Jesus bekennen
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„Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt!“
Immer wieder fällt es mir wieder mal ein, das Sprichwort von der „Hauptsache“.
Als ich über das Wort für heute nachdachte, kam es mir wieder neu in den Sinn. Das Wort für heute ist ein Wort von Jesus - von der Hauptsache, um die es bei denen geht, die ihm nachfolgen.
Er hat es an seine Jünger gerichtet, als er mit ihnen über ihr Verhalten in dieser Welt sprach. Nach einer ganzen Reihe wichtiger Anweisungen gibt Jesus ihnen ein sehr persönliches Versprechen mit auf ihren weiteren Lebensweg. Für dieses Versprechen verbürgt er sich selbst, alle seine Nachfolgerinnen und Nachfolger können sich absolut und ausnahmslos darauf verlassen. Dieses Verspechen gilt für den ganzen Weg ihres Lebens.
Er sagte zu ihnen: „Wer mich bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel. Wer mich aber nicht kennen will vor den Menschen, den will ich auch nicht kennen vor meinem Vater im Himmel.“
Zum Glück waren die Jünger schon länger mit Jesus unterwegs, als er dieses Wort zu ihnen sagte. Sie hatten erlebt, was Zustimmung und was Ablehnung seiner Person oder seiner Botschaft auslöste bei den Menschen, die ihm begegneten. Sie konnten sich deshalb wahrscheinlich vorstellen, was es für sie bedeutete, seine Botschaft in Wort und Tat weiterzutragen.
Doch so ganz direkt und auf den Punkt für sie zugespitzt hatten sie es doch noch nicht von ihm gehört, was Jesus von ihnen in ihrer Nachfolge erwartete. Das fasste er jetzt in einem Satz zusammen: Wenn sich Jesus zu ihnen bekennen sollte, dann hätten auch sie keine freie Wahl zwischen Bekennen oder Verleugnen ihrer Beziehung zu Jesus.
„Wer mich bekennt vor den Menschen“, sagt Jesus, „zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel.“ Nur dann gehörten sie zusammen.
Ihr Bekenntnis zu ihm bedingt sein Eintreten für sie vor Gott. Ungefähr so, wie man unauflöslich miteinander verwandt ist: entweder man ist es, oder man ist es nicht. Das ist etwas Gegebenes, da hilft auch kein Verhandeln, ob es nicht doch auch anders sein könnte.
Dies hat nun auch für Christinnen und Christen heute eine große Bedeutung.
Jesus spricht von den Entscheidungen der täglichen Alltagswelt, in denen seine Jüngerinnen und Jünger unterwegs sind. Er spricht von den familiären und gesellschaftlichen Netzwerken, die ihr Lebensumfeld und ihre Beziehungen prägen. Dort soll das Bekenntnis zu ihm lebendig werden. Jesus meint nicht ausschließlich Bekenntnissituationen, die möglicherweise auch ein Martyrium nach sich ziehen könnten.
Er will, dass das gesamte Leben in allen Bereichen ihm, seinem Wort und Wesen, seiner Liebe, seinem Wort und seinen Taten entspricht. Dann wird Jesus sich auch vor Gott, dem Vater, zu seinen Leuten bekennen.
Das hat Gerhard Tersteegen dazu inspiriert, zu dichten: „Im Wort und Werk und allem Wesen sei Jesus und sonst nichts zu lesen!“[1]
Das ist die Hauptsache, auf die es Jesus ankommt, die Hauptsache für die, die ihm nachfolgen.
Ein lebendiges Bekenntnis zu ihm wird nicht von Menschenfurcht geprägt sein. Es vollzieht sich zwar auch, aber keinesfalls allein durch gelernte, nachgesprochene Worte. Es will von Christinnen und Christen täglich neu ins Leben gebracht werden und neues Leben mit Jesus wecken!
So ist eben nicht egal, wie wir leben.
Auch heute können wir die Möglichkeit nutzen, seine Liebe zu bezeugen und dem Bekenntnis zu Jesus mit Worten auch ein entsprechendes Verhalten folgen zu lassen.
Dann wird dieser Tag gute Auswirkungen für die Erde und den Himmel mit sich bringen.
[1] In: Ich bete an die Macht der Liebe, Evangelisches Gesangbuch 617, Str. 3
Autor: Pfarrer Helmut Heiser
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