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[REWRITE] Der futurologische Kongreß (Stanisław Lem)[1970]

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Der futurologische Kongreß

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_futurologische_Kongre%C3%9F

Raumfahrer Ijon Tichy, der Protagonist des Romans, nimmt am „Achten Futurologischen Weltkongress“ in Nounas, der Hauptstadt Costricanas teil. Der Kongress findet im 106-stöckigen Hilton-Hotel statt, thematisiert wird die wachsende Überbevölkerung. Gleichzeitig findet (in einem anderen Stockwerk des Hotels) ein Nudisten-Kongress statt, Verwechslungen sind programmiert. Ebenfalls gleichzeitig erhebt sich eine revolutionäre Bewegung gegen den Diktator des Bananenstaats Costricana.

Als Tichy einen Anfall von Güte und alles umfassender Zuneigung erleidet, wird ihm klar, dass der Diktator das Trinkwasser mit „Benignatoren“ versetzt hat, chemischen „Begütigungsmitteln“, die den Aufstand der unzufriedenen Bevölkerung niederschlagen sollen. Da die psychotropen chemischen Waffen nicht ausreichend wirken, setzen Polizei und Militär neben Benignatoren auch konventionelle Waffen ein, und das Hilton wird zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Tichy, Professor Trottelreiner und andere Hotelgäste statten sich mit Sauerstoffgeräten aus und fliehen in die Kanalisation unter dem Hilton.

Nachdem Tichy die Sauerstoffmaske abgenommen hat, hat er eine Reihe grotesker Halluzinationen: Er wird schließlich nach fast vollständiger Zerstörung seines Körpers in einen Behälter mit flüssigem Stickstoff geworfen und wacht erst in ferner Zukunft wieder auf.

Er findet eine Welt vor, in der trotz der weiter angewachsenen Bevölkerung Frieden und allgemeiner Wohlstand herrschen. Über das Wetter wird abgestimmt, Tote können auf Wunsch wiederbelebt werden. Möglich wird dies alles durch die „Psychemie“, der irrationale Teil der menschlichen Psyche wird jetzt durch „Psychemikalien“ unter Kontrolle gehalten. Die Einnahme der jeweils passenden Psychopharmaka ist ein selbstverständlicher Teil menschlicher Umgangsformen. Tichy trifft Professor Trottelreiner wieder, den es ebenfalls in die Zukunft verschlagen hat. Trottelreiner enthüllt ihm, dass in der Zwischenzeit die „Maskone“ entwickelt wurden, chemische Substanzen, die beliebige Gegenstände vortäuschen können. Als Tichy von Trottelreiner ein Gegenmittel erhält, löst sich der ihn umgebende Luxus schlagartig auf, und er sieht stattdessen Armut und Krankheit. Doch es ist nur die oberste Schicht der Täuschungen, die vor seinen Augen abgefallen ist, die Wahrheit ist noch viel schlimmer.

Schließlich erwacht er wieder im Kanal unter dem Hilton, der zweite Kongresstag hat noch nicht begonnen.

Ijon Tichy

1. Sterntagebücher (Dzienniki gwiazdowe)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: Erste Geschichten 1954, überarbeitete Ausgabe 1971
  • Zusammenfassung:
    Eine Sammlung humorvoller und satirischer Geschichten über die Reisen des Raumfahrers Ijon Tichy. Er besucht fremde Welten, erlebt absurde Abenteuer und philosophiert über Menschlichkeit, Technologie und Gesellschaft. Die Geschichten spielen oft mit Paradoxa, wie Zeitreisen oder moralischen Dilemmas.
    • Hervorzuhebende Episoden:
      • Der Besuch bei den friedlichen Bewohnern von Kurdlanty, die den Krieg abgeschafft haben, indem sie alle aggressiven Emotionen auf eine Parallelwelt projizieren.
      • Die Zeitreisegeschichte, in der Ijon auf verschiedene Versionen seiner selbst trifft und versucht, ein Problem in der Vergangenheit zu lösen.

2. Der futurologische Kongress (Kongres futurologiczny)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: 1971
  • Zusammenfassung:
    Ijon Tichy nimmt an einem futurologischen Kongress in Costa Rica teil, der von einer dystopischen Überbevölkerungskrise überschattet wird. Während eines chemischen Angriffs auf den Kongress verliert Tichy das Bewusstsein und erwacht in einer futuristischen Welt, in der die Gesellschaft durch Psychochemikalien manipuliert wird. Das Buch ist eine tiefgründige Satire auf Utopien, Drogenkultur und die Idee des freien Willens.

3. Frieden auf Erden (Pokój na Ziemi)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: 1984
  • Zusammenfassung:
    Die Menschheit hat den Krieg auf die Mondoberfläche verbannt, wo autonome Waffensysteme weiterkämpfen. Ijon Tichy wird auf eine Mission geschickt, um den Zustand dieser Waffen zu überprüfen. Nach seiner Rückkehr stellt er fest, dass sein Gehirn manipuliert wurde, was zu einer Trennung zwischen seinen rationalen und emotionalen Denkprozessen führt. Das Buch reflektiert über künstliche Intelligenz, Ethik und die Autonomie von Technologie.

4. Kurzgeschichten mit Ijon Tichy

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: Variabel, meistens Teil von Sammlungen wie Sterntagebücher.
  • Zusammenfassung:
    Die Kurzgeschichten zeigen Tichys ironische, oft absurde Abenteuer. Beispiele:
    • Ein Besuch auf einem Planeten, dessen Bewohner sich übermäßig auf Rationalität stützen und Gefühle komplett ablehnen.
    • Eine Mission, bei der Tichy versucht, die perfekte Gesellschaft zu finden, die sich aber als zutiefst fehlerhaft erweist.

5. Memoiren, gefunden in der Badewanne (Pamiętnik znaleziony w wannie)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: 1961
  • Zusammenfassung:
    Obwohl der Protagonist in diesem Buch nicht ausdrücklich als Ijon Tichy benannt wird, ist er eine Figur, die ähnliche Züge trägt. Die Geschichte spielt in einer unterirdischen Bürokratie, die in Paranoia und Absurdität versinkt. Der Roman ist eine kafkaeske Satire auf Totalitarismus und Bürokratiewahn.

Stilistische und thematische Gemeinsamkeiten:

Die Geschichten um Ijon Tichy zeichnen sich durch tiefgründigen Humor, philosophische Fragestellungen und eine satirische Kritik an gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen aus. Tichy ist eine Mischung aus naivem Entdecker, zynischem Kommentator und unfreiwilligem Helden, der oft im Chaos endet, das er selbst zu verstehen versucht.


The Congress [2013]

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Der futurologische Kongreß

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_futurologische_Kongre%C3%9F

Raumfahrer Ijon Tichy, der Protagonist des Romans, nimmt am „Achten Futurologischen Weltkongress“ in Nounas, der Hauptstadt Costricanas teil. Der Kongress findet im 106-stöckigen Hilton-Hotel statt, thematisiert wird die wachsende Überbevölkerung. Gleichzeitig findet (in einem anderen Stockwerk des Hotels) ein Nudisten-Kongress statt, Verwechslungen sind programmiert. Ebenfalls gleichzeitig erhebt sich eine revolutionäre Bewegung gegen den Diktator des Bananenstaats Costricana.

Als Tichy einen Anfall von Güte und alles umfassender Zuneigung erleidet, wird ihm klar, dass der Diktator das Trinkwasser mit „Benignatoren“ versetzt hat, chemischen „Begütigungsmitteln“, die den Aufstand der unzufriedenen Bevölkerung niederschlagen sollen. Da die psychotropen chemischen Waffen nicht ausreichend wirken, setzen Polizei und Militär neben Benignatoren auch konventionelle Waffen ein, und das Hilton wird zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Tichy, Professor Trottelreiner und andere Hotelgäste statten sich mit Sauerstoffgeräten aus und fliehen in die Kanalisation unter dem Hilton.

Nachdem Tichy die Sauerstoffmaske abgenommen hat, hat er eine Reihe grotesker Halluzinationen: Er wird schließlich nach fast vollständiger Zerstörung seines Körpers in einen Behälter mit flüssigem Stickstoff geworfen und wacht erst in ferner Zukunft wieder auf.

Er findet eine Welt vor, in der trotz der weiter angewachsenen Bevölkerung Frieden und allgemeiner Wohlstand herrschen. Über das Wetter wird abgestimmt, Tote können auf Wunsch wiederbelebt werden. Möglich wird dies alles durch die „Psychemie“, der irrationale Teil der menschlichen Psyche wird jetzt durch „Psychemikalien“ unter Kontrolle gehalten. Die Einnahme der jeweils passenden Psychopharmaka ist ein selbstverständlicher Teil menschlicher Umgangsformen. Tichy trifft Professor Trottelreiner wieder, den es ebenfalls in die Zukunft verschlagen hat. Trottelreiner enthüllt ihm, dass in der Zwischenzeit die „Maskone“ entwickelt wurden, chemische Substanzen, die beliebige Gegenstände vortäuschen können. Als Tichy von Trottelreiner ein Gegenmittel erhält, löst sich der ihn umgebende Luxus schlagartig auf, und er sieht stattdessen Armut und Krankheit. Doch es ist nur die oberste Schicht der Täuschungen, die vor seinen Augen abgefallen ist, die Wahrheit ist noch viel schlimmer.

Schließlich erwacht er wieder im Kanal unter dem Hilton, der zweite Kongresstag hat noch nicht begonnen.

Ijon Tichy

1. Sterntagebücher (Dzienniki gwiazdowe)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: Erste Geschichten 1954, überarbeitete Ausgabe 1971
  • Zusammenfassung:
    Eine Sammlung humorvoller und satirischer Geschichten über die Reisen des Raumfahrers Ijon Tichy. Er besucht fremde Welten, erlebt absurde Abenteuer und philosophiert über Menschlichkeit, Technologie und Gesellschaft. Die Geschichten spielen oft mit Paradoxa, wie Zeitreisen oder moralischen Dilemmas.
    • Hervorzuhebende Episoden:
      • Der Besuch bei den friedlichen Bewohnern von Kurdlanty, die den Krieg abgeschafft haben, indem sie alle aggressiven Emotionen auf eine Parallelwelt projizieren.
      • Die Zeitreisegeschichte, in der Ijon auf verschiedene Versionen seiner selbst trifft und versucht, ein Problem in der Vergangenheit zu lösen.

2. Der futurologische Kongress (Kongres futurologiczny)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: 1971
  • Zusammenfassung:
    Ijon Tichy nimmt an einem futurologischen Kongress in Costa Rica teil, der von einer dystopischen Überbevölkerungskrise überschattet wird. Während eines chemischen Angriffs auf den Kongress verliert Tichy das Bewusstsein und erwacht in einer futuristischen Welt, in der die Gesellschaft durch Psychochemikalien manipuliert wird. Das Buch ist eine tiefgründige Satire auf Utopien, Drogenkultur und die Idee des freien Willens.

3. Frieden auf Erden (Pokój na Ziemi)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: 1984
  • Zusammenfassung:
    Die Menschheit hat den Krieg auf die Mondoberfläche verbannt, wo autonome Waffensysteme weiterkämpfen. Ijon Tichy wird auf eine Mission geschickt, um den Zustand dieser Waffen zu überprüfen. Nach seiner Rückkehr stellt er fest, dass sein Gehirn manipuliert wurde, was zu einer Trennung zwischen seinen rationalen und emotionalen Denkprozessen führt. Das Buch reflektiert über künstliche Intelligenz, Ethik und die Autonomie von Technologie.

4. Kurzgeschichten mit Ijon Tichy

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: Variabel, meistens Teil von Sammlungen wie Sterntagebücher.
  • Zusammenfassung:
    Die Kurzgeschichten zeigen Tichys ironische, oft absurde Abenteuer. Beispiele:
    • Ein Besuch auf einem Planeten, dessen Bewohner sich übermäßig auf Rationalität stützen und Gefühle komplett ablehnen.
    • Eine Mission, bei der Tichy versucht, die perfekte Gesellschaft zu finden, die sich aber als zutiefst fehlerhaft erweist.

5. Memoiren, gefunden in der Badewanne (Pamiętnik znaleziony w wannie)

  • Autor: Stanisław Lem
  • Entstehungszeitraum: 1961
  • Zusammenfassung:
    Obwohl der Protagonist in diesem Buch nicht ausdrücklich als Ijon Tichy benannt wird, ist er eine Figur, die ähnliche Züge trägt. Die Geschichte spielt in einer unterirdischen Bürokratie, die in Paranoia und Absurdität versinkt. Der Roman ist eine kafkaeske Satire auf Totalitarismus und Bürokratiewahn.

Stilistische und thematische Gemeinsamkeiten:

Die Geschichten um Ijon Tichy zeichnen sich durch tiefgründigen Humor, philosophische Fragestellungen und eine satirische Kritik an gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen aus. Tichy ist eine Mischung aus naivem Entdecker, zynischem Kommentator und unfreiwilligem Helden, der oft im Chaos endet, das er selbst zu verstehen versucht.


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