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Dr. Sven Jungmann – Arzt, Autor & Gründer, der mit Hilfe von KI ein Gesundheitssystem schaffen will, das ihm wieder Spaß macht

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Inga Bergen spricht dieses mal mit Dr. Sven Jungmann, einem Arzt und Unternehmer, der sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen spezialisiert hat. Dr. Jungmann gibt Einblicke in seine berufliche Entwicklung und erläutert, wie sein Unternehmen Theta Diagnostics die Diagnostik durch KI revolutionieren möchte.

Der Wechsel von der Medizin zur Technologie

Dr. Jungmann startete seine Karriere als Arzt, doch schon früh erkannte er die Limitierungen der klassischen medizinischen Praxis. Er schildert, dass der Wunsch, einen größeren Einfluss auf das Gesundheitswesen zu nehmen, ihn dazu brachte, seine Arbeit am Krankenbett zu verlassen. Er konzentriert sich stattdessen nun auf unternehmerische Tätigkeiten. Besonders der ineffiziente Einsatz von Ressourcen und die Bürokratie im medizinischen Alltag gaben ihm den Anstoß, neue Wege zu suchen. Seine Motivation war es, durch technologische Innovationen, insbesondere durch KI, das Gesundheitswesen grundlegend zu verbessern. Als CEO von Habitus kam er später dann auch als CBO zu Theta Diagnostics.

Theta Diagnostics und die Rolle der KI in der Diagnostik

Theta Diagnostics beschäftigt sich primär mit der Nutzung von KI zur Analyse von Atemproben. Dr. Jungmann erklärt, dass der Atem über 1000 verschiedene Moleküle enthält, die wertvolle Informationen über den Zustand des menschlichen Körpers liefern können. Diese Moleküle können als Biomarker dienen und Hinweise auf Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen geben. Die Herausforderung besteht darin, diese Moleküle präzise zu identifizieren und auszuwerten, was ohne den Einsatz von KI kaum möglich wäre.

Besonders beeindruckend ist der Ansatz von Theta Diagnostics, eine multimodale KI zu entwickeln, die verschiedene Datenquellen integriert. Dies ermöglicht eine differenzierte Analyse, bei der nicht nur einzelne Messwerte betrachtet werden, sondern der gesamte Kontext des Patienten miteinbezogen wird. Durch diese Integration kann die Genauigkeit der Diagnosen deutlich verbessert und die Anzahl der Fehlalarme, die im medizinischen Alltag eine große Belastung darstellen, reduziert werden.

Die Herausforderungen der Datenqualität und der KI-Entwicklung

Dr. Jungmann betont, dass die Qualität der eingesetzten Daten entscheidend für den Erfolg von KI-basierten Diagnosen ist. Schlechte oder unzureichende Daten können dazu führen, dass die KI zwar technisch korrekt arbeitet, aber keine relevanten oder gar falsche Ergebnisse liefert. Daher ist es essenziell, dass die Daten sorgfältig ausgewählt und auf ihre Eignung hin überprüft werden. Ein Beispiel hierfür sind Atem-Biomarker, die zwar mit Lungenkrebs assoziiert sein können, aber ebenso durch andere Faktoren wie Rauchen beeinflusst werden. Solche Zusammenhänge müssen genau verstanden werden, um zuverlässige Diagnosen zu gewährleisten.

Regulierung und Transparenz in der KI-Nutzung

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Dr. Jungmann anspricht, ist die Transparenz der KI-Systeme. Da medizinische KI-Anwendungen keine „Blackbox“ sein dürfen, müssen die Entscheidungsprozesse der KI nachvollziehbar und transparent gestaltet sein. Dies betrifft sowohl die verwendeten Algorithmen als auch die Datensätze, auf denen die KI trainiert wird. Theta Diagnostics legt großen Wert darauf, dass die Ärzte die Entscheidungsprozesse der KI nachvollziehen können und bei Bedarf auch eingreifen können. Dies soll Vertrauen schaffen und die Akzeptanz von KI im medizinischen Alltag erhöhen.

Telemedizin und die Zukunft der Patientenversorgung

Inga Bergen und Dr. Jungmann diskutieren auch über die Zukunft der Telemedizin. Dr. Jungmann sieht in der Telemedizin ein enormes Potenzial, die Patientenversorgung zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu senken. Er verweist auf Studien, die zeigen, dass durch den Einsatz von Telemedizin, Chatbots und anderen digitalen Lösungen weltweit Milliarden an Gesundheitskosten eingespart werden könnten. Besonders hervorzuheben ist, dass Telemedizin nicht nur in akuten Fällen, sondern auch präventiv eingesetzt werden kann. Sensoren und KI können dazu beitragen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und den Patienten zu überwachen, bevor Symptome auftreten.

Multimodale KI: Die nächste Stufe der Diagnostik

Theta Diagnostic hat eine multimodalen KI entwickelt, die nicht nur eine Datenquelle analysiert, sondern mehrere Datenströme gleichzeitig berücksichtigt. Dies ist besonders in komplexen Anwendungsfeldern wie der Kardiologie oder der Neurologie von Bedeutung. Eine multimodale KI könnte beispielsweise Herzfrequenz, Blutdruck, Aktivitätslevel und weitere Faktoren kombinieren, um eine umfassende Diagnose zu erstellen. Solche Ansätze könnten dazu beitragen, die sogenannte „Alert-Fatigue“ zu reduzieren, bei der Ärzte durch eine Flut von Fehlalarmen überfordert werden.

Die Rolle von KI im Patient Empowerment und der Weg zur Praxis

Dr. Sven Jungmann betont die transformative Rolle der KI im Gesundheitswesen, insbesondere durch die Stärkung der Patientenbeteiligung. KI könnte Patienten besser informieren und ihnen ermöglichen, aktiv an ihrer Behandlung teilzunehmen. Dies kann zu einer individuelleren und effizienteren Versorgung führen. Gleichzeitig unterstreicht er die Bedeutung einer erfolgreichen Kommerzialisierung von medizinischen Innovationen, die eine enge Zusammenarbeit mit Investoren erfordert. Diese müssen nicht nur das wissenschaftliche Potenzial, sondern auch die praktischen Herausforderungen verstehen, um die Technologie nahtlos in den medizinischen Alltag zu integrieren. Dr. Jungmanns Vision ist eine Zukunft, in der KI die Medizin nicht nur effizienter, sondern auch menschlicher macht.

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Inga Bergen spricht dieses mal mit Dr. Sven Jungmann, einem Arzt und Unternehmer, der sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen spezialisiert hat. Dr. Jungmann gibt Einblicke in seine berufliche Entwicklung und erläutert, wie sein Unternehmen Theta Diagnostics die Diagnostik durch KI revolutionieren möchte.

Der Wechsel von der Medizin zur Technologie

Dr. Jungmann startete seine Karriere als Arzt, doch schon früh erkannte er die Limitierungen der klassischen medizinischen Praxis. Er schildert, dass der Wunsch, einen größeren Einfluss auf das Gesundheitswesen zu nehmen, ihn dazu brachte, seine Arbeit am Krankenbett zu verlassen. Er konzentriert sich stattdessen nun auf unternehmerische Tätigkeiten. Besonders der ineffiziente Einsatz von Ressourcen und die Bürokratie im medizinischen Alltag gaben ihm den Anstoß, neue Wege zu suchen. Seine Motivation war es, durch technologische Innovationen, insbesondere durch KI, das Gesundheitswesen grundlegend zu verbessern. Als CEO von Habitus kam er später dann auch als CBO zu Theta Diagnostics.

Theta Diagnostics und die Rolle der KI in der Diagnostik

Theta Diagnostics beschäftigt sich primär mit der Nutzung von KI zur Analyse von Atemproben. Dr. Jungmann erklärt, dass der Atem über 1000 verschiedene Moleküle enthält, die wertvolle Informationen über den Zustand des menschlichen Körpers liefern können. Diese Moleküle können als Biomarker dienen und Hinweise auf Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen geben. Die Herausforderung besteht darin, diese Moleküle präzise zu identifizieren und auszuwerten, was ohne den Einsatz von KI kaum möglich wäre.

Besonders beeindruckend ist der Ansatz von Theta Diagnostics, eine multimodale KI zu entwickeln, die verschiedene Datenquellen integriert. Dies ermöglicht eine differenzierte Analyse, bei der nicht nur einzelne Messwerte betrachtet werden, sondern der gesamte Kontext des Patienten miteinbezogen wird. Durch diese Integration kann die Genauigkeit der Diagnosen deutlich verbessert und die Anzahl der Fehlalarme, die im medizinischen Alltag eine große Belastung darstellen, reduziert werden.

Die Herausforderungen der Datenqualität und der KI-Entwicklung

Dr. Jungmann betont, dass die Qualität der eingesetzten Daten entscheidend für den Erfolg von KI-basierten Diagnosen ist. Schlechte oder unzureichende Daten können dazu führen, dass die KI zwar technisch korrekt arbeitet, aber keine relevanten oder gar falsche Ergebnisse liefert. Daher ist es essenziell, dass die Daten sorgfältig ausgewählt und auf ihre Eignung hin überprüft werden. Ein Beispiel hierfür sind Atem-Biomarker, die zwar mit Lungenkrebs assoziiert sein können, aber ebenso durch andere Faktoren wie Rauchen beeinflusst werden. Solche Zusammenhänge müssen genau verstanden werden, um zuverlässige Diagnosen zu gewährleisten.

Regulierung und Transparenz in der KI-Nutzung

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Dr. Jungmann anspricht, ist die Transparenz der KI-Systeme. Da medizinische KI-Anwendungen keine „Blackbox“ sein dürfen, müssen die Entscheidungsprozesse der KI nachvollziehbar und transparent gestaltet sein. Dies betrifft sowohl die verwendeten Algorithmen als auch die Datensätze, auf denen die KI trainiert wird. Theta Diagnostics legt großen Wert darauf, dass die Ärzte die Entscheidungsprozesse der KI nachvollziehen können und bei Bedarf auch eingreifen können. Dies soll Vertrauen schaffen und die Akzeptanz von KI im medizinischen Alltag erhöhen.

Telemedizin und die Zukunft der Patientenversorgung

Inga Bergen und Dr. Jungmann diskutieren auch über die Zukunft der Telemedizin. Dr. Jungmann sieht in der Telemedizin ein enormes Potenzial, die Patientenversorgung zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu senken. Er verweist auf Studien, die zeigen, dass durch den Einsatz von Telemedizin, Chatbots und anderen digitalen Lösungen weltweit Milliarden an Gesundheitskosten eingespart werden könnten. Besonders hervorzuheben ist, dass Telemedizin nicht nur in akuten Fällen, sondern auch präventiv eingesetzt werden kann. Sensoren und KI können dazu beitragen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und den Patienten zu überwachen, bevor Symptome auftreten.

Multimodale KI: Die nächste Stufe der Diagnostik

Theta Diagnostic hat eine multimodalen KI entwickelt, die nicht nur eine Datenquelle analysiert, sondern mehrere Datenströme gleichzeitig berücksichtigt. Dies ist besonders in komplexen Anwendungsfeldern wie der Kardiologie oder der Neurologie von Bedeutung. Eine multimodale KI könnte beispielsweise Herzfrequenz, Blutdruck, Aktivitätslevel und weitere Faktoren kombinieren, um eine umfassende Diagnose zu erstellen. Solche Ansätze könnten dazu beitragen, die sogenannte „Alert-Fatigue“ zu reduzieren, bei der Ärzte durch eine Flut von Fehlalarmen überfordert werden.

Die Rolle von KI im Patient Empowerment und der Weg zur Praxis

Dr. Sven Jungmann betont die transformative Rolle der KI im Gesundheitswesen, insbesondere durch die Stärkung der Patientenbeteiligung. KI könnte Patienten besser informieren und ihnen ermöglichen, aktiv an ihrer Behandlung teilzunehmen. Dies kann zu einer individuelleren und effizienteren Versorgung führen. Gleichzeitig unterstreicht er die Bedeutung einer erfolgreichen Kommerzialisierung von medizinischen Innovationen, die eine enge Zusammenarbeit mit Investoren erfordert. Diese müssen nicht nur das wissenschaftliche Potenzial, sondern auch die praktischen Herausforderungen verstehen, um die Technologie nahtlos in den medizinischen Alltag zu integrieren. Dr. Jungmanns Vision ist eine Zukunft, in der KI die Medizin nicht nur effizienter, sondern auch menschlicher macht.

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