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Seiji Okamoto spielt Franz Schuberts Violinsonate A-Dur D 574

22:08
 
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Fleißiger als die Beatles

Franz Schuberts Werkverzeichnis umfasst knapp 1000 Nummern, komponiert in knapp 17 Jahren. 31 Jahre alt ist Franz Schubert geworden. Und wenn man davon ausgeht, dass er erst ab seinem 14. Lebensjahr regelmäßig komponiert hat, dann darf man rechnen: Schubert hat durchschnittlich alle sechs Tage etwas Neues produziert. Knapp 60 Werke pro Jahr. Zum Vergleich: die Beatles gab es 18 Jahre, sie haben nur gut 200 kurze Stücke geschrieben, und die Beatles waren immerhin zu viert. Davon abgesehen sind viele Werke von Schubert schlicht viel länger als Beatles-Songs. Ohne zu werten kann man schlicht feststellen: Schubert war extrem fleißig – und dabei auch noch kommerziell völlig erfolglos. Ein Idealist.

Konzertmeister mit der Geige

Schubert muss ein guter Pianist gewesen sein, er hat wohl Gitarre gespielt, sehr gut gesungen und ganz fantastisch Geige gespielt. Er war jedenfalls schon als Jugendlicher mit der Violine Konzertmeister, also Leiter der Streichergruppen im Orchester des Wiener Stadtkonvikts, an dem die Sängerknaben und Hofmusiker erzogen wurden. Sein Violinspiel wurde auch in Zeugnissen ausdrücklich gelobt. Insofern ist es schon erstaunlich, dass von den knapp 1000 Werken Schuberts tatsächlich nur sechs Originalwerke für Violine und Klavier existieren, denn immerhin war das eine Hausmusikbesetzung, mit der Beethoven und Mozart in Wien Erfolge gefeiert hatten.

Schmales Oeuvre mit riesiger Bandbreite

Drei dieser sechs Schubert-Stücke für Geige und Klavier gelten als so leicht spielbar, dass sie noch heute oft im Geigenunterricht verwendet werden – Sonatinen. Die anderen drei – ein Rondo, eine Fantasie und eine ausgewachsene Sonate – sind dagegen ausgesprochen schwer, ohne allerdings vordergründig virtuos zu sein. Unser SWR2 Musikstück der Woche, Schuberts A-Dur-Sonate, ist quasi ein Musterbeispiel eines Geigenparts, der vordergründig recht unspektakulär wirkt, aber tatsächlich sekündlich Kniffligkeiten bereithält, die nur mit äußerster Virtuosität leicht und selbstverständlich klingen – Meisterwerk und Prüfstein zugleich für jene Kunstfertigkeit, die sich ganz in den Dienst des Ausdrucks stellt.
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Fleißiger als die Beatles

Franz Schuberts Werkverzeichnis umfasst knapp 1000 Nummern, komponiert in knapp 17 Jahren. 31 Jahre alt ist Franz Schubert geworden. Und wenn man davon ausgeht, dass er erst ab seinem 14. Lebensjahr regelmäßig komponiert hat, dann darf man rechnen: Schubert hat durchschnittlich alle sechs Tage etwas Neues produziert. Knapp 60 Werke pro Jahr. Zum Vergleich: die Beatles gab es 18 Jahre, sie haben nur gut 200 kurze Stücke geschrieben, und die Beatles waren immerhin zu viert. Davon abgesehen sind viele Werke von Schubert schlicht viel länger als Beatles-Songs. Ohne zu werten kann man schlicht feststellen: Schubert war extrem fleißig – und dabei auch noch kommerziell völlig erfolglos. Ein Idealist.

Konzertmeister mit der Geige

Schubert muss ein guter Pianist gewesen sein, er hat wohl Gitarre gespielt, sehr gut gesungen und ganz fantastisch Geige gespielt. Er war jedenfalls schon als Jugendlicher mit der Violine Konzertmeister, also Leiter der Streichergruppen im Orchester des Wiener Stadtkonvikts, an dem die Sängerknaben und Hofmusiker erzogen wurden. Sein Violinspiel wurde auch in Zeugnissen ausdrücklich gelobt. Insofern ist es schon erstaunlich, dass von den knapp 1000 Werken Schuberts tatsächlich nur sechs Originalwerke für Violine und Klavier existieren, denn immerhin war das eine Hausmusikbesetzung, mit der Beethoven und Mozart in Wien Erfolge gefeiert hatten.

Schmales Oeuvre mit riesiger Bandbreite

Drei dieser sechs Schubert-Stücke für Geige und Klavier gelten als so leicht spielbar, dass sie noch heute oft im Geigenunterricht verwendet werden – Sonatinen. Die anderen drei – ein Rondo, eine Fantasie und eine ausgewachsene Sonate – sind dagegen ausgesprochen schwer, ohne allerdings vordergründig virtuos zu sein. Unser SWR2 Musikstück der Woche, Schuberts A-Dur-Sonate, ist quasi ein Musterbeispiel eines Geigenparts, der vordergründig recht unspektakulär wirkt, aber tatsächlich sekündlich Kniffligkeiten bereithält, die nur mit äußerster Virtuosität leicht und selbstverständlich klingen – Meisterwerk und Prüfstein zugleich für jene Kunstfertigkeit, die sich ganz in den Dienst des Ausdrucks stellt.
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