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Wie entstand die Currywurst?

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Herta Heuwer nutzt 1949 in West-Berlin verregneten Septemberabend

In Berlin spielt der wohl bekannteste “Schöpfungsmythos“. Genauer: 1949 im West-Berliner Charlottenburg. Dort soll die Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer an einem verregneten Septemberabend aus Langeweile und mangels Kundschaft die erste Soße ihrer Art aus Currypulver, Tomatenmark und Worcestershire-Soße gemischt und zu einer Wurst serviert haben. Ihr Geheimrezept schütze sie laut eigner Aussage zehn Jahre später mit einem Patent. Es war aber kein Patent, sondern sie hat 1959 lediglich eine Marke schützen lassen, und zwar für das Fantasie-Wort „Chillup“, das sich aus Chili und Ketchup zusammensetzt, und nicht für das Gericht. Aber immerhin: Der Vorgang ist belegt.

Max Konnopke inspiriert Ost-Berliner Lieferengpass zu neuer Soße

Wenige Monate später gab es die Currywurst auch in Ostberlin, bei „Konnopke’s Imbiß“ in Prenzlauer Berg. Max Konnopke soll dabei unabhängig von der West-Berlinerin eine eigene Soßenvariation aufgrund der knappen Ketchup-Lieferung kreiert haben. Beide Geschichten machen somit Berlin zur international bekannten Geburtsstätte der Currywurst.

Autor Uwe Timm will sich an Currywurst-Genuss bereits 1947 erinnern

Die Hamburger beziehen sich in ihrem Selbstbewusstsein als Currywurst-Erfinder auf die Novelle „Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm aus dem Jahr 1993. Aus diesem Text geht die Romanfigur Lena Brückner als Erfinderin der Currywurst hervor. Der Autor will sich daran erinnern, als Kind bereits 1947 Currywurst in Hamburg gegessen zu haben – also zwei Jahre vor Herta Heuwer. Außer dieser Erinnerung gibt es hierfür jedoch keinen Beweis.

Fürstliche Wurstsoße schon 1946 in Niedersachsen?

Eine weitere These: 2018 meldete sich Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe in der Bild-Zeitung zu Wort. Dem Fürsten gehört das Schloss Bückeburg in Niedersachen und auf diesem Schloss war in den Nachkiegsjahren ein Koch namens Ludwig Dinslage beschäftigt. Der soll bereits 1946 eine Currywurst zubereitet haben. Der Anlass: Britische Offiziere der Rheinarmee waren zu Besuch auf dem Schloss, Dinslage musste improvisieren und hat eine Soße aus Aprikosenmarmelade, Tomatenketchup, Curry und Salz hergestellt. Die Briten wären begeistert gewesen. Zumindest berichtete das der Koch 1984 der „Westfalenpost“. Ob es so war, lässt sich heute nicht mehr nachprüfen.

Fazit: Currywurst ist eine Erfindung der Nachkriegszeit

Immerhin besteht so viel Einigkeit: Die Currywurst entstand irgendwo als spontane Idee in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das ist auch naheliegend, da erst mit der britischen und US-amerikanischen Besatzung die Hauptzutaten – Ketchup und Curry – in deutschen Küchen breiter bekannt wurden: das Ketchup durch die GIs und das Curry durch die Briten. Gut möglich also, dass zu dieser Zeit mehrere kreative Köche auf die gleiche Idee kamen.
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Herta Heuwer nutzt 1949 in West-Berlin verregneten Septemberabend

In Berlin spielt der wohl bekannteste “Schöpfungsmythos“. Genauer: 1949 im West-Berliner Charlottenburg. Dort soll die Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer an einem verregneten Septemberabend aus Langeweile und mangels Kundschaft die erste Soße ihrer Art aus Currypulver, Tomatenmark und Worcestershire-Soße gemischt und zu einer Wurst serviert haben. Ihr Geheimrezept schütze sie laut eigner Aussage zehn Jahre später mit einem Patent. Es war aber kein Patent, sondern sie hat 1959 lediglich eine Marke schützen lassen, und zwar für das Fantasie-Wort „Chillup“, das sich aus Chili und Ketchup zusammensetzt, und nicht für das Gericht. Aber immerhin: Der Vorgang ist belegt.

Max Konnopke inspiriert Ost-Berliner Lieferengpass zu neuer Soße

Wenige Monate später gab es die Currywurst auch in Ostberlin, bei „Konnopke’s Imbiß“ in Prenzlauer Berg. Max Konnopke soll dabei unabhängig von der West-Berlinerin eine eigene Soßenvariation aufgrund der knappen Ketchup-Lieferung kreiert haben. Beide Geschichten machen somit Berlin zur international bekannten Geburtsstätte der Currywurst.

Autor Uwe Timm will sich an Currywurst-Genuss bereits 1947 erinnern

Die Hamburger beziehen sich in ihrem Selbstbewusstsein als Currywurst-Erfinder auf die Novelle „Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm aus dem Jahr 1993. Aus diesem Text geht die Romanfigur Lena Brückner als Erfinderin der Currywurst hervor. Der Autor will sich daran erinnern, als Kind bereits 1947 Currywurst in Hamburg gegessen zu haben – also zwei Jahre vor Herta Heuwer. Außer dieser Erinnerung gibt es hierfür jedoch keinen Beweis.

Fürstliche Wurstsoße schon 1946 in Niedersachsen?

Eine weitere These: 2018 meldete sich Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe in der Bild-Zeitung zu Wort. Dem Fürsten gehört das Schloss Bückeburg in Niedersachen und auf diesem Schloss war in den Nachkiegsjahren ein Koch namens Ludwig Dinslage beschäftigt. Der soll bereits 1946 eine Currywurst zubereitet haben. Der Anlass: Britische Offiziere der Rheinarmee waren zu Besuch auf dem Schloss, Dinslage musste improvisieren und hat eine Soße aus Aprikosenmarmelade, Tomatenketchup, Curry und Salz hergestellt. Die Briten wären begeistert gewesen. Zumindest berichtete das der Koch 1984 der „Westfalenpost“. Ob es so war, lässt sich heute nicht mehr nachprüfen.

Fazit: Currywurst ist eine Erfindung der Nachkriegszeit

Immerhin besteht so viel Einigkeit: Die Currywurst entstand irgendwo als spontane Idee in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das ist auch naheliegend, da erst mit der britischen und US-amerikanischen Besatzung die Hauptzutaten – Ketchup und Curry – in deutschen Küchen breiter bekannt wurden: das Ketchup durch die GIs und das Curry durch die Briten. Gut möglich also, dass zu dieser Zeit mehrere kreative Köche auf die gleiche Idee kamen.
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