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Wenn der „väterliche Freund” sich als Täter entpuppt – was ist dir passiert, Daniel Arkadij Gerzenberg?
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Daniel Arkadij Gerzenberg gibt als Pianist weltweit Konzerte, in Lugano, in Taipeh, in Berlin an der Deutschen Oper oder im Pierre Boulez Saal. Er hat schon einen Haufen Preise eingesammelt und er unterrichtet Lyrik an der Hanns Eisler Hochschule in Berlin.
Ende letzten Jahres hat er uns eine Mail geschrieben: „(...) Ich wurde von meinem damaligen Kinderarzt sexuell missbraucht. Er hat den Kontakt zu mir über seine Arzttätigkeit hergestellt und angefangen, ein näheres Verhältnis zu mir aufzubauen, seit ich 13 war. Über diesen Zeitraum hat er nach und nach die Grenzen verschoben und meine Schwächen ausgenutzt, die unter anderem in meiner leistungsbezogenen Erziehung zum klassischen Pianisten begründet waren. (…) Mein Kinderarzt hat mich dann zum Beispiel in meinen schulischen Leistungen und meiner Ausbildung zum Pianisten gefördert. Da er auch sehr viel Positives für mich und meine Familie getan hatte, war es für mich sehr schwierig zu entziffern, dass ich eigentlich manipuliert wurde, um missbraucht zu werden.”
„Päderastie“ heißt das, was Daniel passiert ist, zu deutsch: Knabenliebe. Das ist diese besonders perfide Masche, bei der sich ein Täter als väterlicher Freund gibt und sich so Vertrauen erschleicht, dass er dann missbraucht. Weil es das schon in der griechischen Antike gab und weil die Betroffenen von den Tätern oft tatsächlich gefördert werden, sind viele Täter der Meinung, diese Form sexueller Gewalt wäre irgendwie okay. Das ist sie natürlich nicht.
Für das, was ihm passiert ist, hat Daniel Gerzenberg eine tolle, klare Sprache gefunden, und zwar in seinem Buch „Wiedergutmachungsjude” – ein Lyrikband, in dem er seine Erfahrungen verarbeitet.
Wenn ihr Daniel Gerzenberg live erleben wollt, geht das ganz bald: Am 06. März in Mannheim. Smash the Patriarchy! heißt der Abend. Dort sind auch viele andere dabei, die schon mal bei einbiszwei waren. Asha Hedayati oder auch Christina Clemm. Mehr Informationen findet ihr hier: Smash The Patriarchy! | Asha Hedayati, Christina Clemm, Laura Leupi, Daniel Arkadij Gerzenberg
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WEITERE INFOS
Ein Text über Päderastie Päderastie in der deutschen Jugendbewegung. Eine kulturwissenschaftliche Annäherung
Mit dem „pädagogischen Eros” und was das mit der Aufdeckung von Missbrauch an der Odenwaldschule zu tun hat, beschäftigt sich diese Sendung von 2010 Deutschlandfunk Kultur | Der pädagogische Eros
Das Buch, über das Daniel spricht Perlentaucher | Die Revolution missbraucht ihre Kinder
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HILFEANGEBOTE:
Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei
Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116 016 – anonym und kostenfrei
94 Episoden
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Daniel Arkadij Gerzenberg gibt als Pianist weltweit Konzerte, in Lugano, in Taipeh, in Berlin an der Deutschen Oper oder im Pierre Boulez Saal. Er hat schon einen Haufen Preise eingesammelt und er unterrichtet Lyrik an der Hanns Eisler Hochschule in Berlin.
Ende letzten Jahres hat er uns eine Mail geschrieben: „(...) Ich wurde von meinem damaligen Kinderarzt sexuell missbraucht. Er hat den Kontakt zu mir über seine Arzttätigkeit hergestellt und angefangen, ein näheres Verhältnis zu mir aufzubauen, seit ich 13 war. Über diesen Zeitraum hat er nach und nach die Grenzen verschoben und meine Schwächen ausgenutzt, die unter anderem in meiner leistungsbezogenen Erziehung zum klassischen Pianisten begründet waren. (…) Mein Kinderarzt hat mich dann zum Beispiel in meinen schulischen Leistungen und meiner Ausbildung zum Pianisten gefördert. Da er auch sehr viel Positives für mich und meine Familie getan hatte, war es für mich sehr schwierig zu entziffern, dass ich eigentlich manipuliert wurde, um missbraucht zu werden.”
„Päderastie“ heißt das, was Daniel passiert ist, zu deutsch: Knabenliebe. Das ist diese besonders perfide Masche, bei der sich ein Täter als väterlicher Freund gibt und sich so Vertrauen erschleicht, dass er dann missbraucht. Weil es das schon in der griechischen Antike gab und weil die Betroffenen von den Tätern oft tatsächlich gefördert werden, sind viele Täter der Meinung, diese Form sexueller Gewalt wäre irgendwie okay. Das ist sie natürlich nicht.
Für das, was ihm passiert ist, hat Daniel Gerzenberg eine tolle, klare Sprache gefunden, und zwar in seinem Buch „Wiedergutmachungsjude” – ein Lyrikband, in dem er seine Erfahrungen verarbeitet.
Wenn ihr Daniel Gerzenberg live erleben wollt, geht das ganz bald: Am 06. März in Mannheim. Smash the Patriarchy! heißt der Abend. Dort sind auch viele andere dabei, die schon mal bei einbiszwei waren. Asha Hedayati oder auch Christina Clemm. Mehr Informationen findet ihr hier: Smash The Patriarchy! | Asha Hedayati, Christina Clemm, Laura Leupi, Daniel Arkadij Gerzenberg
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Ein Text über Päderastie Päderastie in der deutschen Jugendbewegung. Eine kulturwissenschaftliche Annäherung
Mit dem „pädagogischen Eros” und was das mit der Aufdeckung von Missbrauch an der Odenwaldschule zu tun hat, beschäftigt sich diese Sendung von 2010 Deutschlandfunk Kultur | Der pädagogische Eros
Das Buch, über das Daniel spricht Perlentaucher | Die Revolution missbraucht ihre Kinder
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HILFEANGEBOTE:
Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei
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Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116 016 – anonym und kostenfrei
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