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Muss man drei "Behinderten" zuhören? Muss man nicht, man sollte. Karina Sturm, Jonas Karpa und Raúl Krauthausen brechen die Norm des Normalen auf und sprechen über Vielfalt, Inklusion und das Leben von Menschen mit Behinderung.
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1 USA: Diskriminierung per Gesetz - Wie behinderte Menschen um ihre Rechte fürchten 1:04:18
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Die aktuelle politische Entwicklung in den Vereinigten Staaten: Was würde die Abschaffung des Americans with Disabilities Act (ADA) für Menschen mit Behinderung bedeuten? Oder Änderungen bei Medicare und Medicaid? Und warum sollte jetzt Deutschland genau hinsehen, was in den USA passiert? Interviews mit den Behindertenvertreter*innen Jim LeBrecht, Jan Groh und Day Al-Mohamed. In Folge 64 unseres Bayern 2 Podcast schauen wir auf die aktuellen politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Wir sprechen mit mehreren Behindertenrechtsaktivist*innen darüber, was die Abschaffung des Americans with Disabilities Act (ADA), Medicare/Medicaid und der Diversity, Equity, Inclusion (DEI)-Initiativen für die behinderten Menschen vor Ort bedeuten würde und warum auch Deutschland jetzt genau hinsehen sollte. Dieser Podcast ist in drei Themenblöcke aufgeteilt, die für uns von besonders großer Relevanz schienen. Den Anfang macht ein Interview mit Jim LeBrecht , Co-Regisseur des bekannten Films “ Crip Camp ”, der für einen Oscar nominiert war und mittlerweile auf Netflix zu sehen ist. Im Interview mit Jim sprechen wir vor allem über den ADA und die damit assoziierten 504-Regelungen, die wichtigsten gesetzlichen Regelungen in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion von behinderten Menschen in den USA. Der ADA wurde auch in vielen anderen Ländern als Vorbild für lokale Gesetze genutzt und gilt als Vorbild und “Best Practice” Beispiel. Jim spricht darüber, was sich nach Einführung des ADA und 504 für behinderte Menschen im Land getan hat, und was es bedeuten würde, wenn diese Rechte wieder abgeschafft werden würden. Jim spricht im Interview von der Klage Texas vs. Kennedy. Eine Gruppe von 17 Bundesstaaten hat die US-Regierung verklagt und fordern das Gericht auf, die 504-Regelungen sowie die im Jahr 2024 aktualisierten Regelungen aufzuheben, die Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung im Gesundheitswesen und in sozialen Diensten schützen. Die Staaten fechten die 504-Regelungen als verfassungswidrig an. Teil der Klage war, dass unter dem Schirm des 504 auch trans Personen und spezifisch Genderdysphorie als Behinderungsform inkludiert waren. Diese Regelung wollten die 17 Staaten wieder ändern. Mittlerweile hat sich die Lage verändert. Nach unserem Gespräch mit Jim haben die Staaten zumindest den Teil fallen gelassen, indem sie die 504-Regelungen als verfassungswidrig anfechten. Die Klage selbst ist aber nicht zurückgezogen und das Gesundheitsministerium hat sich angeschlossen. Eine wichtige amerikanische Organisation, die gegen solche diskriminierenden Handlungen vorgeht, ist der Disability Rights Education and Defense Fund (DREDF). Außerdem versucht die derzeitige US-Regierung auch Programme abzuschaffen, die chronisch kranken und behinderten Menschen eine einigermaßen bezahlbare medizinische Versorgung gewährleisten und ihnen die Teilhabe am Leben ermöglichen, durch z. B. Pflege, ambulantes Wohnen usw. Diese staatlich geförderten Programme heißen Medicare und Medicaid . Medicare versorgt vor allem Menschen ab 65 Jahren sowie bestimmte jüngere Menschen mit Behinderungen, während Medicaid einkommensschwache Personen und Familien mit medizinischen Leistungen unterstützt. Für diesen Themenblock haben wir mit Patient*innenvertreterin Jan Groh gesprochen. Jan ist Autorin und betreibt den Blog ohtwist . Sie lebt außerdem mit dem Ehlers-Danlos-Syndrom und ist eine gute Bekannte von Karina. Mit Jan haben wir darüber gesprochen, was Medicare und Medicaid eigentlich bedeutet, welche akuten Veränderungen drohen und welche persönlichen Auswirkungen das auf die Community hätte. Jan erwähnt in ihrem Interview die Organisation adapt.org , die sich für die Rechte von Betroffenen einsetzt. Vor welchen Herausforderungen chronisch kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen im heutigen Gesundheitswesen stehen, darüber haben wir auch in zwei kürzlichen Podcastfolgen gesprochen: https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-1/ https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-2/ Im letzten Teil des Podcast sprachen wir mit Day Al-Mohamed . Day war während der Biden-Harris-Regierung als Leiterin der Behindertenpolitik im Weißen Haus tätig und ist außerdem blinde, preisgekrönte Filmemacherin und Creator der PBS-Serie RENEGADES . Mit Day sprachen wir über sogenannte DEI-Initiativen und was diese für behinderte Menschen bewirken. Außerdem erzählt uns Day davon, wie sich die derzeitigen Änderungen auf behinderte Menschen auswirken. Wir thematisieren drei Verordnung von Präsident Trump (“executive orders”): ● “ Beendigung radikaler und verschwenderischer Regierungsprogramme zu DEI und Präferenzen ”. ● “ Schutz von Frauen vor Extremismus der Gender-Ideologie ”. ● “ Beendigung illegaler Diskriminierung und Wiederherstellung von leistungsbasierten Chancen. ” Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
ME/CFS ist weit weit mehr als "ein bisschen erschöpft sein". Betroffene Menschen stoßen an zahlreiche Barrieren im Gesundheits- und Sozialsystem. Alina Snowwhite und andere können dazu viel erzählen. In dieser Folge unseres Bayern 2 Podcast widmen wir uns einem der von der Medizin lange ignorierten Thema : ME/CFS . Wir sprechen mit Gästin Alina Snowwhite darüber, was ME/CFS überhaupt bedeutet, wie der Alltag mit der Erkrankung aussieht und welche Wünsche Betroffene haben. Alina ist von moderatem ME/CFS betroffen und auf Instagram als Alina Snowwhite unterwegs. Sie ist außerdem Model, Aktivistin, frühere Athletin und Host des Podcasts “Spoons Out Of Control” Podcast, bei dem Karina auch schon mal zu Gast war. Wir sprechen mit Alina darüber, warum ME/CFS überhaupt nichts mit Müdigkeit zu tun hat, sondern eine schwere neuroimmunologische Erkrankung ist. ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom und betrifft den ganzen Körper. Neben der schweren und dauerhaften Erschöpfung (Fatigue), die auch durch Ausruhen nicht besser wird, leben die Betroffenen mit einer Vielzahl anderer Symptome, die ihre Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen, wie kognitive Dysfunktion und orthostatische Intoleranz. Als zentrales Leitsymptom gilt die post-exertionelle Malaise (PEM), eine Zustandsverschlechterung nach jeglicher Belastung - oft auch als “Belastungsintoleranz” bezeichnet - die Tage oder Wochen anhält und in einem Crash enden kann. Alina erzählt uns, welche Aktivitäten in ihrem Fall zu einem Crash führen kann und wie schwierig es war als Frau mit unsichtbaren Symptomen überhaupt eine Diagnose zu bekommen. Alina teilt mit uns die Barrieren im Gesundheits- und Sozialsystem. Sie erzählt davon, wie sie von mehreren Mediziner*innen gaslighted wurde. Über Gaslighting und die Herausforderungen im Gesundheitssystem haben wir auch in Episode 61 gesprochen. Außerdem wurde Alina der Pflegegrad verweigert, als sie schwer betroffen war. Da es für nicht betroffene Menschen sehr schwierig ist, sich vorzustellen, was es bedeutet, schwer(st) betroffen zu sein und die Betroffenen keine Plattform haben, weil sie meist bettlägrig sind und daher oft keine Stimme haben, haben wir die O-Töne von 20 Betroffenen eingebunden. Wir haben in dieser Folge zwei 7-minütige Einspieler, in dem schwer(st) Betroffene von ihrem Alltag mit ME/CFS erzählen und von ihren Wünschen für die Zukunft. Wir verstehen, dass wir ein einer einstündigen Folge nicht sämtliche Schweregrade und Perspektiven darstellen können und auch nicht 20 O-Töne in ihrer Vollständigkeit zeigen konnten. Doch wir wollten auch nicht Teil des Problems sein und gerade die schwer Betroffenen weiter silencen. Daher haben wir uns entschieden alle Ausschnitte aus allen O-Tönen als Transkript komplett anonymisiert zum Lesen bereitzustellen. Wir sprechen mit Alina weiter über ihre Lebensqualität als mittlerweile moderat Betroffene. Selbst bei einem milden Verlauf ist das Aktivitätsniveau der Betroffenen bereits um etwa 50 Prozent im Vergleich zu gesunden Menschen reduziert. Bei einem moderaten Verlauf sind die Betroffenen oft nicht mehr in der Lage, einer Arbeit nachzugehen und können das Haus nicht verlassen. Sie sind in allen Bereichen eingeschränkt. Beim schweren Verlauf sind einfache Tätigkeiten wie Duschen oder Zähneputzen kaum noch möglich. Bei sehr schwerem ME/CFS können die Betroffenen meist ihr Bett nicht mehr verlassen und benötigen umfassende Pflege. Ein schwerer Verlauf von ME/CFS ist mit der Lebensqualität von Krebserkrankungen im Endstadium vergleichbar. Wir haben Alina gefragt, welche Ressourcen ihr geholfen hat, und sie hat uns folgende empfohlen: Instagram: @mecfs_research @me_cfs_portal @fatigatio.mecfs @dg_mecfs @mmissinggermany @liegenddemo @nichtgenesen Websites: https://www.mecfs.de/ https://www.liegenddemo-bodensee.de/ https://www.fatigatio.de/ Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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1 Literatur und Behinderung - Live von der Leipziger Buchmesse 1:09:24
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Protagonist*innen mit Behinderung: Wie authentisch werden sie in "Fourth Wing" von Rebecca Yarros, in "Hey, Guten Morgen, wie geht es dir?" von Martina Hefter, und in "Nacht der Schildkröte" von Greta Olivo dargestellt? In Episode 62 brechen wir mal wieder mit der “Norm”, denn sie besteht aus zwei Teilen: Raúl und Karina, live von der Leipziger Buchmesse und Jonas mit Karina, aus dem Studio! Wir sprechen über Literatur mit behinderten Protagonist*innen und typische Klischees über Behinderung in Medien. Ob den Autor*innen, der von uns gelesenen Büchern, die Darstellung behinderter Menschen geglückt ist, erfahrt ihr in dieser Folge unseres Bayern 2 Podcasts. Leider ist die Darstellung von Behinderung auch heute noch oft stereotyp. Oft werden behinderte Menschen auf ihre Behinderung reduziert und diese dann genutzt, um für nicht-behinderte Menschen zum einen als Inspiration zu dienen ( Inspiration Porn bzw. Held*innengeschichten). Wir erwähnen im Podcast als Beispiel für Inspiration Porn den Film “ Ziemlich beste Freunde ”. Auf der anderen Seite werden behinderte Menschen in Filmen auch häufig zu endlos leidenden Opfern gemacht, so z. B. in der Kinderserie “ Heidi ”. Ein weiteres genutztes Narrativ ist die Erlösung, was in der Regel das Sterben der behinderten Person bedeutet. Ein klassisches Beispiel, das wir diskutieren, ist “Million Dollar Baby”, aber genauso “ Ein ganzes halbes Jahr ”. Manche Autor*innen nutzen auch eine abwertende Sprache, die Menschen mit Behinderung als “minderwertig” oder eine Last darstellt. So z. B. das Zitat am Anfang der Podcastfolge, das aus dem Buch “ Brüderchen ” von Clara Dupont-Monod stammt. Es gibt aber auch positive Beispiele, wie Raúl auf der Buchmesse sagt, z. B. die kürzlich erschienene Serie “ Echo ”, deren Hauptcharakter eine indigene, taube Frau mit Beinprothese ist, die von einer Schauspielerin gespielt wird, die eben auch all das ist. Ob Filme Menschen mit Behinderung akkurat darstellen, kann man z. B. mit dem Tyrion-Lannister-Test , eine Art Bechdel-Test nur für Behinderung, überprüfen. In dieser Folge haben wir geschaut: Welche Bücher, vor allem Belletristik, nutzen denn nicht die gängigen Stereotypen und wo kommen behinderte Charaktere ganz selbstverständlich vor - Stichwort: Disability Mainstreaming. Folgende Bücher aus dem Bereich Belletristik sind uns dabei positiv aufgefallen: ● “ Fourth Wing ", “Iron Flame" und “Onyx Storm" von Rebecca Yarros : eine derzeitige Trilogie, in der die Hauptdarstellerin mit dem Ehlers-Danlos-Syndrom lebt. ● “ Nacht der Schildkröte “ von Greta Olivo : ein Coming-of-Age-Roman, in dem die Hauptdarstellerin eine progressive Augenerkrankung hat, die zur Erblindung führt. ● “ Hey, Guten Morgen, wie geht es dir? “ von Martina Hefter - ein Roman in dem einer der Hauptprotagonisten mit Multipler Sklerose lebt und Pflege benötigt. Gleichzeitig haben wir natürlich auch einige Sachbücher zum Thema Behinderung gelesen und besonders spannend fanden wir: ● “ Mit Kindern über Diskriminierung sprechen ” von Olaolu Fajembola & Tebogo Nimindé-Dundadengar . Wir haben das Buch auch schon gereviewt . ● “ Eugenische Phantasmen – Eine deutsche Geschichte“ von Dagmar Herzog . Hier als Review . ● “ Angry Cripples “ von Luisa L‘Audace und Alina Buschmann . Zum Thema Angry Cripple haben wir auch schon eine Podcastfolge gemacht. Außerdem haben wir das Buch reviewt . Außerdem haben Raúl und Karina selbst Bücher geschrieben. Raúls aktuelles Buch heißt “ Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden. ”. Karinas letztes Buch hat den Titel “ Stoppt Ableismus ”. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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1 Mediziner*innen mit Behinderungen (Teil 2) - Wie barrierefrei ist die medizinische Versorgung? 48:18
Praxen ohne Rampen, Ärzt*innen, die sich mit Glasknochen und seltenen Erkrankungen nicht auskennen... Wie gut bzw. schlecht ist die Gesundheitsversorgung für behinderte Menschen in Deutschland? Und was hat alles mit dem Begriff Gaslighting zu tun? In Folge 61 unseres Bayern 2 Podcasts haben wir zum zweiten Mal Dr. Leopold Rupp und Hannah Hübecker zu Gast. In dieser Fortsetzung von Episode 60 sprechen darüber, wie gut bzw. schlecht die Gesundheitsversorgung für behinderte Menschen in Deutschland ist. Wir schauen unter anderem, welche Barrieren es im Gesundheitssystem gibt, wie sie sich je nach Behinderungsart oder Geschlecht verändern und was das alles mit dem Begriff Gaslighting zu tun hat. Hannah ist Medizinstudentin in Essen, Klimaaktivistin und lebt mit Friedreich’s Ataxie. Ihr könnt ihr auf Instagram folgen. Leopold ist Arzt in Weiterbildung zum Allgemeinarzt an der Berliner Charité, 3x Deutscher Meister im Schießen und Rollstuhlfahrer. Auch Leopold könnt ihr auf Instagram folgen. In dieser Folge sprechen wir über mehr als nur die physischen Barrieren in Praxen, die auch heute immer noch nicht weitreichend barrierefrei sind. Karina erwähnt, dass es für Menschen mit seltenen Erkrankungen, wie dem Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS), noch ganz andere Barrieren gibt, über die kaum gesprochen wird. Zum Beispiel gibt es für Menschen mit EDS mittlerweile kaum noch kassenärztliche Versorgung, weil viele der Expert*innen aufgrund der Komplexität und des Zeitaufwands nur noch privatärztlich tätig sind. Viele Betroffene können sich solche Termine nicht leisten, weil sie z. B. erwerbsunfähig sind. Andere können die weiten Wege zu Expert*innen nicht zurücklegen. So sind Menschen mit komplexen Erkrankungen wie EDS in Deutschland häufig unterversorgt. In diesem Zusammenhang sprechen wir auch darüber, dass es in Deutschland eine klare Zwei-Klassen-Medizin gibt, die es Menschen mit seltenen und komplexen chronischen Erkrankungen noch schwerer macht, gut behandelt zu werden. Wir diskutieren mit unseren Gäst*innen außerdem das Thema Gaslighting, was besonders für Frauen mit Behinderung ein besonders großes Problem ist. Sie sind in der Medizin häufig einem Gender Bias ausgesetzt. Gender Bias bezeichnet die systematische Benachteiligung eines Geschlechts aufgrund von Stereotypen, Vorurteilen oder gesellschaftlichen Normen. Ein häufiges Vorurteil in der Medizin und in Bezug auf Frauen ist, dass Frauen bei Schmerzen emotional übertreiben, was dazu führt, dass ihre Beschwerden häufiger nicht ernst genommen, als psychisch abgetan oder unzureichend behandelt werden. Dazu gibt es verschiedene Studien . Gender Bias führt häufig zu Gaslighting . Gaslighting ist eine Art der emotionalen Misshandlung, bei der die Betroffenen so lange manipuliert werden, bis sie ihre eigene Wahrnehmung und Realität in Frage stellen. “Medical Gaslighting” wird häufig im Kontext mit Machtstrukturen, Abhängigkeitsverhältnissen und Gender verwendet, wie z. B. im Kontakt zwischen Mediziner*innen und deren Patient*innen. Dank COVID und Long-Covid war Gaslighting das Wort des Jahres 2022 . Außerdem haben wir in dieser Folge Raúls Buch „Als Ela das All erobert” erwähnt, als auch die App “Broken Lifts”. Falls ihr uns spontan live erleben wollt, am 29. März sind wir um 15.15 Uhr auf der Leipziger Buchmesse und sprechen dort über Literatur und Behinderung. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
Mit Behinderung Medizin studieren und im Krankenhaus arbeiten, davon erzählen Hannah Hübecker und Dr. Leopold Rupp. Und: muss man Behinderung eigentlich heilen bzw. was hat das alles mit dem medizinischen Modell von Behinderung zu tun? In Episode 60 unseres Bayern2-Podcasts Die Neue Norm haben wir gleich zwei Gäst*innen: Hannah Hübecker und Dr. Leopold Rupp, beide Mediziner*innen mit Behinderung, die uns in der ersten Folge einer zweiteiligen Reihe aus ihrem Alltag in der Klinik erzählen. Wir sprechen unter anderem darüber, wie schwierig es ist, mit Behinderung Medizin zu studieren und dann als Ärzt*in zu arbeiten, ob man Behinderung eigentlich heilen muss und was das alles mit dem medizinischen Modell von Behinderung zu tun hat. Hannah ist Medizinstudentin in Essen, Klimaaktivistin und lebt mit Friedreich’s Ataxie. Ihr könnt ihr auf Instagram folgen. Leopold Arzt in Weiterbildung zum Allgemeinarzt an der Berliner Charité, 3x Deutscher Meister im Schießen und Rollstuhlfahrer. Auch Leopold könnt ihr auf Instagram folgen. In dieser Folge sprechen wir unter anderem über Modelle von Behinderung, vor allem über das medizinische und das soziale Modell. Das medizinische Modell sieht Behinderung als individuelles Problem an, das durch eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung verursacht wird. Hauptziel ist die Heilung oder Linderung der Behinderung durch medizinische Interventionen oder Rehabilitation. Menschen mit Behinderungen werden oft als “Patient*innen“ betrachtet und auf die Diagnose reduziert. Dieses Modell wird häufig im medizinischen Bereich angewandt und ist veraltet und ableistisch. Das soziale Modell sieht Behinderung als ein gesellschaftlich erzeugtes Problem an. Die Behinderung resultiert nicht nur aus individuellen Beeinträchtigungen, sondern aus den Barrieren, die die Gesellschaft errichtet. Man wird behindert; nicht man ist behindert. Es geht darum, die Barrieren in der Gesellschaft abzubauen, sei es in Form von physischen Hindernissen, diskriminierenden Einstellungen oder fehlenden Unterstützungsstrukturen. Das medizinische Modell von Behinderung ist tief verankert in der Gesellschaft. Jonas erwähnt in dem Zusammenhang z. B. eine besonders ableistische Kampagne “Helft uns wach zu küssen!” , die darauf ausgelegt ist, Menschen mit Lernschwierigkeiten zu “heilen”. Auch gab es vor Kurzem einen großen Skandal über “Jule Stinkesocke”, ein Fake Account auf Social Media, der lange Zeit aus dem Leben einer angeblich jungen Ärztin mit Behinderung berichtet hat - bis herauskam, dass die Person hinter dem Account gar keine junge Frau war… Im ZDF lief dazu eine Dokumentarfilmreihe “WTF is Jule?!“ . Die Neue Norm hat mit einer der Autor*innen der Serie ein Interview geführt. Außerdem sprechen wir in dieser Folge auch darüber, wie Ärzt*innen Behinderung oft nicht wirklich begreifen. Jonas erwähnt ein Beispiel von Ninia LaGrande, die in Raúls Talkshow " Krauthausen Face To Face ” zu Gast war und dort über einen Besuch bei einer Gynäkologin spricht. Das Thema Medizin haben wir auch in unserer Folge “ Stadt oder Land ” angeschnitten. Falls euch unser Podcast gefällt, dann kommt doch am Samstag, 29. März, auf die Leipziger Buchmesse . Ab 15.15 Uhr werden wir auf der Bühne des Forums offene Gesellschaft live über Behinderung und Literatur sprechen. Wir freuen uns auf euch! Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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1 Europapolitik mit Katrin Langensiepen: Welche Rolle spielt Behinderung? 1:08:36
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Was machen Abgeordnete im Europaparlament eigentlich? Wie sieht der Alltag einer Abgeordneten mit Behinderung aus? Und wie ist der Weg in die Politik? Was machen Abgeordnete im Europaparlament eigentlich? Wie sieht der Alltag einer Abgeordneten mit Behinderung aus? Und wie setzen europäische Länder die UN-Behindertenrechtskonvention um? Darüber sprechen wir in dieser Folge unseres Bayern 2 Podcasts mit Katrin Langensiepen, die für die Grünen im Europaparlament sitzt. Sie ist eine von nur drei Abgeordneten mit sichtbarer Behinderung. Katrin Langensiepen erzählt, welche Folgen die letzten EU-Wahlen auf die Rechte marginalisierter Communities hatten und wie es um das Thema Inklusion steht. Über die Wahlen haben wir in Episode 51 gesprochen. Außerdem unterhalten wir uns darüber, wie wichtig Repräsentation im Parlament ist und was sich dort seit den letzten Wahlen verändert hat. Katrin Langensiepen berichtet von der 2./3. Staatenprüfung der UN-Behindertenrechtskonvention , bei der sie live in Genf dabei war. In Episode 44 haben wir ausgiebig über die UN-BRK gesprochen. Wir diskutieren außerdem, welche europäischen Länder die UN-BRK besser umsetzen und inwiefern der Americans with Disabilities Act (ADA) auch heute noch als Vorbild für Europa gilt. Wir haben auf unserer Seite www.dieneuenorm.de eine ganze Reihe mit spannenden Interviews mit vielfältigen Politiker*innen , für die wir unter anderem auch mit Katrin Langensiepen gesprochen haben. Zusätzlich hatten wir in Episode 56 ein Gespräch über Politik, Engagement und Tourette mit SPD-Abgeordneten Bijan Kaffenberger. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/notizbuch/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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1 Autismus- Auf dem Spektrum in einer neurotypischen Welt 1:08:53
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Sagt man jetzt Autist*in oder Person mit Autismus? Wie lebt es sich als Autist in einer neurotypischen Gesellschaft? Und wie sieht denn der stereotype Autist aus? Mit dabei Manuel Stark. Sagt man jetzt Autist*in oder Person mit Autismus? Wie lebt es sich als Autist in einer neurotypischen Gesellschaft? Und wie sieht denn der stereotype Autist aus? Über all diese Dinge, und warum die Zahl Drei bei Raul rot ist und Jonas’ Verkehrsschilder Gesichter haben, sprechen wir in unserem BR2-Podcast die Neue Norm. Heute mit dem Experten Manuel Stark. Manuel Stark ist Erzähljournalist - was das ist, auch darüber sprechen wir in dieser Folge - und außerdem Host des SWR-Podcasts “ Nicht Witzig ”, in dem er mit Comedians über Humor spricht. Manuel ist außerdem Autist. In einem Zeit-Artikel beschreibt Manuel, wie er seine Identität als Autist gefunden hat und spricht offen darüber: “ Was heißt hier autistisch ”. In dieser Folge sprechen wir unter anderem über Manuels Selbstfindungsreise nach der Diagnose, mit welchen Barrieren er im Alltag zu tun hat und welches Halbwissen rund um Autismus im Netz kursiert, z. B. zu schädlichen Therapieformen wie ABA. Wir sprechen darüber, was bunte Zahlen und Verkehrsschilder mit Gesichtern mit Synästhesie zu tun haben und welche schwerwiegenden Konsequenzen das ständige “Masking”, also das Unterdrücken von autistischen Verhaltensweisen, um sich einer neurotypischen Gesellschaft anzupassen, für Autist*innen hat. Außerdem klärt Manuel uns darüber auf, warum die ganzen “Savants” (Menschen mit Savant-Syndrom haben ein besonders herausragendes Talent, das häufig als “Inselbegabung” bezeichnet wird) in Hollywoodstreifen eigentlich so gar nichts mit Autismus zu tun haben. Beispielsweise sind Filme wie “ Rain Man ” oder die Serie “ The Good Doctor ” besonders schlechte Darstellungen von Autismus. Gute Repräsentation findet sich z. B. in “ Imitation Game ”, “ Wochenendrebellen ” oder den Pixar-Filmen “ Float ” und “ Loop ”. Übrigens, wir haben kürzlich mit der Politikerin Sabine Grützmacher ebenfalls über Stereotypen gesprochen. Bücher, die Manuel zum Thema Autismus empfiehlt, sind folgende: “ Der Junge, der zu viel fühlte “, “ Autistisch, kann ich fließend ”, und „ Schattenspringer “ Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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Alles so schön grün versus viele Kinos und Theater - ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnen will, hat viele Aspekte. Für Menschen mit Behinderung hängt es aber auch von Gesundheitsversorgunng und Mobilitätsangeboten ab. Wo lebt es sich besser als behinderte Person? In der großen Stadt mit einem Überfluss an Angeboten oder im ländlichen Raum, wo Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe noch geschätzt werden? In unserem Bayern 2 Podcast sprechen wir über die Pros und Kontras des Stadt- versus Landlebens. In dieser Folge sprechen Jonas, Raúl und Karina über die Vorzüge und Nachteile vom Großstadttrubel oder dem Kleinstadtdasein. Wir diskutieren die Vor- und Nachteile beider im Bereich Gesundheitsversorgung, Barrierefreiheit, Mobilität, Bildung und Inklusion, Disability Needs, und Aktivismuszene. Karina argumentiert, dass das Dorfleben mit seltener chronischer Erkrankung ( Ehlers-Danlos-Syndrom ) nicht viel mit der Romantik aus der Serie “Der Landarzt” zu tun hat. Tatsächlich gibt es nämlich kaum noch Landärzte. In Bayern haben beispielsweise weder die Landarztprämie von 60.000 Euro noch geförderte Medizinstudienplätze für zukünftige Landärzte irgendwas gebracht. In einem O-Ton spricht Karina’s Freundin Josefine über die Schwierigkeiten in der Versorgung ihrer Tochter mit ME/CFS, die auf Hausbesuche im ländlichen Franken angewiesen sind. Außerdem sprechen wir über Barrierefreiheit und Mobilität. Raúl erwähnt, dass er im ländlichen Raum nach 17 Uhr oft nicht mehr mit der Bahn fahren kann, weil es kein Personal gibt, um ihm beim Einsteigen zu helfen und die Züge nachwievor nicht barrierefrei sind (siehe auch Folge #14 Mobilität ). Jonas sagt, dass es für ihn als Person mit Sehbehinderung eigentlich unmöglich ist, ländlich zu leben, wenn nur einmal am Tag ein Bus fährt. Er darf nicht Auto- oder Fahrradfahren und könnte ohne öffentliche Verkehrsmittel nirgends hin (siehe auch #30 Wohnen ). Eine Studie des BMAS hat Menschen mit Behinderungen in Privathaushalten über Barrieren im öffentlichen Raum befragt und viele fanden Hindernisse auf Straßen (26 %) seien ein großes Problem, bzw. unverständliche Lautsprecheransagen (23 %), fehlende Aufzüge (19 %), schwer zu bedienende Automaten (18 %), oder schwer lesbare Pläne oder Aushänge (18 %). Zu den Barrieren bei Verkehrsmitteln sagten behinderte Menschen in Privathaushalten, dass es zu wenig öffentliche Verkehrsmittel gäbe; die, die es gibt, seien nicht nutzbar; es gebe auch zu wenig Taxen oder sie können sich kein Auto leisten. Lisa, Mama einer behinderten Tochter, die ihr schon von unserer Folge zu Pränataldiagnostik kennt, erzählt uns im Podcast darüber, wie Inklusion vor allem im Bereich Bildung auf dem Land auch ganz gut funktionieren kann und welche Erfahrungen sie und Tochter Frieda im ländlichen Raum München gemacht haben. Tja, alles hat Vor- und Nachteile. Wenn ihr wissen wollt, ob sich Raúl, Jonas und Karina eher als “Don des Dorfes” oder als Stadtmenschen entpuppen, hört mal rein in unsere Folge “Stadt versus Land” in der ARD-Audiothek oder kommentiert hier, wo ihr euch zuhause fühlt und warum! Wir freuen uns von euch zu hören. PS: Wir können auch empfehlen, den Song zu hören, den wir im Intro kurz zitiert haben: “Don des Dorfes” vom Lumpenpack, die seit unserem Auftritt auf dem PULS Open Air die gemeinsame Lieblingsband des Podcastteams sind. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
Die wichtigsten Weichen für einen gesellschaftlichen Wandel werden in der Politik gestellt. Grund genug einen Blick in den politischen Alltag zu werfen: Mit dem hessischen SPD-Landtagsabgeordneten Bijan Kaffenberger geht es um Digitalisierung, Kultur, Tourette und Vorbild sein. #56 Über Politik, Engagement und Tourette – mit Bijan Kaffenberger Die wichtigsten Weichen für einen gesellschaftlichen Wandel werden in der Politik gestellt. Grund genug für uns, in unserem Bayern 2 Podcast mal einen Blick in den politischen Alltag zu werfen. Wir sprechen in dieser Episode mit dem hessischen SPD-Landtagsabgeordneten Bijan Kaffenberger über Digitalisierung, Kultur, Tourette und versuchen, ihm unsere politischen Wünsche mit auf den Weg zu geben. Bijan Kaffenberger wurde am 25. Mai 1989 in Darmstadt geboren. Nach dem Abitur 2008 arbeitete Kaffenberger als Selbständiger in der IT-Beratung und Netzwerkinstallation. 2009 bis 2012 studierte er Wirtschaftswissenschaften und absolvierte 2012 bis 2015 seinen Master in International Economics and Economic Policy an der Johann-Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Kaffenberger arbeitete von 2016 bis zu seinem Einzug in den Landtag im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft als Referent für Breitbandausbau und Digitalisierung. Bijan Kaffenberger hat das Tourette Syndrom und war bereits in unserer Artikel-Reihe über vielfältige Politiker*innen zu Gast. „Allein, dass ich da bin, ist grundsätzlich ein Zeichen von Diversität.“ Ein Gespräch mit SPD-Politiker Bijan Kaffenberger Wir sprechen in der Episode unter anderem über Diskriminierung und Klischees über Menschen mit Behinderung. Bei der Darstellung von Tourette erwähnen wir die Filme Vincent will Meer und Lammbock , sowie Crazy als weiteren Coming-of-age Film. Kaffenberger spielte in dem Theaterstück „ Chinchilla Arschloch, waswas “ der deutsch-schweizerischen Künstler*innengruppe Rimini Protokoll mit und schrieb das Buch „ Was machen Politiker eigentlich beruflich? “, in denen er über seine Behinderung spricht. Weitere Episoden, in denen wir über Politik gesprochen haben: Episode 19: Bundestagswahl 2021 Episode 44: UN-BRK Episode 51: Europawahl 2024 Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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1 Frauen mit Behinderung… sprechen über mehrfache Diskriminierung 1:19:34
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Sendepause für Raúl Krauthausen und Jonas Karpa! In dieser Episode spricht Karina Sturm mit den beiden Journalistinnen Rebecca Maskos und Amy Zayed über Diskriminierungserfahrungen, Intersektionalität und das Empowerment von Frauen mit Behinderung. Sendepause für Raúl Krauthausen und Jonas Karpa! In dieser Episode unseres Bayern 2 Podcasts spricht Karina Sturm mit den beiden Journalistinnen Rebecca Maskos und Amy Zayed über Diskriminierungserfahrungen, Intersektionalität und das Empowerment von Frauen mit Behinderung. Rebecca Maskos Rebecca Maskos lebt in Berlin und ist Professorin für Disability Studies an der Alice Salomon Hochschule. Studiert hat sie Psychologie und gelernt Journalismus – zum Beispiel als Volontärin bei Radio Bremen. Auch heute noch schreibt sie hin und wieder als freie Autorin für Behindertenpolitik. Sie ist als kleinwüchsige Frau im Rollstuhl unterwegs, interessiert sich für alle Arten von sozialen Bewegungen und fragt sich, was mit diesen sogenannten Schwerstmehrfachnormalen los ist. Vor ihrer Professur hat sie in feministischen und behindertenpolitischen Verbänden gearbeitet und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an Hochschulen. Sie hat verschiedene aktivistische Projekte mitgegründet wie z.B. Leidmedien.de , die Zeitschrift „ Mondkalb " und die Berliner „ Behindert und verrückt feiern Pride Parade ". Rebecca Maskos hat eine eigene Webseite und ihr findet sie auf Instagram . Zusammen mit Mareice Kaiser hat sie das Buch „ Bist du behindert oder was? “ veröffentlicht und in dem Sammelband „ Unlearn Patriarchy 2 " einen Essay mit dem Titel „Unlearn Ableismus" geschrieben. Amy Zayed Amy Zayed wurde 1974 in Paderborn geboren. Mit 14 kam sie durch Zufall zum britischen Soldatensender BFBS, wo sie bis 2008 als freie Autorin, Reporterin und Redakteurin arbeitete. Nach dem Abitur studierte sie Englisch, Französisch und Philosophie an der Universität Bielefeld und volontierte beim WDR. Amy arbeitet nun als freie Autorin und Redakteurin für alle ARD Hörfunkwellen, sowie die BBC. Seit 2020 moderiert sie für den Verlag Bastei Lübbe den John Sinclair Podcast . Amy Zayed ist auf Instagram aktiv. Gewalt und Diskriminierung In der Episode ging es unter anderem um Gewalt gegen Frauen mit Behinderung. Dabei wurden zwei Studien erwähnt, die beide vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt wurden: Monika Schröttle, Maria Arnis, Clemens Kraetsch, Tanah Homann, Tamara Herl, Tim La Guardia, Claudia Weis, Clara Lehmann (2024): Gewalt und Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe . Monika Schröttle, Maria Arnis, Clemens Kraetsch, Tanah Homann, Tamara Herl, Tim La Guardia (2024): Sexuelle Belästigung, Gewalt und Gewaltschutz in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) . https://dieneuenorm.de/podcast/gewalt/ Folgende Personen, Organisationen und Aktionen wurden in der Episode erwähnt: Martina Puschke und Gitte Faber von Weibernetz e.V, Bundesverband Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen - Frauen gegen Gewalt e.V. (BFF) Auf https://www.suse-hilft.de/de/ (einem Projekt des BFF) kann man auch barrierefrei und niedrigschwellig Hilfsangebote für behinderte Frauen recherchieren. Leidmedien.de #AbleismTellsMe #AbleismusTötet AbilityWatch e. V. Empowernde Aktivistinnen Aktivistinnen mit Behinderungen (Social Media Accounts, mit freundlicher Unterstützung von @dramapproved ): Alana (Instagram: @rollingalana ) Alina Buschmann (Instagram: @dramapproved ) Alina Snowwhite (Instagram: @alina_snowwhite ) Amie Savage (Instagram: @amiesxart ) Andrea Schöne (Instagram: @schoeneandrea ) Anna Spindelndreier (Instagram: @anna_spindelndreier ) Anne Gersdorff (Instagram: @gersilein ) Behind.art.ist (TikTok: @ behind.art.ist ) Carina Kühne (Instagram: @carinakuhne ) Carolin Treml (Instagram: @carolin.coralinart ) Chris Lily Kiermeier (Instagram: @sexabled ) Christiane Link (Instagram: @christianelink ) Corinna Rüffer (Instagram: @crueffer_mdb ) Fabiana Hier (Instagram: @fabianahier ) Inga Julia Reichelt (Instagram: @cripical_thinking ) Inklusion für Anfänger (Instagram: @inklusion_fuer_anfaenger ) Initiative Barrierefrei Feiern (Instagram: @initiativebarrierefreifeiern ) Irina Angerer (Instagram: @irina.angerer ) Jana Sophie (Instagram: @nocolon.stillrollin ) Janina Nagel (Instagram: @janina_nagel_ ) Jasmin Dickerson (Instagram: @jasmintaschannadickerson ) Jennifer Sonntag (Instagram: @blind.feminista ) Jessi (Instagram: @jessii.maike ) Julia Niederstrasser (Instagram: @julia_niederstrasser_ ) Katrin Aimee (Instagram: @katrin.aimee ) Katrin Langensiepen (Instagram: @katrinlangensiepen ) Karina (Instagram: @wolkenkruemel ) Kübra Sekin (Instagram: @iamkubra_ ) Lea Gockel (Instagram: @lea.gockel ) Lea Raak (Instagram: @insulea.de ) Lela Finkbeiner (Instagram: @lela.finkenbeiner ) Lena Cornelissen (Instagram: @cornelissenlena ) Lisa-Marie Lehner (Instagram: @lisamarielehner_ ) Lotte Liebertee (Instagram: @lotte_liebertee ) Luisa L’Audace (Instagram: @luisalaudace ) Lydia Zoubek (Instagram: @lydiaswelt ) Mädchenhaus Bielefeld (Instagram: @mädchenhaus.bielefeld ) Mela Eckenfels (Instagram: @ariyenne ) Melly Maeh (Instagram: @melly_maeh ) Mechthild Kreuser (Instagram: @inklusiveachtsamkeit ) Nadine Rokstein (Instagram: @stoeckchen_mit_lhon ) Natalie Dedreux (Instagram: @natalie.dedreux ) Neele Buchholz (Instagram: @Neele_buchholz ) Ninia LaGrande (Instagram: @ninialagrande ) Noémi (Instagram: @noemi.hel ) Rea Strawhill (Instagram: @rea.strawhill ) Rita Ebel (Instagram: @die_lego_oma ) Rita Mazza (Instagram: @kerenvonschwarz ) Sabina Ahmed (Instagram: @rolling_queen_offical ) Sabrina Lorenz (Instagram: @fragments_if_living ) Sandra Olbrich (Instagram: @sosandraolbrich ) Senami Hotse (Instagram: @sen_vi ) Stephanie Aeffner (Instagram: @stephanie_aeffner ) Svenjas Welt (Instagram: @svenjas.welt ) Tanja Kollodzieyski (Instagram: @rollifraeulein ) Wheelymum (Instagram: @wheelymum ) Yasmin Saleh (Instagram: @yasmin.page.official ) Yuria Knoll (Instagram: @yuriaknoll ) Nicht cis Männer: Alo (es/dessen/er it/its) (Instagram: @blattliebe ) Ash (they/-/er) (Instagram: @ashducation ) Autie Niki (she/they) (Instagram: @autie.niki ) Jay (they/them/dey/dem) (Instagram: @disabled.enby.jay ) Mika Murstein (they/them) (Instagram: @mikamurstein ) Minzgespinst (es/nims) (Instagram: @minzgespinst ) Noa Winter (they/them) (Instagram: @queercrippain ) SchwarzRund (Instagram: @schwarzrund ) Yezenia Léon Mezu (keine Pronomen) (Instagram: @yzlm_ ) Zahlen, Daten, Fakten Frauen mit Behinderung: 80 000 Frauen mit Behinderung leben in stationären Wohneinrichtungen. 44 Prozent aller Frauen mit Behinderung in Europa sind arbeitslos. In Deutschland sind es sogar mehr als die Hälfte. Im Vergleich dazu sind nur 25 Prozent der ebenfalls behinderten Männer ohne Job. Frauen ohne Behinderung werden wie behinderte Frauen im Beruf und der Bezahlung massiv benachteiligt. Sie verdienen im Schnitt 55 Prozent weniger als Männer mit Behinderung. Ein Viertel der deutschen Frauen mit Behinderung haben keinen Abschluss, der ihnen Zugang zu einer Ausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen würde. Behinderung und Rassismus Im “Ranking”, welche (einzelnen) Diskriminierungsmarker in Deutschland am meisten zu Diskriminierung führen, war 2022 mit 43 Prozent rassistische Diskriminierung auf Platz 1, gefolgt von Behinderung mit 27 Prozent auf Platz 2. 2016 hatte fast jeder zehnte Mensch mit Migrationshintergrund eine Beeinträchtigung. Bei Geflüchteten ist geschätzt sogar jede*r Fünfte behindert. Zahlen aus Großbritannien haben außerdem gezeigt, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten, die von Rassismus betroffen sind, deutlich früher sterben als die der Dominanzgesellschaft. Die niedrigste durchschnittliche Lebenserwartung von nur 33 Jahren hatten Männer mit (schweren) Lernschwierigkeiten, die gleichzeitig Rassismus erlebten. Im Vergleich dazu sterben weiße Briten mit Lernschwierigkeiten erst im Alter von 59 Jahren. Behinderte Journalist*innen Insgesamt fehlen Daten zu behinderten Journalisten in den Medien weitgehend. Es gibt Berichte über andere marginalisierte Gruppen, aber die Disability Community wird häufig übersehen. Spilsbury veröffentlichte 2017 einen der wenigen verfügbaren Berichte , der zeigte, dass behinderte Journalisten im Jahr 2017 14 Prozent aller Journalisten im Vereinigten Königreich ausmachten. Der Autor konnte keine aktuellen Daten für Länder wie die USA oder Deutschland finden. In Großbritannien gibt es da schon einen Push in Richtung mehr Diversität in den Medien. Channel 4 hat da einen Leitfaden “ Employing Disabled Talent ” herausgebracht. 2018 hat Channel 4 11 Prozent behinderte Journalist*innen angestellt. Damals war der Sender damit führend im Land. In einem neuen Report stand, dass in UK 14 Prozent behinderte Journalist*innen sind, die sich aber nicht unterstützt fühlen durch ihren Arbeitgeber. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Episoden findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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1 Leichte Sprache (in Leichter Sprache) 1:07:32
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Hier haben wir unseren Podcast über Leichte Sprache noch einmal in Leichte Sprache übersetzt und neu eingesprochen. Hier haben wir unseren Podcast über Leichte Sprache noch einmal in Leichte Sprache übersetzt und neu eingesprochen. Die Originalversion findet ihr auch in der ARD Audiothek . Die Übersetzung kommt von unserer Gästin Anne Leichtfuß . Weitere Gäst*innen im Podcast sind Natalie Dedreux und Paul Spitzeck . Die Regeln für Leichte Sprache gibt es z. B. auf der Seite des Netzwerks Leichte Sprache . Der Verein Hep Hep Hurra e.V. bietet ein Wörterbuch für Leichte Sprache an. Die österreichische Organisation Ninlil hat den “ Kraftrucksack ” erstellt, der Informationen in Leichter Sprache für Frauen mit Lernschwierigkeiten beinhaltet, die von Gewalt betroffen sind oder waren. Einige Angebote in Leichter Sprache sind z. B. die Tagesschau und nachrichtenleicht vom Deutschlandfunk . Anne Leichtfuß empfiehlt außerdem Holger Fröhlich und hat selbst einen Promi-Klatsch-Blog in Leichter Sprache: Einfachstars.info . Den Text zu dieser Folge gibt es hier .…
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1 Leichte Sprache - ein Gespräch in Alltagssprache 1:02:15
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Leichte Sprache ist eine eigene Sprache. Sie soll Informationen besser verständlich vermitteln. Doch wer braucht eigentlich Leichte Sprache? Wie spricht man in Leichter Sprache? Und wo ist der Unterschied zu einfacher Sprache? Leichte Sprache ist eine eigene Sprache. Sie soll Informationen besser verständlich vermitteln. Doch wer braucht eigentlich Leichte Sprache? Wie schreibt oder spricht man in Leichter Sprache? Und wo ist der Unterschied zwischen Leichter und Einfacher Sprache? Diese Fragen klären wir in unserem Bayern 2 Podcast. Zu Gast sind die Expert*innen für Leichte Sprache Anne Leichtfuß , Natalie Dedreux und Paul Spitzeck . In dieser Folge sprachen wir unter anderem darüber, wie Übersetzungen in Leichte Sprache funktionieren. Die Regeln für Leichte Sprache gibt es z. B. auf der Seite des Netzwerks Leichte Sprache . Außerdem bietet der Verein Hep Hep Hurra e.V. ein Wörterbuch für Leichte Sprache an. Die Bereitstellung von Informationen in Leichter Sprache ist auch in Artikel 21 der UN-BRK verankert, in der steht, dass die Vertragsstaaten Maßnahmen ergreifen, die Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen den Zugang zu Informationen erleichtern. Zugang zu Informationen ist vor allem im Bereich Gewaltschutz von Frauen mit Behinderungen sehr wichtig. Darüber haben wir mit Kaja von Ninlil in einem Interview gesprochen. Ninlil ist eine österreichische Organisation, die Frauen mit Behinderungen, vor allem mit Lernschwierigkeiten empowert und berät. Unter anderem hat Ninlil den “ Kraftrucksack ” erstellt, der Informationen in Leichter Sprache für Frauen mit Lernschwierigkeiten beinhaltet, die von Gewalt betroffen sind oder waren. Es gibt immer noch große Vorurteile gegenüber Leichter Sprache und den Nutzer*innen. Beispielsweise sagte ein AfD-Politker kürzlich über die Tagesschau in Einfacher Sprache, es seien “Nachrichten für Idioten”, und die FAZ titelte “ Nachrichen im Kinderbuchstil”. Dabei gibt es nur ganz wenige Angebote in Leichter Sprache und eine immer größere Nutzer*innengruppe. Einige Angebote in Leichter Sprache sind z. B. die Tagesschau und nachrichtenleicht vom Deutschlandfunk . Anne Leichtfuß empfiehlt außerdem Holger Fröhlich und hat selbst einen Promi-Klatsch-Blog in Leichter Sprache: Einfachstars.info . Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
Missbrauchsfälle in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Übergriffe auf der Straße... es gibt viele Arten und Fälle von Gewalt gegen Menschen mit Behinderung. Werden sie ernst genug genommen? Wer ist besonders gefährdet? Was kann dagegen helfen? Die Morde im Oberlinhaus in Potsdam, der rechtsradikale Anschlag auf eine Einrichtung in Mönchengladbach, zahlreiche Missbrauchsfälle. In dieser Folge unseres Bayern 2 Podcasts sprechen wir über Gewalt. Wir fragen uns, ob die Gewalttaten an Menschen mit Behinderungen alle nur Einzelfälle sind, was die Zeit des Nationalsozialismus mit den heutigen Gewaltfällen zu tun hat und wie wir Menschen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen können. Der aktuelle Anlass für diese Folge war der rechtsradikale Anschlag auf eine Einrichtung der Lebenshilfe in Mönchengladbach in der Nacht zum 27. Mai. Mitarbeitende entdeckten am Morgen einen Ziegelstein mit der Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“ neben einer beschädigten Tür. Der Fall in Mönchengladbach ist allerdings nur einer von vielen, bei denen Gewalt in stationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen passiert ist. Das Projekt #AbleismusTötet von Abiliytwatch e.V. dokumentiert diese Fälle von Gewalt an Menschen mit Behinderungen. Über den Rechtsruck in ganz Europa (und die Sorge vor zunehmender rechter Gewalt an Menschen mit Behinderungen) sprechen wir unter anderem auch in unserer Folge zu den Europawahlen . Es gibt aber auch noch viele andere Formen von Gewalt , die letztlich alle ihren Ursprung in der (ziemlich ableistischen) deutschen Geschichte haben. Denn ableistisches Gedankengut verfestigte sich bereits in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs in Form von Eugenik, was so viel heißt wie "von edler Abstammung". Im ersten Weltkrieg wurden unter dem Deckmantel der Eugenik 360.000 behinderte Menschen zwangssterilisiert, von denen tausende an den Folgen starben. Es folgte das Euthanasieprogramm, das dazu benutzt wurde, systematisch behinderte Menschen zu töten. Der geworfene Stein in Mönchengladbach spiegelt genau diese Ideologie wider. Risikofaktoren für Gewalt sind unter anderem die Faktoren Behinderung und stationäre Einrichtung, aber auch das Geschlecht. Frauen sind generell häufiger von Gewalt betroffen. Eine kürzlich viral gegangene Social-Media-Diskussion darüber, ob Frauen nachts im Wald lieber einem Bären oder einem Mann begegnen wollen würden, ergab wenig überraschend (zumindest unter den Frauen) fast einstimmig: der Bär ist weniger bedrohlich. Kommt der Faktor Behinderung hinzu, vor allem bei Frauen mit Lernschwierigkeiten und mehrfachen Behinderungen, steigt das Risiko von Gewalt exponentiell an. Die Dunkelziffer ist immens hoch. Wir haben mit Kaja von der österreichischen Organisation Ninlil , die Frauen mit Lernschwierigkeiten zum Thema Gewalt beraten, gesprochen. In Österreich ist die Situation ähnlich wie in Deutschland und es gibt kaum Hilfestellen für Frauen mit Lernschwierigkeiten, die gleichzeitig zu großen Teilen in Einrichtungen leben. Frauen mit Lernschwierigkeiten wird häufig auch nicht geglaubt, wenn sie von erlebter Gewalt berichten. Raúl erzählt von einem Urteil des Berliner Landesverfassungsgerichts , das einer Frau mit Lernschwierigkeiten Recht gab. Die Frau hatte 2020 ihren Vorgesetzten wegen sexueller Belästigung angezeigt und wurde wegen “kognitiver Beeinträchtigung” für nicht aussagefähig gehalten. Sie hat sich gegen die Entscheidung gewehrt und gewonnen. Außerdem hat Raúl einmal selbst undercover in einer Einrichtung recherchiert und berichtet davon, wie wenig Selbstbestimmung er dort erlebt hat. Wir haben auch schon mal über Wohnheime in Episode 16 unseres Podcasts gesprochen. Zudem hat die Redaktion von andererseits vor Kurzem eine umfangreiche Recherche zum Thema sexualisierte Gewalt an Menschen mit Behinderung abgeschlossen. Ninlil ist die einzige beratende Stelle für Frauen mit Lernschwierigkeiten in Österreich und hat einen Ratgeber zu Gewalt in Leichter Sprache herausgegeben, den Kraftrucksack . In Deutschland gibt es das Mädchenhaus Bielefeld, das barrierefreie Schutzräume für Mädchen mit Behinderung anbietet. Auf der Seite www.ableismus.de gibt es auch recherchierte Hilfsangebote sortiert nach Bundesländern, sowie einen Ratgeber bei erlebter oder beobachteter Gewalt für Betroffene, Mitarbeitende in Einrichtungen, Mitbewohner*innen und Angehörige. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
"Stairway to Heaven" ist nur einer der vielen Songtitel, die für Menschen mit Behinderung auch die Assoziation mit Barrerien haben: Und es gibt klar ableistische Songtexte. Darüber und über Konzerte und Festivals ging es live beim PULS Open-Air-Festival 2024 auf Schloss Kaltenberg. Die Neue Norm goes PULS! Zum ersten Mal waren wir mit unserem Bayern 2 Podcast Die Neue Norm live auf der Bühne des PULS Open Air auf Schloss Kaltenberg zu hören. Am 07. Juni saßen wir auf der Walhall-Bühne und eröffneten den Festivaltag mit einem Live Podcast über die Themen Musik, Sänger*innen mit Behinderungen, ableistische Songtexte und barriere(un)freie Festivals und Konzerte. Wir sprechen in dieser Folge darüber, wie manche Künstler*innen unwissentlich Behinderung oder chronische Krankheit in ihren Songtexten erwähnen. Dabei erwähnen wir z. B. den Song „ Sick and Tired “ von Anastasia, „ Atemlos “ von Helene Fischer, „ Stairway to Heaven “ von Led Zeppelin, die Band „ Elevator Boys “ und den Titel „ Von hier an blind “ von Wir sind Helden. Außerdem erwähnten wir „ Wrecking Ball “ von Miley Cyrus – ein Song, zu dem Raúl und Karina aus verschiedenen Gründen einen Bezug haben. Außerdem diskutierten wir Songtexte, die ableistisch sind, wie z. B. „ Grrrls “ von Lizzo und „ Heated “ von Beyoncé. In beiden Liedern wurde der englische Begriff „spaz“ (zu deutsch: „Spasti“) verwendet, aber dann nach Kritik entfernt. Ein anderer Song, der diskriminnierend für Menschen mit psychischen Erkrankungen sein kann ist z. B. „ Maniac " von Michael Sembello. Und besonders verletzend für die Community von Menschen mit Lernbehinderungen war der Titel „ Let’s get retarded “ von Black Eyed Peas, der später zum Hitsong „ Let’s get it started “ abgeändert wurde. Wer sich mehr über Sprache in Bezug auf Behinderung informieren will kann dies auf der Seite von Leidmedien tun. Ein Künstler mit Behinderung, der auch auf dem PULS Open Air auftrat und über den wir viel in dieser Folge gesprochen haben, ist Graf Fidi . Und wusstet ihr, dass Raúl mit Eko Fresh einen Song zum Thema Inklusion gemacht hat? „Toleranz Avengers“ könnt ihr hier hören. Wir haben außerdem versprochen, in den Shownotes noch ein paar Künstler*innen mit Behinderungen zu erwähnen. Zoe Wees , die auch auf dem PULS Festival war, hat Epilepsie, Gika und Lucy Wilke, bekannt als „ blind & lame “, sind, wie der Name schon vermuten lässt, blind bzw. im Rollstuhl unterwegs. Und auch Felix Brückner, der Sänger der Rockband FHEELS , sitzt im Rollstuhl. https://dieneuenorm.de/kultur/vielfalt-band-fheels/ Felix berichtet, dass er häufig auf Bühnen getragen werden muss, da nicht alle Festivals und Clubs barrierefrei sind. Gemeinsam mit anderen Aktivist*innen versucht er mit der Initiative Barrierefrei Feiern für eine inklusive Festivalkultur zu sorgen. Die Initiative war auch beim PULS Open Air im Einsatz und sorgte dafür, dass wir drei ohne große Barrieren unsere „ goldene Hochzeit “ gemeinsam bei einem Lumpenpack Konzert auf dem Festival nachfeiern und darauf anstoßen konnten. Weitere Perspektiven: https://dieneuenorm.de/kolumne/in-den-adern-lava/ https://dieneuenorm.de/kolumne/musiksessions/ https://dieneuenorm.de/kolumne/konzert/ https://dieneuenorm.de/kultur/musikdolmetschen/ https://dieneuenorm.de/kultur/schlagersaengerin-francine-jordi/ Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html Und unser Podcast-Tipp: Willkommen im Club - der queere Podcast von PULS · Intimbehaarung, Verhütung & das erste Mal: wir beantworten eure Fragen! (LIVE vom PULS Open Air 2024) (129) · Podcast in der ARD Audiothek…
Warum ist es denn gerade für behinderte Menschen so wichtig zu wählen? Welchen direkten Einfluss hat die Europapolitik für Menschen mit Behinderung in Deutschland? Die kurze Antwort: einen sehr großen. Die lange Antwort: reinhören! Die Europawahlen finden am 09.06.2024 statt. Wir haben uns gefragt: Warum ist es denn gerade für behinderte Menschen so wichtig zu wählen? Welchen direkten Einfluss hat die Europapolitik für Menschen mit Behinderung in Deutschland? Die kurze Antwort: einen sehr großen. Was alles im Europaparlament entschieden wird und wie diese Entscheidungen sich in Deutschland widerspiegeln, darüber sprechen wir in Folge 51 des Bayern-2-Podcasts “Die Neue Norm”. Wir sprechen in dieser Folge darüber, warum es für behinderte Menschen so wichtig ist, zu wählen. Einerseits natürlich, um einem weiteren Rechtsruck entgegenzuwirken. Beispielsweise wollen Parteien wie die AfD keine Inklusion, sondern die weitere Aussonderung von behinderten Menschen in Sondereinrichtungen. Um dafür zu sorgen, dass rechte Parteien nicht jegliche Fortschritte im Bereich Inklusion rückgängig machen, müssen alle Menschen wählen - behindert oder nicht. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, unser aller Recht zu wählen zu nutzen. Tatsächlich ist in Artikel 29 der UN-BRK auch die Teilhabe am politischen Leben von Menschen mit Behinderungen geregelt. Tatsächlich können auch heute noch 800.000 EU-Bürger*innen mit Behinderungen aus rund 16 Mitgliedstaaten aufgrund von nationalen Vorschriften eben nicht wählen. In manchen Ländern dürfen behinderte Menschen zwar theoretisch wählen, aber da ist z. B. nicht erlaubt, dass mehr als eine Person das Wahllokal bei der Stimmabgabe betritt. Benötigt jemand Betreuung oder Assistenz, werden diese Menschen dadurch trotzdem indirekt ausgeschlossen, auch wenn sie ein Recht auf Wählen hätten. Laut dem VdK (Quelle ist ein schriftliches Interview für diesen Podcast) existieren auch in Deutschland erst seit dem 1.7.2019 keine Wahlrechtsausschlüsse mehr. In Deutschland gibt es außerdem die Möglichkeit von Wahlassistenz. Die Europawahlen laufen auch in jedem Land ein bisschen anders ab. So wählen manche Länder nicht am 09.06 sondern bereits zuvor. Das Europaparlament hatte bisher in vielen verschiedenen Bereichen einen Einfluss auf die Leben von behinderten Menschen in Deutschland. So zum Beispiel mittels des EU Accessibility Acts, der in Deutschland als Barrierefreiheitsstärkungsgesetz umgesetzt wurde und die Privatwirtschaft dazu verpflichtet, digitale Produkte wie Webseiten barrierefrei anzubieten. Das gilt für alle ab dem 28.06.2025. Außerdem kontrolliert das Europaparlament den EU-Haushalt, wie z. B. die Gelder des Europäischen Sozialfonds. Das ist deshalb wichtig, weil z. B. Österreich vor Kurzem dafür kritisiert wurde, EU-Gelder für den weiteren Ausbau von Sondereinrichtungen für behinderte Menschen missbraucht zu haben. Außerdem gibt es dank des Europaparlaments den sogenannten Marrakesch-Vertrag , der es bestimmten autorisierten Organisationen erlaubt, urheberrechtlich geschützte Werke wie Bücher barrierefrei zu machen durch z. B. Großdruck, Braille, oder Audio und so blinden Menschen weltweit zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren wurde in der Strategie der Europäischen Kommission für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2021-2023) die “Vorzeigeinitiative” Accessible EU vorgeschlagen, die ein Ressourcenzentrum für Barrierefreiheit sein soll. Das zentrale Hauptthema der diesjährigen Wahlen ist der EU-Schwerbehindertenausweis, der bereits seit Februar 2024 beschlossen ist. Mit dem wird man zukünftig europaweit die lokalen Nachteilsausgleiche für behinderte Menschen nutzen können. Hört dazu auch unsere Folge 17 Nachteilsausgleich oder Folge 46 Inklusion International . Außerdem haben wir für diese Folge Katrin Langensiepen interviewt. Das vollständige Interview in Textform könnt ihr hier lesen. Katrin Langensiepen ist eine von zwei deutschen Abgeordneten in der Disability Intergroup, eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe im Europaparlament. Insgesamt gibt es 720 Sitze im Parlament, von denen 96 für Abgeordnete in Deutschland sind. Neben dem großen Thema “EU-Behindertenausweis” haben die verschiedenen Parteien auch noch andere Themen auf der Agenda. Laut einer Befragung der Aktion Mensch wollen die Grünen z. B. barrierefreien Wohnraum weiter auszubauen, damit selbstbestimmtes Leben wirklich umgesetzt werden kann. Und gleichzeitig spricht die Partei auch von der De-Institutionalisierung und der Weiterentwicklung des Werkstättensystems in Richtung Inklusionsunternehmen. Die Linke will die Stellung von Menschen mit schwerer sogenannter geistiger und Mehrfachbehinderung, psychischer Beeinträchtigung und chronischer Erkrankung verbessern und Sondereinrichtungen abschaffen. Die Tierschutzpartei will, dass die Assistenzhundeverordnung konsequent umgesetzt wird und die ÖDP spricht sich gegen Pränataldiagnostik aus (aber auch gegen Abtreibung generell). Die CDU/CSU wollen Accessible EU weiter ausbauen und die SPD will neben dem Schwerbehindertenausweis auch noch den Parkausweis verbessern. Tja, und die AfD will vor allem Förderschulen erhalten und ist der Meinung, dass Inklusion von Schüler*innen mit Behinderung zu “Lasten” aller anderen geht (was mittlerweile wissenschaftlich widerlegt wurde). Die AfD spricht von “Inklusion mit Augenmaß”. Einen guten Kontrast dazu bietet vielleicht unsere Podcastfolge #15 zum Thema Inklusion in der Schule . (Disclaimer: Das hier ist nur eine kurze Zusammenfassung. Mehr Informationen findet ihr in den Wahlprogrammen der CDU/CSU , SPD , Die Grünen , Die Linke , Tierschutzpartei , ÖDP , FDP und AfD ). Außerdem könnt ihr natürlich auch den Wahl-o-mat oder den Sozial-o-mat ausprobieren. Zum Schluss möchten wir noch einmal betonen: Wählen ist wichtig. Jede Stimme zählt. Denn sonst machen wir bald nicht nur keine Fortschritte mehr im Bereich Inklusion, sondern wir verlieren die Rechte, die wir bis dato bereits hart erkämpft haben. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html…
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