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LEBEN IN GEFAHR ? Tamara Bunke, Che Guevaras Kampfgefährtin

23:06
 
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Ihr Leben liest sich wie die Vorlage für einen Kinofilm: Die Deutsch-Argentinierin Tamara Bunke lebt zunächst in der DDR als systemtreue und sozialistisch geprägte junge Frau. Doch als ihr 1960 der Job als Dolmetscherin für den kubanischen Revolutionshelden Che Guevara zufällt, beginnt sie sich immer mehr für die Vorgänge in Kuba zu interessieren. Es beginnt ein Leben als Geheimagentin im Kugelhagel. Am 8.3. ist Internationaler #frauentag 2024.

Credits
Autorin: Gerda Kuhn
Regie: Sabine Kienhöfer
Es sprachen: Thomas Loibl, Hemma Michel
Technik: Fabian Zweck
Redaktion: Thomas Morawetz
Im Interview: Prof. Oliver Rump, Dr. Gerd Koenen

Linktipps:
Deutschlandfunk Kultur (2023): Warum Frauen die besseren Spione sind
Als Doppelagentin führte Lily Sergueiew die Nazis 1944 in die Irre. Ein neues Sachbuch erzählt von ihr und anderen mutigen Spioninnen. Die Journalistin Corinna von Bassewitz berichtet in ihrem Buch, wie sie ihren Vater als Agent enttarnte. ZUM BEITRAG

WDR Hörspiel (2022): Monika La Guerrillera – Die Frau, die Che Guevara rächte
Am 9. Oktober 2022 jährte sich der Todestag von Che Guevara zum 55. Mal. Das Doku-Hörspiel erzählt die Geschichte seines Scheiterns in Bolivien - und die Story der Frau, die seinen Tod rächte: Monika Ertl, Tochter des NS-Filmers Hans Ertl. JETZT ANHÖREN

Deutschlandfunk (2024): Revolution auf Kuba – Als Fidel Castro die Macht übernahm
Am 1. Januar 1959 wurde Kuba ein anderes Land: Vor 65 Jahren stürzte Revolutionär Fidel Castro den bisherigen Machthaber Batista. 49 Jahre lang führte Castro Kuba als "Maximo Líder". Doch die anfängliche Euphorie der Kubaner hielt nicht lange an. Kath, Andrea. HIER anhören.

Und hier noch ein paar besondere Tipps für Geschichts-Interessierte:

Im Podcast „TATORT GESCHICHTE“ sprechen die Historiker Niklas Fischer und Hannes Liebrandt über bekannte und weniger bekannte Verbrechen aus der Geschichte. True Crime – und was hat das eigentlich mit uns heute zu tun?
DAS KALENDERBLATT erzählt geschichtliche Anekdoten zum Tagesdatum - skurril, anrührend, witzig und oft überraschend.
Und noch viel mehr Geschichtsthemen, aber auch Features zu anderen Wissensbereichen wie Literatur und Musik, Philosophie, Ethik, Religionen, Psychologie, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung, Natur und Umwelt gibt es bei RADIOWISSEN.
Wir freuen uns über Feedback und Anregungen zur Sendung per Mail an radiowissen@br.de.
Alles Geschichte finden Sie auch in der ARD Audiothek:
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Timecodes (TC) zu dieser Folge:
TC 00:15 – Intro
TC 04:06 – Die Vorzeige-Genossin
TC 06:16 – Eine schicksalhafte Begegnung
TC 09:47 – Agentenleben
TC 12:43 – Alleinsein, Angst und Auflösung
TC 18:38 – Der Anfang vom Ende
TC 22:21 – Outro

Lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Manuskript:

TC 00:15 – Intro

MUSIK

ERZÄHLERIN:
Was treibt jemanden dazu an, alles aufs Spiel zu setzen? Persönliche Sicherheit, Freunde, Heimat, vielleicht sogar die Zukunft mit einem geliebten Menschen? Für Tamara Bunke, geboren 1937 in Argentinien, gestorben 1967 im bolivianischen Dschungel, war vermutlich die stärkste Triebfeder für alles, was sie auf sich nahm, eine romantische Vorstellung vom Wesen der Revolution.

ERZÄHLER:
Tamara Bunke, die später unter dem Namen „Tania la Guerillera“ einen Ehrenplatz im Helden-Olymp der internationalen Linken erhalten sollte, träumte wie Kubas Revolutionsheld Che Guevara den Traum von der Befreiung Lateinamerikas. Wie Domino-Steine sollten rechte Diktaturen nacheinander stürzen und freie, gerechte Gesellschaften entstehen, geprägt vom Typus eines neuen, solidarischen Menschen. Kuba, so die Vision der beiden Revolutionäre, sollte dabei als Fackelträgerin der übrigen Welt vorangehen.

1. O-Ton Rump
Tamara Bunke war eine sehr starke Persönlichkeit, sehr lustig, freundlich, aufgeschlossen; hat durch den ersten Eindruck überzeugt und Leute gewonnen; hatte eindeutig eine eigene Meinung… das heißt, es war ihre Meinung, dass sie für den Sozialismus, für die Freiheit, für die Gerechtigkeit … eingestanden hat und gekämpft hat …

ERZÄHLERIN
Professor Oliver Rump von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Der Historiker mit dem Fachbereich Museumsmanagement kam auf ganz besondere Weise mit dem Fall Tamara Bunke in Berührung:

2. O-Ton Rump
Ich habe ein Kuba-Projekt an der HTW Berlin, das heißt Mugoku, da geht es um die Erhaltung von historischem Kulturgut auf Kuba, besonders Archivgut, und in dem Zusammenhang haben wir einen Logistik-Partner, das ist Cuba Si; eine Arbeitsgruppe bei der Partei Die Linke, und darüber habe ich erfahren, dass der Nachlass von Tamara Bunke in dem Gebäude der Partei „Die Linke“ sich im Keller befindet.

ERZÄHLER
Große Weltgeschichte – am Ende verwahrt in einem Berliner Keller. Doch dort sollte der Nachlass der deutsch-argentinischen Revolutionärin nicht bleiben:

3. O-Ton Rump
Dann wurde ich eben daraufhin sehr neugierig, was da so liegt. Dann habe ich noch erfahren, dass Hans Modrow, der Ehrenvorsitzende der PDS, bei der Buchmesse in Havanna dieses Material, diesen Nachlass von Tamara Bunke, übergeben sollte; und ich als Historiker habe dann gesagt: So schnell kann das eigentlich nicht gehen, wir müssten uns eigentlich das Material noch einmal vornehmen, sichten und aufarbeiten, um daraus vielleicht noch neue Schlüsse zu ziehen. Und dem wurde dann auch stattgegeben und so ist der Nachlass in mein Büro gekommen.

ERZÄHLERIN
Genau genommen war es der Nachlass von Tamaras Mutter, Nadja Bunke; sie war 2003 verstorben und hatte „Cuba Si“ die persönlichen Gegenstände aus dem Besitz ihrer Tochter übergeben.

ERZÄHLER
Was der deutsche Historiker Oliver Rump auch im Rahmen eines Studenten-Projektes erarbeitete, ist heute in Kuba zu sehen - in der revolutionsgeschichtlich wichtigen Stadt Santa Clara. Dort war für Che Guevara eine Gedenkstätte errichtet worden. Sie wurde später um ein Mausoleum ergänzt – als die zunächst anonym verscharrten Leichen des Revolutionshelden und seiner Mitkämpfer zwei Jahrzehnte nach ihrem Tod doch noch in Bolivien entdeckt wurden. Hans Modrow, der letzte Ministerpräsident der DDR, war 2014 zur Übergabe von Tamaras Hinterlassenschaften nach Kuba gereist. Ihre Uniform, Notizbücher, Schulhefte, Zeugnisse und weitere Dokumente sind heute in der Gedenkstätte “Comandante Ernesto Che Guevara” ausgestellt.

MUSIK
TC 04:06 – Die Vorzeige-Genossin

ERZÄHLERIN
Doch noch einmal zurück, in die Zeit, als Tamara Bunke noch nicht wusste, dass sie einmal als „Tania la Guerillera“ weltweit zu einer Ikone der revolutionsbewegten Linken aufsteigen würde. Sie wächst in ihrem Geburtsort Buenos Aires auf. Dorthin waren ihre Eltern, überzeugte Kommunisten, vor den Nationalsozialisten geflohen. 1952 zieht die Familie zurück nach Deutschland, genauer gesagt in die Deutsche Demokratische Republik, und wohnt unter anderem in Eisenhüttenstadt, der ehemaligen DDR-Vorzeigesiedlung Stalinstadt.

5. O-Ton Gerd Koenen
Und da kommen sie ja nun im heikelsten Moment…also 1952, da läuft in der DDR eine ganz finstere Kampagne … genau gegen die West-Emigranten, zu denen sie dazu gehörten …auch noch jüdisch, die Mutter jedenfalls ... also das war ja eine ganz düstere Stalinzeit ... mit Kosmopoliten-Verfolgung … wo dort auch ein Schauprozess für 1953 vorbereitet wird … und darauf reagieren sie - und das tut Tamara aber auch - mit einer Art Überanpassung … also sie sind 150 prozentig … sie stellen sich total zur Verfügung ...

ERZÄHLER:
Der Marxismus-Kenner und Historiker Dr. Gerd Koenen. In seinem Buch „Traumpfade der Weltrevolution. Das Projekt Guevara“ spürt er auch dem Leben von Tamara Bunke nach, das ab einem bestimmten Zeitpunkt auf tragische Weise mit Guevaras letzter revolutionärer Mission verknüpft war.

Musik

ERZÄHLERIN:
Die junge Tamara - sie ist bei der Rückkehr 14 Jahre alt - wird in ihrer neuen Heimat rasch zur Vorzeige-Genossin. Sie arbeitet aktiv in der Freien Deutschen Jugend FDJ und wird Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, SED. Als Tochter eines Turnlehrers ist sie einerseits eine vielseitige Sportlerin und lernt auch Schießen, andrerseits hat sie auch musische Interessen, spielt Akkordeon und Gitarre und sammelt lateinamerikanische Folkloremusik. Nach dem Abitur immatrikuliert sie sich am Romanistischen Institut der Berliner Humboldt-Universität.
TC 06:16 – Eine schicksalhafte Begegnung

ERZÄHLER:
Tamara ist bereit, mit aller Kraft am Aufbau des ostdeutschen Arbeiter- und Bauernstaats mitzuhelfen. Trotzdem bleibt ein Stück Fremdheit. Sie vermisst im grauen DDR-Alltag die lateinamerikanische Lebensfreude, vieles erscheint ihr steif und verknöchert. Irgendwann wird es der jungen Frau zu eng und zu stickig. Sie will zurück in ihre argentinische Heimat, aber ihr Ausreiseantrag wird zunächst abgelehnt. Doch eine schicksalhafte Begegnung steht ihr bevor:

6. O-Ton Gerd Koenen:
…da kommt eben dieser Besuch von Guevara, damals noch als Industrieminister im Jahr 1960 in der DDR, und da ist sie seine Übersetzerin …begibt sich in das Gefolge von ihm …er nahm sie ernst und sagte – als er hörte, wo sie herkam – du kommst aus Argentinien? Willst du dich nicht unserer kontinentalen Revolution anschließen? Das hat sie dann wirklich elektrisiert.

ERZÄHLERIN
Jetzt steht für Tamara endgültig fest: Sie wird nicht länger in der DDR bleiben. Doch sie kann nicht einfach das Land verlassen. Trotzdem schafft sie es über eher dubiose Umwege, an Bord eines Flugzeuges nach Havanna zu gelangen – und dort den Platz einzunehmen, der eigentlich für ein Mitglied des kubanischen Nationalballetts bestimmt war, das zu diesem Zeitpunkt in der DDR gastierte.

7.O-Ton Gerd Koenen
Ich glaube, da war ein gutes Stück Eigenmächtigkeit bei ihr dabei …. ich habe ja auch mit Mischa Wolf, dem Chef des DDR-Auslandsgeheimdienstes, noch sprechen können …und es war ja Tatsache, dass der DDR-Geheimdienst schon versucht hatte, sie für eine Agentenkarriere in Lateinamerika zu gewinnen, mit falschen Papieren, und sie dann – das war der Plan – sie in die USA einzuschleusen, in die exilkubanischen communities dort….

Musik

ERZÄHLER
Mit ihrer Ausreise schafft Tamara Fakten. Die 23-jährige trifft im Mai 1961 auf der Karibikinsel ein und stürzt sich kopfüber in ihr neues revolutionäres Leben. Erst rund zwei Jahre zuvor hat Fidel Castro die Macht übernommen, vieles ist noch im Auf- und Umbruch. Tamara engagiert sich bei der Zuckerrohrernte, bei der Arbeit in den Parteikomitees, beim Internationalen Studentenbund und als Dolmetscherin. Nächtelang diskutiert sie mit ihren neuen Bekannten:

8. O-Ton Koenen
Ich hab ja auch eine ihrer kubanischen Freundinnen sprechen können, die sagte, die hat uns überhaupt erst den Marxismus-Leninismus beigebracht, wir hatten doch davon gar keine Ahnung…

ERZÄHLERIN
Schließlich wird sie in die Revolutionäre Miliz Kubas aufgenommen – und trägt von nun an stolz Uniform. Ihren in der DDR zurückgebliebenen Eltern schreibt sie mitten in der Kubakrise 1962 voller Begeisterung, es gebe nichts Schöneres, als sich dort zu befinden, wo der revolutionäre Kampf am härtesten sei.

ERZÄHLER
Tamara nimmt ihr Sprachenstudium wieder auf, macht erste journalistische Erfahrungen und steht überall dort zur Verfügung, wo Organisationstalent und Entschlossenheit gebraucht werden. Diese Qualitäten sind auch beim kubanischen Geheimdienst gefragt:

9. O-Ton Koenen (Che hatte Idee, sie zu rekrutieren)
… dann kam sie dort wieder in das Umfeld von Guevara …über Feste der argentinischen Landsmannschaft … er hat wohl auch von sich aus die Idee gehabt, sie zu rekrutieren, denn Che war seinerseits auf dem Absprung.
TC 09:47 – Agentenleben

ERZÄHLERIN
Der Argentinier Che Guevara, der Seite an Seite mit Fidel Castro gekämpft hat, nimmt bereits Kurs auf das nächste Etappenziel des Projekts Weltrevolution. Es liegt im Herzen von Afrika, im Kongo. Doch hier wird er scheitern, und dann seinen alten Traum von der Befreiung ganz Lateinamerikas wiederaufleben lassen:

10. O-Ton Gerd Koenen
Für Guevara gab es dieses romantische Projekt: Er selbst wird sozusagen das Feuer einer Weltrevolution anstecken und wenn nicht in Afrika, dann eben im Herzen von Lateinamerika. Das war ein Projekt, für das meines Erachtens Tamara Feuer und Flamme war.

ERZÄHLER
Tamara soll helfen, Guevaras nächstes großes revolutionäres Projekt mitvorzubereiten. Als künftige Agentin durchläuft sie zunächst eine umfassende Grundausbildung. Sie übt den Umgang mit Funkgeräten, mit toten Briefkästen, das Abschütteln von Verfolgern. Schnell wird klar, Tamara ist für hohe Aufgaben geeignet. Für allerhöchste sogar.

MUSIKAKZENT

ERZÄHLERIN
Ausgebildet wird sie von dem afro-kubanischen Geheimdienst-Offizier Ulises
Estrada. Er ist der Grund dafür, dass die sonst so disziplinierte junge Frau ausnahmsweise gegen einen Befehl verstößt: Sie und der verheirate Familienvater Estrada werden ein Liebespaar. Doch intime Beziehungen sind im Geheimdienst untersagt. Die Affäre hat Konsequenzen: Estrada muss Tamaras weitere Ausbildung an einen anderen Offizier abgeben. Er darf sie weder zur Schulung nach Prag noch nach Bolivien begleiten, wo Guevara nun die nächste Revolution starten will. Die Trennung ist offenbar für beide hart.

ERZÄHLER
Tamara soll unter falscher Identität in Bolivien ein konspiratives Netzwerk aufbauen. Von Prag aus reist sie in mehrere europäische Städte, um verschiedene Identitäten auszuprobieren. Schließlich wird aus Haydée Tamara Bunke Bider – so ihr vollständiger Name - die deutsch-argentinische Musik-Ethnologin Laura Gutiérrez Bauer. Ihr revolutionärer Deckname ist künftig „Tania“ – sie wählt ihn im Gedenken an eine ermordete sowjetische Partisanin.

ERZÄHLERIN
Tamara alias Tania alias Laura macht ihre Sache gut. Nach ihrer Ankunft in Bolivien im November `64 lebt sie sich rasch ein. Sie findet Zugang zur Oberschicht und gibt Deutschunterricht – unter anderem den Kindern des Präsidenten. Ihre Tarnung als Musikethnologin verschafft ihr die Möglichkeit, unauffällig durch Bolivien zu reisen und das Land zu erkunden. Um ihre Einbürgerung zu erleichtern, heiratet sie einen bolivianischen Studenten, dem sie kurz darauf ein Stipendium in Bulgarien besorgt, um sich später wieder von ihm scheiden zu lassen.
TC 12:43 – Alleinsein, Angst und Auflösung

ERZÄHLER
So routiniert und versiert ihr Agentenleben im Nachhinein auch wirkt – die beiden Jahre undercover in Bolivien sind gleichzeitig auch Jahre der Einsamkeit und der ständigen Angst vor Entdeckung. Fast ein Jahr lang hat sie keinen Kontakt zu Kuba. Endlich, im Jahr 1966, ist die Zeit der Isolation vorbei. Che Guevara gibt grünes Licht – und Tania beginnt mit der unmittelbaren Vorbereitung des Guerilla-Kampfes. Sie mietet Häuser als Lagerräume und Übernachtungsmöglichkeit an, kauft Waffen und Proviant ein und empfängt die ersten freiwilligen Kämpfer.

ERZÄHLERIN
Im November trifft dann auch Che Guevara ein, der mit Hilfe kubanischer Geheimdienst-Experten sein äußeres Erscheinungsbild völlig verändert hat. Doch Bolivien ist nicht Kuba. Es gibt keine Landbevölkerung, die nur darauf gewartet hat, von dem berühmten Revolutionshelden befreit zu werden. Und: Der moskaukritische Guevara hat auch nicht die Unterstützung der linientreuen bolivianischen Kommunisten:

12 O-Ton Gerd Koenen:
Das hat ja mit zum Scheitern der Guevara-Operation beigetragen, dass auch die eingesessene bolivianische KP mit absolutem Misstrauen betrachtet hat, was dort der Che für Leute zusammenholt, sie wussten ja gar nichts darüber.

ERZÄHLERIN
Tania bringt auch Besucher ins Dschungel-Lager; sie sollen für Guevara in Europa Solidaritäts-Kampagnen organisieren. Einer von ihnen ist der kommunistische Philosophie-Student Régis Debray. Als er mit Tania und einem weiteren Gast im Lager ankommt, ist Guevara unterwegs zu einer mehrwöchigen Erkundungstour. Tania beschließt, zu bleiben und auf seine Rückkehr zu warten - eine Entscheidung, die Guevara später scharf kritisiert. Denn nun sind die Rebellen ohne jeden Kontakt nach außen.

MUSIK

ERZÄHLER
Inzwischen gibt es Auflösungs-Tendenzen: Deserteure setzen sich ab und verraten dem bolivianischen Militär wichtige Details. Immer enger wird die schrumpfende Truppe eingekreist. Was der Commandante erst jetzt erfährt: Tania hat vor der letzten Fahrt ins Rebellen-Camp in der Kleinstadt Camiri ihren Jeep zurückgelassen – und in ihm wichtige Unterlagen und Adressen. Als das bolivianische Militär das Fahrzeug entdeckt, dauert es nicht lange, und Tania ist enttarnt. In seinem berühmten „Bolivianischen Tagebuch“ hält Che resigniert fest: Zwei Jahre Vorbereitungsarbeit waren nun letztlich umsonst.

ERZÄHLERIN:
Doch wie ist es zu erklären, dass Tania offenbar alle Sicherheitsvorschriften missachtet hat? Ist es wirklich vorstellbar, dass eine Top-Agentin in ihrem Auto überlebenswichtige Informationen einfach vergisst? Wild wuchernde Spekulationen ranken sich um diese Frage. Sie sei in Wirklichkeit eine Mehrfachagentin gewesen, lautet eine davon, und der sowjetische KGB habe sie gezwungen, Che‘s Projekt scheitern zu lassen; sie sei todkrank gewesen, so eine weitere These, und habe deshalb bewusst oder unbewusst ihren Tod herbeigesehnt. Der Historiker Gerd Koenen glaubt an eine andere Version:

14 O-Ton Koenen
Sie hielt die ganze Rolle in La Paz, wo sie immer in der Maske eines Society girls auftreten musste, das hielt sie meines Erachtens nicht aus. Sie hat im Grund diese Doppelrolle, in die sie da gedrängt werden sollte, nicht ertragen und insofern glaube ich, dass das eine befehlswidrige, spontane Tat war, dass sie da runtergefahren ist und versucht hat, selber zur Guerilla hinzukommen. …

ERZÄHLER
Trotzdem halten sich – befeuert durch Filme und Bücher – bis heute hartnäckig Gerüchte, Tania und Che seien auch privat ein Paar gewesen. Gestreut wurden sie vermutlich auch von der CIA. Für Gerd Koenen eine abwegige Spekulation:

15 O-Ton Koenen
Nein, im Gegenteil…. Che lebte sowieso in der schweißigen Welt seiner Männer… er hatte dann noch in Kuba seine Kinder und seine Frau …aber das war nur so ein Außenpunkt …er war absolut jemand, der im Feldlager unter Männern lebte, und da störte sie doch einfach …sie brachte die innere Stabilität der Truppe durcheinander.

16 O-Ton Koenen
… aber das ist dann eben die melancholische Seite der Sache, dass sie da gar nicht reinpasste.

ERZÄHLERIN:
Seit der Entdeckung von Tanias Jeep gibt es für sie kein Zurück: sie muss mit der Truppe weiterziehen. Die tagelangen Märsche erschöpfen sie, ihre Ausrüstung ist unzulänglich, in den zu großen Stiefeln läuft sie sich die Füße blutig:

17 O-Ton Koenen
…sie wollte selber dabei sein und konnte dann auch nicht mehr raus. Und Che hat sie dann auch … indem er sie zur Nachhut, zur Gruppe der Unzuverlässigen einteilte, und weil sie ja auch schon sehr schnell bei diesen Gewaltmärschen nicht mithalten konnte …. er hat sie im Grunde degradiert … das muss man sehen….

ERZÄHLER:
Vermutlich wissen sowohl Che als auch Tania, dass das Unternehmen gescheitert ist:

18 O-Ton Koenen
Und insofern gleicht das Ganze einem Todesmarsch in das sichere Verderben, und das macht für mich auch das Pathos dieser ganzen Geschichte aus, warum es so ein lateinamerikanisches Epos ist. Es gibt so eine Art der heroischen Vergeblichkeit, man schaut dem Tod ins Auge und setzt irgendwie darauf, dass man Anschluss findet, an irgendwelche anderen Kräfte, aber die gab es da ja gar nicht.

MUSIK
TC 18:38 – Der Anfang vom Ende

ERZÄHLERIN:
Das Ende kommt in Etappen: Ein Bauer verrät die Nachhut an das bolivianische Militär. Am 31. August 1967 ist es soweit: Als die Rebellen den Rio Grande durchwaten, werden sie von Kugeln durchsiebt. Einige der Guerilleros sind sofort tot, andere verwundet. Auch Tania wird tödlich getroffen; ihr Körper wird vom Fluss davongetrieben und Tage später gefunden.

ERZÄHLER
Es gibt Berichte, wonach sich in ihrem Rucksack auch ein wasserdicht verpackter Brief an ihre Eltern befunden hat, in dem Tania Gefühle der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit schildern soll. Ob das Schreiben tatsächlich existiert hat, bleibt offen.

ERZÄHLERIN
Tamara Bunke wusste womöglich am Ende nicht mehr, wofür sie eigentlich kämpfte:

20 O-Ton Koenen
Sie verlor sich selbst.

ERZÄHLER
Che Guevara stirbt wenige Wochen später. Auch seine Einheit muss sich Anfang Oktober dem bolivianischen Militär ergeben. Der einstige Revolutionsheld wird wenige Stunden später exekutiert. Warum hatte Kubas Staatschef Castro nicht wenigstens versucht, seinen ehemaligen Waffenbruder in Sicherheit zu bringen?

21 O-Ton Koenen
Ich glaube, er wollte nicht wieder raus. Guevara war der Typ, der sein Leben auf eine Karte setzte. Das Ganze hatte auch ein poetisches Flair. Guevara lebte im Grund auch in einer Welt der Literatur. Als Don Quichote der Weltrevolution hat er sich ja selbst stilisiert und er wollte dort zeigen, dass es geht.

ERZÄHLERIN:
In der DDR wird die Nachricht von Tanias Tod erst einmal verschwiegen. Doch ihre Mutter Nadja Bunke kämpft unermüdlich für das Gedenken an ihre Tochter. Sie erreicht, dass eine Todesanzeige erscheint und eine Trauerfeier stattfindet. Und sie schreibt ein Buch - zusammen mit Tanias ehemaligem Freund, Ulises Estrada.
Irgendwann muss Ostberlin nachgeben und die Tote zumindest posthum zur Heldin aufwerten, wenn auch zu einer ungeliebten und schwierigen.

ERZÄHLER
Ganz anders auf Kuba. Je länger Che tot ist, desto mehr wird er glorifiziert, und mit ihm auch Tania.

22 O-Ton Koenen
Es war Castro dann, der dieses Erbe aufgenommen hat, und 1968 verkündete, nach Ches Tod, zu den jungen Menschen auf Kuba: Wenn ihr wissen wollt, wie der neue Mensch aussieht, dann schaut auf Guevara, und in dieses Gruppenbild der Guerilleros, das dann heroisch aufgemacht wurde, da passte sie dann natürlich ganz perfekt hinein, ein weibliches Gesicht, Tania la Guerillera, die sozusagen zur Rechten des Che in Santa Clara im Mausoleum liegt … also Gruppenbild mit Dame.

MUSIK hoch und darunter

ERZÄHLERIN:
Die Geschichte der Dame ist aber in Wirklichkeit wohl eher die tragische Geschichte einer jungen Frau…

23 Koenen
…. die aus dieser Enge der DDR rauswollte, und die zurück zu ihren lateinamerikanischen Wurzeln wollte, die ganz von dieser Romantik dieser kubanischen Revolution und der weltrevolutionären Mission, die man da nochmal hatte, angesprochen war und dann aber eben in diesem ganzen Projekt, diesem Guevara-Projekt, eben nur eine ziemlich dienende Rolle und letztlich für sie selbst bittere Rolle gespielt hat. (Stimme oben)

ERZÄHLERIN:
Die Rolle einer Guerillera, die einen hohen Preis für ihren Traum von Freiheit und von einer gerechten Welt bezahlte.
TC 22:21 – Outro

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Ihr Leben liest sich wie die Vorlage für einen Kinofilm: Die Deutsch-Argentinierin Tamara Bunke lebt zunächst in der DDR als systemtreue und sozialistisch geprägte junge Frau. Doch als ihr 1960 der Job als Dolmetscherin für den kubanischen Revolutionshelden Che Guevara zufällt, beginnt sie sich immer mehr für die Vorgänge in Kuba zu interessieren. Es beginnt ein Leben als Geheimagentin im Kugelhagel. Am 8.3. ist Internationaler #frauentag 2024.

Credits
Autorin: Gerda Kuhn
Regie: Sabine Kienhöfer
Es sprachen: Thomas Loibl, Hemma Michel
Technik: Fabian Zweck
Redaktion: Thomas Morawetz
Im Interview: Prof. Oliver Rump, Dr. Gerd Koenen

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Deutschlandfunk Kultur (2023): Warum Frauen die besseren Spione sind
Als Doppelagentin führte Lily Sergueiew die Nazis 1944 in die Irre. Ein neues Sachbuch erzählt von ihr und anderen mutigen Spioninnen. Die Journalistin Corinna von Bassewitz berichtet in ihrem Buch, wie sie ihren Vater als Agent enttarnte. ZUM BEITRAG

WDR Hörspiel (2022): Monika La Guerrillera – Die Frau, die Che Guevara rächte
Am 9. Oktober 2022 jährte sich der Todestag von Che Guevara zum 55. Mal. Das Doku-Hörspiel erzählt die Geschichte seines Scheiterns in Bolivien - und die Story der Frau, die seinen Tod rächte: Monika Ertl, Tochter des NS-Filmers Hans Ertl. JETZT ANHÖREN

Deutschlandfunk (2024): Revolution auf Kuba – Als Fidel Castro die Macht übernahm
Am 1. Januar 1959 wurde Kuba ein anderes Land: Vor 65 Jahren stürzte Revolutionär Fidel Castro den bisherigen Machthaber Batista. 49 Jahre lang führte Castro Kuba als "Maximo Líder". Doch die anfängliche Euphorie der Kubaner hielt nicht lange an. Kath, Andrea. HIER anhören.

Und hier noch ein paar besondere Tipps für Geschichts-Interessierte:

Im Podcast „TATORT GESCHICHTE“ sprechen die Historiker Niklas Fischer und Hannes Liebrandt über bekannte und weniger bekannte Verbrechen aus der Geschichte. True Crime – und was hat das eigentlich mit uns heute zu tun?
DAS KALENDERBLATT erzählt geschichtliche Anekdoten zum Tagesdatum - skurril, anrührend, witzig und oft überraschend.
Und noch viel mehr Geschichtsthemen, aber auch Features zu anderen Wissensbereichen wie Literatur und Musik, Philosophie, Ethik, Religionen, Psychologie, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung, Natur und Umwelt gibt es bei RADIOWISSEN.
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TC 06:16 – Eine schicksalhafte Begegnung
TC 09:47 – Agentenleben
TC 12:43 – Alleinsein, Angst und Auflösung
TC 18:38 – Der Anfang vom Ende
TC 22:21 – Outro

Lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Manuskript:

TC 00:15 – Intro

MUSIK

ERZÄHLERIN:
Was treibt jemanden dazu an, alles aufs Spiel zu setzen? Persönliche Sicherheit, Freunde, Heimat, vielleicht sogar die Zukunft mit einem geliebten Menschen? Für Tamara Bunke, geboren 1937 in Argentinien, gestorben 1967 im bolivianischen Dschungel, war vermutlich die stärkste Triebfeder für alles, was sie auf sich nahm, eine romantische Vorstellung vom Wesen der Revolution.

ERZÄHLER:
Tamara Bunke, die später unter dem Namen „Tania la Guerillera“ einen Ehrenplatz im Helden-Olymp der internationalen Linken erhalten sollte, träumte wie Kubas Revolutionsheld Che Guevara den Traum von der Befreiung Lateinamerikas. Wie Domino-Steine sollten rechte Diktaturen nacheinander stürzen und freie, gerechte Gesellschaften entstehen, geprägt vom Typus eines neuen, solidarischen Menschen. Kuba, so die Vision der beiden Revolutionäre, sollte dabei als Fackelträgerin der übrigen Welt vorangehen.

1. O-Ton Rump
Tamara Bunke war eine sehr starke Persönlichkeit, sehr lustig, freundlich, aufgeschlossen; hat durch den ersten Eindruck überzeugt und Leute gewonnen; hatte eindeutig eine eigene Meinung… das heißt, es war ihre Meinung, dass sie für den Sozialismus, für die Freiheit, für die Gerechtigkeit … eingestanden hat und gekämpft hat …

ERZÄHLERIN
Professor Oliver Rump von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Der Historiker mit dem Fachbereich Museumsmanagement kam auf ganz besondere Weise mit dem Fall Tamara Bunke in Berührung:

2. O-Ton Rump
Ich habe ein Kuba-Projekt an der HTW Berlin, das heißt Mugoku, da geht es um die Erhaltung von historischem Kulturgut auf Kuba, besonders Archivgut, und in dem Zusammenhang haben wir einen Logistik-Partner, das ist Cuba Si; eine Arbeitsgruppe bei der Partei Die Linke, und darüber habe ich erfahren, dass der Nachlass von Tamara Bunke in dem Gebäude der Partei „Die Linke“ sich im Keller befindet.

ERZÄHLER
Große Weltgeschichte – am Ende verwahrt in einem Berliner Keller. Doch dort sollte der Nachlass der deutsch-argentinischen Revolutionärin nicht bleiben:

3. O-Ton Rump
Dann wurde ich eben daraufhin sehr neugierig, was da so liegt. Dann habe ich noch erfahren, dass Hans Modrow, der Ehrenvorsitzende der PDS, bei der Buchmesse in Havanna dieses Material, diesen Nachlass von Tamara Bunke, übergeben sollte; und ich als Historiker habe dann gesagt: So schnell kann das eigentlich nicht gehen, wir müssten uns eigentlich das Material noch einmal vornehmen, sichten und aufarbeiten, um daraus vielleicht noch neue Schlüsse zu ziehen. Und dem wurde dann auch stattgegeben und so ist der Nachlass in mein Büro gekommen.

ERZÄHLERIN
Genau genommen war es der Nachlass von Tamaras Mutter, Nadja Bunke; sie war 2003 verstorben und hatte „Cuba Si“ die persönlichen Gegenstände aus dem Besitz ihrer Tochter übergeben.

ERZÄHLER
Was der deutsche Historiker Oliver Rump auch im Rahmen eines Studenten-Projektes erarbeitete, ist heute in Kuba zu sehen - in der revolutionsgeschichtlich wichtigen Stadt Santa Clara. Dort war für Che Guevara eine Gedenkstätte errichtet worden. Sie wurde später um ein Mausoleum ergänzt – als die zunächst anonym verscharrten Leichen des Revolutionshelden und seiner Mitkämpfer zwei Jahrzehnte nach ihrem Tod doch noch in Bolivien entdeckt wurden. Hans Modrow, der letzte Ministerpräsident der DDR, war 2014 zur Übergabe von Tamaras Hinterlassenschaften nach Kuba gereist. Ihre Uniform, Notizbücher, Schulhefte, Zeugnisse und weitere Dokumente sind heute in der Gedenkstätte “Comandante Ernesto Che Guevara” ausgestellt.

MUSIK
TC 04:06 – Die Vorzeige-Genossin

ERZÄHLERIN
Doch noch einmal zurück, in die Zeit, als Tamara Bunke noch nicht wusste, dass sie einmal als „Tania la Guerillera“ weltweit zu einer Ikone der revolutionsbewegten Linken aufsteigen würde. Sie wächst in ihrem Geburtsort Buenos Aires auf. Dorthin waren ihre Eltern, überzeugte Kommunisten, vor den Nationalsozialisten geflohen. 1952 zieht die Familie zurück nach Deutschland, genauer gesagt in die Deutsche Demokratische Republik, und wohnt unter anderem in Eisenhüttenstadt, der ehemaligen DDR-Vorzeigesiedlung Stalinstadt.

5. O-Ton Gerd Koenen
Und da kommen sie ja nun im heikelsten Moment…also 1952, da läuft in der DDR eine ganz finstere Kampagne … genau gegen die West-Emigranten, zu denen sie dazu gehörten …auch noch jüdisch, die Mutter jedenfalls ... also das war ja eine ganz düstere Stalinzeit ... mit Kosmopoliten-Verfolgung … wo dort auch ein Schauprozess für 1953 vorbereitet wird … und darauf reagieren sie - und das tut Tamara aber auch - mit einer Art Überanpassung … also sie sind 150 prozentig … sie stellen sich total zur Verfügung ...

ERZÄHLER:
Der Marxismus-Kenner und Historiker Dr. Gerd Koenen. In seinem Buch „Traumpfade der Weltrevolution. Das Projekt Guevara“ spürt er auch dem Leben von Tamara Bunke nach, das ab einem bestimmten Zeitpunkt auf tragische Weise mit Guevaras letzter revolutionärer Mission verknüpft war.

Musik

ERZÄHLERIN:
Die junge Tamara - sie ist bei der Rückkehr 14 Jahre alt - wird in ihrer neuen Heimat rasch zur Vorzeige-Genossin. Sie arbeitet aktiv in der Freien Deutschen Jugend FDJ und wird Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, SED. Als Tochter eines Turnlehrers ist sie einerseits eine vielseitige Sportlerin und lernt auch Schießen, andrerseits hat sie auch musische Interessen, spielt Akkordeon und Gitarre und sammelt lateinamerikanische Folkloremusik. Nach dem Abitur immatrikuliert sie sich am Romanistischen Institut der Berliner Humboldt-Universität.
TC 06:16 – Eine schicksalhafte Begegnung

ERZÄHLER:
Tamara ist bereit, mit aller Kraft am Aufbau des ostdeutschen Arbeiter- und Bauernstaats mitzuhelfen. Trotzdem bleibt ein Stück Fremdheit. Sie vermisst im grauen DDR-Alltag die lateinamerikanische Lebensfreude, vieles erscheint ihr steif und verknöchert. Irgendwann wird es der jungen Frau zu eng und zu stickig. Sie will zurück in ihre argentinische Heimat, aber ihr Ausreiseantrag wird zunächst abgelehnt. Doch eine schicksalhafte Begegnung steht ihr bevor:

6. O-Ton Gerd Koenen:
…da kommt eben dieser Besuch von Guevara, damals noch als Industrieminister im Jahr 1960 in der DDR, und da ist sie seine Übersetzerin …begibt sich in das Gefolge von ihm …er nahm sie ernst und sagte – als er hörte, wo sie herkam – du kommst aus Argentinien? Willst du dich nicht unserer kontinentalen Revolution anschließen? Das hat sie dann wirklich elektrisiert.

ERZÄHLERIN
Jetzt steht für Tamara endgültig fest: Sie wird nicht länger in der DDR bleiben. Doch sie kann nicht einfach das Land verlassen. Trotzdem schafft sie es über eher dubiose Umwege, an Bord eines Flugzeuges nach Havanna zu gelangen – und dort den Platz einzunehmen, der eigentlich für ein Mitglied des kubanischen Nationalballetts bestimmt war, das zu diesem Zeitpunkt in der DDR gastierte.

7.O-Ton Gerd Koenen
Ich glaube, da war ein gutes Stück Eigenmächtigkeit bei ihr dabei …. ich habe ja auch mit Mischa Wolf, dem Chef des DDR-Auslandsgeheimdienstes, noch sprechen können …und es war ja Tatsache, dass der DDR-Geheimdienst schon versucht hatte, sie für eine Agentenkarriere in Lateinamerika zu gewinnen, mit falschen Papieren, und sie dann – das war der Plan – sie in die USA einzuschleusen, in die exilkubanischen communities dort….

Musik

ERZÄHLER
Mit ihrer Ausreise schafft Tamara Fakten. Die 23-jährige trifft im Mai 1961 auf der Karibikinsel ein und stürzt sich kopfüber in ihr neues revolutionäres Leben. Erst rund zwei Jahre zuvor hat Fidel Castro die Macht übernommen, vieles ist noch im Auf- und Umbruch. Tamara engagiert sich bei der Zuckerrohrernte, bei der Arbeit in den Parteikomitees, beim Internationalen Studentenbund und als Dolmetscherin. Nächtelang diskutiert sie mit ihren neuen Bekannten:

8. O-Ton Koenen
Ich hab ja auch eine ihrer kubanischen Freundinnen sprechen können, die sagte, die hat uns überhaupt erst den Marxismus-Leninismus beigebracht, wir hatten doch davon gar keine Ahnung…

ERZÄHLERIN
Schließlich wird sie in die Revolutionäre Miliz Kubas aufgenommen – und trägt von nun an stolz Uniform. Ihren in der DDR zurückgebliebenen Eltern schreibt sie mitten in der Kubakrise 1962 voller Begeisterung, es gebe nichts Schöneres, als sich dort zu befinden, wo der revolutionäre Kampf am härtesten sei.

ERZÄHLER
Tamara nimmt ihr Sprachenstudium wieder auf, macht erste journalistische Erfahrungen und steht überall dort zur Verfügung, wo Organisationstalent und Entschlossenheit gebraucht werden. Diese Qualitäten sind auch beim kubanischen Geheimdienst gefragt:

9. O-Ton Koenen (Che hatte Idee, sie zu rekrutieren)
… dann kam sie dort wieder in das Umfeld von Guevara …über Feste der argentinischen Landsmannschaft … er hat wohl auch von sich aus die Idee gehabt, sie zu rekrutieren, denn Che war seinerseits auf dem Absprung.
TC 09:47 – Agentenleben

ERZÄHLERIN
Der Argentinier Che Guevara, der Seite an Seite mit Fidel Castro gekämpft hat, nimmt bereits Kurs auf das nächste Etappenziel des Projekts Weltrevolution. Es liegt im Herzen von Afrika, im Kongo. Doch hier wird er scheitern, und dann seinen alten Traum von der Befreiung ganz Lateinamerikas wiederaufleben lassen:

10. O-Ton Gerd Koenen
Für Guevara gab es dieses romantische Projekt: Er selbst wird sozusagen das Feuer einer Weltrevolution anstecken und wenn nicht in Afrika, dann eben im Herzen von Lateinamerika. Das war ein Projekt, für das meines Erachtens Tamara Feuer und Flamme war.

ERZÄHLER
Tamara soll helfen, Guevaras nächstes großes revolutionäres Projekt mitvorzubereiten. Als künftige Agentin durchläuft sie zunächst eine umfassende Grundausbildung. Sie übt den Umgang mit Funkgeräten, mit toten Briefkästen, das Abschütteln von Verfolgern. Schnell wird klar, Tamara ist für hohe Aufgaben geeignet. Für allerhöchste sogar.

MUSIKAKZENT

ERZÄHLERIN
Ausgebildet wird sie von dem afro-kubanischen Geheimdienst-Offizier Ulises
Estrada. Er ist der Grund dafür, dass die sonst so disziplinierte junge Frau ausnahmsweise gegen einen Befehl verstößt: Sie und der verheirate Familienvater Estrada werden ein Liebespaar. Doch intime Beziehungen sind im Geheimdienst untersagt. Die Affäre hat Konsequenzen: Estrada muss Tamaras weitere Ausbildung an einen anderen Offizier abgeben. Er darf sie weder zur Schulung nach Prag noch nach Bolivien begleiten, wo Guevara nun die nächste Revolution starten will. Die Trennung ist offenbar für beide hart.

ERZÄHLER
Tamara soll unter falscher Identität in Bolivien ein konspiratives Netzwerk aufbauen. Von Prag aus reist sie in mehrere europäische Städte, um verschiedene Identitäten auszuprobieren. Schließlich wird aus Haydée Tamara Bunke Bider – so ihr vollständiger Name - die deutsch-argentinische Musik-Ethnologin Laura Gutiérrez Bauer. Ihr revolutionärer Deckname ist künftig „Tania“ – sie wählt ihn im Gedenken an eine ermordete sowjetische Partisanin.

ERZÄHLERIN
Tamara alias Tania alias Laura macht ihre Sache gut. Nach ihrer Ankunft in Bolivien im November `64 lebt sie sich rasch ein. Sie findet Zugang zur Oberschicht und gibt Deutschunterricht – unter anderem den Kindern des Präsidenten. Ihre Tarnung als Musikethnologin verschafft ihr die Möglichkeit, unauffällig durch Bolivien zu reisen und das Land zu erkunden. Um ihre Einbürgerung zu erleichtern, heiratet sie einen bolivianischen Studenten, dem sie kurz darauf ein Stipendium in Bulgarien besorgt, um sich später wieder von ihm scheiden zu lassen.
TC 12:43 – Alleinsein, Angst und Auflösung

ERZÄHLER
So routiniert und versiert ihr Agentenleben im Nachhinein auch wirkt – die beiden Jahre undercover in Bolivien sind gleichzeitig auch Jahre der Einsamkeit und der ständigen Angst vor Entdeckung. Fast ein Jahr lang hat sie keinen Kontakt zu Kuba. Endlich, im Jahr 1966, ist die Zeit der Isolation vorbei. Che Guevara gibt grünes Licht – und Tania beginnt mit der unmittelbaren Vorbereitung des Guerilla-Kampfes. Sie mietet Häuser als Lagerräume und Übernachtungsmöglichkeit an, kauft Waffen und Proviant ein und empfängt die ersten freiwilligen Kämpfer.

ERZÄHLERIN
Im November trifft dann auch Che Guevara ein, der mit Hilfe kubanischer Geheimdienst-Experten sein äußeres Erscheinungsbild völlig verändert hat. Doch Bolivien ist nicht Kuba. Es gibt keine Landbevölkerung, die nur darauf gewartet hat, von dem berühmten Revolutionshelden befreit zu werden. Und: Der moskaukritische Guevara hat auch nicht die Unterstützung der linientreuen bolivianischen Kommunisten:

12 O-Ton Gerd Koenen:
Das hat ja mit zum Scheitern der Guevara-Operation beigetragen, dass auch die eingesessene bolivianische KP mit absolutem Misstrauen betrachtet hat, was dort der Che für Leute zusammenholt, sie wussten ja gar nichts darüber.

ERZÄHLERIN
Tania bringt auch Besucher ins Dschungel-Lager; sie sollen für Guevara in Europa Solidaritäts-Kampagnen organisieren. Einer von ihnen ist der kommunistische Philosophie-Student Régis Debray. Als er mit Tania und einem weiteren Gast im Lager ankommt, ist Guevara unterwegs zu einer mehrwöchigen Erkundungstour. Tania beschließt, zu bleiben und auf seine Rückkehr zu warten - eine Entscheidung, die Guevara später scharf kritisiert. Denn nun sind die Rebellen ohne jeden Kontakt nach außen.

MUSIK

ERZÄHLER
Inzwischen gibt es Auflösungs-Tendenzen: Deserteure setzen sich ab und verraten dem bolivianischen Militär wichtige Details. Immer enger wird die schrumpfende Truppe eingekreist. Was der Commandante erst jetzt erfährt: Tania hat vor der letzten Fahrt ins Rebellen-Camp in der Kleinstadt Camiri ihren Jeep zurückgelassen – und in ihm wichtige Unterlagen und Adressen. Als das bolivianische Militär das Fahrzeug entdeckt, dauert es nicht lange, und Tania ist enttarnt. In seinem berühmten „Bolivianischen Tagebuch“ hält Che resigniert fest: Zwei Jahre Vorbereitungsarbeit waren nun letztlich umsonst.

ERZÄHLERIN:
Doch wie ist es zu erklären, dass Tania offenbar alle Sicherheitsvorschriften missachtet hat? Ist es wirklich vorstellbar, dass eine Top-Agentin in ihrem Auto überlebenswichtige Informationen einfach vergisst? Wild wuchernde Spekulationen ranken sich um diese Frage. Sie sei in Wirklichkeit eine Mehrfachagentin gewesen, lautet eine davon, und der sowjetische KGB habe sie gezwungen, Che‘s Projekt scheitern zu lassen; sie sei todkrank gewesen, so eine weitere These, und habe deshalb bewusst oder unbewusst ihren Tod herbeigesehnt. Der Historiker Gerd Koenen glaubt an eine andere Version:

14 O-Ton Koenen
Sie hielt die ganze Rolle in La Paz, wo sie immer in der Maske eines Society girls auftreten musste, das hielt sie meines Erachtens nicht aus. Sie hat im Grund diese Doppelrolle, in die sie da gedrängt werden sollte, nicht ertragen und insofern glaube ich, dass das eine befehlswidrige, spontane Tat war, dass sie da runtergefahren ist und versucht hat, selber zur Guerilla hinzukommen. …

ERZÄHLER
Trotzdem halten sich – befeuert durch Filme und Bücher – bis heute hartnäckig Gerüchte, Tania und Che seien auch privat ein Paar gewesen. Gestreut wurden sie vermutlich auch von der CIA. Für Gerd Koenen eine abwegige Spekulation:

15 O-Ton Koenen
Nein, im Gegenteil…. Che lebte sowieso in der schweißigen Welt seiner Männer… er hatte dann noch in Kuba seine Kinder und seine Frau …aber das war nur so ein Außenpunkt …er war absolut jemand, der im Feldlager unter Männern lebte, und da störte sie doch einfach …sie brachte die innere Stabilität der Truppe durcheinander.

16 O-Ton Koenen
… aber das ist dann eben die melancholische Seite der Sache, dass sie da gar nicht reinpasste.

ERZÄHLERIN:
Seit der Entdeckung von Tanias Jeep gibt es für sie kein Zurück: sie muss mit der Truppe weiterziehen. Die tagelangen Märsche erschöpfen sie, ihre Ausrüstung ist unzulänglich, in den zu großen Stiefeln läuft sie sich die Füße blutig:

17 O-Ton Koenen
…sie wollte selber dabei sein und konnte dann auch nicht mehr raus. Und Che hat sie dann auch … indem er sie zur Nachhut, zur Gruppe der Unzuverlässigen einteilte, und weil sie ja auch schon sehr schnell bei diesen Gewaltmärschen nicht mithalten konnte …. er hat sie im Grunde degradiert … das muss man sehen….

ERZÄHLER:
Vermutlich wissen sowohl Che als auch Tania, dass das Unternehmen gescheitert ist:

18 O-Ton Koenen
Und insofern gleicht das Ganze einem Todesmarsch in das sichere Verderben, und das macht für mich auch das Pathos dieser ganzen Geschichte aus, warum es so ein lateinamerikanisches Epos ist. Es gibt so eine Art der heroischen Vergeblichkeit, man schaut dem Tod ins Auge und setzt irgendwie darauf, dass man Anschluss findet, an irgendwelche anderen Kräfte, aber die gab es da ja gar nicht.

MUSIK
TC 18:38 – Der Anfang vom Ende

ERZÄHLERIN:
Das Ende kommt in Etappen: Ein Bauer verrät die Nachhut an das bolivianische Militär. Am 31. August 1967 ist es soweit: Als die Rebellen den Rio Grande durchwaten, werden sie von Kugeln durchsiebt. Einige der Guerilleros sind sofort tot, andere verwundet. Auch Tania wird tödlich getroffen; ihr Körper wird vom Fluss davongetrieben und Tage später gefunden.

ERZÄHLER
Es gibt Berichte, wonach sich in ihrem Rucksack auch ein wasserdicht verpackter Brief an ihre Eltern befunden hat, in dem Tania Gefühle der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit schildern soll. Ob das Schreiben tatsächlich existiert hat, bleibt offen.

ERZÄHLERIN
Tamara Bunke wusste womöglich am Ende nicht mehr, wofür sie eigentlich kämpfte:

20 O-Ton Koenen
Sie verlor sich selbst.

ERZÄHLER
Che Guevara stirbt wenige Wochen später. Auch seine Einheit muss sich Anfang Oktober dem bolivianischen Militär ergeben. Der einstige Revolutionsheld wird wenige Stunden später exekutiert. Warum hatte Kubas Staatschef Castro nicht wenigstens versucht, seinen ehemaligen Waffenbruder in Sicherheit zu bringen?

21 O-Ton Koenen
Ich glaube, er wollte nicht wieder raus. Guevara war der Typ, der sein Leben auf eine Karte setzte. Das Ganze hatte auch ein poetisches Flair. Guevara lebte im Grund auch in einer Welt der Literatur. Als Don Quichote der Weltrevolution hat er sich ja selbst stilisiert und er wollte dort zeigen, dass es geht.

ERZÄHLERIN:
In der DDR wird die Nachricht von Tanias Tod erst einmal verschwiegen. Doch ihre Mutter Nadja Bunke kämpft unermüdlich für das Gedenken an ihre Tochter. Sie erreicht, dass eine Todesanzeige erscheint und eine Trauerfeier stattfindet. Und sie schreibt ein Buch - zusammen mit Tanias ehemaligem Freund, Ulises Estrada.
Irgendwann muss Ostberlin nachgeben und die Tote zumindest posthum zur Heldin aufwerten, wenn auch zu einer ungeliebten und schwierigen.

ERZÄHLER
Ganz anders auf Kuba. Je länger Che tot ist, desto mehr wird er glorifiziert, und mit ihm auch Tania.

22 O-Ton Koenen
Es war Castro dann, der dieses Erbe aufgenommen hat, und 1968 verkündete, nach Ches Tod, zu den jungen Menschen auf Kuba: Wenn ihr wissen wollt, wie der neue Mensch aussieht, dann schaut auf Guevara, und in dieses Gruppenbild der Guerilleros, das dann heroisch aufgemacht wurde, da passte sie dann natürlich ganz perfekt hinein, ein weibliches Gesicht, Tania la Guerillera, die sozusagen zur Rechten des Che in Santa Clara im Mausoleum liegt … also Gruppenbild mit Dame.

MUSIK hoch und darunter

ERZÄHLERIN:
Die Geschichte der Dame ist aber in Wirklichkeit wohl eher die tragische Geschichte einer jungen Frau…

23 Koenen
…. die aus dieser Enge der DDR rauswollte, und die zurück zu ihren lateinamerikanischen Wurzeln wollte, die ganz von dieser Romantik dieser kubanischen Revolution und der weltrevolutionären Mission, die man da nochmal hatte, angesprochen war und dann aber eben in diesem ganzen Projekt, diesem Guevara-Projekt, eben nur eine ziemlich dienende Rolle und letztlich für sie selbst bittere Rolle gespielt hat. (Stimme oben)

ERZÄHLERIN:
Die Rolle einer Guerillera, die einen hohen Preis für ihren Traum von Freiheit und von einer gerechten Welt bezahlte.
TC 22:21 – Outro

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