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Die Toleranz - Respekt für das Andere

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Über Jahrhunderte haben Gesellschaften sich in Toleranz geübt. Jetzt gerät die edle Haltung an ihre Grenzen. Wie tolerant sollen wir gegenüber Menschen sein, die die Werte der Toleranz selbst mit Füßen treten? Autor: Fabian Mader (BR 2019)

Credits
Autor dieser Folge: Fabian Mader
Regie: Sabine Kienhöfer
Es sprachen: Ruth Geiersberger, Christian Baumann, Hemma Michel, Carsten Fabian und Martin Fogt
Technik: Fabian Zweck

Im Interview:
Prof. Dr. Rainer Forst;
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel

Wir freuen uns über Feedback und Anregungen zur Sendung per Mail an radiowissen@br.de.
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Das vollständige Manuskript gibt es HIER.

Lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Manuskript:

Zugatmo ...

ZITATOR

Ist hier noch frei?

ZITATORIN

Ja … aber natürlich …

Warten Sie, ich mache Ihnen Platz.

ZITATORIN leise zu sich selbst:

Mein Gott, diese Jacke und jetzt … och ne!!! … Jetzt legt der seine Jacke auf meine, das gibt‘s doch nicht ...?!

ZITATOR

Geht das so?

ZITATORIN

Kein Problem …! Hier haben Sie Platz für Ihre Sachen!

ZITATOR

Stört es Sie, wenn ich etwas esse?

ZITATORIN

Nein, nein, … natürlich nicht! Lassen Sie es sich schmecken!

ZITATORIN leise zu sich selbst:

Wie das stinkt, was soll das sein, gekochter Hund!? Ist das ekelhaft, … das stinkt ja das ganze Zugabteil voll! Wie soll ich das nur bis Berlin aushalten?!

Musik

SPRECHER

Die Hölle, das sind die anderen! Schreibt Jean-Paul Sartre, französischer Existentialist.

SPRECHERIN

Sobald wir unseren privaten Raum verlassen, sind wir diesen anderen ausgesetzt. Und damit ihren Meinungen, ihrem Verhalten, ihrem Geschmack. Genau hier aber zeigen sich die Unterschiede der Menschen. Sartre spricht von der Hölle, weil sie, ‚die anderen‘ uns in unserer Freiheit einschränken.

SPRECHER

Die moderne Gesellschaft braucht aber eine Methode, um diese Unterschiede zu moderieren. Und diese Methode heißt: Toleranz.

SPRECHERIN

Der Philosoph Rainer Forst hat eine 750 Seiten lange Abhandlung über die Debatte um diese Tugend geschrieben. Aus seiner Sicht wird der Begriff oft falsch verwendet. Viele halten sich für tolerant - obwohl sie es eigentlich gar nicht sind:

O-Ton 1 – Rainer Forst:

Wer mit dem glücklich ist, was die anderen machen, obwohl er es fremd findet, der ist nicht tolerant, sondern begrüßt einfach nur das Fremde.

Also zum Tolerieren gehört, dass man wirklich ein Problem sieht, mit dem, was andere denken oder tun.

SPRECHER

Wenn wir also mit den Dingen um uns herum einverstanden sind, dann sind wir eigentlich nicht tolerant, sagt Rainer Forst. Wir sind nur konform mit unserem Umfeld:

O-Ton 2 – Rainer Forst

Das ist prima, wenn Leute kein Problem mit Andersartigkeit, mit anderen Lebensformen, Überzeugungen und so weiter haben, aber dann tut’s mir leid, dann sind die einfach nicht tolerant, dann sind die nur einfach freundliche Zeitgenossen, die an dem Fremden was Gutes sehen, oder weder was Gutes noch was Schlechtes, weil sie indifferent sind. Wer tolerant ist, der hat ein Problem mit dem, was die anderen sagen. Wer kein Problem mehr mit dem, was die anderen sagen oder tun, hat, der kann auch nicht tolerant sein.

SPRECHER

Toleranz bedeutet dann, trotz der Ablehnung, trotz vielleicht sogar der Abscheu, das Fremde und Andere zu respektieren. Ihm Existenz zuzubilligen, obwohl wir es vielleicht lieber hätten, es wäre gar nicht da - oder zumindest weniger laut und weniger auffällig. …

O-Ton 2 a (optional) Rainer Forst:

Nehmen wir einen Kölner Katholiken, dem es ein Graus ist, dass in der Silhouette von Köln eine Moschee aufragt, der aber, weil Muslime in Köln dieselben Rechte haben, Gotteshäuser zu bauen, sagt, ich respektiere dieses Recht, obwohl es mir einen gewissen Schmerz verursacht.

SPRECHERIN

In früheren Jahrhunderten war Toleranz weniger relevant. Die meisten Menschen konnten kaum reisen, sprachen nur ihren Dialekt und blieben in ihrer Region. Die Nachbarn hatten denselben Glauben, ähnliche Berufe und gehörten zur selben Klasse.

Heute leben auf wenigen Quadratkilometern oft zahllose Nationen und Weltanschauungen zusammen. Und müssen auf Augenhöhe miteinander klarkommen.

O-Ton 3 – Rainer Forst

Nicht nur, dass verschiedene Religionen existieren, sondern auch verschiedene Lebensformen, und natürlich auch Leute, die überhaupt keine Religion sinnvoll finden. Also überall dort, wo ernsthaft gestritten wird, wo man ernsthaft unterschiedlicher Meinung über das richtige und gute Leben ist. Da ist die Toleranz nötig.

Musik

SPRECHER

Der Begriff kommt vom Lateinischen ‚tolerare‘. Wörtlich übersetzt heißt das: ertragen, aushalten. Die Römer verstanden unter „tolerantia“ vor allem Selbsttoleranz. Also: Bestimmte Schwächen auszuhalten und mit ihnen zu leben. Minderheiten wurden zwar toleriert, Menschen außerhalb des Römischen Reichs waren aber Barbaren. Und folglich abzulehnen.

SPRECHERIN

Es brauchte schon eine Katastrophe, um die Menschen von der Notwendigkeit des Toleranz-Gedankens zu überzeugen, sagt der Theologe Karl-Josef Kuschel von der Universität Tübingen:

O-Ton 4 – Karl-Josef Kuschel

Er ist aufgekommen im 17. Jahrhundert, nachdem die christlich-europäischen Mächte übereinander hergefallen sind im 30-Jährigen Krieg eine schreckliche Verwüstung zu verantworten hatten. Erst danach, nachdem eben halb Europa verwüstet war und Hekatombe von Leichen auf den Schlachtfeldern zurückblieben im Namen der Religion, hat man sich überlegt, ob man nicht vielleicht doch andere Begründungen für ein Zusammenleben finden sollte. Da kam die Idee auf: Wir müssen uns zumindest, um diese Massaker zu verhindern, wechselseitig dulden.

Musik

SPRECHER

Am Anfang steht also der 30-Jährige Krieg. Halb Europa liegt in Trümmern. Etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung ist dem Krieg selbst zum Opfer gefallen - oder den in seinem Fahrwasser grassierenden Seuchen und Hungersnöten.

SPRECHERIN

Man kann von einer ‚Stunde Null‘ sprechen. Der Dichter Andreas Gryphius versucht das Leid in Worte zu fassen:

ZITATOR 2

Die Jungfern sind geschändt, und wo wir hin nur schaun

Ist Feuer, Pest und Tod, der Herz und Geist durchfähret.

Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut.

Dreimal sind schon sechs Jahr, als unsrer Ströme Flut

von Leichen fast verstopft sich langsam fort gedrungen.

SPRECHER

1648 beenden die westfälischen Friedensverträge diesen schrecklichen Krieg. In ihnen wird festgelegt: Alle Konfessionen sind vor dem Gesetz gleich! Ein neuer Gedanke.

SPRECHERIN

Alle Menschen haben dasselbe Existenzrecht. Protestanten und Katholiken müssen sich notgedrungen miteinander arrangieren.

O-Ton 5 – Karl-Josef Kuschel:

Die Erfahrung von Intoleranz war ja genau das Gegenteil und hat eben auch zu schrecklichen gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt. Toleranz heißt zunächst einmal Dulden. Und es ist eine große Errungenschaft dann der Europäischen Aufklärung aufgrund dieser negativen geschichtlichen Erfahrungen, dass man sich unter den Religionen und Konfessionen zunächst einmal überhaupt hat leben lassen. Nebeneinander leben lassen.

SPRECHER

Mit der rechtlichen Gleichstellung sind natürlich nicht alle Fragen geklärt. Es kommt darauf an, dass Menschen diese Toleranz nun auch leben und das Fremde wirklich respektieren – doch wie soll das genau funktionieren?

SPRECHERIN

Dafür ist ein Gedanke wichtig, der sich nach und nach in der Aufklärung durchsetzt. Im Mittelalter stand noch fest: Ein Fürst oder ein König bestimmt, woran seine Untertanen zu glauben haben. Das ändert sich nun. Immer mehr Fürsten und Könige akzeptieren, dass der Glaube eine Frage des Gewissens ist. Und nicht staatlich verordnet werden kann. Religion wird so Privatsache.

SPRECHER

Musik

Bereits 100 Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Kriegs schreibt der Preußische König Friedrich der Große:

ZITATOR 2

Alle Religionen sind gleich gut, wenn nur die Leute, die sie professieren, ehrliche Leute sind.

Und wenn Türken und Heiden kämen, und wollten das Land peuplieren, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen. Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist.

SPRECHERIN

Friedrich der Große stand in engem Kontakt zu Voltaire, dem französischen Philosophen der Aufklärung. Voltaire hatte für die Fanatiker seiner Tage wenig übrig. Sie alle hätten die gleiche Binde vor den Augen:

ZITATOR 2

Sei es, um die Städte und Dörfer ihrer Feinde anzuzünden und die Bewohner zu erwürgen, oder sei es, um zu betrügen, sich zu bereichern und zum Herrn aufzuwerfen. Ihr Fanatismus macht sie blind.

SPRECHERIN

Kein Wunder, dass Voltaires Schriften in den vergangenen Jahren wieder in Mode gekommen sind. Nach den Anschlägen auf die Redaktionsgebäude der Zeitschrift „Charly Hebdo“ durch Islamisten schaffte es sein Philosophisches Wörterbuch wieder in die Bestsellerlisten.

SPRECHER

Voltaire hatte einen Ansatz, den viele Aufklärer teilten: Er wollte eine sogenannte ‚Vernunftreligion‘ etablieren. Sie sollte aus wenigen Prinzipien bestehen, aus vernünftigen Grund-Sätzen. Religiösen Kult hingegen hielt er für Aberglauben. So wollte er den Konfessionen ihren ‚Stachel‘ nehmen.

SPRECHERIN

Voltaires Lösung also waren Religionen ohne spezifische Kulte und Traditionen. Das verhindert womöglich Konflikte, ebnet aber auch die Vielfalt der Religionen ein. Voltaires Konzept klingt daher noch nicht nach dem, was wir uns heute unter Toleranz vorstellen.

Musik

SPRECHER

Dem kommt John Stuart Mill deutlich näher - kaum jemand hat die Unterschiedlichkeit von Menschen so vehement verteidigt, wie der englische Denker im 19. Jahrhundert.

SPRECHERIN

Mill fürchtete nichts mehr als Konformismus. Die Meinung der Mehrheit hielt er für eine Tyrannei.

Sie könne Menschen erdrücken, sie zu Sklaven machen, die dadurch nicht ihre eigenen Ansichten und individuellen Eigenschaften entwickeln könnten.

SPRECHER

Dabei hielt er gerade diese für wertvoll. Nur mit starken Persönlichkeiten ließen sich große Dinge erreichen.

SPRECHERIN

Eine möglichst große Meinungsvielfalt ist für ihn auch Grundlage dafür, die Wahrheit zu finden - wenn Meinungen unterdrückt würden, gingen relevante Aspekte einer Sache unter.

SPRECHER

Die Gesellschaft braucht also unterschiedliche Lebensweisen, Gewohnheiten und Ansichten.

SPRECHERIN

Mill bringt so einen Gedanken zum Ausdruck, der in der Aufklärung immer mehr Raum gewinnt: Gerade die Talente, die Eigenheiten eines Menschen, sind wertvoll. Damit er sie entwickelt, damit er so sein kann, wie er ist, damit er sagen kann, was er denkt, braucht es aber die Toleranz der anderen.

SPRECHER

Diese Überzeugung war nicht unumstritten. Sie ist es bis heute nicht. Rainer Forst hat sich mit vielen Konflikten um Toleranz in der Geschichte auseinandergesetzt. Er unterscheidet mehrere Aspekte, die den Begriff ausmachen:

O-Ton 6 – Rainer Forst

Zum Tolerieren gehört, dass man wirklich ein Problem sieht mit dem, was andere denken oder tun.

Musik

SPRECHERIN

Erster Aspekt also: Ablehnung der Position des anderen!

O-Ton 7 – Rainer Forst

Aber was Zweites muss hinzukommen: Man muss Gründe dafür sehen, weshalb das, was die anderen tun, was eigentlich falsch ist, dennoch toleriert werden sollte

SPRECHER

Zweiter Aspekt der Toleranz nach Rainer Forst: die Akzeptanz der abgelehnten Position. Ich akzeptiere also etwas, das ich eigentlich ablehne. Doch, warum sollte ich das tun?

O-Ton 8 – Rainer Forst

Das kann die Wertschätzung für andere sein, das kann aber auch ein bestimmter Respekt für die anderen als Person mit gleichen Rechten sein. Diese gleichen Rechte implizieren, dass die auch das Recht haben, Dinge zu tun oder zu sagen, die mir nicht passen und die ich grob falsch finde.

SPRECHERIN

Der dritte Aspekt der Toleranz ist besonders heikel und kompliziert. Forst nennt ihn: Zurückweisung. Das bedeutet: Toleranz braucht immer eine Grenze. Das hat schon der große Mathematiker und Philosoph Karl Popper erkannt:

O-Ton 9 – Karl Popper

Voltaire begründet die Toleranz damit, dass wir einander unsere Torheiten verzeihen sollen. Aber eine weit verbreitete Torheit, die der Intoleranz findet Voltaire mit Recht schwer zu tolerieren. In der Tat: Hier hat die Toleranz ihre Grenzen. Wenn wir der Intoleranz den Anspruch zugestehen, toleriert zu werden, dann zerstören wir die Toleranz und den Rechtsstaat.

SPRECHER

Wir werden später noch dazu kommen, wie sich diese Grenze ziehen lässt. Und warum genau das so kompliziert ist.

SPRECHERIN

Aber zunächst zu einer Begründung, warum Toleranz überhaupt sinnvoll ist. Die hat bereits ein Zeitgenosse von Voltaire im 17. Jahrhundert herausgearbeitet – aus Sicht des Philosophen Rainer Forst ist sie bis heute gültig:

SPRECHER

Pierre Bayle formulierte damals ein zentrales Prinzip: Die Reziprozität. Im Grunde ist damit die ‚Goldene Regel Jesu‘ gemeint:

ZITATOR 2

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen.

SPRECHER

Ich kann für mich nur in Anspruch nehmen, was ich anderen zugestehe.

Wenn ich mich kleiden möchte, wie es mir gefällt, dann muss ich das auch anderen zugestehen. Ich kann andere Modestile hässlich finden, ich muss aber akzeptieren, dass es sie gibt.

SPRECHERIN

Im Umkehrschluss heißt das: Schränke ich die Freiheit von anderen ein, so darf ich mich nicht beschweren, wenn mir dasselbe geschieht. Es gilt das Prinzip der Wechselseitigkeit. Und zwar in beide Richtungen, sagt Theologe Karl-Josef Kuschel:

O-Ton 10 – Karl Kuschel

Es muss auf Gegenseitigkeit beruhen, natürlich! Sonst wäre es ja auch wieder schal, nicht wahr - und dumpf, wenn man nur den anderen wertschätzt und wechselseitig keine Wertschätzung bekommt für das eigene Sosein. Das ist dann sicher eine ganz falsch gelaufene Entwicklung.

Zugatmo …/ Handyklingeln ...

ZITATORIN (geht ans Handy)

Ja Hallo? Ach grüß dich, ja ich bin gerade unterwegs Richtung Berlin.

… Ja bisher sind wir pünktlich ...

OFF-Text (als gedämpfte Atmo)

Also ich denke, ich komme so gegen 6 an. Dann können wie ja vielleicht noch was essen gehen. LACHT. Ach so, der Italiener - nein, also den muss ich nicht nochmal haben. Aber bei dir um die Ecke gibt es doch diesen Inder ...

ZITATOR zu sich selbst – ärgerlich:

Was soll d a s denn jetzt, muss die jetzt telefonieren? Ich kann mich so echt nicht konzentrieren. Das halt ich nicht aus!

Wieder normale Zugatmo

ZITATOR

Tschuldigung …! Tschuldigung (lauter)!!! Könnten Sie bitte woanders telefonieren, ich muss mich hier auf einen Text konzentrieren!

ZITATORIN

Warte mal ... bitte?

ZITATOR

Ja!!! Sie stören hier das gesamte Abteil - ich muss mich wirklich auf diesen Text hier konzentrieren!

ZITATORIN

Gut … Wir telefonieren später weiter… ok? Bis dann!

ZITATORIN leise-wütend zu sich selbst

Was für ein Vollidiot - ich sage kein Wort, wenn der hier sein ekelhaftes Essen auspackt und dann … was glaubt der eigentlich?!

SPRECHERIN

Nun ist die Frage, ob telefoniert werden darf oder nicht, noch vergleichsweise harmlos. Anders verhält es sich, wenn es um Politik geht, um gesellschaftliche Minderheiten, um Gewalt:

O-Ton 11 – Karl-Josef Kuschel

Die Toleranz kann ja nicht so weit gehen, zu sagen: Ich lass mich vom Anderen auch noch einsperren, umbringen, verletzen. Da muss ich Gegenzeichen setzen. Denn die Toleranz ist ja nur dann sinnvoll, wenn sie wechselseitig ist.

SPRECHERIN

Damit sind wir zurück bei Karl Popper und der Frage, wo Toleranz enden muss. Er spricht von einem Paradoxon. Wenn Toleranz so weit geht, dass ihre Feinde toleriert werden, dann wird sie von ihren Feinden abgeschafft.

Popper hat auch das größte Problem seiner eigenen Position erkannt:

SPRECHER

Wer legt fest, was eine intolerante Haltung ist – die daher keine Toleranz mehr verdient? Wo soll eine offene, demokratische Gesellschaft die Grenze ziehen?

Für Philosoph Rainer Forst eine komplexe Angelegenheit:

O-Ton 12 – Rainer Forst

Dieser Slogan: ‚Keine Toleranz der Intoleranz!‘, ist an sich sinnvoll, man muss nur genauer hinschauen, denn die Geschichte lehrt uns, dass die Grenzen der Toleranz oft zu eng, manchmal auch zu weit gezogen wurden. Also muss man genauer hinschauen, um welche Feinde der Toleranz es geht.

SPRECHERIN

Das zeigt ein Vorfall an der Universität Frankfurt: Eine Professorin wollte einen Kongress veranstalten. Titel: ‚Das islamische Kopftuch - Symbol der Würde oder der Unterdrückung?‘ Eingeladen waren Befürworter und Gegner des Kopftuchs.

SPRECHER

Eine Reihe von Studenten wollte die Veranstaltung verhindern. Sie forderten im Netz die Entlassung der Professorin wegen antimuslimischen Ressentiments. Sie warfen ihr also im Grunde Intoleranz vor.

SPRECHERIN

Sich selbst sahen die Studenten offenbar als Verteidiger einer toleranten, offenen Gesellschaft.

SPRECHERIN

Karl Popper hätte ihnen mit Sicherheit widersprochen. Er stellt für die Grenzen der Toleranz zwei Regeln auf. Nicht akzeptieren darf die offene Gesellschaft Menschen, die

Musik

ERSTENS:

SPRECHER

Gewalt gegen Andersdenkende anwenden oder befürworten.

und

ZWEITENS:

SPRECHERIN

Eine rationale Debatte ablehnen.

SPRECHER

Eine rationale Debatte wollte die Universität Frankfurt ja gerade führen. Ihr ging es darum, verschiedenen Meinungen zum Kopftuch Raum zu geben. Die Studenten wollten die Debatte verhindern.

SPRECHERIN

Den Studenten sind daher zwei Denkfehler vorzuwerfen. Sie haben

ERSTENS

SPRECHER

Das zentrale Prinzip der Toleranz missachtet: die Wechselseitigkeit. Wenn sie in wissenschaftlichen Debatten ihre Argumente vorbringen möchten, sollten sie das auch anderen zugestehen. Oder einer generellen Begrenzung der Redefreiheit zustimmen, die dann auch für sie selbst gelten müsste.

SPRECHERIN

Die Studenten machen aber noch einen zweiten Denkfehler: Sie bewegen sich in Stereotypen. Wer das Kopftuch kritisiert, ist aus ihrer Sicht rassistisch und gegen Muslime eingestellt. Sie versuchen gar nicht erst, die Motive der Kritiker zu verstehen.

SPRECHER

Für den Theologen Karl-Josef Kuschel kommt es aber immer darauf an, den Einzelfall genau zu betrachten. Nur so lässt sich abschätzen, wo die Grenze dessen verläuft, was wir ertragen sollten.

SPRECHERIN

Bleiben wir bei der Debatte um das Kopftuch von Musliminnen. Nicht wenige würden sich ein Verbot wünschen. Gerade in Zeiten des islamischen Terrors. Für Karl-Josef Kuschel kommt das nicht in Frage.

SPRECHER

Weil es die Toleranz erfordert, genauer hinzusehen. Er hält es mit einer Maxime des früheren Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel:

O-Ton 13 – Karl-Joseph Kuschel

Der sagt: Für mich ist nicht entscheidend, was Frauen auf dem Kopf tragen, sondern was sie im Kopf tragen. Ich nehme mir die Freiheit genau zu fragen: wenn Du ein Kopftuch trägst, was bedeutet das für Deine Gesinnung? Ist das ein Ausdruck eben sozusagen einer Mode oder einer kulturellen Prägung oder ist es Ausdruck einer totalitären Gesinnung? Also man muss sich dann schon die Mühe machen, im Einzelfall zu schauen. Ich habe hier in Tübingen unter meinen Islamstudierenden wunderbare Frauen kennengelernt, die Kopftuch tragen, aber hell im Kopf waren und das ist mir das Entscheidende.

SPRECHERIN

Auch aus Sicht des Philosophen Rainer Forst gilt es hier zu differenzieren. Selbst ein gewisser Fundamentalismus ist aus seiner Sicht noch zu tolerieren:

O-Ton 14 – Rainer Forst

Wenn das Leute sind, die davon überzeugt sind, dass ihre eigene Religion wahr ist und andere Religionen falsch, ist das noch kein Anlass sie nicht zu tolerieren.

SPRECHER

Für Forst gibt das Grundgesetz der Toleranz letztlich ihren Rahmen vor. Die Meinungsfreiheit ist daher geschützt. Eine fragwürdige Überzeugung zu äußern, muss noch erlaubt sein:

O-Ton 15 – Rainer Forst

Wenn Sie daraus aber das Recht ableiten, vielleicht sogar die Pflicht, ihre wahre Religion mit Gewalt durchzusetzen, dann sind die Grenzen der Toleranz erreicht.

Musik

SPRECHER

Pauschale Urteile sind also wenig hilfreich – über die Grenze der Toleranz lässt sich nur im Einzelfall entscheiden. Schon deshalb, weil es manche Fälle gibt, in denen Toleranz gar nicht der richtige Ansatz ist.

SPRECHERIN

Es ist nämlich nicht gesagt, dass jeder Mensch auch toleriert werden will. Oder zumindest: nur toleriert werden will, sagt Philosoph Rainer Forst:

O-Ton 16 –Rainer Forst

Manchmal ist auch die Indifferenz die bessere Antwort. Beispiel Homosexualität: Die Negativbeurteilung der Homosexualität ganz aufzugeben, also gar keinen Anlass für Toleranz mehr dort zu sehen, ist noch besser. Also manchmal ist Indifferenz die bessere Haltung gegenüber der Toleranz.

SPRECHER

Homosexuelle Menschen wollen nicht toleriert werden. Denn das hieße ja: Ihre Vorlieben werden abgelehnt und nur geduldet. Sie wünschen sich natürlich, dass sie ihren Mitmenschen egal sind.

SPRECHERIN

Johann Wolfgang von Goethe hat diese Problematik schon im 18. Jahrhundert erkannt, sagt Theologe Karl Joseph Kuschel:

O-Ton 17 - Karl Joseph Kuschel

„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein“, schreibt er, „Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. Interessantes Wort.“

SPRECHER

Goethe hatte die Voraussetzung von Toleranz genau erkannt: Die Ablehnung einer Sache, wenn ich auch akzeptiere, dass sie da ist - beispielsweise um des guten Friedens Willen:

O-Ton 18 – Karl-Josef Kuschel:

Da hat Goethe völlig recht. Dazu kann es führen, also Dulden im Sinne von Beleidigen. Ich möchte nicht nur das Gefühl haben, ich werde gerade noch geduldet vom anderen, ich glaube was Anderes, ich lebe was Anderes, ich habe ein anderes Geschlecht. Und ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der man sagt: Wir lassen Dich grade noch leben. Ich möchte ja in meinem Menschsein, meiner völligen menschlichen Würde auch respektiert werden.

SPRECHERIN

Karl Josef Kuschel folgt also Goethe in dessen Analyse: Toleranz kann nur der Anfang sein – das Ziel ist eigentlich etwas Anderes:

O-Ton 19 – Karl-Josef Kuschel

Das ist nur sozusagen die niedrigste Stufe dessen was man leben soll, indem man einfach den anderen duldet neben sich. Wir wollen uns ja zunächst einmal wechselseitig überhaupt existieren lassen. Ohne uns gewalttätig sozusagen an die Gurgel zu gehen. Aber Toleranz reicht natürlich bei weitem nicht, es ist, wenn man so will, die rechtlich garantierte Plattform. Aber vorübergehend: diese Gesinnung muss abgelöst werden von Anerkennung.

Musik

SPRECHERIN

Wir sollten im Anderen also eigentlich etwas suchen, das wir irgendwie gut finden. Und das ist meist nicht schwer, wenn wir unsere Stereotype und Pauschalurteile überwinden. Denn jeder Mensch hat etwas Interessantes, Bewundernswertes, Überraschendes zu bieten. Etwas, das sich lohnt, kennenzulernen. Wir müssen nur bereit sein, genau hinzusehen.

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Über Jahrhunderte haben Gesellschaften sich in Toleranz geübt. Jetzt gerät die edle Haltung an ihre Grenzen. Wie tolerant sollen wir gegenüber Menschen sein, die die Werte der Toleranz selbst mit Füßen treten? Autor: Fabian Mader (BR 2019)

Credits
Autor dieser Folge: Fabian Mader
Regie: Sabine Kienhöfer
Es sprachen: Ruth Geiersberger, Christian Baumann, Hemma Michel, Carsten Fabian und Martin Fogt
Technik: Fabian Zweck

Im Interview:
Prof. Dr. Rainer Forst;
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel

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Zugatmo ...

ZITATOR

Ist hier noch frei?

ZITATORIN

Ja … aber natürlich …

Warten Sie, ich mache Ihnen Platz.

ZITATORIN leise zu sich selbst:

Mein Gott, diese Jacke und jetzt … och ne!!! … Jetzt legt der seine Jacke auf meine, das gibt‘s doch nicht ...?!

ZITATOR

Geht das so?

ZITATORIN

Kein Problem …! Hier haben Sie Platz für Ihre Sachen!

ZITATOR

Stört es Sie, wenn ich etwas esse?

ZITATORIN

Nein, nein, … natürlich nicht! Lassen Sie es sich schmecken!

ZITATORIN leise zu sich selbst:

Wie das stinkt, was soll das sein, gekochter Hund!? Ist das ekelhaft, … das stinkt ja das ganze Zugabteil voll! Wie soll ich das nur bis Berlin aushalten?!

Musik

SPRECHER

Die Hölle, das sind die anderen! Schreibt Jean-Paul Sartre, französischer Existentialist.

SPRECHERIN

Sobald wir unseren privaten Raum verlassen, sind wir diesen anderen ausgesetzt. Und damit ihren Meinungen, ihrem Verhalten, ihrem Geschmack. Genau hier aber zeigen sich die Unterschiede der Menschen. Sartre spricht von der Hölle, weil sie, ‚die anderen‘ uns in unserer Freiheit einschränken.

SPRECHER

Die moderne Gesellschaft braucht aber eine Methode, um diese Unterschiede zu moderieren. Und diese Methode heißt: Toleranz.

SPRECHERIN

Der Philosoph Rainer Forst hat eine 750 Seiten lange Abhandlung über die Debatte um diese Tugend geschrieben. Aus seiner Sicht wird der Begriff oft falsch verwendet. Viele halten sich für tolerant - obwohl sie es eigentlich gar nicht sind:

O-Ton 1 – Rainer Forst:

Wer mit dem glücklich ist, was die anderen machen, obwohl er es fremd findet, der ist nicht tolerant, sondern begrüßt einfach nur das Fremde.

Also zum Tolerieren gehört, dass man wirklich ein Problem sieht, mit dem, was andere denken oder tun.

SPRECHER

Wenn wir also mit den Dingen um uns herum einverstanden sind, dann sind wir eigentlich nicht tolerant, sagt Rainer Forst. Wir sind nur konform mit unserem Umfeld:

O-Ton 2 – Rainer Forst

Das ist prima, wenn Leute kein Problem mit Andersartigkeit, mit anderen Lebensformen, Überzeugungen und so weiter haben, aber dann tut’s mir leid, dann sind die einfach nicht tolerant, dann sind die nur einfach freundliche Zeitgenossen, die an dem Fremden was Gutes sehen, oder weder was Gutes noch was Schlechtes, weil sie indifferent sind. Wer tolerant ist, der hat ein Problem mit dem, was die anderen sagen. Wer kein Problem mehr mit dem, was die anderen sagen oder tun, hat, der kann auch nicht tolerant sein.

SPRECHER

Toleranz bedeutet dann, trotz der Ablehnung, trotz vielleicht sogar der Abscheu, das Fremde und Andere zu respektieren. Ihm Existenz zuzubilligen, obwohl wir es vielleicht lieber hätten, es wäre gar nicht da - oder zumindest weniger laut und weniger auffällig. …

O-Ton 2 a (optional) Rainer Forst:

Nehmen wir einen Kölner Katholiken, dem es ein Graus ist, dass in der Silhouette von Köln eine Moschee aufragt, der aber, weil Muslime in Köln dieselben Rechte haben, Gotteshäuser zu bauen, sagt, ich respektiere dieses Recht, obwohl es mir einen gewissen Schmerz verursacht.

SPRECHERIN

In früheren Jahrhunderten war Toleranz weniger relevant. Die meisten Menschen konnten kaum reisen, sprachen nur ihren Dialekt und blieben in ihrer Region. Die Nachbarn hatten denselben Glauben, ähnliche Berufe und gehörten zur selben Klasse.

Heute leben auf wenigen Quadratkilometern oft zahllose Nationen und Weltanschauungen zusammen. Und müssen auf Augenhöhe miteinander klarkommen.

O-Ton 3 – Rainer Forst

Nicht nur, dass verschiedene Religionen existieren, sondern auch verschiedene Lebensformen, und natürlich auch Leute, die überhaupt keine Religion sinnvoll finden. Also überall dort, wo ernsthaft gestritten wird, wo man ernsthaft unterschiedlicher Meinung über das richtige und gute Leben ist. Da ist die Toleranz nötig.

Musik

SPRECHER

Der Begriff kommt vom Lateinischen ‚tolerare‘. Wörtlich übersetzt heißt das: ertragen, aushalten. Die Römer verstanden unter „tolerantia“ vor allem Selbsttoleranz. Also: Bestimmte Schwächen auszuhalten und mit ihnen zu leben. Minderheiten wurden zwar toleriert, Menschen außerhalb des Römischen Reichs waren aber Barbaren. Und folglich abzulehnen.

SPRECHERIN

Es brauchte schon eine Katastrophe, um die Menschen von der Notwendigkeit des Toleranz-Gedankens zu überzeugen, sagt der Theologe Karl-Josef Kuschel von der Universität Tübingen:

O-Ton 4 – Karl-Josef Kuschel

Er ist aufgekommen im 17. Jahrhundert, nachdem die christlich-europäischen Mächte übereinander hergefallen sind im 30-Jährigen Krieg eine schreckliche Verwüstung zu verantworten hatten. Erst danach, nachdem eben halb Europa verwüstet war und Hekatombe von Leichen auf den Schlachtfeldern zurückblieben im Namen der Religion, hat man sich überlegt, ob man nicht vielleicht doch andere Begründungen für ein Zusammenleben finden sollte. Da kam die Idee auf: Wir müssen uns zumindest, um diese Massaker zu verhindern, wechselseitig dulden.

Musik

SPRECHER

Am Anfang steht also der 30-Jährige Krieg. Halb Europa liegt in Trümmern. Etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung ist dem Krieg selbst zum Opfer gefallen - oder den in seinem Fahrwasser grassierenden Seuchen und Hungersnöten.

SPRECHERIN

Man kann von einer ‚Stunde Null‘ sprechen. Der Dichter Andreas Gryphius versucht das Leid in Worte zu fassen:

ZITATOR 2

Die Jungfern sind geschändt, und wo wir hin nur schaun

Ist Feuer, Pest und Tod, der Herz und Geist durchfähret.

Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut.

Dreimal sind schon sechs Jahr, als unsrer Ströme Flut

von Leichen fast verstopft sich langsam fort gedrungen.

SPRECHER

1648 beenden die westfälischen Friedensverträge diesen schrecklichen Krieg. In ihnen wird festgelegt: Alle Konfessionen sind vor dem Gesetz gleich! Ein neuer Gedanke.

SPRECHERIN

Alle Menschen haben dasselbe Existenzrecht. Protestanten und Katholiken müssen sich notgedrungen miteinander arrangieren.

O-Ton 5 – Karl-Josef Kuschel:

Die Erfahrung von Intoleranz war ja genau das Gegenteil und hat eben auch zu schrecklichen gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt. Toleranz heißt zunächst einmal Dulden. Und es ist eine große Errungenschaft dann der Europäischen Aufklärung aufgrund dieser negativen geschichtlichen Erfahrungen, dass man sich unter den Religionen und Konfessionen zunächst einmal überhaupt hat leben lassen. Nebeneinander leben lassen.

SPRECHER

Mit der rechtlichen Gleichstellung sind natürlich nicht alle Fragen geklärt. Es kommt darauf an, dass Menschen diese Toleranz nun auch leben und das Fremde wirklich respektieren – doch wie soll das genau funktionieren?

SPRECHERIN

Dafür ist ein Gedanke wichtig, der sich nach und nach in der Aufklärung durchsetzt. Im Mittelalter stand noch fest: Ein Fürst oder ein König bestimmt, woran seine Untertanen zu glauben haben. Das ändert sich nun. Immer mehr Fürsten und Könige akzeptieren, dass der Glaube eine Frage des Gewissens ist. Und nicht staatlich verordnet werden kann. Religion wird so Privatsache.

SPRECHER

Musik

Bereits 100 Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Kriegs schreibt der Preußische König Friedrich der Große:

ZITATOR 2

Alle Religionen sind gleich gut, wenn nur die Leute, die sie professieren, ehrliche Leute sind.

Und wenn Türken und Heiden kämen, und wollten das Land peuplieren, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen. Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist.

SPRECHERIN

Friedrich der Große stand in engem Kontakt zu Voltaire, dem französischen Philosophen der Aufklärung. Voltaire hatte für die Fanatiker seiner Tage wenig übrig. Sie alle hätten die gleiche Binde vor den Augen:

ZITATOR 2

Sei es, um die Städte und Dörfer ihrer Feinde anzuzünden und die Bewohner zu erwürgen, oder sei es, um zu betrügen, sich zu bereichern und zum Herrn aufzuwerfen. Ihr Fanatismus macht sie blind.

SPRECHERIN

Kein Wunder, dass Voltaires Schriften in den vergangenen Jahren wieder in Mode gekommen sind. Nach den Anschlägen auf die Redaktionsgebäude der Zeitschrift „Charly Hebdo“ durch Islamisten schaffte es sein Philosophisches Wörterbuch wieder in die Bestsellerlisten.

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Voltaire hatte einen Ansatz, den viele Aufklärer teilten: Er wollte eine sogenannte ‚Vernunftreligion‘ etablieren. Sie sollte aus wenigen Prinzipien bestehen, aus vernünftigen Grund-Sätzen. Religiösen Kult hingegen hielt er für Aberglauben. So wollte er den Konfessionen ihren ‚Stachel‘ nehmen.

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Voltaires Lösung also waren Religionen ohne spezifische Kulte und Traditionen. Das verhindert womöglich Konflikte, ebnet aber auch die Vielfalt der Religionen ein. Voltaires Konzept klingt daher noch nicht nach dem, was wir uns heute unter Toleranz vorstellen.

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Dem kommt John Stuart Mill deutlich näher - kaum jemand hat die Unterschiedlichkeit von Menschen so vehement verteidigt, wie der englische Denker im 19. Jahrhundert.

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Mill fürchtete nichts mehr als Konformismus. Die Meinung der Mehrheit hielt er für eine Tyrannei.

Sie könne Menschen erdrücken, sie zu Sklaven machen, die dadurch nicht ihre eigenen Ansichten und individuellen Eigenschaften entwickeln könnten.

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Dabei hielt er gerade diese für wertvoll. Nur mit starken Persönlichkeiten ließen sich große Dinge erreichen.

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Eine möglichst große Meinungsvielfalt ist für ihn auch Grundlage dafür, die Wahrheit zu finden - wenn Meinungen unterdrückt würden, gingen relevante Aspekte einer Sache unter.

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Die Gesellschaft braucht also unterschiedliche Lebensweisen, Gewohnheiten und Ansichten.

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Mill bringt so einen Gedanken zum Ausdruck, der in der Aufklärung immer mehr Raum gewinnt: Gerade die Talente, die Eigenheiten eines Menschen, sind wertvoll. Damit er sie entwickelt, damit er so sein kann, wie er ist, damit er sagen kann, was er denkt, braucht es aber die Toleranz der anderen.

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Diese Überzeugung war nicht unumstritten. Sie ist es bis heute nicht. Rainer Forst hat sich mit vielen Konflikten um Toleranz in der Geschichte auseinandergesetzt. Er unterscheidet mehrere Aspekte, die den Begriff ausmachen:

O-Ton 6 – Rainer Forst

Zum Tolerieren gehört, dass man wirklich ein Problem sieht mit dem, was andere denken oder tun.

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Erster Aspekt also: Ablehnung der Position des anderen!

O-Ton 7 – Rainer Forst

Aber was Zweites muss hinzukommen: Man muss Gründe dafür sehen, weshalb das, was die anderen tun, was eigentlich falsch ist, dennoch toleriert werden sollte

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Zweiter Aspekt der Toleranz nach Rainer Forst: die Akzeptanz der abgelehnten Position. Ich akzeptiere also etwas, das ich eigentlich ablehne. Doch, warum sollte ich das tun?

O-Ton 8 – Rainer Forst

Das kann die Wertschätzung für andere sein, das kann aber auch ein bestimmter Respekt für die anderen als Person mit gleichen Rechten sein. Diese gleichen Rechte implizieren, dass die auch das Recht haben, Dinge zu tun oder zu sagen, die mir nicht passen und die ich grob falsch finde.

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Der dritte Aspekt der Toleranz ist besonders heikel und kompliziert. Forst nennt ihn: Zurückweisung. Das bedeutet: Toleranz braucht immer eine Grenze. Das hat schon der große Mathematiker und Philosoph Karl Popper erkannt:

O-Ton 9 – Karl Popper

Voltaire begründet die Toleranz damit, dass wir einander unsere Torheiten verzeihen sollen. Aber eine weit verbreitete Torheit, die der Intoleranz findet Voltaire mit Recht schwer zu tolerieren. In der Tat: Hier hat die Toleranz ihre Grenzen. Wenn wir der Intoleranz den Anspruch zugestehen, toleriert zu werden, dann zerstören wir die Toleranz und den Rechtsstaat.

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Wir werden später noch dazu kommen, wie sich diese Grenze ziehen lässt. Und warum genau das so kompliziert ist.

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Aber zunächst zu einer Begründung, warum Toleranz überhaupt sinnvoll ist. Die hat bereits ein Zeitgenosse von Voltaire im 17. Jahrhundert herausgearbeitet – aus Sicht des Philosophen Rainer Forst ist sie bis heute gültig:

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Pierre Bayle formulierte damals ein zentrales Prinzip: Die Reziprozität. Im Grunde ist damit die ‚Goldene Regel Jesu‘ gemeint:

ZITATOR 2

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen.

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Ich kann für mich nur in Anspruch nehmen, was ich anderen zugestehe.

Wenn ich mich kleiden möchte, wie es mir gefällt, dann muss ich das auch anderen zugestehen. Ich kann andere Modestile hässlich finden, ich muss aber akzeptieren, dass es sie gibt.

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Im Umkehrschluss heißt das: Schränke ich die Freiheit von anderen ein, so darf ich mich nicht beschweren, wenn mir dasselbe geschieht. Es gilt das Prinzip der Wechselseitigkeit. Und zwar in beide Richtungen, sagt Theologe Karl-Josef Kuschel:

O-Ton 10 – Karl Kuschel

Es muss auf Gegenseitigkeit beruhen, natürlich! Sonst wäre es ja auch wieder schal, nicht wahr - und dumpf, wenn man nur den anderen wertschätzt und wechselseitig keine Wertschätzung bekommt für das eigene Sosein. Das ist dann sicher eine ganz falsch gelaufene Entwicklung.

Zugatmo …/ Handyklingeln ...

ZITATORIN (geht ans Handy)

Ja Hallo? Ach grüß dich, ja ich bin gerade unterwegs Richtung Berlin.

… Ja bisher sind wir pünktlich ...

OFF-Text (als gedämpfte Atmo)

Also ich denke, ich komme so gegen 6 an. Dann können wie ja vielleicht noch was essen gehen. LACHT. Ach so, der Italiener - nein, also den muss ich nicht nochmal haben. Aber bei dir um die Ecke gibt es doch diesen Inder ...

ZITATOR zu sich selbst – ärgerlich:

Was soll d a s denn jetzt, muss die jetzt telefonieren? Ich kann mich so echt nicht konzentrieren. Das halt ich nicht aus!

Wieder normale Zugatmo

ZITATOR

Tschuldigung …! Tschuldigung (lauter)!!! Könnten Sie bitte woanders telefonieren, ich muss mich hier auf einen Text konzentrieren!

ZITATORIN

Warte mal ... bitte?

ZITATOR

Ja!!! Sie stören hier das gesamte Abteil - ich muss mich wirklich auf diesen Text hier konzentrieren!

ZITATORIN

Gut … Wir telefonieren später weiter… ok? Bis dann!

ZITATORIN leise-wütend zu sich selbst

Was für ein Vollidiot - ich sage kein Wort, wenn der hier sein ekelhaftes Essen auspackt und dann … was glaubt der eigentlich?!

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Nun ist die Frage, ob telefoniert werden darf oder nicht, noch vergleichsweise harmlos. Anders verhält es sich, wenn es um Politik geht, um gesellschaftliche Minderheiten, um Gewalt:

O-Ton 11 – Karl-Josef Kuschel

Die Toleranz kann ja nicht so weit gehen, zu sagen: Ich lass mich vom Anderen auch noch einsperren, umbringen, verletzen. Da muss ich Gegenzeichen setzen. Denn die Toleranz ist ja nur dann sinnvoll, wenn sie wechselseitig ist.

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Damit sind wir zurück bei Karl Popper und der Frage, wo Toleranz enden muss. Er spricht von einem Paradoxon. Wenn Toleranz so weit geht, dass ihre Feinde toleriert werden, dann wird sie von ihren Feinden abgeschafft.

Popper hat auch das größte Problem seiner eigenen Position erkannt:

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Wer legt fest, was eine intolerante Haltung ist – die daher keine Toleranz mehr verdient? Wo soll eine offene, demokratische Gesellschaft die Grenze ziehen?

Für Philosoph Rainer Forst eine komplexe Angelegenheit:

O-Ton 12 – Rainer Forst

Dieser Slogan: ‚Keine Toleranz der Intoleranz!‘, ist an sich sinnvoll, man muss nur genauer hinschauen, denn die Geschichte lehrt uns, dass die Grenzen der Toleranz oft zu eng, manchmal auch zu weit gezogen wurden. Also muss man genauer hinschauen, um welche Feinde der Toleranz es geht.

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Das zeigt ein Vorfall an der Universität Frankfurt: Eine Professorin wollte einen Kongress veranstalten. Titel: ‚Das islamische Kopftuch - Symbol der Würde oder der Unterdrückung?‘ Eingeladen waren Befürworter und Gegner des Kopftuchs.

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Eine Reihe von Studenten wollte die Veranstaltung verhindern. Sie forderten im Netz die Entlassung der Professorin wegen antimuslimischen Ressentiments. Sie warfen ihr also im Grunde Intoleranz vor.

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Sich selbst sahen die Studenten offenbar als Verteidiger einer toleranten, offenen Gesellschaft.

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Karl Popper hätte ihnen mit Sicherheit widersprochen. Er stellt für die Grenzen der Toleranz zwei Regeln auf. Nicht akzeptieren darf die offene Gesellschaft Menschen, die

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ERSTENS:

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Gewalt gegen Andersdenkende anwenden oder befürworten.

und

ZWEITENS:

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Eine rationale Debatte ablehnen.

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Eine rationale Debatte wollte die Universität Frankfurt ja gerade führen. Ihr ging es darum, verschiedenen Meinungen zum Kopftuch Raum zu geben. Die Studenten wollten die Debatte verhindern.

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Den Studenten sind daher zwei Denkfehler vorzuwerfen. Sie haben

ERSTENS

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Das zentrale Prinzip der Toleranz missachtet: die Wechselseitigkeit. Wenn sie in wissenschaftlichen Debatten ihre Argumente vorbringen möchten, sollten sie das auch anderen zugestehen. Oder einer generellen Begrenzung der Redefreiheit zustimmen, die dann auch für sie selbst gelten müsste.

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Die Studenten machen aber noch einen zweiten Denkfehler: Sie bewegen sich in Stereotypen. Wer das Kopftuch kritisiert, ist aus ihrer Sicht rassistisch und gegen Muslime eingestellt. Sie versuchen gar nicht erst, die Motive der Kritiker zu verstehen.

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Für den Theologen Karl-Josef Kuschel kommt es aber immer darauf an, den Einzelfall genau zu betrachten. Nur so lässt sich abschätzen, wo die Grenze dessen verläuft, was wir ertragen sollten.

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Bleiben wir bei der Debatte um das Kopftuch von Musliminnen. Nicht wenige würden sich ein Verbot wünschen. Gerade in Zeiten des islamischen Terrors. Für Karl-Josef Kuschel kommt das nicht in Frage.

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Weil es die Toleranz erfordert, genauer hinzusehen. Er hält es mit einer Maxime des früheren Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel:

O-Ton 13 – Karl-Joseph Kuschel

Der sagt: Für mich ist nicht entscheidend, was Frauen auf dem Kopf tragen, sondern was sie im Kopf tragen. Ich nehme mir die Freiheit genau zu fragen: wenn Du ein Kopftuch trägst, was bedeutet das für Deine Gesinnung? Ist das ein Ausdruck eben sozusagen einer Mode oder einer kulturellen Prägung oder ist es Ausdruck einer totalitären Gesinnung? Also man muss sich dann schon die Mühe machen, im Einzelfall zu schauen. Ich habe hier in Tübingen unter meinen Islamstudierenden wunderbare Frauen kennengelernt, die Kopftuch tragen, aber hell im Kopf waren und das ist mir das Entscheidende.

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Auch aus Sicht des Philosophen Rainer Forst gilt es hier zu differenzieren. Selbst ein gewisser Fundamentalismus ist aus seiner Sicht noch zu tolerieren:

O-Ton 14 – Rainer Forst

Wenn das Leute sind, die davon überzeugt sind, dass ihre eigene Religion wahr ist und andere Religionen falsch, ist das noch kein Anlass sie nicht zu tolerieren.

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Für Forst gibt das Grundgesetz der Toleranz letztlich ihren Rahmen vor. Die Meinungsfreiheit ist daher geschützt. Eine fragwürdige Überzeugung zu äußern, muss noch erlaubt sein:

O-Ton 15 – Rainer Forst

Wenn Sie daraus aber das Recht ableiten, vielleicht sogar die Pflicht, ihre wahre Religion mit Gewalt durchzusetzen, dann sind die Grenzen der Toleranz erreicht.

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Pauschale Urteile sind also wenig hilfreich – über die Grenze der Toleranz lässt sich nur im Einzelfall entscheiden. Schon deshalb, weil es manche Fälle gibt, in denen Toleranz gar nicht der richtige Ansatz ist.

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Es ist nämlich nicht gesagt, dass jeder Mensch auch toleriert werden will. Oder zumindest: nur toleriert werden will, sagt Philosoph Rainer Forst:

O-Ton 16 –Rainer Forst

Manchmal ist auch die Indifferenz die bessere Antwort. Beispiel Homosexualität: Die Negativbeurteilung der Homosexualität ganz aufzugeben, also gar keinen Anlass für Toleranz mehr dort zu sehen, ist noch besser. Also manchmal ist Indifferenz die bessere Haltung gegenüber der Toleranz.

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Homosexuelle Menschen wollen nicht toleriert werden. Denn das hieße ja: Ihre Vorlieben werden abgelehnt und nur geduldet. Sie wünschen sich natürlich, dass sie ihren Mitmenschen egal sind.

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Johann Wolfgang von Goethe hat diese Problematik schon im 18. Jahrhundert erkannt, sagt Theologe Karl Joseph Kuschel:

O-Ton 17 - Karl Joseph Kuschel

„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein“, schreibt er, „Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. Interessantes Wort.“

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Goethe hatte die Voraussetzung von Toleranz genau erkannt: Die Ablehnung einer Sache, wenn ich auch akzeptiere, dass sie da ist - beispielsweise um des guten Friedens Willen:

O-Ton 18 – Karl-Josef Kuschel:

Da hat Goethe völlig recht. Dazu kann es führen, also Dulden im Sinne von Beleidigen. Ich möchte nicht nur das Gefühl haben, ich werde gerade noch geduldet vom anderen, ich glaube was Anderes, ich lebe was Anderes, ich habe ein anderes Geschlecht. Und ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der man sagt: Wir lassen Dich grade noch leben. Ich möchte ja in meinem Menschsein, meiner völligen menschlichen Würde auch respektiert werden.

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Karl Josef Kuschel folgt also Goethe in dessen Analyse: Toleranz kann nur der Anfang sein – das Ziel ist eigentlich etwas Anderes:

O-Ton 19 – Karl-Josef Kuschel

Das ist nur sozusagen die niedrigste Stufe dessen was man leben soll, indem man einfach den anderen duldet neben sich. Wir wollen uns ja zunächst einmal wechselseitig überhaupt existieren lassen. Ohne uns gewalttätig sozusagen an die Gurgel zu gehen. Aber Toleranz reicht natürlich bei weitem nicht, es ist, wenn man so will, die rechtlich garantierte Plattform. Aber vorübergehend: diese Gesinnung muss abgelöst werden von Anerkennung.

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Wir sollten im Anderen also eigentlich etwas suchen, das wir irgendwie gut finden. Und das ist meist nicht schwer, wenn wir unsere Stereotype und Pauschalurteile überwinden. Denn jeder Mensch hat etwas Interessantes, Bewundernswertes, Überraschendes zu bieten. Etwas, das sich lohnt, kennenzulernen. Wir müssen nur bereit sein, genau hinzusehen.

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