Blase und Niere – was bringt die Krebsfrüherkennung?
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Früherkennungsuntersuchungen sind umstritten. Oft werden nur die Vorteile gesehen: Krankheiten früh zu erkennen und sie möglicherweise wirksamer behandeln zu können. Aber sie haben auch Risiken. So können bei Früherkennungsuntersuchungen grundsätzlich indirekte Schäden entstehen, z.B. durch Fehlalarme, die wiederum weitere Untersuchungen nach sich ziehen oder die Betroffenen psychisch belasten. Auch Überdiagnosen sind möglich, die zu unnötigen Untersuchungen und Behandlungen führen können, bei denen es zu Nebenwirkungen und Komplikationen kommen kann. Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat aktuell gleich drei Verfahren mit „tendenziell negativ“ bewertet, die Blasen- oder Nierenkrebs frühzeitig erkennen sollen: Die Analyse des Urins und eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Blasenkrebs sowie eine Ultraschalluntersuchung der Nieren zur Früherkennung von Nierenkrebs. Zu keinem der Verfahren fanden sich Studien, die Hinweise auf einen Nutzen oder einen direkten Schaden dieser Untersuchung geben. In dieser Episode des IGeL-Podcasts erläutern wir die wissenschaftliche Bewertung dieser Untersuchungen und ordnen ein, warum es trotz mangelnder Studienergebnisse zu der Bewertung "tendenziell negativ" gekommen ist. Expertin ist eine der Autorinnen dieser Bewertung: Monika Becker, Fachberaterin im Bereich Evidenzbasierte Medizin beim Medizinischen Dienst Bund. ---------------------------------- Faktenbox: Der Körper entsorgt feste, nicht mehr benötigte Stoffwechselprodukte über den Darm. Lösliche Stoffe werden durch den Urin mithilfe der ableitenden Harnwege ausgeschieden. Zu diesem lebenswichtigen System gehören alle Organe, die den Urin bilden, sammeln und transportieren: Der in der Niere produzierte Urin gelangt über das Nierenbecken durch einen der beiden Harnleiter in die Blase. Dort wird der Urin gesammelt, bis er über die Harnröhre ausgeschieden wird. Krebs ist der Überbegriff für bösartige Neubildungen beziehungsweise Tumoren, die aus veränderten Zellverbänden entstehen. Diese Veränderung ist der entscheidende Schritt von einer normalen Zelle zu einer bösartigen Tumorzelle. Nierenkrebs umfasst alle bösartigen Erkrankungen der Niere. Etwa fünf Prozent aller Nierentumoren sind gutartig. Auch wenn manche dieser Tumoren im Ultraschall oder in der Computertomographie charakteristische Befunde zeigen, kann nur die Untersuchung einer Gewebeprobe durch den Pathologen sicher feststellen, ob sie gut- oder bösartig sind. Bei der Diagnose Blasenkrebs liegt ein sogenannter invasiver Krebs vor, der in die tieferen Schichten der Harnblasenwand eingewachsen ist. In der Regel haben Betroffene ein frühes Krankheitsstadium von Blasenkrebs mit oberflächlichem Wachstum des Tumors. Bei Blasenkrebs ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, denn je früher eine bösartige Erkrankung erkannt wird, desto besser sind in vielen Fällen die Heilungs- und Überlebenschancen. Quelle: Deutsche Krebshilfe https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/blasenkrebs-harnblasenkarzinom/ https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/nierenkrebs/ --------------------------------------------- Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.
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