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Unnötige Wortgefechte

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Ein Sonntag in einem kleinen Dorf. Der Gottesdienst ist vor einigen Minuten zu Ende gegangen. Der Pfarrer unterhält sich mit einem der Gottesdienstbesucher unter der Kirchentür. Plötzlich hört man auf der anderen Straßenseite lauten Lärm. Zwei Kirchgänger geraten sich heftig in die Wolle. Der Pfarrer sieht die Ratlosigkeit im Gesicht seines Gastes. Aber er blickt ganz gelassen zu den Streitenden hinüber und meint dann: „Machen sie sich keine Sorgen, die legen sich nur die Schrift aus.“

Was soll man da noch sagen? So verstörend waren die Auseinandersetzungen auch in einigen Gemeinden des Paulusschülers Timotheus. Harter Streit und scharfe theologische Wortgefechte waren unter den Christen von Anfang an ein herausforderndes Problem.

Die Lage ist ernst und wichtig. Paulus schreibt an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Lass dich nicht auf Streitereien und Wortgefechte ein. Du weißt doch, dass sie nur zu Auseinandersetzungen führen.“ (2. Tim. 2,23)

Gestritten wurde in der Regel aus ganz unterschiedlichen Gründen. Es gab damals Judenchristen in den Gemeinden, die sich auf rabbinische Gelehrte beriefen. Sie vertraten alttestamentliche Sabbatvorschriften und Speisegebote und entwarfen mit endzeitlichen Berechnungen sowie mit komplizierten Geschlechtsregistern ein umfassendes Lehrsystem. Aus den Reihen der Heidenchristen traten im Unterschied dazu Wichtigtuer hervor, die geradezu fanatisch Verwirrung stifteten. Das konnten ganz verquere Lehren sein. So haben z. B. Hymenäus und Philetus die These aufgestellt, die Auferstehung der Toten sei schon geschehen.

Deutlich ist, dass die diversen Irrlehren unterschiedliches Gewicht haben. Deshalb muss man ihnen auch mit unterschiedlichen Positionen entgegentreten. Es gibt Behauptungen, die irgendwelche Details aus der Bibel herausfiltern und daraus abwegige Lehrgebäude errichten. Mit Menschen, die solche Überzeugungen vertreten, macht es keinen Sinn zu streiten. Sie lassen sich nicht zur biblischen Wahrheit zurückführen. Ihnen soll Timotheus nicht entgegentreten. Für heute bedeutet das: Wenn beispielsweise behauptet wird, das Buch Mormon sei eine weitere göttliche Offenbarungsquelle, dann lohnt sich keine Diskussion. Ein weiteres Beispiel sind Berechnungen von Menschen, die das Datum des Jüngsten Tages meinen genau bestimmen zu können. Das sind irreführende und fruchtlose Positionen.

Anders verhält es sich, wenn zentrale Bekenntnisinhalte des christlichen Glaubens infrage gestellt werden, so z. B. wenn jemand sagt, der Sühnetod Jesu am Kreuz sei nicht heilsnotwendig, da Gott ohnehin schon alle Sünde vergeben habe. Der persönliche Glaube an Jesus Christus ist dann nicht mehr erforderlich. Solchen Behauptungen stellt sich Paulus mit Nachdruck entgegen, wenn er in Galater 1,9 sagt: „Wenn jemand auch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.“ Es gehört schon geistliche Weisheit und die Gabe der Geistesunterscheidung dazu, zwischen unnützen Wortgefechten einerseits und dem notwendigen Ringen um das Christusbekenntnis andererseits zu unterscheiden.

Paulus macht klar, was die unaufgebbare und verbindliche Wahrheit ist und was Irrwege von Wichtigtuern sind, die man vermeiden muss. Zu Beginn des 2. Korintherbriefs fasst der Apostel zusammen, worauf es alleine ankommt: „Ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.“ Wir können deshalb mit dem Choral „Wach auf, du Geist der ersten Zeugen“ bitten: „Lass jede hoh und niedre Schule die Werkstatt deines guten Geistes sein, ja sitze du nur auf dem Stuhle und präge dich der Jugend selber ein, dass treuer Lehrer viel und Beter sein, die für die ganze Kirche flehn und schrein!“

Autor: Prof. Dr. Rolf Hille


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Was soll man da noch sagen? So verstörend waren die Auseinandersetzungen auch in einigen Gemeinden des Paulusschülers Timotheus. Harter Streit und scharfe theologische Wortgefechte waren unter den Christen von Anfang an ein herausforderndes Problem.

Die Lage ist ernst und wichtig. Paulus schreibt an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Lass dich nicht auf Streitereien und Wortgefechte ein. Du weißt doch, dass sie nur zu Auseinandersetzungen führen.“ (2. Tim. 2,23)

Gestritten wurde in der Regel aus ganz unterschiedlichen Gründen. Es gab damals Judenchristen in den Gemeinden, die sich auf rabbinische Gelehrte beriefen. Sie vertraten alttestamentliche Sabbatvorschriften und Speisegebote und entwarfen mit endzeitlichen Berechnungen sowie mit komplizierten Geschlechtsregistern ein umfassendes Lehrsystem. Aus den Reihen der Heidenchristen traten im Unterschied dazu Wichtigtuer hervor, die geradezu fanatisch Verwirrung stifteten. Das konnten ganz verquere Lehren sein. So haben z. B. Hymenäus und Philetus die These aufgestellt, die Auferstehung der Toten sei schon geschehen.

Deutlich ist, dass die diversen Irrlehren unterschiedliches Gewicht haben. Deshalb muss man ihnen auch mit unterschiedlichen Positionen entgegentreten. Es gibt Behauptungen, die irgendwelche Details aus der Bibel herausfiltern und daraus abwegige Lehrgebäude errichten. Mit Menschen, die solche Überzeugungen vertreten, macht es keinen Sinn zu streiten. Sie lassen sich nicht zur biblischen Wahrheit zurückführen. Ihnen soll Timotheus nicht entgegentreten. Für heute bedeutet das: Wenn beispielsweise behauptet wird, das Buch Mormon sei eine weitere göttliche Offenbarungsquelle, dann lohnt sich keine Diskussion. Ein weiteres Beispiel sind Berechnungen von Menschen, die das Datum des Jüngsten Tages meinen genau bestimmen zu können. Das sind irreführende und fruchtlose Positionen.

Anders verhält es sich, wenn zentrale Bekenntnisinhalte des christlichen Glaubens infrage gestellt werden, so z. B. wenn jemand sagt, der Sühnetod Jesu am Kreuz sei nicht heilsnotwendig, da Gott ohnehin schon alle Sünde vergeben habe. Der persönliche Glaube an Jesus Christus ist dann nicht mehr erforderlich. Solchen Behauptungen stellt sich Paulus mit Nachdruck entgegen, wenn er in Galater 1,9 sagt: „Wenn jemand auch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.“ Es gehört schon geistliche Weisheit und die Gabe der Geistesunterscheidung dazu, zwischen unnützen Wortgefechten einerseits und dem notwendigen Ringen um das Christusbekenntnis andererseits zu unterscheiden.

Paulus macht klar, was die unaufgebbare und verbindliche Wahrheit ist und was Irrwege von Wichtigtuern sind, die man vermeiden muss. Zu Beginn des 2. Korintherbriefs fasst der Apostel zusammen, worauf es alleine ankommt: „Ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.“ Wir können deshalb mit dem Choral „Wach auf, du Geist der ersten Zeugen“ bitten: „Lass jede hoh und niedre Schule die Werkstatt deines guten Geistes sein, ja sitze du nur auf dem Stuhle und präge dich der Jugend selber ein, dass treuer Lehrer viel und Beter sein, die für die ganze Kirche flehn und schrein!“

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