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Unser Auftrag
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An unseren Gottesdienst schloss sich diesmal das Format „Gemeinde im Gespräch“ an. Dazu haben wir die Inhalte der Leinwand schon vorab vorbereitet. Und weil die Dana am Rechner noch müde war, könnt ihr Pfarrer Porsch zwar von Anfang an gut hören aber erst ab 3:30 min. auch gut sehen.
Klingt die Frage auf der letzten Folie spannend und ihr habt Lust, beim nächsten „Gemeinde im Gespräch“ dabei zu sein? Dann schaut gern auf unserer Homepage nach oder abonniert euch am besten den Newsletter, um über den nächsten Termin auf jeden Fall informiert zu werden.
Liebe Grüße, Dana
Die Predigt von Pfr. Friedrich Porsch:
Predigt zum 19. Sonntag nach Trinitatis
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Einleitung
Den Text, über den ich heute predigen möchte, habe ich mir ganz bewusst ausgesucht.
Ich möchte nicht über den Text sprechen, der für diesen 19. Sonntag nach Trinitatis vorgesehen ist.
Mit Blick auf das anschließende Gemeindegespräch habe ich mich für einen anderen Text entschieden.
Im anschließenden Gespräch wird es viel um uns gehen – um jeden Einzelnen von uns.
Wir wenden uns einander zu. Es geht darum, einander zu hören und gehört zu werden.
In der Gemeindeleitung halten wir es für wichtig, uns dafür Raum und Zeit zu nehmen.
Dabei tun wir das im Bewusstsein, dass wir uns als Gemeinde nicht nur um uns selbst und unser Wohlbefinden drehen.
Wir haben eine Mitte – Jesus Christus, unseren Herrn.
Und aus dieser Mitte heraus, von Jesus Christus her, haben wir als Christen und als christliche Gemeinschaft einen Auftrag.
Diesen Auftrag möchte ich heute in den Mittelpunkt dieses Gottesdienstes und dieser Predigt stellen.
Ich glaube, dass die Vergewisserung unserer gemeinsamen Mitte uns hilft, im anschließenden Gespräch einander wahrzunehmen, wertschätzend und vertrauensvoll miteinander ins Gespräch zu kommen.
Der biblische Text
Ich möchte dazu auf unser erarbeitetes Leitbild Bezug nehmen und mich einem der zentralen Texte zuwenden, wenn es um unsere Berufung als Christen geht.
„Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.
Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker,
tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“
(Matthäus 28,16–20)
Dieser Text bildet den Abschluss des Matthäusevangeliums.
Über Übersetzungsfeinheiten
Ich habe den Text in der Lutherübersetzung von 1956 gelesen.
In der neuen Fassung von 2017 heißt es an einer entscheidenden Stelle nicht mehr
„Machet zu Jüngern alle Völker“, sondern „Lehret alle Völker“.
Vielleicht scheint das eine Kleinigkeit, aber sie hat Gewicht.
Unter Theologen wird diese Änderung nicht ohne Grund intensiv diskutiert.
Ich selbst bin nicht glücklich über die neue Variante – sie scheint mir den Auftrag, den wir haben, zu verkürzen.
Es ist doch etwas anderes, Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen, einzuladen, Jünger Jesu zu werden,
statt sie bloß etwas zu lehren.
Ein Blick in den Urtext
Im griechischen Urtext steht das Wort matheteúsate – ein seltenes und eigentümliches Wort.
Wörtlich übersetzt bedeutet es: „Macht zu Jüngern“ oder „Jüngert alle Völker“.
Die Formulierung „Lehret alle Völker“ ist also deutlich schwächer.
Christoph Kähler, der frühere Landesbischof in Thüringen, leitete die Überarbeitung der Lutherübersetzung.
Er begründet die Änderung so:
„‚Machet zu Jüngern‘ könnte missverstanden werden, als ob wir Menschen die Macht hätten, andere zu Christen zu machen.“
Und das stimmt: Wir können keine Christen machen.
Ob ein Mensch Jesus als seinen Retter annimmt, liegt nicht in unserer Macht.
Da wirkt immer der Heilige Geist mit.
Diese Begründung kann ich nachvollziehen.
Sie ist bescheiden, sie respektiert die Freiheit des anderen.
Und doch finde ich: Die ältere Übersetzung bringt die Tiefe des Auftrags besser zum Ausdruck.
Mission als Einladung
Mission heißt für mich: erzählen, welche Bedeutung Gott, welcher Bedeutung Jesus Christus für mein Leben hat.
Gerne einladend, aber niemals überheblich, übergriffig oder gewaltsam.
Menschen sind nicht die Objekte unserer Missionstätigkeit.
Darum bleibe ich gerne nah am Urtext.
„Machet zu Jüngern“ beschreibt unseren Auftrag als Gemeinde umfassender.
Denn Jünger-Sein bedeutet, Schüler von Jesus zu sein – eine Lebenshaltung, kein abgeschlossener Kurs.
Jünger-Sein als Lebenshaltung
Eine Lehre ist meist ein begrenzter Vorgang:
Ich lerne etwas, lege eine Prüfung ab, bekomme ein Zeugnis – und damit ist es vorbei.
Jüngerschaft aber hört nie auf.
Es ist ein lebenslanges Lernen in Beziehung zu Jesus.
„Geht hin nach Galiläa“ heißt:
Geht hinein in euren Alltag – als Lernende, als Nachfolger, als Hoffnungsträger.
Überall, wo ihr seid: mit offenen Ohren für Gottes Stimme und offenen Herzen für seine Liebe.
In einer sich verändernden Welt sind wir als Gemeinde immer wieder neu herausgefordert,
auf Gottes Stimme zu hören und zu fragen:
Wie sieht Jesu Weg mit uns heute aus?
Wie kann seine Liebe in unserem Leben Gestalt gewinnen?
Lehrende oder Lernende?
Wenn Jesus sagt „Machet zu Jüngern“, bleiben wir selbst Lernende.
Wir werden nicht automatisch zu Lehrenden.
In der neuen Übersetzung „Lehret alle Völker“ klingt es, als würden wir in eine Lehrerrolle treten.
Aber unser Lehrer bleibt Jesus – für uns ebenso wie für alle, die neu hinzukommen.
Jünger machen heißt also: einladen, gemeinsam zu lernen.
Unser Leitbild
Diese Haltung finde ich in unserem Leitbild wieder. Einige Sätze daraus:
„Wir wollen hören, was Gott sagt, und danach handeln.“
„Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen ihre Identität in Jesus Christus entdecken.“
„Wir sehen Menschen als von Gott begabt an.“
„Wir rüsten Menschen zur Nachfolge aus, damit sie in ihrem Alltag prägend unterwegs sein können.“
„Uns ist wichtig, dass Ehrenamtliche unsere Gemeinde maßgeblich mitbestimmen.“
„Wir sind offen für Gott und nahbar füreinander.“
Das sind starke Sätze – ein guter Anspruch.
Manchmal gelingt uns das gut, manchmal nicht.
Aber wir bleiben Lernende.
Ein Beispiel gelebter Jüngerschaft
In der vergangenen Woche habe ich ein schönes Beispiel gehört – aus der Nachbargemeinde.
Eine Frau erzählte mir von einer Begegnung mit ihrer Nachbarin.
Diese kam zu ihr und sagte:
„Ich habe sonst niemanden, mit dem ich darüber reden kann, aber Sie gehen doch regelmäßig in die Kirche.
Kann ich Ihnen mal etwas erzählen?“
Dieser Satz beeindruckt mich:
„Sie gehen in den Gottesdienst – das macht Sie für mich zu einer vertrauenswürdigen Gesprächspartnerin.“
Das zeigt, welchen Wert andere unserem Glauben und unserem Gemeindeleben beimessen.
Die Frau erzählte dann von ihren Sorgen und ihrer Verzweiflung.
Und die Christin hörte zu, teilte ihre eigenen Erfahrungen – ganz ohne Belehrung.
Sie sprach davon, wie ihr das Gebet am Abend mit Jesus hilft, Sorgen loszulassen.
Wie sie Dinge in Worte fasst, die ihr die Luft rauben – und so die Macht dieser Sorgen bricht.
Das war keine Mission, kein Ratschlag, sondern ein liebevolles Zeugnis.
Ein Stück gelebter Jüngerschaft.
Ich denke dabei an 1. Petrus 3,15:
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die in euch ist –
aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig.“
Zweifel gehören dazu
Zum Schluss möchte ich auf ein Detail im Predigttext hinweisen, das mir besonders wichtig ist.
Der Auftrag Jesu richtet sich nicht nur an die Felsenfestüberzeugten.
Matthäus schreibt ausdrücklich:
„Als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.“
Diese Jünger kennen die Zerrissenheit zwischen Vertrauen und Mutlosigkeit,
zwischen Gewissheit und Anfechtung – und trotzdem werden sie beauftragt!
Zweifel gehören zum Glauben dazu.
Wer keine Zweifel kennt, läuft Gefahr, nicht mehr als Jünger unterwegs zu sein,
sondern nur noch als Lehrer.
Schlussgedanke
Lasst uns Jünger und Jüngerinnen Jesu sein und bleiben –
hörend, fragend, suchend, einladend.
Und lasst uns auch so nachher miteinander ins Gespräch gehen.
Amen.
12 Episoden
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An unseren Gottesdienst schloss sich diesmal das Format „Gemeinde im Gespräch“ an. Dazu haben wir die Inhalte der Leinwand schon vorab vorbereitet. Und weil die Dana am Rechner noch müde war, könnt ihr Pfarrer Porsch zwar von Anfang an gut hören aber erst ab 3:30 min. auch gut sehen.
Klingt die Frage auf der letzten Folie spannend und ihr habt Lust, beim nächsten „Gemeinde im Gespräch“ dabei zu sein? Dann schaut gern auf unserer Homepage nach oder abonniert euch am besten den Newsletter, um über den nächsten Termin auf jeden Fall informiert zu werden.
Liebe Grüße, Dana
Die Predigt von Pfr. Friedrich Porsch:
Predigt zum 19. Sonntag nach Trinitatis
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Einleitung
Den Text, über den ich heute predigen möchte, habe ich mir ganz bewusst ausgesucht.
Ich möchte nicht über den Text sprechen, der für diesen 19. Sonntag nach Trinitatis vorgesehen ist.
Mit Blick auf das anschließende Gemeindegespräch habe ich mich für einen anderen Text entschieden.
Im anschließenden Gespräch wird es viel um uns gehen – um jeden Einzelnen von uns.
Wir wenden uns einander zu. Es geht darum, einander zu hören und gehört zu werden.
In der Gemeindeleitung halten wir es für wichtig, uns dafür Raum und Zeit zu nehmen.
Dabei tun wir das im Bewusstsein, dass wir uns als Gemeinde nicht nur um uns selbst und unser Wohlbefinden drehen.
Wir haben eine Mitte – Jesus Christus, unseren Herrn.
Und aus dieser Mitte heraus, von Jesus Christus her, haben wir als Christen und als christliche Gemeinschaft einen Auftrag.
Diesen Auftrag möchte ich heute in den Mittelpunkt dieses Gottesdienstes und dieser Predigt stellen.
Ich glaube, dass die Vergewisserung unserer gemeinsamen Mitte uns hilft, im anschließenden Gespräch einander wahrzunehmen, wertschätzend und vertrauensvoll miteinander ins Gespräch zu kommen.
Der biblische Text
Ich möchte dazu auf unser erarbeitetes Leitbild Bezug nehmen und mich einem der zentralen Texte zuwenden, wenn es um unsere Berufung als Christen geht.
„Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.
Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker,
tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“
(Matthäus 28,16–20)
Dieser Text bildet den Abschluss des Matthäusevangeliums.
Über Übersetzungsfeinheiten
Ich habe den Text in der Lutherübersetzung von 1956 gelesen.
In der neuen Fassung von 2017 heißt es an einer entscheidenden Stelle nicht mehr
„Machet zu Jüngern alle Völker“, sondern „Lehret alle Völker“.
Vielleicht scheint das eine Kleinigkeit, aber sie hat Gewicht.
Unter Theologen wird diese Änderung nicht ohne Grund intensiv diskutiert.
Ich selbst bin nicht glücklich über die neue Variante – sie scheint mir den Auftrag, den wir haben, zu verkürzen.
Es ist doch etwas anderes, Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen, einzuladen, Jünger Jesu zu werden,
statt sie bloß etwas zu lehren.
Ein Blick in den Urtext
Im griechischen Urtext steht das Wort matheteúsate – ein seltenes und eigentümliches Wort.
Wörtlich übersetzt bedeutet es: „Macht zu Jüngern“ oder „Jüngert alle Völker“.
Die Formulierung „Lehret alle Völker“ ist also deutlich schwächer.
Christoph Kähler, der frühere Landesbischof in Thüringen, leitete die Überarbeitung der Lutherübersetzung.
Er begründet die Änderung so:
„‚Machet zu Jüngern‘ könnte missverstanden werden, als ob wir Menschen die Macht hätten, andere zu Christen zu machen.“
Und das stimmt: Wir können keine Christen machen.
Ob ein Mensch Jesus als seinen Retter annimmt, liegt nicht in unserer Macht.
Da wirkt immer der Heilige Geist mit.
Diese Begründung kann ich nachvollziehen.
Sie ist bescheiden, sie respektiert die Freiheit des anderen.
Und doch finde ich: Die ältere Übersetzung bringt die Tiefe des Auftrags besser zum Ausdruck.
Mission als Einladung
Mission heißt für mich: erzählen, welche Bedeutung Gott, welcher Bedeutung Jesus Christus für mein Leben hat.
Gerne einladend, aber niemals überheblich, übergriffig oder gewaltsam.
Menschen sind nicht die Objekte unserer Missionstätigkeit.
Darum bleibe ich gerne nah am Urtext.
„Machet zu Jüngern“ beschreibt unseren Auftrag als Gemeinde umfassender.
Denn Jünger-Sein bedeutet, Schüler von Jesus zu sein – eine Lebenshaltung, kein abgeschlossener Kurs.
Jünger-Sein als Lebenshaltung
Eine Lehre ist meist ein begrenzter Vorgang:
Ich lerne etwas, lege eine Prüfung ab, bekomme ein Zeugnis – und damit ist es vorbei.
Jüngerschaft aber hört nie auf.
Es ist ein lebenslanges Lernen in Beziehung zu Jesus.
„Geht hin nach Galiläa“ heißt:
Geht hinein in euren Alltag – als Lernende, als Nachfolger, als Hoffnungsträger.
Überall, wo ihr seid: mit offenen Ohren für Gottes Stimme und offenen Herzen für seine Liebe.
In einer sich verändernden Welt sind wir als Gemeinde immer wieder neu herausgefordert,
auf Gottes Stimme zu hören und zu fragen:
Wie sieht Jesu Weg mit uns heute aus?
Wie kann seine Liebe in unserem Leben Gestalt gewinnen?
Lehrende oder Lernende?
Wenn Jesus sagt „Machet zu Jüngern“, bleiben wir selbst Lernende.
Wir werden nicht automatisch zu Lehrenden.
In der neuen Übersetzung „Lehret alle Völker“ klingt es, als würden wir in eine Lehrerrolle treten.
Aber unser Lehrer bleibt Jesus – für uns ebenso wie für alle, die neu hinzukommen.
Jünger machen heißt also: einladen, gemeinsam zu lernen.
Unser Leitbild
Diese Haltung finde ich in unserem Leitbild wieder. Einige Sätze daraus:
„Wir wollen hören, was Gott sagt, und danach handeln.“
„Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen ihre Identität in Jesus Christus entdecken.“
„Wir sehen Menschen als von Gott begabt an.“
„Wir rüsten Menschen zur Nachfolge aus, damit sie in ihrem Alltag prägend unterwegs sein können.“
„Uns ist wichtig, dass Ehrenamtliche unsere Gemeinde maßgeblich mitbestimmen.“
„Wir sind offen für Gott und nahbar füreinander.“
Das sind starke Sätze – ein guter Anspruch.
Manchmal gelingt uns das gut, manchmal nicht.
Aber wir bleiben Lernende.
Ein Beispiel gelebter Jüngerschaft
In der vergangenen Woche habe ich ein schönes Beispiel gehört – aus der Nachbargemeinde.
Eine Frau erzählte mir von einer Begegnung mit ihrer Nachbarin.
Diese kam zu ihr und sagte:
„Ich habe sonst niemanden, mit dem ich darüber reden kann, aber Sie gehen doch regelmäßig in die Kirche.
Kann ich Ihnen mal etwas erzählen?“
Dieser Satz beeindruckt mich:
„Sie gehen in den Gottesdienst – das macht Sie für mich zu einer vertrauenswürdigen Gesprächspartnerin.“
Das zeigt, welchen Wert andere unserem Glauben und unserem Gemeindeleben beimessen.
Die Frau erzählte dann von ihren Sorgen und ihrer Verzweiflung.
Und die Christin hörte zu, teilte ihre eigenen Erfahrungen – ganz ohne Belehrung.
Sie sprach davon, wie ihr das Gebet am Abend mit Jesus hilft, Sorgen loszulassen.
Wie sie Dinge in Worte fasst, die ihr die Luft rauben – und so die Macht dieser Sorgen bricht.
Das war keine Mission, kein Ratschlag, sondern ein liebevolles Zeugnis.
Ein Stück gelebter Jüngerschaft.
Ich denke dabei an 1. Petrus 3,15:
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die in euch ist –
aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig.“
Zweifel gehören dazu
Zum Schluss möchte ich auf ein Detail im Predigttext hinweisen, das mir besonders wichtig ist.
Der Auftrag Jesu richtet sich nicht nur an die Felsenfestüberzeugten.
Matthäus schreibt ausdrücklich:
„Als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.“
Diese Jünger kennen die Zerrissenheit zwischen Vertrauen und Mutlosigkeit,
zwischen Gewissheit und Anfechtung – und trotzdem werden sie beauftragt!
Zweifel gehören zum Glauben dazu.
Wer keine Zweifel kennt, läuft Gefahr, nicht mehr als Jünger unterwegs zu sein,
sondern nur noch als Lehrer.
Schlussgedanke
Lasst uns Jünger und Jüngerinnen Jesu sein und bleiben –
hörend, fragend, suchend, einladend.
Und lasst uns auch so nachher miteinander ins Gespräch gehen.
Amen.
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