanthropolis“ hatte ich da schon betreten und ich bin sie da offensichtlich nicht nur geschlendert, offenbar bin ich gesprintet und habe mich wohl so manches Mal auch als Anhalter auch noch mitnehmen lassen…

Schon der Einzug war recht… sagen wir „interessant“. Nach einer Besichtigung mit mehreren Interessenten und einem dabei gewonnenen „Okay, für eine Zeit wird das schon gehen“-Eindruck habe ich noch am gleichen Abend die Vermieterin angerufen, um ihr mitzuteilen, dass ich die Wohnung gerne verbindlich nehmen möchte.

  • „Schönen guten Abend, Phil Anthrop hier. Ich wollte mich wegen Ihrer Wohnung einmal melden.“

  • „MEINER WOHNUNG?“

  • "Ja, die die ich heute Nachmittag besichtigt hatte."

  • „DA MÜSSEN SIE SICH VERWÄHLT HABEN, ICH WAR HEUTE NACHMITTAG GAR NICHT ZUHAUSE.“

  • "Also ich meine nicht die Wohnung, in der Sie selber wohnen, sondern die, die Sie vermieten."

  • „ACHSO, SAGEN SIE DAS DOCH GLEICH. JA DA WAR ICH HEUTE NACHMITTAG.“

  • "Ja…das…weiß ich… ich nämlich auch. Darum rufe ich an: ich würde die Wohnung gerne nehmen."

  • „OH, JA ACHSO. JA ALSO, ICH WEISS NICHT… DA WAREN JA NOCH ANDERE INTERESSENTEN.“

  • „Ja das stimmt.“

  • „JA DA WEIß ICH JA JETZT NICHT, OB DA NUN JEMAND VON DEN ANDEREN DIE WOHNUNG HABEN MÖCHTE?“

  • „Aber Sie wissen doch jetzt, das ICH die Wohnung gerne auf jeden Fall haben möchte.“

  • „JA…JA, DA HABEN SIE JA AUCH RECHT. NEE GUT, DANN MACHE ICH SOWEIT DEN VERTRAG FERTIG UND VEREINBAREN EINEN TERMIN, WEGEN DER UNTERSCHTIFT.“

Nach erfolgter Unterschrift folgt am gleichen Tag dann nochmal eine „Feininspektion“ der mittlerweile komplett leeren Wohnung, zusammen mit der Vermieterin nebst Ehemann und ihrer Mutter Hannelore, welche ihr Rentner-Dasein ebenfalls in diesem Haus fristet. Während Herr und Frau Vermieter eine Wand im Wohnzimmer begutachten, stehe ich mit Hannelore in der Küche.

  • „DER FLIESENSPIEGEL IST NOCH VON MEINEM ERSTEN MANN, DEN HAT ER MIT SEINEN EIGENEN HÄNDEN NOCH DORT ANGEBRACHT, GOTT HAB IHN SELIG…“

  • „Oh, ja Mensch, da hängen dann sicher auch noch schöne Erinnerun…“

  • „DIE KANNST‘E WEGSCHLAGEN, DIE FAND ICH DAMALS SCHON HÄSSLICH!“

Überrumpelt lässt sie mich stehen und betritt ebenso wie anschließend auch ich das Wohnzimmer. Herr Vermieter hockt vor einer der Wände, hinter ihm steht seine Frau:

  • „SEHEN SIE DIESE WAND?“

  • „Joah doch, gerade noch so.“

  • „ALSO ICH MEINE DEN DUNKLEREN FLECK? DAS SCHEINT MIR FEUCHTIGKEIT ZU SEIN. DAS VERSTEHE ICH ABER NICHT GANZ, DAS IST JA EINE INNENWAND…“

  • „Also ich bin jetzt erst das zweite Mal in der Wohnung, aber ist nicht auf der anderen Seite der Wand der Wasseranschluss für die Küche?“

  • „JA, JA DAS KANN NATÜRLICH SEIN. DAS MÜSSEN WIR MAL PRÜFEN LASSEN. DAS WÜRDEN WIR DANN NATÜRLICH NOCH MACHEN, BEVOR SIE EINGEZOGEN SIND.“

„Na gut“, denke ich mir, besser man sieht es jetzt als später. Es vergehen knapp 3 Wochen, bis ich noch einmal angemeldet in der Wohnung erscheine, um ein paar Maße zu nehmen.

Ein Cyborg öffnet mir die Tür. Das dachte ich zumindest im ersten Moment.

Tatsächlich war es allerdings ein grauhaariger Mann in einem grauen Ganzkörper-Overall, inklusiver farblich passender Handschuhe und …Schu…Fuß-Schuh…Schuhen für die Füße, einer Schutzbrille und einer Maske über den Mund, von welcher ein Schlauch zu einem Wagen und in die sich darin befindliche Sauerstoff-Flasche führt.

  • „(zischen) HERR ANTHROP? (zischen)“

  • „J…ja…“

  • „(zischen) KOMMEN SIE REIN. (zischen)“

Ich folge dem seine Sauerstoff-Flasche ziehenden Mann und halte dabei instinktiv die Luft an. Wie lange ich das ernsthaft glaube durchhalten zu können frage ich mich, allerdings bin ich mir auch einfach noch nicht sicher, was hier in der Wohnung geschehen sein mag, nach so einer Begrüßung. Kurz bevor ich das Bewusstsein verliere entdecke ich aber noch Frau Vermieterin, die offensichtlich die Raumluft konsumiert. Ich beginne wieder zu atmen.

  • „AH HERR ANTHROP. NA, MACHT IHNEN DIE TREPPE AUCH SO ZU SCHAFFEN? JA MAN WIRD NICHT JÜNGER…“

Ich höre einfach mal darüber hinweg und betrachte mein baldiges, neues Heim. Die zuvor feuchte Wohnzimmerwand hatte man aufgestemmt, das Problem beseitigt und wieder geschlossen. Auch einen überraschend großen Teil der Bodenfliesen hat man hochgenommen. Vor der betroffenen Stelle kauert nun der Sauerstoff-Mann auf allen Vieren und kämpft mit einer Kelle gegen den Fliesenkleber.

  • „MEIN SCHWIEGERVATER LEGT GERADE DIE FLIESEN NEU. WIR WOLLTEN SICHER GEHEN, DASS DORT NICHT AUCH FEUCHTIGKEIT HINGEKOMMEN IST. ABER DA WAR NICHTS.“

Ob man das nicht vielleicht schon nach vier oder fünf Fliesen bemerkt hätte, dass da nichts ist und man dafür nicht erst fast den halben Boden hätte hochnehmen müssen um sich zu überzeugen, frage ich mich im Stillen.

Frau Vermieterin erahnt, dass mir etwas durch den Kopf geht, vermutet aber ein anderes Thema:

  • „ER HAT ETWAS MALAISEN MIT DER LUNGE.“

  • „Hmm? Achso, ja ja. Aber, sollte er sich nicht dann lieber schonen?“

  • „ACH NEIN, DAS MACHT IHM NICHTS. ER HATTE FRÜHER MAL EINE LEHRE ALS FLIESENLEGER ANGEFANGEN…“

  • „…Aha…”

  • „…IST DANN ABER BUCHHALTER GEWORDEN,…“

  • „…hmm…“

  • „…NICHT WAHR, KARL? DANN LASSEN WIR DICH MAL IN RUHE WEITER MACHEN, DAMIT DU ES AUCH ORDENTLICH MACHST.“

Nicht ohne Sorge blicke ich im Weitergehen noch einmal kurz auf Karl zurück, der gerade mit einer Fliese in der einen und seinem Sauerstoff-Wägelchen in der anderen Hand über den Boden robbt: Also „Ruhe“ braucht der arme Mann sicher, aber das wohl eher weniger bei so einer körperlichen Arbeit… Dann fallen mir zwei sich gegenüberliegende, recht große helle Flecken an den Flurwänden auf.

  • „Was ist hier passiert?“

  • „DA HATTE DER VORMIETER EINE KLIMMZUGSTANGE ANGEBRACHT.“

  • „Ah okay, und die Spannstange hat dann an der Tapete abdrücke hinterlassen…?“ „SPANNSTANGE?“

  • „Ja, also die man durch Drehung spannen kann, so dass die sich durch den gegenseitigen Druck von beiden Wänden selber hält?“

  • „SO ETWAS GIBT ES?“

  • „Also ich habe mir jetzt nicht mal eben so spontan eine patentreife Idee ausgedacht.“

  • „ALSO DER VORMIETER HAT HIER ZWEI LÖCHER IN DIE WÄNDE GESTEMMT UND DANN EINE EISENSTANGE DARIN EINBETONIERT.“

  • „Joah, das geht natürlich auch.“

  • „KARL HAT DAS ABER NUN RAUSGEFLEXT UND VERPUTZT.“

  • „Natürlich. (Wer auch sonst, wenn nicht Karl)“

  • „HIER IM SCHLAFZIMMER ERNEUERN WIR AUCH NOCHMAL DEN VINYL-BODEN. KEINE SORGE, DAS IST BEREITS BESTELLT UND KARL HAT DAS ALLES RECHTZEITIG ZU IHREM EINZUG FERTIG.“

Okay, das kann ich nun wirklich nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren: Ich biete an, das Vinyl auch selber verlegen zu können und versicherte, dass mir dies wirklich nichts ausmachen würde. Frau Vermieterin scheint mir nicht weniger zu zu trauen als dem guten Karl und willigt aufgrund meiner Vehemenz letztendlich ein. Zudem kündigt sie die spannende Info an, dass in Kürze noch ein Balkon angebaut wird an meine Wohnung. Dies sollte eigentlich schon im Vergangenen Jahr passieren, das Ganze hat sich aber immer weiter Verzögert. Man weiß ja, wie Handwerker so sind.

Es vergehen ein paar Tage, bis nun aber der Tag gekommen ist, an dem ich schon konkret meinen Umzug vorbereiten kann, weshalb ich mir auch eine Woche Urlaub genommen habe. Bevor ich jedoch alles in die Wohnung schleppe, warte ich noch die ein oder andere bauliche Maßnahme ab.

Der Balkon soll morgen kommen während ich heute das bereitgestellte Vinyl verlegen will. Dies lagert im Keller, das bedeutet also: erstmal schleppen. Der Keller an sich ist recht gut ausgebaut, jeder der 3 Parteien inklusive Hannelore hat seinen eigenen verschließbaren Raum, zudem gibt es noch einen Fahrradkeller und einen Party-Raum! Dieser ist allerdings schon deutlich in die Jahre gekommen und sieht aus wie eine Mischung aus „Eckkneipe Mitte der Neunziger“ und „Restpostenbörse“ – aber auch wenn dem nicht so wäre, würde ich genau so inständig hoffen, das nie jemand auf die Idee kommen wird, mich in meiner Zeit hier zu einer hausinternen Feier einzuladen.

Während ich also Stapel um Stapel Vinyl durch das Treppenhaus wuchte, muss ich dabei stets Limbo-mäßig unter einem Stromkabel her tanzen. Beim Versuch, dieses Kabel irgendwie dauerhaft aus meinem Laufweg zu entfernen fällt mir auf, dass da Mieter Nummer 3 scheinbar seinen Strom bei der guten Hannelore abzwackt. Ob ihr das auch aufgefallen ist? Naja, ist nicht mein Strom, soll mir egal sein. Ich beginne dann, das Vinyl zu legen. Das klappt soweit gut, störend ist nur, das ich dies mit einer Kappsäge sägen muss und dies aufgrund des dadurch entsenden Sägestaubs natürlich draußen tue. Ich renne also erneut mehrfach durch das Treppenhaus, da ich natürlich lieber auf Nummer sicher gehe und im Zweifel eher zu wenig als zu viel von dem teuren, von der Vermieterin bezahlten Boden absäge.

Egal wann ich dabei vor die Tür gehe: immer, wirklich immer, steht dabei immer der selbe Nachbar in seiner geöffneten Garage und raucht. Dieser ist mir auch bereits bei meinen bisherigen Besuchen aufgefallen - wie ausdauernd er dies praktiziert wird mir aber erst jetzt bewusst; zumal der circa Anfang 40jährige Mann nicht unbedingt nach „Kettenraucher“ aussieht… Außer erst gar nicht Anfang 40, sondern Anfang 20. Dann sieht er doch so aus.

Der Tag neigt sich dem Ende und ich bin mit meinem bisherigen Werk ganz zufrieden: etwas mehr als drei Viertel sind geschafft; nicht übel für eine einzelne Person, die sich auf einem Bürostuhl deutlich heimischer fühlt und zudem alles schleppen, aufbauen und dabei immer hin und her rennen musste.

Zudem wurde ich gebeten, ob ich am nächsten Tag nicht vielleicht schon um 6 Uhr morgens vor Ort sein könnte, da wollte nämlich der Balkonbauer anrauschen und alles soweit vorbereiten, um dann noch taggleich die Montage abzuschließen. Ich hatte nicht sonderlich begeistert zugesagt, dachte mir aber, dass ich dann wenigstens auch noch gut was schaffen und auch schon mal das Schlafzimmer soweit aufbauen kann, um die erste Nacht schon dort zu verbringen. Mein Bett und den ein oder anderen Schrank habe ich nämlich schon abgebaut und per Anhänger zur neuen Adresse geschafft.

So quäle ich mich also besonders früh für einen Urlaubstag aus meinem provisorischen Übergangsbett Bett und treffe um kurz vor 06:00 Uhr an meiner neuen Behausung ein. Dann wird mir bewusst:

  • „Okay Phil - es ist 06:00 Uhr morgens – mit vinyl-sägen brauchst'e jetzt auch nicht anfangen. Die Nachbarn würden sich 'bedanken' und ggf. rächen. Warte einfach bis der Balkonbauer da ist, der macht schon Lärm genug, so dass du nicht weiter auffällst mit deiner Säge und da kannst du dann die Schuld auf die Vermieterin schieben."

Ich warte also bis 8 Uhr. Kein Balkonbauer da. Nur der Garagennachbar steht verlässlich an seinem Stammplatz.

Um kurz vor 9 Uhr werfe ich meine Säge an, auch wenn ich nun der einzige hier, der hier lärmt. Kein Balkonbauer da. Naja. Während der zu bearbeitende Bodenbelang schwindet und schwindet, hat der Garagennachbar scheinbar einen unendlichen Vorrat an Kippen, die er sich nach und nach wegqualmt.

Gegenabend habe ich die Bodenarbeiten abgeschlossen und schon einige Schränke sowie das Bett aufgebaut. Fernseher und Playstation sind ebenfalls funktionstüchtig, so dass ich mir nun nach dem duschen noch einen feinen Abend mache.

Zumindest bist das Telefon klingelt. Frau Vermieterin erkundigt sich nach dem Balkon. Ich antworte, dass Sie mich nicht fragen bräuchte, denn ich hätte bisher keinen. Ich erfahre, dass Sie sich kümmern wolle und fahre mit meinem Abendprogramm fort, ehe ich den Schlaf der gerechten schlafe…

Ohrenbetäubender Bohrlärm lässt mich aus diesem aufschrecken!!

Nachdem ich Besinnung und Orientierung wiedererlangt habe, blicke ich auf mein Handy: es ist 7:13 Uhr morgens. Ich renne zum Fenster und öffne die Jalousienen. Dann renne ich zu meinem provisorischen Nachtisch und hole meine Brille, und renne wieder zum Fenster… doch noch immer erkenne ich nichts! Alles ist verschwommen!?

Eine Folie verhindert die klare Sicht…! Nicht nur hier… sondern auch in den anderen Räumen?! Dunkle Schatten sieht man ab und an vorbei huschen. Ich stürze auf den Flur, wo ich gerade einen Teil der Wand einstürzen sehe, ungefähr so groß wie eine Tür…!

Eigentlich sogar exakt genau so wie eine Tür. Ich blicke durch das Loch ins Freie und sehe eine Vielzahl an Leuten und eine Vielzahl an Leuten sieht durch selber Loch einen völlig verwirrten Phil Anthrop in Boxershorts.

Ich weiche zurück und entziehe mich so den Blicken der Balkonbauer, zu welchen sich auch Gerüstbauer und Maler gesellt haben, die wohl direkt die Fassade dann auch streichen wollen, nachdem der Balkon dann dran ist. Und den Blicken des Garagen-Nachbarn.

Um das zu verdauen brauche ich erstmal einen Koffein. Ich schalte die Kaffeemaschine ein – doch nach einem Drittel versiegt die Quelle. Ich fummle ein wenig an der Maschine herum, ehe ich hinter mir eine Stimme höre:

  • „DER STROM IST WEG. WIR HABEN DA WOHL EIN KABELDURCHGEBOHRT.“

Erschrocken drehe ich mich zu dem Balkonbauer um, welcher durch die Flurtür hereinkam, die ich in meiner Verwirrung vergessen habe zu schließen.

  • „DÜRFTE ICH EINMAL BEI IHNEN IN DER WOHNUNG SCHAUEN, WIE ES AN DER INNENWAND AUSSIEHT?“

Ich deute, immer noch nicht ganz bei mir, mit einer Geste mein Einverständnis an und folge ihm in mein Schlafzimmer; dessen Außenwand soll nämlich auch einen Teil des Balkons tragen. Nach kurzer Überprüfung stellt er fest:

  • „NA, DA MÜSSEN WIR WOHL MAL EBEN DEN SCHRANK ABRÜCKEN – UND DANN DEN BODEN HOCH NEHMEN UM EIN NEUES KABEL ZIEHEN.“

  • „Och, ja, nee, kein Ding. Der Boden liegt ja auch schon seit… wann war das noch mal… achja: gestern! Außerdem ist der ja 'nur' von der Wand weg gelegt, so dass man dann ja nur …ALLES…wieder noch nehmen muss, weil es Klick-Vinyl ist…!!!“

WEITERE QUELLEN: Intro und Outro: Instrumental von StuBeatZ - http://bit.ly/MMH-Beatz Soundeffekte: www.salamisound.de

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Hach ja, wie gut es tut in den heimischen 4 Wänden zu sitzen, geschützt vor Wind und Wetter – und vor allem: vor anderen Menschen!

Denn auch wenn es MISANTHROPOLIS mit Hilfe von Funk, Fernsehen und Internet dennoch versucht, mich mit seinen ekeligen Fühlern hier drin zu erreichen, so gelingt es mir hier immerhin, der direkte Konfrontation mit anderen Personen zu entfliehen. Ein Schutzbunker mit autonomer Versorgung wäre sicher noch etwas besser, aber für den Moment bin ich erstmal zufrieden.

Das war allerdings nicht immer so. Bis ich dieses Domizil gefunden und bezogen hatte, musste ich so einiges ertragen…

Es gab eine Zeit, in der wohnte der junge Phil in einem Mehrparteienhaus zur Miete. Was ein Irrwitz, wenn man es aus der heutigen Perspektive betrachtet. Was ich damals nicht wusste: die „Road to Misanthropolis“ hatte ich da schon betreten und ich bin sie da offensichtlich nicht nur geschlendert, offenbar bin ich gesprintet und habe mich wohl so manches Mal auch als Anhalter auch noch mitnehmen lassen…

Schon der Einzug war recht… sagen wir „interessant“. Nach einer Besichtigung mit mehreren Interessenten und einem dabei gewonnenen „Okay, für eine Zeit wird das schon gehen“-Eindruck habe ich noch am gleichen Abend die Vermieterin angerufen, um ihr mitzuteilen, dass ich die Wohnung gerne verbindlich nehmen möchte.

  • „Schönen guten Abend, Phil Anthrop hier. Ich wollte mich wegen Ihrer Wohnung einmal melden.“

  • „MEINER WOHNUNG?“

  • "Ja, die die ich heute Nachmittag besichtigt hatte."

  • „DA MÜSSEN SIE SICH VERWÄHLT HABEN, ICH WAR HEUTE NACHMITTAG GAR NICHT ZUHAUSE.“

  • "Also ich meine nicht die Wohnung, in der Sie selber wohnen, sondern die, die Sie vermieten."

  • „ACHSO, SAGEN SIE DAS DOCH GLEICH. JA DA WAR ICH HEUTE NACHMITTAG.“

  • "Ja…das…weiß ich… ich nämlich auch. Darum rufe ich an: ich würde die Wohnung gerne nehmen."

  • „OH, JA ACHSO. JA ALSO, ICH WEISS NICHT… DA WAREN JA NOCH ANDERE INTERESSENTEN.“

  • „Ja das stimmt.“

  • „JA DA WEIß ICH JA JETZT NICHT, OB DA NUN JEMAND VON DEN ANDEREN DIE WOHNUNG HABEN MÖCHTE?“

  • „Aber Sie wissen doch jetzt, das ICH die Wohnung gerne auf jeden Fall haben möchte.“

  • „JA…JA, DA HABEN SIE JA AUCH RECHT. NEE GUT, DANN MACHE ICH SOWEIT DEN VERTRAG FERTIG UND VEREINBAREN EINEN TERMIN, WEGEN DER UNTERSCHTIFT.“

Nach erfolgter Unterschrift folgt am gleichen Tag dann nochmal eine „Feininspektion“ der mittlerweile komplett leeren Wohnung, zusammen mit der Vermieterin nebst Ehemann und ihrer Mutter Hannelore, welche ihr Rentner-Dasein ebenfalls in diesem Haus fristet. Während Herr und Frau Vermieter eine Wand im Wohnzimmer begutachten, stehe ich mit Hannelore in der Küche.

  • „DER FLIESENSPIEGEL IST NOCH VON MEINEM ERSTEN MANN, DEN HAT ER MIT SEINEN EIGENEN HÄNDEN NOCH DORT ANGEBRACHT, GOTT HAB IHN SELIG…“

  • „Oh, ja Mensch, da hängen dann sicher auch noch schöne Erinnerun…“

  • „DIE KANNST‘E WEGSCHLAGEN, DIE FAND ICH DAMALS SCHON HÄSSLICH!“

Überrumpelt lässt sie mich stehen und betritt ebenso wie anschließend auch ich das Wohnzimmer. Herr Vermieter hockt vor einer der Wände, hinter ihm steht seine Frau:

  • „SEHEN SIE DIESE WAND?“

  • „Joah doch, gerade noch so.“

  • „ALSO ICH MEINE DEN DUNKLEREN FLECK? DAS SCHEINT MIR FEUCHTIGKEIT ZU SEIN. DAS VERSTEHE ICH ABER NICHT GANZ, DAS IST JA EINE INNENWAND…“

  • „Also ich bin jetzt erst das zweite Mal in der Wohnung, aber ist nicht auf der anderen Seite der Wand der Wasseranschluss für die Küche?“

  • „JA, JA DAS KANN NATÜRLICH SEIN. DAS MÜSSEN WIR MAL PRÜFEN LASSEN. DAS WÜRDEN WIR DANN NATÜRLICH NOCH MACHEN, BEVOR SIE EINGEZOGEN SIND.“

„Na gut“, denke ich mir, besser man sieht es jetzt als später. Es vergehen knapp 3 Wochen, bis ich noch einmal angemeldet in der Wohnung erscheine, um ein paar Maße zu nehmen.

Ein Cyborg öffnet mir die Tür. Das dachte ich zumindest im ersten Moment.

Tatsächlich war es allerdings ein grauhaariger Mann in einem grauen Ganzkörper-Overall, inklusiver farblich passender Handschuhe und …Schu…Fuß-Schuh…Schuhen für die Füße, einer Schutzbrille und einer Maske über den Mund, von welcher ein Schlauch zu einem Wagen und in die sich darin befindliche Sauerstoff-Flasche führt.

  • „(zischen) HERR ANTHROP? (zischen)“

  • „J…ja…“

  • „(zischen) KOMMEN SIE REIN. (zischen)“

Ich folge dem seine Sauerstoff-Flasche ziehenden Mann und halte dabei instinktiv die Luft an. Wie lange ich das ernsthaft glaube durchhalten zu können frage ich mich, allerdings bin ich mir auch einfach noch nicht sicher, was hier in der Wohnung geschehen sein mag, nach so einer Begrüßung. Kurz bevor ich das Bewusstsein verliere entdecke ich aber noch Frau Vermieterin, die offensichtlich die Raumluft konsumiert. Ich beginne wieder zu atmen.

  • „AH HERR ANTHROP. NA, MACHT IHNEN DIE TREPPE AUCH SO ZU SCHAFFEN? JA MAN WIRD NICHT JÜNGER…“

Ich höre einfach mal darüber hinweg und betrachte mein baldiges, neues Heim. Die zuvor feuchte Wohnzimmerwand hatte man aufgestemmt, das Problem beseitigt und wieder geschlossen. Auch einen überraschend großen Teil der Bodenfliesen hat man hochgenommen. Vor der betroffenen Stelle kauert nun der Sauerstoff-Mann auf allen Vieren und kämpft mit einer Kelle gegen den Fliesenkleber.

  • „MEIN SCHWIEGERVATER LEGT GERADE DIE FLIESEN NEU. WIR WOLLTEN SICHER GEHEN, DASS DORT NICHT AUCH FEUCHTIGKEIT HINGEKOMMEN IST. ABER DA WAR NICHTS.“

Ob man das nicht vielleicht schon nach vier oder fünf Fliesen bemerkt hätte, dass da nichts ist und man dafür nicht erst fast den halben Boden hätte hochnehmen müssen um sich zu überzeugen, frage ich mich im Stillen.

Frau Vermieterin erahnt, dass mir etwas durch den Kopf geht, vermutet aber ein anderes Thema:

  • „ER HAT ETWAS MALAISEN MIT DER LUNGE.“

  • „Hmm? Achso, ja ja. Aber, sollte er sich nicht dann lieber schonen?“

  • „ACH NEIN, DAS MACHT IHM NICHTS. ER HATTE FRÜHER MAL EINE LEHRE ALS FLIESENLEGER ANGEFANGEN…“

  • „…Aha…”

  • „…IST DANN ABER BUCHHALTER GEWORDEN,…“

  • „…hmm…“

  • „…NICHT WAHR, KARL? DANN LASSEN WIR DICH MAL IN RUHE WEITER MACHEN, DAMIT DU ES AUCH ORDENTLICH MACHST.“

Nicht ohne Sorge blicke ich im Weitergehen noch einmal kurz auf Karl zurück, der gerade mit einer Fliese in der einen und seinem Sauerstoff-Wägelchen in der anderen Hand über den Boden robbt: Also „Ruhe“ braucht der arme Mann sicher, aber das wohl eher weniger bei so einer körperlichen Arbeit… Dann fallen mir zwei sich gegenüberliegende, recht große helle Flecken an den Flurwänden auf.

  • „Was ist hier passiert?“

  • „DA HATTE DER VORMIETER EINE KLIMMZUGSTANGE ANGEBRACHT.“

  • „Ah okay, und die Spannstange hat dann an der Tapete abdrücke hinterlassen…?“ „SPANNSTANGE?“

  • „Ja, also die man durch Drehung spannen kann, so dass die sich durch den gegenseitigen Druck von beiden Wänden selber hält?“

  • „SO ETWAS GIBT ES?“

  • „Also ich habe mir jetzt nicht mal eben so spontan eine patentreife Idee ausgedacht.“

  • „ALSO DER VORMIETER HAT HIER ZWEI LÖCHER IN DIE WÄNDE GESTEMMT UND DANN EINE EISENSTANGE DARIN EINBETONIERT.“

  • „Joah, das geht natürlich auch.“

  • „KARL HAT DAS ABER NUN RAUSGEFLEXT UND VERPUTZT.“

  • „Natürlich. (Wer auch sonst, wenn nicht Karl)“

  • „HIER IM SCHLAFZIMMER ERNEUERN WIR AUCH NOCHMAL DEN VINYL-BODEN. KEINE SORGE, DAS IST BEREITS BESTELLT UND KARL HAT DAS ALLES RECHTZEITIG ZU IHREM EINZUG FERTIG.“

Okay, das kann ich nun wirklich nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren: Ich biete an, das Vinyl auch selber verlegen zu können und versicherte, dass mir dies wirklich nichts ausmachen würde. Frau Vermieterin scheint mir nicht weniger zu zu trauen als dem guten Karl und willigt aufgrund meiner Vehemenz letztendlich ein. Zudem kündigt sie die spannende Info an, dass in Kürze noch ein Balkon angebaut wird an meine Wohnung. Dies sollte eigentlich schon im Vergangenen Jahr passieren, das Ganze hat sich aber immer weiter Verzögert. Man weiß ja, wie Handwerker so sind.

Es vergehen ein paar Tage, bis nun aber der Tag gekommen ist, an dem ich schon konkret meinen Umzug vorbereiten kann, weshalb ich mir auch eine Woche Urlaub genommen habe. Bevor ich jedoch alles in die Wohnung schleppe, warte ich noch die ein oder andere bauliche Maßnahme ab.

Der Balkon soll morgen kommen während ich heute das bereitgestellte Vinyl verlegen will. Dies lagert im Keller, das bedeutet also: erstmal schleppen. Der Keller an sich ist recht gut ausgebaut, jeder der 3 Parteien inklusive Hannelore hat seinen eigenen verschließbaren Raum, zudem gibt es noch einen Fahrradkeller und einen Party-Raum! Dieser ist allerdings schon deutlich in die Jahre gekommen und sieht aus wie eine Mischung aus „Eckkneipe Mitte der Neunziger“ und „Restpostenbörse“ – aber auch wenn dem nicht so wäre, würde ich genau so inständig hoffen, das nie jemand auf die Idee kommen wird, mich in meiner Zeit hier zu einer hausinternen Feier einzuladen.

Während ich also Stapel um Stapel Vinyl durch das Treppenhaus wuchte, muss ich dabei stets Limbo-mäßig unter einem Stromkabel her tanzen. Beim Versuch, dieses Kabel irgendwie dauerhaft aus meinem Laufweg zu entfernen fällt mir auf, dass da Mieter Nummer 3 scheinbar seinen Strom bei der guten Hannelore abzwackt. Ob ihr das auch aufgefallen ist? Naja, ist nicht mein Strom, soll mir egal sein. Ich beginne dann, das Vinyl zu legen. Das klappt soweit gut, störend ist nur, das ich dies mit einer Kappsäge sägen muss und dies aufgrund des dadurch entsenden Sägestaubs natürlich draußen tue. Ich renne also erneut mehrfach durch das Treppenhaus, da ich natürlich lieber auf Nummer sicher gehe und im Zweifel eher zu wenig als zu viel von dem teuren, von der Vermieterin bezahlten Boden absäge.

Egal wann ich dabei vor die Tür gehe: immer, wirklich immer, steht dabei immer der selbe Nachbar in seiner geöffneten Garage und raucht. Dieser ist mir auch bereits bei meinen bisherigen Besuchen aufgefallen - wie ausdauernd er dies praktiziert wird mir aber erst jetzt bewusst; zumal der circa Anfang 40jährige Mann nicht unbedingt nach „Kettenraucher“ aussieht… Außer erst gar nicht Anfang 40, sondern Anfang 20. Dann sieht er doch so aus.

Der Tag neigt sich dem Ende und ich bin mit meinem bisherigen Werk ganz zufrieden: etwas mehr als drei Viertel sind geschafft; nicht übel für eine einzelne Person, die sich auf einem Bürostuhl deutlich heimischer fühlt und zudem alles schleppen, aufbauen und dabei immer hin und her rennen musste.

Zudem wurde ich gebeten, ob ich am nächsten Tag nicht vielleicht schon um 6 Uhr morgens vor Ort sein könnte, da wollte nämlich der Balkonbauer anrauschen und alles soweit vorbereiten, um dann noch taggleich die Montage abzuschließen. Ich hatte nicht sonderlich begeistert zugesagt, dachte mir aber, dass ich dann wenigstens auch noch gut was schaffen und auch schon mal das Schlafzimmer soweit aufbauen kann, um die erste Nacht schon dort zu verbringen. Mein Bett und den ein oder anderen Schrank habe ich nämlich schon abgebaut und per Anhänger zur neuen Adresse geschafft.

So quäle ich mich also besonders früh für einen Urlaubstag aus meinem provisorischen Übergangsbett Bett und treffe um kurz vor 06:00 Uhr an meiner neuen Behausung ein. Dann wird mir bewusst:

  • „Okay Phil - es ist 06:00 Uhr morgens – mit vinyl-sägen brauchst'e jetzt auch nicht anfangen. Die Nachbarn würden sich 'bedanken' und ggf. rächen. Warte einfach bis der Balkonbauer da ist, der macht schon Lärm genug, so dass du nicht weiter auffällst mit deiner Säge und da kannst du dann die Schuld auf die Vermieterin schieben."

Ich warte also bis 8 Uhr. Kein Balkonbauer da. Nur der Garagennachbar steht verlässlich an seinem Stammplatz.

Um kurz vor 9 Uhr werfe ich meine Säge an, auch wenn ich nun der einzige hier, der hier lärmt. Kein Balkonbauer da. Naja. Während der zu bearbeitende Bodenbelang schwindet und schwindet, hat der Garagennachbar scheinbar einen unendlichen Vorrat an Kippen, die er sich nach und nach wegqualmt.

Gegenabend habe ich die Bodenarbeiten abgeschlossen und schon einige Schränke sowie das Bett aufgebaut. Fernseher und Playstation sind ebenfalls funktionstüchtig, so dass ich mir nun nach dem duschen noch einen feinen Abend mache.

Zumindest bist das Telefon klingelt. Frau Vermieterin erkundigt sich nach dem Balkon. Ich antworte, dass Sie mich nicht fragen bräuchte, denn ich hätte bisher keinen. Ich erfahre, dass Sie sich kümmern wolle und fahre mit meinem Abendprogramm fort, ehe ich den Schlaf der gerechten schlafe…

Ohrenbetäubender Bohrlärm lässt mich aus diesem aufschrecken!!

Nachdem ich Besinnung und Orientierung wiedererlangt habe, blicke ich auf mein Handy: es ist 7:13 Uhr morgens. Ich renne zum Fenster und öffne die Jalousienen. Dann renne ich zu meinem provisorischen Nachtisch und hole meine Brille, und renne wieder zum Fenster… doch noch immer erkenne ich nichts! Alles ist verschwommen!?

Eine Folie verhindert die klare Sicht…! Nicht nur hier… sondern auch in den anderen Räumen?! Dunkle Schatten sieht man ab und an vorbei huschen. Ich stürze auf den Flur, wo ich gerade einen Teil der Wand einstürzen sehe, ungefähr so groß wie eine Tür…!

Eigentlich sogar exakt genau so wie eine Tür. Ich blicke durch das Loch ins Freie und sehe eine Vielzahl an Leuten und eine Vielzahl an Leuten sieht durch selber Loch einen völlig verwirrten Phil Anthrop in Boxershorts.

Ich weiche zurück und entziehe mich so den Blicken der Balkonbauer, zu welchen sich auch Gerüstbauer und Maler gesellt haben, die wohl direkt die Fassade dann auch streichen wollen, nachdem der Balkon dann dran ist. Und den Blicken des Garagen-Nachbarn.

Um das zu verdauen brauche ich erstmal einen Koffein. Ich schalte die Kaffeemaschine ein – doch nach einem Drittel versiegt die Quelle. Ich fummle ein wenig an der Maschine herum, ehe ich hinter mir eine Stimme höre:

  • „DER STROM IST WEG. WIR HABEN DA WOHL EIN KABELDURCHGEBOHRT.“

Erschrocken drehe ich mich zu dem Balkonbauer um, welcher durch die Flurtür hereinkam, die ich in meiner Verwirrung vergessen habe zu schließen.

  • „DÜRFTE ICH EINMAL BEI IHNEN IN DER WOHNUNG SCHAUEN, WIE ES AN DER INNENWAND AUSSIEHT?“

Ich deute, immer noch nicht ganz bei mir, mit einer Geste mein Einverständnis an und folge ihm in mein Schlafzimmer; dessen Außenwand soll nämlich auch einen Teil des Balkons tragen. Nach kurzer Überprüfung stellt er fest:

  • „NA, DA MÜSSEN WIR WOHL MAL EBEN DEN SCHRANK ABRÜCKEN – UND DANN DEN BODEN HOCH NEHMEN UM EIN NEUES KABEL ZIEHEN.“

  • „Och, ja, nee, kein Ding. Der Boden liegt ja auch schon seit… wann war das noch mal… achja: gestern! Außerdem ist der ja 'nur' von der Wand weg gelegt, so dass man dann ja nur …ALLES…wieder noch nehmen muss, weil es Klick-Vinyl ist…!!!“

WEITERE QUELLEN: Intro und Outro: Instrumental von StuBeatZ - http://bit.ly/MMH-Beatz Soundeffekte: www.salamisound.de

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