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#140 - Entwicklungslinien des Coachings - Pfadbeschreibungen für die Mediation? Im Gespräch mit Dr. Siegfried Greif

55:42
 
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Was kann die Mediationsbewegung von der Entwicklung des Coachings lernen?

Prof. Dr. Siegfried Greif ist Geschäftsführer für die Bereiche Coaching und Unternehmensberatung am Institut für wirtschaftspsychologische Forschung und Beratung GmbH (IwFB), Osnabrück. Neben seiner umfangreichen wirtschaftspsychologischen Forschung, u.a. zum Thema Change-Management hat er sich mit seinem Buch „Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion. Theorie, Forschung und Praxis des Einzel-und Gruppencoachings“ (ISBN: 978-3-8017-1983-8) als Nestor der deutschen Coaching-Psychologie-Forschung etabliert. Auf dem DBVC-Coaching-Kongress 2008 stellte er sein Modell zur Diskussion.

Entwicklungslinien des Coachings Seit den 1980er Jahren hat sich der Coaching-Markt in Deutschland enorm entwickelt und professionalisiert. Im Folgenden sind einige Schlüsselaspekte der Entwicklung des Coaching-Marktes in Deutschland dargestellt:

Frühe Phase (1980er-1990er) Beginnende Popularität: Das Konzept des Coachings begann in den 1980er Jahren in Deutschland an Popularität zu gewinnen, inspiriert von Entwicklungen in den USA und Großbritannien. Fokussierung: Anfänglich lag der Fokus auf dem Management und der Führungskräfteentwicklung in Unternehmen. Diversität der Ansätze: Verschiedene Coaching-Methoden und -Ansätze wurden eingeführt, oft ohne klare Standards oder Definitionen.

Wachstum und Professionalisierung (2000er) Boom in der Branche: Die Nachfrage nach Coaching-Dienstleistungen in verschiedenen Sektoren (Wirtschaft, Bildung, Gesundheit usw.) stieg an. Verbandsgründungen: Verschiedene Berufsverbände wie der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) oder die International Coach Federation (ICF) Deutschland wurden gegründet, um Standards und Ethikrichtlinien zu etablieren. Ausbildung und Zertifizierung: Zahlreiche Ausbildungsprogramme und Zertifizierungen wurden angeboten, um die Qualität der Coaching-Dienstleistungen zu sichern.

Aktuelle Trends (2010er-2020er)

  • Diversifikation: Neben Business Coaching gibt es jetzt auch Angebote in Bereichen wie Life Coaching, Gesundheitscoaching, Karrierecoaching und vieles mehr.
  • Digitales Coaching: Mit dem Aufkommen digitaler Technologien hat auch das Online-Coaching zugenommen.
  • Wissenschaftliche Fundierung: Es gibt eine wachsende Anzahl an wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen zum Thema Coaching, was zur Weiterentwicklung und Legitimation des Feldes beiträgt.
  • Individualisierung: Personalisierte, auf den Klienten zugeschnittene Coaching-Angebote werden immer populärer.
  • Corporate Coaching: Viele Unternehmen integrieren Coaching als festen Bestandteil ihrer Personalentwicklungsstrategie.

Herausforderungen Qualitätskontrolle: Aufgrund der Vielzahl von Anbietern und Methoden bleibt die Qualitätssicherung eine Herausforderung. Regulierung: Coaching ist in Deutschland nicht gesetzlich reguliert, was es schwierig macht, einheitliche Standards zu etablieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Coaching-Markt in Deutschland seit den 1980er Jahren ein erhebliches Wachstum und eine beträchtliche Professionalisierung erfahren hat, aber auch vor Herausforderungen wie der Qualitätskontrolle und der Regulierung steht.

Was ist Nondirektivität im Coaching? Nondirektivität ist ein Ansatz im Coaching, bei dem der Coach den Klienten in seiner eigenen Problemlösung und Entscheidungsfindung unterstützt, ohne selbst Ratschläge, Lösungen oder Richtungen vorzugeben. Der Coach stellt Fragen, bietet ein offenes Ohr und schafft einen sicheren Raum, in dem der Klient seine Gedanken und Gefühle erkunden kann. Der nondirektive Ansatz hat seine Wurzeln in der klientenzentrierten Therapie, die von Carl Rogers entwickelt wurde. Rogers betonte die Bedeutung von bedingungsloser positiver Wertschätzung, Echtheit und empathischem Verstehen in der therapeutischen Beziehung. Diese Prinzipien wurden später in vielen anderen Bereichen wie Coaching, Beratung und Pädagogik angewendet. Carl Rogers ist der Hauptvertreter der nondirektiven, klientenzentrierten Therapie, die die Grundlage für die Nondirektivität im Coaching bildet. Andere Psychotherapieansätze wie die Gestalttherapie und bestimmte Formen der systemischen Beratung integrieren ebenfalls nondirektive Elemente.

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Was kann die Mediationsbewegung von der Entwicklung des Coachings lernen?

Prof. Dr. Siegfried Greif ist Geschäftsführer für die Bereiche Coaching und Unternehmensberatung am Institut für wirtschaftspsychologische Forschung und Beratung GmbH (IwFB), Osnabrück. Neben seiner umfangreichen wirtschaftspsychologischen Forschung, u.a. zum Thema Change-Management hat er sich mit seinem Buch „Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion. Theorie, Forschung und Praxis des Einzel-und Gruppencoachings“ (ISBN: 978-3-8017-1983-8) als Nestor der deutschen Coaching-Psychologie-Forschung etabliert. Auf dem DBVC-Coaching-Kongress 2008 stellte er sein Modell zur Diskussion.

Entwicklungslinien des Coachings Seit den 1980er Jahren hat sich der Coaching-Markt in Deutschland enorm entwickelt und professionalisiert. Im Folgenden sind einige Schlüsselaspekte der Entwicklung des Coaching-Marktes in Deutschland dargestellt:

Frühe Phase (1980er-1990er) Beginnende Popularität: Das Konzept des Coachings begann in den 1980er Jahren in Deutschland an Popularität zu gewinnen, inspiriert von Entwicklungen in den USA und Großbritannien. Fokussierung: Anfänglich lag der Fokus auf dem Management und der Führungskräfteentwicklung in Unternehmen. Diversität der Ansätze: Verschiedene Coaching-Methoden und -Ansätze wurden eingeführt, oft ohne klare Standards oder Definitionen.

Wachstum und Professionalisierung (2000er) Boom in der Branche: Die Nachfrage nach Coaching-Dienstleistungen in verschiedenen Sektoren (Wirtschaft, Bildung, Gesundheit usw.) stieg an. Verbandsgründungen: Verschiedene Berufsverbände wie der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) oder die International Coach Federation (ICF) Deutschland wurden gegründet, um Standards und Ethikrichtlinien zu etablieren. Ausbildung und Zertifizierung: Zahlreiche Ausbildungsprogramme und Zertifizierungen wurden angeboten, um die Qualität der Coaching-Dienstleistungen zu sichern.

Aktuelle Trends (2010er-2020er)

  • Diversifikation: Neben Business Coaching gibt es jetzt auch Angebote in Bereichen wie Life Coaching, Gesundheitscoaching, Karrierecoaching und vieles mehr.
  • Digitales Coaching: Mit dem Aufkommen digitaler Technologien hat auch das Online-Coaching zugenommen.
  • Wissenschaftliche Fundierung: Es gibt eine wachsende Anzahl an wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen zum Thema Coaching, was zur Weiterentwicklung und Legitimation des Feldes beiträgt.
  • Individualisierung: Personalisierte, auf den Klienten zugeschnittene Coaching-Angebote werden immer populärer.
  • Corporate Coaching: Viele Unternehmen integrieren Coaching als festen Bestandteil ihrer Personalentwicklungsstrategie.

Herausforderungen Qualitätskontrolle: Aufgrund der Vielzahl von Anbietern und Methoden bleibt die Qualitätssicherung eine Herausforderung. Regulierung: Coaching ist in Deutschland nicht gesetzlich reguliert, was es schwierig macht, einheitliche Standards zu etablieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Coaching-Markt in Deutschland seit den 1980er Jahren ein erhebliches Wachstum und eine beträchtliche Professionalisierung erfahren hat, aber auch vor Herausforderungen wie der Qualitätskontrolle und der Regulierung steht.

Was ist Nondirektivität im Coaching? Nondirektivität ist ein Ansatz im Coaching, bei dem der Coach den Klienten in seiner eigenen Problemlösung und Entscheidungsfindung unterstützt, ohne selbst Ratschläge, Lösungen oder Richtungen vorzugeben. Der Coach stellt Fragen, bietet ein offenes Ohr und schafft einen sicheren Raum, in dem der Klient seine Gedanken und Gefühle erkunden kann. Der nondirektive Ansatz hat seine Wurzeln in der klientenzentrierten Therapie, die von Carl Rogers entwickelt wurde. Rogers betonte die Bedeutung von bedingungsloser positiver Wertschätzung, Echtheit und empathischem Verstehen in der therapeutischen Beziehung. Diese Prinzipien wurden später in vielen anderen Bereichen wie Coaching, Beratung und Pädagogik angewendet. Carl Rogers ist der Hauptvertreter der nondirektiven, klientenzentrierten Therapie, die die Grundlage für die Nondirektivität im Coaching bildet. Andere Psychotherapieansätze wie die Gestalttherapie und bestimmte Formen der systemischen Beratung integrieren ebenfalls nondirektive Elemente.

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