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Bitte barmherzig

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„HERR, lass mir deine Barmherzigkeit widerfahren, dass ich lebe“, so lautet die heutige Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine. Eine Bitte aus dem längsten aller 150 Psalmen, aus dem Psalm 119.

Beim Stichwort „Barmherzigkeit“ wird vielen Bibelkennern sofort die Geschichte vom barmherzigen Samariter in den Sinn kommen. Diese Geschichte ist ein Gleichnis, das Jesus als Antwort auf die Frage „Wer ist mein Nächster?“ erzählt hat. Wie alle Gleichnisse bedarf es der Deutung. Die Deutung lautet in der Regel: Der Nächste ist der am Wegesrand liegende, ausgeraubte und halb tot geschlagene Mensch und die barmherzige Zuwendung, die der Priester und der Levit nicht getan haben, die aber der Samariter getan hat, ist die von Gott geforderte Liebe, die den Nächsten so liebt wie sich selbst.

Eigentlich gibt es da doch gar keine andere Deutungsmöglichkeit, oder?

Und doch, Jesus stellt dem Schriftgelehrten, dem er dieses Gleichnis erzählt hat, eine Frage, die zu dieser Deutung nur schwer zu passen scheint.

Die Frage lautet: Wer von diesen dreien, also von Priester, Levit und Samaritaner, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?

Die richtige Antwort lautet: „Der die Barmherzigkeit an ihm tat.“

Mein Nächster ist also der, der mir Barmherzigkeit nahebringt, der mir in meiner Hilflosigkeit hilft und der mich in meiner Todesnot rettet.

In vielen Gleichnissen spricht Jesus in versteckter Form von sich selbst und von dem, wozu er in die Welt gekommen ist.

So auch hier. Ausgerechnet hinter dem Samaritaner, also hinter einem Vertreter einer Bevölkerungsgruppe, die den Juden zutiefst verhasst war, verbirgt sich Jesus selbst. Hinter der rettenden Zuwendung und der heilsamen Tat der Barmherzigkeit steckt die göttliche Rettung aus Gnade und das Heil des ewigen Lebens.

In Jesus begegnet uns die Erhörung der Bitte, die in Psalm 119 ausgesprochen ist. In ihm ist der lebendige Gott zu unserem Nächsten geworden und bringt uns das Heil, die Rettung und die Hilfe Gottes nahe.

Nur wer in seiner eigenen totalen Verlorenheit und Hilflosigkeit in Jesus die barmherzige und lebensrettende Zuwendung Gottes erfährt, findet in das von der Liebe bewegte Leben hinein. Nicht angestrengt, nicht im eigenen Bemühen, sondern frei, ungezwungen und in großer Dankbarkeit.

Die Quintessenz, die Jesus aus dem Gleichnis zieht, heißt nun nicht: „Und nun gehe hin und liebe deinen Nächsten!“, sondern: „Und nun geh hin und sei ein Nächster!“ Sei selber ein Mensch, der im Namen Gottes anderen Menschen die lebensbefreiende Barmherzigkeit nahebringt, der ihnen in ihrer Hilflosigkeit im Namen Gottes hilft und der sie aus Todesnot im Namen Gottes rettet.

Jesus will nicht, dass wir prüfen, ob ein notleidender Mitmensch in unsere vorgefertigte „Nächsten-Kategorie“ passt oder nicht, sondern er will, dass wir so agieren und reagieren, dass der Notleidende in uns seinen Nächsten findet, den er unangestrengt und frei und vor allem dankbar liebt, weil ihm durch ihn Gottes Barmherzigkeit begegnet ist.

Die Losung bleibt nicht bei uns als den Barmherzigkeits-Bedürftigen stehen, sondern will uns zu einem Kanal machen, durch den Gottes Barmherzigkeit nun auch zu anderen weiterfließt und sie leben und aufleben lässt.

Autor: Dietmar Kamlah


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Beim Stichwort „Barmherzigkeit“ wird vielen Bibelkennern sofort die Geschichte vom barmherzigen Samariter in den Sinn kommen. Diese Geschichte ist ein Gleichnis, das Jesus als Antwort auf die Frage „Wer ist mein Nächster?“ erzählt hat. Wie alle Gleichnisse bedarf es der Deutung. Die Deutung lautet in der Regel: Der Nächste ist der am Wegesrand liegende, ausgeraubte und halb tot geschlagene Mensch und die barmherzige Zuwendung, die der Priester und der Levit nicht getan haben, die aber der Samariter getan hat, ist die von Gott geforderte Liebe, die den Nächsten so liebt wie sich selbst.

Eigentlich gibt es da doch gar keine andere Deutungsmöglichkeit, oder?

Und doch, Jesus stellt dem Schriftgelehrten, dem er dieses Gleichnis erzählt hat, eine Frage, die zu dieser Deutung nur schwer zu passen scheint.

Die Frage lautet: Wer von diesen dreien, also von Priester, Levit und Samaritaner, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?

Die richtige Antwort lautet: „Der die Barmherzigkeit an ihm tat.“

Mein Nächster ist also der, der mir Barmherzigkeit nahebringt, der mir in meiner Hilflosigkeit hilft und der mich in meiner Todesnot rettet.

In vielen Gleichnissen spricht Jesus in versteckter Form von sich selbst und von dem, wozu er in die Welt gekommen ist.

So auch hier. Ausgerechnet hinter dem Samaritaner, also hinter einem Vertreter einer Bevölkerungsgruppe, die den Juden zutiefst verhasst war, verbirgt sich Jesus selbst. Hinter der rettenden Zuwendung und der heilsamen Tat der Barmherzigkeit steckt die göttliche Rettung aus Gnade und das Heil des ewigen Lebens.

In Jesus begegnet uns die Erhörung der Bitte, die in Psalm 119 ausgesprochen ist. In ihm ist der lebendige Gott zu unserem Nächsten geworden und bringt uns das Heil, die Rettung und die Hilfe Gottes nahe.

Nur wer in seiner eigenen totalen Verlorenheit und Hilflosigkeit in Jesus die barmherzige und lebensrettende Zuwendung Gottes erfährt, findet in das von der Liebe bewegte Leben hinein. Nicht angestrengt, nicht im eigenen Bemühen, sondern frei, ungezwungen und in großer Dankbarkeit.

Die Quintessenz, die Jesus aus dem Gleichnis zieht, heißt nun nicht: „Und nun gehe hin und liebe deinen Nächsten!“, sondern: „Und nun geh hin und sei ein Nächster!“ Sei selber ein Mensch, der im Namen Gottes anderen Menschen die lebensbefreiende Barmherzigkeit nahebringt, der ihnen in ihrer Hilflosigkeit im Namen Gottes hilft und der sie aus Todesnot im Namen Gottes rettet.

Jesus will nicht, dass wir prüfen, ob ein notleidender Mitmensch in unsere vorgefertigte „Nächsten-Kategorie“ passt oder nicht, sondern er will, dass wir so agieren und reagieren, dass der Notleidende in uns seinen Nächsten findet, den er unangestrengt und frei und vor allem dankbar liebt, weil ihm durch ihn Gottes Barmherzigkeit begegnet ist.

Die Losung bleibt nicht bei uns als den Barmherzigkeits-Bedürftigen stehen, sondern will uns zu einem Kanal machen, durch den Gottes Barmherzigkeit nun auch zu anderen weiterfließt und sie leben und aufleben lässt.

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